[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung und zum Betrieb von Drucksieben
für die Verwendung in einer Siebdruckmaschine, insbesondere beim Flachsiebdruck sowie
eine Vorrichtung zur Herstellung oder zum Betrieb von Drucksieben. Die Erfindung betrifft
weiterhin einen Siebrahmen sowie eine Siebdruckmaschine.
[0002] Die ein- oder mehrfarbige Bedruckung unterschiedlichster Produkte wie Dosen, Flaschen,
Tuben, CDs oder DVDs, Elektronikartikel, Kleidungsstücke wie T-Shirts oder Mützen
oder allgemeine Bedruckstoffe mittels Siebdruckverfahren sind seit vielen Jahren üblich.
In den meisten Fällen werden dabei Siebdruckwerke verwendet, welche mittels eines
Flachsiebes arbeiten. Zur Herstellung des Flachsiebes wird das Siebgewebe dazu auf
einen stabilen Rahmen unter einer mechanischen Vorspannung aufgezogen und auf dem
Rahmen fixiert.
[0003] Damit das so erhaltene Drucksieb in einer Druckmaschine verwendet werden kann, muss
das zu druckende Bild in das Siebgewebe eingebracht werden, wodurch in dem Siebgewebe
bildgebende Bereiche entstehen, in welchen das Siebgewebe für Druckfarbe durchlässig
ist und nicht bildgebende Bereiche in welchen das Siebgewebe für Druckfarbe undurchlässig
ist.
[0004] Zur Bebilderung des Siebes wird daher das eingespannte Drucksieb zunächst mit einem
photostrukturierbaren Lack überzogen, wodurch das Drucksieb zunächst undurchlässig
für Druckfarbe wird.
[0005] In einer anderen Ausführung wird ein bereits beschichtetes Gewebe auf den Druckrahmen
aufgezogen. In einem nachfolgende Arbeitsschritt wird das beschichtete Gewebe mittels
einer Bebilderungseinheit beispielsweise einer Belichtungseinheit mit dem zu druckenden
Motiv belichtet, wodurch je nach Ausführung eines dabei auf dem Siebgewebe verwendeten
Photolackes entweder eine Polymerisation des belichteten Lackes erfolgt, wodurch dieser
unlöslich wird oder eine Depolymerisation der belichten Bereiche stattfindet, wodurch
der Lack an diesen Stellen löslich wird. In einem nachträglichen Entwicklungsschritt
werden dann die löslichen Bereiche des Photolackes vom Sieb entfernt, so dass das
Sieb nur an den gewünschten Stellen für Druckfarbe durchlässig ist.
[0006] In einer alternativen Bebilderungseinheit können auch entsprechende Lacke oder Wachse
mittels eines Tintenstrahldruckverfahrens auf das Siebgewebe aufgebracht werden, so
dass hierdurch für Druckfarbe undurchlässige nicht bildgebende Bereiche entstehen.
[0007] Es ist daher erforderlich, für jedes zu druckende Motiv und jede zu druckende Farbe
ein eigenes Drucksieb zu erstellen und zur Gewährleistung eines reibungslosen Druckbetriebes
eine entsprechende Anzahl an Ersatzdrucksiebe bereitzustellen, wodurch insbesondere
bei einer größeren Anzahl von Druckmotiven eine aufwändige Bevorratung an Drucksieben
erforderlich ist.
[0008] Nachteilig an der beschriebenen Art der Herstellung und Verwendung der Drucksiebe
und insbesondere deren Bevorratung ist, dass die mechanische Spannung der Drucksiebe,
wie sie bei der Bespannung des Siebrahmens vorgegeben wurde nach deren Bebilderung,
sei es durch einen Tintenstrahldruck und / oder Belichtung und Entwicklung der Siebe
verändert sein kann.
[0009] Zum Einen kann der mechanische Zusammenhalt der Gewebefäden aufgrund des Fehlens
des Photolackes in den bildgebenden Bereichen geändert sein und es können mechanisch
andere Verhältnisse herrschen, wodurch zumindest lokal unterschiedliche Siebspannungen
entstehen können. Zum Anderen kann die Siebspannung lokal durch einen Belichtungs-
und Entwicklungsvorgang ebenfalls unterschiedlich beeinträchtigt werden kann, indem
die Gewebefasern unter Lichteinfluss, insbesondere unter UV-Licht Einfluss und / oder
den chemischen Einfluss der Entwicklungsflüssigkeiten in ihren mechanischen Eigenschaften
beeinflusst werden, so dass die tatsächliche Siebspannung von der anfänglich eingestellten
Siebspannung mehr oder weniger abweicht. Ebenso kann sich die Siebspannung durch eine
Lagerung der bebilderten Drucksiebe verändern.
[0010] Durch eine Veränderung der Siebspannung, welche zudem in unterschiedlichen Bereichen
eines Drucksiebes unterschiedlich sein kann, wird jedoch unmittelbar die Druckqualität
eines aufgedruckten Bildes beeinflusst, wodurch sich Qualitätsveränderungen ergeben
können, insbesondere beim Wechsel eines Drucksiebes infolge eines Siebrisses, so dass
bei jedem Siebwechsel eine erneute Einstellung des optimalen, erforderlichen Anpressdruckes
der Rakelmesser erfolgen muss.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die genannten Nachteile zu beseitigen und eine
Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen mit welcher/welchem ein Siebrahmen mit einer
vorgebbaren mechanischen Vorspannung bespannt werden kann, bebildert werden kann und
gegebenenfalls nachgespannt werden kann wobei ein Überprüfung der Spannung und das
Feststellen von Siebfehlern ermöglicht sein soll.
[0012] Gelöst wird die Aufgabe durch ein erfindungsgemäßes Verfahren, bei dem ein Siebrahmen,
der mit einem Siebgewebe versehen ist oder in einem folgenden Schritt versehen wird,
in einer Aufnahmevorrichtung befestigt und positioniert wird und seine Position und
Lage werden erfasst. Das Sieb wird sodann mechanisch gespannt und die hierbei ausgeübten
Kräfte erfasst, wobei zumindest die erfassten Kräfte als Kräftedaten in einer an dem
Siebrahmen angebrachten Speichervorrichtung gespeichert werden. Ein so fertig bespannter
Siebrahmen kann sodann aus der Vorrichtung entnommen und verwendet werden.
[0013] Beispielweise kann ein Siebgewebe zur Herstellung des Drucksiebes von einer Vorratsrolle
auf einen dafür vorgesehenen Siebrahmen gespannt werden. Diese Bespannung kann vor
dem Einlegen in die erfindungsgemäße Vorrichtung erfolgen oder auch danach. So kann
beispielsweise ein Siebrahmen zunächst in eine dafür vorgesehene Aufnahmevorrichtung
einer Spannvorrichtung eingelegt, in dieser fixiert und beispielsweise ein bestimmter
Abschnitt eines bevorrateten Siebgewebes auf den Siebrahmen gespannt werden, indem
beispielsweise das Siebgewebe zwischen einem oberen und einem unteren Rahmenteil des
Siebrahmens geklemmt wird, insbesondere also in einen zweiteiligen Rahmen, der bezüglich
seiner Rahmendicke zweigeteilt ist.
[0014] Die dabei vorgegebene mechanische Spannung sowie gegebenenfalls weitere geometrische
Referenzdaten werden auf dem Siebrahmen in einem wiederbeschreibbaren geeigneten Speicher
hinterlegt, so dass dieser in einer Druckmaschine mit geeigneten Mitteln in einer
dem Siebrahmen angepassten Aufnahmevorrichtung ausgelesen werden können. Die Aufnahmevorrichtung
innerhalb der Druckmaschine kann dabei Spanneinrichtungen aufweisen, wodurch der Siebrahmen
und das in ihm eingespannte Siebgewebe nachgespannt werden können und damit die mechanische
Spannung des Siebgewebes an die vorgegebenen und hinterlegten Spannungswerte angeglichen
werden können und / oder gegebenenfalls wahlweise verändert werden können.
[0015] Ein erfindungsgemäßer Siebrahmen, der hier zum Einsatz kommen kann, kann mehrere
Seitenteile bzw. Rahmenelemente aufweisen, die über verschiebbare Verbindungselemente
miteinander verbunden sind und wenigstens einen Speicher aufweisen, in welchem Daten
zumindest über die Kräfte gespeichert / speicherbar sind, mit welchem ein Siebgewebe
im Siebrahmen spannbar / gespannt ist. Durch die verschiebbaren Verbindungselemente
kann die Größe des Rahmens geändert werden und somit auch die Spannung des darin befindlichen
Siebgewebes.
[0016] Die Rahmenteile des Siebrahmens können dabei erfindungsgemäß beispielsweise jeweils
zum Siebgewebe hin eine entsprechend aufgeraute und / oder strukturierte, z.B. gezahnte
Oberfläche aufweisen, so dass das eingespannte Siebgewebe sicher festgehalten werden
kann.
[0017] Zur Erzielung der Verschieblichkeit können beispielsweise die Eckverbindungen der
Rahmenelemente erfindungsgemäß so ausgeführt sein, dass sie zueinander bzw. zu jedem
der Rahmenelemenet, die sie verbinden, verschieblich sind und mittels zusätzlicher,
geeigneter Klemmelemente zueinander fixierbar sind, so dass mittels einer von außen
angreifenden Spannvorrichtung die Rahmenelemente gegeneinander verschoben werden können
und damit das Siebgewebe gespannt werden kann.
[0018] Gleichzeitig kann die Aufnahmevorrichtung erfindungsgemäß wenigstens einen ortsfesten
Referenzpunkt aufweisen und / oder Sensoren beinhalten, wodurch die Lage und die Position
des Siebrahmens bestimmbar ist. Hierzu weist der Siebrahmen erfindungsgemäß ebenfalls
beispielsweise wenigstens einen Referenzpunkt auf, so dass beispielsweise mittels
der genannten Sensoren die Abstände der Referenzpunkte der Aufnahmevorrichtung und
des Siebrahmens und dadurch die tatsächliche Lage und Position des Siebrahmens und
der Spannvorrichtung zueinander erfasst werden können und an eine übergeordnete Steuerung
weitergeleitet werden können, wodurch eine eindeutige und wiederholbare und / oder
eine angepasste Positionierung des Druckbildes im Siebrahmen ermöglicht werden kann.
[0019] Es kann weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Spannvorrichtung weitere
Sensoren zur Ermittlung der Siebspannung aufweist und deren erfasste Daten an eine
übergeordnete Steuerung weitergeleitet werden können, wodurch es möglich ist, eine
gewünschte Siebspannung einzustellen. Es kann zweckmäßig sein, einen auf eine bestimmte
Siebspannung vorgespannten Siebrahmen mittels am Siebrahmen angebrachter Klemmelemente
zu fixieren, so dass auch nach einer Entnahme des Siebrahmens aus der Aufnahmevorrichtung
keine Änderung der Siebspannung, insbesondere keine unzulässige Entspannung des Siebgewebes
und des Siebrahmens stattfinden kann.
[0020] Es kann weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die erfassten Positionsdaten
und/oder Lagedaten des Siebrahmens und/oder die ermittelten Siebspannungsdaten insbesondere
mittels einer geeigneten Schreibeinrichtung gespeichert werden, beispielsweise in
einer an dem Siebrahmen angebrachten Speichervorrichtung abgelegt werden und damit
an dem jeweiligen Siebrahmen verbleiben.
[0021] Hierdurch ist es erfindungsgemäß möglich, jedem Siebrahmen und damit jedem Drucksieb
vor und / oder nach einer jeweiligen Bebilderung des Siebgewebes einen jeweils individuellen
Datensatz einzuprägen, welcher erfindungsgemäß beispielsweise in einer entsprechend
ausgeführten Aufnahmevorrichtung für das Drucksieb bzw. Siebrahmen mit Siebgewebe
in einer Druckmaschine, z.B. mittels einer geeigneten Leseeinrichtung ausgelesen werden
kann und damit beispielsweise eine Ausrichtung und / oder ein Nachspannen des Siebgewebes
erfolgen kann, z.B. dadurch das die gespeicherten Daten mit den aktuellen Daten verglichen
werden und bei Abweichungen eine neue Einstellung auf die gespeicherten Werte erfolgt.,
[0022] Es kann weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass in einem nachfolgenden Arbeitsschritt
auf das eingespannte und mit einer mechanischen Vorspannung versehene Siebgewebe die
Druckvorlage übertragen werden kann, indem beispielsweise ein unbeschichtetes Siebgewebe
mit einer strukturierbaren Beschichtung, beispielsweise mit einem Photolack versehen
wird. Das Auftragen kann dabei mittels einer Sprühvorrichtung oder einem Streichverfahren
oder einem Tauchverfahren erfolgen.
[0023] Eine gegebenenfalls anschließende Trocknung oder Fixierung des Photolacks härtet
die Beschichtung zumindest soweit, dass eine in einem nachfolgenden Schritt erfolgende
Bebilderung beispielsweise auf optischem Wege mittels Photomasken oder einer Laserbelichtung
problemlos erfolgen kann. Je nach verwendetem positiv oder negativ arbeitendem Photolack
werden hierbei bei der Belichtung entweder die nicht bildgebenden Bereiche unlöslich
gehärtet, oder die bildgebenden Bereichen ganz oder zumindest teilweise depolymerisiert.
Hierzu werden beispielsweise bei Verwendung eines UV empfindlichen Photolackes mittels
einer UV Lichtquelle über eine Druckvorlage diejenigen Bereiche des Siebes mit UV
Licht bestrahlt, welche für die Bedruckung erforderlich sind. Je nach verwendetem
Lack können dies entweder die bildgebenden Bereiche oder die nicht bildgebenden Bereiche
sein. Eine nachfolgenden Entwicklung fixiert den Photolack und / oder entfernt den
Photolack an den bildgebenden Stellen, so dass diese für eine Druckfarbe durchlässig
werden.
[0024] Es ist ebenfalls möglich, anstelle eines unbeschichteten Siebgewebes ein bereits
vorbeschichtetes Siebgewebe zu verwenden, so dass sich die genannte Beschichtung erübrigt.
[0025] Das so erstellte Drucksieb ist damit fertig für die Verwendung in einem zugehörigen
Druckwerk einer entsprechenden Druckmaschine und kann aus der Aufnahmevorrichtung
entnommen werden.
[0026] Eine dabei gegebenenfalls auftretenden mechanische Entspannung des Drucksiebes kann
dabei vorgesehen sein und kann beispielsweise zumindest teilweise dadurch in Grenzen
gehalten werden, dass die mechanische Ausführung des Siebrahmens so gewählt wird,
dass zum Einen ein mechanisches Nachspannen des im Siebrahmen eingespannten Siebgewebes
mittels einer äußeren Spanneinrichtung erfolgen kann und / oder zum anderen eine Entspannung
des eingespannten Siebes durch eine entsprechende Ausführung des Siebrahmens gering
gehalten werden kann.
[0027] Alternativ hierzu kann eine Bebilderung auch beispielsweise mittels eines InkJet
Druckverfahrens erfolgen, indem eine entsprechende Druckfarbe ausschließlich zur Erzeugung
der nicht bildgebenden Bereiche auf das unbeschichtete Sieb aufgetragen und dort fixiert
wird, wohingegen die bildgebenden Bereiche frei bleiben. Eine nachfolgende gegebenenfalls
erforderliche Härtung der Druckfarbe fixiert die Druckfarbe dauerhaft auf dem Siebgewebe
und ermöglicht den Betrieb in einer Siebdruckmaschine.
[0028] Ein so hergestelltes und mit individuellen Daten versehenes Drucksieb (Siebrahmen
mit Siebgewebe) kann erfindungsgemäß anschließend in eine dafür vorgesehene Aufnahmevorrichtung
einer Druckmaschine eingelegt werden, wobei die Aufnahmevorrichtung zusätzliche Einrichtungen
zum Fixieren des Drucksiebes aufweisen kann. Erfindungsgemäß kann die Aufnahmevorrichtung
weiterhin eine Vorrichtung zum Auslesen der in der Speichervorrichtung des Siebrahmens
abgespeicherten Daten aufweisen, wobei die ausgelesenen Daten zur Weiterverarbeitung
beispielsweise in eine übergeordnete Steuerung der Druckmaschine übertragen werden
können.
[0029] So kann es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass ein Siebrahmen,
der mit einen Siebgewebe versehen ist in einer Aufnahmevorrichtung befestigt wird,
aus einem am Siebrahmen angeordneten Speicher zumindest Kräftedaten ausgelesen werden,
welche die Kräfte repräsentieren, mit denen das Siebgewebe im Siebrahmen ursprünglich
gespannt wurde, der Siebrahmen positioniert wird und die aktuell das Siebgewebe im
Siebrahmen spannenden Kräfte erfasst werden.
[0030] Bei einer Abweichung der aktuellen gemessenen Kräfte von den ursprünglichen Kräften,
insbesondere bei Abweichung über eine Toleranz hinaus, kann das Siebgewebe nachgespannt
werden.
[0031] Mittels erfindungsgemäß gegebenenfalls vorgesehenen Verstelleinheiten und / oder
Positioniereinheiten für das Drucksieb und / oder die Aufnahmevorrichtung ist es so
durch eine Auswertung der übertragenen Daten möglich, beispielsweise den Siebrahmen
und / oder die Aufnahmevorrichtung anhand von beispielsweise in der Druckmaschine
festgelegten, ortsfesten Referenzpunkten und den in dem Siebdruckrahmen abgelegten
Positions- und Lagedaten den Siebdruckrahmen und damit die Druckvorlage in eine gewünschte
Lage und Ausrichtung zu positionieren.
[0032] Es ist erfindungsgemäß ebenfalls möglich, mittels entsprechenden dafür vorgesehenen,
auf die Seitenelemente des Siebdruckrahmens Kraft ausübenden Zug- und/oder Druckeinheiten
und entsprechenden in die jeweiligen Kraftrichtungen der Zug- oder Druckeinheiten
eingebundene Kraftsensoren die anfängliche und die momentane Siebspannung des Siebgewebes
zu messen und / oder wunschgemäß einzustellen, beispielsweise auf einen in der Speichervorrichtung
des Siebrahmens abgelegten und während der Bebilderung des Drucksiebes verwendeten
Siebspannungswert.
[0033] Es ist hierdurch ebenfalls erfindungsgemäß möglich, die Siebspannung entsprechend
auf einen gewünschten Wert nachzuregeln, um so beispielsweise ein Nachlassen der Siebspannung
aufgrund der mechanischen Belastung während eines kontinuierlichen Druckbetriebes
zu kompensieren, so dass stets eine gewünschte Siebspannung aufrecht erhalten werden
kann.
[0034] Erfindungsgemäß entspricht die Aufnahmevorrichtung für das Drucksieb (Siebrahmen
mit Siebgewebe) in der Druckmaschine zumindest im wesentlichen der Aufnahmevorrichtung
für das Drucksieb in der Herstellvorrichtung, wobei ebenfalls Vorrichtungen zum Spannen
des im Siebrahmen eingespannten Siebgewebes vorhanden sind, sowie Vorrichtungen zum
Ausrichten des Siebrahmens gegenüber maschinenbezogenen Referenzpunkten.
[0035] Erfindungsgemäß können hierzu die in dem Siebrahmen bzw. dessen Speicher hinterlegten
Daten bezüglich der bei der Herstellung eingestellten Siebspannung und der entsprechenden
Referenzpositionen ausgelesen werden. Mittels einer übergeordneten Steuerung wird
anschließend die Siebspannung über die Spannvorrichtungen erzeugt und die Positionierung
des Drucksiebes vorgenommen. Hierzu können entsprechende Sensoreinrichtungen zur Messung
der mechanischen Siebspannung und zur Positionsmessung des Siebrahmens vorgesehen
sein, wodurch es auch möglich ist, wahlweise oder automatisch beispielsweise die Siebspannung
zu variieren oder konstant zu halten.
[0036] Erfindungsgemäß kann es mittels der über die Sensoren erfassbaren Siebspannung bei
einer entsprechenden Ausführung der Sensoren und einer entsprechenden Verarbeitung
der so ermittelten Messdaten auch möglich sein, einen Siebriss frühzeitig zu erkennen,
indem beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Kraftsensoren jeweils paarweise und
symmetrisch, insbesondere gegenüberliegend so um den Siebrahmen angeordnet sind, dass
sich bei einem normalen Betrieb deren Messwerte jeweils paarweise kompensieren. Die
bereits bei einem beginnenden Siebriss auftretende Asymmetrie der Messwerte kann dann
als Indikator für einen Siebriss ausgewertet werden.
[0037] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den nachfolgenden Figuren dargestellt.
Es zeigen:
[0038]
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bebilderungseinheit
- Figur 2a
- eine Detailansicht eines erfindungsgemäßen Siebrahmens in einer ersten, geöffneten
Stellung
- Figur 2b
- eine Detailansicht eines erfindungsgemäßen Siebrahmens in einer zweiten, geschlossenen
Stellung
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung für Siebrahmen
mit Schreib- / Leseeinrichtungen
[0039] Eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung
und Bebilderung von Siebdruckrahmen zeigt Figur 1. Die Vorrichtung weist hierbei eine
Aufnahmevorrichtung 1 zur Aufnahme eines Siebrahmens 2 auf, wobei der Siebrahmen 2
beispielsweise aus einem oberen Teil 21 und einem unteren Teil 22 besteht, welche
z.B. über Passstifte 23 und Passlöcher 24 ineinander greifen können.
[0040] Zur Herstellung eines Drucksiebes wird erfindungsgemäß beispielsweise in einem ersten
Schritt ein bestimmter Abschnitt 4b des Siebgewebes 4a z.B. von einer Siebgewebevorratsrolle
4 über Leiteinrichtungen 5 in Richtung 101 beispielsweise mittels einer nicht dargestellten
Transporteinrichtung so zwischen das obere Teil 21 und das untere Teil 22 des Siebrahmens
2 gelegt, dass bei einem in einem zweiten Schritt erfolgenden Zusammenfügen der beiden
Teile 21 und 22 das Siebgewebe entlang der Umrandung des Siebrahmens fest eingespannt
werden kann.
[0041] Zusätzlich kann eine Fixierung der Rahmenelemente 21, 22 zueinander im zusammengefügten
Zustand beispielsweise mittels nicht dargestellter Klemmvorrichtungen oder Schraubvorrichtungen
vorgesehen sein.
Eine beispielsweise vorgesehene Schneideeinrichtung 6 trennt das Siebgewebe 4a anschließend
zwischen Siebrahmen 2 und Vorratsrolle 4, so dass nur ein bestimmter Abschnitt 4b
des Siebgewebes 4a in dem Rahmen 2 zu liegen kommt.
[0042] Mittels an den jeweiligen Seiten des Halterahmens 1 angebrachten in die jeweiligen
Richtungen 100a, .. 100d wirkenden Zugvorrichtungen 3a, .. 3d kann das in den Siebrahmen
2 eingespannte und fixierte Siebgewebe 4b in einem dritten Schritt auf eine gewünschte
mechanische Spannung vorgespannt werden, so dass der Siebrahmen für eine Beschichtung
und / oder Bebilderung vorbereitet ist. Die Bebilderung des so eingespannten Siebgewebes
4b kann in einem nachfolgenden vierten Schritt beispielsweise dadurch erfolgen, dass
zunächst eine entsprechende, beispielsweise mit optischen Mitteln strukturierbare
Beschichtung mittels einer Beschichtungseinrichtung 8a auf das Siebgewebe 4b so aufgetragen
wird, dass beispielsweise eine geschlossene Oberfläche erzeugt werden kann.
[0043] Eine beispielsweise optisch arbeitende Bebilderungseinheit 8b überträgt in einem
fünften Schritt eine Druckvorlage in die zuvor aufgebrachte Beschichtung wodurch beispielsweise
diese an den belichteten Stellen aushärtet und damit unlöslich wird. Bei Verwendung
einer umgekehrt arbeitenden Beschichtung wird die in dem genannten vierten Schritt
aufgebrachte Beschichtung unmittelbar anschließend mittels einer nicht dargestellten
Vorrichtung gehärtet und anschließend in dem genannten fünften Schritt bebildert.
Die Bebilderung erfolgt in diesem Fall dadurch, dass die gehärtete Beschichtung an
den farbübertragenden Bereichen beispielsweise mittels einer Laserstrahlung entfernt
wird, so dass diese Bereiche des Drucksiebes für eine Druckfarbe durchlässig werden.
[0044] In einem sich daran anschließenden sechsten Schritt kann das so bebilderten Drucksieb
beispielsweise mittels einer Entwicklungseinrichtung und / oder Wascheinrichtung 8c
von unerwünschten Resten der Beschichtung entfernt werden, so dass das Drucksieb im
Anschluss daran in einer Druckmaschine eingesetzt werden kann. Gleichzeitig oder unmittelbar
vor einem Entfernen des Drucksiebes 2 aus der Aufnahmevorrichtung 1 ist es erfindungsgemäß
vorgesehen, dass die auf die jeweiligen Seiten des Siebrahmens ausgeübten Kräfte und
damit die jeweiligen Siebspannungen mittels Sensoren 7 erfasst werden und mittels
einer Schreibvorrichtung 11 in einen hierfür an den Siebrahmen angebrachten Speicher
10 übertragen werden.
[0045] Es kann weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass gleichzeitig über entsprechende
Sensoren ermittelte Positionsdaten und Lagedaten des Drucksiebes 2 relativ zu ortsfesten
Referenzpunkten über die Schreibvorrichtung 11 in den Speicher 10 übertragen wird.
Der Speicher 10 kann dabei ein magnetisch oder optisch arbeitender Speicher sein oder
aber ein nichtflüchtiger Halbleiterspeicher, in welchen beispielsweise über entsprechende
elektrische Verbindungen oder mittels eines magnetischen, optischen oder RFID Schreib-
/Lese -Verfahren die Daten übertragen und / oder gelöscht werden können und / oder
gespeicherte Daten ausgelesen werden können.
[0046] Zur Unterstützung der Haltewirkung auf das Siebgewebe 4b im Siebrahmen 2 und zur
Unterstützung der Positionierung der beiden Teile 21 und 22 zueinander im zusammengefügten
Zustand kann es erfindungsgemäß wie in Figur 2a und Figur 2b schematisch dargestellt
vorgesehen sein, die jeweiligen dem Siebgewebe 4b zugewandten Kanten 21 c, 22c der
Rahmenelemente 21 a, 22a, 21 b, 22b des oberen Teiles 21 und des unteren Teiles 22
strukturiert auszuführen, beispielsweise indem in den sich gegenüberliegenden Flächen
21c, 22c, 21d, 22d zueinander komplementäre Ausformungen wie Pyramiden, zahnartige
Strukturen, oder auch nadelartige Stifte bzw. deren Aufnahmelöcher vorgesehen sind.
[0047] Hierdurch kann zum einen das Siebgewebe 4b im zusammengefügten Zustand der Rahmenteile
21, 22 effektiv zwischen diesen festgehalten werden und zum anderen die Lage der beiden
Rahmenteile 21 und 22 zueinander eindeutig bestimmt werden.
[0048] Es kann weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Rahmenelemente 21 a,
21 b und die Rahmenelemente 22a, 22b an ihren jeweiligen Stirnseiten so über ein Verbindungselement
21e bzw. 22e, insbesondere ein Eckverbindungselement miteinander verbunden sind, dass
die Rahmenelemente 21 a, 21 b und 22a, 22b zueinander jeweils in die Richtungen 201,
202 verschiebbar sind.
[0049] Hierzu können die Rahmenelemente 21 a, 21 b und 22a, 22b jeweils beispielsweise zumindest
an ihren jeweiligen stirnseitigen Enden hohl ausgeführt sein. Die Verbindungselemente
21 e, 22e weisen beispielsweise ein rechteckiges Eckelement 21f auf, an welchem jeweils
im rechten Winkel zueinander zwei Arme 21g, 21h bzw. 22g, 22h angebracht sind, welche
in die jeweiligen hohlen Enden der Rahmenelemente 21 a, 21 b bzw. 2a, 22b eingreifen
und in diesen verschiebbar entlang der jeweiligen Achse des jeweiligen Rahmenelements
gelagert sind. Hierdurch ist es möglich, die Größe des Rahmens in bestimmten Grenzen
zu verändern und / oder ein zwischen dem unteren und dem oberen Rahmen 21, 22 eingespanntes
Drucksieb mit äußeren Mitteln zu spannen. Die Eckelemente 21e, 22e können dabei zusätzliche
Verbindungselemente wie beispielsweise Passstifte 23 und entsprechende Passbohrungen
24 aufweisen, welche bei einem Zusammenfügen des oberen Rahmenteils 21 mir dem unteren
Rahmenteil 22 ineinander greifen.
[0050] Es kann erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen sein, dass die Rahmenteile 21 und 22
miteinander über nicht dargestellte Fixierelemente verbunden werden können.
[0051] Figur 3 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Ausführung einer Vorrichtung zur
Aufnahme und zum Spannen eines mit einem Siebgewebe bespannten Drucksiebs, wie sie
beispielsweise in einer Druckmaschine verwendet werden kann. Hierzu ist der Siebrahmen
2 so in eine dafür vorgesehene Haltevorrichtung 1 eingelegt, dass seine jeweiligen
Seiten 2a, 2b, 2c, 2d mit den jeweiligen Aufnahmevorrichtungen 1a.1, 1a.2, 1a.3, ...,
1b.1, 1b.2, 1b.3, ..., 1c.1, 1c.2, 1c.3, ..., 1d.1, 1d.2, 1d.3, ..., der Seiten 1
a, 1b, 1 c, 1 d der Haltevorrichtung 1 mittels nicht dargestellter Fixierelemente
fest verbunden werden können. Das Drucksieb 2 ist hierbei bereits für die Verwendung
in einem Druckprozess vorbereitet und weist ein mit einem Druckbild 40 bebildertes
Siebgewebe 4b auf.
[0052] Zum Einstellen einer für einen optimalen Arbeitsprozess und damit für ein optimales
Druckergebnis erforderliche Siebspannung, welch zudem im wesentlichen der Siebspannung
bei der Herstellung des Drucksiebes entspricht, ist es erfindungsgemäß vorgesehen
in einem ersten Schritt die in der Speichereinrichtung 10 der Drucksiebes 2 hinterlegten
Daten wie beispielsweise Siebspannungsdaten und/oder Positionsdaten mittels eines
geeigneten Lesegerätes 11 auszulesen und an eine nicht dargestellte übergeordnete
Steuerung zu übergeben. Anhand dieses Datensatzes ist es in einem zweiten Schritt
erfindungsgemäß möglich, den Siebrahmen 2 in seiner Aufnahmevorrichtung 1 beispielsweise
gegen ortsfeste Referenzpunkte auszurichten, um so beispielsweise die in das Siebgewebe
4b eingeschriebene Druckvorlage 40 zu einem Bedruckstoff auszurichten.
[0053] Weiterhin ist es erfindungsgemäß möglich, das Siebgewebe über die Seitenelemente
2a, 2b, 2c, 2d des Siebrahmens 2 mittels der Seitenelemente 1 a, 1 b, 1 c, 1 d der
Aufnahmevorrichtung 1 zu spannen. Hierzu sind erfindungsgemäß die Seitenelemente 1
a, 1b, 1 c, 1 d der Aufnahmevorrichtung 1 beispielsweise jeweils in mehrere Abschnitte/Segmente
1a.1, 1 a.2, 1 a.3, ..., 1b.1, 1 b.2, 1 b.3, ..., 1c.1, 1 c.2, 1c.3, ..., 1d.1, 1d.2,
1d.3, ..., unterteilt, welche eine jeweils unabhängig ansteuerbare Zug und / oder
Druckvorrichtung 3a, 3b, 3c, 3d aufweisen, wodurch es bei einer entsprechenden Ansteuerung
der Vorrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d möglich ist, zum einen den Siebrahmen 2 beispielsweise
für eine Positionierung entlang der Richtungen 100a, 100b, 100c, 100d zu verschieben
und zum anderen die jeweiligen Seitenteile 2a, 2c bzw. 2b, 2d gegeneinander entlang
der jeweiligen Richtungen 100a, 100c bzw. 100b, 100d zu spannen.
[0054] Durch die erfindungsgemäß weiter vorgesehene Unterteilung der jeweiligen Seiten 1
a, 1b, 1 c, 1 d der Aufnahmevorrichtung 1 in mehrere Abschnitte/Segmente 1 a.1, 1
a.2, 1 a.3, ..., 1b.1, 1 b.2, 1 b.3, ..., 1c.1, 1 c.2, 1c.3, ..., 1d.1, 1d.2, 1d.3,
..., ist es weiterhin möglich, je nach Erfordernis das Siebgewebe 4b zumindest zonenweise
unterschiedlich zu spannen, indem beispielsweise einander gegenüber liegende Segmente
1a.1 und 1 c.1, 1 a.2 und 1 c.2, etc auf den zwischen ihnen eingespannten Bereich
des Siebgewebes 4b unterschiedliche Kräfte ausüben, so dass beispielsweise ein zonenweises
Nachlassen einer gewünschten Siebspannung aufgrund der im Betrieb auftretenden mechanischen
Beanspruchung kompensiert werden kann.
[0055] Hierzu kann es weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass jedes der Abschnitte/Segmente
1a.1, 1a.2, 1a.3, ..., 1b.1, 1b.2, 1b.3, ..., 1c.1, 1c.2, 1c.3, ..., 1d.1, 1d.2, 1d.3,
..., jeweils Sensoreinrichtungen 7 zur Messung der jeweiligen Zugspannungen bzw. zur
Messung der jeweiligen auftretenden Kräfte aufweist. Die so erfassten Dalen können
beispielsweise mittels einer nicht dargestellten übergeordneten Steuerung erfasst
werden, welche nach einer entsprechenden gewünschten Verarbeitung die jeweiligen Zugvorrichtungen
3a, 3b, 3c, 3d der Segmente 1a.1, 1a.2, 1a.3, ..., 1b.1, 1b.2, 1b.3, ..., 1c.1, 1c.2,
1c.3, ..., 1d.1, 1d.2, 1d.3, ..., ansteuert.
[0056] Es kann hierbei zweckmäßig sein, eine zu der beschriebenen Vorrichtung gemäß Figur
3 im wesentlichen gleiche Vorrichtung bei der Herstellung des Drucksiebes 2 zu verwenden,
so dass beispielsweise die bei der Herstellung des Drucksiebes 2 verwendeten Zugspannungen
und / oder Positionsdaten problemlos in der Druckmaschine reproduziert werden können,
indem diese Daten bei der Herstellung in ähnlicher Weise erfasst werden und in die
Speichervorrichtung 10 geschrieben werden und anschließend in der Druckmaschine ausgelesen
und verarbeitet werden.
[0057] Die Vorrichtung zur Herstellung des Drucksiebes kann somit die gleichen Sensoren
und Aktoren aufweisen, wie die Vorrichtung zur Aufnahme des Drucksiebes in einer Druckmaschine.
[0058] Bezüglich sämtlicher Ausführungen ist festzustellen, dass die in Verbindung mit einer
Ausführung genannten technischen Merkmale nicht nur bei der spezifischen Ausführung
eingesetzt werden können, sondern auch bei den jeweils anderen Ausführungen. Sämtliche
offenbarten technischen Merkmale dieser Erfindungsbeschreibung sind als erfindungswesentlich
einzustufen und beliebig miteinander kombinierbar oder in Alleinstellung einsetzbar.
1. Verfahren zur Herstellung von Drucksieben für die Verwendung in einer Siebdruckmaschine,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
a. ein Siebrahmen (2), der mit einem Siebgewebe (4a) versehen ist oder in einem folgenden
Schritt versehen wird, wird in einer Aufnahmevorrichtung (1) befestigt und positioniert,
insbesondere wobei seine Position und Lage erfasst werden;
b. das Siebgewebe (4a) wird mechanisch gespannt und die hierbei ausgeübten Kräfte
erfasst;
c. zumindest die erfassten Kräfte werden als Kräftedaten in einer an dem Siebrahmen
angebrachten Speichervorrichtung (10) gespeichert;
d. der Siebrahmen (2) wird aus der Aufnahmevorrichtung (1) entnommen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Siebgewebe (4a) von einer Vorratsrolle (4) entnommen wird und am/im Siebrahmen
(2) befestigt wird, insbesondere durch Einklemmen zwischen einem unteren (22) und
einem oberen (21) Rahmenteil des Siebrahmens (2).
3. Verfahren zum Betrieb von Drucksieben in einer Siebdruckmaschine,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
a. ein Siebrahmen (2), der mit einen Siebgewebe (4a) versehen ist wird in einer Aufnahmevorrichtung
(1) befestigt,
b. aus einem am Siebrahmen (2) angeordneten Speicher (10) werden zumindest Kräftedaten
ausgelesen, welche die Kräfte repräsentieren, mit denen das Siebgewebe (4a) im Siebrahmen
(2) ursprünglich gespannt wurde;
c. der Siebrahmen (2) wird positioniert und die aktuell das Siebgewebe (4a) im Siebrahmen
(2) spannenden Kräfte werden erfasst;
d. bei einer Abweichung der aktuellen gemessenen Kräfte von den ursprünglichen Kräften,
insbesondere bei Abweichung über eine Toleranz hinaus, wird das Siebgewebe (4a) nachgespannt.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (10) am Siebrahmen (2) magnetisch oder optisch oder mittels Funksignale
mit einer Schreib- und/oder Lesevorrichtung (11) an der Aufnahmevorrichtung (1) beschrieben
oder gelöscht oder ausgelesen wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugkräfte mittels mehreren voneinander unabhängig ansteuerbaren Zugvorrichtungen
(3a, 3b, 3c, ....) abschnittsweise auf die Rahmenelemente (2a, 2b, 2c, 2d) des Siebrahmens
(2) ausgeübt werden und/oder mittels mehreren voneinander unabhängigen Sensoren (7)
abschnittsweise an den Rahmenelementen (2a, 2b, 2c, 2d) erfasst werden.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit an der Aufnahmevorrichtung (1) des Siebrahmens (2) angeordneten und einander
gegenüberliegenden Sensoren (7) die Zugkräfte auf das Siebgewebe (4a) aufgenommen
werden und aus einem Kräfteungleichgewicht auf einen Siebfehler, insbesondere einen
Siebriss geschlossen wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die im Speicher (10) abgelegten Daten zur Positionierung und/oder Lage des Siebrahmens
(2) oder Drucksiebes (2, 4a)) zum Betrieb des Drucksiebes in einer Druckmaschine ausgelesen,
ausgewertet und der Siebrahmen (2) / das Drucksieb (2, 4a) auf die gespeicherten Werte
eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bebilderung des Drucksiebs auf optischem Wege mittels einer Belichtungseinheit
oder einer Laserbelichtungseinrichtung oder mittels eines Tintenstrahlverfahrens erfolgt.
9. Vorrichtung zur Herstellung oder zum Betrieb von Drucksieben, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Aufnahmevorrichtung (1) aufweist, mit der ein in diese Aufnahmevorrichtung
(1) eingelegter Siebrahmen (2) positionierbar, die Position und Lage erfassbar und
ein in/an dem Siebrahmen (2) befestigtes Siebgewebe (4a) mechanisch spannbar ist und
wobei die mit der Aufnahmevorrichtung (1) zum Spannen des Siebgewebes (4a) ausgeübten
Kräfte erfassbar sind und die Aufnahmevorrichtung (1) eine Schreibvorrichtung (11)
und/oder Lesevorrichtung (11) aufweist, wobei zwischen der Schreib- und/oder Lesevorrichtung
(11) und einem am Siebrahmen (2) angebrachten Speicher (10) die Positionsdaten und/oder
Lagedaten und/oder die erfassten Kräftedaten zumindest unidirektional austauschbar
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmevorrichtung (1) an jeder ihrer Seiten in wenigstens zwei voneinander
unabhängige und jeweils zumindest entlang einer Richtung bewegliche Segmente (1a1,
1a2,...,1b1, 1b2,...1c1, 1c2,....1d1, 1d2,....) unterteilt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (1a1, 1a2,...,1b1, 1b2,...1c1, 1c2,....1d1, 1d2,....) jeweils voneinander
unabhängig ansteuerbare Zugvorrichtungen (3a, 3b, 3c, ....) aufweisen und/oder jeweils
voneinander unabhängige Sensoreinrichtungen (7) zur Bestimmung der jeweiligen Zugkraft
oder der jeweiligen Siebspannung aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Schreib- und/oder Lesevorrichtung (11) der Speicher (10) eines Siebrahmens
(2) magnetisch oder optisch oder per Funk beschreibbar und/oder löschbar und/oder
auslesbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Aufnahmevorrichtung (1) die aus dem Speicher (10) eines Siebrahmens (2) ausgelesenen
Daten zur Positionierung des Drucksiebes (2, 4a) und zum Einstellen einer Siebspannung
am Siebrahmen (2) einstellbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmevorrichtung (1) Einrichtungen zur Beschichtung (8a) und/oder Bebilderung
(8b) und /oder Entwicklung (8c) eines in einem Siebrahmen (2) eingespannten Siebgewebes
(4a) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das die Vorrichtung eine Siebdruckmaschine ist.
16. Siebrahmen dadurch gekennzeichnet, dass er mehrere Seitenteile (2a, 2b, 2c, 2d) aufweist, die über verschiebbare Verbindungselemente
21 e, 22e) miteinander verbunden sind und wenigstens einen Speicher (10) aufweist
in welchem Daten zumindest über die Kräfte gespeichert / speicherbar sind, mit welchem
ein Siebgewebe (4a) im Siebrahmen (2) spannbar / gespannt ist.
17. Siebrahmen nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (2a, 2b, 2c, 2d) zueinander fixierbar sind.
18. Siebrahmen nach einem der vorherigen Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass er einen oberen (21) und einem unteren Rahmenteil (22) aufweist, zwischen denen ein
Siebgewebe (4a) befestigbar ist.
19. Siebrahmen nach einem der vorherigen Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die einem Drucksieb (4a) zugewandten Seiten des oberen (21) und des unteren Rahmenteils
(22) jeweils eine zueinander komplementär strukturierte Oberfläche (21d, 22d) aufweisen.
20. Siebdruckmaschine mit einer Aufnahmevorrichtung für Drucksiebrahmen, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmevorrichtung (1) eine Leseeinheit (11) zum Auslesen von in einem Speicher
(10) am Siebrahmen (2) abgelegten Daten und Mittel zur Positionierung des Siebrahmens
(2) und zum mechanischen Spannen des Siebgewebes (4a) im Siebrahmen (2), insbesondere
in Abhängigkeit von ausgelesenen Daten aufweist.