[0001] Die Erfindung betrifft eine Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise, mit einer
um eine Rotationsachse drehbar gelagerten Zylindertrommel, wobei die Zylindertrommel
mit Zylinderbohrungen versehen ist, in denen jeweils ein Kolben längsverschiebbar
gelagert ist, und die Kolben mittels jeweils eines Gleitschuhs an einer Schrägscheibe
abgestützt sind, wobei die Gleitschuhe mittels einer drehsynchron mit der Zylindertrommel
rotierenden Rückhalteeinrichtung, insbesondere einer Rückhalteplatte, in Wirkverbindung
stehen.
[0002] Bei derartigen, als Schrägscheibenmaschinen ausgebildeten Axialkolbenmaschinen stützen
sich die Kolben mittels jeweils eines Gleitschuhs auf der Schrägscheibe ab. Zwischen
dem Kolben und dem Gleitschuh ist hierbei ein Gleitschuhgelenk angeordnet. Im Betrieb
der Schrägscheibenmaschine tritt an den Gleitschuhen aufgrund der auf den Gleitschuh
einwirkenden Fliehkräfte ein Abkippmoment auf, das ein Abkippen der Gleitschuhe von
der Schrägscheibe bewirkt. Mittels der Rückhalteeinrichtung werden die Gleitschuhe
in Richtung der Schrägscheibe angepresst, um ein Abheben bzw. Abkippen der Gleitschuhe
aufgrund des Abkippmoments zu verhindern.
[0003] Die Rückhalteeinrichtung kann hierbei als kraftschlüssige Rückhalteeinrichtung ausgebildet
sind, wobei eine Federeinrichtung vorgesehen ist, die die Rückhalteeinrichtung und
somit die Gleitschuhe in Richtung der Schrägscheibe beaufschlagt. Um hierbei ein Abkippen
der Gleitschuhe aufgrund der im Betrieb auftretenden Fliehkräfte sicher zu vermeiden,
ist die Federkraft der Federeinrichtung auf die maximale Drehzahl auszulegen. Hierdurch
ergeben sich jedoch hohe Federkräfte, die im Betrieb bei niedrigeren Drehzahlen hohe
Anpresskräfte der Gleitschuhe auf die Schrägscheibe sowie der Zylindertrommel auf
die Steuerfläche bewirken. Hierdurch entstehen hohe Reibungskräfte, die zu einem verringerten
Wirkungsgrad der Schrägscheibenmaschine führen. Zudem führen die hohen Anpresskräfte
zu einem erhöhten Verschleiß der Schrägscheibenmaschine.
[0004] Die Rückhalteeinrichtung kann weiterhin als formschlüssige Rückhalteeinrichtung ausgebildet
sein, die am Gehäuse in axialer Richtung befestigt ist. Aufgrund des in der formschlüssigen
Verbindung der Rückhalteeinrichtung mit dem Gehäuse vorhandenen Spiels können hierbei
die Gleitschuhe aufgrund der im Betrieb auftretenden Fliehkraft von der Schrägscheibe
abkippen, wodurch ein Leckagestrom entsteht, der zu einem verschlechterten Wirkungsgrad
der Schrägscheibenmaschine führt.
[0005] Eine gattungsgemäße, als Schrägsscheibenmaschine ausgebildete Axialkolbenmaschine
ist aus der
DE 10 2005 047 981 A1 bekannt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydrostatische Axialkolbenmaschine
der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die hinsichtlich des Wirkungsgrades
verbessert ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Gleitschuhe mit einer
Momentenerzeugungseinrichtung in Wirkverbindung stehen, mittels der ein dem Abkippmoment
entgegenwirkendes Gegenmoment an den Gleitschuhen erzeugbar ist. Der erfindungsgemäße
Gedanke besteht somit darin, an den Gleitschuhen mittels der Momentenerzeugungseinrichtung
ein dem aus den Fliehkräften erzeugten Abkippmoment entgegenwirkendes Gegenmoment
zu erzeugen, das das Abkippmoment teilweise oder vollständig kompensiert. Hierdurch
kann bei einer mittels einer Federeinrichtung beaufschlagten kraftschlüssigen Rückhalteeinrichtung
die Federkraft und somit die Anpresskraft verringert werden, wodurch sich geringere
Reibungskräfte und somit ein verbesserter Wirkungsgrad der Schrägscheibenmaschine
ergibt. Zudem wird durch die verringerte Anpresskraft der Verschleiß der Schrägscheibenmaschine
verringert. Bei einer formschlüssigen Rückhalteeinrichtung wird durch die Momentenerzeugungseinrichtung
ein Abkippen der Gleitschuhe sicher vermieden, wodurch eine erfindungsgemäße Schrägscheibenmaschine
eine geringe Leckage und somit einen hohen Wirkungsgrad aufweist.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Momentenerzeugungseinrichtung
von Kipphebeln gebildet, wobei jedem Gleitschuh ein Kipphebel zugeordnet ist, mittels
dem eine auf den Gleitschuh wirkende Kontaktkraft erzeugbar ist, die der auf den Gleitschuh
einwirkenden Fliehkraft entgegengerichtet ist.
[0009] Mit Kipphebeln kann auf einfache Weise eine auf die Gleitschuhe wirkende und der
Fliehkraft entgegenwirkende Kontaktkraft und somit an den Gleitschuhen ein dem aus
der Fliehkraft hervorgerufenen Abkippmoment entgegenwirkendes Gegenmoment erzeugt
werden.
[0010] Hierbei ergeben sich besondere Vorteile, wenn der Kipphebel an der Rückhalteeinrichtung
um eine parallel zur Drehachse der Rückhalteeinrichtung angeordnete Schwenkachse schwenkbar
gelagert ist und mit der Umfangsfläche des Gleitschuhs in Wirkverbindung bringbar
ist. Hierdurch wird mit geringem Bauaufwand erzielt, dass die auf die Gleitschuhe
einwirkende Kontaktkraft der Fliehkraft entgegenwirkt.
[0011] Der Kipphebel kann hierbei gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung
im Bereich eines Gleitschuhhalses des Gleitschuhs mit der Umfangsfläche des Gleitschuhs
in Wirkverbindung bringbar ist.
[0012] Zudem ist es möglich, wenn der Kipphebel gemäß einer weiteren Ausgestaltungsform
der Erfindung im Bereich einer Gleitschuhplatte des Gleitschuhs mit der Umfangsfläche
des Gleitschuhs in Wirkverbindung bringbar ist.
[0013] Besondere Vorteile sind erzielbar, wenn der Kipphebel als zweiarmiger Hebel ausgebildet
ist, wobei an einem mit einem ersten Hebelarm versehenen Bereich des Kipphebels eine
mit dem Gleitschuh in Verbindung bringbare Kontaktfläche ausgebildet ist und an einem
zweiten Hebelarm der Massenschwerpunkt des Kipphebels angreift. Der Kipphebel ist
somit von der Fliehkraft betätigt, wodurch die Kontaktkraft proportional zu der an
dem Kippehebel angreifenden Fliehkraft und somit proportional zur Drehzahl der Schrägscheibenmaschine
ist. Mit derartigen fliehkraftbetätigten Kipphebeln kann mit geringem Bauaufwand an
den Gleitschuhen ein dem Abkippmoment entgegenwirkendes Gegenmoment erzeugt werden.
[0014] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der zweite Hebelarm größer als der erste Hebelarm
ist, wodurch bei einer gegebenen Kipphebelmasse eine große auf den Gleitschuh wirkende
Kontaktkraft erzielbar ist und somit mit einem kleinen Bauraum aufweisenden Kipphebeln
ein hohes Gegenmoment erzeugbar ist.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Masse des Kipphebels
und der erste Hebelarm sowie der zweite Hebelarm derart ausgelegt, dass das von dem
Kipphebel erzeugte Gegenmoment das auf den Gleitschuh einwirkende Abkippmoment nahezu
oder vollständig kompensiert.
[0016] Sofern der Kipphebel den Gleitschuh teilweise umschlingt und der mit dem zweiten
Hebelarm versehene Bereich des Kipphebels den Zwischenraum zweier benachbarter Gleitschuhe
zumindest teilweise ausfüllt, kann ohne zusätzlichen Bauraumbedarf für die Kipphebel
eine entsprechende Kipphebelmasse zur Verfügung gestellt werden.
[0017] Die Kipphebel können gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zwischen
der Rückhalteeinrichtung und der Schrägscheibe angeordnet sein.
[0018] Zudem ist es möglich, die Kipphebel gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
zwischen der Rückhalteeinrichtung und der Zylindertrommel anzuordnen.
[0019] Hinsichtlich eines geringen Bauaufwands ergeben sich Vorteile, wenn zur Lagerung
des Kipphebels an der Rückhalteeinrichtung ein Lagerbauteil, insbesondere ein Zylinderstift,
vorgesehen ist. Mittels jeweils eines Zylinderstiftes können die Kipphebel auf einfache
Weise an der Rückhalteeinrichtung schwenkbar gelagert werden.
[0020] Die aus den Kipphebeln gebildete Momentenerzeugungseinrichtung kann bei einer Schrägscheibenmaschine
mit einer kraftschlüssigen Rückhalteeinrichtung verwendet werden, die mittels einer
Federeinrichtung in Richtung der Schrägscheibe beaufschlagt ist.
[0021] Zudem kann die aus den Kipphebeln gebildete Momentenerzeugungseinrichtung bei einer
Schrägscheibenmaschine mit einer formschlüssigen Rückhalteeinrichtung eingesetzt werden,
bei der die Rückhalteeinrichtung an einem Gehäuse der Axialkolbenmaschine abgestützt
ist.
[0022] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- eine Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise des Standes der Technik in einem
Längsschnitt,
- Figur 2
- eine kraftschlüssige Rückhalteeinrichtung des Standes der Technik,
- Figur 3
- eine formschlüssige Rückhalteeinrichtung des Standes der Technik,
- Figur 4
- eine erfindungsgemäße, als Schrägscheibenmaschine ausgebildete Axialkolbenmaschine
in einem Längsschnitt,
- Figur 5
- einen Schnitt entlang der Linie A-A der Figur 4 mit einer Draufsicht auf die Rückhalteeinrichtung,
- Figur 6
- einen Ausschnitt der Figur 5 in einer vergrößerten Darstellung,
- Figur 7
- einen Ausschnitt der Figur 4 in einer vergrößerten Darstellung.
[0023] In der Figur 1 ist eine als Schrägscheibenmaschine 1 ausgebildete hydrostatische
Axialkolbenmaschine des Standes der Technik in einem Längsschnitt dargestellt.
[0024] Die Schrägscheibenmaschine 1 weist eine um eine Rotationsachse 2 drehbar gelagerte
Zylindertrommel 3 auf, die mit mehreren konzentrisch angeordneten Zylinderbohrungen
4 versehen ist, in denen jeweils ein Kolben 5 längsverschiebbar gelagert ist. Die
Zylindertrommel 3 steht hierbei mit einer konzentrisch zur Rotationsachse 2 angeordneten
Triebwelle 6 in drehfester Verbindung.
[0025] Die Kolben 5 stützen sich hierbei mittels jeweils eines als Gleitschuh 7 ausgebildeten
Gleitelements auf einer Schrägscheibe 8 ab. Der Gleitschuh 7 ist hierbei mit dem Kolben
5 mittels eines kugelförmigen Gleitschuhgelenks 9 gelenkig verbunden. Die Schrägscheibe
8 kann hierbei wie in der Figur 1 dargestellt an einem Gehäuse 10 der Schrägscheibenmaschine
1 angeformt sein, wobei die Schrägscheibenmaschine 1 ein festes Verdrängungsvolumen
aufweist. Es ist jedoch ebenfalls möglich, die Schrägscheibe 8 verstellbar auszubilden,
wodurch die Schrägscheibenmaschine 1 ein veränderbares Verdrängungsvolumen aufweist.
[0026] Die Zylindertrommel 3 stützt sich in axialer Richtung an einer gehäusefesten Steuerfläche
11 ab, die an einem scheibenförmigen Steuerboden 12 ausgebildet ist. Der Steuerboden
12 ist mit nicht mehr dargestellten nierenförmigen Steuerschlitzen versehen, die einen
Einlassanschluss und einen Auslassanschluss der Schrägscheibenmaschine 1 bilden.
[0027] Die Gleitschuhe 7 stehen mit einer als scheibenförmige Rückhalteplatte 15 ausgebildeten
Rückhalteeinrichtung 16 in Wirkverbindung. In der in der Figur 1 dargestellten Schrägscheibenmaschine
1 ist die Rückhalteeinrichtung 16 als kraftschlüssige Rückhalteeinrichtung ausgebildet.
Die Rückhalteplatte 15 ist hierbei auf einem kugelförmigen Lagerbauteil 17 gelagert,
das mittels einer von einer Feder oder mehreren Federn gebildeten Federeinrichtung
18 an der Zylindertrommel 3 abgestützt ist. Mittels der Federeinrichtung 18 werden
hierbei die Gleitschuhe 7 über das Lagerbauteil 17 und die Rückhalteplatte 15 in Richtung
der Schrägscheibe 8 beaufschlagt.
[0028] In der Figur 2 ist ein Gleitschuh 7 der Figur 1 in einer vergrößerten Darstellung
dargestellt, wobei die im Betrieb der Schrägscheibenmaschine 1 auftretenden Kräfte
verdeutlicht sind.
[0029] Bei der Rotation der Zylindertrommel 3 um die Rotationsachse 2 entsteht eine am Schwerpunkt
S des Gleitschuhs 7 angreifende Fliehkraft F
f , die mit dem Abstand a des Schwerpunktes S des Gleitschuhs 7 von dem Mittelpunkt
des Gleitschuhgelenks 9 ein den Gleitschuh 7 von der Schrägscheibe 8 abkippendes Abkippmoment
erzeugt. Das Abkippen des Gleitschuhs 7 von der Schrägscheibe 8 wird durch zwischen
der Schrägscheibe 8 und dem Gleitschuh 7 sowie dem Gleitschuh 7 und der Rückhalteplatte
15 wirkende Kräfte F
A und F
B verhindert, die um den Durchmesser d einer kreisförmigen Gleitschuhplatte 7a, mittels
der der Gleitschuh 7 an der Schrägscheibe 8 abgestützt ist, beabstandet sind und ein
dem Abkippmoment entgegenwirkendes Moment erzeugen. Die anpressende Kraft F
A muss hierbei von der die Rückhalteplatte 15 beaufschlagenden Federeinrichtung 18
aufgebracht werden.
[0030] Um ein Abkippen der Gleitschuhe 7 von der Schrägscheibe 8 sicher zu vermeiden, muss
die Federkraft der Federeinrichtung 18 auf die bei maximaler Drehzahl auftretenden
hohen Fliehkräfte F
f ausgelegt werden. Bei niedrigeren Drehzahlen führen diese hohen und nicht erforderlichen
anpressenden Kräfte F
A zu erhöhten Reibungsverlusten und somit einem verringerten Wirkungsgrad der Schrägscheibenmaschine
1 sowie zu einem erhöhten Verschleiß der Schrägscheibenmaschine 1.
[0031] In der Figur 3 ist hierbei eine Schrägscheibenmaschine des Standes der Technik mit
einer formschlüssigen Rückhalteeinrichtung 15 in einer Darstellung gemäß der Figur
2 dargestellt.
[0032] Die scheibenförmige Rückhalteplatte 15 ist hierbei mittels einer beispielsweise von
einem in einer nutförmigen Ausnehmung 20 des Gehäuses 10 angeordneten Seegering gebildeten
Befestigungseinrichtung 19 am Gehäuse 10 in axialer Richtung befestigt.
[0033] Dem von der Fliehkraft F
f bedingten Abkippmoment des Gleitschuhs 7 wirkt wiederum das aus den Kräften F
A und F
B gebildete Moment entgegen. Aufgrund des aus Fertigungstoleranzen und Montagegründen
vorhandenen Spiels der Befestigungseinrichtung 19 kippt jedoch der Gleitschuh 7 von
der Schrägscheibe 8 ab, wodurch ein Spalt 21 wischen der Gleitschuhplatte 7a des Gleitschuhs
7 und der Schrägscheibe 8 entsteht, durch den ein Leckagestrom in den Gehäuseinnenraum
auftritt, der zu einem verschlechterten Wirkungsgrad der Schrägscheibenmaschine führt.
[0034] Bei der in der Figur 4 dargestellten erfindungsgemäßen Schrägscheibenmaschine stehen
die Gleitschuhe 7 mit einer Momentenerzeugungseinrichtung 25 in Wirkverbindung, die
ein dem aus der Fliehkraft F
f an den Gleitschuhen 7 entstehenden Abkippmoment entgegenwirkendes Gegenmoment erzeugen.
Die Momentenerzeugungseinrichtung 25 ist hierbei zwischen der Schrägscheibe 8 und
der von der Rückhalteplatte 15 gebildeten Rückhalteeinrichtung 16 im Bereich der Gleitschuhplatten
7a angeordnet. Die Rückhalteeinrichtung 16 gemäß der Figur 4 ist als kraftschlüssige
Rückhalteeinrichtung ausgebildet, die gemäß der Figur 1 mittels der Federeinrichtung
18 und dem kugelförmigen Lagerbauteil 17 in Richtung der Schrägscheibe 8 beaufschlagt
ist.
[0035] Es ist jedoch ebenfalls möglich, die Rückhalteeinrichtung 15 gemäß der Figur 4 als
formschlüssige Rückhalteeinrichtung auszubilden, die gemäß der Figur 3 am Gehäuse
3 in axialer Richtung befestigt ist.
[0036] Die Momentenerzeugungseinrichtung 25 besteht - wie aus der Figur 5 ersichtlich ist,
die einen Draufsicht auf die Rückhalteplatte 15 und die Gleitschuhe 7 zeigt - von
Kipphebeln 26, wobei jedem Gleitschuh 7 ein Kipphebel 26 zugeordnet ist.
[0037] In der Figur 6 ist ein Ausschnitt der Figur 5 in einer vergrößerten Darstellung gezeigt.
Der einem Gleitschuh 7 zugeordnete Kipphebel 26 ist mittels eines beispielsweise als
Zylinderstift ausgebildeten Lagerbauteils 27 um eine parallel zur Drehachse D der
Rückhalteplatte 15 angeordnete Schwenkachse 28 schwenkbar am äußeren Bereich der Rückhalteplatte
15 gelagert.
[0038] Der Kipphebel 26 ist hierbei als zweiarmiger Hebel ausgebildet, wobei an einem ersten
Bereich des Kipphebels eine Kontaktfläche 30 ausgebildet ist, die mit der Umfangsfläche
des Gleitschuhs 7 im Bereich der Gleitschuhplatte 7a in Wirkverbindung steht. Die
Kontaktfläche 30 ist hierbei von der Schwenkachse 28 um einen ersten Hebelarm c beabstandet.
Der diesem Bereich bezüglich der Schwenkachse 28 gegenüberliegende zweite Bereich
des Kipphebels 26 umschlingt den Gleitschuh 7 teilweise und füllt den Zwischenraum
zu dem benachbarten Gleitschuh 7 zumindest teilweise aus. Durch diese Ausgestaltung
des Kipphebels 26 ist der Massenschwerpunkt S
M des Kipphebels 26 im zweiten Bereich angeordnet und von der Schwenkachse 28 um einen
zweiten Hebelarm d beabstandet ist. Der zweite Hebelarm d ist hierbei größer als der
erste Hebelarm c ausgebildet.
[0039] Bei einer Rotation der Zylindertrommel 3 um die Drehachse 2 dreht sich die Rückhalteplatte
15 um die Drehachse D. Hierbei greift am Massenschwerpunkt S
M des Kipphebels 26 eine Fliehkraft F
s an, das mit dem zweiten Hebelarm d ein Drehmoment um die Schwenkachse 28 bewirkt,
das an der Kontaktfläche 30 durch eine der Fliehkraft F
s entgegengerichtete Kontaktkraft F
k abgestützt wird, die auf den Gleitschuh 7 wirkt.
[0040] Durch die Wahl der Hebelarme c, d des Kipphebels 26 wird hierbei erzielt, dass bei
einer gegebenen Masse des Kipphebels 26 die Kontaktkraft F
k größer als die auf den Kipphebel 26 wirkende Fliehkraft F
s ist, wodurch eine große Kontaktkraft F
k erzielbar ist.
[0041] In der Figur 7 ist eine der Figur 2 entsprechende Darstellung des Gleitschuhs 7 einer
erfindungsgemäßen Schrägscheibenmaschine 1 mit den auf den Gleitschuh 7 wirkenden
Kräften dargestellt.
[0042] Wie aus der Figur 7 ersichtlich ist, ist die von dem Kipphebel 26 erzeugte und auf
die Umfangsfläche des Gleitschuhs 7 im Bereich der Gleitschuhplatte 7a einwirkende
Kontaktkraft F
k nach Innen und somit der auf den Gleitschuh 7 einwirkenden Fliehkraft F
f entgegen gerichtet. Die auf die Umfangsfläche des Gleitschuhs 7 im Bereich der Gleitschuhplatte
7a einwirkende Kontaktkraft F
k weist hierbei von dem Mittelpunkt des Gleitschuhgelenks 9 den Abstand b auf, wodurch
von der Kontaktkraft F
k mit dem Abstand b ein Gegenmoment erzeugt wird, das dem aus dem Abstand a und der
Fliehkraft F
f gebildeten Abkippmoment des Gleitschuhs 7 entgegenwirkt.
[0043] Die Masse des Kipphebels 26 sowie die Hebelarme c, d des Kipphebels 26 sind hierbei
bevorzugt derart ausgelegt, dass das von der Fliehkraft F
f und dem Abstand a gebildete Abkippmoment von dem von der Kontaktkraft F
k und dem Abstand b gebildete Gegenmoment vollständig oder nahezu vollständig kompensiert
wird, so dass die Summe der Momente um den Mittelpunkt des Gleitschuhgelenks 9 null
oder nahezu null ist, wodurch sich geringe Kräfte F
A und F
B ergeben oder diese Kräfte F
A, F
B verschwinden.
[0044] Bei einer erfindungsgemäßen Schrägscheibenmaschine 1 wird somit mittels der Momentenerzeugungseinrichtung
25 das Abkippen der Gleitschuhe 7 von der Schrägscheibe 8 wirksam vermieden. Durch
die von den Kipphebeln 26 erzeugte Kontaktkraft F
k und somit das auf den Gleitschuh 7 einwirkende, dem Abkippmoment entgegenwirkende
Gegenmoment kann somit bei einer erfindungsgemäßen Schrägscheibenmaschine 1 mit einer
kraftschlüssigen Rückhalteeinrichtung 16 die die Gleitschuhe 7 in Richtung der Schrägscheibe
8 anpressende Federkraft der auf die Rückhalteplatte 15 wirkenden Federeinrichtung
18 reduziert werden, wodurch sich geringe Reibungskräfte zwischen den Gleitschuhen
7 und der Schrägscheibe 8 ergeben und somit ein hoher Wirkungsgrad einer erfindungsgemäßen
Schrägscheibenmaschine 1 erzielbar ist. Zudem wird bei einer erfindungsgemäßen Schrägscheibenmaschine
1 mit einer von den Kipphebeln 26 gebildeten Momentenerzeugungseinrichtung 25 ein
geringer Verschleiß erzielt.
[0045] Bei einer mit einer von den Kipphebeln 26 gebildeten Momentenerzeugungseinrichtung
25 versehenen Schrägscheibenmaschine 1 mit einer formschlüssigen Rückhalteeinrichtung
26 wird durch das von den Kipphebeln 26 erzeugte Gegenmoment ein Abkippen der Gleitschuhe
7 aufgrund des Spiels in der Befestigungseinrichtung der Rückhalteeinrichtung 16 im
Gehäuse 10 wirksam vermieden, wodurch eine Zunahme des Lecköls wirksam vermieden wird
und die erfindungsgemäße Schrägscheibenmaschine einen hohen Wirkungsgrad aufweist.
[0046] Darüber hinaus wird bei einer erfindungsgemäßen Schrägscheibenmaschine 1 mit der
Momentenerzeugungseinrichtung 25 die fliehkraftbedingte Kontaktkraft zwischen dem
Kolben 5 und der Zylinderbohrung 4 verringert, wodurch ein Festklemmen des Kolbens
5 in der Zylinderbohrung 4 wirksam vermieden werden kann.
[0047] Anstelle der Anordnung der Kipphebel 26 zwischen den Schrägscheibe 8 und der Rückhalteplatte
15 im Bereich der Gleitschuhplatten 7a ist es ebenfalls möglich, die Kipphebel 26
an der der Zylindertrommel 3 zugewandten Seite der Rückhalteplatte 15 anzuordnen.
Die Kipphebel 26 stehen somit der Kontaktfläche 30 mit dem zwischen dem Gleitschuhgelenk
9 und der Gleitschuhplatte 7a angeordneten Gleitschuhhals 7b des Gleitschuhs 7 in
Wirkverbindung.
1. Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise, mit einer um eine Rotationsachse drehbar
gelagerten Zylindertrommel, wobei die Zylindertrommel mit Zylinderbohrungen versehen
ist, in denen jeweils ein Kolben längsverschiebbar gelagert ist, und die Kolben mittels
jeweils eines Gleitschuhs an einer Schrägscheibe abgestützt sind, wobei die Gleitschuhe
mittels einer drehsynchron mit der Zylindertrommel rotierenden Rückhalteeinrichtung,
insbesondere einer Rückhalteplatte, in Wirkverbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitschuhe (7) mit einer Momentenerzeugungseinrichtung (25) in Wirkverbindung
stehen, mittels der ein dem Abkippmoment entgegenwirkendes Gegenmoment an den Gleitschuhen
(7) erzeugbar ist.
2. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Momentenerzeugungseinrichtung (25) von Kipphebeln (26) gebildet ist, wobei jedem
Gleitschuh (7) ein Kipphebel (26) zugeordnet ist, mittels dem eine auf den Gleitschuh
(7) wirkende Kontaktkraft (Fk) erzeugbar ist, die der auf den Gleitschuh (7) einwirkenden Fliehkraft (Ff) entgegengerichtet ist.
3. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (26) an der Rückhalteeinrichtung (16) um eine parallel zur Drehachse
(D) der Rückhalteeinrichtung (16) angeordnete Schwenkachse (28) schwenkbar gelagert
ist und mit der Umfangsfläche des Gleitschuhs (7) in Wirkverbindung bringbar ist.
4. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (26) im Bereich eines Gleitschuhhalses (7b) des Gleitschuhs (7) mit
der Umfangsfläche des Gleitschuhs (7) in Wirkverbindung bringbar ist.
5. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (26) im Bereich einer Gleitschuhplatte (7a) des Gleitschuhs (7) mit
der Umfangsfläche des Gleitschuhs (7) in Wirkverbindung bringbar ist.
6. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (26) als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, wobei an einem mit einem
ersten Hebelarm (c) versehenen Bereich des Kipphebels (26) eine mit dem Gleitschuh
(7) in Verbindung bringbare Kontaktfläche (30) ausgebildet ist und an einem zweiten
Hebelarm (d) der Massenschwerpunkt (SM) des Kipphebels (26) angreift
7. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hebelarm (d) größer als der erste Hebelarm (c) ist.
8. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse des Kipphebels (26) und der erste Hebelarm (c) sowie der zweite Hebelarm
(d) derart ausgelegt sind, dass das von dem Kipphebel (26) erzeugte Gegenmoment das
auf den Gleitschuh (7) einwirkende Abkippmoment nahezu oder vollständig kompensiert.
9. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (26) den Gleitschuh (7) teilweise umschlingt und der mit dem zweiten
Hebelarm versehene Bereich des Kipphebels (26) den Zwischenraum zweier benachbarter
Gleitschuhe (7) zumindest teilweise ausfüllt.
10. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kipphebel (26) zwischen der Rückhalteeinrichtung (16) und der Schrägscheibe (8)
angeordnet sind.
11. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kipphebel (26) zwischen der Rückhalteeinrichtung (16) und der Zylindertrommel
(3) angeordnet sind.
12. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Lagerung des Kipphebels (26) an der Rückhalteeinrichtung (16) ein Lagerbauteil
(27), insbesondere ein Zylinderstift, vorgesehen ist.
13. Axialkolbenmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteeinrichtung (16) mittels einer Federeinrichtung (18) in Richtung der
Schrägscheibe (8) beaufschlagt ist.
14. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteeinrichtung (16) an einem Gehäuse (10) der Axialkolbenmaschine abgestützt
ist.