[0001] Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine gemäß Anspruch 1. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Plüschmaschenware mit einem durch einen
Grundfaden gebildeten Grundgestrick und mit Plüschhenkeln, nach Anspruch 4.
[0002] Es ist bekannt, gestrickte Maschenware mit ein- oder beidseitig aus dem Warengrund
hervorstehenden Fadenschleifen beziehungsweise Henkeln zu versehen. Eine derartige
Maschenware bezeichnet man als Plüsch. Werden die aus dem Warengrund hervorstehenden
Schleifen als geschlossene Henkel stehen gelassen, so entsteht eine sogenannte Epinglee-Fläche.
Ebenso ist es möglich, die Kehren der Henkel abzuschneiden, so dass aus dem Warengrund
abstehende Einzelfäden übrig bleiben. In diesem Falle erhält man eine sogenannte Velour-Oberfläche.
[0003] Die Herstellung von Plüschmaschenware kann insbesondere in einer Rundstrickmaschine
erfolgen. Rundstrickmaschinen bekannter Art enthalten folgende Elemente:
- a) eine Reihe kreisförmig angeordneter Nadeln zur Bildung der Maschen und Henkel,
deren Auf- und Abbewegung durch ein Nadelschloss entlang einer Nadelkurve geregelt
wird;
- b) eine Einschließ- und Abschlagplatine (im folgenden kurz Einschließplatine genannt)
sowie eine Plüschplatine, wobei die Einschließplatine und die Plüschplatine parallel
zueinander zwischen je zwei Nadeln angeordnet sind und eine zu den Nadeln waagerechte
Hin- und Herbewegung ausführen können, die durch ein Platinenschloss entlang einer
ersten Platinenkurve für die Einschließ- und Abschlagplatine und einer anderen Platinenkurve
für die Plüschplatine geregelt wird;
- c) Steuerelemente zur mustergemäßen Nadelauswahl, wobei die Auswahl einer Nadel dazu
führt, dass diese der an ihrem momentanen Aufenthaltsort vorliegenden Nadelkurve folgt,
während eine nicht ausgewählte Nadel in einer Grundstellung (Rundlaufstellung) verbleibt,
- d) Fadenführungsmittel für die Zufuhr von einem Grundfaden sowie von mindestens zwei
Henkelfäden zur Erzeugung der Plüschhenkel.
[0004] Bei einer derartigen Rundstrickmaschine ist es möglich, für eine bestimmte Masche
der hergestellten Maschenware über die Steuerelemente festzulegen, ob bei dieser Masche
mit dem ersten und/oder dem zweiten Henkelfaden ein Plüschhenkel gebildet werden soll
oder nicht. Die Erzeugung eines Plüschhenkels erfolgt nur dann, wenn beim Passieren
der genannten Masche am jeweiligen Henkelfaden vorbei die zu dieser Masche gehörende
Nadel von den Steuerelementen ausgewählt wird. Durch Verwendung unterschiedlicher
Garne für die Henkelfäden ist es möglich, Plüschhenkel unterschiedlicher Farbe beziehungsweise
Garnqualität zu erzeugen.
[0005] Die Höhe der aus dem Warengrund herausstehenden Plüschhenkel wird bei der Rundstrickmaschine
mit der Plüschplatine kontrolliert, über deren Oberkante der Henkelfaden zurückgehalten
wird, während die Nadel nach unten eine Schleife aus dem Faden zieht (sogenanntes
Vorkulieren).
[0006] Weitere Einzelheiten zum Aufbau und zur Funktionsweise von Rundstrickmaschinen können
zum Beispiel dem Buch "Rundstricken - Theorie und Praxis der Maschentechnik" von lyer,
Mammel, Schäch - Bamberg: Meisenbach (1991) entnommen werden.
[0007] Die
JP 07-042050 A zeigt eine Platine mit zwei Ebenen. Weiterhin zeigt die Druckschrift Plüschmaschenware,
die Henkel mit verschiedenen Länge besitzt.
[0008] Die
EP 0 594 187 A1 zeigt eine Rundstrickmaschine mit zwei verschiedenen Platinen zum Herstellen von
Plüschmaschenware mit einer Henkelhöhe.
[0009] Die
EP 0 757 124 A1 zeigt eine Rundstrickmaschine mit einer Platine, die zwei Ebenen aufweist und Plüschmaschenware,
die nur eine Henkellänge aufweist.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Plüschmaschenware und eine zu ihrer
Herstellung geeignete Rundstrickmaschine anzugeben, wobei die Maschenware einen neuartigen,
optisch ansprechenden Aufbau haben soll.
[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Rundstrickmaschine nach dem Gegenstand des Anspruchs
1 und durch ein Verfahren zum Herstellen von Plüschmaschenware nach dem Gegenstand
des Anspruchs 4 gelöst.
[0012] Wie oben erläutert, wird die Länge eines Plüschhenkels durch die Höhenlage der Oberkante
einer Plüschplatine bestimmt. Herkömmliche Plüschplatinen besitzen zur Kulierung des
Henkelfadens nur eine Oberkante, so dass die Henkellänge (auch Polhöhe genannt) für
alle Plüschhenkel gleich groß ist. Bei der Plüschplatine der erfindungsgemäßen Rundstrickmaschine
sind dagegen an der Plüschplatine zwei Ebenen zur Kulierung eines Henkelfadens ausgebildet,
welche sich in verschiedenen Höhenlagen befinden und dementsprechend zu verschiedenen
Polhöhen der über die jeweilige Ebene kulierten Henkelfäden führen. Welche Ebene für
die Kulierung eines Henkelfadens eingesetzt wird, kann dabei durch das Ausmaß des
radialen Vorschubes der Plüschplatine bestimmt werden. Die zur Kulierung zu benutzende
Ebene ist dabei bis zum Nadelkreis vorzufahren.
[0013] Durch die Verwendung der Plüschplatine ist es möglich, Plüschhenkel unterschiedlicher
Polhöhe zu erzeugen. Durch Verwendung der Plüschplatine bei einer Rundstrickmaschine,
welche mindestens zwei Henkelfäden verarbeiten kann, können somit Plüschhenkel unterschiedlicher
Höhe aus jeweils unterschiedlichem Garnmaterial hergestellt werden.
[0014] Weiterhin weist eine Einschließ- und Abschlagplatine (im Folgenden kurz Einschließplatine
genannt) der erfindungsgemäßen Rundstrickmaschine mindestens zwei Ebenen zum Nachspannen
eines Henkelfadens auf. Eine derartige Einschließplatine wird in der erfindungsgemäßen
Rundstrickmaschine verwendet, um Henkelfäden nachzuspannen die Plüschhenkel unterschiedlicher
Polhöhe bilden. Das Nachspannen der Henkelfäden von Plüschhenkeln ist grundsätzlich
bekannt und dient dazu, einen festen und gleichmäßigen Sitz der Plüschhenkel im Warengrund
zu garantieren Zur Ermöglichung des Nachspannens wird die Einschließplatine mit einem
Schnabel versehen, welcher die Plüschhenkel mehrerer früherer gebildeter Reihen erneut
aufnimmt und etwas nachspannt, so dass deren Verankerung im Warengrund verbessert
und die Henkellänge vergleichmäßigt wird. Die Oberkante des Schnabels bildet dabei
die Ebene für das Nachspannen der Plüschhenkel, so dass ihre Höhenlage der Polhöhe
der Plüschhenkel entsprechen muss.
[0015] Bei bekannten Einschließplatinen ist meist nur eine Ebene in einer gegebenen Höhe
zum Nachspannen der Plüschhenkel vorhanden. Bei der vorliegenden Einschließplatine
sind dagegen mindestens zwei Ebenen zum Nachspannen des Henkelfadens vorhanden, so
dass diese Einschließplatine auch bei der Herstellung einer Maschenware mit Plüschhenkel
unterschiedlicher Polhöhe verwendet werden kann.
[0016] Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine zur Herstellung von Plüschmaschenware,
welche folgende Elemente enthält:
- a) Nadeln zur Bildung von Maschen und Plüschhenkeln, deren Auf- und Abbewegung durch
ein Nadelschloss entlang einer Nadelkurve geregelt wird,
- b) eine Einschließ- und Abschlagplatine sowie eine Plüschplatine, welche parallel
zueinander angeordnet sind und deren zu den Nadeln beziehungsweise zu der Nadelbewegung
senkrechte Hin- und Herbewegung durch ein Platindnschloss entlang je einer Platinenkurve
für die Einschließplatine beziehungsweise Plüschplatine geregelt wird,
- c) Steuerelemente zur mustergemäßen Nadelauswahl, wobei eine ausgewählte Nadel der
an ihrem Aufenthaltsort vorliegenden Nadelkurve folgt,
- d) Fadenführungsmittel für die Zufuhr von einem Grundfaden sowie mindestens zwei Henkelfäden.
[0017] Die Rundstrickmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Plüschplatine der
oben erläuterten Art enthält. Eine derartige Plüschplatine erlaubt aufgrund ihrer
zwei Ebenen zur Kulierung eines Henkelfadens, dass eine Plüschmaschenware unterschiedlicher
Henkellänge (Polhöhe) hergestellt wird, wobei sich die verschieden langen Plüschhenkel
zusätzlich noch im Material des Henkelfadens (d.h. in Garnqualität, Farbe etc.) unterscheiden
können.
[0018] Die genannte Rundstrickmaschine enthält, weiterhin eine Einschließ- und Abschlagplatine
der oben erläuterten Art, welche mindestens zwei ebenen zum Nachspannen eines Henkelfadens
aufweist. Mit einer derartigen Einschießplatine kann sichergestellt werden, dass die
verschiedenen Henkelsysteme unterschiedlicher Polhöhe alle individuell nachgespannt
werden und somit alle fest im Warengrund verankert sind.
[0019] Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Plüschmaschenware
mit einem durch einen Grundfaden gebildete Grundgestrick und mit Plüschhenkeln. Die
Plüschmaschenware ist dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens zwei Gruppen von
Plüschhenkeln gibt, wobei die Plüschhenkel einer Gruppe sich in Henkelhöhe und Fadenart
von denen der anderen Gruppe(n) unterscheiden. Diese Plüschmaschenware weist aufgrund
der unterschiedlichen Polhöhe der Plüschhenkel eine ästhetisch ansprechende, strukturierte
Hoch-Tiefoptik auf, welche zusätzlich dadurch unterstützt wird, dass die Plüschhenkel
verschiedener Höhe aus verschiedenen Materialien gebildet sind, was insbesondere verschiedene
Farben einschließen kann.
[0020] Vorzugsweise wird die Plüschmaschenware dadurch weiterverarbeitet, dass die höheren
Plüschhenkel abgeschert werden, so dass aus jedem Plüschhenkel zwei aus dem Warengrund
abstehende Endfäden entstehen. Ein derartiges Scheren führt zu einer Oberfläche, die
als Velour bezeichnet wird. Da erfindungsgemäß nur die höheren Plüschhenkel geschert
werden, bleiben die niedrigeren Plüschhenkel ungeöffnet als Schleifen stehen und bilden
ein sogenanntes Epinglee. Insgesamt weist die Plüschmaschenware somit in ihrer Struktur
eine Mischung aus Velour und Epinglee auf, wobei die beiden zugrundeliegenden Fadensysteme-Materialien
sich in ihrer Art und insbesondere Farbe unterscheiden können.
[0021] Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Ausschnitt aus einer Rundstrick-Maschenware;
- Fig. 2
- einen schematischen Ausschnitt aus einer Plüschmaschenware mit Plüschhenkeln verschiedener
Polhöhe und verschiedener Farben;
- Fig. 3
- schematisch den Fadenverlauf an einer Rundstrickmaschine sowie eine aus einem Grundsystem
und zwei Henkelsystemen bestehende Systemgruppe;
- Fig. 4
- perspektivisch einen Ausschnitt aus einer Rundstrickmaschine zur Verdeutlichung der
relativen Bewegung von Einschließplatinen und Nadeln;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Nadelschlösser einer Systemgruppe sowie die dazugehörige Nadelkurve;
- Fig. 6
- einen Schnitt durch das Nadelschloss entlang der Linie A-A von Figur 5;
- Fig. 7
- eine Systemgruppe mit einem Grundfaden und einem Henkelfaden;
- Fig. 8
- eine Systemgruppe mit einem Grundfaden und drei Henkelfäden;
- Fig. 9
- eine Aufsicht auf die Platinenschlösser einer Systemgruppe sowie die zugehörigen Platinenkurven
für die Einschließplatine und die Plüschplatine sowie weiterhin einen Schnitt durch
ein Platinenschloss entlang der Linie IX-IX;
- Fig. 10
- eine Parallel darstellung der Nadelkurve sowie der Platinenkurven der Einschließplatine
und der Plüschplatine für eine Systemgruppe X;
- Fig. 11 bis 20
- das Zusammenwirken von Nadeln und Einschließplatine sowie Plüschplatine beim Abarbeiten
einer Systemgruppe;
- Fig. 21
- eine Plüschplatine;
- Fig. 22
- eine Einschließ- und Abschlagplatine.
[0022] In Figur 1 ist zur Erläuterung der verwendeten Sprechweise ein Ausschnitt aus einer
Rundstrick-Maschenware schematisch dargestellt. Im Mittelpunkt der Darstellung ist
eine einzelne Masche 20 als Baustein der Maschenware schwarz hervorgehoben dargestellte.
Die Masche 20 besteht aus einer Maschenschleife, die an ihren zwei unteren Enden (den
Füßen) vom Maschenkopf der vorangehenden Maschenschleife gehalten wird und deren Maschenkopf
seinerseits die Füße der nachfolgenden Masche hält. Hierdurch entsteht insgesamt ein
formstabiles Maschenwerk. Das Maschenwerk wird in horizontaler Richtung (Laufrichtung
des Fadens) in Maschenreihen 23 sowie in vertikaler Richtung in Maschenstäbchen 24
eingeteilt.
[0023] Die Fortsetzung der das Maschenwerk bildenden Fäden ist für ein Rundgestrick durch
eine gepunktete Fortsetzungslinie 21 für einen ersten Faden und eine durchgezogene
Fortsetzungslinie 22 für einen zweiten Faden angedeutet. Hieraus wird ersichtlich,
dass die Fäden spiralartig umlaufen. Zur Beschleunigung des Strickvorganges sowie
gegebenenfalls zur Musterbildung können dabei zwei oder im allgemeinen noch mehr Fäden
parallel verlaufende, ineinander geschachtelte Spiralen bilden, wie es in Figur 1
am Beispiel von zwei Fäden 21, 22 angedeutet ist.
[0024] In Figur 2 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus einer Plüschmaschenware schematisch
dargestellt. Die gezeigte untere Maschenreihe besteht dabei aus drei grundsätzlich
parallel verlaufenden Fäden, nämlich dem Grundfaden G, durch welchen das Grundgestrick
bzw. der Warengrund gebildet wird. Parallel hierzu verlaufen zwei unterschiedliche
Henkelfäden F1 und F2, welche insbesondere aus verschiedenem Material mit verschiedener
Farbe bestehen können. Der Henkelfaden F1 (gepunktete Linie) folgt von links nach
rechts gesehen in der ersten Masche dem Grundfaden G, bildet dann jedoch auf dem Verbindungsstück
zwischen erster Masche und zweiter Masche (sogenannte Platinenmasche) eine Schleife,
die aus dem Warengrund nach oben abstehend vorzustellen ist und als sogenannter Plüschhenkel
32 bezeichnet wird. Die Ausbildung derartiger Plüschhenkel ist grundsätzlich bekannt
und führt zu einer Epinglee-Struktur. Im weiteren Verlauf folgt der erste Henkelfaden
F1 dem Grundfaden G parallel in der zweiten Masche und in der dritten Masche.
[0025] Der zweite Henkelfaden F2 (gestrichelte Linie) verläuft von links nach rechts gesehen
in der ersten Masche ebenfalls parallel zum Grundfaden, verläuft dann weiterhin parallel
zum Grundfaden G zur zweiter Masche, durch welche er dem Grundfaden G parallel folgt.
Zwischen der zweiten Masche und der dritten Masche bildet er einen Plüschhenkel 31.
Anschließend an diesen Plüschhenkel 31 folgt der Henkelfaden F2 wiederum dem Grundfaden
durch die dritte Masche.
[0026] Von Bedeutung bei dem Maschenwerk nach Fig. 2 ist, dass der erste Plüschhenkei 32
und der zweite Plüschhenkel 31 unterschiedliche Henkellängen (Polhöhen) aufweisen
und dass sie zusätzlich aus verschiedenen Fäden F1 und F2 bestehen, die sich zum Beispiel
in ihrer Farbe unterscheiden können. Hierdurch werden gestalterische Spielräume eröffnet,
die eine ästhetisch ansprechende Hoch-Tiefstruktur der Plüschmaschenware mit Epinglee
unterschiedlicher Polhöhe und unterschiedlicher Farbe ermöglichen.
[0027] Weiterhin ist es möglich, in einer Nachbearbeitung die Maschenware zu scheren und
dabei die Schleifen der längeren Plüschhenkel 31 entlang einer Trennlinie 33 aufzuschneiden.
Hierdurch werden die anfänglich geschlossenen Plüschhenkel 31 zu aus dem Grundgestrick
abstehenden Einzelfäden, die eine sogenannte Velour-Struktur bilden. Bei der Maschenware
sind somit ein Epinglee einer ersten Farbe mit einem Velour einer zweiten Farbe (oder
Garnqualität) kombinierbar.
[0028] In Figur 3 ist schematisch die Arbeitsweise einer Rundstrickmaschine skizziert. Zu
erkennen ist der prinzipielle Verlauf des Grundfadens G und zweier Henkelfäden F1
und F2, die zu einer ersten sogenannten Systemgruppe X gehören. Dies bedeutet, dass
diese drei Fäden in einer Maschenreihe miteinander verarbeitet werden, wie es zum
Beispiel in Figur 2 dargestellt ist.
[0029] Die in Figur 3 von rechts kommenden Fäden G, F1, F2 verlaufen dabei insgesamt spiralförmig
entlang der schlauchförmigen Rundstrickware. Das heißt, dass die drei Fäden am linken
Ende von Figur 3 in den Hintergrund treten und spiralförmig zum rechten Rand von Figur
3 zurücklaufen, wo sie an den entsprechend mit G. F1 und F2 gekennzeichneten Punkten
ankommen.
[0030] Einen analogen Verlauf nehmen die Fäden G', F1' und F2' einer zweiten Systemgruppe.
Die zwei parallel und spiralförmig verlaufenden Fadensysteme G, F1, F1 sowie G', F1
und F2' entsprechen somit den beiden Einzelfäden 21 und 22 aus Figur 1. Weitere Fadensysteme
zu weiteren Systemgruppen sind durch Punkte angedeutet.
[0031] Ferner ist in Figur 3 schematisch angedeutet, dass die jeweiligen Fäden G, F1, F2
sowie G', F1' und F2' zu Fadenzuführungseinrichtungen 40 beziehungsweise 41 verlaufen,
wo die entsprechenden Materialien auf Spulen bevorratet sind und von wo sie der jeweiligen
Verarbeitungsstelle an der Rundstrickmaschine über einen Fadenführer zugeführt werden.
[0032] In Figur 3 sind ferner schematisch die parallel und senkrecht zu den Fäden verlaufenden
Nadeln 10 einer sogenannten Systemgruppe X dargestellt. Die Systemgruppe X besteht
aus einem Grundsystem G1, dessen Nadeln das Verstricken des Grundfadens G vornehmen,
sowie zwei Henkelsystemen H1 und H2, welche den ersten Henkelfaden F1 beziehungsweise
den zweiten Henkelfaden F2 in der zugehörigen Maschenreihe verstricken.
[0033] Die in Figur 3 dargestellte Systemgruppe X ist nach links und rechts durch auf einer
Kreisbahn (sogenannter Nadelkreis) angeordnete weitere Systemgruppen fortgesetzt zu
denken. Die rechts benachbarte Systemgruppe (nicht dargestellt) dient dabei dem Verstricken
der drei Fäden G', F1' und F2'.
[0034] In Figur 4 sind perspektivisch zwei Nadeln 10a, 10b sowie zwei Einschließplatinen.12a,
12b und zwei Plüschplatinen 13a, 13b dargestellt. Eine derartige wechsende Folge von
Nadeln und Platinen ist bei der Rundstrickmaschine auf dem Nadelkreis 18 rundum laufend
vorzustellen, so dass jedes Maschenstäbchen von genau einer Nadel bearbeitet wird.
[0035] Die Nadeln 10a, 10b sowie die Platinen 12a, 12b, 13a, 13b führen dabei einerseits
zusammen mit der Maschenware eine kreisende Bewegung entlang des Nadelkreises 18 aus,
welche in Figur 4 durch den Pfeil 1 angedeutet ist. Während dieser Kreisbewegung bewegen
sich die Nadeln 10a, 10b zusätzlich auf und ab (Doppelpfeil), um beim Passieren eines
ortsfesten Fadenführers 51 gegebenenfalls den Faden 50 zu fangen und über die oberen
Kanten der Einschließplatinen 12a, 12b zu kulieren, das heißt hieraus eine Schleife
zu bilden. Diese Schleife kann dann insbesondere durch die zuletzt von der Nadel 10a
beziehungsweise 10b gebildete Masche gezogen werden, wodurch die letztgenannte Masche
abgeschlagen und aus dem Faden 50 eine neue Masche gebildet wird. Eine solche Maschenbildung
aus dem Faden 50 erfolgt nur dann, wenn die Nadel 10a beziehungsweise 10b entsprechend
eines musterabhängigen Steuerprogramms zum Fangen des Fadens 50 ausgetrieben wurde.
Bleibt eine Nadel dagegen in der sogenannten Rundlaufstellung, wird der Faden 50 von
ihr nicht gefangen und verläuft als Flottung an dem entsprechenden Maschenstäbchen
entlang.
[0036] Die Einschließplatinen 12a, 12b und die Plüschplatinen 13a, 13b können senkrecht
zu den Nadeln 10a, 10b hin- und herbewegt werden (Doppelpfeil), um so am Nadelkreis
die jeweils benötigte Kantenhöhe zur Auflage des Fadens 50 oder der Maschenware 52
bereitzustellen. Je eine Einschließplatine und eine Plüschplatine werden dabei parallel
in einem Platinenkanal geführt.
[0037] Nachfolgend wird mit Hilfe der Figuren 5 bis 10 die konkrete Ausgestaltung einer
Rundstrickmaschine beschrieben, mit welcher die in Figur 2 dargestellte Maschenware
bei Einsatz einer Plüschplatine 113 gemäß Figur 21 und einer Einschließplatine 112
gemäß Figur 22 hergestellt werden kann. Die Darstellung gilt der grundsätzlichen Erläuterung
der Herstellung von zweifarbigem Plüsch und erfolgt somit anhand von Einschließplatinen
12 beziehungsweise Plüschplatinen 13 gemäß dem Stand der Technik.
[0038] Bei der zur Herstellung des kombinierten Epinglee-Velour-Gestricks ausgewählten Maschine
handelt es sich um eine Rechts/Links-Rundstrickmaschine mit einer elektronisch gesteuerten
Einzelnadelauswahl. Eine solche Maschine dient der Herstellung von jacquardgemusterten
Rechts/Links-Scherplüschgestricken. Ein besonderes Kennzeichen dieser Gestricke ist
die spezielle Verarbeitung von mehreren Henkelfäden (Plüschfäden) innerhalb einer
Grundfadenreihe. Die Henkelfäden werden durch ausgewählte Nadeln zu Plüschhenkeln
verstrickt. Bei nicht ausgewählter Nadel bildet der Henkelfaden eine Flottung, die
in der Ausrüstung der Maschenware weggeschnitten wird.
[0039] Die Maschen- und Plüschhenkelbildung einer Maschenreihe erfolgt jeweils innerhalb
einer Systemgruppe der Rundstrickmaschine. Jeweils ein Grund- und ein bis fünf Henkelsysteme
bilden eine Maschenreihe. Die Anzahl der Henkelsysteme einer Systemgruppe wird dabei
durch die Anzahl der zu verarbeitenden Plüschfarben bestimmt. Die Plüschhenkel- und
Maschenbildung erfolgt durch eine Doppelplatinentechnik, bei welcher jeder Platinenkanal
eine Plüsch- und eine Einschließ- und Abschlagplatine führt.
[0040] Figur 5 zeigt im unteren Teil eine Seitenansicht auf die Bedienseite des sogenannten
Zylinderschlosses der Rundstrickmaschine. Das Zylinderschloss umgibt die Rundstrickmaschine
einmal kreisförmig und ist in einzelne Segmente 17 unterteilt. Die Segmente enthalten
auf ihrer (in Figur 5 nicht sichtbaren) Innenseite sogenannte Schlosskanäle, in welchen
eine Nadel 10 mit einem entsprechenden Fuß geführt ist, um den vertikalen Verlauf
des Schlosskanals zu folgen, was die gewünschte Auf- und Abbewegung der Nadel 10 erzeugt.
[0041] Die Führung der Nadel wird aus Figur 6 verständlicher, die einen Querschnitt entlang
der Linie VI-VI von Figur 5 zeigt. Dort ist eine Nadel 10 zu erkennen, welche in einem
vertikalen Kanal des Zylinders 19 gelagert ist. Der Zylinder 19 rotiert während der
Arbeit der Rundstrickmaschine und nimmt dabei die Nadel 10 sowie die darin hängende
Maschenware mit. Gegenüber dem rotierenden Zylinder 19 ist ortsfest das Zylinderschloss
angeordnet, welches aus dem Nadelschloss N1 und dem Steuerplatinenschloss S2 besteht.
Im oben erwähnten Schlosskanal an der Innenseite des Nadelschlosses N1 hakt die Nadel
10 mit einem Fuß ein und wird somit bei der Relativbewegung zwischen Zylinder 19 und
Zylinderschloss entsprechend dem vertikalen Verlauf des Schlosskanals auf und ab bewegt.
[0042] Die sich auf diese Weise einstellende Auf- und Abbewegung der Nadel 10 ist in Figur
5 oberhalb des Zylinderschlosses durch die sogenannte Zylindernadelkurve oder kurz
Nadelkurve 66 dargestellt. Hieraus wird ersichtlich, dass sich das Zylinderschloss
in Umfangsrichtung der Rundstrickmaschine in funktionell eigenständige Systemgruppen
X zusammenfassen lässt. Jede Systemgruppe X beginnt mit einem Grundsystem G1, dem
je nach Anzahl der Henkelfarben ein, zwei, drei oder mehr Henkelsysteme H1, H2, H3,
... folgen. Eine Systemgruppe mit zwei Henkelsystemen ist in Figur 5 dargestellt,
während eine Systemgruppe X mit einem Henkelsystem H1 in Figur 7 und eine Systemgruppe
X mit drei Henkelsystemen H1, H2, H3 in Figur 8 abgebildet ist. Entsprechend kann
mit der Zylindernadelkurve von Figur 7 einfarbiger Plüsch hergestellt werden, mit
der Zylindernadelkurve von Figur 5 zweifarbiger Plüsch und mit der Zylindernadelkurve
von Figur 8 dreifarbiger Plüsch.
[0043] Das Grundsystem G1 ist der Verarbeitung (Verstrickung) eines Grundfadens G zugeordnet.
Im Henkelsystem H1 erfolgt die Verarbeitung eines ersten Henkelfadens F1 mit einer
ersten Farbe und entsprechend im zweiten und gegebenenfalls dritten Henkelsystem H2
beziehungsweise H3 die Verarbeitung eines zweiten beziehungsweise dritten Henkelfadens
mit einer zweiten beziehungsweise dritten Farbe. In jeder Systemgruppe bilden das
Grundsystem und die Henkelsysteme gemeinsam eine Plüschmaschenreihe, wobei jede Masche
der Reihe vorzugsweise einen Henkel enthält (vgl. Figur 2).
[0044] Die Nadeln 10 sowie die Einschließplatinen 12 und Plüschplatinen 13 durchlaufen das
in Figur 5 dargestellte Zylinderschloss von rechts nach links in Richtung des Pfeils
1. Das in den Figuren 5 und 6 dargestellte Zylinderschloss erfüllt dabei hinsichtlich
der Nadeln 10 zwei sich ergänzende Aufgaben, nämlich
- a) das Steuern und Führen der Nadeln 10, und
- b) das Auswählen, Steuern und Führen der Steuerplatinen 11.
[0045] Aufgabe a) wird im oberen Schlossbereich, dem Nadelschloss N1 ausgeführt, während
Aufgabenteil b) im unteren Schlossbereich, dem Steuerplatinenschloss S2 durchgeführt
wird. In den Systemen G1, H1 und H2 erfüllen das Nadelschloss N1 und das Steuerplatinenschloss
S2 im Einzelnen folgende Funktionen:
Grundsystem G1, Bereich Steuerplatinenschloss S2:
[0046] Schlossbereich zum Führen der Steuerplatinen 11 in Rundlauf. Die Steuerplatinen durchlaufen
das Schloss in Rundlaufstellung und werden für die Musterauswahl am folgenden Henkelsystem
H1 vorbereitet.
Grundsystem G1, Bereich Nadelschloss N1:
[0047] Das Grundsystem G1 hat im Nadelschloss N1 in Laufrichtung der Maschine betrachtet
zunächst einen Maschenabstrickbereich G1.X und diesem folgend einen Nadelaustriebs-
und Nadeleinzugsbereich G1.1. Beide Bereiche G1.X und G1.1 sind in einem Grundsystem
G1 zusammengefasst.
Maschenabstrickbereich G1.X:
[0048] Der Maschenabstrickbereich G1.X ist der Endbereich jeder Systemgruppe X. In diesem
Bereich werden die in der vorhergehenden Systemgruppe X vorbereiteten Maschen und
Henkel einer Maschenreihe vollständig ausgebildet und abgeschlagen.
Nadelaustriebs und Nadeleinzugsbereich G1.1:
[0049] Der Nadelaustriebs- und Nadeleinzugsbereich G1.1 ist der Beginn einer Systemgruppe
X. Alle Nadeln werden in Strickstellung angehoben und erfassen während ihrer Einzugsbewegung
den Grundfaden. Die Maschen der Grundfadenreihe werden vorbereitet, indem der Grundfaden
zu Schleifen vorkuliert wird. Die Nadeln werden lediglich bis auf Fang auf der Nadel
abgezogen. Die alte Masche wird nicht abgeschlagen, sie verbleibt auf der geschlossenen
Zunge der Nadel.
Henkelsystem H1, Bereich Steuerplatinenschloss S2:
[0050] Schlossbereich zum Auswählen, Führen und Steuern der Steuerplatinen 11 in die Rundlauf-
oder Strickstellung. Die Steuerplatinen heben die zugeordneten Nadeln 10 in Strickstellung
an oder belassen sie in Rundlaufstellung.
Henkelsystem H1, Bereich Nadelschloss N1:
[0051] Schlossbereich zum Führen und Steuern der Nadeln 10 in Rundlauf- oder Strickstellung.
In Strickstellung angehobene Nadeln erfassen den Henkelfaden der Farbe 1, bilden einen
Henkel und werden bis auf Fang auf der Nadel abgezogen. In Rundlauf geführte Nadeln
bilden mit Farbe 1 eine Flottung.
[0052] Figur 9 zeigt im unteren linken Teil die Aufsicht auf die Bedienseite eines Platinenschlosses
für die Systemgruppe X aus Figur 5. Das Platinenschloss ist in einzelne Segmente 16
unterteilt, welche auf ihrer Innenseite (nicht dargestellt) Nuten haben, die den im
oberen Teil von Figur 9 dargestellten Verlauf entsprechend der Platinenkurven 69,
71 aufweisen.
[0053] Wie aus dem rechts in Figur 9 dargestellten Querschnitt entlang der Linie IX-IX erkennbar
ist, werden die Einschließplatine 12 und die Plüschplatine 13 mit entsprechenden Fortsätzen
in den Nuten bzw. Schlosskurven 14 für die Einschließplatine beziehungsweise 15 für
die Plüschplatine geführt. Sie führen hierdurch eine Bewegung senkrecht zur Nadel
beziehungsweise zum Nadelkreis 18, 18' aus. Diese (in Bezug auf den rotierenden Zylinder)
radiale Bewegung der Platinen 12, 13 erfolgt, wenn die nebeneinander angeordneten
Platinen sich in Richtung des Pfeils 1 durch die Segmente 16 des Platinenschlosses
bewegen.
[0054] Die Systemgruppen X am Platinenschloss und am Zylinderschloss müssen einander gegenüberliegend
stets die gleiche Systemaufteilung aufweisen, damit Nadeln und Platinen in gewünschter
Weise synchron zusammenwirken können. Figur 9 setzt somit das Beispiel aus Figur 5
fort, bei welchem ein Zweifarbenplüsch aus einem Grundsystem G1 und zwei Henkelsystemen
H1, H2 hergestellt wird.
[0055] Die Funktion der Platinenschlösser in Bezug auf die Systemgruppe X ist wie folgt:
Grundsystem G1:
[0056] Plüsch- und Einschließplatinen werden während der vollständigen Ausbildung der Maschen
und Henkel vom Nadelkreis zurückgezogen (Endbereich G1.X). Im Nadeleinzugsbereich
(Anfangsbereich G1.1) werden beide Platinen zur Vorbereitung der Grundmaschenreihe
zum Nadelkreis vorgeschoben.
Henkelsysteme H1, H2, H3:
[0057] Die Einschließplatinen durchlaufen diese Systeme in geringfügig zurückgezogener Stellung
und verbleiben funktionslos. Die Plüschplatinen stehen zum Nadelkreis in vorgeschobener
Stellung und bilden die Plüschhenkel. Die Funktionen der Henkelsysteme H1, H2, H3
sind identisch.
[0058] In Figur 10 sind für die Systemgruppe X die Nadelkurve 66, die Platinenkurve 69 der
Einschließplatine 12 sowie die Platinenkurve 71 der Plüschplatine 13 parallel dargestellt.
Aus der Zusammenstellung wird das nachfolgend erläuterte Zusammenwirken der Elemente
ersichtlich.
[0059] Die Maschen- und Henkelbildung einer Maschenreihe erfolgt innerhalb der Systemgruppe
X, die aus einem Grundsystem G1 und aus zwei Henkelsystemen H1, H2 besteht. Die verschiedenen
Nadelstellungen I bis X beziehen sich auf die Figuren 11 bis 20 und entsprechen dem
Maschen- und Henkelbildungsvorgang an den einzelnen Systemen.
[0060] Zu erkennen ist die Nadelkurve 66, die der Kopf der Nadel 10 in der Bewegungsrichtung
65 in Bezug auf die untere Maschenabschlagkante 60 der Einschließplatine 12 beschreibt.
Darunter ist die Kurve 69 der Einschließplatine 12 (Einschließkehle) dargestellt.
Der Pfeil 68 markiert die Bewegungsrichtung der Einschließplatinen in Bezug auf den
Nadelkreis 67. Das unterste Diagramm zeigt die Kurve 70 der Plüschplatine 13 (senkrechte
Abpresskante). Der Pfeil 70 markiert dabei die Bewegungsrichtung der Plüschplatine
in Bezug auf den Nadelkreis 67.
[0061] Ferner sind dargestellt die obere Abschlagkante 61 und die Einschließkehle 62 der
Einschließplatine, die obere Abschlagkante 64 und die untere Abschlagkante 63 der
Plüschplatine 13, sowie die Laufrichtung 1 der Nadeln und Platinen in Umfangsrichtung.
[0062] Die Nadel- und Platinenfunktionen beim Maschen- und Henkelbildungsvorgang an den
verschiedenen Systemen sind wie folgt:
Grundsystem G1, Anfangsbereich G1.1:
[0063] Alle Nadeln werden in Strickstellung ausgetrieben, nehmen den Grundfaden auf und
werden bis auf Fang auf der Nadel eingezogen (Nadelstellungen I bis III).
Henkelsystem H1:
[0064] Nadeln für Farbe 1 werden mustergemäß in Strickstellung ausgetrieben, nehmen den
Plüschfaden (Farbe 1) auf und werden bis auf Fang auf der Nadel eingezogen. In Rundlauf
geführte Nadeln bilden eine Flottung (Nadelstellungen IV bis VI).
Henkelsystem H2:
[0065] Nadeln für Farbe 2 werden mustergemäß in Strickstellung ausgetrieben, nehmen den
Plüschfaden (Farbe 2) auf und werden bis auf Fang auf der Nadel eingezogen. In Rundlauf
geführte Nadeln bilden eine Flottung (Nadelstellungen VII bis IX).
Grundsystem G1, Abstrickbereich G1.X:
[0066] Alle Nadeln werden zum Endkulieren in die Maschenabschlagstellung eingezogen. Alle
Maschen einer Maschenreihe werden fertig kuliert (Nadelstellung X).
[0067] Die Herstellung von zweifarbigem Plüsch ist in den einzelnen Phasen in den Figuren
11 bis 20 dargestellt. Hierbei finden eine Einschließplatine 112 sowie eine Plüschplatine
113 Verwendung.
[0068] Der Funktionsbereich der Plüschplatine 113 ist in Figur 21 detaillierter dargestellt.
Zu erkennen sind die zwei parallelen Ebenen 90, 91, welche die Plüschplatine 113 an
ihrer Oberseite bietet, um hierüber einen Henkelfaden kulieren zu können. Welche der
Ebenen 90, 91 jeweils für die Kulierung verwendet wird, kann über den radialen Vorschub
der Plüschplatine 113 gesteuert werden.
[0069] Die Einschließ- und Abschlagplatine 112 enthält gemäß Figur 22 wie bekannte Einschließplatinen
eine Abschlagkante 98, über welche das Abschlagen der fertigen Masche erfolgt, sowie
eine Oberkante 95, über welche der Grundfaden kuliert wird. Anders als herkömmliche
Einschließplatinen zur Herstellung von Plüsch enthält die Einschließplatine 112 jedoch
eine zweigeteilte Nase mit den parallelen Stegen 96 und 97. Diese Stege dienen dazu,
Plüschhenkel vorangegangener Maschen nachzuspannen. Da erfindungsgemäß Plüschhenkel
verschiedener Polhöhe gestrickt werden, findet das Nachspannen über die zur jeweiligen
Polhöhe passende Kante 96 oder 97 statt.
[0070] Selbstverständlich ist auch die Herstellung von Plüschmaschenware mit mehr als zwei
Henkelsystemen möglich, wobei die Plüschplatine in diesem Falle entsprechend viele
Kulierebenen und die Einschließplatine entsprechend viele Stege zum Nachspannen aufweisen
müsste.
[0071] Gemäß den Figuren 11 bis 20 wird eine Systemgruppe X bei einer erfindungsgemäßen
Rundstrickmaschine in folgenden Schritten durchlaufen:
Nadelstellung I, Fig. 11 (Grundsystem G1, Anfangsbereich G1.1, Grundfaden):
[0072] Grundstellung von Nadel 10, Einschließplatine 112 und Plüschplatine 113.
[0073] Die Nadel steht in Rundlaufstellung. Der Nadelkopf ist mit der unteren Maschenabschlagkante
98 der Einschließplatine 112 bündig. Im Nadelkopf hängt die zuletzt gebildete zweifädige
Masche aus Grund- und Henkelfaden. Die Plüschplatine ist zur Nadel vorgeschoben.
[0074] Nadelstellung II, Fig. 12 (Grundsystem G1, Mittelbereich G1.1, Grundfaden):
Fadenzuführstellung für den Grundfaden G.
[0075] Die Nadel wurde in Strickstellung angehoben. Sie nimmt mit dem geöffneten Nadelkopf
den Grundfaden G vom Fadenführer 80 auf. Die zuletzt gebildete Masche wurde über die
geöffnete Nadelzunge auf den Nadelschaft gestreift. Die Einschließplatine wurde nach
vorne zur Nadel vorgeschoben und spannt den vorher gebildeten Henkel über den oberen
Steg 96 nach. Dieses Nachspannen ist einstellbar. Die Einschließplatine steht in Einschließstellung.
Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle gehalten. Die Plüschplatine
steht gegenüber der Nadel in zurückgezogener Stellung. Sie ist funktionslos.
Nadelstellung III, Fig. 13 (Grundsystem G1, Endbereich G1.1, Grundfaden):
Kulierstellung für den Grundfaden.
[0076] Die Nadel wurde in Kulierstellung (Fang auf der Nadel) eingezogen. Der Grundfaden
wurde über die obere Abschlagkante der Einschließplatine zu einer Schleife kuliert.
Die Schleifengröße ist einstellbar.
[0077] Die zuletzt gebildete Masche wird nicht abgeschlagen. Sie verbleibt auf dem geschlossenen
Nadelkopf. Die vorkulierte Grundfadenschleife wird zwischen Nadelkopf und oberer Abschlagkante
der Einschließplatine gehalten. Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle
gehalten. Die Plüschplatine wurde nach vorne zur Nadel geschoben.
Nadelstellung IV. Fig. 14a (Henkelsystem H1, Henkelfaden F1):
Fadenzuführstellung für den Henkelfaden F1, Farbe 1.
[0078] Eine für Farbe 1 ausgewählte Nadel 10a wurde in Strickstellung angehoben. Sie nimmt
mit dem geöffneten Nadelkopf den Henkelfaden F1 (Farbe 1) auf. Die vorkulierte Grundfadenschleife
wird durch die senkrechte Abpresskante der Plüschplatine um die Nadel gespannt gehalten.
Dieses Nachspannen ist über die volle Systembreite H1 einstellbar. Die zuletzt gebildete
Masche wird in der Einschließkehle gehalten.
Nadelstellung IV' Fig. 14b (Henkelsystem H1, Henkelfaden F1):
Rundlauf einer nicht ausgewählten Nadel 10b.
[0079] Die Nadel wurde nicht für Farbe 1 ausgewählt. Sie durchläuft das System H1 in der
Rundlaufstellung. Der Henkelfaden F1 (Farbe 1) bildet eine Flottung. Die vorkulierte
Grundfadenschleife wird durch die senkrechte Abpresskante der Plüschplatine um die
Nadel gespannt gehalten. Dieses Nachspannen ist über die Systembreite H1 einstellbar.
Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle gehalten.
Nadelstellung V, Fig. 15 (Henkelsystem H1, Henkelfaden F1):
Schleifenbildung mit dem Henkelfaden F1 (Farbe 1).
[0080] Die (gemäß Nadeistellung IV) ausgewählte Nadel 10a wird nach unten geführt und zieht
über die obere Abschlagkante der Plüschplatine eine Plüschschleife.
[0081] In Rundlauf geführte Nadeln 10b bilden dagegen eine Flottung.
[0082] Die vorkulierte Grundfadenschleife wird durch die senkrechte Abpresskante der Plüschplatine
um die Nadel gespannt gehalten. Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle
gehalten.
Nadelstellung VI, Fig. 16 (Henkelsystem H1, Henkelfaden F1):
Kulierstellung für den Henkelfaden F1 (Farbe 1).
[0083] Die Plüschplatine wurde von der Nadel 10a zurückgezogen. Die Nadel wird in Kulierstellung
(Fang auf der Nadel) eingezogen. Der Henkelfaden F1 (Farbe 1) wird über die mittlere
Abschlagkante 90 der Plüschplatine zu einer Plüschschleife kuliert. Die Schleifengröße
ist einstellbar. Grundfaden und Henkelfaden F1 (Farbe 1) sind im Nadelkopf eingeschlossen.
Beide Fäden bilden Schleifen. Die zuletzt gebildete Masche wird nicht abgeschlagen.
Sie ist in der Einschließkehle eingeschlossen und verbleibt auf dem geschlossenen
Nadelkopf.
Nadelstellung VII, Fig. 17a (Henkelsystem H2, Henkelfaden F2):
Rundlauf einer nicht ausgewählten Nadel 10a.
[0084] Die Nadel wurde nicht für Farbe 2 ausgewählt. Sie durchläuft das System H2 in der
Rundlaufstellung. Der Henkelfaden F2 (Farbe 2) bildet eine Flottung. Die vorkulierte
Grundfadenschleife wird durch die senkrechte Abpresskante der Plüschplatine um die
Nadel gespannt gehalten. Dieses Nachspannen ist über die volle Systembreite H2 einstellbar.
Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle gehalten.
Nadelstellung VII', Fig. 17b (Henkelsystem H2, Henkelfaden F2):
Fadenzuführstellung für den Henkelfaden F2 (Farbe 2).
[0085] Eine für Farbe 2 ausgewählte Nadel 10b wurde in Strickstellung angehoben. Sie nimmt
mit dem geöffneten Nadelkopf den Henkelfaden F2 (Farbe 2) auf. Die vorkulierte Grundfadenschleife
wird durch die senkrechte Abpresskante der Plüschplatine um die Nadel gespannt gehalten.
Dieses Nachspannen ist über die volle Systembreite H2 einstellbar. Die zuletzt gebildete
Masche wird in der Einschließkehle gehalten. Der flott liegende Henkelfaden F1 der
Farbe 1 wird von dem oberen Absatz der Plüschplatine nach innen auf den Nadelrücken
gedrängt, wenn die Nadel austreibt.
Nadelstellung VIII, Fig. 18 (Henkelsystem H2, Henkelfaden F2):
Schleifenbildung mit dem Henkelfaden F2 (Farbe 2).
[0086] Die ausgewählte Nadel 10b (gemäß Nadefstellung VII) wird nach unten geführt und zieht
über die obere Abschlagkante der Plüschplatine eine Plüschschleife. Die vorkulierte
Grundfadenschleife wird durch die senkrechte Abpresskante der Plüschplatine um die
Nadel gespannt gehalten. Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle
gehalten.
Nadelstellung IX, Fig. 19 (Henkelsystem H2, Henkelfaden F2):
Kulierstellung für den Henkelfaden F2 (Farbe 2).
[0087] Die Plüschplatine wurde von der Nadel 10b zurückgezogen. Die Nadel wird in Kulierstellung
(Fang auf der Nadel) eingezogen. Der Henkelfaden F2 (Farbe 2) wird über die untere
Abschlagkante 91 der Plüschplatine zu einer Plüschschleife kuliert. Die Schleifengröße
ist einstellbar. Grundfaden und Henkelfaden F2 (Farbe 2) sind im Nadelkopf eingeschlossen.
Beide Fäden bilden Schleifen. Die zuletzt gebildete Masche wird nicht abgeschlagen.
Sie ist in der Einschließkehle eingeschlossen und verbleibt auf dem Nadelkopf.
Nadelstellung X, Fig. 20 (Grundsystem G1, Abstrickbereich G1.X):
Endkulieren und Maschenabschlagstellung.
[0088] Einschließplatine und Plüschplatine werden von den Nadeln 10a, 10b zurückgezogen
und geben die Henkelfadenschleife und Grundfadenschleife frei. Die Schleifen vom Grundfaden
G und Henkelfaden F1 oder F2 (Farben 1 oder 2) werden durch die zuletzt gebildete
Masche durchgezogen und über die untere Abschlagkante der Einschließplatine abgeschlagen.
[0089] Mit Beginn der folgenden Systemgruppe wiederholt sich die Arbeitsfolge der Nadelstellung.
Die im Nadelkopf hängende Masche wird am Ende der folgenden Systemgruppe abgeschlagen.
1. Rundstrickmaschine zur Herstellung von Plüschmaschenware, enthaltend
a) Nadeln (10, 10a, 10b) zur Bildung von Maschen und Plüschhenkeln, deren Auf- und
Abbewegung durch ein Nadelschloss (N1) entlang einer Nadelkurve (60) geregelt wird,
b) eine Einschließ- und Abschlagplatine (12, 3.12, 12a, 12b) sowie eine Plüschplatinen
(13, 113), welche parallel zueinander angeordnet sind und deren zu den Nadeln senkrechte
Hin- und Herbewegung durch ein Platinenschloss (S2, 14, 15) entlang je einer Platinenkurve
(69, 71) geregelt wird,
c) Steuerelemente (11, S2) zur mustergemäßen Nadelauswahl, wobei eine ausgewählte
Nadel der Nadelkurve an ihrem Aufenthaltsort folgt,
d) Fadenführungsmittel (40, 41, 51, 80) für die Zufuhr von einem Grundfaden (G) sowie
mindestens zwei Henkelfäden (F1, F2),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plüschplatinen (113) mindestens zwei Ebenen (90, 91) zur Kulierung eines Henkelfadens
(F1, F2) und die Einschließ- und Abschlagplatine (112) mindestens zwei Ebenen (96,
97) zum Nachspannen eines Henkelfadens (F1, F2) aufweist.
2. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Nadeln (10, 10a, 10b), mehrere Einschließ- und Abschlagplatinen (12, 112,
12a, 12b) sowie mehrere Plüschplatine (13, 113) entlang eines Nadelkreises (18) bewegbar,
sowie weiterhin ortfeste Fadenführer (51) vorgesehen sind, so dass die sich während
der Kreisbewegung zusätzlich auf und ab bewegenden Nadeln (10a, 10b) beim Passieren
eines ortsfesten Fadenführers (51) einen der Fäden (50) fangen und über die oberen
Kanten der Einschließ- und Abschlagplatinen (12a, 12b) kulieren können.
3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rundstrickmaschine einen Zylinder (19) aufweist, der im Betrieb der Rundstrickmaschine
rotiert und die Nadeln (10) sowie die darin hängende Maschenware mitnimmt, wobei das
Nadelschloss (N1) zusammen mit dem Platinenschloss (s2) ein gegenüber dem rotierenden
Zylinder (19) ortfestes Zylinderschloss bilden, das die Rundstrickmaschine einmal
kreisförmig umgibt und in einzelne Segmente unterteilt ist, und die Segmente auf ihrer
Innenseite Schlosskanäle enthalten, in welchen eine der Nadeln mit einem entsprechenden
Fuß geführt ist, um zum Erzeugen der Auf- und Abbewegung der Nadel dem vertikalen
Verlauf des Schlosskanals zu folgen.
4. Herfahren zum Herstellen von Plüschmaschenware auf einer Rundstrickmaschine, mit folgenden
Schritten:
a) Bilden von Maschen und Plüschhenkeln mittels Nadeln (10, 10a, 10b), deren Auf-
und Abbewegung durch ein Nadelschloss (N1) entlang einer Nadelkurve (60) geregelt
wird,
b) Hin- und Herbewegen einer mindestens zwei Ebenen (96, 97) aufweisenden Einschließ-
und Abschlagplatine (12, 112, 12a, 12b) sowie einer parallel zu ihr angeordneten,
mindestens zwei Ebenen (90, 91) aufweisenden Plüschplatine (13, 113) entlang je einer
Platinenkurve (69, 71), wobei die Hin- und Herbewegung senkrecht zu den Nadeln ist
und durch ein Platinenschloss (14, 15) geregelt wird,
c) mustergemäßes Auswählen einer Nadel mittels Steuerelementen (11, S2), wobei eine
ausgewählte Nadel der Nadelkurve an ihrem Aufenthaltsort folgt,
d) Zuführen eines Grundfadens (G) sowie mindestens eines ersten und eines zweiten
Henkelfadens (F1, F2) unterschiedlicher Fadenart mittels Fadenführungsmitteln (40,
41, 51, 80), sowie
e) Kulieren des ersten Henkelfadens (F1) mittels einer der zwei Ebenen (90) der Plüschplatine
(13, 113),
f) Kulieren des zweiten Henkelfadens (F2) mittels der anderen der zwei Ebenen (91)
der Plüschplatine (13, 113),
g) Nachspannen des ersten Henkelfadens (F1) mittels einer der zwei Ebenen (96) der
Einschliess- und Abschlagplatine (12, 112, 12a, 12b) und
h) Nachspannen des zweiten Henkelfadens (F2) mittels der anderen der zwei Ebenen (97)
der Einschliess- und Abschlagplatine (12, 112, 12a, 12b) so,
i) dass von dem Grundfaden (G) sowie den ersten und zweiten Henkelfäden (F1, F2) ein
Grundgestrick mit zwei Gruppen von Plüschhenkeln (31,32) gebildet wird und die Plüschhenkel
einer Gruppe sich in Henkelhöhe und Fadenart von denen der anderen Gruppe unterscheiden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch das Öffnen der Henkel (32) größerer Henkelhöhe.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnen durch Abscheren ausgeführt wird.
1. Circular knitting machine for manufacturing plush knitwear comprising
a) needles (10, 10a, 10b) for forming stitches and plush loops whose up and down movement
along a needle curve (60) is controlled by a tappet (N1),
b) a knocking-over sinker and knockover bit (12, 112, 12a, 12b) and a plush sinker
(13, 113) which are arranged parallel to one another and whose movement to and fro
along a sinker curve (69, 71) in each case is controlled by a sinker feeder (S2, 14,
15),
c) control elements (11, S2) for needle selection according to pattern, wherein a
selected needle follows the needle curve at its point of detention,
d) thread guidance means (40, 41, 51, 80) for feeding a base thread (G) and at least
two loop threads (F1, F2),
characterised in that
the plush sinker (113) has at least two planes (90, 91) for forming a loop in a loop
thread (F1, F2) and the knocking-over sinker and knockover bit (112) has at least
two planes (96, 97) for retensioning a loop thread (F1, F2).
2. Circular knitting machine according to claim 1, characterised in that a plurality of needles (10, 10a, 10b), a plurality of knocking-over sinkers and knockover
bits (12, 112, 12a, 12b) and a plurality of plush sinkers (13, 113) are movable along
a needle circle (18) and, furthermore, fixed thread guides (51) are provided so that
during the circular movement the needles (10a, 10b) additionally moving up and down
can catch one of the threads (50) on passing a fixed thread guide (51) and form a
loop over the upper edges of the knocking-over sinkers and knockover bits (12a, 12b).
3. Circular knitting machine according to claim 1 or 2, characterised in that the circular knitting machine has a cylinder (19) that rotates when the circular
knitting machine is in operation and carries along the needles (10) together with
the knitwear hanging therein, wherein the tappet (N1) together with the sinker feeder
(S2) form a fixed cylinder feeder with respect to the rotating cylinder (19) which
cylinder feeder surrounds the circular knitting machine once in the shape of a circle
and is subdivided into individual segments and on their inside the segments contain
feeder channels in which one of the needles is carried by a corresponding foot in
order to follow the vertical course of the feeder channel to generate the up and down
movement of the needle.
4. Method for manufacturing g plush knitwear on a circular knitting machine having the
following steps:
a) forming stitches and plush loops by means of needles (10, 10a, 10b) whose movement
up and down is controlled along a needle curve (60) by a needle feeder (N1);
b) movement to and fro of a knocking-over sinker and knockover bit having at least
two planes (96, 97) and arranged parallel to this a plush sinker (13, 113) having
at least two planes (90, 91) along a sinker curve (69, 71) in each case, wherein the
movement to and fro is perpendicular to the needles and is controlled by a sinker
feeder (14, 15);
c) selection according to the pattern of a needle by means of control elements (11,
S2), wherein a selected needle follows the needle curve at its point of detention;
d) feeding a base thread (G) and at least a first and a second loop thread (F1, F2)
of different thread type by means of thread guidance means (40, 41, 51, 80) as well
as
e) forming a loop in the first loop thread (F1) by means of one of the two planes
(90) of the plush sinker (13, 113);
f) forming a loop in the second loop thread (F2) by means of the other of the two
planes (91) of the plush sinker (13, 113);
g) retensioning the first loop thread (F1) by means of one of the two planes (96)
of the knocking-over sinker and knockover bit (12, 112, 12a, 12b) and
h) retensioning the second loop thread (F2) by means of the other of the two planes
(97) of the knocking-over sinker and knockover bit (12, 112, 12a, 12b) in such a way
i) that from the base thread (G) and the first and second loop threads (F1, F2) a
base knitted fabric having two groups of plush loops (31, 32) is formed and the plush
loops of one group differ in loop height and thread type from those of the other group.
5. Method according to claim 4, characterised by the opening of the loops (32) of greater loop height.
6. Method according to claim 5, characterised in that the opening is made by shearing.
1. Métier à tricoter circulaire pour la réalisation de tissus en mailles à peluches,
contenant
a) des aiguilles (10, 10a, 10b) pour former des mailles et des bouclettes de peluches,
dont le mouvement de montée et de descente est réglé par une serrure d'aiguille (N1)
le long d'une came d'aiguille (60),
b) une platine de cueillage/abattage (12, 112, 12a, 12b) ainsi qu'une platine de peluche
(13, 113) qui sont agencées parallèlement l'une à l'autre et dont le mouvement de
va-et-vient perpendiculaire aux aiguilles est réglé par une serrure de platine (S2,
14, 15) le long d'une came de platine (69, 71) respective,
c) des éléments de guidage (11, S2) pour choisir les aiguilles selon le motif, une
aiguille choisie suivant la came d'aiguille sur son lieu de séjour,
d) des moyens de guidage de fil (40, 41, 51, 80) pour l'amenée d'un fil de base (G)
ainsi qu'au moins deux fils de bouclette (F1, F2),
caractérisé en ce que
la platine de peluche (113) présente au moins deux plans (90, 91) pour cueillir un
fil de bouclette (F1, F2) , et la platine de cueillage/abattage (112) présente au
moins deux plans (96, 97) pour régler la tension d'un fil de bouclette (F1, F2).
2. Métier à tricoter circulaire selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'il est prévu plusieurs aiguilles (10, 10a, 10b), plusieurs platines de cueillage/abattage
(12, 112, 12a, 12b) ainsi que plusieurs platines de peluche (13, 113) mobiles le long
d'un cercle d'aiguilles (18) et encore des guide-fils (51) stationnaires, de telle
sorte que les aiguilles (10a, 10b) qui se déplacent additionnellement en montée et
en descente pendant le mouvement circulaire peuvent, lors du passage d'un guide-fil
(51) stationnaire, capter un des fils (50) et le cueillir via les arêtes supérieures
des platines de cueillage/abattage (12a, 12b).
3. Métier à tricoter circulaire selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le métier à tricoter circulaire présente un cylindre (19) qui tourne lors du fonctionnement
du métier à tricoter circulaire et entraîne les aiguilles (10) et le tissu en mailles
suspendu dans celles-ci, la serrure d'aiguille (N1) formant conjointement avec la
serrure de platine (s2) une serrure de cylindre stationnaire par rapport au cylindre
(19) rotatif, laquelle entoure une fois de manière circulaire le métier à tricoter
circulaire et est divisée en segments individuels, et les segments comportent sur
leur face intérieure des canaux de serrure dans lesquels une des aiguilles est guidée
avec un pied correspondant pour suivre le tracé vertical du canal de serrure pour
produire le mouvement de montée et de descente.
4. Procédé de fabrication de tissu à mailles en peluche sur un métier à tricoter circulaire,
comportant les étapes suivantes :
a) formation de mailles et de bouclettes de peluches au moyen d'aiguilles (10, 10a,
10b) dont le mouvement de montée et de descente est réglé par une serrure d'aiguille
(N1) le long d'une came d'aiguille (60),
b) déplacement en va-et-vient d'une platine de cueillage/abattage (12, 112, 12a, 12b)
présentant au moins deux plans (96, 97) ainsi qu'une platine de peluche (13, 113)
agencée parallèlement à celle-ci et présentant au moins deux plans (90, 91) le long
d'une came de platine (69, 71) respective, le mouvement de va-et-vient étant perpendiculaire
aux aiguilles et étant réglé par une serrure de platine (14, 15),
c) choix d'une aiguille selon le motif au moyen d'éléments de guidage (11, S2), une
aiguille choisie suivant la came d'aiguille sur son lieu de séjour,
d) amenée d'un fil de base (G) ainsi qu'au moins un premier et un deuxième fil de
bouclette (F1, F2) de différents types de fils à l'aide de moyens de guidage de fils
(40, 41, 51, 80), ainsi que
e) cueillage du premier fil de bouclette (F1) au moyen d'un des deux plans (90) de
la platine de peluche (13, 113),
f) cueillage du deuxième fil de bouclette (F2) au moyen de l'autre des deux plans
(91) de la platine de peluche (13, 113),
g) réglage de la tension du premier fil de bouclette (F1) au moyen de l'un des deux
plans (96) de la platine de cueillage/abattage (12, 112, 12a, 12b), et
h) réglage de la tension du deuxième fil de bouclette (F2) au moyen de l'autre des
deux plans (97) de la platine de cueillage/abattage (12, 112, 12a, 12b),
i) de telle sorte que par le fil de base (G) et le premier et deuxième fil de bouclette
(F1, F2) il se forme un tricotage de base avec deux groupes de bouclettes de peluches
(31, 32), et les bouclettes de peluches d'un groupe se distinguent de celles de l'autre
groupe par la hauteur de bouclette et par le type de fil.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé par l'ouverture des bouclettes (32) de plus grande hauteur de bouclette.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que l'ouverture est réalisée par cisaillement.