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EP 1 346 775 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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13.05.2009 Patentblatt 2009/20 |
(22) |
Anmeldetag: 14.03.2003 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Zerstäuber für eine Beschichtungsanlage
Sprayer for a coating installation
Pulvérisateur pour une installation de peinture
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR |
(30) |
Priorität: |
21.03.2002 DE 10212601
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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24.09.2003 Patentblatt 2003/39 |
(73) |
Patentinhaber: Dürr Systems GmbH |
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70435 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Giuliano, Stefano
70839 Gerlingen (DE)
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(74) |
Vertreter: Heusler, Wolfgang |
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v. Bezold & Partner
Patentanwälte
Akademiestrasse 7 80799 München 80799 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 075 258 EP-A- 0 846 498 EP-A- 1 287 900 US-A- 5 727 735
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EP-A- 0 450 877 EP-A- 0 850 693 DE-A- 10 115 472
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Zerstäuber gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere
handelt es sich um Rotationszerstäuber oder Luftzerstäuber, wie sie zur Serienbeschichtung
von Werkstücken wie beispielsweise Fahrzeugkarossen mit häufig wechselnden Farben
an sich allgemein bekannt und üblich sind.
[0002] In den derzeit üblichen Beschichtungsanlagen sind die an Robotern oder sonstigen
programmgesteuert bewegbaren Maschinen ggf. wechselbar montierten Zerstäuber mit den
erforderlichen Farbwechsel- und Dosiersystemen der Anlage durch externe Schlauchleitungen
verbunden. Zur Farbdosierung werden volumetrisch arbeitende Zahnraddosierpumpen oder
Kolbendosiereinrichtungen (Dosierzylinder) verwendet, die in neueren Systemen gemolchten
Farbleitungen vor- oder nachgeschaltet sind (
DE 100 33 987,
DE 101 57 966,
DE 101 57 938 usw.). Stattdessen ist auch die Dosierung mit Farbmengenregelkreisen bekannt, die
im Wesentlichen aus einem elektronischen Universalregler als Regelorgan, einem als
Stellglied dienenden Farbdruckregler und einer Durchflussmesseinrichtung zur Istwert-Erfassung
bestehen und dem als Absperrorgan dienenden Hauptnadelventil der üblichen Zerstäuber
vorgeschaltet sind (Dürr/Behr Technisches Handbuch 02/1994 "Farbmengenregelung";
DE 101 42 355).
[0003] Es ist auch schon bekannt, beispielsweise als Zahnradpumpe ausgebildete Dosierpumpen
oder Kolbendosiereinrichtungen in den Zerstäuber einzubauen (
DE 101 15 463;
EP 0 693 319).
[0004] Dosierpumpen und Kolbendosiereinrichtungen sind konstruktiv aufwendige, verschleißanfällige
und wartungsaufwendige Bauteile und haben vor allem den Nachteil hoher Farb- und Spülmittelverluste,
schlechter Spülbarkeit, langer Farbwechselzeiten und hoher Andrückverluste bei jedem
Farbwechsel. Beim Einbau in einen Zerstäuber erhöhen sie ferner in unerwünschter Weise
dessen Gewicht und/oder Größe, was insbesondere bei der Roboterapplikation aus Gründen
der Dynamik bzw. der Zugänglichkeit enger Werkstückbereiche nachteilig sein kann.
Mit Kolbendosiereinrichtungen ist darüber hinaus keine kontinuierliche Förderung möglich,
stattdessen erfordern sie aufwendige Befüllsysteme.
[0005] Diese Nachteile können zum Teil durch Einsatz der bekannten Farbmengenregelung vermieden
werden, die aber bisher eine wesentlich geringere Dosiergenauigkeit hat als die direkt
das jeweils gewünschte Volumen fördernden Pumpen- oder Kolbendosierer. Da der Zerstäuber
mit dem Stellglied des Regelkreises bisher über einen externen Farbschlauch verbunden
war, ergibt sich beispielsweise für die Roboterapplikation das Problem untragbar langer
Ansprechzeiten, das allenfalls durch besondere regelungstechnische Maßnahmen behoben
werden kann (
DE 101 48 097). Außerdem wird bei den bisher üblichen Regelkreisen die Farbmenge mit Druckstellgliedern
eingestellt, die von Membranen begrenzte große Toträume enthalten, entsprechend hohe
Farb- und Spülmittelverluste verursachen und die in der schon erwähnten
DE 101 42 355 beschriebenen weiteren Nachteile haben.
[0006] Aus
EP-A-0 846 498 ist ein Zerstäuber für Beschichtungsanlagen mit einem die Zerstäuberdüse öffnenden
und schließenden und zur Steuerung der Durchflussmenge dienenden Nadelventil bekannt,
dessen Nadelposition von einem z.B. induktiven, kapazitiven oder optischen Sensor
überwacht wird. Der Sensor erzeugt ein Signal, das die Auf- und Zu-Positionen des
Nadelventils sowie Zwischenpositionen der Ventilnadel anzeigen kann und automatische
Maßnahmen zur Folge hat, wenn der Istwert der Nadelposition von einem Sollwert abweicht.
Damit soll sichergestellt werden, dass ein beschichteter Gegenstand nur dann weiterbefördert
wird, wenn die Ventilstellung dem Sollwert entspricht.
[0007] EP-A-0 075 258 beschreibt eine Beschichtungsanlage beispielsweise zum elektrostatischen Lackieren
von Fahrzeugkarossen, bei der ein Membran-Farbdruckregler in Reihe mit einer volumetrischen,
z.B. ähnlich einer Zahnradpumpe arbeitenden Durchflussmesszelle zwischen jeden Zerstäuber
und den Farbwechsler der Anlage geschaltet ist. Der Farbdruckregler wird in Abhängigkeit
von dem Vergleich eines Sollwerts mit dem von der Messzelle ermittelten Istwert über
einen Regelkreis gesteuert.
[0008] Aus der
EP-A-0 450 877 ist es bekannt, den Farbwechsler eines Rotationszerstäubers mit einem nachgeschalteten
Druckregler in den Zerstäuber einzubauen.
[0009] Aus
EP-A 1287900 (die der eingangs schon erwähnten
DE 10142355 entspricht) ist eine Beschichtungsanlage bekannt, die einen Zerstäuber mit einem
Hauptnadelventil, eine dem Zerstäuber vorgeschaltete Durchflussmesseinrichtung, einen
der Durchflussmesseinrichtung vorgeschalteten, als Dosierventil dienenden Farbdruckregler
und einen an den steuerbaren Antrieb des Dosierventils angeschlossenen Regelkreis
zum Regeln der Ausflussrate des Beschichtungsmaterials im geschlossenen Dosierregelkreis
enthält.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zerstäuber anzugeben, der einerseits
eine sehr genaue Dosierung des Beschichtungsmaterials und andererseits bei einem Materialwechsel,
also z.B. beim Farbwechsel minimale Verluste an Farbmaterial, Spülmittel und Zeit
ermöglicht.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
[0012] Da aufgrund der Anordnung eines Dosierventils im Zerstäuber die bisher für eine genaue
Dosierung erforderlichen Dosierpumpen, Kolbendosierer oder sonstige ähnlich volumetrisch
arbeitende Bauteile entbehrlich sind, vermeidet die Erfindung deren Nachteile einschließlich
der relativ hohen Farbwechselverluste und Zeitverzögerungen. Zugleich können durch
die Erfindung aber auch die Nachteile der bekannten pumpenlos arbeitenden Regelsysteme
nicht nur hinsichtlich der Material- und Zeitverluste aufgrund der Toträume der bisher
üblichen Farbdruckregler, sondern auch hinsichtlich der weniger genauen Dosierung
und unerwünscht langer Ansprechzeiten vermieden werden.
[0013] Die Erfindung ist nicht nur bei einem Farbwechsel vorteilhaft, sondern z.B. auch
bei einem Materialwechsel in einem System mit abwechselnd mit dem Zerstäuber verbundenen
Versorgungsleitungen (A/B-System). Wenn eine Farbwechseleinrichtung vorgesehen ist,
befindet sich zwischen dieser und dem Zerstäuber bzw. dessen Sprühkopf eine Durchflussmesseinrichtung.
[0014] Die Dosiergenauigkeit wird schon dadurch in wesentlichem Maße verbessert, dass lange
regeltechnisch "weiche" Schläuche zwischen dem Stellglied und dem Zerstäuber entfallen.
Der Zerstäuber enthält neben dem als Stellglied dienenden Dosierventil aber auch eine
Durchflussmesseinrichtung, die mit dem Stellglied in einen geschlossenen Regelkreis
für die Ausflussrate geschaltet wird. Durch die Anordnung der Durchflussmesseinrichtung
unmittelbar bei dem Stellglied im Zerstäuber wird die Regel- und damit Dosiergenauigkeit
weiter erhöht.
[0015] Als Stellglied kann besonders zweckmäßig das im Zerstäuber üblicherweise vorhandene
Hauptnadelventil verwendet werden, das lediglich mit einem zur Steuerung der Ausflussrate
geeigneten Antrieb versehen werden muss.
[0016] Als Durchflussmesseinrichtung erweist sich eine magnetisch-induktive Messzelle als
besonders günstig, und zwar sowohl hinsichtlich problemloser Optimierung des verwendeten
Regelkreises als auch hinsichtlich konstruktiver Kombination mit dem Hauptnadelventil
des Zerstäubers.
[0017] Vorzugsweise soll auch die Farbwechseleinrichtung ganz oder wenigstens zum Teil in
den Zerstäuber eingebaut werden, wobei ihr die erwähnte Durchflussmesseinrichtung
nachgeschaltet wird. Hierfür geeignete Farbwechsler sind an sich bekannt und üblich.
Die Anordnung vorzugsweise der gesamten Applikationstechnik einschließlich des Farbwechslers
im Zerstäuber vermindert nicht nur die Farbwechselverluste, sondern vereinfacht auch
das Beseitigen eventueller Störungen, da nur der jeweilige Zerstäuber ausgewechselt
werden, nicht aber der Produktionsbetrieb wegen Arbeiten in der Sprühkabine unterbrochen
werden muss.
[0018] Ein in der Praxis besonders wichtiger Vorteil der Erfindung sind die extrem geringen
Farbwechselverluste des gesamten Systems. Die Farbverluste sind so gering, dass sich
unter Umständen die bisher übliche Farbrückführung aus dem Zerstäuber zurück in das
Farbversorgungssystem erübrigen und durch Entfernen der verbliebenen geringen Farbreste
ähnlich wie beim "Kurzspülen" durch die die Austrittsöffnung des Sprühkopfes bildende
Farbdüse ersetzt werden kann.
[0019] Außer geringen Farbwechselverlusten, sehr günstiger Spülanordnung und extrem kurzen
Farbwechselzeiten ermöglicht die Erfindung ferner vorteilhaft ein definiertes "Andrücken"
der Farbe bis in das Farbrohr bzw. die Düse des Zerstäubers ohne die Andrückverluste
der bisher üblichen Systeme, bei denen der Lack aus den Ringleitungen über langsam
schaltende, den Andrückvorgang jeweils unterbrechende Funktionsventile angedrückt
wird.
[0020] Da aufgrund der Erfindung der gesamte mechanische Teil des Dosiersystems als kompakte
und miniaturisierte Einheit mit wenigen Bauteilen zusammen mit den sonstigen für die
Applikation benötigten Elementen in einem entsprechend kleinen und leichten Zerstäuber
untergebracht werden kann, werden dementsprechend die Belastung der Beschichtungsmaschine
verringert und deren Bewegungsmöglichkeiten verbessert.
[0021] Auf die bisher erforderlichen Funktionsventile beispielsweise in besonderen Spülblöcken
kann verzichtet werden. Auch das bei den bekannten Durchflussregelsystemen zur Luftregelung
eingesetzte Proportionalventil wird nicht mehr benötigt.
[0022] Bei zweckmäßig gewähltem Antrieb des Stellgliedes, z.B. mit einem Proportionalmagnet,
können ferner sehr kurze Schaltzeiten des Zerstäubers erreicht werden, so dass sich
die auf das Werkstück bezogenen Ein- und Ausschaltzeitpunkte optimieren und die davon
abhängigen Oversprayverluste reduzieren lassen.
[0023] Die Erfindung eignet sich für Zerstäuber an sich beliebigen Typs, die problemlos
auch für die an sich bekannten Wechselsysteme (z.B.
DE 101 15 470) ausgebildet sein, also manuell oder automatisch von ihrer Beschichtungsmaschine
abgenommen und gegen einen anderen Zerstäuber oder auch gegen ein Mess- oder sonstiges
Werkzeug ausgewechselt werden können.
[0024] An den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Rotationszerstäuber des für die elektrostatische Beschichtung üblichen Typs
mit einem Proportionalmagneten als Antrieb für das Hauptnadelventil;
- Fig. 2
- einen dem Zerstäuber nach Fig. 1 ähnlichen Rotationszerstäuber mit pneumatisch angetriebenem
Hauptnadelventil;
- Fig. 3
- einen Luftzerstäuber mit pneumatisch angetriebenem Hauptnadelventil; und
- Fig. 4
- eine andere Ausführungsform eines Luftzerstäubers.
[0025] Die den Sprühkopf des in Fig. 1 dargestellten elektrostatischen Rotationszerstäubers
bildende Zerstäuberglocke 1 ist wie üblich an der von einer Luftturbine 2 angetriebenen
Hohlwelle 3 montiert, in der das Farbrohr 4 mit der Nadel 5 des Hauptnadelventils
6 des Zerstäubers angeordnet ist, das in an sich bekannter Weise zum Öffnen und Schließen
des in die Farbdüse 8 mündenden Farbkanals 7 vorgesehen ist.
[0026] Im Gegensatz zu den bekannten Zerstäubern des betrachteten Typs (vgl. z.B.
DE 93 31 294 U1) dient das Hauptnadelventil 6 hier aber nicht nur zum Öffnen und Schließen des Farbkanals
7, sondern erfindungsgemäß als Stellglied zum Einstellen der Farbausflussrate in einem
geschlossenen Dosierregelkreis. Zu diesem Zweck ist der mit dem hinteren Schaftende
5' der Hauptnadel 5 verbundene Antrieb 9 des Hauptnadelventils 6 darstellungsgemäß
als Proportionalmagnetantrieb ausgebildet. In der an sich schon in der
DE 101 42 355 vorgeschlagenen Weise wirkt die Wicklung 10 des mit dem Nadelschaft gekoppelten Proportionalmagneten
auf den Anker 11 der Nadel 5 gegen die Kraft einer die Nadel in die eine Endstellung,
hier die Ventilschließstellung drückenden Feder 12, wobei das Hauptnadelventil 6 in
Abhängigkeit von dem durch die Wicklung 10 fließenden elektrischen Strom mehr oder
weniger weit geöffnet wird.
[0027] Der Wicklungsstrom wird von dem (nicht dargestellten) elektronischen Regler des Dosierregelkreises
erzeugt, der den Istwert der Farbausflussrate mit einem von der Programmsteuerung
der Beschichtungsanlage vorgegebenen Sollwert vergleicht und bei Abweichung den Strom
entsprechend ändert. Der Istwert wird von einer in dem Zerstäuber befindlichen Durchflussmesseinrichtung
14 gemessen.
[0028] Wenn elektrisch leitendes Beschichtungsmaterial wie z.B. Wasserlack versprüht werden
soll, handelt es sich bei der nur schematisch dargestellten Durchflussmesseinrchtung
14 vorzugsweise um ein als MID-System bekanntes und im Handel (z.B. von der Firma
Endress + Hauser) erhältliches magnetisch-induktives Durchflussmesssystem, bei dem
das leitende Material durch ein Magnetfeld fließt und in diesem sich bewegenden "Leiter"
gemäß dem Faradayschen Induktionsgesetz eine zur Durchflussgeschwindigkeit bzw. unter
Berücksichtigung des Leitungsquerschnitts zum Durchflussvolumen proportionale Spannung
induziert wird, die über Messelektroden und einen Messverstärker dem elektronischen
Regler übermittelt werden kann. Bei dem dargestellten Beispiel wird die Materialleitung
der MID-Messeinrichtung 14 durch den die Nadel 5 enthaltenden Farbkanal 15 des Hauptnadelventils
6 gebildet, der sich durch die das Magnetfeld erzeugende Elektromagnetanordnung der
Messeinrichtung 14 erstreckt.
[0029] Die MID-Messeinrichtung 14 hat sowohl konstruktive Vorteile als auch für den Dosierregelkreis
günstige Eigenschaften, beispielsweise hinsichtlich äußerst kurzer Reaktionszeiten
insbesondere in Verbindung mit einem Proportionalmagnetventil. Die MID-Messeinrichtung
eignet sich auch für sonstige leitende Beschichtungsmaterialien wie Füller, Pulverslurry
usw. In Fig. 1 sei angenommen, dass die für die elektrostatische Beschichtung erforderliche
Aufladung des abgesprühten Beschichtungsmaterials durch Außenaufladung mit Elektroden
erfolgt, die auf der Außenseite des Zerstäubergehäuses 17 angeordnet sind, in dem
sich die hier beschriebenen Bauteile befinden. Infolgedessen eignet sich die MID-Messzelle
auch im Hinblick auf Explosionsschutzanforderungen.
[0030] In anderen Fällen, insbesondere bei Direktaufladung des Beschichtungsmaterials durch
die mit dem Hauptnadelventil auf Hochspannung liegende Zerstäuberglocke und/oder bei
weniger gut leitendem Beschichtungsmaterial, können sonstige an sich bekannte Durchflussmesseinrichtungen
verwendet werden wie z.B. eine Zahnradmesszelle oder ein Coriolis-Massendurchflusssensor.
[0031] Wie schon erwähnt wurde, soll der Zerstäuber vorzugsweise auch einen Farbwechsler
enthalten, der bei dem dargestellten Beispiel schematisch durch eine Anordnung von
sechs (in der Praxis wesentlich mehr) innerhalb des Zerstäubergehäuses 17 in den Farbkanal
15 des Hauptnadelventils 6 mündende Farbventile 18 angedeutet ist.
[0032] Statt eines in den Zerstäuber eingebauten Farbwechslers für alle wählbaren Farben
ist es auch möglich, nur für relativ häufig benötigte Farben eigene Farbsteuerventile
in den Zerstäuber einzubauen und seltener benötigte Farben über einen externen Farbwechsler
zuzuführen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, zwei abwechselnd im A/B-Betrieb
vorzugsweise in Kombination mit der Molchtechnik arbeitende Farbsteuerventile zumindest
für seltener benötigte Farben vorzusehen.
[0033] Bei dem Beispiel gemäß Fig. 1 erstreckt sich die Nadel 5 des Hauptnadelventils 6
vollständig durch dessen allen Farben gemeinsamen Farbkanal und durch die Durchflussmesseinrichtung
14 sowie durch den durch die Farbventile 18 gebildeten Farbwechsler. Im Rahmen der
Erfindung besteht aber auch die Möglichkeit, ein oder mehr als Stellglied für die
Farbausflussrate des Beschichtungsmaterials dienende Dosierventile innerhalb des Zerstäubers
dem Hauptnadelventil oder sonstigen zum Öffnen und Schließen des Austrittskanals vorgesehenen
Ventil vorzuschalten.
[0034] Der Zerstäuber wird mit seinem Flansch 19 an einem Roboter oder einer sonstigen Beschichtungsmaschine
montiert, wobei durch eine zweckmäßige Drehdurchführung schädliche Torsionsbeanspruchungen
der in den Zerstäuber führenden Leitungen und Schläuche vermieden werden können, insbesondere
durch die in der
DE 101 54 544 beschriebene zentrale Drehdurchführungskonstruktion, bei der der Teil des Zerstäubers,
an dem die Leitungs- und Schlauchanordnung befestigt ist, relativ zu dem den Zerstäuber
tragenden Endglied der Maschine drehbar gelagert ist.
[0035] Der in Fig. 2 dargestellte Rotationszerstäuber unterscheidet sich von demjenigen
nach Fig. 1 nur dadurch, dass als Antrieb für das Hauptnadelventil 6 z.B. zentral
in dem Flansch 19 statt des Proportionalmagnetantriebs 19 ein pneumatischer Antrieb
29 angeordnet ist. Er besteht im wesentlichen aus einer an dem Schaftende 5' der Hauptnadel
quer zu deren Achse befestigten Membran 21, die gegen die Kraft einer Feder 22 mit
Druckluft oder einem anderen Gas zur mehr oder weniger weiten Öffnung des Hauptnadelventils
6 beaufschlagt wird, wobei der pneumatische Druck von dem elektronischen Regler zur
Einstellung der Öffnungsweite des Hauptnadelventils und somit der Ausflussrate gesteuert
wird.
[0036] In Fig. 3 ist als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Luftzerstäuber dargestellt,
dessen Hauptnadelventil 36 einen an dem Schaftende der Hauptnadel 35 innerhalb des
Zerstäubers z.B. auf dessen Flansch 32 angeordneten pneumatischen Antrieb 39 hat,
dessen Aufbau und Wirkungsweise dem Antrieb 29 in Fig. 2 entsprechen kann. Auch die
Farbventile 38 der Farbwechseleinrichtung und die Durchflussmesseinrichtung 34 können
Fig. 2 und Fig. 1 entsprechen.
[0037] Der Sprühkopf des in Fig. 3 dargestellten Luftzerstäubers hat jedoch die allgemein
bekannte und übliche Konstruktion mit einer die Farbdüse 37 am Ausgang des Hauptnadelventils
36 umgebenden Luftkappe 31 für die zur Lackzerstäubung verwendete Druckluft und einer
Befestigungsmutter 33.
[0038] In Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform eines Luftzerstäubers dargestellt, dessen
Sprühkopf mit dem Hauptnadelventil 46 der Ausführungsform nach Fig. 3 entsprechen
kann und nicht näher beschrieben werden muss. Abweichend von Fig. 3 hat das Hauptnadelventil
46 aber einen pneumatischen Antrieb 49 mit einem an dem Nadelschaft 5' befestigten
Kolben 41, der gegen die Kraft einer Feder 42 mit zur Regelung der Ausflussrate gesteuertem
Druck beaufschlagt wird (wie an sich auch in der schon erwähnten
DE 101 42 355 erläutert ist).
[0039] Abweichend von den dargestellten Ausführungsbeispielen kann das Hauptnadelventil
oder sonstige Stellglied des Zerstäubers auch auf andere Weise angetrieben werden,
beispielsweise hydraulisch oder von einem Elektromotor.
[0040] Im Übrigen zeigt das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, dass die hier beschriebenen
Bestandteile des Zerstäubers sich nicht unbedingt in einem Gehäusekörper wie z.B.
dem zylindrischen Außengehäuse 17 in Fig. 1 befinden müssen, sondern auch in einem
sonstigen fest mit der Sprühkopfhalterung verbundenen Teil des Zerstäubers untergebracht
sein können. Beispielsweise kann darstellungsgemäß ein Anbauteil 43, mit dem der Zerstäuber
an seiner Beschichtungsmaschine montiert wird, sowohl die Farbventile 48 der Farbwechseleinrichtung
als auch die Durchflussmesseinrichtung 44 enthalten, die an sich den schon beschriebenen
Ausführungsbeispielen entsprechen können. Aufgrund der veränderten Bauform mündet
hier aber ein von dem Hauptnadelventil 46 entfernt durch die Farbwechsel- und Durchflussmesseinrichtungen
verlaufender Farbkanal 45 quer in die Nadelbohrung 47 des Hauptnadelventils.
[0041] Zu weiteren Abwandlungsmöglichkeiten ist insbesondere die Kombination mit der an
sich bekannten Molchtechnik zu erwähnen einschließlich der in der
DE 101 57 938 beschriebenen, auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbaren Möglichkeit, zur
weiteren Reduzierung von Farbverlusten bei einem Farbwechsel zurückbleibenden Farblack
mit einem Molch von der Farbdüse des Zerstäubers aus durch das Farbrohr oder einen
sonstigen Farbeingangskanal eingangskanal hindurch in das Farbversorgungssystem zurückzudrücken.
1. Zerstäuber für eine Beschichtungsanlage zur Serienbeschichtung von Werkstücken mit
Beschichtungsmaterial insbesondere wechselnder Farbe
mit einem Sprühkopf (1, 31) zum Versprühen des Beschichtungsmaterials, aus dem das
Beschichtungsmaterial austritt,
und mit einem Ventil (6, 36, 46) zum Öffnen und Schließen des Austrittskanals (7,
37) des Sprühkopfes,
wobei die Ausflussrate des versprühten Beschichtungsmaterials einstellbar und steuerbar
ist und der Zerstäuber ein als Stellglied für die Ausflussrate des versprühten Beschichtungsmaterials
angeordnetes Dosierventil (6, 36, 46) enthält, dessen Antrieb (9, 29, 39, 49) zur
Einstellung der Ausflussrate steuerbar ist,
wobei der Zerstäuber eine Durchflussmesseinrichtung (14, 34, 44) enthält und der steuerbare
Antrieb (9, 29, 39, 49) des Dosierventils (6, 36, 46) und die Durchflussmesseinrichtung
(14, 34, 44 an eine Regeleinrichtung zum Regeln der Ausflussrate im geschlossenen
Dosierregelkreis angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Durch these messeinrichtung (14,34,44) unmittelbar bei dem Stellglied im Zerstäuber
angeordnet ist.
2. Zerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierventil (6, 36, 46) als Nadelventil ausgebildet ist.
3. Zerstäuber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierventil (6, 36, 46) durch das den Austrittskanal (7, 37) des Sprühkopfes
(1, 31) öffnende und schließende Ventil des Zerstäubers gebildet ist.
4. Zerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Farbwechseleinrichtung (18, 38, 48) in den Zerstäuber eingebaut und ihr Farbausgang
an den Farbeingang des Dosierventils (6, 36, 46) angeschlossen ist.
5. Zerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierventil (6) einen zur Einstellung der Ausflussrate steuerbaren elektromagnetischen
Antrieb (9) hat.
6. Zerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierventil (6, 36, 46) von einer pneumatisch gegen die Kraft einer Feder (22,
42) beaufschlagten Kolben- oder Membrankonstruktion (29, 39, 49) angetrieben wird.
7. Zerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierventil von einem elektrischen Motor angetrieben wird.
8. Zerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussmesseinrichtung (14, 34, 44) durch eine magnetisch-induktive Messzelle
gebildet ist.
9. Zerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der zu der Austrittsöffnung des Sprühkopfes (1, 31) führende Farbkanal (15),
in dem die Nadel (5, 35) eines die Austrittsöffnung öffnenden und schließenden Nadelventils
(6, 36, 46) angeordnet ist, durch die Durchflussmesseinrichtung (14, 34, 44) erstreckt.
1. An atomiser for a coating system for the series coating of workpieces with coating
material, particularly of different colours
with a spraying head (1, 31) for spraying the coating material by which the coating
material is delivered
and with a valve (6, 36, 46) for opening and closing the outlet duct (7, 37) of the
spraying head,
where the delivery rate of the sprayed coating material is adjustable and controllable
and the atomiser contains a metering valve (6, 36, 46) arranged as an actuator for
the delivery rate of the sprayed coating material, the driving device (9, 29, 39,
49) of the metering valve being controllable to adjust the delivery rate,
where the atomiser contains a flow measurement device (14, 34, 44) and the controllable
driving device (9, 29, 39, 49) of the metering valve (6, 36, 46) and the flow measurement
device (14, 34, 44) are connected to a regulating device to regulate the delivery
rate in a closed loop metering control circuit,
characterised in that the flow measurement device (14, 34, 44) is located immediately at the actuator in
the atomiser.
2. The atomiser in accordance with claim 1, characterised in that the metering valve (6, 36, 46) is embodied as a needle valve.
3. The atomiser in accordance with claim 1 or 2, characterised in that the metering valve (6, 36, 4 6) is formed by the valve of the atomiser opening and
closing the outlet duct (7,37) of the spraying head (1, 31).
4. The atomiser in accordance with one of the preceding claims, characterised in that a colour changer (18, 38, 48) is installed in the atomiser and its paint outlet is
connected to the paint inlet of the metering valve (6, 36, 46).
5. The atomiser in accordance with one of the preceding claims, characterised in that the metering valve (6) has an electromagnetic driving device (9), controllable to
adjust the delivery rate,
6. The atomiser in accordance with one of claims 1 to 4, characterised in that the metering valve (6, 36, 46) is driven by a piston or membrane structure (29, 39,
49) to which pneumatic pressure is applied, against the force of a spring (22, 42).
7. The atomiser in accordance with one of claims 1 to 4, characterised in that the metering valve is driven by an electric motor.
8. The atomiser in accordance with one of claims 1 to 7, characterised in that a magnetic-inductive measurement cell forms the flow measurement device (14, 34,
44).
9. The atomiser in accordance with one of the preceding claims, characterised in that the paint duct (15) leading to the outlet aperture of the spraying head (1, 31),
in which the needle (5, 35) of a needle valve (6, 36, 46) opening and closing the
outlet aperture is located, extends through the flow measurement device (14, 34, 44).
1. Pulvérisateur pour une installation de revêtement, pour le revêtement en série de
pièces d'usinage, au moyen d'une matière de revêtement, notamment peinture changeante
avec une tête de pulvérisation (1, 31) de pulvérisation de la matière de revêtement
de laquelle sort la matière de revêtement,
et avec une soupape (6, 36, 46) pour ouvrir et fermer le canal de sortie (7, 37) de
la tête de pulvérisation,
le débit de la matière de revêtement pulvérisée étant réglable et commandable et le
pulvérisateur comportant une soupape de dosage (6, 36, 46) disposée comme organe de
réglage pour le débit de la matière de revêtement pulvérisée, dont l'entraînement
(9, 29, 39, 49) peut être commandé pour le réglage du débit,
le pulvérisateur comportant un dispositif de mesure de l'écoulement (14, 34, 44) et
l'entraînement (9, 29, 39, 49) commandable de la soupape de dosage (6, 36, 46) et
le dispositif de mesure de l'écoulement (14, 34, 44) étant reliés à un dispositif
de régulation pour régler le débit dans le circuit de régulation fermé
caractérisé en ce que le dispositif de mesure de l'écoulement (14, 34, 44) est disposé directement sur
l'organe de réglage dans le pulvérisateur.
2. Pulvérisateur selon la revendication 1, caractérisé en ce que la soupape de dosage (6, 36, 46) est constituée par une soupape à aiguille.
3. Pulvérisateur selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la soupape de dosage (6, 36, 46) est constituée par la soupape du pulvérisateur ouvrant
et fermant le canal de sortie (7, 37) de la tête de pulvérisation (1, 31).
4. Pulvérisateur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un dispositif de changement de couleur (18, 38, 48) est monté et dans le pulvérisateur
et sa sortie de peinture est reliée à l'entrée de peinture de la soupape de dosage
(6, 36, 46).
5. Pulvérisateur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la soupape de dosage (6) a un entraînement électromagnétique (9) pour le réglage
du débit.
6. Pulvérisateur selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la soupape de dosage (6, 36, 46) est entraînée par une structure de piston ou de
membrane (29, 39, 49) sollicitée de façon pneumatique contre la force d'un ressort
(22, 42).
7. Pulvérisateur selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la soupape de dosage est entraînée par un moteur électrique.
8. Pulvérisateur selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le dispositif de mesure de l'écoulement (14, 34, 44) est formé par une cellule de
mesure magnéto inductive.
9. selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le canal de peinture (15) menant à l'ouverture de sortie de la tête de pulvérisation
(1, 31), dans lequel est disposé l'aiguille d'une soupape à aiguille (6, 36, 46) ouvrant
et fermant l'ouverture de sortie, s'étend à travers le dispositif de mesure de l'écoulement
(14, 34, 44).
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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