[0001] Die Erfindung betrifft einen Rohrreinigungsmolch, insbesondere einen Betonpumpenmolch,
mit einem schwammartig strukturierten Molchkörper, der zumindest eine Mantelfläche,
eine Deckfläche und einen Grundfläche aufweist.
[0002] Betonpumpen müssen unmittelbar nach der Betonförderung zur Vermeidung einer Verkrustung
gereinigt werden. Dazu werden üblicherweise schwammartige Elastomerkugeln verwendet,
die aufgrund eines im Rohrsystem der Betonpumpe erzeugten Druckgradienten durch dieses
befördert wird und dabei die Rohrwände von Betonresten weitestgehend säubert. Diese
Reinigungskugeln sind üblicherweise an der Oberfläche offenporig ausgebildet, sodass
Wasser in diese Reinigungskugeln eindringen kann und damit der Reinigungseffekt erhöht
wird.
[0003] Zur Erhöhung der mechanischen Stabilität derartiger Reinigungskugeln wurde in der
DE 34 24 855 A1 ein zweischaliges System vorgeschlagen, wobei die Reinigungskugel aus einem elastischen
Kern, einer Sperrschicht und eine elastische Außenschale besteht. Durch diese Sperrschicht
soll das Eindringen von Beton in die Reinigungskugel vermieden werden, da eingedrungener
Beton, der aushärtet, zu Deformierungen, Aufquellen, Verhärtung und Brüchigkeit der
Reinigungskugel führen kann. Wahlweise ist auch bei dieser Ausführungsvariante eine
offenzellige poröse Haut über der zweiten Schale angeordnet.
[0004] Neben der kugelförmigen Ausführung sind auch Molche zur Rohrreinigung bekannt, die
im ungestauchten Zustand einen zylindrischen Grundkörper aus einem verformbaren geschäumten
Kunststoff aufweisen, beispielsweise aus der
DE 71 28 231 U1. Dieser Grundkörper weist in Teilbereichen der Mantelfläche eine Hülle aus einem
undurchlässigen Material auf, die mit einer Deckschicht auf einer Stirnfläche des
Grundkörpers aus einem einzigen flexiblen Stück hergestellt ist. Die Oberfläche dieses
Molches ist durch Aussparungen in der Außenhülle, bspw. schraubenlinienförmig oder
rautenförmigen, strukturiert. Es soll hiermit ein Molch zur Verfügung gestellt werden,
der in hohem Masse widerstandsfähig gegenüber Einreißen und Abrieb ist, ohne das dadurch
die Flexibilität, Elastizität und Abdichtwirkung verringert wird.
[0005] In der von der Anmelderin stammenden
AT 502 209 A wird ein Reinigungskörper für Betonpumpen beschrieben, der unter anderem auch annähernd
zylinderförmig ist, wobei dieser Zylinder an einem seiner Enden halbkugelförmig ausgebildet
ist. Dieser Putzkörper weist eine strukturierte Oberfläche auf, beispielsweise eine
Oberfläche die mit Noppen versehen ist, und kann zumindest über große Bereiche der
Oberfläche mit geschlossenen Poren ausgebildet sein.
[0006] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, einen Betonpumpenmolch zur Verfügung zu stellen,
der eine verbesserte Reinigungswirkung aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den eingangs genannten Rohrreinigungsmolch gelöst, dessen
Molchkörper die Form eines Prismas hat und dessen Mantelfläche zumindest bereichsweise
offenporig ausgebildet ist. In völliger Abkehr von der bisher vorherrschenden Meinung,
dass derartige Putzkörper entweder kugelförmig sein müssen (
DE 34 24 855 A1) oder zumindest die Deckfläche halbkugelförmig (
AT 502 209 A) oder kegelförmig (
DE 71 28 231 U1) ausgebildet sein muss, konnte die Anmelderin in Weiterentwicklung ihres Produktes
feststellen, dass durch die Ausbildung eines Rohrreinigungsmolches in Form eines Prismas
nicht nur die Reinigungswirkung verbessert ist durch Maximierung der aktiven Reinigungsfläche,
sondern dass damit auch eine höhere Lebensdauer durch die Flächenpressung - üblicherweise
werden diese Rohrreinigungsmolche mit einem größeren Durchmesser als der des zu reinigenden
Rohres ausgebildet - im Bereich der vertikalen Kanten, und die damit verbundene Komprimierung
in diesem Bereich, erreicht werden kann. Zudem ist dieser Rohrreinigungsmolch kostengünstiger
herstellbar, insbesondere wenn dieser aus einem Rohling geschnitten muss, da weniger
Abfall anfällt als dies bei der Ausführungsform Kugel der Fall ist, die teilweise
ebenfalls aus derartigen Vorformlingen geschnitten werden (es gibt auch Verfahren
zur direkten Aufschäumung in Kugelform in entsprechenden Formen, die jedoch hinsichtlich
der Entformbarkeit schwerer zu handhaben sind und zudem eine geringere Produktivität
aufweisen).
[0008] Zur Erhöhung dieser Wirkung kann gemäß einer Ausführungsvariante das Prisma eine
Grundfläche in Form eines, insbesondere regelmäßigen, Vielecks aufweisen, vorzugsweise
mit mehr als vier Ecken. Es wird damit eine Vergleichmäßigung der über die Kanten
bzw. die Flächenpressung in den Molchkörper eingebrachten Komprimierung erreicht werden.
[0009] Es besteht aber auch die Möglichkeit das Prisma als Zylinder auszuführen, wenn die
verbesserte Reinigungswirkung allein aufgrund der offenporigen Mantelfläche erreicht
wird.
[0010] Das Prisma kann auch ein Quader, insbesondere ein Würfel sein, wodurch die Herstellung
dieses Rohrreinigungsmolches insofern noch weiter vereinfacht und dieser somit kostengünstiger
hergestellt werden kann, als derartige Prismen lediglich aus einem Block herausgeschnitten
werden müssen, und damit der Anfall an Abfallmaterial weiter reduziert werden kann.
Zudem wird bei einem Viereck eine erhöhte Komprimierung im Bereich der Kanten nach
dem Einsetzen des Rohrreinigungsmolches in das Rohr und damit eine höhere Aussteifung
im Kantenbereich und eine verbesserte Reinigungswirkung erzielt.
[0011] Zur Verbesserung der Förderbarkeit des Rohrreinigungsmolches aufgrund eines Druckgradienten
im Rohr kann die Deckfläche und/oder die Grundfläche zumindest großteils mit einer
Haut versehen sein, also im Wesentlichen geschlossenporig ausgeführt sein.
[0012] Mit "zumindest großteils" ist gemeint, dass zumindest 80 %, insbesondere zumindest
90 % bzw. zumindest 98 %, der Deckfläche und/oder Grundfläche geschlossenporig ausgeführt
sind. Insbesondere kann die Deckfläche zu zumindest 80 % und die Grundfläche zu zumindest
98 % geschlossenporig ausgeführt sein.
[0013] Weiters kann die Deck- und/oder Grundfläche bombiert ausgebildet sein, wiederum um
die Ansaugung bzw. Durchpressung des Rohrreinigungsmolches durch die Rohrleitung bzw.
um die Richtungsführung im Rohr zu verbessern. Durch die Bombierung kann auch eine
bessere Entformbarkeit erreicht werden, sollte der Rohrreinigungsmolch durch Aufschäumen
in einer Form hergestellt werden.
[0014] Dabei ist es von Vorteil, wenn der Radius der Bombierung zumindest über den Großteil
der Fläche so ausgewählt ist, dass eine an diese bombierte Fläche angelegte Tangente,
einen Winkel zwischen 8° und 15° mit der Horizontalen einschließt (im Querschnitt
betrachtet). Im Kantenbereich, d.h. im Anschlussbereich an die Mantelfläche, kann
ein kleinerer Radius gewählt werden, sodass hier die Tangente eine Winkel zwischen
30 ° und 75 ° mit der Horizontalen einschließt.
[0015] Zur Verbesserung der Reinigungswirkung ist es ebenfalls von Vorteil, wenn ein Verhältnis
einer Höhe des Prismas zu einem Durchmesser der Grundfläche in Abhängigkeit vom Durchmesser
ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 1 : 1 und einer oberen
Grenze von 6 : 1. Insbesondere bei größeren Durchmessern, beispielsweise bei Durchmessern
ab 100 mm, kann dieses Verhältnis ausgewählt sein aus einem Bereich mit einer unteren
Grenze von 1 : 1 und einer oberen Grenze von 2 : 1.
[0016] Eine weitere Verbesserung der Reinigungswirkung wird auch dadurch erreicht, dass
ein Porendurchmesser der schwammartigen Struktur ausgehend von einem Kern des Molchkörpers
zumindest in Richtung auf die Mantelfläche kleiner wird, d.h. im Wesentlichen ein
Gradient an Porendurchmessern erzeugt wird, da damit in den Randbereichen des Betonpumpenmolches
mehr Material der schwammartigen Struktur vorhanden ist und somit diese Randbereiche
schwerer sind und damit auch eine erhöhte Scherwirkung auf die Wandfläche des Rohres
ausüben können.
[0017] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0018] Es zeigen jeweils in stark schematisch vereinfachter Darstellung:
Fig. 1 eine erste Ausftihrungsvariante eines Betonpumpenmolches mit achteckigem Querschnitt
in Schrägansicht;
Fig. 2 eine zylinderförmige Ausführungsvariante des Betonpumpenmolches mit bombierter
Deckfläche in Seitenansicht.
Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mit umfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mit umfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereich beginnen mit
einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10 oder
weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1 oder 5,5 bis 10.
Fig. 1 zeigt einen Rohrreinigungsmolch in Form eines Betonpumpenmolches 1 mit einem
Molchkörper 2, der bei dieser Ausführungsvariante acht Mantelflächen 3 sowie eine
Deckfläche 4 und eine Grundfläche 5 aufweist. Dieser Molchkörper 2 ist somit in Form
eines achteckigen Prismas 6 ausgebildet.
Prinzipiell kann der Rohreinigungsmolch zur Reinigung von Rohren verwendet werden,
in denen Medien gefördert werden, die Rückstände an der Rohrwandung erzeugen, wie
z.B. Beton oder Schlamm.
Der Molchkörper 2 besteht aus einem hierfür üblichen Werkstoff mit schwammartiger
Struktur. Bspw. besteht dieser Molchkörper 2 aus einem schwammgummiartigen, vulkanisierten
Naturkautschuk oder Synthesekautschuk. Es ist aber auch möglich, diesen Molchkörper
2 aus anderen Kunststoffen, wie z.B. geschäumten Polyurethan oder geschäumten PVC,
herzustellen.
Die prinzipielle Herstellung dieses Betonpumpenmolches 1 bzw. Rohreinigungsmolches
erfolgt mit aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren. Beispielsweise kann dieser
aus einem größeren schwammgummiartigen Block herausgeschnitten bzw. herausgefräst
werden, wobei bevorzugt in diesem Falle zuerst ein Quader aus diesem Block herausgeschnitten
wird und die endgültige Fassonierung des Rohreinigungsmolches durch Befräsung und/oder
Schleifen der Quadermantelfläche und der Herstellung des Prismas 6 durchgeführt wird.
Es ist aber auch möglich, diesen Rohreinigungsmolch durch direktes Aufschäumen in
einer geschlossenen Form herzustellen, bspw. wie dies in der AT 502 209 A unter Verwendung einer Silikonform beschrieben wurde, wobei auch Verfahren mit herkömmlichen,
mit Trennmitteln versehenen Metallformen möglich sind, sodass also dieser Betonpumpenmolch
1 bereits nach der Entformung die endgültige Form aufweist und eine Befräsung bzw.
Bearbeitung nicht bzw. nur in sehr geringem Ausmaß erforderlich ist. Es können aber
auch Schäumverfahren mit offener Form eingesetzt werden.
Da diese Verfahren prinzipiell aus dem Stand der Technik bekannt sind, sei an die
einschlägige Literatur verwiesen, bspw. auf die auf die Anmelderin zurückgehende AT 502 209 A.
Die Mantelflächen 3 dieses Molchkörpers 2 sind offenporig ausgebildet, sodass an diesen
Mantelflächen 3 die netzartige, schwammartige Struktur sichtbar ist. Es wird hiermit
erreicht, dass einerseits die Waschflüssigkeit, also beispielsweise Wasser, in den
Molchkörper 2 eindringen kann und somit die Reinigungswirkung erhöht wird. Andererseits
wird damit die "Scheuerleistung" des Betonpumpenmolches 1 erhöht.
Es besteht im Rahmen der Erfindung aber auch die Möglichkeit, dass die Mantelfläche
teilweise geschlossenporig ausgeführt ist. Z.B. kann der Molchkörper hergestellt werden,
indem aus einem viereckigen Prisma mit zumindest großteils geschlossenzelliger Mantelfläche
die Kanten abgetragen werden, also ein achteckiges Prisma erzeugt wird, und dadurch
die Offenporigkeit in Teilbereichen der Mantelfläche erzeugt wird. Es besteht auch
die Möglichkeit in der Mantelfläche selbst Einfräsungen vorzunehmen, wodurch Ausnehmungen
mit offener Porenstruktur erzeugt werden, z.B. in Form von Längsrillen oder Querrillen.
Bevorzugt weist dieser Betonpumpenmolch 1 keine strukturierte Oberfläche auf, ist
also zumindest im Bereich der Mantelflächen 3 ebenflächig ausgeführt. Mit "im Wesentlichen"
soll zum Ausdruck gebracht sein, dass aufgrund der Porigkeit dieser Oberfläche selbstverständlich
keine Ebenflächigkeit im strengen Sinne des Wortes erreicht wird, sondern dass keine
Noppen oder dgl., wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, vorhanden sind.
Selbstverständlich ist es jedoch möglich, sollte dies zur Erhöhung der Reinigungswirkung
gewünscht sein, eine derartige Oberflächenstruktur anzubringen, z.B. durch Ausbildung
einer Rillenstruktur, wenngleich dies nicht die bevorzugte Ausführungsvariante ist.
Ein Durchmesser 7 der Deckfläche 4 wird bevorzugt so bemessen, dass diese Abmessung
größer ist als der Durchmesser des zu reinigenden Rohres. Prinzipiell ist dies bei
Reinigungskörpern für Betonpumpen nach dem Stand der Technik ebenfalls so. Mit der
prismatischen Ausführung des Betonpumpenmolches 1 wird jedoch durch diese Komprimierung
zumindest im Bereich der Mantelflächen 3 eine "Versteifung" der zwischen den einzelnen
Mantelflächen 3 ausgebildeten Kanten erreicht, sodass diese in Art von Scheuerleisten
wirken. Es ist also mit dem erfindungsgemäßen Betonpumpenmolch 1 möglich, diesen einstückig
herzustellen, sodass die Herstellungskosten gesenkt werden können. Dazu ist es von
Vorteil, wenn dieser Durchmesser 7 der Deckfläche 4 - in Abhängigkeit vom der Porenstruktur
und der Porengröße - um zumindest einen Wert größer gewählt wird als der Durchmesser
des zu reinigenden Rohres, der ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren
Grenze von 10 % und einer oberen Grenze von 50 %, bzw. ausgewählt ist aus einem Bereich
mit einer unteren Grenze von 20 % und einer oberen Grenze von 50 %.
Prinzipiell besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass auch die Deckfläche
4 und/oder die Grundfläche 5 offenporig ausgebildet ist. Vorzugsweise ist jedoch zumindest
die Deckfläche 4 oder die Grundfläche 5, bevorzugt beide Flächen, mit einer Haut bzw.
Deckschicht überzogen, sodass diese Oberfläche bzw. diese Oberflächen zumindest großteils
geschlossen sind, also im Wesentlichen keine Poren an diesen Oberflächen sichtbar
sind. Mit "im Wesentlichen" ist in diesem Zusammenhang gemeint, dass zumindest 80
% dieser Fläche, vorzugsweise zumindest 90 % bzw. zumindest 95 %, mit einer Haut oder
Beschichtung überzogen sind. Bevorzugt wird eine Variante, bei der mindestens 80 %
der Deckfläche 4 und mindestens 98 % der Grundfläche 5 keine offenen Poren aufweisen.
Die Haut wird bevorzugt aus dem Werkstoff des Betonpumpenmolches 1 hergestellt. Insbesondere
kann diese Haut während des Herstellungsverfahrens gebildet werden, bspw. wenn dieser
Betonpumpenmolch 1 in einer geschlossenen Form aufgeschäumt wird. Für Herstellungsverfahren,
wonach der Molchkörper 2 aus einem größeren Block geschnitten wird, sollte in diesem
Falle die Höhe dieses Blockes so bemessen sein, dass die beiden Flächen, d.h. die
Deckfläche 4 und die Grundfläche 5, einem Teil der Deckfläche bzw. der Grundfläche
dieses größeren Blockes entsprechen, bzw. für den Fall, dass nur eine der beiden Flächen
geschlossenporig ausgebildet ist, die Höhe ca. dem doppelten bzw. vierfachen - in
Abhängigkeit vom Durchmesser des Molchkörpers 2 - einer Höhe 8 des Molchkörpers 2
entsprechen.
Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, dass das Druckgefälle innerhalb des zu reinigenden
Betonpumpenrohres besser auf den Betonpumpenmolch 1 wirkt, wodurch die Reinigungswirkung
bzw. die Förderung dieses Betonpumpenmolches 1 bzw. Rohreinigungsmolches durch das
Betonpumpenrohr bzw. Rohr verbessert werden können.
Diese Höhe 8 des Molchkörpers 2 ist zur Verbesserung der Reinigungswirkung bevorzugt
so gewählt, dass ein Verhältnis dieser Höhe 8 zum Durchmesser 7 des Molchkörpers 2
ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 1 : 1 und einer oberen
Grenze von 6 : 1. Insbesondere kann dieses Verhältnis der Höhe 8 zum Durchmesser 7
ausgewählt sein aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 1 : 1 und einer oberen
Grenze von 2 : 1. Zur Einstellung eines Verhältnisses aus dem letztgenannten Bereich
kann die Herstellung auch im so genannten Freitreibverfahren erfolgen, also in einer
offenen Form, neben der Herstellung durch Bearbeitung eines blockförmigen Rohlings.
Es ist weiters bevorzugt, wenn dieser Betonpumpenmolch 1 ein Wasseraufnahmevermögen
aufweist, dass ausgewählt ist aus einem Bereich von 0,3 g Wasser/g Betonpumpenmolch
1 und einer oberen Grenze von 3 g Wasser/g Betonpumpenmolch 1, in Abhängigkeit von
der Porenstruktur. Durch die Herstellung des Molches mit größeren Poren, kann auch
das Wasseraufnahmevermögen, im Vergleich zu Molchen mit kleineren Poren, vergrößert
werden.
Neben der Ausführungsvariante nach Fig. 1 besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit
diesen Betonpumpenmolch 1 bzw. Rohreinigungsmolch, d.h. das Prisma 6, mit anderen
Querschnittsformen, bspw. in Form eines Vieleckes mit vier, fünf, sechs, sieben, neun,
zehn, elf, zwölf etc. Ecken auszubilden. Insbesondere kann zur Erhöhung der "Scheuerleistenwirkung"
dieses Prisma 6 auch quaderförmig sein, bevorzugt würfelförmig, wobei die Würfelförmigkeit
den Vorteil bietet, dass diese Kantenpressung über die gesamte Oberfläche des Betonpumpenmolches
1 bzw. Rohreinigungsmolch besser verteilt werden kann.
Stellvertretend für diese Ausführungsvarianten ist in Fig. 2 eine Variante der Erfindung
gezeigt, bei der der Molchkörper 2 in Form eines Zylinders ausgebildet ist, mit lediglich
einer Mantelfläche 3. Dieses Prisma 6, d.h. der Zylinder, kann prinzipiell einen kreisrunden
Querschnitt aufweisen, jedoch kann es auch von Vorteil sein, eine elliptische Grundform
zu wählen, wiederum um damit in den beiden Seitenbereichen eine erhöhte Komprimierung
durch das Einsetzen des Molches in das Rohr und damit bessere Scheuerwirkung zu erzielen.
Wie bei dieser Ausführungsvariante nach Fig. 2 ersichtlich, ist die Deckfläche 4 bombiert
ausgeführt, wobei ein Radius 9 der Bombierung bevorzugt so ausgewählt ist, dass eine
an diese bombierte Fläche angelegte Tangente, einen Winkel von nicht kleiner als 5
° und nicht größer als 45 ° bzw. 30 ° mit der Horizontalen einschließt (im Querschnitt
betrachtet). Insbesondere kann dieser Winkel zwischen 5 ° und 15 ° betragen. Es wird
damit eine bessere Ansaugung bzw. Durchpressung des Putzkörpers im bzw. durch das
Betonpumpenrohr erreicht.
Es ist dabei möglich, dass der Radius in Richtung auf eine Längsmittelachse 11 größer
wird, also die Krümmung der bombierten Fläche abnimmt.
Im Kantenbereich zwischen der Mantelfläche 3 und der Deckfläche 4 kann dieser Bombierungsradius
kleiner ausgeführt sein, sodass die Tangente in einem Winkel zwischen 30 ° und 75
° zur Horizontalen verläuft.
Insbesondere wird dieses Verhalten des Rohreinigungsmolches bzw. Betonpumpenmolches
1 noch dadurch verbessert, wenn diese Deckfläche 4 mit der oben stehend angeführten
Haut bzw. Deckschicht versehen ist.
Wie in Fig. 2 weiters strichliert angedeutet ist, kann die Grundfläche 5 analog zur
Deckfläche 4 mit einer Bombierung und/oder Haut ausgeführt sein.
Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung ist es von Vorteil, wenn die Porenstruktur
des Molchkörpers 2 derart ausgebildet ist, dass ein Porendurchmesser vom Kernbereich
des Molchkörpers 2 bis in den Randbereich zumindest der Mantelflächen 3 abnimmt. Erreicht
kann dies z.B. dadurch werden, dass der Molch direkt in einer entsprechenden Form
geschäumt wird und der Formhohlraum mit einem Volumen an aufzuschäumendem Material
befüllt wird, das um bis zu 20 % über dem Normalfüllvolumen liegt. Es wird damit durch
das Aufschäumen auf die Oberfläche des Molches ein höherer Druck ausgeübt, wodurch
kleinere Poren entstehen. Dabei ist es von Vorteil, wenn der Molch nicht formgetrieben
sondern freigetrieben wird, da damit eine sehr glatte Oberfläche erhalten wird.
Generell können die Poren des Molches nach der Erfindung einen mittleren Durchmesser
aufweisen, der ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 1 mm
und einer oberen Grenze von 8 mm, insbesondere ausgewählt aus einem Bereich mit einer
unteren Grenze von 1 mm und einer oberen Grenze von 5 mm. Im Falle eines Gradienten
kann der Porendurchmesser in diesen Bereichen variieren.
Mit mittlerem Porendurchmesser ist der Mittelwert der jeweils größten Abmessung von
20 Poren gemeint.
Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten des Rohrreinigungsmolches,
wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten
Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen
der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit
aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können
des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus des Betonpumpenmolches 1 dieser bzw. dessen Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden. Bezugszeichenaufstellung
- 1
- Betonpumpenmolch
- 2
- Molchkörper
- 3
- Mantelfläche
- 4
- Deckfläche
- 5
- Grundfläche
- 6
- Prisma
- 7
- Durchmesser
- 8
- Höhe
- 9
- Radius
- 10
- Winkel
- 11
- Längsmittelachse
1. Rohrreinigungsmolch, insbesondere Betonpumpenmolch (1), mit einem schwammartig strukturierten
Molchkörper (2), der zumindest eine Mantelfläche (3), eine Deckfläche (4) und eine
Grundfläche (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Molchkörper (2) die Form eines Prismas (6) hat, und die Mantelfläche (3) zumindest
teilweise offenporig ausgebildet ist.
2. Rohrreinigungsmolch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Prisma (6) eine Grundfläche in Form eines, insbesondere regelmäßigen, Vielecks
hat.
3. Rohrreinigungsmolch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Prisma (6) ein Zylinder ist.
4. Rohrreinigungsmolch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Prisma (6) ein Quader, insbesondere ein Würfel, ist.
5. Rohrreinigungsmolch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckfläche (4) zumindest großteils mit einer Haut oder Deckschicht versehen ist.
6. Rohrreinigungsmolch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundfläche (5) zumindest großteils mit einer Haut oder Deckschicht versehen
ist.
7. Rohrreinigungsmolch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckfläche (4) und/oder Grundfläche (5) bombiert ausgebildet ist bzw. sind.
8. Rohrreinigungsmolch nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Radius (9) der Bombierung so ausgewählt ist, dass eine an diese bombierte Fläche
angelegte Tangente, einen Winkel zwischen 8 ° und 15 ° mit der Horizontalen einschließt
(im Querschnitt betrachtet).
9. Rohrreinigungsmolch nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis einer Höhe (8) des Prismas zu einem Durchmesser (7) der Grundfläche
(5) ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 1 : 1 und einer
oberen Grenze von 6 : 1.
10. Rohrreinigungsmolch nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Porendurchmesser der schwammartigen Struktur ausgehend von einem Kern des Molchkörpers
(2) zumindest in Richtung auf die Mantelfläche(n) (3) kleiner wird.
11. Verwendung des Rohrreinigungsmolchs nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Reinigung
des Förderrohres einer Betonpumpe.