(19)
(11) EP 2 071 097 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.06.2009  Patentblatt  2009/25

(21) Anmeldenummer: 08021625.2

(22) Anmeldetag:  12.12.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04D 13/147(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 13.12.2007 DE 102007060542

(71) Anmelder: Leimer, Hans-Peter
38302 Wolfenbüttel (DE)

(72) Erfinder:
  • Leimer, Hans-Peter
    38302 Wolfenbüttel (DE)

(74) Vertreter: Rehmann, Thorsten 
GRAMM, LINS & PARTNER GbR, Theodor-Heuss-Strasse 1
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)

   


(54) Dreidimensionale Schablone zur Abdichtung von Dachanschlüssen von aufgehenden Bauteilen, z. B. Schornsteinen


(57) Eine Schablone, bestehend aus einer Folienbahn (1) mit einer Öffnung (2) und einem die Öffnung (2) umgebenden, einen Kragen (3) ausbildenden, von der Folienbahn (1) abstehenden Rand zur Verwendung als Abdichtfolie im Bereich von Dachanschlüssen von aufgehenden Bauteilen (7), insbesondere Schornsteinen, Dachflächenfenstern, Antennen und dergleichen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine dreidimensionale Schablone, die als Abdichtfolie im Bereich von Dachanschlüssen von aufgehenden Bauteilen, insbesondere Schornsteinen, Dachflächenfenstern, Antennen oder dergleichen vorgesehen ist.

[0002] Für Dächer von Häusern ist von außen nach innen Winddichtigkeit und von innen nach außen Luftdichtigkeit, Dampfdiffusion und/oder Feuchtekonvektion zu gewährleisten. Hierzu werden Folien oder Bahnen aus beispielsweise PE-, PVC-, PP-Folien oder Vlieskompositprodukten verwendet. Diese Folien werden je nach Einsatzzweck von außen auf die Lattung des Daches unter den Dachziegeln angebracht oder auf der Innenseite des Daches.

[0003] Im Bereich von Dachöffnungen, die durch aufgehende Baukonstruktionen wie z. B. Schornsteine, Dachflächenfenster oder Dachgauben, Antennen oder Lüftungsrohre gebildet werden, ist es, bedingt durch den Übergang von der ebenen, zweidimensionalen Dachfläche in die dreidimensionale aufgehende Baukonstruktion schwierig, die Dichtigkeit formschlüssig und dauerhaft herzustellen.

[0004] Von dieser Problemstellung ausgehend soll eine Lösung geschaffen werden, mit der der von der zweidimensionalen Fläche in die dreidimensionale Struktur übergehende Bereich sicher abgedichtet werden kann.

[0005] Zur Problemlösung ist eine Schablone, bestehend aus einer Folienbahn mit einer Öffnung und einem die Öffnung umgebenden, einen Kragen ausbildenden, von der Folienbahn abstehenden Rand vorgesehen.

[0006] Diese dreidimensionale Schablone kann mit der Öffnung, die dem Querschnitt des aufgehenden Bauteiles angepasst ist, über das Bauteil (z. B. Schornstein) gezogen werden und der Kragen kann um das Bauteil herum angelegt und darin befestigt werden. Natürlich ist auch denkbar, die Schablone zunächst auf die Dachhaut zu legen, zu befestigen und dann das Bauteil durch die Öffnung zu führen (z. B. Antenne). Auch im Bereich des Überganges vom Kragen zur Folienbahn ist eine dichte Verbindung gewährleistet. Da der Kragen der Umfangskontur des Bauteiles angepasst ist, ist eine faltenfreie und sichere Abdichtung leicht möglich. Die Größe der abzuarbeitenden Durchdringungen mit der Schablone kann von Wohnraumdachfenstern bis zu Antennen, von runden bis vieleckigen Querschnitten und mit beliebigen Öffnungsdurchmessern reichen.

[0007] Vorzugsweise ist der Kragen mit der Folienbahn unlösbar befestigt, insbesondere angeklebt, angeschweißt oder angenäht. Folienbahn und Kragen können auch einteilig als Kunststoffformteil hergestellt sein. Die Folienbahn und der Kragen bestehen aus demselben Material, beispielsweise aus Material mit Unterspann- oder Dampfsperrqualitäten. Die Qualität der Unterspannbahnen reicht von einlagigen Vliesen über Laminate mit Folien bis zu beschichteten Vliesstoffbahnen nach DIN EN 13859. Bitumen-, Polymerbitumen- und Polymerbahnen nach DIN 18195 sind ebenfalls möglich. Auch Kunststoff- und Elastomer-Dichtungsbahnen, bitumenverträgliche Kunststoffdichtungsbahnen aus Ethylen-Vinyl-Acetat-Terpolymer (EVA), selbstklebende Bitumen-Dichtungsbahnen (KSK) können zum Einsatz kommen. Die für Dampfsperren von einfachen Folien PE/PVC/Poliamid-Folien bis Folien-Vlies-Verbünden, so genannte Komposits, können auch eingesetzt werden. Diese unterschiedlichen Folien oder Bahnen können je nach Anforderung auch unterschiedlich ausgerüstet sein. Die Unterspannbahn kann hydrophob bzw. oleophob sein. Das Gewicht der Unterspannbahn kann zwischen 60 bis 200 g/m2 liegen. Als Rohstoffe kommen PET, PBT, PP, PE, PU und Blends aus diesen Rohstoffen oder bei mehrlagigen Unterspannbahnen Kombinationen von Lagen unterschiedlicher Rohstoffe in Frage.

[0008] Die Dampfsperre kann dampfdicht (sd>100 m) oder dampfsperrend (1<sd<100 m) oder intelligent (sd variabel) sein.

[0009] Die Öffnung wird mittig aus der Bahn ausgestanzt und ist abhängig von der Form der Durchdringung. Die Schablone weist unterschiedliche Längen für die Folienbahn und den Kragen je nach Art der Durchdringung und der Anwendung auf. Die Ränder der Folienbahn und des Kragens können nach unten bzw. innen mit einem spezifizierten Klebeband ausgerüstet sein, um die Folie auf der zweidimensionalen Dachbahn und dem Bauteil dichtend zu befestigen. Idealer Weise bestehen die Klebebänder aus PA oder Butylkautschuk und haben eine Breite von 0,5 bis 5 cm. Alternativ können aber auch andere wärme- und witterungsstabile Klebebänder oder Dichtstoffe eingesetzt werden, z. B. mit Acrylklebstoffen. Weiterhin sind zur Abdichtung viskose Klebemassen möglich.

[0010] Mit Hilfe einer Zeichnung soll die Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden. Es zeigt:
Figur 1
die Draufsicht auf die Folienbahn;
Figur 2
das Schnittmuster des Kragens;
Figur 3
die perspektivische Darstellung der Schablone;
Figur 4
die um ein Bauteil herum gelegte Schablone.


[0011] Die Folienbahn 1 weist eine zentrale Öffnung 2 auf, deren Umfang dem Umfang des abdichtenden Bauteiles 7 entspricht. Der Kragen 3 wird aus einer Folie ausgeschnitten oder ausgestanzt, die aus demselben Material besteht wie die Folienbahn 1. Das Schnittmuster ist zweidimensional mit nicht zwingend parallelen Seitenkanten, da die Neigung a des Daches berücksichtigt werden muss. Die beiden Enden 6a, 6b werden teilweise übereinander gelegt und miteinander verbunden, beispielsweise verklebt, vernäht oder verschweißt. Die durch die Teile 6a, 6b gebildete Stirnwand ist höher als die gegenüberliegende Stirnwand 5, da sie für den tiefer liegenden Teil des Schornsteines 7 gedacht ist. In Figur 4 ist diese Stirnwand mit 6 bezeichnet. Die Breite der beiden miteinander verklebten Teile 6a, 6b entspricht der Breite der Stirnwand 5. Die beiden Seitenteile 4a, 4b bilden die schräg verlaufende Wandung des Kragens 3. Die Länge des gesamten Schnittmusters entspricht dem Umfang der Öffnung 2. Nachdem die Enden 6a, 6b miteinander verbunden worden sind, wird der Kragen 3 mit der Folienbahn 1 entsprechend unlösbar verbunden, beispielsweise verklebt, verschweißt oder vernäht. Um das Verschweißen zu vereinfachen ist es vorteilhaft, wenn Kragen 3 und Folienbahn 1 aus demselben Material sind.

[0012] Auf der Innenseite, also der dem Bauteil 7 zugeordneten Seite, ist der Kragen 3 mit Selbstklebebändern versehen. Auch die Unterseite der Folienbahn 1 ist mit entsprechenden Klebebändern versehen (nicht gezeigt), um die Schablone einfach auf der Dachhaut und an dem Bauteil 7 befestigen zu können. Auch die Enden 6a, 6b des Schnittmusters für den Kragen 3 können mit selbstklebenden Bändern versehen sein, um den Kragen 3 einfach schließen zu können. Auch der untere umzuschlagende Rand 8 des Schnittmusters, mit dem der Kragen 3 anschließend auf der Folienbahn 1 angebunden wird, kann mit einem entsprechenden selbstklebenden Band versehen sein.

Bezugszeichenliste:



[0013] 
1
Folienbahn
2
Öffnung
3
Kragen
4a
Seitenteil
4b
Seitenteil
5
Stirnwand
6
Stirnwand
6a
Ende
6b
Ende
7
Schornstein
8
Rand
a
Dachneigung



Ansprüche

1. Schablone, bestehend aus einer Folienbahn (1) mit einer Öffnung (2) und einem die Öffnung (2) umgebenden, einen Kragen (3) ausbildenden, von der Folienbahn (1) abstehenden Rand zur Verwendung als Abdichtfolie im Bereich von Dachanschlüssen von aufgehenden Bauteilen (7), insbesondere Schornsteinen, Dachflächenfenstern, Antennen oder dergleichen.
 
2. Schablone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (2) über das Bauteil (7) ziehbar und der Kragen (3) um das Bauteil herum anlegbar ist.
 
3. Schablone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (3) mit der Folienbahn (1) unlösbar verbunden ist.
 
4. Schablone nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (3) an der Folienbahn (1) angeklebt, angeschweißt oder angenäht ist.
 
5. Schablone nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienbahn (1) und der Kragen (3) einteilig als Kunststoffformteil hergestellt sind.
 
6. Schablone nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der Folienbahn (1) und/oder des Kragens (3) eine Klebefolie angebracht ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht