[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines Gussbauteils mit integrierten
Funktionselementen, und ein Verfahren zu seiner Herstellung. Nach diesem Verfahren
können insbesondere Sensoren, Aktoten und temperaturempfindliche Funktionselemente,
d.h. Funktionselemente die nicht oder nicht für die Dauer des Gussverfahrens temperaturbeständig
sind, eingegossen werden.
[0002] Aus der Veröffentlichung "
Remote Identification of Metal Castings V. 106, No 98-044, pp.605-608 aus Transactions, American Foundrymen's Society, geht hervor, daß RF Tags mit verschiedenen
Feuerschutzschichten vewrsehen wurden, in eine Gussform plaziert und im Sandgussverfahren
in Aluminium eingegeossen wurden. Diese müssen unmittelbar unterhalb der Bauteiloberfläche
eingesetzt und das Bauteil muß an der Bauteiloberfläche, der der RF zugeordnet ist,
mechanisch bearbeitet werden, um ein Auslesen zu ermöglichen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu überwinden
und ein Bauteil und ein Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben, in dem Funktionselemente
eingegossen sind, sodaß die Möglichkeit eröffnet wird, die Funktion von Gussstücken
von der individuellen Kennzeichnung bis hin zur integrierten Belastungsüberwachung
zu erweitern.
[0004] Diese Aufgabe wird durch das Bauteil nach Anspruch 1 und das Verfahren zu dessen
Herstellung nach Anspruch 4 gelöst. Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen
an. Anspruch 5 lehrt eine vorteilhafte Verwendung der erfindungsgemäßen Bauteile.
[0005] Die erfindungsgemäßen Bauteile zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein oder mehrere
eingegossene Funktionselemente enthalten wobei die Funktionselemente adaptronische
Sensoren und/oder adaptronische Aktoren sind, deren Funktionsfähigkeit beeinträchtigt
wird, wenn die Oberflächentemperatur >300°C beträgt.
Als Funktionselemente kommen insbesondere adaptronische Sensoren und/oder adaptronische
Aktoren (z. B. Piezokeramiken) sowie temperaturempfindliche Funktionselemente in Betracht.
Diese Funktionselemente können beispielsweise auch elektronische Baugruppen sein,
die aktiv oder passiv mit Energie versorgt werden, z.B. über nach außen aus dem Bauteil
abgeführte Kabel, über Induktion, eine integrierte Batterie, einen Kondensator oder
über eine mechanische, autarke Bewegungseinheit. Die Verbindung zum Empfänger/Sender
oder einer externen Energiequelle außerhalb des Gussstückes kann dabei insbesondere
über aus dem Gussstück ausgeführte Leitungen oder ohne direkt Kabelverbindung (telemetrisch/wireless)
erfolgen.
Bei einer Übertragung über Kabel kann das Gussstück selber als Anschluss bzw. Leitung
dienen und eine Phase ersetzen. Für die drahtlose Übertragung können elektronische
Komponenten, mittels derer eine Übertragung durch infrarot oder Funk (z.B. Bluetooth)
möglich ist, oder auch Transponder bzw. RFID eingesetzt werden.
Die Funktionselemente können einzeln oder in Kombination integriertwerden; neben Bauteilen
mit Integrierten Funktionselementen für eine Bauteilidentffizierung, sensorischen
Bauteilen und aktorischen Bauteilen sind auch intelligente Bauteile mit integrierter
Datenerfassung, Verarbeitung und Regelung herstellbar.
[0006] Einsatzgebiete für die erfindungsgemäßen Bauteile sind zum Beispiel hochbelastete
Sicherheitsbauteile, deren Belastungszustand und Belastungsgeschichte mit den enthaltenen
Funktionselementen permanent erfasst und beeinflusst werden kann. Damit kann eine
erhöhte Sicherheit gegen Bauteilversagen im Betrieb erzielt werden und ein Leichtbau
durch Anpassung von Sicherheitsfaktoren an die realen Umstände erfolgen. Als Beispiele
sind Anwendungen in Kraftfahrzeugen und der Luftfahrt zu nennen, etwa Motorblöcke
oder Fahrwerkstelle von Kraftfahrzeugen oder Flugzeugen. Hier können mit Sensoren
die in Betrieb aufkommenden Belastungen erfasst und gespeichert werden, um z.B. eine
Meldung bei einsetzender Bauteilschädigung, oder bei Überlastung des Bauteils über
Kabel, Funk oder Induktion an die Fahrzeugelektronik gemeldet werden. Bei Einsatzvon
Aktoren können gezielt Schwingungen in das Bauteil eingebrachtwerden. Durch Kombination
mit Sensoren und elektronischen Reglern lassen sich dadurch Bauteilschwingungen unterdrücken.
Durch die Kombination mit einem Speichermodul wird es möglich die Lebensgeschichte
des Bauteils zu erfassen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Prüftechnik von Bauteilen und die Bauteilentwicklung,
da durch die Integration der Funktionselemente auftretende Kräfte direkt im Bauteil
erfasst und aufgezeichnet werden können.
[0007] Die zu integrierenden Funktionselemente werden vor dem Abguss in einer Gussform positioniert
und während des Gießvorgangs durch die Metallschmelze umhüllt Die in den Bauteilen
eingegossenen Funktionselemente sind dann bevorzugt vollständig von vergossenem Metall
umgeben. Erfindungsgemäß sind allerdings auch Bauteile umfasst, bei denen das vergossene
Metall das Funktionselement nicht vollständig umgibt - etwa weil ein Auslass für etwaige
nach außen zu führende Kabeiverbindungen, dielektrische Spalte für RFIDs o.ä. vorgesehen
bzw. nötig ist. Bei einer teilweisen Umhüllung der Elemente und einer direkten Verbindung
zur Bauteiloberfläche über die eingegossenen Elemente oder die Umhüllung können die
Auslässe auch für die Datenübertragung durch optische oder induktive Signale genutzt
werden.
Vorteilhafterweise sind derartige Auslässe am Bauteil aber auf den maximal nötigen
Anschlussbereich bzw. Funktionsbereich beschränkt Bevorzugt weist das vergossene Metall
im Bereich der Funktionselemente eine einheitliche Gefügestruktur auf, so dass dort
keine unerwünschten "Sollbruchstellen" auftreten.
[0008] Zur Vermeidung einer Beschädigung der zu integrierenden Elemente durch einen zu hohen
Wärmeeintrag stehen - falls erforderlich - verschiedene Möglichkeiten entsprechend
der eingesetzten Elemente zur Auswahl.
[0009] Funktionselemente, die von Haus aus eine ho-he kurzzeitige Temperaturbelastung tolerieren,
insbesondere elektronische oder Piezoelektrische Elemente, können mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren üblicherweise direkt ohne weitere Maßnahmen eingegossen werden.
Sind die Spitzentemperaturen, wie sie z.B. beim Aluminium- und Magnesiumguss auftreten,
zu hoch oder ist die Temperaturempfindlichkeit des einzugießenden Funktionselements
zu groß, so kann der Wärmeeintrag in die zu integrierenden Komponenten reduziert werden,
indem - insbesondere in den Bereichen, in denen sich Funktionselemente befinden -
über die Gießform die Wärme durch geeignete Temperierungsmaßnahmen, wie Kühlelemente
oder Heiz-Kühlgeräte abgeführt wird.
[0010] Alternativ oder zusätzlich kann zum Schutz der Funktionselemente eine Umhüllung aus
einem thermisch isolierenden Material (thermische Kapselung) vorgenommen werden bzw.
ein derartig umhülltes Funktionselement für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet
werden. Hierdurch wird der Wärmeeintrag in die zu integrierenden Elemente unter die
max. zulässige Wärmemenge reduziert. Als Schutzschicht wird bevorzugt eine Masse mit
geringer Wärmeleitfähigkeit eingesetzt. Geeignete Schutzschichtmaterialien sind insbesondere
Kunststoff, Keramik oder niedrigschmelzende Metalllegierungen (d.h. Legierungen deren
Schmelzpunkt bzw. deren Solidustemperatur und bevorzugt auch deren Liquidustemperatur
unterhalb der Temperatur liegt, ab der die Funktionselemente in ihrer Funktion durch
die eingebrachte Energie dauerhaft beeinträchtigt werden). Als niedrigschmelzende
Metalllegierungen sind z.B. Legierungen, die Bismut (bevorzugt mehr als 50 Gew.-%)
enthalten geeignet. Die Schutzschicht kann sich während des Gussvorgangs und gegebenenfalls
auch des Erstarrungsvorgangs in der vergossenen Metallschmelze auflösen (insbesondere
eine Schutzschicht aus einer niedrigschmelzenden Metalllegierung) oder dispergieren
(insbesondere wenn bei schnelleren Strömungsgeschwindigkeiten der vergossenen Metallschmelze
Partikel der Schutzschicht mitgerissen werden), sie kann aber auch - zumindest zum
Teil - auf der Oberfläche des Funktionselements verbleiben oder sich zersetzen.
Die Schichtdicke der Schutzschicht kann z.B. mittels Simulationsprogrammen anhand
der Materialdicke des Metalls, das das Funktionselement umgibt, der Temperatur der
Schmelze, dem Wärmeinhalt und der Wärmeabfuhr über die Gussform berechnet werden.
Bevorzugt wird die Schichtdicke dabei so gewählt, dass sie möglichst dünn ist, da
die im fertigen Bauteil verbleibende Schutzschicht bzw. Reste hiervon in ungünstigen
Fällen unerwünschte "Sollbruchstellen" im Bauteil darstellen können. Die Schutzschicht
kann das Funktionselement auch nur teilweise umhüllen - etwa nur in Bereichen, die
besonders temperaturempfindlich sind oder in denen aufgrund der Geometrie des herzustellenden
Bauteils ein größerer Wärmeeintrag aus der zu vergießenden Metallschmelze zu erwarten
ist.
Die sensorischen oder aktorischen Funktionselemente werden aber bevorzugt ohne Schutzschicht
vergossen, da durch einen direkten Stoffschluss zwischen Bauteilmaterial und Sensor/Aktor
Fehlerquellen reduziert werden können. Wird dennoch eine Schutzschicht benötigt, so
wird diese bevorzugt aus Materialien mit bekannten mechanischen Eigenschaften ausgeführt,
die eine rechnerische Korrektur ermöglichen. Hier kommen insbesondere keramische Schichten
in Frage.
[0011] Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Bauteile wird so durchgeführt,
dass ein gegebenenfalls mit einer Schutzschicht zumindest teilweise umhülltes Funktionselement
in der Kavität einer Gussform positioniert wird und anschließend mittels eines Gussverfahrens
mit einem Metall umgossen wird, wobei die Positionierung in der Gussform so gewählt
wird, dass die Strömungsgeschwindigkeit der zu vergießenden Metallschmelze im Bereich
des Funktionselements niedrig ist.
Unter niedrig ist hierbei insbesondere zu verstehen, dass die Strömungsgeschwindigkeit
im Bereich des Funktionselements maximal 100 m/s beträgt, bevorzugt kleiner als 80
m/s beträgt und besonders bevorzugt kleiner als 50 m/s. Die Strömungsgeschwindigkeiten
können vorab beispielsweise mittels Formfüllsimulationen (z.B. mittels der Software
Magamasoft oder Procast) bestimmt werden.
Werden die Funktionselemente in Bauteilbereichen mit niedriger Strömungsgeschwindigkeit
positioniert und vergossen, so kann hierbei der Schmelze so viel Wärme entzogen werden,
dass während des Gussprozesses keine Erwärmung der Funktionselemente über Temperaturen
erfolgen kann, ab denen die Funktionsfähigkeit des Funktionselements beeinträchtigt
wird oder vollständig verloren geht. Ein zusätzlicher Wärmeentzug kann dabei besonders
effektiv durch Kühlelemente erfolgen.
Besonders bevorzugt wird das Funktionselement so positioniert, dass nur wenig Metall
das Funktionselement umfließen muss, um Bereiche des Bauteils, die hinter dem Funktionselement
liegen, zu füllen. Das Funktionselement kann auch so positioniert werden, dass der
Bereich des Bauteils, der hinter dem Funktionselement liegt, durch geeignete Auslegung
des Angusssystems über einen anderen Strömungsweg mit Metallschmelze gefüllt wird.
Unter Metallschmelze wird erfindunggemäß jedes Material verstanden, das ein oder mehrere
Metalle bzw. Legierungen enthält oder aus diesen besteht und das mit den erfindungsgemäß
anwendbaren Gießverfahren vergießbar ist (also z.B. auch tixotrope Materialien). Werden
Schmelzen eingesetzt, die nicht aus reinem Metall bzw. Legierung oder Gemischen hieraus
besteht, so beträgt der Anteil der restlichen Zuschlagstoffe (z.B. keramische Bestandteile)
bevorzugt nicht mehr als 40%.
[0012] Die erfindungsgemäßen Funktionselemente werden wie herkömmliche Permanentkerne in
der Formkavität positioniert und anschließend vergossen. Als Gießverfahren kommen
alle Verfahren in Betracht, die eine hinreichend schnelle Temperaturabfuhr ermöglichen.
Hier ist insbesondere der Warmkammer- und Kaltkammerdruckguss, einschließlich des
Squeeze Casting und Thixocasting zu nennen. Ebenso kommen die Schwerkraft-, Niederdruck-
und Kipp- oder Schwenk-Kokillengießverfahren für den Einsatz in Betracht, da durch
die metallische Form eine gute Temperierung gewährleistet ist. Für den Einsatz in
konventionellen Sandgussverfahren, wie dem Hand-oder Maschinengeformten Schwerkraft-
und Niederdrucksandgussverfahren, wie dem Kernpaketverfahren, dem Vollformgießverfahren
und dem Lost Foam-Verfahren muss die thermische Kapselung entsprechend der geringeren
Wärmeabfuhr über den Formstoff erhöht werden oder eine ausreichende Wärmeabfuhr durch
Kühlelemente gewährleistet sein.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt,
dass die Positionierung des Funktionselements in der Gussform so gewählt wird, dass
dass sich während des Vergießens der Metallschmelze das Funktionselement nicht in
der Hauptströmung der Metallschmelze befindet. Dies ist insbesondere dann sinnvoll,
wenn das Bauteil eine komplizierte Geometrie aufweist und/oder neben einem Hauptströmungsbereich
weitere Strömungsbereiche mit niedrigerer Strömungsgeschwindigkeit der Metallschmelze
vorliegen. Besonders bevorzugt wird das Funktionselement dann in dem Bauteilbereich
positioniert, in dem die niedrigste Strömungsgeschwindigkeit voliegt bzw. zu erwarten
ist. Ist eine Positionierung in diesem Bereich aufgrund negativer Auswirkungen auf
die mechanischen Eigenschaften des Bauteils nicht sinnvoll, so wird der Bauteilbereich
gewählt in dem bei gleichbleibenden mechanischen Eigenschaften des Bauteils die niedrigste
Strömungsgeschwindigkeit voliegt bzw. zu erwarten ist.
[0014] Um eine einfache Positionierung zu ermöglichen, wird vorteilhafterweise der Anschnittsquerschnitt
gegenüber herkömmlichen Druckgussverfahren vergrößert; hierdurch kann die Strömungsgeschwindigkeit
reduziert werden.
[0015] Der Erstarrungsprozess der Schmelze, wird - bevorzugt unter Druck - in so kurzer
Zeit durchgeführt, dass die Funktionselemente in ihrer Funktion durch die eingebrachte
Energie nicht beeinträchtigt werden .Die Oberfläche des Funktionselements bzw. die
an die Schutzschicht anschließende Oberfläche des Funktionselements weist daher während
des Gussverfahrens und des Erstarrungsprozesses bevorzugt maximal eine Temperatur
auf, die unter der Temperatur liegt, ab der die Funktionsfähigkeit des temperaturempfindlichen
Elements beeinträchtigt wird. Insbesondere sollte die Oberflächentemperatur im Allgemeinen
250-300°C nicht überschreiten. Funktionselemente mit piezoelektrischen Komponenten
können kurzzeitig auch höhere Temperaturen, die oberhalb der Curie-Temperatur des
entsprechenden piezoelektrischen Materials liegen, ausgesetzt werden. Dabei gehen
die piezoelektrischen Eigenschaften des Materials zunächst verloren, können jedoch
über das Anlegen einer Hochspannung wieder hergestellt werden. Bevorzugt wird das
Gussverfahren daher so durchgeführt dass die piezoelektrischen Eigenschaften nicht
verloren gehen. Besonders bevorzugt werden piezoelektrische Elemente auf Basis von
Terfenol verwendet.
[0016] Besonders bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt, dass - abhängig
von der Bauteilgeometrie und dem Bauteilvolumen - sehr kurzen Formfüllzeiten eine
sehr schnelle Erstarrung der Schmelze erreicht wird. Im Bereich der Funktionselemente
dauert das Gussverfahren (d.h. die Formfüllzeit und Erstarrungszeit) bevorzugt weniger
als 10s.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet, Bauteile aus Aluminiumguss,
Magnesiumguss, Zinkguss und bei geeigneter Temperaturführung und -beständigkeit auch
aus Eisen- sowie Stahlguss herzustellen. Ist eine Schutzschicht für die einzugießenden
Funktionselemente vorgesehen, so wir das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt so durchgeführt,
dass das Funktionselement teilweise oder vollständig homogen umhüllt wird. Durch die
Positionierung in der Gussform wird die Lage der Elemente vorgegeben und somit die
Position der Sensordaten und die spätere Lage des Bauteils im Raum.
[0018] Im Folgenden wird - ohne Einschränkung der Allgemeinheit - das erfindungsgemäße Verfahren
zu Herstellung von Gussbauteilen und die dabei erhaltenen Bauteile noch näher anhand
von Abbildungen und einem Beispiel erläutert:
[0019] Es zeigen:
Figur 1: Musterbauteil (1) ohne eingegossene Funktionselemente
Figur 2: Musterbauteil (1) mit RFID (2) und dielektrischem Spalt (3)
Figur 2a: Detailansicht von Figur 2
Figur 3: Musterbauteil mit Piezokeramik (4) und Leitung nach Außen (5)
Figur 3a: Detailansicht von Figur 3
Figur 4:Musterbauteil mit Piezokeramik(4), Elektronik (6) und RFID (2)
Figur 5: Bauteil mit eingegossenem Piezoelement
Figur 5a: Detailansicht von Figur 5
Beispiel:
[0020] Durchgeführt wurde das erfindungsgemäße Gussverfahren zur Herstellung eines Bauteils
gemäß Figur 1 bis 5 auf einer Kaltkammer-Druckgießmaschine vom Typ Bühler SC/N 66.
Als Gießwerkstoff kam AlSi9Cu3 zum Einsatz.
[0021] Es wurden RFIDs und Piezokeramiken mit einem der Form angepassten Halter in der Kavität
der Druckgussform positioniert. Der Einsatz wurde so gewählt, dass er nicht durch
das schnell anströmende Metall verrückt oder zerstört wird.
[0022] Die Bereiche im Bauteil, die für die Aufnahme eines Einlegeteils geeignet sind, sind
individuell in Abhängigkeit der Bauteilgeometrie sowie der Anschnitte zu wählen. Ist
eine bestimmte Position vorgegeben, müssen ggf. konstruktive Änderungen an Anschnitt
bzw Bauteilgeometrie vorgenommen werden. Im vorliegenden Fall wurden die RFIDs und
Piezokeramiken an den Positionen, die den Figuren 2 bis 4 zu entnehmen sind, vergossen.
[0023] Nach der Positionierung der Funktionselemente wurde die Form geschlossen und der
Schuss ausgelöst. Die Formfüllung erfolgte innerhalb von 25 ms. Das Gusstück wurde
sofort nach der Entnahme aus der Form mit Luft oder Wasser abgekühlt; die Funktionselemente
waren voll funktionstüchtig und konnten bestimmungsgemäß verwendet werden.
1. Druckgussbauteil aus Metall, das ein oder mehrere in das Bauteil eingegossene Funktionselemente
enthält,
wobei die Funktionselemente adaptronische Sensoren und/oder adaptronische Aktoren
sind, deren Funktionsfähigkeit beeinträchtigt wird, wenn ihre Oberflächentemperatur
> 300 °C beträgt.
2. Bauteil nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Funktionselement und dem vergossenen Metall zumindest teilweise eine
Schutzschicht oder die Reste einer Schutzschicht vorhanden sind.
3. Bauteile nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass durch das Funktionselement Belastungszustände erfassbar und beeinflussbar sind und/oder
Missbrauch detektierbar ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein gegebenenfalls mit einer Schutzschicht zumindest teilweise umhülltes Funktionselement
in der Kavität einer Gussform positioniert wird
und anschließend mittels eines Gussverfahrens mit einem Metall umgossen wird,
wobei die Positionierung in der Gussform so gewählt wird, dass die Strömungsgeschwindigkeit
im Bereich des Funktionselements maximal 100 m/s beträgt.
5. Verwendung eines Bauteils nach den Ansprüchen 1 bis 3, in Kraftfahrzeugen oder in
der Luftfahrt, insbesondere in Motorblöcken oder Fahrwerken.
1. Metal pressure die-casting which comprises one or more functional elements cast into
the casting,
wherein the functional elements are adaptronic sensors and/or adaptronic actuators,
the functionality of which is impaired if their surface temperature is > 300°C.
2. Casting according to Claim 1, characterized in that a protective layer or the remnants of a protective layer are present at least partially
between the functional element and the cast metal.
3. Casting according to Claim 1, characterized in that the functional element can be used to determine and influence loading states and/or
detect misuse.
4. Process for producing a casting according to one of the preceding claims, characterized in that
a functional element which is, if appropriate, at least partially sheathed by a protective
layer, is positioned in the cavity of a casting mould
and subsequently surrounded with a metal by means of a casting process,
wherein the position in the casting mould is selected such that the flow rate in the
region of the functional element is at most 100 m/s.
5. Use of a casting according to Claims 1 to 3 in motor vehicles or in aviation, in particular
in engine blocks or chassis parts.
1. Composant en métal coulé sous pression, contenant un ou plusieurs éléments fonctionnels
coulés dans le composant,
les éléments fonctionnels étant des détecteurs adaptroniques et/ou des actionneurs
adaptroniques dont le bon fonctionnement est compromis lorsque leur température de
surface > 300°C.
2. Composant selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'une couche de protection ou des résidus d'une couche de protection sont présents sur
au moins certaines parties situées entre l'élément fonctionnel et le métal coulé.
3. Composant selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément fonctionnel est en mesure de saisir des états de fonctionnement ou d'agir
sur eux et de détecter des utilisations abusives.
4. Procédé de fabrication d'un composant selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
un élément fonctionnel dont au moins certaines parties sont éventuellement englobées
dans une couche de protection est placé dans la cavité d'un moule de coulée et
en ce qu'il est ensuite englobé dans un métal par une opération de coulée,
sa position dans le moule de coulée étant sélectionnée de telle sorte que la vitesse
d'écoulement dans la zone occupée par l'élément fonctionnel soit d'au plus 100 m/s.
5. Utilisation d'un composant selon les revendications 1 à 3, en particulier dans les
véhicules automobiles ou en aéronautique, en particulier dans les blocs de motorisation
ou les trains de roulement.