(19) |
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(11) |
EP 1 589 156 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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27.05.2009 Patentblatt 2009/22 |
(22) |
Anmeldetag: 10.02.2005 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
Verbindungselement zur Verbindung von Betonfertigteilen
Element for connecting prefinished concrete elements
Connecteur pour éléments préfabriqués en béton
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI
SK TR |
(30) |
Priorität: |
11.02.2004 DE 202004002110 U
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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26.10.2005 Patentblatt 2005/43 |
(60) |
Teilanmeldung: |
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09153597.1 / 2055846 |
(73) |
Patentinhaber: Pfeifer Holding GmbH & Co. KG |
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87700 Memmingen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Kintscher, Matthias, Dipl.-Ing.
87700 Memmingen (DE)
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(74) |
Vertreter: HOFFMANN EITLE |
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Patent- und Rechtsanwälte
Arabellastrasse 4 81925 München 81925 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 103 060 DE-U1- 9 407 998 US-B1- 6 308 478
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CH-A5- 666 931 FR-A- 2 710 091
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- KINTSCHER M R: "THE VS(R) SYSTEM - A SUCCESS STORY ACHIEVED THROUGH CONSISTENT FURTHER
DEVELOPMENT" BFT INTERNATIONAL, BAUVERLAG, GUTERSLOH, DE, Bd. 73, Nr. 8, August 2007
(2007-08), Seiten 26-28,30, XP001505789 ISSN: 0373-4331
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
Stand der Technik
[0001] Um Tragstrukturen eines aus Betonfertigteilen erstellten Gebäudes zu errichten, müssen
die Betonfertigteile miteinander kraftschlüssig verbunden werden. Scheibenförmige
Wandelemente werden miteinander oder mit vertikal stehenden Stützen an Vertikalfugen
verbunden. An den Stirnseiten der Elemente sind entsprechende Vergussnuten angeordnet,
auf deren Grund Verbindungselemente mit Verwahrkästen angeordnet werden, die herausklappbare
Bewehrungselemente beinhalten. Diese Bewehrungselemente können sowohl aus Betonstahl
als auch flexiblen Seilelementen bestehen. Derartige Verbindungselemente sind beispielsweise
in der
WO 03/008737 offenbart.
[0002] Durch Herausklappen dieser Bewehrungselemente stehen senkrecht zur Stirnseite schlaufenartige
Elemente zur Verfügung, die beim Zusammenstellen der Fertigteilelemente in der Fuge
überlappen. Die sich in der Fuge überlappenden Schlaufen werden zumeist über die gesamte
Höhe der Fertigteilelemente in der Vergussfuge mit Fugenmörtel vergossen. Nach dessen
Erhärten kann die Vergussfuge dank der überlappenden Verbindungselemente Kräfte in
verschiedenen Richtungen übertragen, d.h. einerseits Zugkräfte in der Überlappung
senkrecht zur Stirnseite der Fertigteilelemente, andererseits Querkräfte senkrecht
zur Scheibenebene und, besonders wichtig, Querkraft parallel zur Fugenlängsrichtung.
Letztere stellt einen baupraktisch sehr häufig auftretenden Lastfall dar.
[0003] Für die Querkraftübertragung parallel zur Fuge sind verschiedene industriell gefertigte
Verbindungselemente bekannt, wie sie schematisch in Fig. 5 dargestellt sind. Es gibt
kontinuierliche Profilelemente (Fig. 5c)), wie beispielsweise die Pfeifer-VS®-Schiene,
PFEIFER-VS®-Leiste, Betomax-Schlaufmax, Philipp-Schiene, und auch Einzelelemente (Fig.
5a), b)), die durch mehrfach wiederholte Anordnung von Bewehrungsschlaufen in der
Fertigteilfuge übereinander die Querkraftübertragung sicherstellen sollen. Die Längen
dieser Schienen und Leisten liegt aus logistischen Gründen bei etwa 1,20 m. Um Geschosshöhe
zu erreichen, werden mehrere Schienenelemente nahtlos aneinandergefügt. Wenn weniger
Schlaufen in einer Fuge benötig werden, so kommen einzelne Verwahrkästen mit je nur
einer Schlaufen mit individuellem Abstand zum Einsatz. Beispielhaft können im Geschossbau
oben zwei und unten zwei Einzelschlaufen benötigt werden.
[0004] Als Einzelelemente stehen beispielsweise die Pfeifer-VS®-Box (Fig. 5a)) und die Philipp-Verbindungsschlaufe
(Fig. 5b)) zur Verfügung. Beiden ist gemein, dass es sich um einen länglichen Verwahrkastenkastens
handelt, an dessen einem Ende eine Seilschlaufe angeordnet ist, die im Inneren des
Verwahrkastenkastens verwahrt werden kann. Die Gesamtlänge ist im Wesentlichen auf
die eine Schlaufe abgestimmt und wesentlich kürzer als die Schienen und Leisten. Im
Endzustand sind die Einzelboxen am Grund der Vergussnut angeordnet, und die einander
gegenüberliegenden Schlaufen werden herausgeklappt und überlappend durch den eingebrachten
und erhärtenden Mörtel verbunden.
[0005] Bei den bekannten Verbindungselemententen hat sich jedoch gezeigt, dass insbesondere
im Bereich von Einzelelementen und/oder freien Rändern eine frühzeitige Rissbildung
im Beton bzw. Mörtel der Verbindung auftritt, wodurch die Tragfähigkeit, Steifigkeit
und Dauerhaftigkeit der Verbindung beeinträchtigt wird.
[0006] Ferner offenbart die
US 6,308,478 B1 ein Verbindungselement nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Darstellung der Erfindung
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verbindungselement zum querkraftschlüssigen
Verbinden von Betonfertigteilen bereitzustellen, das ein verbessertes Tragverhalten
einer Verbindung bei Querkraftbeanspruchung ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verbindungselement mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0009] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich bei kompakten Verbindungselementen
mit nur einer Bewehrungsschlaufe oder an freien Enden schienenartiger Verbindungselemente
bei Querkraftbeanspruchung kein Kräftegleichgewicht einstellt, bei welchem die wesentlichen
Zugkräfte in der Verbindung durch Bewehrungselemente aufgenommen werden.
[0010] Die Erfindung stellt daher darauf ab, das Verbindungselement insbesondere auch bei
kompakten Abmessungen derart auszugestalten, dass die Zugkräfte, die in der Verbindung
infolge einer schrägen Betondruckstrebe durch Querkraftbeanspruchung entstehen, durch
Bewehrungselemente aufgenommen und weitergeleitet werden. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass bei einem gattungsgemäßen Verbindungselement die Durchdringungsöffnungen
der zwei Bewehrungsschlaufenelemente nahe gegenüberliegender Enden des Verwahrkastens
vorgesehen sind. Mit anderen Worten liegen bei dem erfindungsgemäßen Verbindungselement
die zwei gegenüberliegende Bewehrungsschlaufen im herausgebogenen Zustand (Endzustand)
nahe den jeweiligen Enden des Verwahrkastens.
[0011] Hierdurch ergibt sich bei jedem einzelnen, erfindungsgemäßen Verbindungselement ein
in sich geschlossenes Tragverhalten, bei dem sich infolge Querkraftbeanspruchung eine
geneigte Druckstrebe im Beton ausbilden kann, die sich an ihren (gedachten) Enden
auf den Bewehrungsschlaufen des Verbindungselements abstützen kann, um das Einleiten
übermäßiger Zugkräfte in den Beton bzw. Mörtel zu vermeiden.
Auf diese Weise kann einer schädlichen Rissbildung im Verbindungsbereich wirksam vorgebeugt
werden, was neben der Tragfähigkeit auch die Dauerhaftigkeit und Steifigkeit der Verbindung
deutlich erhöht. Gleichzeitig besitzt das erfindungsgemäße Verbindungselement eine
einfache Konstruktion und kann ohne Veränderung des bisherigen Bauablaufes problemlos
eingesetzt werden.
[0012] Das erfindungsgemäße Verbindungselement mit genau zwei Bewehrungsschlaufenelementen
ist höchst variabel einsetzbar und besitzt im Unterschied zu bekannten Einzelelementen
ein deutlich verbessertes, in sich geschlossenes Tragverhalten.
[0013] Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der maximale
Abstand der endnahen Durchdringungsöffnungen von einem Ende in Längsrichtung des Verwahrkastens
geringer ist als das 0,5-fache einer Schlaufenlänge, um welche die Bewehrungsschlaufenelemente
im herausgebogenen Zustand von dem Verwahrkasten hervorstehen. Hierdurch wird ein
besonders kompaktes Verbindungselement bereitgestellt. Darüber hinaus kann sich eine
infolge von Querkraftbeanspruchung ausbildende Betondruckstrebe bei randnaher Anordnung
der Durchdringungsöffnungen und somit der eingebauten Bewehrungsschlaufenelemente
wirksam an den nahegelegenen Enden des Verwahrkastens abstützen, wodurch das Tragverhalten
des Verbindungselements weiter verbessert wird. Dabei ist es bevorzugt, dass der maximale
Abstand der endnahen Durchdringungsöffnungen von einem Ende in Längsrichtung des Verwahrkastens
geringer ist als das 0,25fache, besonders bevorzugt das 0,1-fache der Schlaufenlänge.
[0014] Hinsichtlich kompakter Liefer- und Einbauabmessungen des erfindungsgemäßen Verbindungselements
ist gemäß einer Weiterbildung vorgesehen, dass die Länge des Verwahrkastens geringer
ist als das 2,5-fache einer Schlaufenlänge, um welche die Bewehrungsschlaufenelemente
im herausgebogenen Zustand von dem Verwahrkasten hervorstehen. Gleichzeitig stellt
diese Konfiguration jedoch auch sicher, dass die Bewehrungsschlaufenelemente im eingebauten
Zustand ausreichend nahe beieinander liegen, sodass die Neigung einer sich zwischen
den Bewehrungsschlaufenelementen einstellenden Druckstrebe nicht zu gering wird und
die auftretenden Druckkräfte daher nicht übermäßig groß werden. Ein noch kompakteres
Verbindungselement wird erfindungsgemäß erhalten, wenn die Länge des Verwahrkastens
geringer ist als das 1,5fache der Schlaufenlänge.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass zumindest zwei
Bewehrungsschlaufenelemente im in den Verwahrkasten aufgenommenen Zustand einander
zugewandt sind und bevorzugt einander zumindest teilweise überlappen, sodass das erfindungsgemäße
Verbindungselement kaum größere Abmessungen besitzt als ein bekanntes Einzelschlaufenelement,
jedoch ein drastisch verbessertes Tragverhalten aufweist.
[0016] Um eine wirksame Aufnahme und Weiterleitung der infolge einer Querkraftbeanspruchung
auftretenden Kräfte im Beton sicherzustellen, ist gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung vorgesehen, dass der Verwahrkastenboden zumindest abschnittsweise durch
Erhebungen und/oder Vertiefungen profiliert ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass
die Bewehrungsschlaufenelemente des Verbindungselements bei Querkraftbeanspruchung
auch aktiviert werden, bevor sich eine übermäßige Verformung und Rissbildung im Bereich
der Verbindung einstellt. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die Erhebungen und/oder
Vertiefungen benachbart zu den Durchdringungsöffnungen vorgesehen sind, sodass sich
das gewünschte, geschlossene Tragsystem unter Einbindung der Bewehrungsschlaufenelemente
einstellt.
[0017] Das erfindungsgemäße Verbindungselement kann einzeln oder in Kombination mit gleichartigen
oder andersartigen Verbindungselementen eingesetzt werden. Auf diese Weise wird durch
eine lokal begrenzte Maßnahme das Tragverhalten der Gesamtverbindung vorteilhaft beeinflusst.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018]
- Fig. 1a
- zeigt schematisch eine Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbindungselements;
- Fig. 1b
- zeigt schematisch eine Perspektivansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbindungselements;
- Fig. 2
- zeigt schematisch eine Perspektivansicht einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbindungselements;
- Fig. 3
- zeigt schematisch eine Modellvorstellung des Tragverhaltens zweier miteinander durch
Verbindungselemente verbundener Betonfertigteile;
- Fig. 4
- zeigt schematisch eine querkraftschlüssige Verbindung von Betonfertigteilen unter
Einsatz des erfindungsgemäßen Verbindungselements;
- Fig. 5
- zeigt schematisch Verbindungselemente gemäß dem Stand der Technik.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0019] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
[0020] Fig. 1a zeigt schematisch ein Verbindungselement 20 gemäß einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das Verbindungselement 20 dient zum querkraftschlüssigen
Verbinden von Betonfertigteilen an einer Fuge mit Querkräften parallel zur Fugenlängsrichtung
und umfasst einen Verwahrkasten 1 sowie zwei herausbiegbare Bewehrungsschlaufenelemente
3. Der Verwahrkasten 1 besitzt eine längliche, hohlkastenartige Form mit einer Länge
L und zwei längsstirnseitigen Enden 1a, 1b. In einem Verwahrkastenboden 1c sind zwei
Öffnungen 1', 1'' vorgesehen, an welchen die Bewehrungsschlaufenelemente 3 den Verwahrkasten
1 durchdringen.
[0021] Bei den Bewehrungsschlaufenelementen 3 kann es sich beispielsweise um Betonstabstahl
oder um flexible Seilelemente handeln, die an ihren freien Enden über eine Klemme
2, Muffe oder dergleichen verbunden sind.
[0022] Die Durchdringungsöffnungen 1', 1'' sind erfindungsgemäß nahe den gegenüberliegenden
Enden 1a, 1b des Verwahrkastens 1 vorgesehen, wie in Fig. 1a gezeigt. Dabei ist es
bevorzugt, dass der in Fig. 1a gezeigte, maximale Abstand a der Durchdringungsöffnungen
1', 1'' von den Enden 1a, 1b des Verwahrkastens 1 geringer ist als das 0,5-fache der
untenstehend noch näher definierten Schlaufenlänge 1. Darüber hinaus ist der maximale
Abstand a der Durchdringungsöffnungen 1', 1'' von den Enden 1a, 1b des Verwahrkastens
1 zumindest bei kompakten Verbindungselementen bevorzugt geringer als das 0,1-fache
der Länge L des Verwahrkastens.
[0023] Ferner ist die Länge L des Verwahrkastens derart ausgelegt, dass die Bewehrungsschlaufen
3 problemlos im Inneren des Verwahrkastens 1 aufgenommen werden können, wie in Fig.
1a gezeigt. Dabei sind die Schlaufen 3 im Unterschied zum Stand der Technik einander
zugewandt. Ausgehend von diesem Zustand können die Schlaufen 3 aus dem Verwahrkasten
1 herausgebogen werden, um den in Fig. 2 gezeigten Endzustand zu erreichen, in welchem
die Schlaufen 3 um eine Schlaufenlänge 1 von dem Verwahrkasten 1 hervorstehen. In
der in Fig. 1a gezeigten Ausführungsform ist die Länge L des Verwahrkastens 1 etwas
geringer als das 2,5-fache der Schlaufenlänge 1.
[0024] Fig. 1b zeigt ein Verbindungselement 20 gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung. Das in Fig. 1b gezeigte Verbindungselement 20 unterscheidet sich von
demjenigen gemäß der in Fig. 1a gezeigten, ersten Ausführungsform in der Länge L des
Verwahrkastens 1. Diese ist bei der in Fig. 1b gezeigten, zweiten Ausführungsform
erheblich geringer und beträgt etwas weniger als das 1,5-fache der Schlaufenlänge
1. Hierdurch ergibt sich ein noch kompakteres Verbindungselement, in welchem die Schlaufen
3 im eingeklappten Zustand überlappend angeordnet sind. Gleichzeitig ist der maximale
Abstand a der Durchdringungsöffnungen 1', 1'' in der zweiten Ausführungsform absolut
gesehen etwa genauso groß wie in der ersten Ausführungsform, wodurch sich jedoch ein
etwas größeres Verhältnis zwischen maximalem Abstand a und Länge L des Verwahrkastens
ergibt.
[0025] Eine dritte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbindungselements
20 ist in Fig. 2 schematisch in einer Perspektivansicht dargestellt. Diese unterscheidet
sich von der in Fig. 1a gezeigten, ersten Ausführungsform durch Profilierungen, die
in der Form von Vertiefungen 12 im Verwahrkastenboden 1c vorgesehen sind. Dabei sind
die Vertiefungen 12 in der vorliegenden Ausführungsform benachbart zu den Durchdringungsöffnungen
1', 1'' vorgesehen.
[0026] Ferner zeigt Fig. 2 das Verbindungselement 20 mit um die Länge 1 herausgebogenen
Bewehrungsschlaufenelementen 3, d.h. in dem Endzustand, welchen das Verbindungselement
in einer Verbindung von Betonfertigteilen einnimmt. Als Bezugspunkt für die Schlaufenlänge
1 dient hierbei, wie in Fig. 2 gezeigt, der Verwahrkastenboden 1c.
[0027] Eine Verbindung von Betonfertigteilen unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verbindungselements
20 ist schematisch in Fig. 4 dargestellt, die sowohl eine vertikale als auch eine
horizontale Schnittansicht der Verbindung zeigt. Wie insbesondere in der unten dargestellten,
horizontalen Schnittansicht zu erkennen ist, sind die erfindungsgemäßen Verbindungselemente
20 in stirnseitigen Vergussnuten 11 von miteinander zu verbindenden Betonfertigteilen
5 vorgesehen. Die Betonfertigteile 5 sind mit ihren Stirnseiten derart nebeneinander
gestellt, dass sich im Bereich der Vergussnuten 11 eine Fuge 10 bildet, die später
mit Vergussmörtel gefüllt wird. Nach dem Nebeneinanderstellen der Betonfertigteile
5 werden die Bewehrungsschlaufenelemente 3 aus den Verwahrkästen 1 herausgebogen,
sodass sich die Bewehrungsschlaufenelemente 3 einander gegenüberliegender Verbindungselemente
20 überlappen. Anschließend wird ein Montagestab 8 aus Betonstahl durch die Überlappungen
geführt. Abschließend wird der Verguss der Fuge vorgenommen, um die Fertigteile 5
kraftschlüssig miteinander zu verbinden. Dabei sind die Verbindungselemente 20, wie
im oberen Teil von Fig. 4 in dem Vertikalschnitt zu erkennen ist, bevorzugt gleichmäßig
über die Betonfertigteile 5 angeordnet.
[0028] Ein Modell für das sich im Bereich zweier miteinander durch Verbindungselemente 20
verbundener Betonfertigteile 5 einstellende Tragverhalten ist schematisch in Fig.
3 dargestellt. Bei Vorliegen einer Querkraftbeanspruchung Q, deren Wirkrichtung schematisch
durch Pfeile 6 in Fig. 3 angegeben ist, bildet sich zwischen den Betonfertigteilen
5 im Vergussmörtel bzw. Beton ein Druckfeld aus, das durch eine geneigte Betondruckstrebe
7 modelliert werden kann. Die modellhafte, geneigte Betondruckstrebe 7 stützt sich
an ihren Enden auf den Verwahrkästen 1 der Verbindungselemente 20 ab, wobei sowohl
die Verwahrkastenenden 1a, 1b als auch die Vertiefungen 12 des Verwahrkastenbodens
1c zu einer verbesserten Abstützung und Lastabtragung der Druckstrebe 7 beitragen.
Um ein Kräftegleichgewicht zu erzielen, müssen die von der Druckstrebe 7 geweckten
Kräfte 5 unten und oben aufgenommen werden. Dies erfolgt in dem Modell durch die an
den Verwahrkastenenden angeordneten Bewehrungsschlaufenelemente 3, in denen sich horizontale
Zugstreben 4 bilden. Ein derartiges Gleichgewicht ohne erhebliche Zugbeanspruchung
des Betons kann sich bei Einsatz des erfindungsgemäßen Verbindungselements 20 durch
die vorteilhafte Anordnung der Bewehrungsschlaufenelemente 3 einstellen, was bei bekannten
Einzelschlaufenelementen bisher nicht möglich gewesen ist. Daher wird durch den Einsatz
des erfindungsgemäßen Verbindungselements 20 die Entstehung von Schädigungen und Rissen
im Mörtel bzw. Beton verhindert und somit die Tragfähigkeit, Steifigkeit und Dauerhaftigkeit
der Verbindung beträchtlich erhöht.
[0029] Die vorstehend beschriebenen, bevorzugten Ausführungsformen weisen jeweils genau
zwei Bewehrungsschlaufenelemente auf, da sich hierdurch besonders kompakte und vielseitige
Verbindungselemente mit einem in sich geschlossenen Tragverhalten ergeben. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung ist es jedoch ebenso möglich, die Verbindungselemente mit
einer größeren Anzahl von Bewehrungsschlaufenelemente, sofern zumindest die zwei äußersten
Bewehrungsschlaufenelemente nahe den Enden des Verwahrkastens angeordnet sind.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Verwahrkasten für die Bewehrungsschlaufen
- 1a, b
- Verwahrkastenenden
- 1c
- Verwahrkastenboden
- 1', 1''
- Durchdringungsöffnungen
- 2
- Endverankerung der Bewehrungsschlaufe
- 3
- Bewehrungsschlaufe aus Drahtseil oder Betonstahl
- 4
- Horizontale Zugkraft
- 5
- Betonfertigteil wand- oder stützenartig
- 6
- Querkraft parallel zur Wandfuge
- 7
- Schräge Druckstrebe im Vergussbereich
- 8
- Montagestab aus Betonstahl
- 9
- Bereich mit Vergussmörtel
- 10
- Fuge zwischen zwei Betonfertigteilen
- 11
- Vergussnut
- 12
- Vertiefungen oder Erhebungen zur Verbesserung des Druckstrebenangriffs
- 20
- Verbindungselement
- L
- Länge des Verwahrkastens
- l
- Schlaufenlänge
1. Verbindungselement (20) zum querkraftschlüssigen Verbinden von Betonfertigteilen (5)
an einer Fuge (10) mit Querkräften parallel zur Fugenlängsrichtung, umfassend einen
bevorzugt länglichen Verwahrkasten (1) und Bewehrungsschlaufenelemente (3), die in
dem Verwahrkasten (1) aufnehmbar und aus diesem herausbiegbar sind, wobei die Bewehrungsschlaufenelemente
(3) den Verwahrkasten (1) im Bereich jeweils einer Durchdringungsöffnung (1', 1'')
des Verwahrkastens (1) durchdringen, wobei
das Verbindungselement genau zwei Bewehrungsschlaufenelemente (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Durchdringungsöffnungen (1', 1'') der zwei Bewehrungsschlaufenelemente (3) nahe
gegenüberliegender Enden (1a, 1b) des Verwahrkastens (1) vorgesehen sind.
2. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der maximale Abstand der endnahen Durchdringungsöffnungen (1', 1'') von einem Ende
(1a, 1b) in Längsrichtung des Verwahrkastens (1) geringer ist als das 0,5-fache, bevorzugt
das 0,25-fache, besonders bevorzugt das 0,1-fache einer Schlaufenlänge (1), um welche
die Bewehrungsschlaufenelemente (3) im herausgebogenen Zustand von dem Verwahrkasten
(1) hervorstehen.
3. Verbindungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (L) des Verwahrkastens (1) geringer ist als das 2,5-fache einer Schlaufenlänge
(1), um welche die Bewehrungsschlaufenelemente (3) im herausgebogenen Zustand von
dem Verwahrkasten (1) hervorstehen.
4. Verbindungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (L) des Verwahrkastens (1) geringer ist als das 1,5-fache der Schlaufenlänge
(1).
5. Verbindungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Bewehrungsschlaufenelemente (3) im in den Verwahrkasten (1) aufgenommenen
Zustand einander zugewandt sind und bevorzugt einander zumindest teilweise überlappen.
6. Verbindungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verwahrkastenboden (1c) zumindest abschnittsweise durch Erhebungen und/oder Vertiefungen
(12) profiliert ist.
7. Verbindungselement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen und/oder Vertiefungen (12) benachbart zu den Durchdringungsöffnungen
(1', 1'') vorgesehen sind.
8. Betonfertigteil (5), bei dem an zumindest einer Stirnseite Verbindungselemente nach
einem der vorhergehenden Ansprüche angeordnet sind.
9. Querkraftschlüssige Verbindung von Betonfertigteilen (5) an einer Fuge (10) mit Querkräften
parallel zur Fugenlängsrichtung, wobei die Betonfertigteile (5) jeweils mindestens
ein Verbindungselement (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
10. Querkraftschlüssige Verbindung von Betonfertigteilen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Verbindungselemente (20) gleichmäßig über das Betonfertigteil (5) angeordnet
sind.
11. Querkraftschlüssige Verbindung von Betonfertigteilen nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (20) auf dem Grund einer Vergussnut (11) an einer Stirnseite
des Betonfertigteils (5) angeordnet sind.
1. Connecting element (20) for the transverse force-locking connection of prefabricated
concrete parts (5) at a joint (10) with transverse forces parallel to the longitudinal
direction of the joint, comprising a preferably elongate protective box (1) and reinforcement
loop elements (3) which can be held in the protective box (1) and bent out of it,
the reinforcement loop elements (3) passing through the protective box (1) in the
region of in each case an opening (1', 1'') in the protective box (1), the connecting
element having exactly two reinforcement loop elements (3), characterised in that the openings (1', 1'') for the two reinforcement loop elements (3) are provided near
opposite ends (1a, 1b) of the protective box (1).
2. Connecting element according to claim 1, characterised in that the maximum distance from the openings (1', 1'') near the ends to one end (1a, 1b)
in the longitudinal direction of the protective box (1) is shorter than 0.5 times,
preferably 0.25 times, particularly preferably 0.1 times a loop length (1) by which
the reinforcement loop elements (3) protrude from the protective box (1) in the bent-out
state.
3. Connecting element according to any of the preceding claims, characterised in that the length (L) of the protective box (1) is shorter than 2.5 times a loop length
(1) by which the reinforcement loop elements (3) protrude from the protective box
(1) in the bent-out state.
4. Connecting element according to claim 3, characterised in that the length (L) of the protective box (1) is shorter than 1.5 times the loop length
(1).
5. Connecting element according to any of the preceding claims, characterised in that the two reinforcement loop elements (3) face towards each other in the state held
in the protective box (1) and preferably at least partially overlap each other.
6. Connecting element according to any of the preceding claims, characterised in that the bottom (1c) of the protective box is profiled in at least one section by projections
and/or recesses (12).
7. Connecting element according to claim 6, characterised in that the projections and/or recesses (12) are provided adjacent to the openings (1', 1'').
8. Prefabricated concrete part (5) in which connecting elements according to any of the
preceding claims are arranged at at least one end face.
9. Transverse force-locking connection of prefabricated concrete parts (5) at a joint
(10) with transverse forces parallel to the longitudinal direction of the joint, the
prefabricated concrete parts (5) in each case having at least one connecting element
(20) according to any of the preceding claims.
10. Transverse force-locking connection of prefabricated concrete parts according to claim
9, characterised in that several connecting elements (20) are arranged evenly over the prefabricated concrete
part (5).
11. Transverse force-locking connection of prefabricated concrete parts according to claim
9 or 10, characterised in that the connecting elements (20) are arranged on the bottom of a jointing groove (11)
at one end face of the prefabricated concrete part (5).
1. Connecteur (20), pour la liaison, opérant par action d'une force transversale, d'éléments
préfabriqués en béton (5) en un joint (10), avec des forces transversales parallèlement
à la direction longitudinale de joint, comprenant une boîte d'attente (1), de préférence
allongée, et des éléments d'armature en boucle (3), susceptibles d'être logés dans
la boîte d'attente (1) et susceptible d'être cintrés à partir de celle-ci, les éléments
d'armature en boucle (3) traversant la boîte d'attente (1) dans la zone chaque fois
d'une ouverture de passage (1', 1") de la boîte d'attente (1), où
le connecteur présente précisément deux éléments d'armature en boucle (3), caractérisé en ce que les ouvertures de passage (1', 1") des deux éléments d'armature en boucle (3) sont
prévues à proximité d'extrémités (1a, 1b) opposées de la boîte d'attente (1).
2. Connecteur selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'espacement maximal des ouvertures de passage (1', 1") proches des extrémités, par
rapport à une extrémité (la 1b) dans la direction longitudinale de la boîte d'attente
(1) est inférieur à 0,5 fois, de préférence 0,25 fois, de façon particulièrement préférée
0,1 fois une longueur de boucle (1), de laquelle les éléments d'armature en boucle
(3) font saillie de la boîte d'attente (1), à l'état cintré extérieurement.
3. Connecteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la longueur (L) de la boîte d'attente (1) est inférieure à 2,5 fois une longueur
de boucle (1), de laquelle les éléments d'armature en boucle (3) font saillie de la
boîte d'attente (1), à l'état cintré extérieurement.
4. Connecteur selon la revendication 3, caractérisé en ce que la longueur (L) de la boîte d'attente (1) est inférieure à 1,5 fois la longueur de
boucle (1)
5. Connecteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, à l'état logé dans la boîte d'attente (1), les deux éléments d'armature en boucle
(3) sont tournés l'un vers l'autre et, de préférence, se chevauchent au moins partiellement
entre eux.
6. Connecteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le fond de boîte d'attente (1c) est profilé, au moins par tronçons, au moyen de bossages
et/ou de cavités (12).
7. Connecteur selon la revendication 6, caractérisé en ce que les bossages et/ou cavités (12) sont prévu(e)s au voisinage des ouvertures de passage
(1', 1").
8. Elément préfabriqué en béton (5), pour lequel, en au moins une face frontale, des
connecteurs selon l'une des revendications précédentes sont disposés.
9. Liaison, opérant par action d'une force transversale, d'éléments préfabriqués en béton
(5) en un joint (10), avec des forces transversales parallèlement à la direction longitudinale
de joint, les éléments préfabriqués en béton (5) présentant chacun au moins un connecteur
(20) selon l'une des revendications précédentes.
10. Liaison, opérant par action d'une force transversale, d'éléments préfabriqués en béton
selon la revendication 9, caractérisé en ce que plusieurs connecteurs (20) sont disposés régulièrement sur l'élément préfabriqué
en béton (5).
11. Liaison, opérant par action d'une force transversale, d'éléments préfabriqués en béton
selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que les connecteurs (20) sont disposés sur le fond d'une rainure de scellement (11) située
sur une face frontale de l'élément préfabriqué en béton (5).
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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