[0001] Die Erfindung betrifft ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einem Substrat
und einer Farbbildner und Farbakzeptoren enthaltenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht,
wobei zwischen Substrat und wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht eine Hohlkörperpigmente
umfassende Zwischenschicht ausgebildet ist.
[0002] Ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial der genannten Art ist beispielsweise
aus der
EP-A-0 570 186 bekannt. Hier soll die Zwischenschicht des bekannten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
vernetzte Polymerteilchen mit einem Teilchendurchmesser von 0,2 bis 5,0 µm sowie zusätzlich
ein anorganisches Pigment enthalten, wobei das Letztgenannte über eine Ölabsorption
von weniger als 170 ml/100 g verfügt. Die Schrift offenbart ein Abmischungsverhältnis
von organischen Polymerteilchen zu anorganischem Pigment im Bereich von 1 : 1 bis
1 : 9. Hinsichtlich der Fragestellung, ob es sich um Polymerteilchen mit einer Hohlraumstruktur
handelt, enthält diese Schrift keinerlei Angaben. Die Wirkung der Zwischenschicht
wird in der Schrift dadurch erklärt, dass die organischen und anorganischen Pigmentteilchen
eine wechselseitige Wirkung besitzen und Unregelmäßigkeiten an der Oberfläche des
als Substrat eingesetzten Papiers ausgeglichen bzw. geglättet werden. Eine Penetration
der die Aufzeichnungsschicht bildenden Komponenten in das Substrat soll so unterdrückt
und eine wärmeisolierende Schicht mit hohem Hohlraumverhältnis erhalten werden.
[0003] Aus der
DE-A-39 01 234 ist ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial bekannt, bei dem in einer Zwischenschicht
ein aufgeschäumter Anteil mit winzigen Zwischenräume vorgesehen ist. Dazu wird in
einem der offenbarten Verfahren vorgeschlagen, winzige Kunststoff-Hohlteilchen aus
thermoplastischem Material in expandiertem Zustand in eine solche Zwischenschicht
einzubringen, wobei in den hergestellten Teilchen Luft oder andere Gase enthalten
sind. Gemäß einer weiteren Verfahrensvariante ist eine Zwischenschicht vorgesehen,
die einen expandierbaren Kunststofffüllstoff enthält, der Hohlteilchen aus einem thermoplastischen
Material und ein in diesen Teilchen enthaltendes Lösungsmittel mit einem niedrigen
Siedepunkt umfasst. Beim Erhitzen expandiert die Zwischenschicht und es entstehen
gewisse Hohlräume. Schließlich wurde auch eine Zwischenschicht vorgeschlagen, die
ein Treibmittel und ein thermoplastisches Material enthält. Bei Erhitzung entsteht
so eine Zwischenschicht mit zellenförmiger Struktur.
Die Zwischenschicht kann auf eine das Substrat abdeckenden Grundschicht aufgetragen
werden, die anorganisches Pigment und Bindemittel enthält. Für die Zumischung von
anorganischem Pigment zur Zwischenschicht findet sich in der Schrift keine Offenbarung.
[0004] Die bekannten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien konnten hinsichtlich ihres
Erscheinungsbildes in weiten Bereichen ihrer möglichen Anwendungsgebiete durchaus
überzeugen, jedoch stellt das Problem einer solchen Auflösung des Wärme induzierten
Druckbildes, die auch die Darstellung von Barcodes ermöglicht, welche ohne Schwierigkeiten
ausgelesen werden können, die Entwickler immer wieder vor große Schwierigkeiten. Die
Barcodes müssen gestochen scharf dargestellt werden: Fehlstellen in der Darstellung
der Barcodes, so genannte Missing Dots, führen sofort zu Schwierigkeiten im Erkennen
der Barcodes, was Störungen zur Folge hat in den Unternehmen, die Barcode-Kennzeichnungen
auf ihren Produkten benutzen. Auch müssen die Barcodes eine große Druckdichte aufweisen,
müssen also auch bei schneller Bedruckung mittels Thermodruckkopf ausreichend schwarz
sein, damit die Barcode-Erkennung ohne jegliche Schwierigkeiten funktioniert.
[0005] Die Lösung für ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, das die obigen Probleme
löst, sieht ein solches Material mit einem Substrat und einer Farbbildner und Farbakzeptoren
enthaltenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht vor, wobei zwischen Substrat
und wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht eine Hohlkörperpigmente umfassende Zwischenschicht
ausgebildet ist. Kennzeichnend für das neue wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial
ist die Kombination der Merkmale,
□ dass die Zwischenschicht ferner mindestens eine Komponente aufweist, ausgesucht
aus der Liste, umfassend Borsäure und (Di-)Natriumtetraborat-Decahydrat, und
□ dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht mittels Schlitzgießer, sogenannter
Curtain Coater, oder Gleitflächengießer, sogenannter Slid (Curtain) Coater, aufgebracht
ist.
[0006] Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass alle vorgenannten Merkmale miteinander
kombiniert werden, da nur allein durch die Merkmalskombination die Aufgabe überzeugend
gelöst werden kann.
[0007] Die Einbindung von Hohlkörperpigmenten, besser organischen Hohlkörperpigmenten, in
die Zwischenschicht ist wesentlich für die vorliegende Erfindung, da solche organischen
Hohlkörperpigmente in einem besonderen Maße einem hohen Wärmereflexionsvermögen der
Zwischenschicht zuträglich sind. Die in einer Zwischenschicht eines wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials angeordneten organischen Hohlkörperpigmente weisen in ihrem
Inneren Luft auf, die einen guten Wärmeisolator darstellt. Die so als Wärmereflexionsschicht
optimierte Zwischenschicht erhöht das Ansprechverhalten der Aufzeichnungsschicht gegenüber
Wärme: die vom Thermokopf während des Druckprozesses emittierte Wärme bewirkt folglich
zum einen unmittelbar den Farbbildungseffekt in der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
und zum anderen nach Reflexion an der Zwischenschicht bei erneutem Durchgang durch
die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht. Durch diese zweifache Ausnutzung der vom
Thermokopf emittierten Wärme wird das Auflösungsvermögen des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
deutlich erhöht. Ferner vermögen diese Zusammenhänge die Druckgeschwindigkeit im Thermodrucker
nach oben zu setzen.
[0008] Da der Thermokopf während des wärmeinduzierten Druckprozesses in der wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht ein Schmelzen der wachsartigen Bestandteile in der Aufzeichnungsschicht
bewirkt, ist es zweckdienlich, wenn die Zwischenschicht neben den organischen Hohlkörperpigmenten
auch anorganische Pigmente enthält.
[0009] Die anorganischen Pigmente dieser Zwischenschicht bewirken eine Absorption der Schmelze.
Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn die Pigmente der Zwischenschicht eine Ölabsorption
von mindestens 80 cm
3/100 g und noch besser von 100 cm
3/100 g, bestimmt nach der japanischen Norm JIS K 5101, aufweisen. Kalzinierter Kaolin,
Kalziumkarbonat, Siliziumdioxid und Kaolin haben sich aufgrund ihres großen Absorptionsvermögens
besonders bewährt. Auch Mischungen aus mehreren verschiedenartigen anorganischen Pigmenten
sind vorstellbar.
[0010] Das Mengenverhältnis zwischen organischen Hohlkörperpigmenten und anorganischen Pigmenten
ist ein Kompromiss der von den beiden Pigmentarten bewirkten Effekte, der besonders
vorteilhaft gelöst wird, wenn die Pigmentmischung zu 15 bis 70 Gewichtsteilen bzw.
besser zu 20 bis 60 Gewichtsteilen aus organischem Hohlkörperpigment und zu 85 bis
30 Gewichtsteilen bzw. besser zu 80 bis 40 Gewichtsteilen aus anorganischem Pigment
besteht. Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn die Pigmentmischung zu 45 bis 55 Gewichtsteilen
aus organischem Hohlkörperpigment und zu 55 bis 45 Gewichtsteile aus anorganischem
Pigment besteht. Dabei beziehen sich die Angaben zu den Gewichtsteilen hier auf den
Gesamtpigmentanteil in der Zwischenschicht, womit sich die Gewichtsteile aus organischen
Hohlkörperpigmenten und anorganischen Pigmenten jeweils auf 100 Gewichtsteile addieren.
[0011] Grundsätzlich kann der Anteil an organischen Hohlkörperpigmenten gezielt und bevorzugt
auf einen Anteil über 60 Gewichtsteile bis auf 100 Gewichtsteile, bezogen auf Gesamtpigmentanteil
in der Zwischenschicht, festgelegt werden, sofern das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial
eine die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht abdeckende Schutzschicht aufweist,
die anorganische Pigmente mit einer Ölabsorption möglichst in einem Bereich von größer
100 cm
3/100 g, bestimmt nach der japanischen Norm JIS K 5101, enthält.
[0012] Die organischen Hohlkörperpigmente weisen eine Wandung aus thermoplastischem Harz
auf, der bevorzugt (Meth)Acrylnitril-Copolymer, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid,
Polystyrol, Styrolacrylat, Polyacrylnitril oder Polyacrylsäureester umfasst. Pigmentmischungen
aus unterschiedlichen organischen Hohlkörperpigmenten sind vorstellbar. Eine Glasübergangstemperatur
größer oder gleich 100°C und bevorzugt größer oder gleich 105°C wurde als positiv
erkannt, weil unterhalb dieser Temperaturen ein erhöhter Vergilbungsgrad des erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterials festgestellt wurde.
[0013] Die Teilchengröße der organischen Hohlkörperpigmente liegt idealerweise in einem
Bereich von 0,4 µm bis kleiner 1,5 µm, besonders bevorzugt ist ein Bereich von 0,9
µm bis 1,2 µm. Teilchengrößen unterhalb von 0,4 µm können zum Teil mit erheblichen
Nachteilen auf Grund rheologischer Verarbeitungsschwierigkeiten verbunden sein. Teilchengrößen
oberhalb von 1,5 µm zeigen ein zu grobkörniges Verhalten und verhindern eine bevorzugte
egalisierende Wirkung der Zwischenschicht. Für die anorganischen Pigmente empfiehlt
sich besonders eine Teilchengröße von kleiner 2 µm, ganz besonders bevorzugt in einem
Bereich von 0,75 µm bis 1,8 µm, wobei die genannten Werte für die Teilchengröße sowohl
bei den organischen Hohlkörperpigmenten wie auch bei den anorganischen Pigmenten als
D
50-Werte zu verstehen sind. In Versuchen zeigte es sich als vorteilhaft, wenn das Verhältnis
der Teilchengröße des organischen Hohlkörperpigments zur Teilchengröße des anorganischen
Pigments in einem Bereich von 1 : 0,75 bis 1 : 2 und noch besser in einem Bereich
von 1 : 1,5 bis 1 : 1,9 liegt.
[0014] Ein erfindungskennzeichnendes Merkmal des vorgeschlagenen Aufzeichnungsmaterials
ist die Einbindung einer Komponente, ausgesucht aus der Liste, umfassend Borsäure
und (Di-)Natriumtetraborat-Decahydrat - das ist Borax, in die Zwischenschicht. Die
beiden Komponenten, die allein oder auch in Kombination untereinander verwendet werden
können, bewirken eine besonders gute Lagenhaftung zwischen der organische Hohlkörperpigmente
aufweisenden Zwischenschicht und der darauf ausgebildeten Farbbildner und Farbakzeptoren
enthaltenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht, was in zahlreichen Versuchen
mit und ohne die beiden Komponenten in der Zwischenschicht herausgefunden wurde. Der
Anteil von Borsäure und/oder Borax in der Zwischenschicht beträgt bevorzugt zwischen
0,5 und 5 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile Pigment.
[0015] Eine gute Verankerung der organische Hohlkörperpigmente aufweisenden Zwischenschicht
mit der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht bei Verwendung von Borsäure und/oder
Borax in der Zwischenschicht wird durch die Einbindung von Polyvinylalkohol in der
Aufzeichnungsschicht begünstigt. Dabei kann der Pollyvinylalkohol als Binder in der
Aufzeichnungsschicht von Beginn an eingearbeitet sein, genauso ist eine Eindiffundierung
des Polyvinylalkohols aus einer die Aufzeichnungsschicht abdeckenden Schutzschicht
oder aus einer zwischen einer solchen Schutzschicht und der Aufzeichnungsschicht vorzusehenden
Diffusionsschicht möglich. In allen Fällen weist die Aufzeichnungsschicht schließlich
Polyvinylalkohol auf, der dann mit der Borsäure bzw. dem Borax, der aus der Zwischenschicht
in die Aufzeichnungsschicht hineindiffundiert, vernetzend reagiert.
[0016] Im Sinne der vorherigen Ausführungen ist es eine erste bevorzugte Ausführungsvariante,
wenn die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht als Bindemittel Polyvinylalkohol umfasst.
Bei einer zweiten bevorzugten Ausführungsvariante, die alternativ oder ergänzend zur
ersten Ausführungsvariante zu betrachten ist, wird die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
durch eine Schutzschicht abgedeckt, wobei die Schutzschicht Polyvinylalkohol enthält.
Eine dritte bevorzugte Ausführungsvariante, die alternativ oder ergänzend zur ersten
und zur zweiten Ausführungsvariante zu betrachten ist, sieht die Ausbildung einer
Diffusionsschicht zwischen wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht und Schutzschicht
vor, wobei die Diffusionsschicht in erster Linie und hauptsächlich aus Polyvinylalkohol
besteht.
[0017] Der Polyvinylalkohol kann für alle beschriebenen Ausführungsvarianten ein handelsüblicher
nicht-modifizierter Polyvinylalkohol, beispielsweise NM11, sein. In Versuchen zeigte
es sich mitunter als besonders vorteilhaft, wenn der Polyvinylalkohol ein
- mit Carboxylgruppen oder mit Carbonylgruppen modifizierter,
- mit Silanolgruppen modifizierter,
- oder Diaceton-modifizierter
Polyvinylalkohol ist, weshalb solche Polyvinylalkohole als besonders bevorzugt gelten.
Auch die Mischung von unterschiedlich modifizierten Polyvinylalkoholen in den unterschiedlichen
Schichten ist nicht nur vorstellbar, sondern gilt als bevorzugt. So konnten beispielsweise
sehr gute Ergebnisse erzielt werden, wenn eine Mischung aus mit Carbonylgruppen modifiziertem
Polyvinylalkohol und mit Silanolgruppen modifiziertem Polyvinylalkohol benutzt wird.
[0018] Ein weiteres erfindungskennzeichnendes Merkmal für das hier vorgeschlagene Aufzeichnungsmaterial
ist, dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht mittels Schlitzgießer, sogenannter
Curtain Coater, oder mittels Gleitflächengießer, sogenannter Slid (Curtain) Coater,
aufgebracht ist.
[0019] Bei den so genannten Schlitzgießern tritt das flüssige Beschichtungsmaterial durch
einen nach unten gerichteten, quer über das zu beschichtende bahnförmige Trägermaterial
angeordneten Auslassspalt aus und bildet dort unmittelbar den frei fallenden Flüssigkeitsvorhang
aus. Bei den so genannten Gleitflächengießer wird das flüssige Beschichtungsmaterial
zunächst auf eine abwärts geneigte Gleitfläche aufgegeben, wo die Flüssigkeit in einem
dünnen Film unter dem Einfluss der Schwerkraft die Gleitfläche hinab fließt und an
deren Ende den frei fallenden Flüssigkeitsvorhang ausbildet. Der Farbvorhang trifft
entlang der Benetzungslinie auf das Trägermaterial, das im vorliegenden Fall Substrat
und die Zwischenschicht umfasst. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist dabei als
Benetzungslinie die quer über die Bahn des Trägermaterials verlaufende, im Idealfall
statische und geradlinige Schnittachse des Flüssigkeitsvorhangs mit der kontinuierlich
bewegten Trägerbahn zu verstehen.
[0020] Herausragender Vorteil der Gleitflächengießer ist insbesondere, dass mehr als ein
Beschichtungsmaterial simultan auf das Trägermaterial abgelegt werden kann. Im vorliegenden
Fall bedeutet dies, dass neben der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht die optional
vorgesehene Schutzschicht und gegebenenfalls auch noch die zwischen Aufzeichnungsschicht
und Schutzschicht vorgesehene Diffusiuonsschicht in einem einzigen Arbeitsgang mit
einem einzigen Gleitflächengießer auf das mit der Zwischenschicht versehenen Substrat
aufgebracht werden kann. Bei Verwendung von mehreren hintereinander angeordneten Schlitzgießern
ist insbesondere die energetisch vorteilhafte Nass-in-nass-Beschichtungsmethode vorteilhaft
und gilt hier als besonders bevorzugt. In einem solchen Fall sind zwischen den einzelnen
Schlitzgießern keine Trocknungsaggregate notwendig und das Aufzeichnungsmaterial wird
erst getrocknet, nachdem die Aufzeichnungsschicht und die gegebenenfalls vorgesehenen
Schutz- und Diffusionsschichten aufgetragen sind.
[0021] Die erfindungsgemäß mittels Schlitzgießer oder Gleitflächengießer- optional zusammen
mit der Schutzschicht und/oder Diffusionsschicht - aufgetragene Aufzeichnungsschicht
weist neben dem oben erläutertem Vorteil ferner die positiven Eigenschaften auf, dass
eine derart aufgetragene Schicht bzw. dass derart aufgetragene Schichten hinsichtlich
ihrer Oberflächeneigenschaften zur Darstellung von Barcode-Kennzeichnungen optimiert
sind, ohne dass es hierfür nach ihrer Auftragung auf das Trägermaterial einer Nachbehandlung
zur weiteren Konditionierung, beispielsweise mittels Rakelstab oder Streichmesser
bedarf, wobei eine solche Nachbehandlung im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht
ausgeschlossen wird. Das bedeutet, dass im bevorzugten Fall mit der Auftragung der
Aufzeichnungsschicht - optional zusammen mit der Schutzschicht und/oder Diffusionsschicht
- auf das Trägermaterial das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial fertig gestellt
ist. Eine anschließende Glättung und Verdichtung des Aufzeichnungsmaterials mittels
Online-Glättwerk bzw. Online-Kalander und/oder mittels Offline-Glättwerk bzw. Offline-Kalander
ist möglich und gilt wegen eines optimierten Erscheinungsbildes des erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterials als besonders bevorzugt.
[0022] Ein großes Problem bei mittels Flüssigkeitsvorhang aufgetragenen Schichten ist die
nicht optimale Verankerung der jeweiligen Schicht auf das sie tragende Trägermaterial.
Durch die erfindungsgemäße Einbindung von Borsäure und/oder Borax in die organische
Hohlkörperpigmente aufweisende Zwischenschicht wird dieses Problem nachhaltig gelöst,
wobei - wie bereits ausgeführt - die gute Verankerung der Zwischenschicht mit der
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht durch die Einbindung von Polyvinylalkohol
in der Aufzeichnungsschicht begünstigt wird.
[0023] Die Zwischenschicht des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
umfasst neben den organischen Hohlkörperpigmenten und der mindestens einen Komponente,
ausgesucht aus der Liste, umfassend Borsäure und (Di-)Natriumtetraborat-Decahydrat,
ferner ein Bindemittel ausgewählt aus der Gruppe umfassend Styrol-Butadien-Latex,
Stärke, Carboxy-Methyl-Cellulose und Cellulosederivate, wobei besonders Styrol-Butadien-Latex
allein oder in Kombination insbesondere mit Stärke bevorzugt ist. Bei Bindemittelmischungen
besteht der Bindemittelanteil in der Zwischenschicht bevorzugt zu 10 bis 40 Gewichtsteilen,
noch besser zu 15 bis 25 Gewichtsteilen, aus Styrol-Butadien-Latex und zu 5 bis 20
Gewichtsteilen, noch besser zu 7 bis 15 Gewichtsteilen, aus Stärke, jeweils bezogen
auf 100 Gewichtsteile Pigment.
[0024] Die zwischen Substrat und wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht positionierte Zwischenschicht
kann einen positiven Beitrag zur Egalisierung der Substratoberfläche leisten, womit
sich die Masse an notwendigerweise aufzubringender Streichfarbe für die wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht reduziert. Zum Auftrag der Zwischenschicht bietet sich unter
anderem eine Filmpresse an, bevorzugt sind jedoch egalisierende Auftragswerke wie
beispielsweise Rollrakel und Streichmesser bzw. -klinge.
[0025] Besonders vorteilhaft wirkt sich die Ausbildung der Zwischenschicht mit einer flächenbezogenen
Masse in einem Bereich von 3 g/m
2 bis 20 g/m
2 und noch besser zwischen 5 g/m
2 und 8 g/m
2 aus.
[0026] Die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht kann grundsätzlich alle bekannten Farbbildner
sowie dazu im einzelnen passende Farbakzeptoren, insbesondere organische Farbakzeptoren
beinhalten. Besonders bevorzugt sind als Farbbildner
- 6'-(dipentylamino)-3'-methyl-2'-(phenylamino)-spiro[isobenzofuran-1(3H),9'-[9H]xanthen]-3-one
sowie
- Spiro[isobenzofuran-1(3H),9'-[9H]xanthen]-3-one-6'-(diethylamino)-3'-methyl-2'-(3-tolylamino)
und solche, ausgewählt aus der Gruppe der Fluoranverbindungen, wie beispielsweise
- 3-(N-methyl-N-propyl)amino-6-methyl-7-Anilinofluoran,
- 3-(N-ethyl-N-isoamyl)amino-6-methyl-7-Anilinofluoran,
- 3-(N-methyl-N-cyclohexyl)amino-6-methyl-7-Anilinofluoran,
- 3-(N-ethyl-N-tolyl)amino-6-methyl-7-Anilinofluoran und
- 3-(N-ethyl-N-tetrahydrofuryl)-amino-6-methyl-7-Anilinofluoran. und ganz besonders
- 3-(Ethylisoamylamino)-6-methyl-7-anilinofluoran und
- 3-Dibutylamino-6-methyl-7-anilinofluoran (= ODB 2).
[0027] Zu den genannten Farbbildnern im einzelnen passende organische Farbakzeptoren sind
insbesondere solche, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
- 2,2 bis (4-hydroxyphenyl)-Propan (= BPA),
- 4-[(4-(1-methylethoxy)phenyl)sulfonyl]-Phenol,
- 4,4'-Dihydroxy-Diphenylsulfon,
- 4-hydroxy-4'-isopropoxy-Diphenylsulfon,
- N-(p-toluensulphonyl)-N'-(3-p-toluensulphonyl-oxy-phenyl)-Harnstoff,
- 2,4'-dihydroxy-diphenylsulfon,
- N-(2-hydroxyphenyl)-2-[(4-hydroxyphenyl)thio]acetamid,
freilich ohne auf die genannten Farbakzeptoren beschränkt zu sein. Für die Farbbildner
empfiehlt sich eine mittlere Teilchengröße in einem Bereich von größer 0,3 µm bis
maximal 1 µm, insbesondere von 0,45 µm bis 0,9 µm. Die Grenzen werden nach oben durch
eine zu geringe Empfindlichkeit und nach unten durch eine sonst zu starke Neigung
des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials zur Vergrauung vorgegeben.
[0028] Wie bereits ausgeführt umfasst die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht Polyvinylalkohol
zur Begünstigung einer guten Verankerung der organische Hohlkörperpigmente aufweisenden
Zwischenschicht mit der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht. Zusätzliche geeignete
Bindemittel zur Einbindung in die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht sind beispielsweise
Stärke, Hydroxyethylzellulose, Methylzellulose, Carboxymethylzellulose, Gelatine,
Kasein, Natriumpolyacrylate, Acrylamid-Acrylat-Copolymere, Acrylamid-Acrylat-Methacrylat-Terpolymere,
Alkalisalze von Styrol-Maleinsäure-anhydrid-Copolymeren oder Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren,
die als Beispiele für wasserlösliche Bindemittel allein oder in Kombination untereinander
eingesetzt werden können; auch wasserunlösliche Latexbinder wie Styrol-Butadiene-Copolymere,
Acrylnitril-Butadien-Copolymere und Methyl-Acrylat-Butadien-Copolymere bieten sich
als zusätzliche Bindemittel zur Einbindung in die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
an. Im Sinne der vorliegenden Erfindung gelten neben Polyvinylalkohol insbesondere
Stärke in Verbindung mit Styrol-Butadiene-Copolymere als besonders bevorzugte Bindemittel.
Die Bindemittel sollen, einzeln oder in Kombination untereinander in die wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht eingebunden, bevorzugt einen Bereich von 12 bis 21 Gew.-% in
der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aufzeichnungsschicht,
ausmachen.
[0029] Zur Vermeidung einer übermäßigen Abnutzung des Thermokopfes während der Zeiten, in
denen das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial während des Druckprozesses am Thermokopf
entlang geführt wird, und um ein übermäßiges Ablegen des Aufzeichnungsmaterials während
dieser Zeiten am Thermokopf zu vermeiden, kann das Beschichtungsmaterial zur Ausbildung
der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht Gleit- und Trennmittel enthalten wie Metallsalze
höherer Fettsäuren, zum Beispiel Zinkstearat, Kalziumstearat und Wachse, wie zum Beispiel
Paraffin, oxidiertes Paraffin, Polyethylen, Polyethylenoxid, Stearamide und Kastorwachs.
Zur Sicherstellung eines stabilen Flüssigkeitsvorhangs aus dem Beschichtungsmaterial
zur Ausbildung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht enthält das Beschichtungsmaterial
Benetzungsmittel, wie beispielsweise Nopcowet 50 der Firma Nopco Paper Technology
GmbH, Deutschland, ohne auf dieses spezielle Produkt in irgendeiner Art und Weise
beschränkt zu sein.
[0030] Weitere Bestandteile der Aufzeichnungsschicht sind beispielsweise Pigmente, bevorzugt
anorganische Pigmente wie beispielsweise Aluminium(hydr)oxid, Kieselsäure sowie kalziniertes
Kaolin und Kalziumkarbonat, wobei hier insbesondere kalziniertes Kaolin und Kalziumkarbonat
als bevorzugt gelten, die jeweils bevorzugt in einer Menge von 15 bis 28 Gew.-% und
noch besser zwischen 20 und 26,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aufzeichnungsschicht,
in die Aufzeichnungsschicht eingebunden sein sollen.
[0031] Die Aufzeichnungsschicht des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
kann zur Erhöhung der thermischen Ansprechempfindlichkeit bevorzugt auch Sensibilisatoren
mit einem Schmelzpunkt idealerweise zwischen 60°C und 180°C, besonders bevorzugt mit
einem Schmelzpunkt zwischen 80°C und 140°C, enthalten. Derartige Sensibilisatoren
sind beispielsweise: Benzyl-p-benzyloxy-benzoat, Stearamid, N-Methylolstearamid, p-Benzylbiphenyl,
1,2-Di(phenoxy)-ethan, 1,2-Di(m-methylphenoxy)ethan, m-Terphenyl, Dibenzyloxalat,
Benzyl-naphthylether (= BNE), Diphenylsulfon und 2-(2H-benzotriazol-2-yl)-p-cresol,
wobei Benzylnaphthylether, Diphenylsulfon, 1,2-Di(m-methylphenoxy)ethan und 1,2-Di(phenoxy)-ethan
als bevorzugt gelten.
[0032] Weiterhin als bevorzugt gilt, wenn in der Aufzeichnungsschicht unter Einwirkung von
Wärme ein permanentes Farb- bzw. Schriftbild ausgebildet werden kann.
[0033] Die flächenbezogene Masse der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht soll bevorzugt
zwischen 1,5 und 10 g/m
2 und besonders bevorzugt zwischen 2 und 5,5 g/m
2 liegen.
[0034] Als bevorzugt gilt, wenn die zur Ausbildung der Aufzeichnungsschicht genutzte Streichfarbe
wässerig ist. Die anschließende Trocknung der Streichfarbe kann mittels Mikrowellenbestrahlung
geschehen. Üblicherweise und bewährt ist es genauso, Wärme zuzuführen, wie es durch
Heißluft-Schwebetrockner oder auch Kontakttrockner geschieht. Auch denkbar ist eine
Kombination aus den aufgeführten Trockenverfahren.
[0035] Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial kann eine Schutzschicht aufweisen, die
auf die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht aufgetragen ist und diese ganz oder
teilweise abdeckt. Die Schutzschicht nimmt dabei zum einen die Aufgabe wahr, die unter
ihr angeordnete Aufzeichnungsschicht vor Umwelteinflüssen wie Öle, Fette, Wasser und
Weichmacher zu schützen und zum anderen, die Bedruckbarkeit des vorgeschlagenen Aufzeichnungsmaterials
insbesondere im Offset- und Flexodruck zu verbessern.
[0036] Eine mögliche Ausführungsform für eine die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
ganz oder teilweise abdeckenden Schutzschicht sieht Zinkstearat, als Bindemittel Polyvinylalkohol,
als Pigment Aluminiumhydroxid und/oder alternativ auch Siliciumdioxid sowie einen
oder mehrere Vernetzer vor, wobei besonders bevorzugte Mengen für eine solche Schutzschicht
in der nachfolgenden Tabelle 1 wiedergegeben sind:
Tabelle 1:
Produkt |
Gew.-% [otro] |
Alumininhydroxid |
10 - 25 |
Polyvinylalkohol |
55 - 70 |
Zinkstearat |
7 - 9 |
Vernetzer |
6 - 7 |
[0037] Die Schutzschicht selbst kann mittels üblicher Streichwerke aufgetragen sein, wofür
unter anderem eine Streichfarbe nutzbar ist, wie sie oben beschrieben ist und für
die eine flächenbezogene Masse in einem Bereich von 1,0 bis 4,5 g/m
2 bevorzugt ist. Ganz besonders bevorzugt wird die Schutzschicht mittels Schlitzgießer
oder mittels Gleitflächengießer aufgebracht. Sofern sie mittels Gleitflächengießer
aufgebracht wird, gilt die simultane Aufbringung von Aufzeichnungsschicht und Schutzschicht
bzw. von Aufzeichnungsschicht, Diffusionsschicht und Schutzschicht als ganz besonders
bevorzugt.
[0038] Alternativ zu der streichtechnischen Aufbringung der Schutzschicht kann die Schutzschicht
auch aufgedruckt sein.
[0039] Verarbeitungstechnisch und hinsichtlich ihrer technologischen Eigenschaften besonders
geeignet sind solche Schutzschichten, die mittels aktinischer Strahlung härtbar sind.
Unter dem Begriff "aktinische Strahlung" sind UV- oder ionisierende Strahlungen, wie
Elektronenstrahlen, zu verstehen.
[0040] Als Substrat wird Papier und ganz besonders ein nicht oberflächenbehandeltes Streichrohpapier
bevorzugt, ohne dass die Erfindung auf solche Substrate beschränkt ist. Unter einem
nicht oberflächenbehandelten Streichrohpapier ist ein nicht in einer Leimpresse oder
mittels Streichvorrichtung behandeltes Streichrohpapier zu verstehen. Für die Erfindung
sind im gleichen Maße Folien beispielsweise aus Polyolefin und mit Polyolefin beschichtete
Papiere als Substrat möglich, ohne dass eine solche Ausführung ausschließenden Charakter
aufweist.
[0041] Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial kann in einer besonderen Ausführungsform
auch eine Rückseitenbeschichtung aufweisen, die auf der Substratseite aufgetragen
ist, die der mit der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht versehenen Seite gegenüberliegt.
Eine solche Rückseitenbeschichtung wird beispielsweise in der
DE-A-197 48 258 vorgeschlagen und dient dann einer verbesserten rückseitigen Bedruckbarkeit des Aufzeichnungsbogens
im Offset- und Flexodruckverfahren sowie einer verbesserten Sperrwirkung der Rückseite
gegenüber Weichmachern, Ölen und Fetten. Für die flächenbezogene Masse der Rückseitenbeschichtung
haben sich Auftragsmengen in einem Bereich von 1 bis 3 g/m
2 und besonders zwischen 1,5 und 2,5 g/m
2 als vorteilhaft erwiesen.
[0042] Die in der Beschreibung und in den Ansprüchen gemachten Angaben zur flächenbezogenen
Masse, zu Gew.-% (Gewichts-%) und zu Gewichtsteilen beziehen sich jeweils auf das
"otro"-Gewicht, d. h. auf absolut trockene Gewichtsteile.
[0043] Die Erfindung soll anhand der folgenden erfindungsgemäßen Beispiele 1 und 2 sowie
der Vergleichsbeispiele 3 und 4 näher erläutert werden:
[0044] Auf einer Langsieb-Papiermaschine wird zunächst für alle Beispiele und Vergleichsbeispiele
als Substrat eine Papierbahn aus einer Mischung aus gebleichtem und gemahlenem Nadelholzsulfatzellstoff
und Eukalyptuszellstoff mit einer flächenbezogenen Masse von 66 g/m
2 unter Zusatz üblicher Beischlagstoffe in üblichen Mengen hergestellt.
[0045] Zur Ausbildung der jeweiligen Zwischenschicht für die beiden erfindungsgemäßen Beispiele
1 und 2 und für die beiden Vergleichsbeispiele 3 und 4 werden die folgenden Rezepturen
aus Tabelle 2 benutzt:
Tabelle 2:
Bestandteil |
Gewichtsteile (otro) |
Beispiel 1 |
Beispiel 2 |
Vergleichsbeispiel 3 |
Vergleichsbeispiel 4 |
Vernetzer |
Borax |
1 |
1 |
1 |
--- |
Dispergiermittel |
Dispex N40 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
Anorganisches Pigment |
Ansilex 93 (Kalziniertes Kaolin) |
50 |
50 |
50 |
50 |
Organisches Hohlkörperpigment |
Ropaque AF 1055 |
50 |
50 |
50 |
50 |
Stärke |
--- |
10 |
10 |
10 |
10 |
Styrol-Butadien-Latex |
Litex P5100 |
20 |
20 |
20 |
20 |
[0046] Bezugsquellen:
- Dispex N40: CIBA Spezialitätenchemie Lampertheim GmbH, 68623 Lampertheim, Deutschland
- Ansilex 93: Engelhard, 101 Wood Avenue, New Youk, USA
- Ropaque AF 1055: Rohm & Haas, In der Kron 4, 60489 Frankfurt, Deutschland
- Litex P51 00: Polymer Latex GmbH & Co. KG, 45764 Marl, Deutschland
[0047] Unter Nutzung einer separaten Streichmaschine werden jeweils auf das Substrat frontseitig
und mittels eines Klingen-Auftragwerkes die Streichmassen lt. Tabelle 2 zur Ausbildung
jeweils einer Zwischenschicht von 6 g/m
2 aufgebracht,
wobei die Zwischenschicht in jedem der Beispiele bzw. Vergleichsbeispiele das Substrat
vollständig abdeckt.
[0048] Zur Ausbildung einer für alle Beispiele und Vergleichsbeispiele wirkungsgleich aufgebauten
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht wird die folgende Rezeptur aus Tabelle 3 benutzt.
Tabelle 3:
Bestandteil |
Gewichtsteile (otro) |
Gew.-% (otro)*1 |
Verschiedene Dispergiermittel |
--- |
0,93 |
2,86 |
Farbbildner |
ODB 2 |
3 |
9,22 |
Farbakzeptor |
BPA |
7 |
21,51 |
Sensibilisator |
BNE |
7 |
21,51 |
Pigment |
Kalziumkarbonat |
8 |
24,59 |
Benetzungsmittel*2 |
Nopcowet 50 |
0,1 |
0,31 |
Gleitmittel |
--- |
1 |
3,07 |
Polyvinylalkohol |
Gohsenol NM 11 |
5,5 |
16,91 |
*1) %-Werte gültig für die Beispiele 1 und 2
*2) Eintrag nur bei den Beispielen 1 und 2 |
Bezugsquellen:
- Gohsenol NM 11: Nippon Gohsei, Osaka, Japan
[0049] Im Falle der beiden erfindungsgemäßen Beispiele 1 und 2 unter Verwendung eines Schlitzgießer-Auftragwerkes
(Curtain Coater) und im Falle der beiden Vergleichsbeispiele 3 und 4 unter Verwendung
eines Lüftbürsten-Auftragwerkes wird auf die Zwischenschicht eine wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht lt. Rezeptur aus Tabelle 3 mit einer flächenbezogenen Masse von
2,5 g/m
2 aufgetragen. Dabei kommt im Falle der beiden erfindungsgemäßen Beispiele 1 und 2
die gleiche Streichmaschine zum Einsatz, mit der auch zuvor die Zwischenschicht aufgetragen
und getrocknet wurde. In diesem Fall können somit die beiden Schichten, Zwischenschicht
und Aufzeichnungsschicht, in einem einzigen Streichmaschinendurchgang ausgebildet
werden.
[0050] Im gleichen Arbeitsgang und nach Trocknung von Zwischenschicht und Aufzeichnungsschicht
wird innerhalb des erfindungsgemäßen Beispiels 2 mittels eines zweiten Curtain Coaters
eine die Aufzeichnungsschicht vollständig abdeckende Schutzschicht von 1,5 g/m
2 aufgetragen. Zur Ausbildung der Schutzschicht wird eine Rezeptur verwendet, wie sie
in der folgenden Tabelle 4 wiedergegeben wird.
Tabelle 4:
Bestandteil |
Gewichtsteile (otro) |
Dispergiermittel |
Dispex N40 |
0,05 |
Pigment |
Al(OH)3 |
5 |
Gleitmittel |
--- |
2 |
Polyvinylalkohol |
NM 11 |
15 |
[0051] Die beiden erfindungsgemäßen Beispiele 1 und 2 sowie die beiden Vergleichsbeispiele
3 und 4 sollen hinsichtlich der Wiedergabe von Barcodes und dem Vorhandensein von
Missing Dots beurteilt werden. Zu diesem Zweck werden Thermoausdrucke mit einem Gerät
der Type Atlantek 400 der Fa. Atlantek (USA) auf Proben gemäß der beiden erfindungsgemäßen
Beispiele sowie der beiden Vergleichsbeispiele erstellt. Dabei wird ein Thermokopf
mit 300 dpi bei 11,74 mJ/mm
2 verwendet. Die schwarz/weiß-Übergänge der Thermoausdrucke sowie die vollflächig schwarz
gefärbten Bereiche werden visuell unter Zuhilfenahme von Vergrößerungsgläsern beurteilt
mit folgenden Ergebnissen, siehe Tabelle 5:
Tabelle 5:
|
Kurzzusammenfassung der wichtigsten Merkmale |
|
Beispiel 1 |
Beispiel 2 |
Vergleichs-beispiel 3 |
Vergleichs-beispiel 4 |
Zwischenschicht |
Organische Hohlkörperpigmente + anorganische Pigmente, Stärke + Styrol-Butadien-Latex
als Binder, Borax |
wie Beispiel 1 |
wie Beispiel 1 |
Organische Hohlkörperpigmente + anorganische Pigmente, Stärke + Styrol-Butadien-Latex;
- kern Borax - |
Auftrag der wärmeempfindlichen Aufzeichnungs-schicht |
Curtain Coater |
Curtain Coater |
Luftbürste |
Luftbürste |
Auftrag der Schutzschicht |
--- |
Curtain Coater |
--- |
--- |
Benotung *, Missing Dots |
1 |
2 |
4 |
5 |
4Benotung *, Darstellung Barcode |
1 |
2 |
5 |
6 |
*) Maßstab: Schulnoten von 1 bis 6 |
[0052] Tabelle 5 beweist die Überlegenheit des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
gegenüber dem Stand der Technik.
1. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einem Substrat und einer Farbbildner
und Farbakzeptoren enthaltenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht, wobei zwischen
dem Substrat und der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht eine Hohlkörperpigmente
umfassende Zwischenschicht ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
■ die Zwischenschicht ferner mindestens eine Komponente aufweist, ausgesucht aus der
Liste, umfassend Borsäure und (Di-)Natriumtetraborat-Decahydrat, und,
■ dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht mittels Schlitzgießer, sogenannter
Curtain Coater, oder Gleitflächengießer, sogenannter Slid (Curtain) Coater, aufgebracht
ist.
2. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht neben den organischen Hohlkörperpigmenten auch anorganische Pigmente
enthält.
3. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht ein Bindemittel enthält, ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Styrol-Butadien-Latex, Stärke, Carboxy-Methyl-Cellulose und Cellulosederivate.
4. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht eine Bindemittelkombination aus Styrol-Butadien-Latex zusammen
mit Stärke aufweist.
5. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht als Bindemittel Polyvinylalkohol umfasst.
6. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine die Aufzeichnungsschicht abdeckende,
Polyvinylalkohol enthaltende Schutzschicht aufweist.
7. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine die Aufzeichnungsschicht abdeckende
Schutzschicht sowie eine zwischen wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht und Schutzschicht
gelegene, Polyvinylalkohol enthaltende Diffusionsschicht aufweist.
8. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht Zinkstearat, als Bindemittel einen Polyvinylalkohol, als Pigment
Aluminiumhydroxid oder/und Siliciumdioxid sowie einen oder mehrere Vernetzer aufweist.
9. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzeichnungsschicht, die Schutzschicht und, sofern gegeben die Diffusionsschicht
simultan mittels Gleitflächengießer aufgebracht sind.
10. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine Rückseitenbeschichtung aufweist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einem Substrat und einer Farbbildner
und Farbakzeptoren enthaltenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht, wobei zwischen
dem Substrat und der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht eine Hohlkörperpigmente
umfassende Zwischenschicht ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
■ die Zwischenschicht ferner mindestens eine Komponente aufweist, ausgesucht aus der
Liste, umfassend Borsäure und (Di-)Natriumtetraborat-Decahydrat, und,
■ dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht mittels Schlitzgießer, sogenannter
Curtain Coater, oder Gleitflächengießer, sogenannter Slid (Curtain) Coater, aufgebracht
ist.
2. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht organische Hohlkörperpigmente umfasst.
3. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht neben den organischen Hohlkörperpigmenten auch anorganische Pigmente
enthält.
4. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht ein Bindemittel enthält, ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Styrol-Butadien-Latex, Stärke, Carboxy-Methyl-Cellulose und Cellulosederivate.
5. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht eine Bindemittelkombination aus Styrol-Butadien-Latex zusammen
mit Stärke aufweist.
6. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht als Bindemittel Polyvinylalkohol umfasst.
7. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine die Aufzeichnungsschicht abdeckende,
Polyvinylalkohol enthaltende Schutzschicht aufweist.
8. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine die Aufzeichnungsschicht abdeckende
Schutzschicht sowie eine zwischen wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht und Schutzschicht
gelegene, Polyvinylalkohol enthaltende Diffusionsschicht aufweist.
9. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht Zinkstearat, als Bindemittel einen Polyvinylalkohol, als Pigment
Aluminiumhydroxid oder/und Siliciumdioxid sowie einen oder mehrere Vernetzer aufweist.
10. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzeichnungsschicht, die Schutzschicht und, sofern gegeben die Diffusionsschicht
simultan mittels Gleitflächengießer aufgebracht sind.
11. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine Rückseitenbeschichtung aufweist.