[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von Alkohol-polyethoxylat-polypropoxylaten
zur Herstellung schaumarmer Wasch- und Reinigungsmittel mit verbessertem Reinigungsvermögen
gegenüber ölig-fettigen Verschmutzungen und Flecken.
[0003] An moderne Wasch- und Reinigungsmittel werden hohe Ansprüche gestellt. Sie müssen
neben einem guten und raschen Reinigungsvermögen gegenüber Schmutz und Fett, anwendungsfreundlich
sein, auch bei geringen Waschtemperaturen eine hohe Waschleistung zeigen, sich schonend
gegenüber Farben und Textilfasern verhalten, aber auch umweltverträglich sein.
Aufgabe war milde, schaumarme Tenside bereitzustellen, die ein verbessertes Wasch-
und Reinigungsvermögen zeigen, gut formulierbar und verarbeitbar sind und auch bei
geringen Waschtemperaturen und geringem Wassereintrag nicht zur Gelbildung neigen.
[0004] Es wurde überraschend gefunden, dass diese Aufgabe gelöst wird durch Alkohol-Ethoxylat-Propoxylate,
die dadurch gekennzeichnet sind, dass der Propoxylat-Gehalt größer ist als der Ethoxylat-Gehalt.
[0005] Gegenstand der Erfindung sind Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend Alkohol-Ethoxylat-Propoxylate
der Formel 1
R
1-A-OR
2 (1)
worin
R1 C12/C15-Alkyl,
A eine Gruppe der Formel
-(OC
3H
6)
y-(OC
2H
4)
x-,
R
2 Wasserstoff, x = 2 und y = 5 bedeuten.
[0006] Die Verbindungen der Formel 1 können eine enge Homologenverteilung des Ethylenoxides
bzw. Propylenoxids ("Narrow Range Ethoxylates-Propoxylates") oder eine breite Homologenverteilung
des Ethylenoxides bzw Propylenoxids ("Broad Range Ethoxylates-Propoxylates") aufweisen.
[0007] Die angegebenen Ethoxylierungsgrade bzw. Propoxylierungsgrade stellen statistische
Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl
sein können.
[0008] Die erfindungsgemäßen Waschmittel- und Reinigungsmittel enthalten ein C
12/
15-Alkoholpropoxylatethoxylat mit 5 Propoxygruppen und 2 Ethoxygruppen, wobei die EO-
und PO-Einheiten blockartig angeordnet sind, hergestellt durch Propoxylierung von
Oxoalkohol mit 5 moläquivalenten PO und anschließend Ethoxylierung des C
12/
15-Fettalkoholpropoxylats (5 PO) mit 2 Moläquivalenten EO. Dieses Fettalkoholpropoxylatethoxylat
ist unter dem Handelsnamen
®Genapol EP 2552 der Fa. Clariant Produkte (Deutschland) GmbH erhältlich.
[0009] Erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzt werden Verbindungen gemäß der Formel 1, deren
Schmelzpunkt unterhalb von +10 °C, bevorzugt unterhalb von +3 °C, besonders bevorzugt
unter 0 °C, insbesondere bevorzugt unter -10 °C liegt.
[0010] Die erfindungsgemäß in Waschmittel eingesetzten Alkohol-Ethoxylat-Propoxylate lassen
sich nach bekannten Methoden durch Ethoxylierung und Propoxylierung der entsprechenden
Alkohole der Formel R
1-OH herstellen. Dabei wird der Fettalkohol bzw. Oxoalkohol vorgelegt, mit 50 %iger
NaOH alkalisiert und anschließend bei ca. 130 °C nacheinander propoxyliert, dann ethoxyliert
bzw. ethoxyliert, dann propoxyliert und nach Reaktionsende, beispielsweise mit Isononansäure
auf einem pH von 6 bis 8 eingestellt. Man erhält auf diese Weise die Verbindungen
der Formel 1 mit R
2 = H.
[0011] Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel können in fester Form als Pulver,
Granulat, Tablette oder in flüssiger Form als wässrige, wässrig/organische, wässrig/alkoholische
oder organische Formulierungen vorliegen. Weitere Ausführungsformen können sein: Emulsionen,
Dispersionen, Gele und Suspensionen.
[0012] Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend die oben genannten
Alkohol-Ethoxylat-Propoxylate können unterschiedlicher Art sein. Bevorzugt sind feste
Waschmittel, insbesondere Vollwaschmittel für die weiße und bunte Wäsche und Feinwaschmittel
für die Maschine und für die Handwäsche. Ebenso bevorzugt sind Flüssigwaschmittel,
Geschirrspülmittel für die Maschine, Handgeschirrspülmittel, flüssigen Allzweckreinigern,
Badreiniger, Glasreiniger, und Bodenreiniger.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sind feste Waschmittel, als Pulverwaschmittel,
Granulatwaschmittel oder in Form von Tabletten, enthaltend die oben genannten Alkohol-Ethoxylat-Propoxylate
in Gewichtsmengen von 0,5 bis 10 %, bevorzugt 1 bis 8 %, besonders bevorzugt 3 bis
7 %.
[0014] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sind flüssige Waschmittel,
enthaltend die oben genannten Fettalkoholethoxylatpropoxylate in Gewichtsmengen von
0,5 bis 10 %, bevorzugt 1 bis 8 %, besonders bevorzugt 3 bis 6 %.
[0015] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sind Handgeschirrspülmittel,
enthaltend die oben genannten Fettalkoholethoxylatpropoxylate in Gewichtsmengen von
0,5 bis 10 %, bevorzugt 1 bis 7 %, besonders bevorzugt 1 bis 5 %.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sind Allzweckreiniger, enthaltend
die oben genannten Fettalkoholethoxylatpropoxylate in Gewichtsmengen von 0,5 bis 10
%, bevorzugt 1 bis 7 %, besonders bevorzugt 1 bis 5 %.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungsmittel
ein weiteres nichtionisches Tensid aus der Klasse der Alkoholethoxylate und/oder nicht
erfindungsgemäße Alkohol-EO/PO-Addukte mit hohem EO-Gehalt und geringem PO-Gehalt.
[0018] Als Alkoholethoxylate kommen Fettalkohol- oder Oxoalkoholethoxylate der Formel 2
in Betracht,
R
1-O-(CH
2CH
2O)
n-R
2 (2)
wobei
R
1 für eine lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit 6
bis 22 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von
1 bis 50, bevorzugt 4 bis 25, besonders bevorzugt 4 bis 20 steht.
[0019] Beispiele sind die Addukte von durchschnittlich 1 bis 50, bevorzugt 4 bis 25, besonders
bevorzugt 4 bis 20 Mol Ethylenoxid an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol,
Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol,
Stearylalkohol, lsostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol
sowie deren technische Mischungen, die z.B. bei der Hochdruckhydrierung von technischen
Methylestern auf Basis von Fetten und Ölen oder Aldehyden aus der Roelen`schen Oxosynthese
sowie als Monomerfraktion bei der Dimerisierung von ungesättigten Fettalkoholen anfallen.
Bevorzugt sind Addukte von 4 bis 25 Mol Ethylenoxid an technische Fettalkohole mit
12 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettalkohol.
Unter diese Tensidklasse fallen die Genapol
TM-Marken der Clariant GmbH.
[0020] Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel können zusätzlich auch Alkohol-EO/PO-Addukte
mit hohem EO-Gehalt und geringem PO-Gehalt enthalten.
[0021] Beispiele sind die Addukte von durchschnittlich 1 bis 50, bevorzugt 4 bis 25, besonders
bevorzugt 4 bis 20 Mol Ethylenoxid und 1 bis 20, bevorzugt 2 bis 10, besonders bevorzugt
2 bis 6 Mol Propylenoxid an die oben genannten Fettalkohol oder Oxoalkohole.
[0022] Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel können weitere Tenside nichtionischer,
anionischer, kationischer oder amphoterer Natur sowie übliche Hilfs- und Zusatzstoffe
in unterschiedlichen Mengen enthalten.
[0023] Als weitere nichtionische Tenside kommen in Frage Polyethylen-, Polypropylen- und
Polybutylenoxidaddukte von Alkylphenolen mit 6 bis 12 C-Atomen in der Alkylkette,
Additionsprodukte von Ethylenoxid mit einer hydrophoben Base, gebildet aus der Kondensation
von Propylenoxid mit Propylenglykol oder Additionsprodukte von Ethylenoxid mit einem
Reaktionsprodukt von Propylenoxid und Ethylendiamin.
[0024] Des Weiteren können semipolare nichtionische Tenside, beispielsweise Aminoxide der
Formel IV
eingesetzt werden, worin R
8 eine Alkyl-, Hydroxyalkyl- oder Alkylphenolgruppe oder Mischungen hiervon darstellt
mit einer Kettenlänge von 8 bis 22 Kohlenstoffatome; R
9 ist eine Alkylen- oder Hydroxyalkylengruppe mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen oder Mischungen
hiervon; R
10 ist eine Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder eine Polyethylenoxidgruppe
mit 1 bis 3 Ethylenoxideinheiten. Die R
10/R
9-Gruppen können miteinander über ein Sauerstoff- oder Stickstoffatom verbunden sein
und somit einen Ring bilden.
Diese Aminoxide umfassen besonders C
10-C
18-Alkyldimethylaminoxide und C
8-C
12-Alkoxyethyl-Dihydroxyethylaminoxide.
[0025] Anstelle oder zusätzlich zu den nichtionischen Tensiden können die erfindungsgemäßen
Mischungen auch anionische Tenside enthalten.
[0026] Als anionische Tenside kommen in Betracht vor allem geradkettige und verzweigte Alkylsulfate,
-sulfonate, -carboxylate, -phosphate, Alkylestersulfonate, Arylalkylsulfonate, Alkylethersulfate
und Mischungen aus den genannten Verbindungen. Im Folgenden sollen einige der in Frage
kommenden Typen von anionischen Tensiden näher beschrieben werden.
Bevorzugt sind sekundäre Alkansulfonate. Sekundäre Alkansulfonate sind Tenside der
Formel R-SO
3M, deren Alkylgruppe R gesättigt oder ungesättigt, linear oder verzweigt ist und die
auch Hydroxylgruppen tragen können, wobei die endständigen Kohlenstoffatome der Alkylkette
keine Sulfonatgruppe aufweisen. Bevorzugt sind sekundäre Alkansulfonate mit linearen
Alkylgruppen mit 9 bis 25 Kohlenstoffatomen, bevorzugt mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen,
besonders bevorzugt mit 13 bis 17 Kohlenstoffatomen. Gegenion M kann Natrium-, Kalium-,
Ammonium-, Mono-, Di- oder Tri-Alkanol-Ammonium, Calcium-, Magnesiumion oder Mischungen
daraus sein. Bevorzugt sind Natriumsalze der sekundären Alkansulfonate.
[0027] In Betracht kommen auch Alkylestersulfonate. Alkylestersulfonate stellen lineare
Ester von C
8-C
20-Carboxylsäuren (d.h. Fettsäuren) dar, die durch SO
3 sulfoniert werden, wie in "
The Journal of the American Oil Chemists Society", 52 (1975), pp. 323-329 beschrieben. Geeignete Ausgangsmaterialien sind natürliche Fettderivate, wie z.B.
Talg- oder Palmölfettsäure.
Ebenso kommen Alkylsulfate und Alkylethersulfate zum Einsatz. Alkylsulfate sind wasserlösliche
Salze oder Säuren der Formel ROSO
3M, worin R bevorzugt einen C
10-C
24-Kohlenwasserstoffrest, bevorzugt einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 10 bis 20
C-Atomen, besonders bevorzugt einen C
12-C
18-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest darstellt. M ist Wasserstoff oder ein Kation, z.B. ein
Alkalimetallkation (z.B. Natrium, Kalium, Lithium) oder Ammonium oder substituiertes
Ammonium, z.B. ein Methyl-, Dimethyl- und Trimethylammoniumkation oder ein quaternäres
Ammoniumkation, wie Tetramethylammonium- und Dimethylpiperidiniumkation und quartäre
Ammoniumkationen, abgeleitet von Alkylaminen wie Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin
und deren Mischungen. Alkylketten mit C
12-C
16 sind dabei bevorzugt für niedrige Waschtemperaturen (z.B. unter ca. 50°C) und Alkylketten
mit C
16-C
18 bevorzugt für höhere Waschtemperaturen (z.B. oberhalb ca. 50°C).
[0028] Die Alkylethersulfate sind wasserlösliche Salze oder Säuren der Formel RO(A)
mSO
3M, worin R einen unsubstituierten C
10-C
24-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 10 bis 24 C-Atomen, bevorzugt einen C
12-C
20-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest, besonders bevorzugt einen C
12-C
18-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest darstellt. A ist eine Ethoxy- oder Propoxyeinheit, m
ist eine Zahl von größer als 0, typischerweise zwischen ca. 0,5 und ca. 6, besonders
bevorzugt zwischen ca. 0,5 und ca. 3 und M ist ein Wasserstoffatom oder ein Kation
wie z.B. ein Metallkation (z.B. Natrium, Kalium, Lithium, Calcium, Magnesium, etc.),
Ammonium oder ein substituiertes Ammoniumkation. Beispiele für substituierte Ammoniumkationen
sind Methyl-, Dimethyl-, Trimethylammonium- und quaternäre Ammoniumkationen wie Tetramethylammonium
und Dimethylpiperidiniumkationen, sowie solche, die von Alkylaminen, wie Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, Mischungen davon und ähnliche, abgeleitet sind. Als Beispiele
seien genannt C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat-(1,0)-sulfat, C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat (2,25)sulfat, C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat (3,0)sulfat, C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat (4,0)sulfat, wobei das Kation Natrium oder Kalium ist.
[0029] Andere anionische Tenside die nützlich für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln
sind, sind C
8-C
24-Olefinsulfonate, sulfonierte Polycarboxylsäuren, hergestellt durch Sulfonierung der
Pyrolyseprodukte von Erdalkalimetallcitraten, wie z.B. beschrieben im britischen Patent
GB 1,082,179, Alkylglycerinsulfate, Fettacylglycerinsulfate, Oleylglycerinsulfate, Alkylphenolethersulfate,
primäre Paraffinsulfonate, Alkylphosphate, Alkyletherphosphate, Isethionate, wie Acylisethionate,
N-Acyltauride, Alkylsuccinamate, Sulfosuccinate, Monoester der Sulfosuccinate (besonders
gesättigte und ungesättigte C
12-C
18-Monoester) und Diester der Sulfosuccinate (besonders gesättigte und ungesättigte
C
12-C
18-Diester), Acylsarcosinate, Sulfate von Alkylpolysacchariden wie Sulfate von Alkylolyglycosiden,
verzweigte primäre Alkylsulfate und Alkylpolyethoxycarboxylate wie die der Formel
RO(CH
2CH
2)kCH
2COO
-M
+ worin R ein C
8-C
22Alkyl, k eine Zahl von 0 bis 10 und M ein lösliches Salz bildendes Kation ist. Harzsäuren
oder hydrierte Harzsäuren, wie Rosin oder hydriertes Rosin oder Tallölharze und Tallölharzsäuren
sind ebenfalls einsetzbar. Weitere Beispiele sind in "
Surface Active Agents and Detergents" (Vol. 1 und 11, Schwartz, Perry und Berch) beschrieben. Eine Vielzahl solcher Tenside sind auch im
US-Patent 3,929,678 beansprucht.
[0030] Beispiele für amphotere Tenside, die in den Formulierungen der vorliegenden Erfindung
Einsatz finden können, sind vor allem solche, die breit als Derivate von aliphatischen
sekundären and tertiären Aminen beschrieben werden, in denen der aliphatische Rest
linear oder verzweigt sein kann und in denen einer der aliphatischen Substituenten
zwischen 8 bis 18 Kohlenstoffatome enthält und eine anionische, wasserlösliche Gruppe,
wie z.B. Carboxy, Sulfonat, Sulfat, Phosphat oder Phosphonat enthält.
[0031] Weitere bevorzugte amphotere Tensid sind Alkyldimethylbetaine, Alkylamidobetaine
und Alkyldipolyethoxybetaine mit einem Alkylrest, der linear oder verzweigt sein,
mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, bevorzugt mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und besonders
bevorzugt mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen. Diese Verbindungen werden z.B. von der
Clariant GmbH unter dem Handelnamen Genagen
® CAB vermarktet.
Hilfs- und Zusatzstoffe
[0032] Die Wasch- und Reinigungsmittel enthalten, je nach Anwendungszweck, neben den genannten
Tensiden noch die jeweils spezifischen Hilfs- und Zusatzstoffe beispielsweise Builder,
Salze, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Bleichkatalysatoren, optische Aufheller, Komplexbildner,
Vergrauungsinhibitoren, Lösungsvermittler, saure Additive, Enzyme, Verdickungsmittel,
Konservierungsmittel, Duft- und Farbstoffe, Perlglanzmittel, Schauminhibitoren, Sequestriermittel.
[0033] Als organische und anorganische Gerüststoffe eignen sich neutral oder insbesondere
alkalisch reagierende Salze, die Calciumionen auszufällen oder komplex zu binden vermögen.
Geeignete und insbesondere ökologisch unbedenkliche Buildersubstanzen, wie feinkristalline,
synthetische wasserhaltige Zeolithe von Typ NaA, die ein Calciumbindevermögen im Bereich
von 100 bis 200 mg CaO/g aufweisen, finden eine bevorzugte Verwendung. In nichtwässrigen
Systemen werden bevorzugt Schichtsilikate eingesetzt. Zeolith und die Schichtsilikate
können in einer Menge bis zu 20 Gew.-% im Mittel enthalten sein. Brauchbare organische
Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die bevorzugt in Form ihrer Natriumsalze eingesetzten
Percarbonsäuren, wie Citronensäure und Nitriloacetat (NTA), Ethylendiamintetraessigsäure,
sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist. Analog
hierzu können auch polymere Carboxylate und deren Salze eingesetzt werden. Hierzu
gehören beispielsweise die Salze homopolymerer oder copolymerer Polyacrylate, Polymethyacrylate
und insbesondere Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure, vorzugsweise solche aus
50% bis 10% Maleinsäure und auch Polyvinylpyrrolidon und Urethane. Die relative Molekülmasse
der Homopolymeren liegt im allgemeinen zwischen 1000 und 100 000, die der Copolymeren
zwischen 2000 und 200 000, vorzugsweise 50 000 bis 120 000, bezogen auf die freie
Säure, insbesondere sind auch wasserlösliche Polyacrylate geeignet, die beispielsweise
mit etwa 1 % eines Polyallylethers der Sucrose quervernetzt sind und die eine relative
Molekülmasse oberhalb einer Million besitzen. Beispiele hierfür sind die unter dem
Namen Carbopol 940 und 941 erhältlichen Polymere. Die quervernetzen Polyacrylate werden
in Mengen nicht über 1 Gew.%, vorzugsweise in Mengen von 0,2 bis 0,7 Gew.% eingesetzt.
[0034] Die erfindungsgemäßen Mittel können als Schauminhibitoren Fettsäurealkylesteralkoxylate,
Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, gegebenenfalls silanierter
Kieselsäure sowie Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit
silanierter Kieselsäure, enthalten. Mit Vorteil können auch Gemische verschiedener
Schauminhibitoren verwendet werden, z.B. solche aus Silikonöl, Paraffinöl oder Wachsen.
Vorzugsweise sind Schauminhibitoren an eine granulare, in Wasser lösliche oder dispergierbare
Trägersubstanz gebunden.
[0035] Die Flüssigwaschmittel können optische Aufheller beispielsweise Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure
bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten, die sich gut in die Dispersion einarbeiten
lassen. Der maximale Gehalt an Aufhellern in den erfindungsgemäßen Mitteln beträgt
0,5 Gew.-%, vorzugsweise werden Mengen von 0,02 bis 0,25 Gew.-% eingesetzt.
[0036] Die gewünschte Viskosität der Mittel kann durch Zugabe von Wasser und/oder organischen
Lösungsmitteln oder durch Zugabe einer Kombination aus organischen Lösungsmitteln
und weitere Verdickungsmitteln eingestellt werden. Prinzipiell kommen als organische
Lösungsmittel alle ein- oder mehrwertigen Alkohole in Betracht. Bevorzugt werden Alkohole
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, geradkettige
und verzweigtes Butanol, Glycerin und Mischungen aus den genannten Alkoholen eingesetzt.
Weitere bevorzugte Alkohole sind Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse
unter 2000. Insbesondere ist ein Einsatz von Polyethylenglykol mit einer relativen
Molekülmasse zwischen 200 und 600 und in Mengen bis zu 45 Gew.-% und von Polyethylenglykol
mit einer relativen Molekülmasse zwischen 400 und 600 in Mengen von 5 bis 25 Gew.-%
bevorzugt. Eine vorteilhafte Mischung aus Lösungsmitteln besteht aus monomerem Alkohol,
beispielsweise Ethanol und Polyethylenglykol im Verhältnis 0,5 : 1 bis 1,2 : 1, wobei
die erfindungsgemäßen Flüssigwaschmittel 8 bis 12 Gew.-% einer solchen Mischung enthalten
können.
Weitere geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise Triacetin (Glycerintriacetat)
und 1-Methoxy-2-propanol.
[0037] Als Verdickungsmittel werden bevorzugt gehärtetes Rizinusöl, Salze von langkettigen
Fettsäuren, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-% und insbesondere in Mengen von
0,5 bis 2 Gew.-%, beispielsweise Natrium-. Kalium-, Aluminium-, Magnesium- und Titan-Stearate
oder die Natrium und/oder KaliumSalze der Behensäure, sowie Polysaccharide, insbesondere
Xanthan-Gum, Guar- Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen, Carboxymethylcellulose und
Hydroxyethylcellulose, ferner höhermolekulare Polyethylenglycolmono- und -diester
von Fettsäuren, Polyacrylate, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon eingesetzt.
[0038] Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen bzw. deren
Gemische in Frage. Ihr Anteil kann 0,2 bis 1 Gew.% betragen. Die Enzyme können an
Trägersubstanzen adsorbiert werden und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein.
[0039] Als saure Additive in Betracht kommen organische oder anorganische Säuren, bevorzugt
organische Säuren, insbesondere bevorzugt alpha-Hydroxysäuren und Säuren ausgewählt
aus Glykolsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Mandelsäure, Salicylsäure,
Ascorbinsäure, Brenztraubensäure, Oligooxa Mono- und Dicarbonsäuren, Fumarsäure, Retinoesäure,
aliphatische und organische Sulfonsäuren, Benzoesäure, Kojisäure, Fruchtsäure, Äpfelsäure,
Gluconsäure, Galacturonsäure, saure Pflanzen- und/oder Fruchtextrakte und deren Derivate.
[0040] Um Spuren von Schwermetallen zu binden, können die Salze von Polyphosphorsäuren,
wie 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP) und Diethylentriaminpenta-methylenphosphonsäure
(DTPMP), bevorzugt in Gewichtsmengen von 0,1 bis 1,0 Gew.% eingesetzt werden.
[0041] Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung,
Parabene, Pentandiol oder Sorbinsäure.
[0042] Als Periglanzmittel kommen beispielsweise Glycoldistearinsäureester wie Ethylenglycoldistearat,
aber auch Fettsäuremonoglycolester in Betracht.
[0043] Als Salze bzw. Stellmittel kommen beispielsweise Natriumsulfat, Natriumcarbonat oder
Natriumsilikat (Wasserglas) zum Einsatz.
Als typische Einzelbeispiele für weitere Zusatzstoffe sind Natriumborat, Stärke, Saccharose,
Polydextrose, Stilbenverbindungen, Methylcellulose, Toluolsulfonat, Cumolsulfonat,
Seifen und Silicone zu nennen.
[0044] Die erfindungsgemäßen Mittel sind üblicherweise auf einen pH Wert im Bereich 2 bis
12, bevorzugt pH 2,1 bis 7,8, besonders bevorzugt 2,2 bis 6,5 eingestellt.
[0045] Die nachfolgenden Beispiele und Anwendungen sollen die Erfindung näher erläutern,
ohne sie jedoch darauf zu beschränken (bei allen Prozentangaben handelt es sich um
Gew.-%).
Beispiel 1: festes Vollwaschmittel mit C12-15-Oxoalkoholethoxylat (8 EO)
[0046]
Marlon ARL |
13,0 |
Genapol OA 080 |
5,9 |
Natriumstearat |
2,0 |
Wacker ASP 15 |
5,0 |
Zeolith A |
36,8 |
Soda |
13,4 |
Sokalan CP5 |
5,9 |
3 NaG |
3,8 |
Tylose CR 1500 P2 |
1,5 |
Dequest 2066 |
3,5 |
Tinopal DMS hochkonz. |
0,3 |
Natriumsulfat |
8,5 |
Termamyl 60T |
0,2 |
Savinase 6,0T |
0,2 |
Beispiel 2: festes Vollwaschmittel mit C12-15-Oxoalkoholethoxy(8 EO)propoxylat (4 PO)
[0047]
Marlon ARL |
13,0 |
Genapol EP 2584 |
5,9 |
Natriumstearat |
2,0 |
Wacker ASP 15 |
0,0 |
Zeolith A |
36,8 |
Soda |
13,4 |
Sokalan CP5 |
5,9 |
3 NaG |
3,8 |
Tylose CR 1500 P2 |
1,5 |
Dequest 2066 |
3,5 |
Tinopal DMS hochkonz. |
0,3 |
Natriumsulfat |
8,5 |
Termamyl 60T |
0,2 |
Savinase 6,0T |
0,2 |
Beispiel 3: festes Vollwaschmittel mit C12-15-Oxoalkoholethoxy(2 EO)propoxylat (5 PO)
[0048]
Marlon ARL |
13,0 |
Genapol EP 2552 |
5,9 |
Natriumstearat |
2,0 |
Wacker ASP 15 |
0,0 |
Zeolith A |
36,8 |
Soda |
13,4 |
Sokalan CP5 |
5,9 |
3 NaG |
3,8 |
Tylose CR 1500 P2 |
1,5 |
Dequest 2066 |
3,5 |
Tinopal DMS hochkonz. |
0,3 |
Natriumsulfat |
8,5 |
Termamyl 60T |
0,2 |
Savinase 6,0T |
0,2 |
Herstellung:
[0049]
I |
Zeolith, Natriumstearat, Wacker ASP 15, Soda, 3 NaG, und Tylose wurde im Lödige-Mischer
bei Raumtemperatur vorgelegt und 15 Minuten gemischt. |
II |
Genapol OA 080 bzw Genapol EP 2552 bzw Genapol 2584 wurde bei 70°C aufgeschmolzen
und auf I aufgesprüht. Wacker ASP 15 wurde bei Raumtemperatur auf aufgesprüht. |
III |
Dequest 2066 wurde bei RT auf II aufgesprüht. |
IV |
Vermischen von Tinopal DMS-X mit Natriumsulfat im Multimixer. |
V |
Zugabe zu IV unter Rühren |
VI |
Zugabe von Marlon ARL, Termamyl und Savinase. |
Waschbedingungen:
[0050]
Waschmaschine: |
Miele Novotronic W927 WPS |
Ballastgewebe: |
3,0 kg; (2 x Betttücher 1,50 x 2,60 m, 4 x Kopfkissen 0,80 x 0,80 m, Standardgewebe
nach ISO 2267) |
Prüfverfahren: |
Einlaugenverfahren |
Wasserhärte: |
15° d Härte |
Temperatur: |
40°C |
Waschzyklus: |
3-fach |
Dosierung: |
130 g tel quel |
Anschmutzungen: |
Fleckenmonitor Empa 102 |
Waschergebnisse
[0051] Remissionsdifferenz gegen ungewaschen
|
Beispiel 1 |
Beispiel 2 |
Beispiel 3 |
Erde |
25,7 |
36,1 |
43,3 |
Fett rot eingefärbt |
30,0 |
32,9 |
38,0 |
Baby-food |
27,2 |
27,0 |
29,8 |
Tonerde |
23,4 |
23,9 |
26,4 |
Butter |
40,7 |
41,2 |
44,1 |
Motorenöl |
28,5 |
31,5 |
36,0 |
Lippenstift |
20,8 |
24,2 |
31,6 |
Make-up |
11,5 |
11,1 |
14,7 |
Pigment/Wollfett |
13,3 |
15,2 |
21,6 |
Pigment/Hautfett |
19,6 |
20,8 |
24,2 |
[0052] Die Ergebnisse zeigen ein deutlich verbessertes Waschvermögen von C
12/
15-Oxoalkoholethoxylat(2 EO)-propoxylat(5 PO) im Vergleich zu C
12/15-Oxoalkoholethoxylat(8 EO) und im Vergleich zu C
12/15-Oxoalkoholethoxylat(8 EO)-propoxylat(4 PO). Beim Einsatz von EO/PO- Fettalkoholalkoxylaten
kann auf den Entschäumer Wacker ASP 15 verzichtet werden.
Beispiel 4: Flüssigwaschmittel
[0053]
A |
Kaliumhydroxid |
1,5 |
|
Edenor KPK 1218 |
5,5 |
B |
Wasser |
ad 100 |
C |
Hostapur SAS 60 |
8,7 |
D |
Genapol EP 2552 |
10,1 |
|
1,2-Propandiol |
1,0 |
Herstellung:
[0054]
I |
Zugabe von KOH zu Edenor KPK 1218 |
II |
Zugabe von B zu I unter Rühren bei ca. 30°C |
III |
Erwärmen von C auf ca. 60°C |
IV |
nacheinander Zugabe der Komponenten von D zu III |
Beispiel 5: Geschirrspülmittel
[0055]
A |
Wasser, dest. |
18,0 % |
|
Ethanol |
2,8 % |
B |
®Hostapur SAS 60 |
20,0 % |
|
®Genapol LRO liquid |
42,9 % |
|
®Genapol EP 2552 |
3,0 % |
|
®Genagen CAB 44 |
13,3 % |
|
Parfüm, Farbstoff, Konservierungsmittel |
q.s. |
Herstellung:
[0056] Nacheinander Lösen der Komponenten B in A unter Rühren
Beispiel 6: Allzweckreiniger
[0057]
A |
Wasser, dest. |
87,0 % |
B |
®Hostapur SAS 60 |
3,3 % |
|
®Genapol EP 2552 |
4,0 % |
C |
Natriumcumolsulfonat (c =4 0 %) |
5,0 % |
|
Tri-Natriumcitrat |
0,7 % |
Herstellung
[0058]
I |
Lösen der Komponenten B in A unter Rühren |
II |
Zugabe von C zu I |
INCI-Bezeichnung der eingesetzten Handelsprodukte
[0059]
Marlon ARL |
Lineares Narium-alkylbenzolsulfonat |
Genapol OA 080 |
C12/15-Oxoalkohol 8 EO-Addukt |
Genapol EP 2552 |
C12/115-Oxoalkohol 5 PO-2 EO Addukt |
Genapol EP 2584 |
C12115-Oxoalkohol 4 PO-8 EO Addukt |
Wacker ASP 15 |
Polydimethylsiloxan + Füllstoff auf anorg./org. Träger |
Sokalan CP5 |
Copolymer auf Basis von: Maleinsäure, Acrylsäure, |
|
Natriumsalz |
3 NaG |
Natriumsilikat |
Tylose CR 1500 P2 |
Natrium-Carboxymethylcellulose |
Dequest 2066 |
Diethylentriamin-penta(Methylenphosphonsäure), Natriumsalz |
Tinopal DMS hochkonz. |
Bis-(triazinylamino)-stilbene disulfonic acid derivative |
Termamyl 60T |
Alpha-Amylase (bacterial) |
Savinase 6,0T |
Protease (Subtilisin) |
Edenor KPK 1218 |
Fettsäure |
Hostapur SAS 60 |
sekundäres Alkansulfonat |