[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Tür mit einem Blend- und
Flügelrahmen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Fenster oder Türen sind in vielfältigen Ausführungen bereits bekannt geworden.
Aus der
DE 201 05 296 U1 ist eine Lüftungsvorrichtung für ein Fenster oder eine Tür bekannt geworden, die
in einem zwischen dem Blendrahmen und Flügelrahmen angeordneten Falzraum angeordnet
ist, der zur Lüftung über Öffnungen mit einem Innenraum und einer Umgebung verbindbar
ist, um einen begrenzten Luftaustausch zwischen Innenraum und Umgebung zu ermöglichen.
Dazu ist ein Kasten der Lüftungsvorrichtung an dem Blendrahmen befestigt, der die
Anschlagdichtung am Flügelrahmen soweit zusammendrückt, dass ein Öffnungsspalt entsteht,
oder das die Anschlagdichtung im Bereich des Kasten ausgespart ist. Um den Luftaustausch
zwischen Innenraum und Umgebung zu verschließen, ist an der raumseitigen Stirnfläche
des Flügelrahmens ein Schieber angeordnet.
[0003] Nach der
DE 199 29 133 C2 ist ein Kunststofffenster bekannt geworden, bei dem im Falzraum wenigstens ein Falzlüfter
vorgesehen ist, der eine Luftführungskammer und einen Volumenstrombegrenzer aufweist,
und dass der Falzlüfter am Blendrahmen befestigt ist. Im Bereich des Falzlüfters,
ist auf der gegenüberliegenden Seite am Flügelrahmen eine Lüfterdichtung vorgesehen,
die als Scheindichtung ausgeführt und entsprechend schmaler ausgebildet ist, als die
an den jeweiligen Enden des Falzlüfters auf der Flügelrahmenseite der Scheindichtung
anschließende Flügeldichtung.
[0004] Nachteilig bei dem voran beschriebenen Kunststofffenster ist, dass bei einer Relativverschiebung
des Flügelrahmens zum Blendrahmen der Falzlüfter an die Flügeldichtung und nicht an
die Scheindichtung anstößt, was zu einer Beeinträchtigung beim Schließen des Fensters
oder der Tür führen kann. Des Weiteren ist der Falzlüfter im Falzraum angeordnet.
Mit Anordnung der Funktionsbeschlagbauteile zum Verschließen oder Kippen des Fensters
oder der Tür, die den Bereich des Falzraums allein für sich in Anspruch nehmen, ist
die Lage des Falzlüfters im Fenster oder der Tür bereits eingeschränkt vorgegeben.
Die Ausgestaltung der Lüftungsvorrichtung nach der
DE 201 05 296 U1 weist zum Verschließen des Luftstroms einen an der raumseitigen Stirnfläche des Flügelrahmens
verstellbaren Schieber auf. Nachteilig dabei ist, dass es beim Lagern beim Transport
oder beim Reinigen von Fenster oder Türen durch an der raumseitigen Stirnfläche des
Flügelrahmens überstehende Bauteile zu möglichen Beschädigungen oder Verletzungen
kommen kann.
[0005] Aus der
DE 20 2005 002 132 U1 ist eine Lüftungsvorrichtung zu entnehmen, mit einem Flügelrahmen und einem Blendrahmen
und mindestens einem Lüftungskanal zwischen einer Außenseite und einer Innenseite
der Rahmen-Baugruppe, mit einer Luftstrombegrenzungseinrichtung, welche ein Begrenzungselement
aufweist, wobei das Begrenzungselement in einer Offenstellung den Lüftungskanal freigibt
und in einer Schließstellung den Lüftungskanal teilweise verschließt.
Die Lüftungsvorrichtung ist dabei an dem Flügelrahmen befestigt, wobei das Kanalelement
auch in einen Abschnitt der Aufnahmenut des Flügelrahmens für die innere Anschlagdichtung
einrasten kann.
[0006] Nachteilig bei diesen bekannten Ausgestaltungen ist, insbesondere bei der
DE 20 2005 002 132 U1 mit der Anordnung der Lüftungsvorrichtung am Flügelrahmen, dass durch die Nutzung
der Höhe des gesamten Falzbereiches beim Schließen oder beim Öffnen des Fensters oder
der Tür zu Schleifgeräuschen kommen kann, beispielsweise bei Maßungenauigkeiten des
Flügelrahmens zum Blendrahmen.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fenster oder Tür mit einer einfach
aufgebauten und funktionssicheren Lüftungsvorrichtung bereitzustellen, die sich besonders
leicht montieren lässt und alle voran beschriebenen Nachteile beseitigt.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Mitteln des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1.
[0009] Die Anordnung bewirkt, dass die Lüftungsvorrichtung im geschlossenen Zustand des
Fensters oder der Tür mit einem Stellglied einen Luftstrom zu regulieren bzw. gegebenenfalls
zu Öffnen oder zu Schließen. Außerdem ist die Lüftungsvorrichtung einfach aufgebaut
und lässt sich nur durch wenige Bauteile herstellen und einfach montieren. Besonders
vorteilhaft ist, dass die Lüftungsvorrichtung in zwei Abschnitte aufgeteilt ist, wobei
der erste Abschnitt zwischen dem Blendrahmen und dem Flügelüberschlag angeordnet und
quer zum Luftführungskanal am Flügelrahmen befestigt ist. So lässt sich die Lüftungsvorrichtung
mit Öffnen des Flügelrahmens in Drehstellung auch im bereits eingebauten Zustand nachträglich
problemlos Montieren als auch Demontieren. Der größte Aufbau der Lüftungsvorrichtung
besteht aus dem zweiten Abschnitt, der sich ausgehend von der raumseitigen Stirnfläche
des Blendrahmens, den Flügelüberschlag umgreifend auf der Flügelüberschlag Umfangsfläche
erstreckt und dabei geringer bemessen ist, als die Höhe des Flügelüberschlags. Die
Ausgestaltung der Lüftungsvorrichtung hat damit optische Vorteile, wodurch zugleich
mögliche Beschädigungen beim Lagern oder beim Transport von Fenster oder Türen ausgeschlossen
werden.
Durch Unterbrechung der Dichtung und Anbringung der Lüftungsvorrichtung am Flügelrahmen,
ist das Schließen des Fensters oder der Tür funktionssicher, da die Dichtung mit dieser
Anordnung der Lüftungsvorrichtung sich als nicht störend auswirkt.
[0010] Es hat sich außerdem als vorteilhaft erwiesen, dass an dem zweiten Abschnitt der
Lüftungsvorrichtung das Stellglied in Längsrichtung zum Luftführungskanal betätigbar
ist, wobei das Stellglied mindestens eine Öffnung aufweist, die aus einer ersten überdeckenden
Lage mit dem zweiten Abschnitt in eine zweite freigegebene Lage bringbar ist und den
Luftdurchtritt des Luftstroms in der zweiten Lage durch die Luftdurchtrittsöffnungen
und den Öffnungen am zweiten Abschnitt ermöglicht.
Mit Verstellung des Stellgliedes in Längsrichtung zum Luftführungskanal bleibt die
Lüftungsvorrichtung in vorteilhafter Weise in allen möglichen Schaltstellungen gemessen
von der raumseitigen Stirnfläche des Blendrahmens bis zum sichtbaren freien Ende gleich.
Somit wird die Höhe des Flügelüberschlags selbst bei Verstellung der Lüftungsvorrichtung
nicht übergriffen.
[0011] Vorteilhaft ist auch, dass die Lüftungsvorrichtung im wesentlichen L-förmig ausgebildet
ist. Durch die quer zum Luftführungskanal L-förmige Ausbildung der Lüftungsvorrichtung,
ist eine Montage insbesondere bei Kunststofffenster oder -Türen ohne eine Bearbeitung
möglich, da der Querschnitt nicht breiter als der Abstand zwischen Flügelrahmen und
Blendrahmen im Bereich der Dichtung ist. Mit dieser Ausführungsvariante ist die Schließstellung
und damit der Dichtschluss über die Dichtung problemlos möglich.
Der auf dem Flügelüberschlag sichtbare größere Aufbau ist so bemessen, dass mit Vorgabe
der Abmaße der Lüftungsvorrichtung ein größtmöglicher Luftstrom erzielt werden kann.
[0012] Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung, bildet die Lüftungsvorrichtung,
enthaltend zumindest ein Gehäuseteil und das Stellglied, ein Bauteil. Mit dieser Ausgestaltung
lässt sich die Lüftungsvorrichtung einfach montieren.
[0013] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht vor, dass
an dem zweiten Abschnitt des Gehäuseteils das Stellglied an einer der freien Flächen
der Lüftungsvorrichtung betätigbar angeordnet ist und die andere freie Fläche eine
Öffnung aufweist.
Die Lüftungsvorrichtung erhält so eine größtmögliche Öffnung für den Luftstrom, der
in geöffneter Position ungehindert in das Rauminnere einströmen kann. Die Einstellung
des Luftstrom lässt sich einfach betätigen, da das Stellglied vorzugsweise auf der
freien Fläche zur Raumseite mit einem Betätigungsmittel angeordnet ist.
[0014] Vorteilhaft ist nach einem weiteren Merkmal, dass sich mit Anlage des ersten Abschnitts
zum Flügelrahmen ein umschlossener Raum oder Ausnehmung mit einer Luftdurchtrittsöffnung
für den Luftstrom bildet. Somit wird in der Montagestellung eine optimale Luftströmungsregulierung
ausschließlich über die Lüftungsvorrichtung erreicht. Da die Ausnehmung erst mit dem
Flügelrahmen einen umschlossenen Raum bildet, also eine Wand offen ist, sorgt diese
Konzeption nicht nur für eine Reduzierung des Materials, was die Lüftungsvorrichtung
kostengünstig macht, sondern auch für eine größere Ausnehmung selbst, was den Luftstrom
verbessert.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der erste Abschnitt in Richtung
zum Luftstrom U-förmig ausgebildet ist und nicht breiter als der Abstand zwischen
Flügelrahmen und Blendrahmen im Bereich der Dichtung ist, und mit seinem freien Ende
an den Luftführungskanal im Falzraum heranreicht. Der Querschnitt des Luftführungskanals
bleibt im Bereich der Lüftungsvorrichtung unverändert. Somit kann der Luftstrom ungehindert
in die Lüftungsvorrichtung strömen und die Lüftungsvorrichtung selbst ohne Berücksichtigung
der im Falzraum zum Verschließen oder Kippen des Fensters oder der Tür angeordneten
Funktionsbeschlagbauteile montiert werden.
[0016] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, dass der erste Abschnitt auf der
zur Dichtung gerichteten Seite einen Rastkörper trägt, der in die Aussparung des Flügelrahmens
für die Dichtung formschlüssig einrastbar ist oder eine Bohrung für den Durchgriff
einer Befestigungsschraube zur kraftschlüssigen Verbindung aufweist.
So kann relativ einfach die Montage der Lüftungsvorrichtung am Flügelrahmen des Fensters
oder der Tür vorgenommen werden.
[0017] Besonders vorteilhaft ist, dass an dem ersten Abschnitt ein schwenkbar flächenhaftes
Begrenzungselement angeordnet ist. Das Begrenzungselement ist umstellbar zwischen
einer Offenstellung und einer Schließstellung, die die Luftdurchtrittsöffnung öffnet
oder zumindest teilweise verschließt. Die Stellungen des Begrenzungselementes ergeben
sich mit der Geschwindigkeit des Luftstroms. Bei Offenstellung liegt der Luftstrom
unterhalb eines Grenzwertes. Sobald der Grenzwert überschritten wird, schließt sich
die Öffnung der Lüftungsvorrichtung.
[0018] Um eine kostengünstige Herstellung als auch eine einfache und schnelle Montage der
Lüftungsvorrichtung zu realisieren, ist das Gehäuseteil und das Stellglied vorzugsweise
aus einem dünnwandigen Kunststoffmaterial gefertigt.
[0019] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig.1
- eine perspektivische Ansicht eines Fensters mit schematisch dargestellter Lüftungsvorrichtung;
- Fig.2
- eine vergrößerte perspektivische Darstellung der Lüftungsvorrichtung mit dem Flügel-
und Blendrahmen des Fensters oder der Tür,
- Fig.3
- die Lüftungsvorrichtung in perspektivischer Darstellung mit einer Befestigungsvariante,
- Fig.4
- die Lüftungsvorrichtung in perspektivischer Darstellung um 360° gedrehter Ansicht
zur Fig.3,
- Fig.5
- eine Querschnittansicht durch das Fenster oder die Tür der Fig.1 mit Schnitt durch
die Lüftungsvorrichtung und einer Befestigungsschraube,
- Fig.6
- eine Querschnittansicht durch das Fenster oder die Tür der Fig.1 mit Schnitt durch
die Lüftungsvorrichtung und einem Rastkörper,
- Fig.7
- eine Querschnittansicht durch das Fenster oder die Tür der Fig.1 mit Schnitt durch
die Lüftungsvorrichtung und einem Volumenstrombegrenzer,
- Fig.8
- eine perspektivische Darstellung der Lüftungsvorrichtung in freigegebener Lage der
Öffnung für den Luftdurchtritt des Luftstroms mit dem Flügel- und Blendrahmen des
Fensters oder der Tür und
- Fig.9
- eine perspektivische Darstellung der Lüftungsvorrichtung nach Fig. 8 in überdeckender
Lage der Öffnung für den Luftstrom.
[0020] In Fig.1 ist ein Fenster oder eine Tür mit einem Blendrahmen 1 und einem Flügelrahmen
2 gezeigt, wobei der Blendrahmen 1 von dem Flügelrahmen 2 mit einem Flügelüberschlag
12 überdeckt. Zwischen Blendrahmen 1 und Flügelrahmen 2 sind mehrere Luftdurchtrittsöffnungen
4 zur Zwangsbelüftung vorgesehen, wobei die Luftströmung 13 schematisch mit Pfeilen
dargestellt ist. Der Flügelrahmen 2 ist mittels nicht dargestellter Funktionsbeschlagbauteile
über einen Betätigungsgriff 3 ganz oder teilweise zu öffnen.
[0021] In Fig. 2 ist der Blendrahmen 1, der Flügelrahmen 2 und eine Lüftungsvorrichtung
10 in einer Perspektive dargestellt. Der Flügelrahmen 2 rahmt eine Glasscheibe 6,
die zwischen einer nicht dargestellten Dichtung und einer an einer Glashalteleiste
aufgenommenen Dichtung eingefügt ist.
[0022] Zwischen Blendrahmen 1 und Flügelrahmen 2 ist im Falz ein Luftführungskanal 5 ausgebildet,
wobei an der nach außen gerichteten Seite eine Dichtung 7 und an der nach innen gerichteten
Seite eine an der Lüftungsvorrichtung 10 nach Fig.2 erkennbare Dichtung 9 vorgesehen
ist.
[0023] Je nach Auslegungsweise des Fensters oder der Tür, d.h. ob das Fenster oder die Tür
nach außen oder nach innen zu öffnen ist, können die Begriffe "außenliegend" oder
"innenliegend" auch entsprechend vertauscht werden.
[0024] In der Dichtung 7 und der Dichtung 9 sind jeweils nicht dargestellte Aussparungen
vorgesehen, so dass ein gewisser Luftstrom 13 von der äußeren zur inneren Seite erfolgen
kann. Der Falz bildet den hier angedeuteten Luftführungskanal 5, durch den der Luftstrom
13 in diesem Ausführungsbeispiel schließlich zu dem oberen horizontal verlaufenden
Fenster- oder Türschenkel geleitet und durch die Lüftungsvorrichtung 10 in das Rauminnere
geführt werden kann.
[0025] Nach Fig.3 bis Fig.7 besteht die Lüftungsvorrichtung 10 aus einem ersten Abschnitt
15, der zwischen dem Blendrahmen 1 und dem Flügelüberschlag 12 nach Fig. 5 und Fig.6
angeordnet und befestigt ist. Um ein einwandfreies Schließen des Fensters oder der
Tür zu gewährleisten, ist es besonders wichtig, dass der erste Abschnitt 15 des Gehäuseteils
20 nicht breiter als der Abstand 22 zwischen Flügelrahmen 2 und Blendrahmen 1 im Bereich
der nicht dargestellten Dichtung 9 ist.
[0026] Ein zweiter Abschnitt 16 umgreift den Flügelüberschlag 12 nach Fig.2 bis Fig.7, ausgehend
von einer raumseitigen Stirnfläche 17 des Blendrahmens 1, wobei die Höhe 18 des Flügelüberschlags
12 nicht überschritten wird. Dadurch das die Lüftungsvorrichtung 10 nicht über die
Höhe 18 des Flügelüberschlags 12 herausragt also nicht übersteht, sondern in einer
Ebene liegend oder geringer bemessen ist, ergeben sich beim Transport, beim Lagern
und beim Reinigen der Fenster oder Türen keine Beschädigungen bzw. Verletzungen.
[0027] Der zweite Abschnitt 16 umfasst ein Stellglied 14, welcher in Längsrichtung zum Luftführungskanal
5 begrenzt verschiebbar und an diesem befestigt ist. Das Stellglied 14 weist dabei
nach Fig.3 und Fig.4 sowie nach Fig.8 und Fig.9 eine Öffnung 8 auf, die in einer ersten
überdeckenden Lage nach Fig.9 in eine zweite freigegebene Lage nach Fig.8 bringbar
ist und den Luftdurchtritt des Luftstroms 13 in der zweiten Lage durch die Luftdurchtrittsöffnungen
4 und durch die Öffnungen 19 des zweiten Abschnitt 16 ermöglicht.
[0028] Um einen möglichst großen Luftstrom 13 zur Verteilung in das Rauminnere zu erreichen,
ist die Lüftungsvorrichtung 10 um etwa 90° abgewinkelt L-förmig ausgebildet. Der auf
dem Flügelüberschlag sichtbare zweite Abschnitt 16 besteht aus einer der Stirnfläche
17 des Blendrahmen 1 anliegenden Fläche, einer der Höhe 18 des Flügelüberschlags 12
abgewandten freien Fläche, mit den entsprechenden Öffnungen 19 für den Austritt des
Luftstroms 13 und eine zur Rauminnenseite weisende weitere freie Fläche, die das Stellglied
14 aufnimmt und gleichzeitig verstellt werden kann. Die Öffnungen 8, 19 können so
ausgelegt sein, dass sie je nach Konzeption der Lüftungsvorrichtung 10 in der Anzahl
variieren können.
[0029] Der erste Abschnitt 15 bildet mit Anlage zum Flügelrahmen 2 im Bereich des Flügelüberschlags
einen umschlossenen Raum oder eine Ausnehmung 21 mit einer Luftdurchtrittsöffnung
4 für den Luftstrom 13. Die Ausnehmung 21 kann so maßlich genau auf die Menge des
Luftstroms 13 abgestimmt werden. Daraus ergibt sich, dass der erste Abschnitt 15 in
Richtung zum Luftstrom 13 im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist. Um einen möglichst
großen Luftaustausch bei einem kleinem Spalt zwischen Blendrahmen 1 und Flügelüberschlag
12 zu erreichen, ist eine zum Flügelüberschlag 12 weisende Wand vorzugsweise entfallen.
Somit kann die Ausnehmung 21 bei einer möglichen Demontage der Lüftungsvorrichtung
10 einfach gereinigt werden.
[0030] Ferner ist der erste Abschnitt 15 des Gehäuseteil 20 nach Fig.5 bis Fig.7 so konzipiert,
dass das freie Ende an den Luftführungskanal 5 im Falzraum heranreicht, und sich nicht
dem Luftführungskanal 5 zu nutzen macht, der aufgrund der dort angeordneten Funktionsbeschlagbauteile
des Fensters oder der Tür und für den Luftstrom 13 bereits genutzt wird.
[0031] Nach Fig.5 weist die erfindungsgemäße Lüftungsvorrichtung 10 am ersten Abschnitt
15 des Gehäuseteils 20 auf der zur Dichtung 9 gerichteten Seite des Flügelüberschlags
12 eine Befestigungsschraube 26 auf, die am Profil des Flügelüberschlags 12 die Lüftungsvorrichtung
10 mit dem Flügelrahmen 2 kraftschlüssig verbindet. Die Dichtung 9 ist dabei im Bereich
der Anordnung der Lüftungsvorrichtung 10 unterbrochen.
[0032] Nach Fig.6 ist eine weitere Variante zur Befestigung der Lüftungsvorrichtung 10 am
ersten Abschnitt 15 des Gehäuseteils 20 auf der zur Dichtung 9 gerichteten Seite des
Flügelüberschlags 12 vorgesehen. Dabei rastet ein Rastkörper 23 in eine Aussparung
24 nach Fig.6 des Flügelrahmens 2 für die Dichtung 9 ein. Auch bei dieser Ausführung
der Lüftungsvorrichtung 10 ist die Dichtung 9 im Bereich der Anordnung der Lüftungsvorrichtung
10 unterbrochen.
[0033] Um den Luftstrom 13 auf einem weiteren Weg regulieren zu können, ist am Gehäuseteil
20 im ersten Abschnitt 15 ein Begrenzungselement 11 angeordnet. Das Begrenzungselement
11 ist als schwenkbares Bauteil in der Ausnehmung 21 angelenkt. Das Begrenzungselement
11 nach der Fig.7 an der linken Kanalwand der Ausnehmung 21 beispielsweise als Filmscharnier
angelenkt. Übersteigt der Luftstrom 13 eine bestimmte Größe, dann wird das Begrenzungselement
11 aktiviert und verlagert sich in Richtung Flügelüberschlag 12 zum Verschließen,
bis ein vollständiger Verschluss des Luftstroms 13 erfolgt.
[0034] Zur Vereinfachung der Herstellung und eine kostengünstige Lüftungsvorrichtung 10
zu konzipieren, ist das Gehäuseteil 20 und das Stellglied 13 vorzugsweise aus einem
Kunststoffmaterial gefertigt.
[0035] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Lüftungsvorrichtung 10 zwischen
einem Blendrahmen 1 und einem Flügelrahmen 2 moniert. Es ist auch möglich mehrere
Lüftungsvorrichtungen 10 pro Fenster oder Tür, je nach Volumenstrom zur Belüftung,
vorzusehen.
[0036] Ferner kann die erfindungsgemäße Lüftungsvorrichtung 10 auch bei anderen Hohlräumen
eines Fassadenelementes vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Blendrahmen
- 2
- Flügelrahmen
- 3
- Betätigungsgriff
- 4
- Luftdurchtrittsöffnung
- 5
- Luftführungskanal
- 6
- Glasscheibe
- 7
- Dichtung
- 8
- Öffnung
- 9
- Dichtung
- 10
- Lüftungsvorrichtung
- 11
- Begrenzungselement
- 12
- Flügelüberschlag
- 13
- Luftstrom
- 14
- Stellglied
- 15
- Abschnitt
- 16
- Abschnitt
- 17
- Stirnfläche
- 18
- Höhe
- 19
- Öffnung
- 20
- Gehäuseteil
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Abstand
- 23
- Rastkörper
- 24
- Aussparung
- 25
- Bohrung
- 26
- Befestigungsschraube
1. Fenster oder Tür mit einem Blend- und Flügelrahmen (1,2), wobei der Flügelrahmen (2)
den Blendrahmen (1) mit einem Flügelüberschlag (12) überdeckt, und ein zwischen dem
Blend- und Flügelrahmen (1,2) liegender Falzraum einen umlaufenden Luftführungskanal
(5) bildet, der durch zumindest eine, vorzugsweise zwei Dichtungen (7,9) abgedichtet
wird, wobei der Blendrahmen (1) und der Flügelrahmen (2) ausgehend von dem Luftführungskanal
(5) bis hin zur Außenseite und Innenseite des Fensters oder der Tür Luftdurchtrittsöffnungen
(4) für einen Luftstrom (13) aufweist, wobei für den Luftdurchtritt des Luftstroms
(13) eine am Flügelrahmen (2) angeordnete Lüftungsvorrichtung (10) vorgesehen ist,
die ein Stellglied (14) umfasst, mit welchem der Luftstrom (13) zwischen Blendrahmen
(1) und Flügelrahmen (2) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lüftungsvorrichtung (10) aus einem ersten Abschnitt (15) besteht, der zwischen
dem Blendrahmen (1) und dem Flügelüberschlag (12) angeordnet und am Flügelrahmen (2)
befestigt ist, und ein zweiter Abschnitt (16) den Flügelüberschlag (12) ausgehend
von der raumseitigen Stirnfläche (17) des Blendrahmens (1) umgreift und geringer bemessen
ist, als die Höhe (18) des Flügelüberschlags (12).
2. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem zweiten Abschnitt (16) der Lüftungsvorrichtung (10) das Stellglied (14) in
Längsrichtung zum Luftführungskanal (5) betätigbar ist, wobei das Stellglied (14)
mindestens eine Öffnung (19) aufweist, die aus einer ersten überdeckenden Lage in
eine zweite freigegebene Lage bringbar ist und den Luftdurchtritt des Luftstroms
(13) in der zweiten Lage durch die Luftdurchtrittsöffnungen (4) ermöglicht.
3. Fenster oder Tür nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lüftungsvorrichtung (10) im wesentlichen L-förmig ausgebildet ist.
4. Fenster oder Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lüftungsvorrichtung (10), enthaltend zumindest ein Gehäuseteil (20) und das Stellglied
(14), ein Bauteil bildet.
5. Fenster oder Tür nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem zweiten Abschnitt (16) des Gehäuseteils (20) das Stellglied (14) an einer
der freien Flächen der Lüftungsvorrichtung (10) betätigbar angeordnet ist und die
andere freie Fläche mindestens eine Öffnung (8) aufweist.
6. Fenster oder Tür nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich mit Anlage des ersten Abschnitts (15) zum Flügelrahmen (2) ein umschlossener
Raum oder Ausnehmung (21) mit einer Luftdurchtrittsöffnung (4) für den Luftstrom (13)
bildet.
7. Fenster oder Tür nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Abschnitt (15) in Richtung zum Luftstrom (13) U-förmig ausgebildet ist
und nicht breiter als der Abstand (22) zwischen Flügelrahmen (2) und Blendrahmen (1)
im Bereich der Dichtung (9) ist, und mit seinem freien Ende an den Luftführungskanal
(5) im Falzraum heranreicht.
8. Fenster oder Tür nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Abschnitt (15) auf der zur Dichtung (9) gerichteten Seite einen Rastkörper
(23) trägt, der in die Aussparung (24) des Flügelrahmens (2) für die Dichtung (9)
formschlüssig einrastbar ist oder eine Bohrung (25) für den Durchgriff einer Befestigungsschraube
(26) zur kraftschlüssigen Verbindung aufweist.
9. Fenster oder Tür nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem ersten Abschnitt (15) ein schwenkbar flächenhaftes Begrenzungselement (11)
angeordnet ist.
10. Fenster oder Tür nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuseteil (20) und das Stellglied (14) vorzugsweise aus einem dünnwandigen
Kunststoffmaterial gefertigt ist.