[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Aufgussbeuteln
mit einer Aufgussmaterialzufuhr zum Zuführen von aufgussfähigem Material und einer
Beutelmaterialzufuhr zum Zuführen von das Aufgussmaterial umgebenden Beutelmaterial,
das in der Vorrichtung unter Einschluss einer vorbestimmten Menge an aufgussfähigem
Material zu gefüllten Aufgussbeuteln umgeformt wird. Die vorbekannte Vorrichtung hat
eine Förderstrecke zum Ausfördern der Aufgussbeutel und eine Weiche zum Ableiten von
fehlerhaften Aufgussbeuteln, der eine Schneideinrichtung und eine Fördereinrichtung
zum Wiedergewinnen und Rückführen des aufgussfähigen Materials fehlerhafter Aufgussbeutel
zu der Aufgussmaterialzufuhr nachgeordnet ist.
[0002] Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gefüllten Aufgussbeuteln sind aus dem
Stand der Technik bekannt, so beispielsweise aus der
EP 1 002 743 A, der
EP 1 142 789 A1 oder auch der
EP 1 164 080, die sämtlich auf die vorliegende Anmelderin zurückgehen. Grundsätzlich werden in
den vorbekannten Vorrichtungen das aufgussfähige Material, insbesondere Tee mit dem
Beutelmaterial, d.h. demjenigen bahnförmig zugeführten Material, welches das aufgussfähige
Material umgibt und ein Ausschwemmen von Aromastoffen aus dem aufgussfähigen Material
und durch das Beutelmaterial hindurch erlaubt, umhüllt. Es sind Einkammer- und Doppelkammeraufgussbeutel
bekannt. Auf die besondere Ausgestaltung der Aufgussbeutel sowie die Vorrichtung zur
Herstellung der entsprechenden Aufgussbeutel kommt es bei der vorliegenden Erfindung
nicht an.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die chargentreue Rückführung von
aufgussfähigem Material aus zunächst hergestellten fehlerhaften Aufgussbeuteln, die
sich im Rahmen der Produktion als fehlerhaft erweisen. Solche fehlerhaften Aufgussbeutel
werden seit jeher in einer Weiche abgeleitet, die im hinteren Teil der Vorrichtung
zur Herstellung von Aufgussbeuteln vorgesehen ist und durch ein Signal aktiviert wird,
welches von einem oder mehreren Sensoren erzeugt wird, der der Vorrichtung zur Herstellung
von Aufgussbeuteln zugeordnet ist und welcher fehlerhafte Aufgussbeutel erkennt.
[0004] Herkömmlich werden die schadhaften Aufgussbeutel an einer separaten Bearbeitungsstation
zerkleinert und das Beutelmaterial von dem aufgussfähigen Material getrennt. Letzteres
wird der Vorrichtung zur Herstellung von Aufgussbeuteln wieder zugeführt. Es besteht
indes das Bedürfnis, Lebensmittel chargengetreu zurückverfolgen zu können. Dies gilt
auch für aufgussfähige Beutel, insbesondere Teebeutel und so ist es mit der
EP 1 813 535 vorgeschlagen worden, der Vorrichtung zur Herstellung von Aufgussbeuteln eine Vorrichtung
zur Rückgewinnung von Tee aus fehlerhaft hergestellten Teebeuteln zuzuordnen.
[0005] Bei diesem vorbekannten Stand der Technik werden die Beutel zerstört und der hierbei
gewonnene Tee nach Sieben chargengetreu der Beutelmaterialzufuhr zurückgeleitet. Die
vorbekannte Vorrichtung hat eine Schneideinrichtung mit Schneidzylindern, die auf
mindestens zwei parallelen, drehangetriebenen Wellen angeordnet und so miteinander
kämmen, dass eine erste radial umlaufende Kante eines Schneidzylinders, der auf einer
Welle gelagert ist, als Schneide axial gegen eine radial umlaufende Kante eines anderen
Zylinders, der auf der anderen Welle angeordnet ist, als Gegenschneide scherend wirkt.
Eine zweite radial umlaufende, axial in eine Gegenrichtung zu der ersten weisende
Kante des Zylinders ist als zweite Schneide dieses Zylinders axial gegen eine radial
umlaufende Kante eines dritten Zylinders auf einer anderen Welle vorgesehen. Durch
diese spezielle Ausgestaltung des Schneidwerks soll der fehlerhafte Aufgussbeutel
mit seinem Beutelmaterial in Streifen geschnitten werden. Dem Schneidwerk ist ein
Siebwerk nachgelagert, in dem das Beutelmaterial von dem Tee getrennt wird.
[0006] Die ineinander kämmenden Schneidzylinder erfordern die Einhaltung relativ genauer
Toleranzen. Darüber hinaus kann durch das Zerschneiden das Beutelmaterials in parallele
Streifen nicht verhindert werden, dass sich Taschen ausbilden, in denen aufgussfähiges
Material gefangen wird. Dementsprechend sind bei der vorbekannten Vorrichtung weitere
Maßnahmen, wie beispielsweise eine Schüttelrinne vorgesehen, um das aufgeschnittene
Beutelmaterial von dem aufgussfähigen Material zu trennen.
[0007] Mit der vorliegenden Erfindung soll eine demgegenüber vereinfachte Vorrichtung zur
Herstellung von Aufgussbeuteln der eingangs genannten Art angegeben werden, die sich
zur chargengetreuen Rückführung des aufgussfähigen Materials bei der Verarbeitung
desselben zu Aufgussbeuteln eignet.
[0008] Zur Lösung dieses Problems wird mit der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung mit
den Merkmalen von Anspruch 1 angegeben. Diese unterscheidet sich dadurch von dem gattungsbildenden
Stand der Technik, dass die Schneideinrichtung eine Schneidkammer mit einem rotierenden
Schneidwerkzeug, einem Aufgussmaterialauslass sowie einem mit einer Klappe verschließbaren
Beutelmaterialauslass aufweist.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das aufgussfähige Material bereits in
der Schneideinrichtung von dem Beutelmaterial getrennt. Hierzu weist die Schneideinrichtung
zwei getrennte Auslässe auf, wobei der eine Auslass derart vorbereitet ist, dass das
aufgussfähige Material durch diesen aus der Schneidkammer ausgefördert wird, während
der andere Auslass so vorbereitet ist, dass Beutelmaterial durch diesen Auslass die
Schneidkammer verlässt.
[0010] Zur Trennung der beiden unterschiedlichen Materialien in der Schneideinrichtung wird
im Wesentlichen das Prinzip des Windsichtens verwendet werden. Die hierzu erforderliche
Strömung, welche die relativ großflächigen Fetzen des Beutelmaterials von dem relativ
kleinkörnigen Aufgussmaterial trennt, wird vorzugsweise durch die Rotation des rotierenden
Schneidwerkzeugs erzeugt. Die Strömung nimmt die Fetzen des Beutelmaterials, die nach
Öffnen der Klappe in der Strömung aus der Schneidkammer ausgefördert werden. Hiezu
ist der Beutelmaterialauslass in Verlängerung einer umfänglich das Schneidwerkzeug
umgebenden Seitenwand und in Drehrichtung des Schneidwerkzeug vor diesem vorgesehen,
so dass die von dem Schneidwerkzeug erzeugte Strömung den Beutelmaterialauslass anströmt.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen,
die Drehachse des Schneidwerkzeugs im Wesentlichen in der Horizontalen anzuordnen
und die Klappe oberhalb der Drehachse und in Drehrichtung des Schneidwerkzeugs z.B.
eines Messers und in Verlängerung einer umfänglich das Schneidwerkzeug umgebenden
Seitenwand der Schneidkammer vorzusehen. Bei dieser Ausgestaltung wird das Beutelmaterial
durch das rotierende Schneidwerkzeug zum einen in Fetzen geschnitten und zum anderen
durch die Drehung des Schneidwerkzeugs nach oben gewirbelt und zu einem Auslass, den
die relativ kleinen Partikel des aufgussfähigen Materials auch bei einer Rotation
des Schneidwerkzeugs üblicherweise nicht erreichen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
das Schneidmesser mit einer Geschwindigkeit von zwischen 1500 und 2500 Umdrehungen
pro Minute rotieren zu lassen. Abhängig von der Drehgeschwindigkeit des Schneidmessers
werden mitunter auch Teile des aufgussfähigen Materials durch die von dem Schneidmesser
erzeugte Strömung mitgerissen. In diesem Fall wird der Auslass für das Beutelmaterial
verschlossen gehalten, bis das aufgussfähige Material vollständig oder nahezu vollständig
durch den Aufgussmaterialauslass, der beispielsweise durch ein Sieb gebildet sein
kann, hindurchgerieselt ist und die Schneidkammer verlassen hat.
[0012] Die spezielle Weiterbildung der vorliegenden Erfindung nach den Ansprüchen 2 oder
3 lässt die Möglichkeit offen, die Klappe beim Zerschneiden des Beutels zu öffnen.
Vorzugsweise wird indes zunächst der Beutel bei geschlossener Klappe zerschnitten.
Das zerfetzte Beutelmaterial zirkuliert mit dem rotierenden Schneidwerkzeug in der
Schneidkammer, wohingegen das aufgussfähige Material durch ein Sieb die Schneidkammer
verlässt, welches sich im Boden der Schneidkammer befindet, d.h. in Schwerkraftrichtung
unterhalb des Schneidwerkzeugs liegt. Nachdem das aufgussfähige Material durch das
dieses Material durchlassende Sieb die Schneidkammer verlassen hat, wird die Klappe
geöffnet, so dass die Fetzen des Beutelmaterials die Schneidkammer verlassen können.
Danach wird die Klappe geschlossen, um die Schneidkammer für einen neuen zu erwartenden
Beutel, der in der Schneidkammer zerkleinert werden soll, vorzubereiten.
[0013] Die zuvor erwähnte Weiterbildung ermöglicht dementsprechend die komplette Leerung
der Schneidkammer und die Trennung des Beutelmaterials von wenigstens dem aufgussfähigen
Material allein durch Rotation des Schneidwerkzeugs unter Zuhilfenahme eines Siebes
und einer mit einer Klappe zu verschließenden Öffnung.
[0014] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, an der Weiche eine Ausblasvorrichtung vorzusehen,
die in Abhängigkeit von einem Signal betätigbar ist, welches von einem einen fehlerhaften
Beutel erkennenden Sensor erzeugt wird. Dieser Ausblaseinrichtung ist eine Auffangkammer
für den ausgeblasenen Aufgussbeutel zugeordnet, die der Förderstrecke vorgelagert
und oberhalb der Schneidkammer angeordnet ist. Die Auffangkammer befindet sich bei
einer Draufsicht auf die Vorrichtung der Förderstrecke vorgelagert, d.h. vor derselben.
Der fehlerhafte Aufgussbeutel wird dementsprechend von der eigentlichen Vorrichtung
zur Herstellung der Aufgussbeutel weggeblasen und von dieser abgeführt. Der auf diese
Weise von der Förderstrecke entfernte fehlerhafte Beutel gelangt mittels Schwerkraft
in die Schneidkammer, da die Auffangkammer oberhalb der Schneidkammer angeordnet ist,
d.h. der fehlerhafte Beutel fällt oder gleitet in die Schneidkammer. Hierzu wird üblicherweise
zwischen der Auffangkammer und der Schneidkammer lediglich ein den fehlerhaften Beutel
führendes Rohr vorgesehen. Die Auffangkammer mündet vorzugsweise in etwa höhengleich
zu dem Beutelmaterialauslass in die Schneidkammer, ist allerdings in Drehrichtung
des Schneidwerkzeugs an der gegenüberliegenden Seite relativ zu der Klappe, d.h. in
Rotationsrichtung hinter dem Schneidwerkzeug vorgesehen. Dadurch ist die Möglichkeit
gegeben, durch Rotation des Schneidwerkzeugs eine Strömung zu erzeugen, die einen
eventuell in der Auffangkammer hängenden ausgesonderten fehlerhaften Aufgussbeutel
in die Schneidkammer saugt. Fehlerhafte Aufgussbeutel fallen aber in der Regel allein
durch die Schwerkraft in die Schneidkammer.
[0015] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, die ein
Nachrüsten bestehender Vorrichtungen zur Herstellung von Aufgussbeuteln erlaubt, sind
die Ausblaseinrichtung und die Auffangkammer einander gegenüberliegend vorgesehen,
und zwar derart, dass dazwischen die Förderstrecke angeordnet werden kann. Als Teil
eines solchen Rückführmoduls, welches beispielsweise auf Rollen gelagert an die Vorrichtung
zur Herstellung von Aufgussbeuteln heran fahrbar sein kann, ist ferner die Schneidkammer
vorgesehen. Das Rückführmodul hat jedenfalls aber ein selbstständiges Maschinengehäuse,
welches auf dem Boden steht und/oder von dem Maschinengehäuse getragen wird, jedenfalls
aber mit diesem verbunden ist. Das Modul ist so ausgebildet, dass sich auch zum Nachrüsten
von bestehenden Vorrichtungen zur Herstellung von Aufgussbeuteln ohne entsprechende
Rückführmöglichkeit von Aufgussmaterial fehlerhafter Aufgussbeutel eignet. Pneumatische
Förderschläuche dienen dem Transport des Aufgussmaterials von der Schneidkammer zu
der Aufgussmaterialzufuhr einerseits bzw. des zerschnittenen Beutelmaterials zu einem
Auffangbehälter. Dieser kann beispielsweise durch einen konventionellen Industriesauger
gebildet sein.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist zwischen
der Ausblaseinrichtung und der Auffangkammer eine den aufrecht auf der Förderstrecke
stehenden Aufgussbeutel im Bereich der Weiche führende Führungsschiene vorgesehen.
Diese Führungsschiene ist schwenkbar gelagert und angetrieben, und zwar derart, dass
die Führungsschiene bei Betätigung der Ausblaseinrichtung von der Förderstrecke wegschwenkt.
Mit anderen Worten gibt die Führungsschiene bei einem Ausblasimpuls die seitliche
Führung des Aufgussbeutels frei, so dass dieser von der Förderstrecke ausgesondert
werden kann.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung.
In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Herstellung von
Aufgussbeuteln;
- Figur 2
- eine Stirnseitenansicht des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels;
- Figur 3
- eine perspektivische Seitenansicht in etwa entsprechend Figur 2 der Schneideinrichtung
des in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiels;
- Figur 4
- den in Figur 3 gezeigten Ausschnitt des Ausführungsbeispiels von der Rückseite und
- Figur 5
- eine vergrößerte Seitenansicht in etwa entsprechend Figur 3 der Schneideinrichtung.
[0018] Die Figuren 1 und 2 zeigen - teilweise schematisch - ein Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung zur Herstellung von Aufgussbeuteln. Die vorbekannte Vorrichtung hat eine
Aufgussmaterialzufuhr 2 umfassend einen Trichter 4, der auf der Oberseite eines schematisch
gezeigten Maschinengehäuses 6 angeordnet ist. Unmittelbar benachbart zu dem Trichter
4 und ebenfalls auf der Oberseite des Maschinengehäuses 6 befindet sich ein pneumatisches
Fördergerät 8 mit einem Fördertrichter 10, der über ein Förderrohr 12 mit einem Speicher
14 einer nicht näher detaillierten Dosiereinrichtung 16 kommuniziert.
[0019] In dem Maschinengehäuse 6 befinden sich verschiedene Anlagenteile, die über die Aufgussmaterialzufuhr
2 zugeführtes aufgussfähiges Material dosiert, Abschnitten von Beutelmaterial zuführt,
welche zu einem Aufgussbeutel gefaltet und verschlossen werden. Am Ende dieser Herstellungsstrecke
befindet sich mit gebrochenen Linien dargestelltes Sternrad 18, an dessen Armen jeweils
ein Aufgussbeutel in den letzten Verfahrensschritten des Herstellungsverfahrens geklemmt
und durch welches der fertige Aufgussbeutel schließlich auf eine Förderstrecke 20
abgesetzt wird, über welche die fertigen Aufgussbeutel abgefördert werden. Diese Förderstrecke
20 erstreckt sich im Wesentlichen in horizontaler Richtung mit einer Neigung vom 45°
zur Vertikalen. Die einzelnen Aufgussbeutel werden auf dieser Förderstrecke 20 aufrecht
stehend mit ihrem jeweiligen Etikett nach oben transportiert.
[0020] Wie insbesondere Figur 2 zu entnehmen ist, befindet sich diese Förderstrecke 20 zwischen
einer Auffangkammer 22, die mit Rücksicht auf das Maschinengehäuse 6 vor der Förderstrecke
20 angeordnet ist, und einer nahe dem Maschinengehäuse 6 vorgesehenen Ausblaseinrichtung
24. Die Ausblaseinrichtung 24 ist mit ihrem Ausblasstrahl auf die Förderstrecke gerichtet,
und zwar so, dass ein aufrecht stehender Aufgussbeutel einen Impuls quer zur Förderrichtung
der Förderstrecke 20 erhält und in die Auffangkammer 22 gelangt. Die Ausblaseinrichtung
24 hat ein elektromagnetisches Ventil, vor dem permanent Luft mit Überdruck ansteht
und welches auf ein Signal von mehreren Sensoren, die die Teebeutel-Qualität prüfen,
geöffnet wird, der anzeigt, dass ein fehlerhafter Aufgussbeutel die Ausblaseinrichtung
24 passiert.
[0021] Unterhalb der Auffangkammer 22 befindet sich eine Schneidkammer 26, in der ein rotierendes
Schneidwerkzeug in Form eines Messers 28 mit zwei einander gegenüberliegenden Klingen
30 vorgesehen ist (Figur 5). Das Messer 28 wird umfänglich von einer Seitenwand 32
umgeben, die sich im Wesentlichen ringförmig um das Messer 28 erstreckt. An der Oberseite
der Schneidkammer 26 befinden sich zwei Öffnungen, nämlich zum einen in Drehrichtung
D des Messers 28 hinter diesem befindlichen Einlass 34 für einen fehlerhaften Beutel
und einem an dem gegenüberliegenden Ende der Oberseite ausgesparten Auslass 36 für
das Beutelmaterial. Dieser Auslass 36 für das Beutelmaterial liegt in Drehrichtung
des rotierenden Messers 28 vor diesem. An der Unterseite weist die Seitenwand 32 eine
Vielzahl von Löchern aus und ist nach Art eines Siebes 38 ausgebildet. Unterhalb des
Siebes 38 befindet sich ein Sammelraum 40 für das aufgussfähige Material der fehlerhaften
Aufgussbeutel.
[0022] In Figur 5 ist ein Aufgussbeutel in Form eine Teebeutels 42 auch zum Größenvergleich
einzelner Vorrichtungsteile mit dem zu zerkleinernden Teebeutel 42 gezeigt.
[0023] Der Auslass 36 für das Beutelmaterial, der mit einer verschwenkbaren und angetriebenen
Klappe 37 verschließbar ist, wird von einem Ausgangsbogen 44 abgedeckt, der die Strömung
innerhalb des Bogens 44 von dem Auslass 36 zunächst um 180° umlenkt und an seinem
Auslass einen Stutzen 45 aufweist, an dem ein Abfallförderschlauch 46 befestigt ist,
der zu einem Auffangbehälter mit integrierter Saugeinrichtung nach Art eines Industriesaugers
48 führt.
[0024] Unterhalb des Sammelraumes 40 befindet sich ein Anschlussstutzen 50 für einen flexiblen
Förderschlauch 52 für wiedergewonnenen Tee, der den Sammelraum 40 mit dem Fördergerät
8 verbindet.
[0025] Wie insbesondere die Figuren 1 und 2 erkennen lassen, sind die Schneidkammer 26 sowie
die Ausblaseinrichtung 24 mit der zugeordneten Auffangkammer 22 als Teil eines auf
Rollen gelagerten Rückführmoduls 54 ausgebildet, welches als separates Bauteil an
das Maschinengehäuse 6 herangeschoben werden kann. Die Ausblaseinrichtung 24 ist hierzu
lösbar an dem Gehäuse der Schneidkammer 26 befestigt und kann nach Verbringen des
Rückführmoduls 54 zwischen der Förderstrecke 20 und dem Maschinengehäuse 6 montiert
werden.
[0026] Wird bei der Herstellung Teebeuteln ein fehlerhafter Teebeutel durch entsprechende,
an der Maschine angeordnete Sensoren erkannt, so gibt die Maschinensteuerung das entsprechende
Sensorsignal an die Ausblaseinrichtung weiter, so dass diese durch Öffnen des Magnetventils
einen auf die Förderstrecke 20 gerichteten Ausblasimpuls absetzt, wenn der entsprechende
fehlerhafte Aufgussbeutel die Ausblaseinrichtung passiert. Zeitgleich wird eine seitliche
Führung, die die Förderstrecke 20 begrenzt und zwischen der Auffangkammer 22 und der
Förderstrecke 20 vorgesehen ist, nach oben verschwenkt, so dass die seitliche Führung
des aufrecht stehenden Teebeutels im Bereich der Ausblaseinrichtung 24 aufgehoben
ist. Der so seitlich angestrahlte Teebeutel wird dementsprechend von der Förderstrecke
20 entfernt und über den Luftstoß über die Auffangkammer 22 verbracht.
[0027] Durch die Schwerkraft fällt der ausgesonderte Teebeutel 42 in die Schneidkammer 26.
In Figur 2 ist ein in der Schneidkammer 26 befindlicher Teebeutel 42 auf dem Sieb
38 liegend zu erkennen. Nunmehr wird das Messer 28 aktiviert. Durch die Rotation des
Messers 28 zerlegen die Klingen 30 den Teebeutel 42 einschließlich eines daran angeordneten
Etiketts. Die Rotation des Messers 28 ist so eingestellt, dass das den Beutel und
das Etikett bildende Material zerfetzt wird. Dieses Material wird durch die Drehung
des Messers 28 in der Schneidkammer 26 verwirbelt, wohingegen der Tee aufgrund seiner
geringeren Angriffsfläche und seines relativ höheren Gewichtes durch das Sieb 38 in
den Sammelraum 40 fällt. Die Betriebsbedingungen und die Betriebsdauer des Messers
28 sind voreingestellt, und zwar so, dass ein hinreichendes Zerteilen des Teebeutels
42 in kleine Fetzen gewährleistet wird und nicht zu befürchten ist, dass das Teebeutelmaterial
Taschen oder dergleichen ausbildet, in denen sich erhebliche Mengen von Tee fangen
kann.
[0028] Nachdem der Beutel aufgetrennt und der Tee vollständig oder nahezu vollständig durch
das Sieb 38 aus der Schneidkammer 26 ausgetreten ist, wird die Klappe 37 geöffnet.
Das rotierende Messer 28 wirkt wie ein Ventilator, der einen durch den Auslass 36
strömenden Luftstrom erzeugt, welches auch die Fetzen des zerteilten Beutelmaterials
und des Etiketts mitnimmt und über den Ausgangsbogen 44 abfördert. Dort wirkt der
von dem Industriesauger 48 erzeugte Unterdruck, der die Fetzen durch den Abfallförderschlauch
46 absaugt.
[0029] Der in dem Sammelraum 40 befindliche Tee wird dort üblicherweise zwischengelagert,
bis eine gewisse Anzahl von Teebeuteln in der Schneidkammer 26 zerteilt worden sind.
Vorzugsweise ist dem Sammelraum 40 ein Sensor zugeordnet, der den Füllstand in dem
Sammelraum 40 prüft und ein Signal zur Förderung des wiedergewonnenen Tees an die
Aufgussmaterialzufuhr 7 sendet. Danach wird das pneumatische Fördergerät 8 angeschaltet,
um das Teematerial von dem Sammelraum 40 über den Förderschlauch 52 zu der Aufgussmaterialzufuhr
2 zu saugen. Der Tee fällt über den Fördertrichter 10 und das schräg nach unten gerichtete
Förderrohr 12 in den Speicher 14 und wird dort der Wiederverwendung zugeführt.
[0030] Mit der vorliegenden Erfindung ist eine chargengetreue Rückführung von Tee aus fehlerhaften
Aufgussbeuteln beabsichtigt. Dementsprechend wird jedenfalls bei einer neuen Charge,
die über den Haupttrichter 4 der Maschine zugeführt wird, der Sammelraum durch Betätigen
des Fördergerätes 8 vollständig geleert.
[0031] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
So können in der Schneidkammer mehrere Schneidwerkzeuge vorgesehen sein. Neben Messern
sind auch Faden oder andere geeignete Schneideinrichtungen denkbar, die das Aufgussbeutelmaterial
zerschneiden können. Neben Schneidwerkzeugen, die an einer rotierenden Achse fest
befestigt sind, sind auch solche denkbar, die beweglich, oder in Teilen beweglich
an einem rotierenden Schneidwerkzeughalter angeordnet sind. Die gezeigte Ausrichtung
der Drehachse des Schneidmessers in der Horizontalen ist lediglich ein Beispiel. Ebenso
gut kann das Messer um eine vertikale Achse rotieren und beispielsweise in Achsrichtung
in die Schneidkammer fallen. Dabei wird man üblicherweise die beiden Auslässe für
das Aufgussmaterial einerseits und das Beutelmaterial andererseits weiterhin in Umfangsrichtung
mit Bezug auf den Drehsinn des Schneidmessers vorsehen, so dass die beiden Materialien
durch die Fliehkraft aus der Schneidkammer ausgefördert werden können.
[0032] Neben einer pneumatischen Rückführung des wiedergewonnenen Aufgussmaterials sind
auch andere Förderungen möglich, so beispielsweise eine Schneckeförderung. Ebenso
gut ist es denkbar, eine separate Fördereinrichtung zum Fördern der fehlerhaften Aufgussbeutel
von der Auswurfstation bis zu der Schneideinrichtung vorzusehen. Die Förderung der
fehlerhaften Aufgussbeutel von der Auswurfstation allein über Schwerkraft stellt indes
eine sehr einfache Alternative dar, die man vorzugsweise vorsehen wird.
[0033] Des Weiteren kann die Schneidkammer so dimensioniert werden, dass zunächst eine Vielzahl
von fehlerhaften Aufgussbeuteln in der Schneidkammer gesammelt werden und erst später
das Schneidwerkzeug in Gang gesetzt wird, um das Aufgussmaterial von dem Beutelmaterial
zu trennen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 2
- Aufgussmaterialzufuhr
- 4
- Trichter
- 6
- Maschinengehäuse
- 8
- Fördergerät
- 10
- Fördertrichter
- 12
- Förderrohr
- 14
- Speicher
- 16
- Dosiereinrichtung
- 18
- Sternrad
- 20
- Förderstrecke
- 22
- Auffangkammer
- 24
- Ausblaseinrichtung
- 26
- Schneidkammer
- 28
- Messer
- 30
- Klingen
- 32
- Seitenwand
- 34
- Einlass für fehlerhafte Beutel
- 36
- Auslass für das Beutelmaterial
- 37
- Klappe
- 38
- Sieb
- 40
- Sammelraum
- 42
- Teebeutel
- 44
- Ausgangsbogen
- 45
- Stutzen
- 46
- Abfallförderschlauch
- 48
- Industriesauger
- 50
- Anschlussstutzen
- 52
- Förderschlauch
- 54
- Rückführmodul
1. Vorrichtung zur Herstellung von Aufgussbeuteln mit einer Aufgussmaterialzufuhr (2)
zum Zuführen von aufgussfähigem Material und einer Beutelmaterialzufuhr zum Zuführen
von das Aufgussmaterial umgebenden Beutelmaterial, das in der Vorrichtung unter Einschluss
einer vorbestimmten Menge des aufgussfähigen Materials zu gefüllten Aufgussbeuteln
(42) umgeformt wird, mit einer Förderstrecke (20) zum Ausfördem der Aufgussbeutel
(42) und einer Weiche zum Ableiten von fehlerhaften Aufgussbeuteln (42), die eine
Schneideinrichtung (26, 28) und eine Fördereinrichtung (8, 52) zum Wiedergewinnen
und Rückführen des aufgussfähigen Materials fehlerhafter Aufgussbeutel (42) zu der
Aufgussmaterialzufuhr (2) nachgeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schneideinrichtung (26, 28) eine Schneidkammer (26) mit einem rotierenden Schneidwerkzeug
(28), einem Aufgussmaterialauslass (38) sowie einem mit einer Klappe (37) verschließbaren
Beutelmaterialauslass (36) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutelmaterialauslass (36) in Verlängerung einer umfänglich das Schneidwerkzeug
(28) umgebenden Seitenwand (32) und in Drehrichtung des Schneidwerkzeug (28) vor diesem
vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Drehachse des Schneidwerkzeugs (28) im Wesentlichen in der Horizontalen
erstreckt und die Klappe (37) oberhalb der Drehachse und in Drehrichtung des Schneidwerkzeug
(28) vor diesem und in Verlängerung einer umfänglich das Schneidwerkzeug (28) umgebenden
Seitenwand (32) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufgussmaterialauslass (38) durch ein das aufgussfähige Material hindurchlassendes
Sieb (38) gebildet ist, dem in Schwerkraftrichtung ein Aufgussmaterialsammelraum (40)
nachgeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiche eine Ausblaseinrichtung (24) umfasst, die in Abhängigkeit von einem Signal,
welches von wenigstens einem einen fehlerhaften Beutel (42) erkennenden Sensor erzeugt
wird, betätigbar ist und der eine Auffangkammer (22) für den ausgeblasenen Aufgussbeutel
(42) zugeordnet ist, die der Förderstrecke (20) vorgelagert und oberhalb der Schneidkammer
(26) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausblaseinrichtung (24) und die Auffangkammer (22) einander unter Einschluss
der Förderstrecke (20) gegenüberliegend angeordnet und als Teil eines die Schneidkammer
(26) umfassenden Rückführmoduls (54) verwirklicht sind, das über pneumatische Förderschläuche
(46, 52) mit der Aufgussmaterialzufuhr (2) einerseits und einem Aufgussbeutelmaterialsammelbehälter
(48) andererseits verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Ausblaseinrichtung (24) und der Auffangkammer (22) eine den aufrecht
auf der Förderstrecke (20) stehenden Aufgussbeutel (42) im Bereich der Weiche führende
Führungsschiene vorgesehen ist, die verschwenkbar gelagert und derart angetrieben
ist, die Führungsschiene bei Betätigung der Ausblaseinrichtung (24) von der Förderstrecke
(20) wegschwenkt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Aufgussbeuteln mit einer Aufgussmaterialzufuhr (2)
zum Zuführen von aufgussfähigem Material und einer Beutelmaterialzufuhr zum Zuführen
von das Aufgussmaterial umgebenden Beutelmaterial, das in der Vorrichtung unter Einschluss
einer vorbestimmten Menge des aufgussfähigen Materials zu gefüllten Aufgussbeuteln
(42) umgeformt wird, mit einer Förderstrecke (20) zum Ausfördem der Aufgussbeutel
(42) und einer Weiche zum Ableiten von fehlerhaften Aufgussbeuteln (42), die eine
Schneideinrichtung (26, 28) und eine Fördereinrichtung (8, 52) zum Wiedergewinnen
und Rückführen des aufgussfähigen Materials fehlerhafter Aufgussbeutel (42) zu der
Aufgussmaterialzufuhr (2) nachgeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schneideinrichtung (26, 28) eine Windsicht-Schneideinrichtung (26,28) ist, die
eine Schneidkammer (26) mit einem rotierenden Schneidwerkzeug (28), einem Aufgussmaterialauslass
(38) sowie einem mit einer Klappe (37) verschließbaren Beutelmaterialauslass (36)
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutelmaterialauslass (36) in Verlängerung einer umfänglich das Schneidwerkzeug
(28) umgebenden Seitenwand (32) und in Drehrichtung des Schneidwerkzeug (28) vor diesem
vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Drehachse des Schneidwerkzeugs (28) im Wesentlichen in der Horizontalen
erstreckt und die Klappe (37) oberhalb der Drehachse und in Drehrichtung des Schneidwerkzeug
(28) vor diesem und in Verlängerung einer umfänglich das Schneidwerkzeug (28) umgebenden
Seitenwand (32) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufgussmaterialauslass (38) durch ein das aufgussfähige Material hindurchlassendes
Sieb (38) gebildet ist, dem in Schwerkraftrichtung ein Aufgussmaterialsammelraum (40)
nachgeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiche eine Ausblaseinrichtung (24) umfasst, die in Abhängigkeit von einem Signal,
welches von wenigstens einem einen fehlerhaften Beutel (42) erkennenden Sensor erzeugt
wird, betätigbar ist und der eine Auffangkammer (22) für den ausgeblasenen Aufgussbeutel
(42) zugeordnet ist, die der Förderstrecke (20) vorgelagert und oberhalb der Schneidkammer
(26) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausblaseinrichtung (24) und die Auffangkammer (22) einander unter Einschluss
der Förderstrecke (20) gegenüberliegend angeordnet und als Teil eines die Schneidkammer
(26) umfassenden Rückführmoduls (54) verwirklicht sind, das über pneumatische Förderschläuche
(46, 52) mit der Aufgussmaterialzufuhr (2) einerseits und einem Aufgussbeutelmaterialsammelbehälter
(48) andererseits verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Ausblaseinrichtung (24) und der Auffangkammer (22) eine den aufrecht
auf der Förderstrecke (20) stehenden Aufgussbeutel (42) im Bereich der Weiche führende
Führungsschiene vorgesehen ist, die verschwenkbar gelagert und derart angetrieben
ist, die Führungsschiene bei Betätigung der Ausblaseinrichtung (24) von der Förderstrecke
(20) wegschwenkt.