(19)
(11) EP 2 070 612 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.06.2009  Patentblatt  2009/25

(21) Anmeldenummer: 07122833.2

(22) Anmeldetag:  11.12.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B22D 19/00(2006.01)
B22D 17/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(71) Anmelder: Georg Fischer GmbH
58791 Werdohl (DE)

(72) Erfinder:
  • Winkler, Manfred
    35745, Herborn (DE)

(74) Vertreter: Weiss, Wolfgang 
Georg Fischer AG Patentabteilung Amsler-Laffon-Strasse 9
8201 Schaffhausen
8201 Schaffhausen (CH)

   


(54) Verfahren zum Herstellen von Gussteilen aus Leichtmetall mit Einsätzen


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Gussteilen (1) aus Leichtmetall mit Einsätzen (2) nach dem Druckgussverfahren, wobei die auf Paletten (24) gelagerten Einsätze (2) von einem Roboter entnommen und in die Form in der Druckgussmaschine eingelegt werden, dass das Gussteil (1) nach dem Giessvorgang mittels des Roboters entnommen und zur weiteren Bearbeitung abgelegt wird.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Gussteilen aus Leichtmetall mit Einsätzen nach dem Druckgussverfahren.

[0002] Bei Gussteilen, wie z. B. Getriebegehäuse, Allradgehäuse etc., werden die Leitungen zur Versorgung des Innenlebens der Gussteile je nach Funktion, beispielsweise Schmierungen mit Öl, ausserhalb der Gussteile verlegt. Diese Leitungen erfordern deshalb einen bestimmten Platzbedarf.

[0003] Daher war es die Aufgabe der Erfindung, Gussteile zu entwickeln, die die zur Versorgung benötigten Einsätze in den Innenraum der Gussteile zu verlegen, ohne dass die Gussteile deswegen grösser dimensioniert werden müssen. Insbesondere soll ein Verfahren vorgeschlagen werden, welches die Einsätze schon beim eigentlichen Giessprozess in der Druckgussmaschine in das Gussteil einbringt.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die auf Paletten gelagerten Einsätze von einem Roboter entnommen und in die Form in der Druckgussmaschine eingelegt werden, dass das Gussteil nach dem Giessvorgang mittels des Roboters entnommen und zur weiteren Bearbeitung abgelegt wird.

[0005] Die Herstellung des Gussteils erfolgt in bekannter Weise in einer Druckgussmaschine. Nach der Erfindung kommt ein weiterer Verfahrensschritt hinzu, nämlich das Einlegen der Einsätze in die Form vor dem Druckgussvorgang. Nach dem Druckgussvorgang sind die Einsätze innerhalb der zulässigen Toleranzen positioniert. Nach dem Giessvorgang werden die Gussteile wie bekannt abgelegt und zur Weiterbehandlung, beispielsweise Kühlen, Säubern, Entgraten, Prüfen etc., an die einzelnen Stationen mittels Roboter befördert.

[0006] Ein Vorteil des besteht darin, dass die Giessform Mittel zur genauen Positionierung der Einsätze aufweist. Weiterhin weisen die Einsätze Fixierungen passend für die Mittel zur Positionierung auf. Um die geforderten Toleranzen einhalten zu können, sind an den Gussteilen Fixierungen in Form von Bohrungen, Sacklöchern oder ganze Ummantelungen, entsprechend nach den Einsätzen geformt angebracht.

[0007] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Einsätze rohrförmig ausgebildet. Die Einsätze können beispielsweise aus einem entsprechend je nach Platzbedarf geformten Rohr oder aus mehreren Rohren als Rohrpaket in das Gussteil angeordnet sein.

[0008] In einigen Anwendungsfällen ist es erforderlich, dass mindestens ein Ende der rohrförmigen Einsätze verschlossen ist, damit beim Giessen kein Material in die rohrförmigen Einsätze einfliessen kann.

Ein mögliches Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:



[0009] 

Fig. 1 ein Gussteil mit einem eingegossenen Rohrpaket

Fig. 2 einen rohrförmigen Einsatz

Fig. 3 ein Rohrpaket

Fig. 4 eine Schnittansicht eines Gussteils

Fig. 5 eine Palette mit Einsätzen



[0010] In Fig. 1 ist beispielhaft ein Allradgetriebe als Gussteil 1 gezeigt. In das Gussteil 1 ist ein Rohrpaket 5 nach dem erfindugsgemässen Verfahren eingebracht. Die Anschlussenden 7 der einzelnen Rohre 8 weisen an den Stirnseiten 9 des Gussteils 1 heraus.

[0011] Der in Fig. 2 gezeigte einrohrige Einsatz 10 ist entsprechend für das dazu erforderliche Gussteil gekrümmt geformt. Der rohrförmige Einsatz 10 weist eine Aufnahme für die X-Fixierung 11 und eine Aufnahme für die Y-Fixierung 12 auf. Für diese Fixierungen sind in dem nicht dargestellten Gussteil entsprechende Bohrungen zur tolerantgerechten Positionierung vorgesehen. Entsprechendes gilt für die Z-Fixierung 13. Das Ende 14 der Z-Fixierung ist verquetscht, um ein Einspritzen von flüssigem Gussmaterial zu verhindern.

[0012] Die Fig. 3 zeigt ein aus zwei Rohren 15, 16 bestehendes Rohrpaket 5. Die beiden Rohre sind verschweisst. Wie in Fig. 2 sind X-, Y- und Z- Fixierungen vorgesehen. Die Rohrenden 20 und 21 sind zur Abdichtung vor flüssigem Giessmaterial verschlossen.

[0013] Eine weitere Möglichkeit der Fixierung zeigt die Fig.4. Hier ist in der Gussform eine Ummantelung 22 mit weiteren Fixierungen 23 (Teilansichten vergrössert) vorgesehen. Das für die Ummantelung vorgesehene Rohr ist nicht in der Zeichnung dargestellt. Vorzugsweise sind die Fixierungen 23 mit entsprechenden Einfädelschrägen versehen, um das Einbringen der Rohre für den Roboter zu erleichtern.

[0014] Gemäss Fig. 5 ist das Verfahren bevorzugt derart ausgestaltet, dass die Aufnahmen 25 auf den Paletten 24 für die Fixierungen 4 der Einsätze 2 auch zur Lagerung auf den Paletten 24 geeignet sind.

Bezugszeichenliste



[0015] 
1
Gussteil
17
X-Fixierung
2
Einsatz
18
Y-Fixierung
3
Positionierung
19
Z-Fixierung
4
Fixierung
20
Rohrende
5
Rohrpaket
21
Rohrende
6
Rohrende
22
Ummantelung
7
Anschlussenden
23
Fixierungen
8
Rohre
24
Paletten
9
Stirnseiten
25
Aufnahmen
10
Rohrförmiger Einsatz
11
X-Fixierung
12
Y-Fixierung
13
Z-Fixierung
14
Ende der Z-Fixierung
15
Rohr
16
Rohr



Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen von Gussteilen (1) aus Leichtmetall mit Einsätzen (2) nach dem Druckgussverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass die auf Paletten (24) gelagerten Einsätze (2) von einem Roboter entnommen und in die Form in der Druckgussmaschine eingelegt werden, dass das Gussteil (1) nach dem Giessvorgang mittels des Roboters entnommen und zur weiteren Bearbeitung abgelegt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Giessform Mittel zur genauen Positionierung (3) der Einsätze (2) aufweist.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Positionierung als Bohrung oder Sackloch ausgebildet ist.
 
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Positionierung als Ummantelung, angepasst an den Einsatz, ausgestaltet ist.
 
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (2) Fixierungen (4) passend für die Mittel zur Positionierung (3) aufweisen.
 
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (2) rohrförmig ausgebildet sind.
 
7. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (2) als Rohrpakete (5), insbesondere aus mindestens zwei Rohren ausgebildet sind.
 
8. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Ende (6) der rohrförmigen Einsätze verschlossen sind.
 
9. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierungen (4) der Einsätze (2) auch für die positionsgenaue Lagerung auf den Paletten (24) geeignet sind
 




Zeichnung



















Recherchenbericht