[0001] Verfahren zum Betrieb eines Systems zumindest zur Zuführung mindestens einer in einem
Druckformmagazin gespeicherten Druckform zu einem Zylinder
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Systems zumindest zur Zuführung
mindestens einer in einem Druckformmagazin gespeicherten Druckform zu einem Zylinder
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0003] Durch die
WO 2004/085153 A2 ist eine Vorrichtung zum Speichern eines an einem Zylinder einer Druckmaschine auszutauschenden
Aufzugs bekannt, wobei am Zylinder mehrere Aufzüge anzuordnen sind, wobei der auszutauschende
Aufzug in einer Aufnahmeeinrichtung gespeichert ist, wobei die Aufnahmeeinrichtung
mindestens einen Codeleser aufweist, wobei der Codeleser ein am Aufzug angebrachtes
Merkmal zu dessen Identifikation erfasst, wobei eine Steuereinheit das erfasste Merkmal
mit einem Belegungsplan zum beabsichtigten Druckvorgang abgleicht und alle in der
Aufnahmeeinrichtung gespeicherten Aufzüge dahingehend prüft, ob die Aufzüge in der
Aufnahmeeinrichtung für den beabsichtigten Druckvorgang in einer richtigen Reihenfolge
gespeichert sind, wobei die Steuereinheit zumindest bei einer Unstimmigkeit im Abgleich
vor einer Montage des Aufzugs auf dem Zylinder eine vor einer Fehlmontage warnende
Meldung generiert.
[0004] Durch die
EP 1 435 292 A1 ist ein Verfahren zum Zuführen von Druckformen zu einem Zylinder bekannt, wobei in
einem Speicher ein Belegungsplan für die zu dem jeweiligen Zylinder zuzuführenden
Druckformen gespeichert ist, wobei eine Codierung der jeweiligen Druckformen mit dem
Belegungsplan verglichen wird und wobei die Druckformen dem Zylinder gemäß dem Belegungsplan
zugeführt werden.
[0005] Durch die
EP 1 002 646 A1 ist eine Vorrichtung zur Anweisung der Montageposition einer Druckplatte in einer
Rotationspresse bekannt, wobei eine an ihrer Seitenzahl identifizierte Druckform durch
eine Verknüpfung mit einem Ausschießschema einem Montageort an der Rotationspresse
zugewiesen und der maschinell ermittelte Montageort angezeigt wird. Die Montageposition
ist demnach nicht der an der Druckplatte angebrachten Codierung entnehmbar. Der Inhalt
der Anzeige betrifft nicht eine auf eine mögliche Fehlmontage hinweisende Meldung.
[0006] Durch die
US 4 727 807 A ist eine Vorrichtung zum automatischen Wechseln von Druckformen an einem Zylinder
einer Druckmaschine bekannt, wobei an dem Zylinder mehrere Druckformen anzuordnen
sind, wobei an einem Transportsystem hängende, einem Druckwerk zuzuführende Druckformen
an dem Druckwerk, dem sie zugeordnet sind, abgenommen und in einem Behältnis zwischengespeichert
werden, nachdem ein Codeleser einen an jeder Druckform angebrachten Code gelesen und
ihre Zuordnung zu dem Druckwerk festgestellt hat. An dieser Vorrichtung ist nachteilig,
dass Druckformen mittels ihres Codes nur einem bestimmten Druckwerk, nicht aber ihrem
Montageort am Zylinder zugeordnet sind, sodass bei mehreren am Zylinder anzuordnenden
Druckformen ihre Montage am Zylinder gemäß einem für diesen Zylinder vorgesehenen
Belegungsplan keineswegs sichergestellt ist.
[0007] Durch die
US 2002/0050216 A1 ist eine Vorrichtung zur Zuordnung von an Zylindern einer Druckmaschine zu montierenden
Aufzügen bekannt, wobei bei einer manuellen Montage der Aufzüge durch Bedienpersonen
die ortsrichtige Zuordnung der Aufzüge zu den Zylindern durch Lesen von auf den Aufzügen
aufgebrachten Merkmalen erfolgt. Bei dieser Vorgehensweise können Irrtümer z. B. durch
Verwechseln nicht ausgeschlossen werden. Eine auf eine mögliche Fehlmontage hinweisende
Meldung erfolgt nicht.
[0008] Durch die
DE 39 40 795 A1 sind ein Verfahren und eine Einrichtung zum automatischen Zuführen einer Druckplatte
zu einem Plattenzylinder oder zum Abführen von einem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine
bekannt. Das Verfahren zum automatischen Zuführen einer Druckplatte zu einem Plattenzylinder
einer Rotationsdruckmaschine, wobei der Plattenzylinder u. a. Mittel zum Klemmen und
Spannen der Druckplatte aufweist, sieht vor, dass die Druckplatte in eine Speicherkammer
einer Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung gestellt, der Plattenzylinder in
eine Druckplattenzuführstellung verdreht und die Druckplatte mittels einer Anzahl
von Transportrollen einer Klemmvorrichtung des Plattenzylinders zugeführt wird. Das
Verfahren zum automatischen Abführen einer Druckplatte von einem Plattenzylinder einer
Rotationsdruckmaschine, wobei der Plattenzylinder u. a. Mittel zum Entspannen und
Lösen der Druckplatte aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass der Plattenzylinder
vorwärts in eine Druckplattenlösestellung verdreht, dass eine Klemmklappe zur Erfassung
eines Druckplattenendes geöffnet, dass der Plattenzylinder rückwärts gedreht, dass
eine Klemmklappe zur Erfassung eines Druckplattenanfangs geöffnet und dass die Druckplatte
mittels einer Anzahl von Transportrollen einer Speicherkammer einer Druckplattenzuführ-
bzw. -abführvorrichtung zugeführt wird. Die Einrichtung zum Durchführen der vorgenannten
Verfahren weist mindestens eine als eine Antriebsrolle ausgebildete und eine als eine
Andrückrolle ausgebildete Transportrolle auf, wobei die Andrückrolle an die Antriebsrolle
anstellbar ist. Zusätzlich können diverse Stellmittel, eine schwenkbar gelagerte Andrückwalze
zum Andrücken der Druckplatte an den Plattenzylinder sowie Auswurffinger vorgesehen
sein, wobei die Auswurffinger Spitzen aufweisen können, die in die Peripherie des
Plattenzylinders einschwenkbar angeordnet sind. Auch kann die Speicherkammer der Druckplattenzuführ-
bzw. - abführvorrichtung um ein Gelenk schwenkbar gelagert sein.
[0009] Die
DE 39 40 796 A1 beschreibt eine Einrichtung zum automatischen Wechseln einer Druckplatte auf einem
Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine, wobei der Plattenzylinder u. a. Mittel
zum Klemmen und Spannen der Druckplatte aufweist, wobei die Druckplatten wechsel vorrichtung
zwei Speicherkammern aufweist, sodass eine am Plattenzylinder gelöste Druckplatte
mittels Transportrollen in die eine Speicherkammer geführt werden kann, während eine
in der anderen Speicherkammer gespeicherte Druckplatte mittels Transportrollen einer
Klemmeinrichtung des Plattenzylinders zugeführt wird.
[0010] Durch die
EP 0 214 549 B1 ist eine Vorrichtung zum automatischen Zuführen einer Druckplatte zu einem Formzylinder
einer Druckmaschine oder zum Abführen einer Druckplatte von einem Formzylinder bekannt,
wobei die dem Formzylinder zuzuführende Druckplatte durch seitliche Positionselemente
in einer gewünschten Position verharrend dem Formzylinder geführt wird, wobei die
Zuführung der Druckplatte aus einer im Wesentlichen horizontalen Speicherposition
erfolgt.
[0011] Durch die
DE 103 14 341 B3 ist ein Verfahren zum Betrieb eines Systems zumindest zur Zuführung mindestens einer
in einem Druckformmagazin gespeicherten Druckform zu einem Zylinder bekannt, wobei
ein Codeleser eine Codierung der Druckform erfasst, wobei Fehler wie eine Doppelbelegung
oder eine Fehlbelegung einer Druckstelle am Zylinder durch eine vom System vorzugsweise
an einen Leitstand der Druckmaschine abgesetzte Meldung feststellbar sind.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Systems
zumindest zur Zuführung mindestens einer in einem Druckformmagazin gespeicherten Druckform
zu einem Zylinder zu schaffen.
[0013] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0014] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die
Prozesssicherheit bei einem Betrieb der Druckmaschine erhöht wird, weil eine Vertauschung
von in einem Druckformmagazin gespeicherten Druckformen vor ihrem jeweiligen Auflegen
auf einen Formzylinder einer Druckmaschine erkannt wird und der Irrtum behoben werden
kann. Dadurch wird ein fehlerhafter Andruck vermieden. Weil Makulaturexemplare des
Druckerzeugnisses infolge von vertauschten Druckformen vermieden werden, werden Verbrauchsmaterialien
wie der Bedruckstoff, z. B. Papier, und Farbe nicht vergeudet, was Kosten spart. Da
Druckformmagazine einen Wechsel von Druckformen an einem Formzylinder einer Druckmaschine
in einer sehr kurzer, manuell nicht erreichbaren Zeit vollziehen können, kann dieser
Zeitvorteil in der Rüstzeit der Druckmaschine voll zur Geltung kommen, da er durch
eine Korrektur in der Plattenbelegung nicht zunichte gemacht wird. Ein automatisches
Druckformmagazin benötigt für einen Wechsel von Druckformen an einem Formzylinder
nur ca. 10% bis höchstens 20% derjenigen Zeit, die für eine manuelle Ausführung des
Wechselns dieser Druckformen erforderlich wäre. Wenn eine Fehlbestückung eines Druckformmagazins
vor Beginn der Ausführung einer neuen, geplanten Produktion erkannt wird, verbleibt
in einer Druckerei im Regelfall genügend Zeit, um diesen Irrtum zu beheben. Eine Verzögerung
im Produktionsablauf tritt damit nicht ein.
[0015] Ein weiterer Vorteil der gefundenen Lösung besteht darin, dass nur eine geringe Anzahl
von Codelesern benötigt werden, wodurch die Kosten für das System zur Überprüfung
der Bestückung eines Druckformmagazins in vertretbaren Grenzen gehalten werden können.
So ist nicht jeder Druckform ein einzelner Codeleser zugeordnet, sondern die Codierung
von mehreren in dem Druckformmagazin gespeicherten Druckformen kann zeitgleich oder
nacheinander gemeinsam mit demselben Codeleser erfasst werden, was erheblich zu einer
kostengünstigen Realisierung des Systems zur Überprüfung der Bestückung eines Druckformmagazins
beiträgt, da jeder Codeleser in dem Gesamtsystem einen beträchtlichen Kostenanteil
ausmacht. Dieser Vorteil wird dadurch ermöglicht, dass ein Erfassungsbereich des Codelesers
in mehrere einzeln aktivierbare Betrachtungszonen unterteilt ist, wobei jede der Betrachtungszonen
selektiv auslesbar ist.
[0016] Es ist auch vorteilhaft, dass eine Druckform aufgrund einer Erfassung ihrer individuellen
Codierung in ihrer jeweiligen Verwendung nachverfolgbar ist. Diese Registriermöglichkeit
ist für statistische Auswertungen sehr hilfreich.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden mit weiteren Vorteilsangaben näher beschrieben.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Aufzugs;
- Fig. 2
- eine vereinfachte Schnittdarstellung einer Haltevorrichtung für einen auf einem Zylinder
angeordneten Aufzug;
- Fig. 3
- tangential an einen Zylinder herangeführte Aufzüge, auf die bei ihrer Montage eine
Radialkraft wirkt;
- Fig. 4
- elastisch vorgespannte Aufzüge bei ihrer Montage auf einem Zylinder;
- Fig. 5
- eine 4-Zylinder-Druckmaschine mit Druckformmagazinen;
- Fig. 6
- eine Vorrichtung zum Wechseln eines Aufzugs an einem Formzylinder einer Druckmaschine;
- Fig. 7
- eine Detailansicht von Führungsschienen zur seitlichen Halterung einer zweiten Druckform
in einem Schacht;
- Fig. 8
- in Axialrichtung des Formzylinders nebeneinander angeordnete Druckformen in einem
Schacht;
- Fig. 9
- eine Aufhängung einer in einem Schacht bewegbaren Führungsschiene;
- Fig. 10 bis 12
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Ausgestaltung des unteren Schachtes;
- Fig. 13 bis 35
- eine Darstellung eines Verfahrensablaufs zum Wechseln von Druckformen an einem Formzylinder;
- Fig. 36
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Druckmaschine mit Druckformmagazinen;
- Fig. 37
- einen DataMatrix-Code;
- Fig. 38
- eine an einer Druckform applizierte Codierung;
- Fig. 39
- eine Draufsicht von mehreren nebeneinander angeordneten Druckformen mit ihnen paarweise
zugeordneten Codelesern;
- Fig. 40 und 41
- Anordnungen von Druckformen mit mindestens einer an ihrem jeweiligen nachlaufenden
Einhängeschenkel angebrachten Codierung;
- Fig. 42
- eine Vorrichtung zum Bewegen eines Codelesers von seiner Ruheposition in seine Arbeitsposition
und umgekehrt;
- Fig. 43
- ein System zur Überprüfung der Bestückung eines Druckformmagazins;
- Fig. 44
- ein Ablaufdiagramm für eine Prozesssteuerung des Systems zur Überprüfung der Bestückung
eines Druckformmagazins.
[0019] Ein Aufzug 01 (Fig. 1), der z. B. als eine plattenförmige Druckform 01 oder als eine
ein Drucktuch tragende Trägerplatte ausgestaltet ist, weist eine im Wesentlichen rechteckige
Fläche mit einer Länge L und einer Breite B auf, wobei die Länge L z. B. Messwerte
zwischen 400 mm und 1300 mm und die Breite B z. B. Messwerte zwischen 280 mm und 1500
mm aufweisen kann. Bevorzugte Messwerte liegen für die Länge L z. B. zwischen 360
mm und 600 mm und für die Breite B z. B. zwischen 250 mm und 430 mm. Die Fläche besitzt
eine Auflageseite, die im Folgenden Auflagefläche 02 genannt wird, mit welcher der
Aufzug 01 im auf einer Mantelfläche 07 eines Zylinders 06 angeordneten Zustand aufliegt
(Fig. 2). Die Rückseite der Auflagefläche 02 ist eine Arbeitsfläche, die in dem Fall,
dass der Aufzug 01 als eine Druckform 01 ausgebildet ist, mit einem Druckbild versehen
oder zumindest mit einem Druckbild versehbar ist. Der Aufzug 01 besitzt zwei sich
gegenüberliegende Enden 03; 04 vorzugsweise jeweils mit abgewinkelten Einhängeschenkeln
13; 14, wobei die Enden 03; 04 die Auflagefläche 02 begrenzen und wobei sich die Einhängeschenkel
13; 14 jeweils vorzugsweise ganz oder zumindest teilweise über die Breite B des Aufzugs
01 erstrecken. Die Auflagefläche 02 des Aufzugs 01 ist zumindest entlang der Länge
L biegsam und bei einer Anordnung des Aufzugs 01 auf der Mantelfläche 07 des Zylinders
06 dessen Krümmung anpassbar (Fig. 2). Wenn die Druckform 01 auf der Mantelfläche
07 angeordnet ist, verläuft die Länge L der Auflagefläche 02 somit in Richtung des
Umfangs des Zylinders 06, wohingegen sich die Breite B der Auflagefläche 02 in axialer
Richtung des Zylinders 06 erstreckt. Im Fall der Ausbildung des Aufzugs 01 als eine
Druckform 01 kann diese entweder für ein ein Feuchtmittel verwendendes Druckverfahren,
z. B. ein Nassoffsetdruckverfahren, oder für ein sogenanntes wasserloses Druckverfahren,
z. B. ein Trockenoffsetdruckverfahren, geeignet sein.
[0020] Wie in der Fig. 2 dargestellt, werden die Einhängeschenkel 13; 14 des Aufzugs 01
mittels einer Haltevorrichtung befestigt, wobei die Haltevorrichtung in einem Kanal
08 angeordnet ist, wobei sich der Kanal 08 i. d. R. in axialer Richtung zum Zylinder
06 erstreckt. Ein mit der Produktionsrichtung P des Zylinders 06 gleichgerichtetes
Ende 03 des Aufzugs 01 wird als dessen vorlaufendes Ende 03 bezeichnet, wohingegen
das gegenüberliegende Ende 04 das nachlaufende Ende 04 des Aufzugs 01 ist. Zumindest
die Enden 03; 04 des Aufzugs 01 mit den daran angeformten Einhängeschenkeln 13; 14
bestehen aus einem starren, z. B. metallischen Werkstoff, z. B. aus einer Aluminiumlegierung.
Gerade im Hinblick auf die Verwendung der Druckform 01 in einem Trockenoffsetdruckverfahren
kann die Druckform 01 auch aus einem Kunststoff oder sogar aus einem steifen Papier
gefertigt sein. Üblicherweise beträgt die Materialdicke D des Aufzugs 01 (Fig. 1)
oder die Materialdicke D zumindest von den Einhängeschenkeln 13; 14 wenige zehntel
Millimeter, z. B. 0,2 mm bis 0,4 mm, vorzugsweise 0,3 mm. Somit besteht der Aufzug
01 im Ganzen oder zumindest an seinen Enden 03; 04 aus einem formstabilen Material,
sodass die Enden 03; 04 durch eine Biegung gegen einen materialspezifischen Widerstand
bleibend verformbar sind.
[0021] Zumindest an einem Ende 03; 04 des Aufzugs 01 (Fig. 1), vorzugsweise jedoch an beiden
Enden 03; 04 sind entlang einer Biegekante 11; 12 je ein abgekanteter Einhängeschenkel
13; 14 ausgebildet, wobei die Einhängeschenkel 13; 14 in eine schmale, insbesondere
schlitzförmig ausgebildete Öffnung 09 des Kanal 08 des Zylinders 06 (Fig. 2) einführbar
und dort mittels einer Haltevorrichtung, z. B. einer Klemmvorrichtung befestigbar
sind. Beispielsweise ist bezogen auf die Länge L der ungewölbten, ebenen Auflagefläche
02 des nicht montierten Aufzugs 01 an dessen Ende 03 ein Einhängeschenkel 13 an der
Biegekante 11 um einen Öffnungswinkel α1 bzw. an dessen Ende 04 ein Einhängeschenkel
14 an der Biegekante 12 um einen Öffnungswinkel β1 abgekantet (Fig. 1), wobei die
Öffnungswinkel α1; β1 i. d. R. zwischen 30° und 140° liegen. Wenn de Öffnungswinkel
α1 dem vorlaufenden Ende 03 des Aufzugs 01 zugeordnet ist, ist er vorzugsweise spitzwinklig
ausgeführt, insbesondere beträgt er 45°. Der Öffnungswinkel β1 am nachlaufenden Ende
04 des Aufzugs 01 wird häufig vorzugsweise größer als 80° oder stumpfwinklig ausgebildet,
insbesondere beträgt er 85° oder 135°. Der abgekantete Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden
Ende 03 weist eine Länge l13 auf, welche z. B. im Bereich von 4 mm bis 30 mm liegt,
insbesondere zwischen 4 mm und 15 mm. Der abgekantete Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 hat eine Länge l14, die z. B. 4 mm bis 30 mm beträgt, insbesondere zwischen
8 mm und 12 mm, wobei eher das kürzere Längenmaß bevorzugt wird, um ein möglichst
einfaches Herausnehmen der Einhängeschenkel 13; 14 aus der Öffnung 09 des Kanals 08
zu gewährleisten.
[0022] Die Fig. 2 zeigt in einer vereinfachten Schnittdarstellung einen Zylinder 06 mit
einer Mantelfläche 07 und einem Kanal 08, der zur Mantelfläche 07 eine schmale, schlitzförmige
Öffnung 09 mit einer Schlitzweite S aufweist, wobei die Schlitzweite S weniger als
5 mm beträgt und vorzugsweise im Bereich von 1 mm bis 3 mm liegt. Die Öffnung 09 weist
in Produktionsrichtung P des Zylinders 06 eine vordere Kante 16 und eine hintere Kante
17 auf. Zwischen der sich von der vorderen Kante 16 zum Kanal 08 hin erstreckenden
Wandung 18 und einer gedachten, auf der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 auf der Öffnung
09 aufliegenden Tangente T09 ist ein spitzer Öffnungswinkel α2 ausgebildet, der zwischen
30° und 50°, vorzugsweise 45° beträgt. Der abgekantete Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden
Ende 03 des Aufzugs 01 ist somit an dieser vorderen Kante 16 der Öffnung 09 vorzugsweise
formschlüssig einhängbar, weil der Öffnungswinkel α1 am vorlaufenden Ende 03 des Aufzugs
01 vorzugsweise dem Öffnungswinkel α2 angepasst ist. In gleicher Weise verhält es
sich am nachlaufenden Ende 04 des Aufzugs 01. Zwischen der sich von der hinteren Kante
17 zum Kanal 08 hin erstreckenden Wandung 19 und einer gedachten, auf der Mantelfläche
07 des Zylinders 06 auf der Öffnung 09 aufliegenden Tangente T09 ist ein Öffnungswinkel
β2 ausgebildet, der entweder zwischen 80° und 95°, vorzugsweise 90°, oder aber zwischen
120° und 150°, vorzugsweise 135° beträgt. Der abgekantete Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 des Aufzugs 01 ist somit an dieser hinteren Kante 17 der Öffnung 09 vorzugsweise
formschlüssig einhängbar, weil der Öffnungswinkel β1 am nachlaufenden Ende 04 des
Aufzugs 01 zumindest annähernd dem Öffnungswinkel β2 angepasst ist.
[0023] Im Kanal 08 sind z. B. zumindest ein vorzugsweise schwenkbar gelagertes Haltemittel
21 und ein vorzugsweise vorgespanntes Federelement 22 angeordnet, wobei das Federelement
22 das Haltemittel 21 z. B. gegen den abgekanteten Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 drückt, der an der Öffnung 09 an ihrer hinteren Kante 17 eingehängt ist, wodurch
der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 an der sich von der hinteren Kante
17 zum Kanal 08 hin erstreckenden Wandung 19 gehalten wird. Zum Lösen der vom Haltemittel
21 ausgeübten Pressung ist im Kanal 08 ein Stellmittel 23, vorzugsweise ein pneumatisch
betätigbares Stellmittel 23 vorgesehen, welches bei seiner Betätigung das Haltemittel
21 gegen die Kraft des Federelements 22 schwenkt. Die beispielhaft beschriebene Haltevorrichtung
besteht demnach im Wesentlichen aus dem Haltemittel 21, dem Federelement 22 und dem
Stellmittel 23.
[0024] Der beispielhaft beschriebene Zylinder 06 ist vorzugsweise derart beschaffen, dass
auf seiner Mantelfläche 07 mehrere, vorzugsweise gleichartige Aufzüge 01 anordenbar
sind. Wenn der Zylinder 06 als ein Formzylinder ausgestaltet ist, kann er in seiner
axialen Richtung nebeneinander z. B. mit bis zu sechs plattenförmigen Druckformen
01 belegt werden. Auch ist vorzugsweise vorgesehen, dass auf dem Zylinder 06 in Richtung
seines Umfangs mehr als ein Aufzug 01 anordenbar ist. So können im Zylinder 06 unter
dessen Mantelfläche 07 z. B. zwei axial zum Zylinder 06 verlaufende Kanäle 08 vorgesehen
sein, die zur Befestigung von Aufzügen 01 axial zum Zylinder 06 verlaufende Öffnungen
09 aufweisen, wobei die Öffnungen 09 am Umfang des Zylinders 06 z. B. um 180° zueinander
versetzt angeordnet sind, wenn auf dem Zylinder 06 entlang seines Umfangs hintereinander
zwei Aufzüge 01 anzuordnen sind. Bei dieser Belegung des Zylinders 06 mit zwei entlang
seines Umfangs hintereinander angeordneten Aufzügen 01 ist das vorlaufende Ende 03
des einen Aufzugs 01 in dem einen Kanal 08 befestigt, wohingegen das nachlaufende
Ende 04 desselben Aufzugs 01 in dem anderen Kanal 08 befestigt ist. Für den oder die
übrigen auf diesem Zylinder 06 angeordneten Aufzüge 01 gilt entsprechendes. Wenn in
axialer Richtung des Zylinders 06 nebeneinander mehrere Aufzüge 01 angeordnet sind,
können diese vorteilhafterweise auch zueinander versetzt angeordnet sein. Der Versatz
kann z. B. einzelne Aufzüge 01 oder Gruppen von Aufzügen 01 betreffen, die jeweils
z. B. um eine halbe Länge L des Aufzugs 01 zueinander versetzt angeordnet sind, was
jedoch bedingt, dass weitere Kanäle 08 mit zugeordneten Öffnungen 09 oder zumindest
mit Teilstücken derselben in den Zylinder 06 eingebracht sind, die entlang des Umfangs
des Zylinders 06 zu den vorgenannten Kanälen 08 und Öffnungen 09 z. B. um 90° versetzt
angeordnet sind. Eine in axialer Richtung der Zylinder 06 nebeneinander z. B. sechs
Druckformen 01 und in Umfangsrichtung der Zylinder 06 hintereinander z. B. zwei Druckformen
01 aufweisende Druckmaschine, d. h. eine sogenannte 6/2-Maschine, wird z. B. im Zeitungsdruck
verwendet.
[0025] Im Folgenden wird beispielhaft ein Verfahren zum Montieren eines biegsamen Aufzugs
01 auf einen Zylinder 06 einer Druckmaschine beschrieben, wobei auf dem Zylinder 06
entlang dessen Umfang hintereinander zwei Aufzüge 01 anordenbar sind und wobei jeder
Aufzug 01 bezogen auf die Produktionsrichtung P des Zylinders 06 ein vorlaufendes
Ende 03 und ein nachlaufendes Ende 04 aufweist (Fig. 3). Am vorlaufenden Ende 03 des
Aufzugs 01 ist ein Einhängeschenkel 13 ausgebildet, wobei dieser Einhängeschenkel
13 zur gestreckten Länge L des Aufzugs 01 mit einem Öffnungswinkel α1 von maximal
90°, vorzugsweise 45° abgekantet ist. Im Zylinder 06 sind mindestens eine vorzugsweise
schlitzförmige Öffnung 09 mit einer in Produktionsrichtung P des Zylinders 06 ersten
Kante 16 und einer zweiten Kante 17 vorgesehen, wobei die Kanten 16; 17 in axialer
Richtung des Zylinders 06 vorzugsweise parallel zueinander verlaufen. Das vorlaufende
Ende 03 des Aufzugs 01 wird z. B. mittels einer am nachlaufenden Ende 04 des Aufzugs
01 angreifenden Schubkraft dem Zylinder 06 vorzugsweise tangential in dessen Produktionsrichtung
P zugeführt, bis der Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende 03 hinter der zweiten
Kante 17 der Öffnung 09 an den Zylinder 06 ansteht, sodass der am vorlaufenden Ende
03 ausgebildete Einhängeschenkel 13 bei einer Drehung des Zylinders 06 in dessen Produktionsrichtung
P infolge einer zumindest auf das vorlaufende Ende 03 wirkenden, zum Zylinder 06 gerichteten
Radialkraft FR in die Öffnung 09 greift und sich an der ersten Kante 16 verhakt. In
dem Fall, dass der Aufzug 01 mit seinem am vorlaufenden Ende 03 ausgebildeten Einhängeschenkel
13 auf der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 sich darauf abstützend aufsteht, kann
die Radialkraft FR z. B. die auf die Mantelfläche 07 des Zylinders 06 wirkende Schwerkraft
FG des Aufzugs 01 sein.
[0026] Zusätzlich zur Nutzung der Schwerkraft FG des Aufzugs 01 oder alternativ dazu kann
das vorlaufende Ende 03 des Aufzugs 01 elastisch vorgespannt werden (Fig. 4), sodass
der am vorlaufenden Ende 03 ausgebildete Einhängeschenkel 13 infolge eines auf den
Zylinder 06 gerichteten Rückstellmoments MR in die Öffnung 09 federt, sobald sich
die Öffnung 09 des Zylinders 06 und die Berührungslinie 27 des Einhängeschenkels 13
mit der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 infolge einer Relativbewegung zwischen dem
Aufzug 01 und dem Zylinder 06 unmittelbar gegenüberstehen, wobei die Relativbewegung
insbesondere durch die Drehung des Zylinders 06 in Produktionsrichtung P erfolgt.
[0027] Das Rückstellmoment MR resultiert daher, dass der Aufzug 01 aus einem elastisch verformbaren
Werkstoff besteht und damit immanent eine elastisch federnde Eigenschaft besitzt,
wobei diese Eigenschaft insofern genutzt wird, als das vorlaufende Ende 03 des Aufzugs
01 beim Heranführen an den Zylinder 06 z. B. über eine vorzugsweise axial zum Zylinder
06 verlaufende, vom Zylinder 06 beabstandet angeordnete Kante 26 eines Abstützelements
24 geführt und dort derart gebogen wird, dass sich am vorlaufenden Ende 03 des Aufzugs
01 eine Biegespannung mit einer zum Zylinder 06 gerichteten Federkraft aufbaut (gestrichelte
Darstellung des Aufzugs 01 in Fig. 4). Zumindest bis das über die Kante 26 des Abstützelements
24 geführte vorlaufende Ende 03 des Aufzugs 01 auf der Mantelfläche 07 des Zylinders
06 aufsteht, wird der Aufzug 01 mit seinem nachlaufenden Ende 04 aus einer zum Zylinder
06 fixierten Raumrichtung zugeführt. Der Aufzug 01 ist demnach während des Montagevorgangs
durch die Berührungslinie 27 seines am vorlaufenden Ende 03 angebrachten Einhängeschenkels
13 mit der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 sowie durch seine Abstützung an der Kante
26 des Abstützelements 24 und durch eine Lagefixierung 28 des nachlaufenden Endes
04 stabilisiert. Das Abstützelement 24 kann z. B. als ein Wälzelement 24, insbesondere
als eine Walze 24 oder als eine oder mehrere axial zum Zylinder 06 nebeneinander angeordnete
Rollen 24 ausgebildet sein, das oder die z. B. in der Funktion eines Andrückelements
24 an den Zylinder 06 anstellbar ist bzw. sind. Das Abstützelement 24 ist vorzugsweise
nahe am Zylinder 06 angeordnet.
[0028] Das vorlaufende Ende 03 des Aufzugs 01 kann auch derart gegen den Zylinder 06 herangeführt
werden, dass sich dieses Ende 03 nach seiner Berührung mit der Mantelfläche 07 des
Zylinders 06 unter einem spitzen Winkel y mit einer gedachten, in einem Berührungspunkt
29 auf der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 aufliegenden zweiten Tangente T29 von
der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 abwendet (Darstellung des Aufzugs 01 in Fig.
4 mit durchgezogener Linie). Die derart durchgeführte Biegung des vorlaufenden Endes
03 des Aufzugs 01 soll jedoch nur so stark sein, dass der dort angebrachte Einhängeschenkel
13 noch sicher an der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 anliegt. Zur Unterstützung
des sicheren Anliegens des Einhängeschenkels 13 an der Mantelfläche 07 des Zylinders
06 kann z. B. das Abstützelement 24 an den Aufzug 01 angestellt werden, wodurch der
Aufzug 01 mit seinem vorlaufenden Ende 03 nahe an der Mantelfläche 07 des Zylinders
06 gehalten wird.
[0029] Während der Relativbewegung zwischen dem Zylinder 06 und dem Aufzug 01, vorzugsweise
während der Drehung des Zylinders 06 in dessen Produktionsrichtung P, aber auch ebenso
gut während einer geeigneten Bewegung des Aufzugs 01, z. B. entgegen der Produktionsrichtung
P des Zylinders 06, hakt der Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende 03 des Aufzugs
01 an der ersten Kante 16 der Öffnung 09 ein. Ein an den Zylinder 06 angestelltes
Wälzelement 24 kann dabei das Montieren des Aufzugs 01 auf den Zylinder 06 unterstützen,
indem das Wälzelement 24 den Aufzug 01 auf den Zylinder 06 aufrollt. Am nachlaufenden
Ende 04 des Aufzugs 01 ist der Einhängeschenkel 14 ausgebildet, wobei dieser Einhängeschenkel
14 vom Wälzelement 24 im Zuge des Aufrollens des Aufzugs 01 auf den Zylinder 06 in
die Öffnung 09 des Zylinders 06 gedrückt wird.
[0030] Eine Vorrichtung zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens wird nun am Beispiel
einer Rollen-Offsetdruckmaschine mit z. B. einem stehenden Gummi-gegen-Gummi-Druckwerk
in 4-Zylinder-Bauweise mit z. B. horizontaler Führung eines Bedruckstoffes 46, vorzugsweise
einer Papierbahn 46 erläutert (Fig. 5), wobei die Rollen-Offsetdruckmaschine in einem
Nassoffsetdruckverfahren oder in einem Trockenoffsetdruckverfahren arbeiten kann.
In diesem Beispiel sind im Druckwerk ein erstes, unterhalb der Papierbahn 46 angeordnetes
Paar von aufeinander abrollenden Zylindern 31; 32 bestehend aus einem Formzylinder
31 und einem Gummituchzylinder 32 und ein zweites, oberhalb der Papierbahn 46 angeordnetes
Paar von aufeinander abrollenden Zylindern 33; 34 bestehend aus einem Formzylinder
33 und einem Gummituchzylinder 34 vorgesehen, wobei die Papierbahn 46 zwischen den
beiden gegeneinander angestellten Gummituchzylindern 32; 34 hindurchgeführt ist. In
der Druckmaschine sind vorzugsweise mehrere, z. B. fünf oder sechs Druckstellen für
unterschiedliche Druckfarben vorgesehen. Im Folgenden wird der Einfachheit halber
und ohne Einschränkung der Erfindung davon ausgegangen, dass zumindest die Formzylinder
31; 33 in ihrer Bauart und in ihren Abmessungen gleich sind.
[0031] Der Formzylinder 31 ist entlang seines Umfangs mit zwei Druckformen 36 und der Formzylinder
33 in gleicher Weise mit zwei Druckformen 37 belegt oder zumindest belegbar, wobei
die Druckformen 36; 37 z. B. eine dem halben Umfang der Formzylinder 31; 33 entsprechende
Länge L aufweisen. Die Breite B der Druckformen 36; 37 ist u. a. davon abhängig, wie
viele Druckformen 36; 37 in axialer Richtung des jeweiligen Formzylinders 31; 33 anzuordnen
sind. So können in axialer Richtung des jeweiligen Formzylinders 31; 33 z. B. bis
zu sechs Druckformen 36; 37 nebeneinander angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Formzylindern
31; 33 doppeltbreit und doppeltumfänglich ausgebildet, wohingegen auf den Gummituchzylindern
32; 34 angeordnete Drucktücher die Gummituchzylinder 32; 34 z. B. vollumfänglich umspannen.
[0032] Wie bereits in den Fig. 1 und 2 dargestellt, weisen die Druckformen 36; 37 an ihren
auf die Länge L bezogenen stirnseitigen Enden abgekantete Einhängeschenkel 13; 14
auf, mit denen die Druckformen 36; 37 auf dem jeweiligen Formzylinder 31; 33 befestigt
werden, indem die Einhängeschenkel 13; 14 in eine der in die Mantelfläche der Formzylinder
31; 33 eingebrachten, in axialer Richtung zum Formzylinder 31; 33 verlaufenden schlitzförmigen
Öffnungen 09 eingeführt und dort gegebenenfalls mit einer im Formzylinder 31; 33 vorzugsweise
in einem Kanal 08 angeordneten Haltevorrichtung gehalten werden. Am vorlaufenden Ende
03 jeder Druckform 36; 37 beträgt der Öffnungswinkel α1 zwischen dem abgekanteten
Einhängeschenkel 13 und der gestreckten Länge L der Druckform 36; 37 vorzugsweise
45°. Am nachlaufenden Ende 04 jeder Druckform 36; 37 beträgt der Öffnungswinkel β1
zwischen dem abgekanteten Einhängeschenkel 14 und der gestreckten Länge L der Druckform
36; 37 vorzugsweise 90°. Die Schlitzweite S derin die Formzylinder 31; 33 eingebrachten
Öffnungen 09 beträgt vorzugsweise 1 mm bis 5 mm, insbesondere 3 mm.
[0033] Für einen Wechsel einer oder mehrerer auf den Formzylindern 31; 33 angeordneter Druckformen
36; 37 sind z. B. für den Formzylinder 31 ein erstes, unterhalb der Papierbahn 46
angeordnetes Druckformmagazin 38 und für den Formzylinder 33 ein zweites, oberhalb
der Papierbahn 46 angeordnetes Druckformmagazin 39 vorgesehen, wobei jedes Druckformmagazin
38; 39 jeweils eine Aufnahmeeinrichtung 41; 42, z. B. einen Schacht 41; 42, zur Aufnahme
mindestens einer von dem jeweiligen Formzylinder 31; 33 abzunehmenden, gebrauchten
Druckform 36; 37 und eine Aufnahmeeinrichtung 43; 44, z. B. einen Schacht 43; 44,
zur Aufnahme einer auf dem jeweiligen Formzylinder 31; 33 zu montierenden, neuen Druckform
36; 37 aufweist, wobei vorzugsweise jede Aufnahmeeinrichtung 41; 42; 43; 44 vorzugsweise
mehrere Speicherpositionen jeweils für abzunehmende, gebrauchte Druckformen 36; 37
und für zu montierende, neue Druckformen 36; 37 aufweist. Während das dem jeweiligen
Formzylinder 31; 33 zugeordnete Druckformmagazin 38; 39 z. B. durch eine Schwenkbewegung
an den jeweiligen Formzylinder 31; 33 zum Wechseln einer Druckform 36; 37 angestellt
ist, sind z. B. der erste Formzylinder 31 und der zweite Formzylinder 33 von ihrem
jeweiligen in Wirkverbindung stehenden Gummituchzylinder 32; 34 abgestellt. Alternativ
oder zusätzlich zu den abgestellten Formzylindern 31; 33 können auch die Gummituchzylinder
32; 34 von der Papierbahn 46 abgestellt sein. Damit ist beim Wechsel einer oder mehrerer
Druckformen 36; 37 der betreffende Formzylinder 31; 33 von der Papierbahn 46 entkoppelt,
während im Druckwerk das andere Paar von Zylindern 32; 34 in Produktion verbleiben
kann.
[0034] In den Druckformmagazinen 38; 39 sind die Schächte 41; 43 bzw. 42; 44 zur Aufnahme
mindestens einer gebrauchten bzw. neuen Druckform 36; 37 jeweils vorteilhafterweise
zumindest im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet, d. h. sie befinden sich
vorzugsweise in einer Schichtbauweise übereinander angeordnet. Dabei kann z. B. eine
Trennwand 47 im jeweiligen Druckformmagazin 38; 39 die Schächte 41; 43 bzw. 42; 44
voneinander trennen (Fig. 5). Jeder Schacht 41; 43 bzw. 42; 44 weist für die in ihnen
zu speichernden Druckformen 36; 37 mindestens zwei Speicherpositionen auf. Um auch
bei laufender Papierbahn 46 einen guten Zugang zu den Schächten 41; 43 bzw. 42; 44
zu ermöglichen, z. B. zur Entnahme einer gebrauchten Druckform 36; 37 aus den Schächten
41; 42 oder zur Bereitstellung einer neuen Druckform 36; 37 in den Schächten 43; 44,
sind diese Schächte 41; 43 bzw. 42; 44 vorzugsweise von der vom Formzylinder 33 abgewandten
Seite oder von einer zur Laufrichtung der Papierbahn 46 parallel verlaufenden Seite
der Druckformmagazine 38; 39 zugänglich. Die Druckformmagazine 38; 39 erstrecken sich
jeweils vorzugsweise über die Länge des Ballens der Formzylinder 31; 33, zumindest
aber über die Breite B der Druckform 36; 37, und vermögen in ihren jeweiligen Schächten
41; 43 bzw. 42; 44 eine Druckform 36; 37 vorzugsweise vollständig, d. h. ihrer Länge
L nach aufzunehmen. Die Schächte 41; 43 bzw. 42; 44 befinden sich z. B. in einem Gehäuse,
wobei das Gehäuse eine Öffnung o38; o39 aufweist, wobei die Öffnung o38; o39 jeweils
parallel zum Ballen des jeweiligen Formzylinders 31; 33 ausrichtbar ist. Durch die
jeweilige Öffnung o38; o39 ist jeweils eine Druckform 36; 37 dem Formzylinder 31;
33 zuführbar oder von diesem in den Schacht 41; 43 einführbar. Zu diesem Zweck werden
die Öffnungen o38; o39 der Druckformmagazine 38; 39 bezogen auf eine Öffnung 09 in
den Formzylindern 31; 33 in einem deutlich geringeren Abstand a38; a39 an die Formzylinder
31; 33 herangeführt, als die Länge L der Druckformen 36; 37 beträgt. Vorteilhaft sind
Abstände a38; a39 zwischen 2% und maximal 50 % der Länge L der Druckformen 36; 37,
insbesondere kurze Abstände a38; a39 bis 10 % der Länge L. Es ist vorteilhaft, zumindest
das oberhalb der Papierbahn 46 angeordnete Druckformmagazin 39 beweglich anzuordnen,
sodass dieses Druckformmagazin 39 aus einer vorzugsweise oberhalb des Druckwerks befindlichen
Ruheposition an den Formzylinder 33 in eine Arbeitsposition z. B. herangefahren oder
herangeschwenkt werden kann. Durch die bewegliche Anordnung der Druckformmagazine
38; 39 ergibt sich eine bessere Zugänglichkeit zum Druckwerk z. B. zur Durchführung
von dort erforderlichen Arbeiten, z. B. Wartungsarbeiten. In der Arbeitsposition sind
die Schächte 41; 43 bzw. 42; 44 der Druckformmagazine 38; 39, zumindest aber die Speicherpositionen
der Druckformen 36; 37, vorzugsweise horizontal oder mit geringfügiger Neigung, vorzugsweise
mit weniger als 15° gegenüber der Horizontalen H ausgerichtet, wobei die Öffnungen
o38; o39 der Druckformmagazine 38; 39 vorteilhafterweise zu einer der Öffnungen 09
in demjenigen Formzylinder 31; 33 weist, mit dem das jeweilige Druckformmagazin 38;
39 zusammenwirkt.
[0035] Ein beweglich angeordnetes Druckformmagazin 38; 39 ist in seiner Arbeitsposition
vor einem Formzylinder 31; 33 in seinem Abstand a38; a39 und seiner Ausrichtung zum
Formzylinder 31; 33 durch eine Arretierung 48 fixierbar (Fig. 5). Die Arretierung
48 kann z. B. durch einen Kegelbolzen erfolgen, der z. B. mit Bezug auf den Formzylinder
31; 33 ortsfest ist und in eine Öffnung im Gehäuse des Druckformmagazins 38; 39 eingreift
und ein an den Formzylinder 31; 33 z. B. herangeschwenktes Druckformmagazin 38; 39
mit seinen Öffnungen o38; o39 bezüglich des Ballens des Formzylinders 31; 33 zentriert.
Es ist vorteilhaft, den Formzylinder 31; 33 seitenregistermäßig in eine vordefinierte
Position zu bringen, ihn z. B. bezüglich des Seitenregisters zu nullen, bevor es zu
einem Austausch einer Druckform 36; 37 zwischen dem Formzylinder 31; 33 und dem Druckformmagazin
38; 39 kommt. Alternativ zur Einstellung des Formzylinders 31; 33 kann auch das Druckformmagazin
38; 39 seitlich relativ zum Formzylinder 31; 33 in eine vordefinierte Position gebracht
werden, damit der Austausch einer Druckform 36; 37 zwischen dem Druckformmagazin 38;
39 und dem Formzylinder 31; 33 zielgerichtet und ohne seitlichen Versatz erfolgen
kann.
[0036] Es ist vorteilhaft, nahe am Formzylinder 33 vor der auf den Formzylinder 33 richtbaren
Öffnung des Druckformmagazins 39 ein gelenkig gelagertes, vorzugsweise schwenkbares
Leitblech 49 anzuordnen (Fig. 5), mit dem ein aus einer Öffnung 09 im Formzylinder
33 gelöstes nachlaufendes Ende 04 einer Druckform 37 zielgerichtet zum Schacht 42
zur Aufnahme der abzunehmenden Druckform 37 geleitet wird. Insbesondere wird mit dem
Leitblech 49 für eine vom Formzylinder 33 abzunehmende Druckform 37 ein irrtümlicher
Zugang zum Schacht 44 versperrt, in dem mindestens eine neue Druckform 37 bereitgestellt
oder zumindest bereitstellbar ist. Ebenso kann auch an dem unterhalb der Papierbahn
46 angeordneten, mit dem Formzylinder 31 zusammenwirkenden Druckformmagazin 38 die
Anbringung eines Leitbleches 49 vorteilhaft sein, welches aber der Übersichtlichkeit
halber in der Fig. 5 nicht dargestellt ist.
[0037] Ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Druckmaschine mit Druckformmagazinen ergibt
sich in Verbindung mit einer Druckmaschine, z. B. einer in einem Nassoffsetdruckverfahren
oder in einem Trockenoffsetdruckverfahren arbeitenden Mehrfarben-Offsetdruckmaschine,
deren Druckwerke vorzugsweise in Brückenbauweise oder einer kompakten Achterbauweise,
d. h. einer in ihrer Bauhöhe niedrig bauenden Druckmaschine mit acht Druckstellen,
wie es beispielhaft die Fig. 36 zeigt, in mindestens einem Gestell 97 auf einem Fundament
96 übereinander angeordnet sind. Ein Bedruckstoff 46, vorzugsweise eine Papierbahn
46, wird hierbei der Druckmaschine zugeführt und vertikal durch die Druckwerke geleitet.
In der Fig. 36 sind beispielhaft vier in Transportrichtung der Papierbahn 46 aufeinander
folgende Druckwerke dargestellt, die zur Rechten und Linken der Papierbahn 46 jeweils
einen Übertragungszylinder 32; 34 mit einem Formzylinder 31; 33 aufweisen, wobei die
sich in einem Druckwerk an der Papierbahn 46 gegenüber stehenden Übertragungszylinder
32; 34 aufeinander abrollen.
[0038] Die Papierbahn 46 wird z. B. mittels einer vor dem ersten Druckwerk angeordneten
ersten Papierleitwalze 92 an das erste Druckwerk herangeführt und mittels einer nach
dem vierten Druckwerk angeordneten zweiten Papierleitwalze 93 vom vierten Druckwerk
abgeleitet. Jedem Formzylinder 31; 33 ist zumindest ein Farbwerk 94 zugeordnet, auf
dessen Einzelheiten hier nicht näher eingegangen wird. Jedem Formzylinder 31; 33 ist
ein Druckformmagazin 38; 39 zugeordnet, das jeweils vorzugsweise zwei Schächte 41;
42; 43; 44 aufweist. Ebenso wie in dem zuvor in Verbindung mit der Fig. 5 beschriebenen
Ausführungsbeispiel ist auch hier jedes Druckformmagazin 38; 39, zumindest aber dessen
Speicherposition für eine zu speichernde Druckform 36; 37, in der Arbeitsposition
vorzugsweise im Wesentlichen horizontal oder nur mit einer geringen Neigung von weniger
als 15° zum Formzylinder 31; 33 ausgerichtet. In der Arbeitsposition des Druckformmagazins
38; 39 ist mindestens eine Druckform 36; 37 zwischen den Schächten 41; 42; 43; 44
und dem Formzylinder 31; 33 austauschbar, indem entweder eine zur Ausführung eines
Druckauftrags nicht mehr benötigte Druckform 36; 37 vom Formzylinder 31; 33 abgenommen
und in den Schacht 41; 42 eingeführt oder eine zur Ausführung des Druckauftrags neue
Druckform 36; 37 aus dem Schacht 43; 44 herausgeführt und auf dem Formzylinder 31;
33 montiert wird. Die konstruktiven Merkmale der Druckformmagazine 38; 39 können bei
diesem Ausführungsbeispiel denjenigen des zuvor in Verbindung mit der Fig. 5 beschriebenen
Ausführungsbeispiel entsprechen. Es ist vorteilhaft, wenn die Durchführung, insbesondere
der Vollzug eines Druckformwechsels sensorisch überwacht wird. Gleichfalls sind die
Druckformmagazine 38; 39 in Verbindung mit den Formzylindern 31; 33 derart steuerbar,
dass vorzugsweise von einem der Druckmaschine zugeordneten Leitstand aus selektiv
ein Druckformwechsel veranlasst werden kann. Weil die Druckformmagazine 38; 39 während
einer laufenden Produktion der Druckmaschine für einen Druckformwechsel vorbereitet
werden können, reduziert sich die einen Stillstand der Druckwerke erfordernde Rüstzeit
auf einen äußerst kurzen Zeitraum von z. B. weniger als zwei Minuten, vorzugsweise
von weniger als neunzig Sekunden, für einen kompletten Wechsel aller Druckformen 36;
37 der in dieser Druckmaschine angeordneten Druckwerke. Je nach Ausgestaltung der
Druckwerke können in der beschriebenen Druckmaschine z. B. sechsundneunzig Druckformen
36; 37 gleichzeitig im Einsatz sein. Ein derart rascher Druckformwechsel selbst bei
einer größeren Anzahl von Druckformen 36; 37 erhöht die Wirtschaftlichkeit der Druckmaschine
aufgrund ihrer äußerst kurzen Stillstandszeit erheblich.
[0039] Weitere Einzelheiten bezüglich eines Verfahrens und einer Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens werden nun beispielhaft anhand der Fig. 6 bis 35 erläutert. Dabei zeigt
Fig. 6 einen Formzylinder 33 mit zwei am Umfang um 180° versetzten Kanälen 08 und
zwei entlang des Umfangs hintereinander angeordneten Druckformen 37, wobei der rechtwinklig
abgekantete Einhängeschenkel 14 am in Produktionsrichtung P des Formzylinders 33 nachlaufenden
Ende 04 jeder Druckform 37 jeweils von einem im Kanal 08 angeordneten, von einem Federelement
22 druckbeaufschlagten Haltemittel 21 an einer Wandung 19 gehalten wird, wobei sich
die Wandung 19 von einer hinteren Kante 17 einer den Kanal 08 öffnenden Öffnung 09
zum Kanal 08 hin erstreckt, wobei das Haltemittel 21 durch die Betätigung eines dem
Federelement 22 entgegenwirkenden pneumatischen Stellmittels 23 gelöst werden kann.
An der sich von der vorderen Kante 16 derselben Öffnung 09 zum Kanal 08 hin erstreckenden
Wandung 18 ist der spitzwinklig abgekantete Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende
03 der anderen entlang des Umfangs des Formzylinders 33 angeordneten Druckform 37
formschlüssig angelegt. Für Einzelheiten zur Halterung der Druckformen wird auf die
Fig. 2 verwiesen.
[0040] Fig. 6 zeigt darüber hinaus ein durch pneumatische Betätigung an den Formzylinder
33 anstellbares Andrückelement 24 in Form einer Andrückwalze 24 oder Andrückrolle
24. Ebenso ist nahe am Formzylinder 33 eine parallel zu dessen Axialrichtung schwenkbar
gelagerte Ausrichtvorrichtung 51 mit zwei diametral angeordneten, seitlich auf eine
Druckform 37 wirkenden, flügelförmigen Anschlägen 52; 53 vorgesehen, wobei die Ausrichtvorrichtung
51 jeweils mit einem ihrer Anschläge 52; 53 eine zu montierende Druckform 37 während
ihres Heranführens an den Formzylinder 33 seitenregistermäßig temporär fixiert. Dabei
sind die Anschläge 52; 53 z. B. jeweils als eine seitliche Führungsplatte ausgebildet,
wobei die Anschläge 52; 53 z. B. an einer verschwenkbaren Traverse, z. B. einem Vierkantrohr,
angeordnet sind. Die Anschläge 52; 53 unterscheiden sich z. B. in ihrer Position bezogen
auf die Axialrichtung des Formzylinders 33, sodass z. B. für eine Druckform 37 einfacher
Breite der Anschlag 52 und für eine Druckform 37 im Panoramaformat der Anschlag 53
durch ein entsprechendes Verschwenken der Ausrichtvorrichtung 51 zum Einsatz gebracht
wird. Die Anschläge 52; 53 können axial zum Formzylinder 33 für die benötigte Breite
der Druckform 37 justierbar sein.
[0041] Der Fig. 6 sind auch weitere Einzelheiten des Druckformmagazins 39 entnehmbar. Das
in den Fig. 6 bis 35 gezeigte Ausführungsbeispiel geht von einer Variante für das
Druckformmagazin 39 aus, bei der ein oberer Schacht 44 zur Bereitstellung einer auf
dem Formzylinder 33 zu montierenden Druckform 37 als eigenständige Baueinheit unabhängig
von einem unteren Schacht 42 zur Aufnahme einer vom Formzylinder 33 abgenommenen Druckform
37 betreibbar ist. Beide Schächte 42; 44 können als einzeln und unabhängig voneinander
einsetzbare und damit eigenständig funktionsfähige Baueinheiten verwendet werden.
Diese Anwendung ist dann von Interesse, wenn z. B. nur die Beschickung des Formzylinders
33 mit neuen Druckformen 37 automatisiert werden soll, wohingegen die Abnahme gebrauchter
Druckformen 37 von einer Bedienperson ausgeführt wird. Wenn beide Schächte 42; 44
im Druckformmagazin 39 ausgebildet sind, ergibt sich ein vollautomatischer Druckformenwechsler.
Beide Schächte 42; 44 weisen jeweils alle zum Speichern und Fördern von Druckformen
37 erforderlichen Vorrichtungen auf und sind vorzugsweise sehr kompakt aufgebaut.
Insbesondere weisen sie trotz ihrer Aufnahmefähigkeit von jeweils mindestens zwei
Druckformen 37 eine geringe Bauhöhe auf. Die Bauhöhe beträgt z. B. weniger als 150
mm, vorzugsweise weniger als 100 mm.
[0042] Bei dem in den Fig. 6 bis 35 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Schacht 44 horizontal
angeordnet und tangential zum ausgerichtet. Dadurch wird die auf die Druckform 37
ausgeübte Schwerkraft FG zur Unterstützung nachfolgend beschriebener Funktionen auf
bestmögliche Weise genutzt. Im Schacht 44 befindet sich eine Auflage 54, auf der eine
auf dem Formzylinder 33 zu montierende erste Druckform 37 mit ihren abgekanteten Einhängeschenkeln
13; 14 aufgestellt oder abgelegt werden kann. Eine auf der Auflage 54 abgelegte Druckform
37 liegt dort z. B. mit ihrer gesamten gestreckten Länge L auf. Die Auflage 54 ist
vorzugsweise nicht vollflächig, sondern in Form paralleler Leisten 54 oder Gleitschienen
54 ausgebildet. Der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der ersten Druckform
37 liegt im Schacht 44 auf der vom Formzylinder 33 abgewandten Seite an einem vorzugsweise
vertikal stehenden Anschlag 56 an, wobei der Anschlag 56 von einer Fördereinrichtung
57 linear und parallel zur Auflage 54 in Richtung der Öffnung o39 des Druckformmagazins
39 bewegbar ist, um diese erste Druckform 37 durch eine translatorische Bewegung und
vorzugsweise verformungsfrei zumindest solange aus dem Schacht 44 zu fördern, bis
der Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende 03 dieser ersten Druckform 37 in die
schlitzförmige Öffnung 09 des Formzylinders 33 greifen kann. Der Anschlag 56 dient
damit im Schacht 44 für die erste Druckform 37 als Anlageposition und hat auch gleichzeitig
die Funktion eines Schiebers 56. Sofern diese erste Druckform 37 am Einhängeschenkel
14 an ihrem nachlaufenden Ende 04 mindestens eine Registerstanzung aufweist, kann
der Anschlag 56 z. B. vorteilhafterweise auch als ein lotrecht zur Auflage 54 stehender,
mit der Fördereinrichtung 57 verbundener Registerstift 56 ausgebildet sein, sodass
mit dem Anlegen der ersten Druckform 37 an dem Anschlag 56 für sie eine Vorregisterung
bezüglich ihres Seitenregisters erfolgt. Die Fördereinrichtung 57 ist z. B. als ein
Riemenantrieb 57 oder als ein Linearantrieb 57, vorzugsweise als ein pneumatischer
Linearantrieb 57, insbesondere als ein kolbenstangenloser, doppelseitig wirkender
Linearantrieb 57 ausgebildet.
[0043] Im Schacht 44 befindet sich ein Halter 58, insbesondere Druckformhalter 58 zum Halten
mindestens einer zweiten auf dem Formzylinder 33 zu montierenden Druckform 37. Wie
in Fig. 13 dargestellt, wird die zweite Druckform 37 vom Druckformhalter 58 oberhalb
der Auflage 54, d. h. in einem Abstand a54 über der Auflage 54 z. B. dadurch gehalten,
dass der Druckformhalter 58 beispielsweise auf der vom Formzylinder 33 abgewandten
Seite einen parallel zur Auflage 54 verfahrbaren Kolben 59 oder Schieber 59 aufweist,
an dessen Ende ein Halteelement 61, z. B. L-förmig ausgebildeter Winkel 61, angeordnet
ist, wobei die zweite Druckform 37 oberhalb der Auflage 54 zwischen dem Winkel 61
des ausgefahrenen Schiebers 59 und einem im Bereich der Öffnung o39 des Druckformmagazins
39 angeordneten weiteren Halteelement 62, z. B. einem starr angeordneten Anschlag
62, eingespannt ist. Der Abstand a54 weist dabei einen Wert auf, der vorzugsweise
zwischen der doppelten und vierfachen Länge l14 des Einhängeschenkels 14 am nachlaufenden
Ende 04 der zweiten Druckform 37 liegt. Die Einspannung der zweiten Druckform 37 erfolgt
dadurch, dass ein lichter Abstand a58 zwischen dem Winkel 61 des ausgefahrenen Schiebers
59 und dem Anschlag 62 kürzer eingestellt ist als die gestreckte Länge L der zweiten
Druckform 37. Der Anschlag 62 im Bereich der Öffnung o39 des Druckformmagazins 39
weist vorzugsweise eine Abschrägung 63 auf, an der sich der Einhängeschenkel 13 am
vorlaufenden Ende 03 der zweiten Druckform 37 abstützen kann, wobei die Abschrägung
63 des Anschlags 62 und der L-förmig ausgebildete Winkel 61, an dem sich der Einhängeschenkel
14 am nachlaufenden Ende 04 der zweiten Druckform 37 abstützt, einander zugewandt
sind. Da die zweite Druckform 37 insbesondere entlang ihrer Länge L biegsam ist, wölbt
sie sich in ihrem zwischen dem Winkel 61 und dem Anschlag 62 eingespannten Zustand.
Der Schieber 59 des Druckformhalters 58 ist vorzugsweise linear parallel zur Auflage
54 bewegbar und weist vorzugsweise zwei stabile Betriebsstellungen auf, nämlich eine
stabile Betriebsstellung im eingefahrenen, die zweite Druckform 37 freigebenden Zustand
und im ausgefahrenen, d. h. die zweite Druckform 37 einspannenden Zustand. In einer
Variante für den Druckformhalter 58 sind die Anordnung vom bewegbaren Schieber 59
und starren Anschlag 62 miteinander vertauscht, sodass sich der Schieber 59 im Bereich
der Öffnung o39 des Druckformmagazins 39 und der Anschlag 62 auf der vom Formzylinder
33 abgewandten Seite befindet. Alternativ zu der beschriebenen linearen Bewegbarkeit
kann der Winkel 61 oder der Anschlag 62 auch um eine parallel zur Breite B der Druckform
37 ausgerichtete Schwenkachse schwenkbar angeordnet sein. Eine zwischen dem Winkel
61 und dem Anschlag 62 eingespannte Druckform 37 befindet sich an ihrer oberen oder
ersten Speicherposition, während eine auf der Auflage 54 abgelegte Druckform 37 in
diesem Zustand eine untere, zweite Speicherposition einnimmt, wobei die Druckform
37 in der zweiten Speicherposition vor ihrer Beförderung zum Formzylinder 33 zwischengespeichert
wird. Durch eine Betätigung, vorzugsweise durch eine von der Ferne aus, z. B. von
einem zur Druckmaschine gehörenden Leitstand vorgenommene Betätigung wechselt die
Druckform 37 innerhalb des Schachts 44 von ihrer oberen, ersten Speicherposition in
ihre untere, zweite Speicherposition. In der ersten Speicherposition und in der zweiten
Speicherposition gespeicherte Druckformen 37 sind voneinander beabstandet, z. B. entlang
ihrer Länge L mit dem Abstand a54, sodass sie einander nicht berühren und folglich
nicht beschädigen können.
[0044] Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Druckformhalters 58, das vorteilhafterweise
eine besonders niedrige Bauhöhe für den Schacht 44 erlaubt, sieht vor, die zweite
Druckform 37 oberhalb der sich in Axialrichtung des Formzylinders 33 in einer einzigen
Ebene erstreckenden Auflage 54 mit mindestens einem Halteelement 64 in einer oberen
Speicherposition zu halten, wobei das Halteelement 64 z. B. als eine Führungsschiene
64, vorzugsweise als zwei parallel zueinander verlaufende Führungsschienen 64, ausgebildet
ist (Fig. 7 bis 9), wobei die Führungsschienen 64 die zweite im Schacht 44 befindliche
Druckform 37 an ihren beiden Längsseiten entlang zumindest eines Teils ihrer Länge
L in der oberen Speicherposition halten. Die Ausgestaltung des Druckformhalters 58
mit Führungsschienen 64 setzt voraus, dass sich die Einhängeschenkel 13; 14 an den
Enden 03; 04 der zweiten Druckform 37 nicht über die volle Breite B der Druckform
37 erstrecken, indem sie nicht an die Längsseiten der Druckform 37 heranreichen. Die
Längsseiten der Druckform 37 bilden damit im Bereich der Auflagefläche 02 der Druckform
37 einen Überstand gegenüber den Einhängeschenkeln 13; 14. Dieser Überstand ist notwendig,
um die Druckform 37 in den Führungsschienen 64 führbar zu machen. Das Halteelement
64, insbesondere jede Führungsschiene 64, besteht z. B. aus einem U-förmigen, jeweils
eine der Längsseiten der Druckform 37 mit einem gewissen Spiel umgreifenden Bügel,
in den die zweite Druckform 37 von der vom Formzylinder 33 abgewandten Seite einschiebbar
ist. Die zweite Druckform 37 wird von den Führungsschienen 64 damit vorzugsweise in
einem schmalen Bereich ihrer Seite gehalten, wobei die Halterung insbesondere als
eine vertikale Unterstützung und damit als eine Abstützung gegen die an die Druckform
37 angreifende Schwerkraft FG wirkt. Die Führungsschienen 64 sind vorzugsweise aus
einem formstabilen Werkstoff wie Metall oder Kunststoff gefertigt.
[0045] Um eine von den Führungsschienen 64 gehaltene zweite Druckform 37 auf der Auflage
54 abzulegen, ist zumindest eine der Führungsschienen 64 in Richtung der Breite B
der zweiten Druckform 37 bewegbar. Vorzugsweise sind jedoch beide Führungsschienen
64 längs der Breite B der zweiten Druckform 37 gegensinnig bewegbar, sodass sie sich
zumindest kurzzeitig voneinander entfernen und ihren Abstand voneinander derart vergrößern,
dass sie die Längsseiten der Druckform 37 nicht mehr vertikal unterstützen, wodurch
die zweite Druckform 37 infolge der an ihr angreifenden Schwerkraft FG zwischen den
Führungsschienen 64 hindurch auf die Auflage 54 fällt. Falls das Halteelement 64 in
einem ersten Betriebszustand die zweite Druckform 37 z. B. durch eine elektrische
oder magnetische Kraft in der oberen Speicherposition hält, wechselt das Halteelement
64 vorzugsweise ferngesteuert von seinem ersten Betriebszustand in einen zweiten Betriebszustand,
wobei der zweite Betriebszustand das Halteelement 64 veranlasst, dass sich die Druckform
37 und das Halteelement 64 voneinander lösen und die Druckform 37 beim Lösen vom Halteelement
64 im Schacht 44 durch einen freien Fall und damit allein durch die an ihr angreifenden
Schwerkraft FG in die vorzugsweise unmittelbar vertikal unterhalb der oberen Speicherposition
liegende Speicherposition wechselt. Die zweite Druckform 37 wird in der unteren und
auch in der oberen Speicherposition im Schacht 44 in einer Neigung von weniger als
15°, vorzugsweise horizontal, gehalten. Zumindest weisen die als ein Stützlager für
die zweite Druckform 37 ausgebildeten Führungsschienen 64 in ihrer Längserstreckung
nur diese geringe Neigung oder einen horizontalen Verlauf auf.
[0046] Ein Lösen der zweiten Druckform 37 aus den seitlich an ihr angreifenden Führungsschienen
64 wird vorzugsweise durch einen lotrecht zur Auflagefläche 02 der zweiten Druckform
37 stehenden Anschlag 67 unterstützt, der vorzugsweise im Schacht 44 starr angeordnet
ist, wobei vorzugsweise an beiden Längsseiten der zweiten Druckform 37 ein solcher
Anschlag 67 angeordnet ist, sodass während einer längs der Breite B der zweiten Druckform
37 gerichteten, gegenläufigen Bewegung von den diese Druckform 37 haltenden Führungsschienen
64 diese Druckform 37 durch die beidseitig angeordneten Anschläge 67 in der von der
Auflagefläche 02 der Druckform 37 aufgespannten Ebene lagestabil bleibt. Die Anschläge
67 streifen die Druckform 37 von den sich voneinander entfernenden Führungsschienen
64 ab, indem die Druckform 37 an den Anschlägen 67 anschlägt, wobei gleichzeitig der
Druckform 37 durch die Bewegung der Führungsschienen 64 die vertikale Unterstützung
entzogen wird. Das Lösen der zweiten Druckform 37 erfolgt vorzugsweise durch einen
z. B. von dem zur Druckmaschine gehörenden Leitstand steuerbaren Antrieb 69, wobei
der Antrieb 69 auf die Führungsschienen 64 wirkt und sie entlang eines Stellwegs s68
bewegt.
[0047] Sofern auf dem Formzylinder 33 in dessen Axialrichtung nebeneinander mehrere Druckformen
37 anzuordnen und im Schacht 44 in Axialrichtung des Formzylinders 33 mehrere Druckformen
37 nebeneinander angeordnet sind, ist es vorteilhaft, die Führungsschienen 64, die
an benachbarten zweiten Druckformen 37 angreifen, im Druckformmagazin 39 über der
Auflage 54 in zwei unterschiedlichen Ebenen, d. h. vertikal zueinander versetzt anzuordnen,
wobei in Axialrichtung des Formzylinders 33 aufeinanderfolgende Ebenen vorzugsweise
alternierend versetzt angeordnet sind. Durch die versetzte Anordnung der die erste
Speicherposition der Druckformen 37 bildenden Ebenen kann ein Abstand a67 zwischen
in Axialrichtung des Formzylinders 33 nebeneinander, d. h. benachbart angeordneten
Druckformen 37 möglichst gering gehalten werden. Der Abstand a67 entspricht in seinem
Wert vorzugsweise einem Abstand, den auf dem Formzylinder 33 in dessen Axialrichtung
nebeneinander, d. h. benachbart angeordnete Druckformen 37 aufweisen. Aus in Axialrichtung
des Formzylinders 33 nebeneinander angeordneten Ebenen, d. h. jeweils aus einer ersten
Speicherposition, auf der Auflage 54 abgelegte und damit jeweils in ihre zweite Speicherposition
gebrachte Druckformen 37 können mit der Fördereinrichtung 57 dem Formzylinder 33 entweder
einzeln oder vorzugsweise gleichzeitig gemeinsam zugeführt werden, wobei letzteres
Vorgehen für einen schnellen Wechsel von Druckformen 37 am Formzylinder 33 vorteilhaft
ist. In Axialrichtung des Formzylinders 33 in unterschiedlichen nebeneinander angeordneten
Ebenen gespeicherte Druckformen 37 können gleichzeitig oder zumindest in rascher Folge
in ihre jeweilige zweite Speicherposition wechseln. Dem Formzylinder 33 gleichzeitig
gemeinsam zugeführte Druckformen 37 werden auf dem Formzylinder 33 in dessen Axialrichtung
nebeneinander angeordnet,
[0048] In dem in der Fig. 8 gezeigten Beispiel sind vier zweite Druckformen 37 jeweils in
ihrer ersten Speicherposition in Axialrichtung des Formzylinders 33 nebeneinander
angeordnet, wobei jede dieser Druckformen 37 jeweils an ihren Längsseiten in einer
Führungsschiene 64 gehalten ist. Der vertikale Versatz der Druckformen 37 beträgt
dabei nur wenige Millimeter, z. B. 4 mm bis 6 mm, und entspricht etwa der Bauhöhe
der Führungsschienen 64, vorzugsweise ihrer einfachen bis doppelten Bauhöhe. Die Bewegung
der Führungsschienen 64 längs zur Breite B der zweiten Druckform 37 erfolgt z. B.
durch eine lineare Verschiebung der Führungsschienen 64; sie kann jedoch auch durch
eine Schwenkbewegung der Führungsschienen 64 ausgeführt werden, wobei die Führungsschienen
64 um eine Schwenkachse schwenkbar sind, wobei die Schwenkachse parallel zu der von
den Führungsschienen 64 abgestützten Seite der Druckform 37 verlaufen. So kann eine
Führungsschiene 64 z. B. an mindestens einem Schwenkarm 68 angebracht sein, der z.
B. in der von der Auflagefläche 02 der zweiten Druckform 37 aufgespannten Ebene schwenkbar
ist, was in der Fig. 9 durch einen Richtungspfeil angedeutet ist. Der Schwenkarm 68,
dessen eines Ende mit der Führungsschiene 64 verbunden und dessen anderes Ende im
Schacht 44 vorzugsweise ortsfest angebracht ist, kann z. B. als ein seitlich an der
Führungsschiene 64 wirkendes Federelement 68, z. B. als eine Blattfeder 68 ausgebildet
sein, wobei die mit dem Schwenkarm 68 verbundene Führungsschiene 64 durch den Antrieb
69, z. B. durch einen steuerbaren, insbesondere fernsteuerbaren Magneten 69, in eine
die zweite Druckform 37 haltende oder eine sich von dieser Druckform 37 lösende Betriebsstellung
bewegt wird. Der Stellweg s68, den eine bewegbare Führungsschiene 64 längs zur Breite
B der zweiten Druckform 37 ausführt, liegt im Bereich weniger Millimeter, z. B. zwischen
2 mm und 10 mm, vorzugsweise bei 4 mm. Vorzugsweise ist auch bei dieser Ausführungsvariante
ein Anschlag 67 vorgesehen, an den die Druckform 37 mit ihrer von der Führungsschiene
64 abgestützten Seite anschlägt, während die Führungsschiene 64 durch ihre Bewegung
der Druckform 37 die Abstützung entzieht. Zwei in Axialrichtung des Formzylinders
33 benachbarte Druckformen 37 können dabei an gegenüberliegenden Seiten desselben
Anschlags 67 anschlagen. Während des Wechsels von der oberen Speicherposition in die
untere Speicherposition kann die Druckform 37 auch mit einer ihrer Seiten am Anschlag
67 vertikal abwärts gerichtet entlang gleiten, sodass die aus der oberen Speicherposition
gelöste Druckform 37 in einer geführten Bewegung in die untere Speicherposition gelangt.
Der Anschlag 67 hat dann für eine ihre Speicherposition wechselnde Druckform 37 die
Funktion einer vorzugsweise bis an die Auflage 54 reichenden Seitenführung.
[0049] Allgemein formuliert, sieht ein Verfahren zum Speichern von mindestens zwei von demselben
Zylinder 06; 31; 33 einer Druckmaschine einander nachfolgend abgeführten Aufzügen
01; 36; 37 folgende Schritte vor: a) ein zuvor vom Zylinder 06; 31; 33 abgeführter
Aufzug 01; 36; 37 wird von einer ersten in eine zweite Speicherposition befördert,
b) der dem zuvor abgeführten Aufzug 01; 36; 37 nachfolgend abgeführte Aufzug 01; 36;
37 wird an der ersten Speicherposition des zuvor abgeführten Aufzug 01; 36; 37 gespeichert,
c) der zuvor abgeführte Aufzug 01; 36; 37 in seiner zweiten Speicherposition und der
nachfolgend abgeführte Aufzug 01; 36; 37 in der ersten Speicherposition des zuvor
abgeführten Aufzug 01; 36; 37 werden in einem entlang ihrer Länge L orthogonalen Abstand
gespeichert, d) die Aufzüge 01; 36; 37 werden sich in ihrer jeweiligen Auflagefläche
02 zumindest größtenteils überdeckend, vorzugsweise zumindest zu 80% überdeckend oder
in ihrer vollständigen oder nahezu vollständigen Überdeckung gespeichert. Der zuvor
abgeführte Aufzug 01; 36; 37 und der nachfolgend abgeführte Aufzug 01; 36; 37 können
dabei entlang ihrer Länge L vertikal oder aber auch horizontal voneinander beabstandet
gespeichert werden. Vorzugsweise wird der zuvor abgeführte Aufzug 01; 36; 37 durch
eine lineare Bewegung, insbesondere durch eine beide Speicherpositionen unmittelbar
und direkt miteinander verbindende lineare Bewegung orthogonal zu seiner Auflagefläche
02 oder auch durch eine Bewegung seines nachlaufenden Endes 04, in seine zweite Speicherposition
befördert, was nachfolgend noch näher erläutert wird.
[0050] Es ist von Vorteil, mindestens ein Datenerfassungsgerät 71, z. B. einen Codeleser
71 vorzusehen, der eine jeweils vorzugsweise am Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 jeder Druckform 37 angebrachte, flächig ausgebildete Codierung liest, d. h.
ein Merkmal zur Identifikation einer Druckform erfasst, um in einem vorzugsweise elektronisch
in einer Steuereinheit durchgeführten Abgleich mit einem für den Formzylinder 33 vorgesehenen,
in der Steuereinheit hinterlegten Belegungsplan zu prüfen, ob die in den Schacht 44
eingebrachten Druckformen 37 dem Belegungsplan des beabsichtigten Druckvorgangs entsprechen
und/oder ob für die beabsichtigte Belegung die in den Schacht 44 eingebrachten Druckformen
37 auch in der richtigen Reihenfolge vorliegen. So kann noch vor der Montage der Druckformen
37 auf dem Formzylinder 33 eine entsprechende Meldung, z. B. eine Fehlermeldung, d.
h. eine das Bedienpersonal vor einer Fehlmontage warnende Meldung, generiert und z.
B. an einen dem Druckwerk zugeordneten Leitstand abgesetzt und dort oder am Druckwerk
angezeigt werden. Auf weitere Einzelheiten zu einem System zur Überprüfung der Bestückung
eines Druckformmagazins 39 wird in Verbindung mit der Fig. 43 eingegangen.
[0051] Die Codierung kann vorzugsweise zusätzlich zu einem menschenlesbaren Code z. B. als
ein Barcode ausgebildet sein. Ein Barcode ist eine maschinenlesbare Schrift aus verschieden
breiten Strichen und Lücken. Die Codierung kann durch ein Druckverfahren, z. B. ein
Offsetdruckverfahren, ein Flexodruckverfahren, ein Tiefdruckverfahren, ein Laserdruckverfahren,
ein Thermodruckverfahren oder ein Tintenstrahldruckverfahren, auf einem nicht druckenden
Bereich der Druckform 37, vorzugsweise auf deren Abkantungen, appliziert werden. Besonders
vorteilhaft ist es jedoch, die Codierung in Verbindung mit der Belichtung der Druckform
37 auf selbiger aufzubringen, weil dann kein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich
ist. In diesem Fall erfolgt die Ausbildung und Anordnung der Codierung z. B. auf einem
Einhängeschenkel 13; 14 der Druckform 37, bevor dieser Einhängeschenkel 13; 14 in
einem Biegevorgang abgekantet wird.
[0052] Es gibt verschiedene Typen von Barcodes. Auch wenn Barcodes stets eine flächige Anordnung
von Zeichen bilden, so unterscheidet man eindimensionale (1-D-Codes), zweidimensionale
(2-D-Codes) und dreidimensionale (3-D-Codes) Barcodes, wobei bei letzteren Farbe die
dritte Dimension bildet. Barcodes sind zumeist in ihrer grafischen Darstellung wie
auch in ihrem Informationsgehalt genormt, z. B. in ISO/IEC 15415 (2-D-Codes), ISO/IEC
15416 (1-D-Codes), ISO/IEC 15418 (Datenstrukturen) oder ISO/IEC 15420. Bekannte 1-D-Codes
sind z. B. der alphanumerische Code39 nach ISO/IEC 16388, der Code128 nach ISO/IEC
15417 oder der rein numerische Code Interleaved 2/5 nach ISO/IEC 16390. Ein 2-D-Code,
der Information auch senkrecht zu seiner Hauptausrichtung verschlüsselt, ist z. B.
ein Matrix-Code, z. B. ein DataMatrix-Code, der nach ISO/IEC 16022 definiert ist.
Matrix-Codes können mit einem Kamerasystem, z. B. einer CCD-Kamera, omnidirektional
gelesen werden. Eine Reed-Solomon-Fehlerkorrektur verdoppelt die Daten, wodurch ca.
25% des Codes zerstört werden können, ohne die Dekodierung zu gefährden. Weitere Matrix-Codes
sind z. B. QR-Codes und Aztec-Codes.
[0053] Der DataMatrix-Code existiert in verschiedenen Versionen, z. B. in der Version DataMatrix-Code
ECC 200, wobei die Buchstaben ECC für den englischen Ausdruck "
Error
Checking and
Correction Algorithm" stehen und die diesen Buchstaben nachfolgende Zahl eine bestimmte
Entwicklungsstufe des DataMatrix-Codes angibt. Der DataMatrix-Code besteht aus einer
rechteckigen Fläche, deren Größe variabel ist. Diese Fläche weist quadratische Strukturelemente
auf, die jeweils eine binäre Wertigkeit haben; sie sind z. B. in Schwarz oder Weiß
ausgeführt. Ein Beispiel für einen DataMatrix-Code ist in der Fig. 37 dargestellt,
wobei nebeneinander z. B. zwei quadratische DataMatrix-Code-Flächen 101 mit jeweils
quadratischen Strukturelementen 102 angeordnet sind. Für manche Anwendungen können
noch weitere DataMatrix-Code-Flächen 101 zur Ausbildung der Codierung aneinandergefügt
werden, wobei die DataMatrix-Code-Flächen 101 sowohl nebeneinander als auch unter-
bzw. übereinander, z. B. in einer aus mehreren Zeilen und Spalten bestehenden Anordnung,
angeordnet sein können.
[0054] Bei einem 1-D-Code müssen in einer Zeichenebene 101 verschiedene Strichdicken eindeutig
bestimmt werden. Beim DataMatrix-Code ist hingegen nur festzustellen, welche Wertigkeit
jedes in der Zeichenebene 101 dargestellte quadratische Strukturelement 102 aufweist,
ob es z. B. in Schwarz oder Weiß ausgebildet ist. Ein DataMatrix-Code benötigt überdies
bei gleichem Informationsgehalt deutlich weniger Platz als ein 1-D-Code. Zur Erfassung
eines 2-D-Codes wird stets ein Kamerasystem benötigt, welches die Information zweidimensional
erfasst und das erfasste Bild z. B. mittels einer Mustererkennung z. B. durch Vergleich
des erfassten Codierungsmusters bzw. Markierungsmusters mit einem gespeicherten Erwartungsmuster
auswertet. Das Kamerasystem setzt demnach die erfassten Strukturelemente 102 des 2-D-Codes
in eine elektronische, vorzugsweise digitale Nutzinformation um. 2-D-Codes müssen
wegen des Einsatzes eines Kamerasystems mit einer mindestens eine Lichtquelle aufweisenden
Beleuchtungseinrichtung flächig beleuchtet werden. Das vom 2-D-Codes reflektierte
Licht wird dann auf einer Bildebene eines Bildsensors, z. B. eines CCD-Sensors oder
CMOS-Sensors, abgebildet, wobei der Bildsensor Bestandteil z. B. einer Zeilenkamera
oder einer Flächenkamera ist. Der DataMatrix-Code stellt insgesamt nur geringe Anforderungen
an Farbkontrast und Druckqualität. Das von der Lichtquelle der Beleuchtungseinrichtung
emittierte Licht sowie die spektrale Empfindlichkeit des Bildsensors sind auf die
optischen Eigenschaften der den 2-D-Code tragenden Druckform 37 abzustimmen, insbesondere
auf deren Reflexionsverhalten und Remissionsverhalten. Für das Erfassen eines auf
einer Druckform 37 durch deren Belichtung applizierten 2-D-Codes haben sich als Lichtquelle
der Beleuchtungseinrichtung eine Laserdiode oder eine Leuchtdiode mit einer Emission
von weißem, gelben oder grünen Licht als vorteilhaft erwiesen. Der Bildsensor und
die Lichtquelle der Beleuchtungseinrichtung sind mit ihrer jeweiligen Wirkrichtung
in einem Neigungswinkel von mindestens 5° bezogen auf ein auf der Zeichenebene 101
respektive Code-Fläche 101 stehendes Lot anzuordnen, vorzugsweise mit einem Neigungswinkel
in einem Bereich zwischen 10° und 60°. Zum Schutz vor Farbnebel und anderer Verschmutzung
sollte der Codeleser 71 in einem Mindestabstand von z. B. 10 mm von der Code-Fläche
101 montiert sein.
[0055] Der DataMatrix-Code weist folgende vier Hauptkomponenten auf: Eine feste Begrenzungslinie
103 dient zur Mustererkennung und wird für die Berechnung der Drehlage des DataMatrix-Codes
verwendet, sodass jeder Lesewinkel möglich ist. Eine der festen Begrenzungslinie 103
gegenüberliegende Begrenzungslinie 104, die auch als nicht geschlossene Grenze 104
bezeichnet wird, wird zur Identifizierung der Anzahl von Zeilen und Spalten benutzt,
d. h. die sogenannte Matrixdichte. Beim ECC 200 ist das Element in der oberen rechten
Ecke stets weiß. Die Begrenzungslinien 103; 104 begrenzen und umschließen einen Speicherbereich
106, wobei der Speicherbereich 106 die eigentliche binäre Information in codierter
Form enthält. Je nach Größe und/oder Anzahl der einzelnen Strukturelemente 102 definiert
sich damit auch die Anzahl der möglichen Informationen. Eine als Ruhezone bezeichnete
leere Zone umgibt den DataMatrix-Code. Sie enthält keinerlei Informationen und wird
auch nicht zur Lageorientierung verwendet. Die Breite der Ruhezone beträgt ein Feld
bzw. eine Zeile und wird zur Abgrenzung von anderen optischen Bildelementen benötigt.
[0056] Der Speicherbereich 106 der Codierung enthält z. B. eine Information, anhand der
Druckformen 37 zum Zweck ihrer Identifizierung voneinander unterscheidbar sind und/oder
anhand der eine einzelne bestimmte Druckform 37 in ihrem Einsatz verfolgbar ist. Somit
weisen zu unterschiedlichen Druckbildern und/oder zu unterschiedlichen Farbauszügen
gehörende Druckformen 37 stets eine sich voneinander unterscheidende Codierung auf.
Die Codierung kann z. B. einen von einem Zähler generierten Index aufweisen, um z.
B. nacheinander verwendete oder zu verwendende Druckformen 37 fortlaufend durchzuzählen
und um diese Druckformen 37, besonders solche, die gleichartig sind und/oder nacheinander
an derselben Montageposition eines bestimmten Formzylinders 33 verwendet werden, in
ihrer jeweiligen Reihenfolge zu identifizieren. Die Codierung kann optional eine Information
über den jeweiligen Montageort der Druckform 37 in der Druckmaschine enthalten.
[0057] Eine Alternative zur Ausbildung der Codierung in Form eines Barcodes besteht in der
Verwendung von Transpondersystemen, insbesondere von Funketiketten, die gemäß ihrer
englischsprachigen Abkürzung als RFID bezeichnet werden. Funketiketten übertragen
ihre Information kontaktlos mittels eines elektromagnetischen Feldes. Eine weitere
Alternative zur Ausbildung der Codierung kann in Stanzmarkierungen, z. B. in Lochstanzungen,
bestehen.
[0058] Fig. 38 zeigt eine Druckform 37, an deren nachlaufendem Einhängeschenkel 14 zwei
Codierungen über die Breite B der Druckform 37 beabstandet voneinander angebracht
sind (Fig. 1), und zwar jeweils z. B. zwei entlang der Breite B der Druckform 37 aneinandergereihte
DataMatrix-Code-Flächen 101 jeweils im Seitenbereich des Einhängeschenkels 14. Alternativ
oder zusätzlich zu dieser Anordnung von Codierungen am nachlaufenden Einhängeschenkel
14 einer Druckform 37 kann insbesondere bei einer Druckform 37 im Panoramaformat eine
Codierung auch im Mittenbereich des Einhängeschenkels 14 dieser Druckform 37 angebracht
sein (Fig. 40 und 41). Jede DataMatrix-Code-Fläche 101 kann nur eine bestimmte Menge
an Informationen darstellen. Je nach der Menge der in der Codierung darzustellenden
Informationen werden zwei oder mehr DataMatrix-Code-Flächen 101 benötigt und vorzugsweise
am nachlaufenden Einhängeschenkel 14 der Druckform 37 appliziert.
[0059] Der Codeleser 71 kann z. B. im Schacht 44, beispielsweise am Schieber 56 für eine
auf der Auflage 54 aufliegende erste Druckform 37 oder auch am L-förmig ausgebildeten
Winkel 61 für eine zweite Druckform 37, angebracht sein. Der Codeleser 71 ist im oder
am Schacht 44 somit vorzugsweise an dessen vom Formzylinder 33 abgewandten Ende angeordnet,
wobei eine Leserichtung des Codeleser 71 entweder parallel zur Länge L der Druckform
37 oder vorzugsweise parallel zur Breite B der Druckform 37 gerichtet ist. In einer
Ausführung ist der Codeleser 71 vorzugsweise mit einer Linearführung verfahrbar im
oder am Schacht 44 angeordnet oder es ist ein vorzugsweise um 45° zur Breite B der
Druckform 37 geneigter verfahrbarer Spiegel vorgesehen, der ein Erfassungs- bzw. Lesesignal
von einer an der Druckform 37 angebrachten Codierung zu einem an einer Seite des Schachts
44 angeordneten Codeleser 71 umlenkt, sodass zum Lesen der an den in den Schächten
44 gespeicherten Druckformen 37 angebrachten Codierung jeweils nur ein einziger Codeleser
71 erforderlich ist. Durch die Verwendung von nur einem einzigen Codeleser 71 für
mehrere gespeicherte Druckformen 37 können erhebliche Kosten gespart werden. Bei der
die Verwendung von nur einem einzigen Codeleser 71 ist der Codeleser 71 oder der Spiegel
entweder parallel zur Breite B der Druckform 37, d. h. in Axialrichtung des Formzylinders
33, vorzugsweise entlang mehrerer Schächte 44 und/oder entlang der in einem der Schächte
44 gestapelten Druckformen 37 vertikal in die Höhe verfahrbar, sodass der Codeleser
71 oder der Spiegel die Codierung von in unterschiedlichen Speicherpositionen gespeicherten
Druckformen 37 erfasst.
[0060] Wie bereits zuvor beschrieben, sind in dem in der Fig. 8 gezeigten Beispiel für Druckformmagazine
38; 39 vier Druckformen 37 jeweils in ihrer Speicherposition in Axialrichtung des
Formzylinders 33 nebeneinander angeordnet. Diese Anordnung ist entsprechend dem Bedarf
auch an eine andere Anzahl von nebeneinander angeordneten Druckformen 37 anpassbar,
z. B. können nur zwei oder auch sechs Druckformen 37 nebeneinander angeordnet sein.
Die Fig. 39 bis 41 greifen das in der Fig. 8 gezeigte Beispiel auf. So zeigt die Fig.
39 schematisch in einer Draufsicht eine Anordnung von z. B. vier nebeneinander angeordneten
Druckformen 37 jeweils mit einer Länge L und einer Breite B (Fig. 1), wobei jeweils
zwei benachbart angeordneten Druckformen 37 ein gemeinsamer Codeleser 71 zugeordnet
ist. Jeder der Codeleser 71 ist z. B. als ein Kamerasystem 71 ausgebildet oder in
ein solches eingebunden, wobei jedes dieser Kamerasysteme 71 als Bildsensor 107 jeweils
z. B. einen CCD-Sensor 107 aufweist.
[0061] In dem in der Fig. 39 gezeigten Beispiel ist der jeweilige CCD-Sensor 107 jeweils
auf den nachlaufenden Einhängeschenkel 14 der im jeweiligen Erfassungsbereich 108
angeordneten Druckformen 37 gerichtet. Der Erfassungsbereich 108 eines jeden CCD-Sensors
107 kann durch eine optische Einrichtung, z. B. durch ein Weitwinkelobjektiv, aufgeweitet
sein und insbesondere längs der Breite B der Druckformen 37 einen vorzugsweise stumpfen
Öffnungswinkel aufweisen. Der CCD-Sensor 107 der jeweiligen Kamerasysteme 71 ist jeweils
in einem Abstand a71 von dem nachlaufenden Einhängeschenkel 14 der im jeweiligen Erfassungsbereich
108 angeordneten Druckformen 37 angeordnet, wobei dieser Abstand a71 z. B. mindestens
10 mm beträgt. Der Erfassungsbereich 108 des Bildsensors 107 ist in der Fig. 40 und
41 jeweils durch ein strichpunktiert umrandetes, z. B. rechteckiges Feld dargestellt,
wobei dieses Feld jeweils in derselben Ebene liegt wie die an dem nachlaufenden Einhängeschenkel
14 der Druckformen 37 angebrachten DataMatrix-Code-Flächen 101 und auch parallel zu
den jeweiligen DataMatrix-Code-Flächen 101 ausgerichtet ist.
[0062] Die Fig. 40 und 41 zeigen jeweils Anordnungen von Druckformen 37, wobei am nachlaufenden
Einhängeschenkel 14 dieser Druckformen 37 jeweils mindestens eine Codierung angebracht
ist. Die Codierung ist jeweils z. B. in Form zweier längs zur Breite B der jeweiligen
Druckform 37 aneinandergereihten DataMatrix-Code-Flächen 101 ausgebildet, die jeweils
z. B. im jeweiligen Seitenbereich der jeweiligen Druckform 37 angeordnet sind (Fig.
38). Im Einzelnen zeigt die Fig. 40 in Zuordnung zu einem mit Druckformen 37 zu belegenden
Zylinder 33 (nicht dargestellt) in dessen Axialrichtung beispielhaft vier nebeneinander
angeordnete Schächte 44 eines Druckformmagazins 39 (Fig. 5), wobei in den jeweiligen
Schächten 44 jeweils z. B. zwei Druckformen 37 gespeichert sind, und zwar jeweils
eine Druckform 37 in zwei übereinander angeordneten Speicherpositionen. Vorzugsweise
an der dem Zylinder 33 gegenüberliegenden Stirnseite der Schächte 44 sind z. B. jeweils
als ein Kamerasystem 71 ausgebildete Codeleser 71 angeordnet, wobei der jeweilige
Erfassungsbereich 108 eines jeden zu einem der Kamerasysteme 71 gehörenden Bildsensors
107 die jeweilige Codierung von vier jeweils benachbart angeordneten Druckformen 37
gemeinschaftlich und zu demselben Zeitpunkt erfasst, und zwar jeweils von zwei in
Axialrichtung des Zylinders 33 benachbart nebeneinander in zwei unterschiedlichen
Schächten 44 angeordneten Druckformen 37 sowie von zwei in demselben Schacht 44 übereinander
angeordneten Druckformen 37. Der jeweilige Erfassungsbereich 108 eines jeden zu einem
der Kamerasysteme 71 gehörenden Bildsensors 107 kann z. B. eine eckige, insbesondere
rechteckige, vorzugsweise quadratische Querschnittsfläche oder z. B. auch eine runde,
vorzugsweise elliptische oder kreisförmige Querschnittsfläche aufweisen, wobei alle
im Erfassungsbereich 108 des Codelesers 71 erfassten Codierungen auf der Bildebene
seines Bildsensors 107 abgebildet werden. Die Querschnittsfläche des Erfassungsbereichs
108 des Codelesers 71 und die Bildebene des Bildsensors 107 sind vorzugsweise zueinander
parallel angeordnet. Als eine Variante kann vorgesehen sein, dass die Bildebene des
Bildsensors 107 in mehrere, vom jeweiligen Kamerasystem 71 vorzugsweise selektiv aktivierbare
Betrachtungszonen 109 unterteilt ist, wobei jeder vom Erfassungsbereich 108 erfassten
Codierung von jeweils einer der Druckformen 37 genau eine der zu diesem Erfassungsbereich
108 gehörenden Betrachtungszonen 109 zugeordnet ist, d. h. jede dieser Betrachtungszonen
109 erfasst genau eine der vom Erfassungsbereich 108 erfassten Codierungen und bildet
damit auf der Bildebene des Bildsensors 107 auch genau eine der vom Erfassungsbereich
108 erfassten Codierungen ab. In der Anordnung der Fig. 40 ist jede der Druckformen
37 vorzugsweise genau einer der Druckstellen auf dem Zylinder 33 zugeordnet, sodass
der Zylinder 33 in diesem Beispiel mit insgesamt acht Druckformen 37, nämlich vier
in seiner Axialrichtung und jeweils zwei in seiner Umfangsrichtung belegbar ist. Diese
Anordnung kann ohne weiteres mit zwei weiteren nebeneinander angeordneten Schächten
44 für einen 6/2-Zylinder 33 ergänzt werden.
[0063] Im Unterschied zur Fig. 40 zeigt die Fig. 41 zwei nebeneinander angeordnete Schächte
44, die zur Aufnahme von mindestens einer Druckform 37 im Panoramaformat geeignet
sind, d. h. einer in Axialrichtung des Zylinders 33 doppelt breiten Druckform 37 (Fig.
6). In dem dargestellten Beispiel ist in dem rechten Schacht 44 an zwei übereinander
angeordneten Speicherpositionen jeweils eine Druckform 37 im Panoramaformat gespeichert;
in dem linken Schacht 44 dieser Anordnung sind in der unteren Speicherposition eine
einzelne Druckform 37 im Panoramaformat und in deren oberer Speicherposition zwei
Druckformen 37 einfacher Breite gespeichert. Die in dieser Anordnung gespeicherten
Druckformen 37 im Panoramaformat weisen zumindest in einem ihrer halben Breite B nahen
Bereich mindestens eine Codierung auf, wobei die Codierung jeweils z. B. in Form zweier
längs zur Breite B der jeweiligen Druckform 37 aneinandergereihten DataMatrix-Code-Flächen
101 ausgebildet ist. Wenn die an Druckformen 37 im Panoramaformat angebrachte Codierung
nahe der Mitte der Breite B dieser Druckformen 37 angebracht ist, kann diese Codierung
mit derselben Anordnung von Kamerasystemen 71 erfasst werden, wie zuvor in Verbindung
mit der Fig. 40 beschreiben. Eine Verstellung dieser Kamerasysteme 71 ist dann nicht
erforderlich. Damit können diese Kamerasysteme 71 in Verbindung mit den Schächten
44 des Druckformmagazins 39 vorteilhafterweise fest installiert werden. Wie in den
Fig. 40 und 41 dargestellt, ist durch die Platzierung der Codierung an dem nachlaufenden
Einhängeschenkel 14 der jeweiligen Druckform 37 einfacher oder doppelter Breite B
sichergestellt, dass die Codierung im Erfassungsbereich 108 der Kamerasysteme 71 angeordnet
ist, wobei die Erfassungsbereiche 108 jeweils z. B. in mehrere, z. B. in vier Betrachtungszonen
109 unterteilt sind, wobei jeder der Betrachtungszonen 109 z. B. einen Quadranten
des jeweiligen Erfassungsbereichs 108 abdeckt und wobei mit jeder der Betrachtungszonen
109 genau eine Codierung an einer der Druckformen 37 erfassbar ist. Die in den jeweiligen
Betrachtungszonen 109 aufgenommenen Bilder von den Codierungen sind damit z. B. sequentiell
auslesbar.
[0064] Fig. 42 zeigt eine Vorrichtung zum Bewegen eines Codelesers 71 von einer horizontalen
Ruheposition in eine vertikale Arbeitsposition, wobei die Begriffe "horizontal" und
"vertikal" jeweils auf die Lage der Querschnittsfläche des Erfassungsbereichs 108
des Codelesers 71 bezogen sind. In der Ruheposition befindet sich die Querschnittsfläche
des Erfassungsbereichs 108 des Codelesers 71 vorzugsweise im Wesentlichen lotrecht
zur Zeichenebene 101 der an einer Druckform 37 angebrachten Codierung, wohingegen
in der Arbeitsposition die Querschnittsfläche des Erfassungsbereichs 108 des Codelesers
71 vorzugsweise im Wesentlichen parallel zur Zeichenebene 101 der an der Druckform
37 angebrachten und zu erfassenden Codierung angeordnet ist. Vorzugsweise ist damit
auch die Bildebene des Bildsensors 107 des Codelesers 71 entweder horizontal oder
vertikal angeordnet. Nur in seiner im Wesentlichen vertikalen Anordnung ist der Bildsensor
107 in der Lage, die jeweils zu erfassende Codierung auf seiner Bildebene abzubilden.
[0065] Die in der Fig. 42 dargestellte Vorrichtung weist für den Codeleser 71 zwei definierte
Endstellungen auf, zwischen denen die Bewegung des Codelesers 71 abläuft. Eine oder
zwei gegenüberliegende Seiten des Codelesers 71, wobei diese Seiten jeweils längs
zur Länge L zumindest einer in einem Druckformmagazin 39 gespeicherten Druckform 37
verlaufen, sind z. B. an einem ausklappbaren, z. B. durch mindestens ein Gelenk 112
untergliedertes Gestänge 111 gelagert, wobei in der Fig. 42 Hüllkurven 113 anzeigen,
welchen Bewegungsablauf der Codeleser 71 und sein Gestänge 111 nehmen, wenn der Codeleser
71 von seiner horizontalen Ruheposition in seine vertikale Arbeitsposition oder in
umgekehrter Richtung bewegt wird. Der Codeleser 71 ist vorzugsweise derart angeordnet,
dass in seiner Ruheposition die Bildebene seines Bildsensors 107 mit ihrer optisch
aktiven Seite nach unten gerichtet ist, d. h. in Wirkrichtung der Schwerkraft, sodass
sich auf dem Bildsensor 107 weder Staub noch Schmutz ablagern können. In der Arbeitsposition
des Codelesers 71 ist dessen Bildsensor 107 auf einen nachlaufenden Einhängeschenkel
14 mindestens einer Druckform 37 gerichtet. Die Bewegung des Codelesers 71 von seiner
horizontalen Ruheposition in seine vertikale Arbeitsposition - und vorzugsweise auch
umgekehrt - wird durch eine manuelle Verstellung oder von einem vorzugsweise fernbetätigbaren
Antrieb (nicht dargestellt) ausgeführt, wobei der Antrieb z. B. elektrisch oder pneumatisch
betrieben sein kann. Die Verfahrbarkeit bzw. Verschwenkbarkeit des Codelesers 71 ist
insofern von Vorteil, als dadurch die Zugänglichkeit der Schächte 44 des Druckformmagazins
39 an ihrer vom Zylinder 33 ferneren Stirnseite verbessert wird. Die in der Fig. 42
gezeigte Vorrichtung zum Bewegen des Codelesers 71 von seiner horizontalen Ruheposition
in seine vertikale Arbeitsposition ist in einer sehr kompakt bauenden Form z. B. oberhalb
des die Schächte 44 aufweisenden Druckformmagazins 39 angebracht. Zum Betrieb des
Codelesers 71 erforderliche Anschluss- und Versorgungsleitungen sind aus Gründen der
Wahrung der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0066] Fig. 43 zeigt in einer vereinfachten Blockdarstellung ein System zur Überprüfung
der Bestückung eines Druckformmagazins 39, wobei diese Prüfung vor einem Wechsel von
Druckformen 37 an einem Zylinder 33 einer Druckmaschine erfolgt. In dem dargestellten
Beispiel sind in Axialrichtung eines Zylinders 33 eines Druckwerks der Druckmaschine
nebeneinander vier Druckformen 37 in Schächten 44 des Druckformmagazins 39 gespeichert.
In dem Druckformmagazin 39 können in den Schächten 44 vertikal übereinander jeweils
z. B. zwei Druckformen 37 gespeichert sein, sodass der Zylinder 33 an seiner Mantelfläche
mit insgesamt acht Druckformen 37 belegbar ist. Die in dem Druckformmagazin 39 gespeicherten
Druckformmagazin 39 weisen allesamt an ihrem nachlaufenden Einhängeschenkel 14 mindestens
eine Codierung auf, wobei diese Codierung jeweils z. B. in Form zweier längs zur Breite
B der jeweiligen Druckform 37 aneinandergereihten DataMatrix-Code-Flächen 101 ausgebildet
ist (Fig. 38). An der vom Zylinder 33 ferneren Stirnseite des Druckformmagazins 39
sind zwei Codeleser 71 derart installiert, dass diese in ihrer jeweiligen Arbeitsposition
mit dem Erfassungsbereich 108 ihres jeweiligen Bildsensors 107 jeweils die Codierung
zumindest von zwei in dem Druckformmagazin 39 benachbart angeordneten Druckformen
37 erfassen. Auch die jeweilige Codierung von vertikal übereinander gespeicherten
Druckformen 37 kann in denselben Erfassungsbereich 108 von einem der Bildsensoren
107 fallen (Fig. 40 oder 41). Von den jeweils in einem der Erfassungsbereiche 108
angeordneten Codierungen vorzugsweise einzeln und nacheinander aufgenommene Bilder
werden vom jeweiligen Codeleser 71 in elektronische, vorzugsweise digitale Bilddaten
gewandelt, wobei diese Bilddaten ihrerseits einer Auswerteeinheit 114 zugeleitet werden,
wobei die Codeleser 71 mit der Auswerteeinheit 114 z. B. durch eine Leitung oder durch
eine drahtlose Übertragungsstrecke verbunden sind, wobei diese Verbindung mit ihrem
Datenfluss in der Fig. 43 jeweils durch einen Pfeil angedeutet ist. Die Auswerteeinheit
114 kann auch als ein Bestandteil eines komplexeren, z. B. mindestens einen der Codeleser
71 umfassenden Kamerasystems ausgebildet sein. Die Auswerteeinheit 114 kann einem
einzigen Kamerasystem oder mehreren in der Druckmaschine angeordneten Kamerasystemen
zugeordnet sein. Die Auswerteeinheit 114 kann z. B. in einer Druckturmsteuerung der
Druckmaschine integriert sein.
[0067] In der Auswerteeinheit 114 werden mit Mitteln der elektronischen Datenverarbeitung
die von den einzelnen Druckformen 37 erfassten, mit deren jeweiliger Codierung korrespondierenden
Bilddaten durch eine Verknüpfung mit Daten, die der Auswerteeinheit 114 von einem
Produktionsplanungssystem 116 zur Verfügung gestellt werden, dahingehend ausgewertet,
ob das Druckformmagazin 39 mit den für eine geplante Produktion richtigen Druckformen
37 bestückt ist, wobei diese Prüfung dahingehend erfolgt, ob im jeweiligen Schacht
44 des Druckformmagazins 39 die für die geplante Produktion erforderliche Druckform
37 gespeichert ist. Das Produktionsplanungssystem 116 ist in der Fig. 43 abstrakt
als ein PC-System, aufweisend eine Steuereinheit, eine Anzeigeeinrichtung sowie eine
Eingabeeinheit, z. B. eine Tastatur, dargestellt. Das Produktionsplanungssystem 116
kann jedoch auch in oder zumindest mit einem zu der Druckmaschine gehörenden Leitstand
ausgebildet und damit in die Maschinensteuerung eingebunden sein, wobei der Leitstand
datentechnisch z. B. in ein EDV-System der diese Druckmaschine betreibenden Druckerei
eingebunden ist. Wegen des bidirektionalen Datenaustausches zwischen der Auswerteeinheit
114 des Kamerasystems und dem Produktionsplanungssystem 116 ist die zwischen ihnen
bestehende Leitungsverbindung durch einen Doppelpfeil angedeutet.
[0068] Insbesondere die Auswerteeinheit 114 ist mit einer Meldeeinrichtung 117 verbunden,
an der die Auswerteeinheit 114 zumindest eine erkannte Unstimmigkeit zwischen der
erkannten tatsächlich gespeicherten Druckform 37 und einer an dieser Stelle für die
geplante Produktion erforderliche Druckform 37 anzeigt und/oder eine entsprechende,
vom Bedienpersonal der Druckmaschine wahrnehmbare Meldung ausgibt. Die Meldeeinrichtung
117 kann eine visuelle und/oder akustische Anzeige beinhalten; sie kann z. B. auch
in Form von den einzelnen Schächten 44 des Druckformmagazins 39 zugeordneten, z. B.
durch Leuchtdioden realisierten, ampelartigen Anzeigen ausgebildet sein, wobei eine
z. B. grüne Anzeige anzeigt, dass ein vorzugsweise in der Auswerteeinheit 114 ausgeführter
Abgleich der erfassten Codierung einer gespeicherten Druckform 37 mit den Daten des
Produktionsplanungssystems 116 zu keiner Unstimmigkeit geführt hat, wohingegen eine
z. B. rote Anzeige auf eine derartige Unstimmigkeit hinweist. Bei einer Vertauschung
der in den Schächten 44 des Druckformmagazins 39 gespeicherten Druckformen 37, was
einer der in der Praxis bei der Bestückung eines Druckformmagazins 39 mit Druckformen
37 am häufigsten vorkommenden Fehler ist, wobei die Vertauschung horizontal nebeneinander
angeordnete Speicherpositionen ebenso betreffen kann wie vertikal übereinander angeordnete
Speicherpositionen, kann mit der Anzeige der Meldeeinrichtung 117 auch die für die
jeweilige gerade geprüfte Druckform 37 richtige Speicherposition in dem Druckformmagazin
39 angezeigt werden. Falls nicht lediglich eine Vertauschung von Druckformen 37 hinsichtlich
deren Speicherpositionen in dem Druckformmagazin 39 vorliegt, sondern eine Speicherposition
irrtümlich mit einer für die geplante Produktion nicht erforderlichen Druckform 37
bestückt worden ist, kann die Anzeige der Meldeeinrichtung 117 auch auf diesen Fehler
hinweisen. Die Anzeige der Meldeeinrichtung 117 kann ferner darauf hinweisen, falls
die Codierung einer Druckform 37 nicht lesbar ist, dass ein Lesefehler aufgetreten
ist und/oder an welcher der Speicherpositionen des Druckformmagazins 39 der Lesefehler
aufgetreten ist. Damit kann die Meldeeinrichtung 117 geeignet sein, verschiedenartige
Fehler zu melden. Soll eine bestimmte Fehlermeldung bewusst toleriert werden, kann
dafür eine die Kenntnisnahme dieses angezeigten Fehlers bestätigende Quittierung durch
das Bedienpersonal der Druckmaschine vorgesehen sein. Alle zuvor genannten Meldungen
der Meldeeinrichtung 117 tragen dazu bei, die Prozesssicherheit bei einem Betrieb
der Druckmaschine zu erhöhen, denn sie zeigen dem Bedienpersonal der Druckmaschine
Fehler insbesondere bei der Bestückung eines Druckformmagazins 39 mit Druckformen
37 und/oder bei der Zuführung mindestens einer der in dem Druckformmagazin 39 gespeicherten
Druckformen 37 zu einem Zylinder 33 an und helfen somit dem Bedienpersonal, solche
Fehler zu vermeiden oder zumindest rechtzeitig vor dem Produktionsbeginn zu korrigieren.
[0069] Die Prozesssteuerung für das System zur Überprüfung der Bestückung eines Druckformmagazins,
dessen Einzelheiten in Verbindung mit den Fig. 37 bis 43 beschrieben wurden, ist in
der Fig. 44 dargestellt. Die einzelnen Prozessschritte und deren jeweilige Abhängigkeit
von der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen sind dem Ablaufdiagramm unmittelbar entnehmbar.
[0070] Entweder der Codeleser 71 oder mindestens ein weiterer Sensor 91 kann dazu verwendet
werden, zu überwachen und/oder zu prüfen, ob ein beabsichtigter Druckformwechsel erfolgreich
ausgeführt worden ist. Fehler wie eine Doppelbelegung oder eine Fehlbelegung, d. h.
die Montage einer Druckform 37 an einem unzutreffenden Ort, sind dann vermeidbar,
zumindest aber durch eine vorzugsweise an den Leitstand der Druckmaschine abgesetzte
Meldung feststellbar, bevor ein größerer Schaden entsteht. Es ist auch vorteilhaft,
in der Auswerteeinheit 114 des zum Codeleser 71 gehörenden Kamerasystems oder in einer
z. B. im Leitstand integrierten Registriereinrichtung zu registrieren, welche Zuführ-
bzw. Abführbewegungen an welchen Schächten 42; 44 des Druckformmagazins 38; 39 bereits
ausgeführt worden sind, denn auch durch diese Registrierung der Zuführ- bzw. Abführbewegungen
von Druckformen 36; 37 kann darauf geschlossen werden, ob die Druckstelle auf dem
Zylinder 31; 33, der eine Druckform 36; 37 zugeführt werden soll, für die Montage
einer neuen Druckform 36; 37 überhaupt frei ist. Somit ist vorteilhafterweise vorgesehen,
dass die mit dem Codeleser 71 in Verbindung stehende Auswerteeinheit 114 und/oder
eine andere Registriereinrichtung zumindest die Zuführung jeder in dem Druckformmagazin
39 gespeicherten Druckform 37 zu dem Zylinder 33 registriert, sodass die Auswerteeinheit
114 oder die andere Registriereinrichtung aus der Registrierung zumindest einer bestimmten
Anzahl von einer bestimmten Druckstelle des Zylinders 33 bereits zugeführten Druckformen
37 eine Information darüber ableiten kann, ob diejenige Druckstelle auf dem Zylinder
33, der die aktuell in dem Druckformmagazin 39 gespeicherte Druckform 37 zuzuführen
ist, für die Montage dieser Druckform 37 frei ist. Der Vorgang des Registrierens schließt
jeweils sowohl die vorzugsweise sensorische, z. B. mit dem Codeleser 71 ausgeführte
Erfassung eines bestimmten Ereignisses ein, wobei ein solches Ereignis z. B. die Zuführung
einer bestimmten in dem Druckformmagazin 39 gespeicherten Druckform 37 zu dem Zylinder
33 ist, als auch ein automatisches, vorzugsweise elektronisches Aufzeichnen respektive
Speichern einer mit dem erfassten Ereignis korrespondierenden Information, wobei diese
Information für eine weitere Auswertung aus dem sie aufweisenden Speicher abrufbar
ist.
[0071] Wenn der Auswerteeinheit 114 oder der anderen Registriereinrichtung eine Information
eines Produktionsplanungssystems 116 zur Verfügung steht, kann die Auswerteeinheit
114 und/oder die andere Registriereinrichtung mit ihrer jeweiligen Meldeeinrichtung
117 nach einem Abgleich der von der gespeicherten Druckform 37 erfassten Codierung
mit der Information des Produktionsplanungssystems 116 eine Vertauschung der auf Speicherpositionen
des Druckformmagazins 39 gespeicherten Druckformen 37 anzeigen. Die Auswerteeinheit
114 oder die andere Registriereinrichtung kann mit ihrer jeweiligen Meldeeinrichtung
117 auch für eine im Druckformmagazin 39 an einer vertauschten Speicherposition gespeicherten
Druckform 37 die richtige Speicherposition anzeigen und/oder auf eine irrtümlich an
einer Speicherposition des Druckformmagazins 39 gespeicherte Druckform 37 und/oder
auf eine an einer Speicherposition des Druckformmagazins 39 gespeicherte Druckform
37 mit einer nicht lesbaren Codierung hinweisen.
[0072] In der Fig. 6 ist ein weiterer Schacht 42 dargestellt, der der Aufnahme vom Formzylinder
33 entfernter Druckformen 37 dient. Dieser Schacht 42 weist eine z. B. geneigte Auflage
72 auf, welche ebenso wie die Auflage 54 im Schacht 44 zur Bereitstellung von auf
dem Formzylinder 33 zu montierenden Druckformen 37 vorzugsweise nicht vollflächig,
sondern in Form paralleler Leisten 72 oder Gleitschienen 72 ausgebildet ist, wobei
die Neigung der Auflage 72 den Schacht 42 vorzugsweise auf der vom Formzylinder 33
abgewandten Seite weitet, wodurch dieser Schacht 42 auf der vom Formzylinder 33 abgewandten
Seite für eine Bedienperson besser zugänglich wird, was die Entnahme von in dem Schacht
42 abgelegten Druckformen 37 erleichtert. Die Auflage 72 im Schacht 42 ist z. B. gegenüber
einer Horizontalen H um einen Neigungswinkel δ geneigt sein, wobei der Neigungswinkel
δ z. B. zwischen 5° und 15°, vorzugsweise etwa 7° betragen kann. In dem in der Fig.6
gezeigten Beispiel befindet sich der Schacht 42 zur Aufnahme vom Formzylinder 33 entfernter
Druckformen 37 unterhalb eines Schachtes 44 zur Bereitstellung von auf dem Formzylinder
33 zu montierenden Druckformen 37, was zwar eine bevorzugte, jedoch keine zwingende
Anordnung ist. Die Schächte 42; 44 können ebenso in umgekehrter Reihenfolge geschichtet
oder auch getrennt voneinander angeordnet sein.
[0073] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Schachts 42 sieht vor, dass im Schacht 42 in Axialrichtung
des Formzylinders 33 nebeneinander mindestens zwei Druckformen 37 speicherbar sind.
Diese Ausgestaltung ermöglicht ein besonders schnelles Abnehmen von Druckformen 37,
insbesondere wenn auf dem Formzylinder 33 in seiner Axialrichtung mindestens zwei
Druckformen 37 anordenbar sind, weil mehrere Druckformen 37 gleichzeitig vom Formzylinder
33 abgenommen werden können. Wenn auf dem Formzylinder 33 in seiner Axialrichtung
z. B. mindestens vier Druckformen 37 anordenbar sind, ist es aus Stabilitätsgründen
vorteilhaft, z. B. zwei Schächte 42 in Axialrichtung des Formzylinders 33 nebeneinander
anzuordnen. Jeder durch die Breite B einer Druckform 37 definierte Speicherplatz in
einem dieser Schächte 42 ist dann derart ausgebildet, dass dort mindestens ebenso
viele Druckformen 37 speicherbar sind, wie Druckformen 37 auf dem Formzylinder 33
entlang seines Umfangs anordenbar sind, wobei die Speicherung der Druckformen 37 an
jedem Speicherplatz übereinander in einem Stapel erfolgt. Es kann vorgesehen sein,
dass in jedem der Schächte 42 bis zu zehn, mindestens aber bis zu acht Druckformen
37 speicherbar sind, sodass vom Formzylinder 33 abgeführte Druckformen 37 in den Schächten
42 gesammelt werden können und die Schächte 42 nicht notwendigerweise nach jedem Wechsel
der Druckformen 37 vom Bedienpersonal freigeräumt werden müssen. Ungeachtet der Anzahl
der nebeneinander angeordneten Schächte 42 weisen die Speicherplätze in Axialrichtung
des Formzylinders 33 denselben engen Abstand voneinander auf, wie die Druckformen
37 auf dem Formzylinder 33 angeordnet sind.
[0074] An der dem Formzylinder 33 zugewandten Seite weist der Schacht 42 zur Aufnahme vom
Formzylinder 33 entfernter Druckformen 37 zumindest im am Formzylinder 33 angestellten
Betriebszustand ein nahe der Mantelfläche 07 des Formzylinders 33 angeordnetes Führungselement
73 auf, welches z. B. in Form eines Leitblechs 73, eines Keils 73 oder eines Wälzelements
73, z. B. einer Rolle 73 ausgebildet ist und die Aufgabe hat, das nachlaufende Ende
04 einer vom Formzylinder 33 zu entfernenden Druckform 37 in den Schacht 42 zu führen.
Ein Abstand a73 des Führungselements 73 von der Mantelfläche 07 des Formzylinders
33 ist vorzugsweise nicht viel größer als die Länge l14 des abgekanteten Einhängeschenkels
14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 37, insbesondere weist der Abstand a73 des
Führungselements 73 einen Wert zwischen der einfachen und der doppelten Länge l14
des Einhängeschenkels 14 auf (Fig. 6). Da eine vom Formzylinder 33 zu entfernende
Druckform 37 mit ihrer Druckbildseite das Führungselement 73 berührt, ist ihr Kontakt
mit einem drehbar gelagerten Wälzelement 73 für ihre Oberfläche schonender als ein
Gleiten über einen flächenhaft ausgebildeten starren Keil 73. Dieser Aspekt ist insbesondere
dann von Bedeutung, wenn die Druckform 37 nochmals verwendet werden soll und damit
eine Beschädigung ihrer Druckbildseite durch Kratzer oder Schleifspuren zu vermeiden
ist. Am Führungselement 73 kann ein Sensor 91 angebracht sein, der entweder im Kontakt
mit der vom Formzylinder 33 zu entfernenden Druckform 37 oder vorteilhafterweise berührungslos,
z. B. induktiv, prüft, ob sich der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der
vom Formzylinder 33 zu entfernenden Druckform 37 nach einer Betätigung des im Kanal
08 des Formzylinders 33 angeordneten Haltemittels 21 tatsächlich gelöst hat. Mit seiner
Prüfung sendet der Sensor 91 ein Signal z. B. zu dem zur Druckmaschine gehörenden
Leitstand. Anhand des vom Sensor 91 abgesetzten Signals wird entschieden, ob der Vorgang
des Abführens einer vom Formzylinder 33 zu entfernenden Druckform 37 fortgesetzt werden
kann oder ob Maßnahmen zur Beseitigung einer Störung eingeleitet werden müssen. Am
Führungselement 73 sind in Axialrichtung des Formzylinders 33 vorzugsweise mehrere
Sensoren 91 vorgesehen, z. B. vier oder sechs, nämlich jeweils mindestens ein Sensor
91 für jede auf dem Formzylinder 33 in dessen Axialrichtung nebeneinander anordenbare
Druckform 37.
[0075] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel setzt der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 der vom Formzylinder 33 zu entfernenden Druckform 37 nach einem Passieren
des Führungselements 73 vorzugsweise auf einer vom Führungselement 73 beabstandet
angeordneten ersten Rampe 74 auf, bevor er die Auflage 72 im Schacht 42 erreicht,
wobei die erste Rampe 74 in Richtung der Auflage 72 zunächst ansteigt und nach einem
Gipfelpunkt 76 zur Auflage 72 hin wieder abfällt. Die erste Rampe 74 ist vorzugsweise
starr mit der Auflage 72 verbunden. Im Fortgang der Einführung der vom Formzylinder
33 zu entfernenden Druckform 37 in den Schacht 42 trifft ihr Einhängeschenkel 14 am
nachlaufenden Ende 04 auf eine zweite Rampe 77, deren Flanke nach ihrem Gipfelpunkt
78, d. h. also auf der vom Formzylinder 33 abgewandten Seite, vorzugsweise abrupt
steil zur Auflage 72 hin abfällt. In der Richtung, in der die Druckform 37 in den
Schacht 42 eingeführt wird, ist in geringem Abstand a77 (Fig. 14) hinter dem Gipfelpunkt
78 ein mit der zweiten Rampe 77 starr verbundener Anschlag 79 angeordnet, an den der
Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 37 anschlägt. Der Abstand
a77 weist dabei einen Wert von wenigen Millimetern auf, vorzugsweise einen Wert von
weniger als der einfachen Länge l14, insbesondere von weniger als der halben Länge
l14 des abgekanteten Einhängeschenkels 14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 37.
Wenn der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 37 an den Anschlag
79 anschlägt, hintergreift er vorzugsweise die zweite Rampe 77, indem der Einhängeschenkel
14 in den durch den Abstand a77 gebildeten Zwischenraum eingreift. Die zweite Rampe
77 und der mit ihr verbundene Anschlag 79 sind durch eine Fördereinrichtung 81 linear
und parallel zur Auflage 72 bewegbar, um die vom Formzylinder 33 zu entfernende Druckform
37 vollständig in den Schacht 42 hinein zu befördern. Die Fördereinrichtung 81, die
insbesondere zusammen mit der steilen Flanke an der zweiten Rampe 77 für den abgekanteten
Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 37eine die Druckform 37
in den Schacht 42 fördernde Mitnehmereinrichtung bildet, ist z. B. als ein Riemenantrieb
81 oder als ein Linearantrieb 81, vorzugsweise als ein pneumatischer Linearantrieb
81, insbesondere als ein kolbenstangenloser, doppelseitig wirkender Linearantrieb
81 ausgebildet. Sowohl die erste Rampe 74 als auch die zweite Rampe 77 bestehen z.
B. nicht aus vollflächigen Ebenen, sondern aus mehreren parallel wie die Zinken eines
Kammes angeordneten Führungsschienen. Die zweite Rampe 77 kann z. B. aus einem oder
mehreren entsprechend gebogenen Metallstreifen geformt sein.
[0076] Auf der vom Formzylinder 33 abgewandten Seite ist im Schacht 42 ein Heber 82, insbesondere
ein Druckformheber 82 angeordnet, wobei der Druckformheber 82 beispielsweise einen
vorzugsweise lotrecht zur Auflage 72 verfahrbaren Kolben 83 aufweist, an dessen Ende
ein z. B. L-förmig, insbesondere U-förmig ausgebildeter Hebarm 84 angeordnet ist,
wobei der abgekantete Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 37
auf den Hebarm 84 aufgestellt oder umgreifend eingestellt wird. Der Druckformheber
82 weist vorzugsweise zwei stabile Betriebsstellungen auf, nämlich eine stabile Betriebsstellung
mit eingefahrenem Kolben 83, in der sich der Hebarm 84 unterhalb des durch die Auflage
72 definierten Niveaus befindet, und eine weitere stabile Betriebsstellung mit ausgefahrenem
Kolben 83, in der der Hebarm 84 die vom Formzylinder 33 entfernte Druckform 37 von
der Auflage 72 anhebt. Der Druckformheber 82 führt dabei einen Hub s82 aus, der größer
ist als die Länge l14 des abgekanteten Einhängeschenkels 14 am nachlaufenden Ende
04 der Druckform 37. Vorzugsweise weist der Hub s82 einen Wert zwischen der einfachen
und der doppelten Länge
l14 des Einhängeschenkels 14 auf. Der Druckformheber 82 hebt somit eine vom Formzylinder
33 entfernte Druckform 37 von einer vorläufigen ersten Speicherposition in eine endgültige
zweite Speicherposition.
[0077] Oberhalb des Druckformhebers 82, insbesondere oberhalb seines Hebarms 84 ist ein
vorzugsweise um eine im Wesentlichen parallel zur Breite B der Druckform 37 verlaufende
Schwenkachse schwenkbares Sicherungselement 86 angeordnet, z. B. in Form einer leistenförmigen
Klappe 86, dessen bzw. deren Unterkante sich in einem Abstand a86 vom Hebarm 84 befindet,
wobei der Abstand a86 vorzugsweise geringer bemessen ist als die Länge l14 des abgekanteten
Einhängeschenkels 14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 37. In der Fig. 6 deutet
ein Richtungspfeil die Schwenkbarkeit des Sicherungselementes 86 an. Das Sicherungselement
86 sichert eine vom Druckformheber 82 angehobene Druckform 37 gegen ein unbeabsichtigtes
Verrutschen im Schacht 42 oder ein Entfernen aus dem Schacht 42. So hat eine Bedienperson
das Sicherungselement 86 zunächst zu verschwenken, bevor die angehobene Druckform
37 aus dem Schacht 42 entnommen werden kann.
[0078] Eine weiteres Ausführungsbeispiel für im Schacht 42 angeordnete Baugruppen ist in
den Fig. 10 bis 12 dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel sieht einen vorzugsweise
im mittleren Bereich der Auflage 72 starr angeordneten Anschlag 79 vor, wobei ein
mit einer linear entlang der Auflage 72 bewegbaren Fördereinrichtung 81 verbundener
Druckformheber 82 den abgekanteten Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 einer
vom Formzylinder 33 zu entfernenden Druckform 37 über den Anschlag 79 hebt und die
Druckform 37 an ihrem abgekanteten Einhängeschenkel 14 vorzugsweise in ihrem vom Druckformheber
82 angehobenen Zustand bis an das vom Formzylinder 33 abgewandte Ende des Schachtes
42 zieht. Die Fördereinrichtung 81 und der Druckformheber 82 können derart zwangsgekoppelt
sein, dass der Druckformheber 82 den abgekanteten Einhängeschenkel 14 der Druckform
37 dann anhebt, sobald die Fördereinrichtung 81 eine Bewegung in die vom Formzylinder
33 abgewandte Richtung ausführt. Des Weiteren ist zwischen dem Anschlag 79 und dem
dem Formzylinder 33 zugewandten Ende des Schachtes 42 ein weiterer Druckformheber
87 vorgesehen, der das vorlaufende Ende 03 einer vom Formzylinder 33 entfernten, in
den Schacht 42 eingeführten Druckform 37 soweit anhebt, dass eine weitere vom Formzylinder
33 zu entfernende Druckform 37 zwischen der Auflage 72 und der angehobenen Druckform
37 in den Schacht 42 einführbar ist.
[0079] Anhand der Fig. 13 bis 35 werden nun insbesondere Verfahren zum Wechseln von Druckformen
37 an einem Formzylinder 33 erläutert. Es wird davon ausgegangen, dass im oberen Schacht
44 zur Bereitstellung neuer auf dem Formzylinder 33 zu montierender Druckformen 37
zwei Druckformen 37 angeordnet sind, dass auf dem Formzylinder 33 entlang von dessen
Umfang zwei Druckformen 37 aufgelegt sind und dass der untere Schacht 42 zur Aufnahme
vom Formzylinder 33 entfernter Druckformen 37 leer, d. h. frei von Druckformen 37
ist.
[0080] Der Formzylinder 33 dreht die Öffnung 09 eines Kanals 08, in welchem der Einhängeschenkel
14 am nachlaufenden Ende 04 der vom Formzylinder 33 zu entfernenden Druckform 37 von
einem Haltemittel 21 gehalten wird, in eine erste Position, die sich unterhalb des
zum unteren Schacht 42 gehörenden Führungselementes 73 befindet. Das steuerbare, vorzugsweise
pneumatisch betätigbare Andrückelement 24 wird an den Formzylinder 33 angestellt (Fig.
13).
[0081] Das vorzugsweise pneumatisch betätigbare Stellmittel 23 verschwenkt das Haltemittel
21 gegen die Kraft eines Federelements 22, wodurch der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 der Druckform 37 aufgrund seiner elastischen Eigenspannung aus der Öffnung
09 schnalzt und am Führungselement 73 anschlägt. Das angestellte Andrückelement 24
sichert die Druckform 37 gegen ein weiter gehendes Lösen von der Mantelfläche 07 des
Formzylinders 33 (Fig. 14).
[0082] Der Formzylinder 33 dreht entgegen seiner Produktionsrichtung P und schiebt dabei
das nachlaufende Ende 04 der Druckform 37 in den Schacht 42. Bei der Einführung der
Druckform 37 in den Schacht 42 gleitet der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende
04 dieser Druckform 37 zunächst am Führungselement 73 entlang und stellt sich dann
auf der zum Schacht 42 gehörenden ersten Rampe 74 auf. Der Einhängeschenkel 14 gleitet
die Rampe 74 aufwärts bis über deren Gipfelpunkt 76 und erreicht danach die Auflage
72. Während das Andrückelement 24 weiterhin am Formzylinder 33 angestellt ist, wird
die Druckform 37 durch die Drehung des Formzylinder 33 entgegen seiner Produktionsrichtung
P weiter in den Schacht 42 eingeschoben. Dabei überwindet ihr Einhängeschenkel 14
am nachlaufenden Ende 04 auch die mit der Fördervorrichtung 81 verbundene zweite Rampe
77 und stößt gegen den mit der zweiten Rampe 77 verbundenen Anschlag 79 (Fig. 15).
[0083] Das Andrückelement 24 wird vom Formzylinder 33 abgestellt. Durch den Stoß des Einhängeschenkels
14 des nachlaufenden Endes 04 am Anschlag 79 löst sich der vorzugsweise formschlüssig
an der vorderen Kante 16 der Öffnung 09 eingehängte abgekantete Einhängeschenkel 13
am vorlaufenden Ende 03 der Druckform 37 aus der Öffnung 09. Die Druckform 37 liegt
nun mit ihrem vorlaufenden Ende 03 frei auf der Mantelfläche 07 des Formzylinders
33 auf. Der Formzylinder 33 hat vom Lösen des Einhängeschenkels 14 am nachlaufenden
Ende 04 bis jetzt weniger als eine halbe Drehung ausgeführt. Der abgekantete Einhängeschenkel
14 am nachlaufenden Ende 04 hat zwischen der zweiten Rampe 77 und dem Anschlag 79
eingehakt. Die mit der zweiten Rampe 77 und dem Anschlag 79 verbundene Fördervorrichtung
81 kann die Druckform 37 nun vollständig in den Schacht 42 einziehen (Fig. 16).
[0084] Die Druckform 37 ist vom Formzylinder 33 entfernt und befindet sich ihrer Länge L
nach im Schacht 42. Ihr Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 liegt auf dem
Gipfelpunkt 78 der zweiten Rampe 77 auf, während ihr vorlaufendes Ende 03 auf dem
Gipfelpunkt 76 der ersten Rampe 74 aufliegt, wodurch zumindest der Einhängeschenkel
13 am vorlaufenden Ende 03 vorzugsweise frei hängt. Die Lagerung der Druckform 37
im Schacht 42 erfolgt demnach vorzugsweise durch eine Abstützung an zwei Punkten,
nämlich auf den Gipfelpunkten 76; 78 der beiden Rampen 74; 77 (Fig. 17).
[0085] Der z. B. pneumatisch betätigbare Druckformheber 82 hebt die in den Schacht 42 eingezogene
Druckform 37 an ihrem nachlaufenden Ende 04 bis kurz unter das Sicherungselement 86
an, wobei der Einhängeschenkel 14 auf dem mit dem Druckformheber 82 verbundenen Hebarm
84 aufsteht (Fig. 18).
[0086] Während eine erste auf dem Formzylinder 33 zu montierende Druckform 37 mit ihren
abgekanteten Einhängeschenkeln 13; 14 auf der Auflage 54 im oberen Schacht 44 aufsteht,
dreht der Formzylinder 33 weiter entgegen seiner Produktionsrichtung P in eine zweite
Position, bis die Öffnung 09, aus der der Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende
03 der zuvor vom Formzylinder 33 entfernten Druckform 37 gelöst wurde, einen Aufstandspunkt
88 des an den Formzylinder 33 angestellten Andrückelement 24 passiert hat und sich
die in Produktionsrichtung P des Formzylinders 33 hintere Kante 17 der Öffnung 09
in einem Abstand a88 von dem Aufstandspunkt 88 entfernt befindet, wobei der Abstand
a88 im Bereich weniger Millimeter liegt, vorzugsweise weniger als 30 mm beträgt, und
damit einer Bogenlänge von weniger als einem dreißigsten Teil des Umfangs des Formzylinders
33 entspricht. Die erste Position des Formzylinders 33 zum Abnehmen einer auf ihm
angeordneten Druckform 37 ist i. d. R. nicht identisch mit dessen zweiter Position
zum Aufnehmen einer neuen Druckform 37. Das Andrückelement 24 wird vorzugsweise an
den Formzylinder 33 angestellt, während die Öffnung 09 den Aufstandspunkt 88 passiert
oder nachdem sie den Aufstandspunkt 88 passiert hat. Die nahe am Formzylinder 33 angeordnete
Ausrichtvorrichtung 51 schwenkt mit ihren zuvor vorzugsweise horizontal ausgerichteten
diametralen Anschlägen 52; 53 vorzugsweise um 90° in eine vertikale Lage, sodass ein
auf die Breite B der auf dem Formzylinder 33 zu montierenden Druckform 37 abgestimmter
Anschlag 52; 53 in eine durch die Auflage 54 im Schacht 44 definierte Transportebene
für die auf dem Formzylinder 33 zu montierende Druckform 37 eintaucht und die auf
dem Formzylinder 33 zu montierende Druckform 37 während ihres Transports aus dem Schacht
44 an dem Anschlag 52; 53 seitenregistermäßig zum Formzylinder 33 ausgerichtet wird
(Fig. 19).
[0087] Die auf dem Formzylinder 33 zu montierende erste Druckform 37 steht mit ihrem Einhängeschenkel
14 an ihrem nachlaufenden Ende 04 am mit einer Fördereinrichtung 57 verbundenen Anschlag
56 an. Die Fördereinrichtung 57 wird in Betrieb gesetzt, sodass der Anschlag 56 in
einer vorzugsweise tangential auf den Formzylinder 33 gerichteten Bewegung die erste
Druckform 37 soweit aus dem Schacht 44 befördert, bis ihr vorlaufendes Ende 03 das
an den Formzylinder 33 angestellte Andrückelement 24 berührt und der an diesem vorlaufenden
Ende 03 abgekantete Einhängeschenkel 13 zwischen der in Produktionsrichtung P des
Formzylinders 33 hinteren Kante 17 der Öffnung 09 und dem Aufstandspunkt 88 des Andrückelementes
24 auf dem Formzylinder 33 aufsteht (Fig. 20).
[0088] Der Formzylinder 33 ändert seine Drehrichtung und beginnt sich in seiner Produktionsrichtung
P zu drehen, wodurch der auf dem Formzylinder 33 aufgestellte Einhängeschenkel 13
am vorlaufenden Ende 03 der Druckform 37 in die Öffnung 09 rutscht und sich vorzugsweise
formschlüssig an der vorderen Kante 16 der Öffnung 09 eingehängt (Fig. 21).
[0089] Durch die weitere Drehung des Formzylinders 33 in seiner Produktionsrichtung P wird
die mit ihrem Einhängeschenkel 13 in die Öffnung 09 eingehängte Druckform 37 vollständig
aus den Schacht 44 hinaus befördert und auf den Formzylinder 33 aufgezogen. Während
des Aufziehens wird die Druckform 37 durch das an den Formzylinder 33 angestellte
Andrückelement 24 auf dem Formzylinder 33 aufgewalzt. Nach einer halben Umdrehung
des Formzylinders 33 in seiner Produktionsrichtung P drückt das Andrückelement 24
den abgekanteten Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 37 in
die Öffnung 09. Das Haltemittel 21 in dem zu dieser Öffnung 09 gehörenden Kanal 08
war gelöst und wird sodann in diejenige Betriebsstellung gebracht, in der es den in
die Öffnung 09 eingeführten Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform
37 z. B. durch eine Klemmung fixiert. Die Fördereinrichtung 57 fährt den mit ihr verbundenen
Anschlag 56 wieder in seine Endstellung auf der vom Formzylinder 33 abgewandten Seite
im Schacht 44 (Fig. 22).
[0090] Das Andrückelement 24 wird vom Formzylinder 33 abgestellt und die Ausrichtvorrichtung
51 schwenkt mit ihren diametralen Anschlägen 52; 53 wieder vorzugsweise in eine horizontale
Lage. Mit den bisher beschriebenen Verfahrensschritten ist ein Wechsel einer ersten
Druckform 37 auf dem Formzylinder 33 abgeschlossen, indem eine gebrauchte Druckform
37 entfernt und eine neue Druckform 37 aufgezogen wurde. Dieser Wechsel einer Druckform
37 kann mit der beschriebenen Vorrichtung in sehr kurzer Zeit, vorzugsweise in weniger
als einer Minuten, vollständig vollzogen werden. Der Formzylinder 33 ist dann wieder
produktionsbereit (Fig. 23).
[0091] Der Wechsel einer weiteren, z. B. auf dem Formzylinder 33 entlang seines Umfangs
angeordneten zweiten Druckform 37 beginnt damit, dass vorzugsweise noch während der
vorangegangenen laufenden Produktion von einer Bedienperson die neue zweite Druckform
37 in den Schacht 44 eingelegt wird. Dabei wird die zweite Druckform 37 von einem
steuerbaren, vorzugsweise pneumatisch steuerbaren Druckformhalter 58 über der Auflage
54 gehalten, indem die Druckform 37 z. B. entweder an ihren Enden 03; 04 zwischen
zwei Anschlägen 61; 62 eingespannt ist, wobei zumindest einer der Anschläge 61; 62
bewegbar ist, oder indem die Druckform 37 an ihren Längsseiten in Führungsschienen
64 eingeschoben ist, wobei zumindest eine der Führungsschienen 64 entlang der Breite
B der Druckform 37 bewegbar ist. Wenn der Druckformhalter 58 die Druckform 37 freigibt,
indem seine die Druckform 37 haltenden Elemente, z. B. die Anschläge 61; 62 oder die
Führungsschienen 64, ihren Abstand, z. B. a58, zueinander zumindest kurzzeitig vergrößern,
fällt die Druckform 37 auf die Auflage 54 und steht dort mit ihren Einhängeschenkeln
13; 14 auf (Fig. 24).
[0092] Um eine weitere, z. B. zweite Druckform 37 vom Formzylinder 33 abzunehmen, dreht
der Formzylinder 33 entsprechend dem zur Fig. 13 erläuterten Verfahren die Öffnung
09 des Kanals 08, in welchem der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der
vom Formzylinder 33 zu entfernenden zweiten Druckform 37 von einem Haltemittel 21
gehalten wird, in die erste Position, die sich unterhalb des zum unteren Schacht 42
gehörenden Führungselementes 73 befindet. Das steuerbare, vorzugsweise pneumatisch
betätigbare Andrückelement 24 wird an den Formzylinder 33 angestellt (Fig. 25).
[0093] Entsprechend dem zur Fig. 14 erläuterten Verfahren verschwenkt das vorzugsweise pneumatisch
betätigbare Stellmittel 23 das Haltemittel 21 gegen die Kraft des Federelements 22,
wodurch der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der zweiten Druckform 37
aufgrund seiner elastischen Eigenspannung aus der Öffnung 09 schnalzt und am Führungselement
73 anschlägt. Das angestellte Andrückelement 24 sichert die zweite Druckform 37 gegen
ein weiter gehendes Lösen von der Mantelfläche 07 des Formzylinders 33 (Fig. 26).
[0094] Der Formzylinder 33 dreht entgegen seiner Produktionsrichtung P und schiebt dabei
das nachlaufende Ende 04 der zweiten Druckform 37 in den Schacht 42. Bei der Einführung
der Druckform 37 in den Schacht 42 gleitet der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 dieser Druckform 37 zunächst am Führungselement 73 entlang und stellt sich
dann auf der zum Schacht 42 gehörenden ersten Rampe 74 auf. Der Einhängeschenkel 14
der zweiten Druckform 37 gleitet die Rampe 74 aufwärts, wobei er sich unter die im
Schacht 42 ruhende, auf dem Gipfelpunkt 76 der ersten Rampe 74 aufliegende erste Druckform
37 schiebt und deren am Gipfelpunkt 76 überhängendes, zum Formzylinder 33 gerichtetes
vorlaufendes Ende 03 anhebt, während der Einhängeschenkel 14 der zweiten Druckform
37 den Gipfelpunkt 76 der ersten Rampe 74 überschreitet und danach die Auflage 72
erreicht. Während das Andrückelement 24 weiterhin am Formzylinder 33 angestellt ist,
wird die zweite Druckform 37 durch die Drehung des Formzylinder 33 entgegen seiner
Produktionsrichtung P weiter in den Schacht 42 eingeschoben. Dabei gleitet der Einhängeschenkel
13 am vorlaufenden Ende 03 der im Schacht 42 ruhenden ersten Druckform 37 über die
Druckbildseite der in den Schacht 42 geförderten zweiten Druckform 37. Im weiteren
Verlauf überwindet der Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der zweiten Druckform
37auch die mit der Fördervorrichtung 81 verbundene zweite Rampe 77 und stößt gegen
den mit der zweiten Rampe 77 verbundenen Anschlag 79 (Fig. 27).
[0095] Das Andrückelement 24 wird vom Formzylinder 33 abgestellt. Durch den Stoß des Einhängeschenkels
14 des nachlaufenden Endes 04 am Anschlag 79 löst sich der vorzugsweise formschlüssig
an der vorderen Kante 16 der Öffnung 09 eingehängte abgekantete Einhängeschenkel 13
am vorlaufenden Ende 03 der zweiten Druckform 37 aus der Öffnung 09. Der Einhängeschenkel
13 mit seinem vorlaufenden Ende 03 liegt nun frei auf der Mantelfläche 07 des Formzylinders
33 auf. Der Formzylinder 33 hat vom Lösen des Einhängeschenkels 14 am nachlaufenden
Ende 04 bis jetzt wieder weniger als eine halbe Drehung ausgeführt. Der abgekantete
Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 hakt zwischen der zweiten Rampe 77 und
dem Anschlag 79 ein. Der Hebarm 84 des Druckformhebers 82 senkt sich ab, wodurch die
von ihm bislang an ihrem nachlaufenden Ende 04 gehaltene, im Schacht 42 ruhende erste
Druckform 37 auf einen am Anschlag 79 angeformten Steg 89 abgesetzt wird, wobei der
Steg 89 eine gegenüber der Auflage 72 lotrechte Höhe h89 aufweist, deren Wert größer
ist als die Länge I14 des abgekanteten Einhängeschenkels 14 am nachlaufenden Ende
04 der zweiten Druckform 37. Die Höhe h89 weist vorzugsweise einen Wert zwischen der
einfachen und doppelten Länge l14 des abgekanteten Einhängeschenkels 14 am nachlaufenden
Ende 04 der zweiten Druckform 37 auf (Fig. 28).
[0096] Die mit der zweiten Rampe 77 und dem Anschlag 79 verbundene Fördervorrichtung 81
zieht die zweite Druckform 37 nun vollständig in den Schacht 42 ein, wobei die erste
und die zweite Druckform 37 im Schacht 42 ihrer Länge L nach übereinander angeordnet
werden. Die Fördervorrichtung 81 bildet zusammen mit der zweiten Rampe 77 und dem
Anschlag 79 für den abgekanteten Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der
in den Schacht 42 eingeführten Druckform 37 eine Mitnehmereinrichtung (Fig. 29).
[0097] Der Druckformheber 82 hebt nun mit seinem Hebarm 84 vorzugsweise das nachlaufende
Ende 04 beider im Schacht 42 angeordneten Druckformen 37 bis zum Sicherungselement
86 an. Das vorlaufende Ende 03 der zweiten Druckform 37 liegt mit einem zum Formzylinder
33 gerichteten Überhang auf dem Gipfelpunkt 76 der ersten Rampe 74 auf und der abgekantete
Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende 03 der ersten Druckform 37 steht auf dem
vorlaufenden Ende 03 der zweiten Druckform 37 auf (Fig. 30).
[0098] Zur Montage der im oberen Schacht 44 bereitliegenden zweiten Druckform 37 dreht der
Formzylinder 33 weiter entgegen seiner Produktionsrichtung P wieder in die zweite
Position, bis die Öffnung 09, aus der der Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende
03 der zuvor vom Formzylinder 33 entfernten zweiten Druckform 37 gelöst wurde, den
Aufstandspunkt 88 des an den Formzylinder 33 angestellten Andrückelement 24 passiert
hat und sich die in Produktionsrichtung P des Formzylinders 33 hintere Kante 17 der
Öffnung 09 in einem Abstand a88 von der Aufstandspunkt 88 entfernt befindet, wobei
der Abstand a88 im Bereich weniger Millimeter liegt, vorzugsweise weniger als 30 mm
beträgt, und damit einer Bogenlänge von weniger als einem dreißigsten Teil des Umfangs
des Formzylinders 33 entspricht (Fig. 19). Das Andrückelement 24 wird vorzugsweise
an den Formzylinder 33 angestellt, während die Öffnung 09 den Aufstandspunkt 88 passiert
oder nachdem sie den Aufstandspunkt 88 passiert hat. Die nahe am Formzylinder 33 angeordnete
Ausrichtvorrichtung 51 schwenkt mit ihren zuvor vorzugsweise horizontal ausgerichteten
diametralen Anschlägen 52; 53 vorzugsweise um 90° in eine vertikale Lage, sodass ein
auf die Breite B der auf dem Formzylinder 33 zu montierenden zweiten Druckform 37
abgestimmter Anschlag 52; 53 in eine durch die Auflage 54 im Schacht 44 definierte
Transportebene für die auf dem Formzylinder 33 zu montierende zweite Druckform 37
eintaucht und die auf dem Formzylinder 33 zu montierende zweite Druckform 37 während
ihres Transports aus dem Schacht 44 an dem Anschlag 52; 53 seitenregistermäßig zum
Formzylinder 33 ausgerichtet wird (Fig. 31).
[0099] Die auf dem Formzylinder 33 zu montierende zweite Druckform 37 steht mit ihrem Einhängeschenkel
14 an ihrem nachlaufenden Ende 04 am mit der Fördereinrichtung 57 verbundenen Anschlag
56 an. Entsprechend dem zur Fig. 20 erläuterten Verfahren wird die Fördereinrichtung
57 in Betrieb gesetzt, sodass der Anschlag 56 in einer vorzugsweise tangential auf
den Formzylinder 33 gerichteten Bewegung die zweite Druckform 37 soweit aus dem Schacht
44 befördert, bis ihr vorlaufendes Ende 03 das an den Formzylinder 33 angestellte
Andrückelement 24 berührt und der an diesem vorlaufenden Ende 03 abgekantete Einhängeschenkel
13 zwischen der in Produktionsrichtung P des Formzylinders 33 hinteren Kante 17 der
Öffnung 09 und dem Aufstandspunkt 88 des Andrückelementes 24 auf dem Formzylinder
33 aufsteht (Fig. 32).
[0100] Entsprechend dem zur Fig. 21 erläuterten Verfahren ändert der Formzylinder 33 seine
Drehrichtung und beginnt sich in seiner Produktionsrichtung P zu drehen, wodurch der
auf dem Formzylinder 33 aufgestellte Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende 03 der
zweiten Druckform 37 in die Öffnung 09 rutscht und sich vorzugsweise formschlüssig
an der vorderen Kante 16 der Öffnung 09 eingehängt (Fig. 33).
[0101] Durch die weitere Drehung des Formzylinders 33 in seiner Produktionsrichtung P wird
die mit ihrem Einhängeschenkel 13 in die Öffnung 09 eingehängte zweite Druckform 37
vollständig aus den Schacht 44 hinaus befördert und auf den Formzylinder 33 aufgezogen.
Während des Aufziehens wird die zweite Druckform 37 durch das an den Formzylinder
33 angestellte Andrückelement 24 auf dem Formzylinder 33 aufgewalzt. Nach einer halben
Umdrehung des Formzylinders 33 in seiner Produktionsrichtung P drückt das Andrückelement
24 den abgekanteten Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der zweiten Druckform
37 in die Öffnung 09. Das Haltemittel 21 in dem zu dieser Öffnung 09 gehörenden Kanal
08 war gelöst und wird sodann in diejenige Betriebsstellung gebracht, in der es den
in die Öffnung 09 eingeführten Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der zweiten
Druckform 37 z. B. durch eine Klemmung fixiert. Die Fördereinrichtung 57 fährt den
mit ihr verbundenen Anschlag 56 wieder in seine Endstellung auf der vom Formzylinder
33 abgewandten Seite im Schacht 44. Der obere Schacht 44 ist nun leer, wohingegen
zwei gebrauchte Druckformen 37 im unteren Schacht 42 abgelegt sind (Fig. 34).
[0102] Das Andrückelement 24 wird vom Formzylinder 33 abgestellt und die Ausrichtvorrichtung
51 schwenkt mit ihren diametralen Anschlägen 52; 53 wieder vorzugsweise in eine horizontale
Lage. Mit den bisher beschriebenen Verfahrensschritten ist auch der Wechsel einer
zweiten Druckform 37 auf dem Formzylinder 33 abgeschlossen, indem eine gebrauchte
zweite Druckform 37 zunächst entfernt und eine neue zweite Druckform 37 aufgezogen
wurde. Der Formzylinder 33 ist wieder produktionsbereit. Auch dieser Wechsel kann
mit der beschriebenen Vorrichtung in weniger als einer Minute vollständig vollzogen
werden. Der Wechsel einer ersten und einer zweiten Druckform 37 kann somit in weniger
als zwei Minuten, vorzugsweise in zusammen weniger als neunzig Sekunden abgeschlossen
sein (Fig. 35).
Bezugszeichenliste
[0103]
- 01
- Aufzug, Druckform
- 02
- Auflagefläche (01)
- 03
- Ende, vorlaufendes (01)
- 04
- Ende, nachlaufendes (01)
- 05
- -
- 06
- Zylinder; Formzylinder
- 07
- Mantelfläche (06)
- 08
- Kanal
- 09
- Öffnung (08)
- 10
- -
- 11
- Biegekante (13)
- 12
- Biegekante (14)
- 13
- Einhängeschenkel
- 14
- Einhängeschenkel
- 15
- -
- 16
- Kante, vordere, erste (09)
- 17
- Kante, hintere, zweite (09)
- 18
- Wandung
- 19
- Wandung
- 20
- -
- 21
- Haltemittel
- 22
- Federelement
- 23
- Stellmittel
- 24
- Abstützelement; Andrückelement; Andrückrolle; Wälzelement; Walze; Rolle
- 25
- -
- 26
- Kante
- 27
- Berührungslinie
- 28
- Lagefixierung
- 29
- Berührungspunkt
- 30
- -
- 31
- Zylinder, Formzylinder, erster
- 32
- Zylinder, Gummituchzylinder, erster
- 33
- Zylinder, Formzylinder, zweiter
- 34
- Zylinder, Gummituchzylinder, zweiter
- 35
- -
- 36
- Aufzug; Druckform
- 37
- Aufzug; Druckform
- 38
- Druckformmagazin
- 39
- Druckformmagazin
- 40
- -
- 41
- Schacht
- 42
- Schacht
- 43
- Schacht
- 44
- Schacht
- 45
- -
- 46
- Bedruckstoff; Papierbahn
- 47
- Trennwand
- 48
- Arretierung
- 49
- Leitblech
- 50
- -
- 51
- Ausrichtvorrichtung
- 52
- Anschlag (51)
- 53
- Anschlag (51)
- 54
- Auflage (44); Gleitschiene; Leiste
- 55
- -
- 56
- Anschlag; Schieber; Registerstift
- 57
- Fördereinrichtung; Fördervorrichtung; Riemenantrieb; Linearantrieb
- 58
- Halter; Druckformhalter
- 59
- Kolben; Schieber
- 60
- -
- 61
- Winkel, Anschlag; Haltelement
- 62
- Anschlag; Haltelement
- 63
- Abschrägung (62)
- 64
- Führungsschiene; Halteelement
- 65
- -
- 66
- Bügel (64)
- 67
- Anschlag
- 68
- Schwenkarm; Federelement; Blattfeder
- 69
- Antrieb; Magnet
- 70
- -
- 71
- Datenerfassungsgerät; Codeleser; Kamerasystem
- 72
- Auflage; Leisten; Gleitschienen
- 73
- Führungselement; Leitblech; Keil; Wälzelement; Rolle
- 74
- Rampe, erste
- 75
- -
- 76
- Gipfelpunkt (74)
- 77
- Rampe, zweite
- 78
- Gipfelpunkt (76)
- 79
- Anschlag
- 80
- -
- 81
- Fördereinrichtung; Fördervorrichtung; Riemenantrieb; Linearantrieb
- 82
- Heber; Druckformheber
- 83
- Kolben
- 84
- Hebarm (82)
- 85
- -
- 86
- Sicherungselement; Klappe
- 87
- Heber; Druckformheber
- 88
- Aufstandspunkt
- 89
- Steg (79)
- 90
- -
- 91
- Sensor
- 92
- Papierleitwalze, erste
- 93
- Papierleitwalze, zweite
- 94
- Farbwerk
- 95
- -
- 96
- Fundament
- 97
- Gestell
- 98
- -
- 99
- -
- 100
- -
- 101
- Zeichenebene; DataMatrix-Code-Fläche
- 102
- Strukturelement
- 103
- feste Begrenzungslinie
- 104
- nicht geschlossene Grenze; Begrenzungslinie
- 105
- -
- 106
- Speicherbereich
- 107
- Bildsensor; CCD-Sensor
- 108
- Erfassungsbereich
- 109
- Betrachtungszone
- 110
- -
- 111
- Gestänge
- 112
- Gelenk
- 113
- Hüllkurve
- 114
- Auswerteeinheit
- 115
- -
- 116
- FR
- Radialkraft
- FG
- Schwerkraft
- MR
- Rückstellmoment
- B
- Breite; Abmessung
- D
- Materialdicke
- H
- Horizontale
- L
- Länge; Abmessung
- M
- Montagerichtung
- P
- Produktionsrichtung
- S
- Schlitzweite
- T09
- Tangente
- T29
- Tangente
- a09
- Abstand
- a37
- Abstand
- a38
- Abstand
- a39
- Abstand
- a54
- Abstand
- a58
- Abstand
- a67
- Abstand
- a71
- Abstand
- a73
- Abstand
- a77
- Abstand
- a86
- Abstand
- a88
- Abstand
- h89
- Höhe
- l13
- Länge
- l14
- Länge
- o38
- Öffnung
- o39
- Öffnung
- s68
- Stellweg
- s82
- Hub
- α1
- Öffnungswinkel
- α2
- Öffnungswinkel
- β1
- Öffnungswinkel
- β2
- Öffnungswinkel
- γ
- Winkel
- δ
- Neigungswinkel
1. Procédé d'exploitation d'un système pour amener à un cylindre (33) au moins une forme
d'impression (37) stockée dans un magasin à formes d'impression (39), où au moins
un lecteur de code (71) appréhende au moins un codage de la forme d'impression (37),
une unité d'évaluation (114), reliée au lecteur de code (71), ou un autre dispositif
d'enregistrement, stockant dans une mémoire au moins une information concernant la
forme d'impression (37), caractérisé en ce que l'information stockée dans la mémoire concerne l'amenée au cylindre (33) de chaque
forme d'impression (37) stockée dans le magasin à formes d'impression (39), l'unité
d'évaluation (114) ou l'autre dispositif d'enregistrement, à partir de l'enregistrement
au moins d'un nombre déterminé de formes d'impression (37) déjà amenées d'un emplacement
d'impression déterminé du cylindre (33), déduisant une information indiquant si l'emplacement
d'impression sur le cylindre (33), auquel la forme d'impression (37) actuellement
stockée dans le magasin à formes d'impression (39) doit être amenée, est libre pour
le montage de cette forme d'impression (37).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un dispositif d'avertissement (117) de l'unité d'évaluation (114) indique une erreur
survenant lors d'un garnissage du magasin à formes d'impression (39) par des formes
d'impression (37) et/ou une erreur survenant lors de l'amenée au cylindre (33) au
moins d'une de ces formes d'impression (37), stockées dans le magasin à formes d'impression
(39).
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'une information d'un système de planification de production (116) est mise à disposition
de l'unité d'évaluation (114) ou de l'autre dispositif d'enregistrement.
4. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que l'unité d'évaluation (114) ou l'autre dispositif d'enregistrement indique chaque
fois, à l'aide de son dispositif d'avertissement (117), après avoir procédé à une
comparaison du codage, détecté de la forme d'impression (37) stockée, avec l'information
du système de planification de production (116), l'occurrence d'une interversion des
formes d'impression (37) stockées à des positions de stockage du magasin à formes
d'impression (39).
5. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que l'unité d'évaluation (114) ou l'autre dispositif d'enregistrement indique chaque
fois, à l'aide de son dispositif d'avertissement (117), la position de stockage correcte
pour une forme d'impression (37) stockée à une position de stockage intervertie dans
le magasin à formes d'impression (39).
6. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que l'unité d'évaluation (114) ou l'autre dispositif d'enregistrement renseigne chaque
fois, à l'aide de son dispositif d'avertissement (117), sur le fait d'un stockage
erroné d'une forme d'impression (37) en une certaine position de stockage du magasin
à formes d'impression (39).
7. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que l'unité d'évaluation (114) ou l'autre dispositif d'enregistrement renseigne chaque
fois, à l'aide de son dispositif d'avertissement (117), sur le fait d'une illisibilité
du codage appliqué sur une forme d'impression (37) en une certaine position de stockage
du magasin à formes d'impression (39).
8. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que l'unité d'évaluation (114) ou l'autre dispositif d'enregistrement renseigne chaque
fois, à l'aide de son dispositif d'avertissement (117), sur celle des positions de
stockage du magasin à formes d'impression (39) à laquelle une erreur de lecture est
survenue.
9. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce qu'un acquittement par le personnel de service de la machine à imprimer, confirmant la
prise de connaissance de cet avertissement de survenance d'une erreur, est prévu pour
marquer la tolérance intentionnelle d'un avertissement de survenance d'erreur, émanant
du dispositif d'avertissement (117).
10. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le lecteur de code (71) utilise un capteur d'images (107) et un dispositif d'éclairage
éclairant la zone de détection (108), le capteur d'images (107) étant réalisé sous
forme de capteur à éléments CCD ou sous forme de capteur CMOS.
11. Procédé selon la revendication 10, caractérisé en ce qu'un plan d'image du capteur d'images (107) est subdivisé en plusieurs zones d'observations
(109) activables sélectivement, chacune de ces zones d'observation (109) reproduisant
exactement l'un des codages appréhendés par la zone de détection (108).
12. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on utilise un codage bidimensionnel, le codage étant réalisé sous forme d'un code
2-D ou sous forme d'un code à matrice de données, ou une étiquette radio transmettant
de l'information sans contact, ou sous forme d'un marquage estampé.
13. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le codage des formes d'impression (37) utilise in indice comptant de façon continue
les formes d'impression (37).
14. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le lecteur de code (71) évalue une image appréhendée par le codage, en procédant
à une comparaison du motif de codage appréhendé avec un motif escompté mémorisé.
15. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le codage est chaque fois réalisé sur une branche d'accrochage (13 ; 14) des formes
d'impression (37) stockées dans le magasin à formes d'impression (39).