(19)
(11) EP 2 071 114 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.06.2009  Patentblatt  2009/25

(21) Anmeldenummer: 08021164.2

(22) Anmeldetag:  05.12.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05F 15/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 13.12.2007 DE 102007060593

(71) Anmelder: Dorma GmbH + CO. KG
58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Brieseck, Bernd
    58840 Plettenberg (DE)

   


(54) Türanordnung mit einem integrierten Türantrieb


(57) Die Erfindung betrifft eine Türanordnung (1) mit einem Türblatt (2), das mit Türbändern um eine Türdrehachse (3) drehbar in einem Türrahmen aufgenommen ist, der wenigstens ein parallel zur Türdrehachse (3) verlaufendes Seitenprofil (4) aufweist und an das die Türbänder angeordnet sind, wobei ein Türantrieb (5) vorgesehen ist, der mit dem Türblatt (2) antreibend in Wirkverbindung steht.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Türantrieb (5) in Richtung einer Antriebsachse (6) länglich ausgebildet ist, die parallel zur Türdrehachse (3) verläuft, wobei das Seitenprofil (4) einen Hohlraum (7) aufweist, in dem der Türantrieb (5) aufgenommen ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türanordnung mit einem Türblatt, das mit Türbändem um eine Türdrehachse drehbar in einem Türrahmen aufgenommen ist, der wenigstens ein parallel zur Türdrehachse verlaufendes Seitenprofil aufweist und an das die Türbänder angeordnet sind, wobei ein Türantrieb vorgesehen ist, der mit dem Türblatt antreibend in Wirkverbindung steht.

[0002] Türanordnungen mit einem Türblatt, das über Türbänder in einem Türrahmen drehbar aufgenommen ist, sind hinreichend bekannt. Derartige Türrahmen bestehen zu meist aus einem bänderseitigen und einem schlossseitigen Seitenprofil, wobei die beiden Seitenprofile mit einem Oberholm miteinander verbunden sind. Das Türblatt ist häufig mit zwei oder mehreren Türbändem an einem der beiden Seitenprofile gelenkig aufgenommen, so dass das Türblatt zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition bewegt werden kann.

[0003] Um eine automatische Bewegung des Türblattes zu schaffen, sind Türantriebe bekannt, die einen Grundkörper aufweisen, der entweder am Türblatt oder am Oberholm des Türrahmens befestigt wird. Weitere Befestigungsmöglichkeiten sind durch Wände gegeben, in denen die Türanordnung eingebracht ist. Aus dem Grundkörper erstreckt sich zumeist ein Gelenkarm, der die Verbindung zum Türblatt bildet. Derartige Türantriebe sind von außen sichtbar, so dass es wünschenswert ist, Türantriebe zu verwenden, die nicht direkt von außen an die Türanordnung angebracht werden.

[0004] Ferner sind Türantriebe bekannt, die entweder in der Decke oder im Boden des Gebäudes, in dem die Türanordnung eingebracht ist, aufgenommen werden. Zur Aufnahme des Türantriebs im Bodenbereich muss ein Einbauraum geschaffen werden, welcher regelmäßig etwa 60 mm Tiefe erfordert. Folglich ergeben sich Mindestanforderungen, beispielsweise an eine Estrichhöhe, um den Türantrieb im Boden des Gebäudes zu integrieren. In Abhängigkeit der Beschaffenheit des Gebäudebodens ist nicht immer die Möglichkeit der Integration des Türantriebs geboten. Gleiche Schwierigkeiten ergeben sich bei der Integration der Türantriebe in die Decke des Raumes, in dem die Türanordnung integriert ist. Auch hier sind Raumerfordemisse zu erfüllen, um den Türantrieb auf nicht sichtbare Weise zu integrieren. Ebenfalls ergibt die Integration der Türantriebe in die Wand, in der die Türanordnung eingebracht ist, erhebliche Probleme.

[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Türanordnung mit einem Türantrieb zu schaffen, die die Probleme des vorgenannten Standes der Technik überwindet und eine verbesserte Integration des Türantriebs auf unsichtbare Weise ermöglicht.

[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Türanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0007] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass der Türantrieb in Richtung einer Antriebsachse länglich ausgebildet ist, die parallel zur Türdrehachse verläuft, wobei das Seitenprofil einen Hohlraum aufweist, in dem der Türantrieb aufgenommen ist.

[0008] Die Erfindung geht dabei von dem Gedanken aus, dass das Seitenprofil mit einem Hohlraum ausgeführt wird, der hinreichend groß ist, um den Türantrieb aufzunehmen. Vorgesehen ist dabei das Seitenprofil zur Bildung des Hohlraumes, an den das Türblatt mit den Türbändern drehbar bzw. schwenkbar aufgenommen ist. Die Türanordnung kann gemäß beliebiger Situationen eingebaut werden, beispielsweise in eine Gebäudewand, in eine mobile Trennwand, die aus einer Rahmenkonstruktion besteht oder in eine Wand, die ohne Deckenanschluss frei in einem Raum verläuft. Der Hohlraum innerhalb des Seitenprofils kann ferner zwischen dem Seitenprofil und der Wand gebildet sein, in der die Türanordnung eingebracht ist. Besonders geeignet sind jedoch Seitenprofile, die als Aluminium-Stranggussprofile ausgeführt sind und bereits fertigungsbedingt einen Hohlraum aufweisen, um den Türantrieb aufzunehmen.

[0009] Der Türantrieb ist zur besseren Integration in das Seitenprofil in Richtung einer Antriebsachse länglich ausgebildet, so dass der Türantrieb insgesamt einen hohen Schlankheitsgrad aufweist und die Integration in das ebenfalls länglich ausgeführte Seitenprofil erleichtert ist. Die erfindungsgemäße Anordnung aus Seitenprofil und integriertem Türantrieb kann folglich beim Hersteller der Türanordnung fertig konfektioniert werden, so dass lediglich ein Anschlusskabel aus dem Seitenprofil herausgeführt ist. Im Ergebnis wird eine Türanordnung mit einem Türantrieb geschaffen, welche beliebige Einbausituationen ermöglicht und der Türantrieb von der Außenseite der Türanordnung nicht sichtbar ist. Folglich ergeben sich auch keine Platzprobleme, um den Türantrieb entweder am Türblatt, am Türrahmen oder als unsichtbaren Türantrieb in der Decke oder im Boden zu integrieren.

[0010] Gemäß einer Weiterbildung der Türanordnung kann diese als Sicherheitstür ausgeführt sein. Hierfür ist eine um die Türdrehachse ausgebildete Drehsäule vorgesehen, wobei das Seitenprofil an die Drehsäule angrenzt. Hierdurch wird die Bildung von Quetschkanten vermieden, da kein Türspalt im Bereich der Türbänder entsteht, der sich beim Öffnen des Türblattes vergrößert und beim Schließen wieder verringert. Die Türdrehachse kann entweder einteilig mit dem Türblatt ausgebildet sein, so dass sich diese mit der Öffnungs- und Schließbewegung des Türblattes dreht, wobei die Drehsäule ferner einteilig mit dem Seitenprofil ausgeführt sein kann. In beiden Ausführungen ist kein sich erweiternder oder verringernder Türspalt gebildet, da das Türblatt lediglich um den Außenumfang der Türdrehsäule herum dreht.

[0011] Die Antriebsachse des Türantriebs und die Türdrehachse weisen einen Abstand zu einander auf, so dass eine Wirkverbindung erforderlich ist, um den Abtrieb des Türantriebs mit dem Türblatt drehmomentübertragend zu verbinden. Hierfür ist eine Transmissionsverbindung vorgesehen, die auf verschiedene Weise ausgeführt sein kann. Einerseits besteht die Möglichkeit einer Kettenantriebsverbindung, wobei auch eine Verbindung mittels eines Zahnriemens oder einer Zahnradanordnung möglich ist.

[0012] Vorteilhafterweise weist der Türantrieb eine sich in Richtung der Antriebsachse länglich erstreckende Grundplatte auf, auf der die Komponenten des Türantriebs angeordnet sind. Der Türantrieb kann vor dem Einbau in das Seitenprofil fertig montiert werden, wobei die verschiedenen Komponenten des. Türantriebs auf der Grundplatte aufgebracht werden. Anschließend kann die Grundplatte entweder innenseitig im Seitenprofil oder an einer angrenzenden Wand oder einem sonstigen Gebäudeteil angebunden werden. Die Anbindung des Türantriebs innerhalb des Seitenprofils kann über Gummielemente erfolgen, wobei ferner Schallisolationsmaterial in das Seitenprofil eingebracht werden kann, um den Türantrieb möglichst leise auszuführen.

[0013] Die Komponenten des Türantriebs betreffen wenigstens eine Steuerung, einen Motor, ein Getriebe sowie einen mechanischen Energiespeicher. Der Türantrieb weist ferner eine Antriebswelle auf, die antreibend auf die Transmissionsverbindung wirkt, wobei die Antriebswelle eine Kupplung umfasst, die eine Drehwinkelverstellung zur Einstellung des Türblattes ermöglicht. Der Motor ist vorzugsweise als Gleichstrommotor ausgeführt, wobei das Getriebe als Planetengetriebe ausgebildet sein kann. Sowohl der Motor, als auch das Planetengetriebe können folglich eine runde Querschnittsform aufweisen, um an den Hohlraum des Seitenprofils angepasst zu werden. Die einzelnen Komponenten sind entlang der Antriebsachse des Türantriebs in einer hintereinander liegenden Anordnung auf der Grundplatte aufgebracht, um die seitlichen Abmessungen des Türantriebs zu minimieren.

[0014] Der mechanische Energiespeicher ist nach Art eines Federkraftspeichers ausgebildet, der mit einer Öffnungsbewegung des Türblattes gespannt wird, so dass eine Schließbewegung des Türblattes durch Entspannung des Federkraftspeichers ausführbar ist. Der Federkraftspeicher kann dabei zwischen dem Abtrieb und dem Planetengetriebe angeordnet werden.

[0015] Zur Aufnahme der Türanordnung sind ein Deckenlager und ein Bodenlager vorgesehen, die in der Türdrehachse angeordnet sind und eine Verankerung der Türanordnung zwischen dem Boden und der Decke eines Raumes ermöglichen. Die Lageranordnungen sind insbesondere bei nachträglichem Einbau der Türanordnung in einen Raum erforderlich, sofern die Türanordnung nicht über den Türrahmen selbst in der Gebäudewand integriert ist.

[0016] Um die Türanordnung aus dem Deckenlager und dem Bodenlager zu lösen, ist eine Lagerkupplung vorgesehen, die entweder angrenzend an das Deckenlager oder an das Bodenlager angeordnet wird. Folglich muss beim Entnehmen des Türblattes oder der vollständigen Türanordnung nicht das Deckenlager und das Bodenlager aus der Verankerung entnommen werden, da durch einfaches Lösen der Lagerkupplung zumindest ein Herausnehmen des Türblattes ermöglicht ist.

[0017] Der Türantrieb kann ferner einen Drehgeber aufweisen, um eine Information über den Öffnungs- und Schließzustand des Türblattes bereit zu stellen. Durch die Transmissionsverbindung zwischen der Antriebswelle des Türantriebs und dem Türblatt kann der Drehgeber auch im Türantrieb selbst integriert sein, wobei eine Anordnung des elektrischen Drehgebers endseitig am Motor möglich ist. Der elektrische Drehgeber kann dabei mit der Steuerung des Türantriebs verbunden sein, um neben der Information des Öffnungs- oder Schließzustandes des Türblattes auch eine Endabschaltung des Antriebs in der Offenstellung oder ggf. auch in der Schließstellung zu schaffen.

[0018] Gemäß der Ausführungsform der Türanordnung als Sicherheitstür kann der Spalt zwischen dem Seitenprofil und der Drehsäule derart klein gehalten werden, dass beispielsweise die Finger von kleinen Kindern nicht in diesen Spalt geraten können. Der Spalt kann kleiner als 8 mm, bevorzugt kleiner als 6 mm und besonders bevorzugt kleiner als 4 mm ausgeführt sein. Die Größe des Spaltes ändert sich dabei mit der Öffnungs- und Schließbewegung des Türblattes nicht, da die Drehsäule lediglich eine Drehbewegung ausführt und entweder das Seitenprofil bei einer mitdrehenden Türdrehsäule oder das Türblatt bei einer ruhenden Drehsäule lediglich an die Oberfläche der Drehsäule angrenzt und die Spaltweite unverändert bleibt.

[0019] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.

[0020] Es zeigen:
Figur 1:
ein Ausführungsbeispiel der Türanordnung mit einem im Seitenprofil integrierten Türantrieb;
Figur 2:
eine vergrößerte Ansicht der Anordnung des Türantriebs in der Türanordnung;
Figur 3:
ein erstes Ausführungsbeispiel einer Transmissionsverbindung zwischen dem Türantrieb und dem Türblatt und
Figur 4:
ein zweites Ausführungsbeispiel einer Transmissionsverbindung, die als Zahnriemen ausgeführt ist.


[0021] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Türanordnung 1 in einer schematischen Ansicht gezeigt. Der Türrahmen wird aus einem ersten linksseitigen Seitenprofil 4 und einem rechtsseitig gegenüberliegend angeordneten Seitenprofil 22 gebildet, wobei die beiden Seitenprofile mit einem Oberholm 21 oberseitig miteinander verbunden sind. An der linken Seite des Türrahmens ist ein Türblatt 2 am Seitenprofil 4 drehbar aufgenommen, wobei das Türblatt 2 um die Türdrehachse 3 drehbar ist. Das Seitenprofil 4 ist geringfügig breiter ausgeführt und besitzt einen Hohlraum 7, in dem erfindungsgemäß ein Türantrieb 5 aufgenommen ist. Der Hohlraum 7. ist zur Darstellung des Türantriebs 5 im oberen Bereich geschnitten dargestellt. Der Türantrieb 5 ist innerhalb des Seitenprofils 4 befestigt und erstreckt sich entlang einer Antriebsachse 6. Die Antriebsachse 6 ist parallel beabstandet zur Türdrehachse 3 angeordnet, wobei zur Überbrückung des Abstandes zwischen dem Türblatt 2 und dem Türantrieb 5 eine Transmissionsverbindung vorgesehen ist, um die Antriebsbewegung des Türantriebs 5 auf das Türblatt 2 zu übertragen.

[0022] Das Türblatt 2 weist eine Drehsäule 8 auf, die sich um die Türdrehachse 3 herum erstreckt. Die Drehsäule 8 ist mit dem Türblatt 2 verbunden oder einteilig mit diesem ausgeführt, so dass bei einer Schwenkbewegung des Türblattes 2 zwischen einer Öffnungsposition und der Schließposition eine Drehbewegung der Drehsäule 8 erfolgt. Die Drehsäule 8 weist wenigstens in Richtung des Seitenprofils 4 einen runden Querschnitt auf, wobei das Seitenprofil 4 bis auf einen geringen Spalt an die Drehsäule 8 angrenzt. Damit wird die Bildung von Quetschkanten vermieden, da im Bereich zwischen dem Türblatt 2 und dem Seitenprofil 4 kein sich vergrößernder oder sich verringernder Spalt entsteht, während das Türblatt 2 geöffnet oder geschlossen wird. Folglich ist die Türanordnung 1 gemäß des Ausführungsbeispiels in Figur 1 als Sicherheitstür ausgebildet.

[0023] Figur 2 zeigt den Bereich der Anordnung des Türantriebs 5 innerhalb des Seitenprofils 4 in einer vergrößerten Ansicht. Der Türrahmen ist lediglich im Bereich des Seitenprofils 4 sowie des Oberholms 21 ausschnittsweise dargestellt. Es ist erkennbar, dass bei Öffnung des Türblattes 2 die Drehsäule 8 lediglich eine Drehung um die Türdrehachse 3 ausführt, wobei diese vollumfänglich bis zum Anschluss an das Türblatt 2 selbst einen runden Querschnitt aufweist.

[0024] Aus der detaillierteren Ansicht des Türantriebs 5 ist erkennbar, dass dieser zunächst eine Grundplatte 11 aufweist, auf der sämtliche den Türantrieb 5 bildende Komponenten aufgebracht sind. Die Grundplatte 11 kann nach Fertigstellung des Türantriebs 5 in das Seitenprofil 4 eingeführt und mit diesem verschraubt werden. Die Komponenten des Türantriebs 5 betreffen wenigstens eine Steuerung 12, einen Motor 13, ein Getriebe 14 sowie einen mechanischen Energiespeicher 15. Endseitig am Motor 13 ist ein elektronischer Drehgeber 20 angeordnet, um die Drehposition des Türblattes 2 zu sensieren. Hierdurch kann der Steuerung 12 eine Information bereitgestellt werden, unter welchem Winkel sich das Türblatt 2 relativ zum Türrahmen befindet. Die Steuerung 12 des Türantriebs 5 kann mit einer Sicherheitseinrichtung des Gebäudes verbunden werden, in dem die Türanordnung eingebracht ist. Somit kann beispielsweise über den Drehgeber 20 durch die Steuerung eine Information an eine zentrale Sicherheitseinrichtung geliefert werden, ob situationsabhängig das Türblatt 2 in einer Öffnungsstellung oder in einer Schließstellung gehalten ist. Des Weiteren kann der Drehgeber 20 Bestandteil einer aktiven Regeleinrichtung zur Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegung des Türblattes 2 sein, sofern die Türanordnung 1 als Automatiktür mit Durchgangserkennung ausgeführt ist.

[0025] Der mechanische Energiespeicher 15 kann in Form eines Federkraftspeichers ausgeführt sein, so dass in der Öffnungsbewegung die Energie durch den Motor 13 sowohl zum Öffnen des Türblattes 2 als auch zum Spannen des Federkraftspeichers bereitgestellt wird, so dass das Türblatt , 2 für die Schließbewegung lediglich durch den mechanischen Energiespeicher 15 in Bewegung versetzt wird. Auf Grund der Anordnung eignet sich insbesondere ein Federkraftspeicher in Gestalt einer Drehfeder.

[0026] In der Figur 3 ist eine vergrößerte Ansicht des Türantriebs 5 in Wirkverbindung mit dem Türblatt 2 gezeigt. Zur Darstellung der Transmissionsverbindung zwischen der Türdrehachse 3 und der Antriebsachse 6 ist das Seitenprofil 4 im geschnittenen Zustand gezeigt, wobei sich angrenzend an das Seitenprofil 4 oberseitig der Querholm 21 erstreckt. Zwischen dem Türantrieb 5 sowie der Türdrehachse 3 ist eine Kettenantriebsverbindung 9 gezeigt, um die Drehbewegung zwischen der Antriebswelle 16 des Türantriebs 5 und dem Türblatt 2 zu übertragen. Die Kettenantriebsverbindung 9 ist oberhalb der Drehsäule 8 untergebracht, wobei zwischen dem Seitenprofil 4 und dem Türblatt 2 eine Halterung 23 angeordnet ist, um eine verstärkte Verbindung zwischen dem Türblatt 2 und dem Seitenprofil 4 bereit zu stellen. Zwischen der Antriebswelle 16 des Türantriebs 5 und der Kettenantriebsverbindung 9 ist eine Kupplung 17 vorgesehen, um eine Einstellung zwischen der Rotationsposition der Antriebswelle 16 und der Rotationsposition des Türblattes 2 vorzunehmen. Folglich kann über die Kupplung 17 eine Justage des Türblattes 2 hinsichtlich der Schließposition und der Öffnungsposition vorgenommen werden.

[0027] Zur Befestigung der Türanordnung ist sowohl ein Bodenlager als auch ein Deckenlager 18 vorgesehen, um die Türanordnung zwischen dem Boden und der Decke eines Raumes bzw. eines Gebäudes anzuordnen. Das Deckenlager 18 besitzt eine tellerförmige Gestalt mit mehreren Schraubenelementen, um das Lager mit der Decke des Raumes fest zu verankern. Um eine Möglichkeit zu schaffen, die Türanordnung aus der Aufnahme des Deckenlagers 18 zu lösen, ist eine Lagerkupplung 19 vorgesehen, die in Form einer axialverschiebbaren Muffe, eines Bajonettverschlusses oder ähnlichem ein Lösen der Drehachse des Türblattes 2 vom Deckenlager 18 erlaubt.

[0028] Figur 4 zeigt beispielhaft eine weitere Ausführungsform der Transmissionsverbindung zwischen der Antriebsachse 6 des Türantriebs und der Türdrehachse 3. Die Verbindung ist als Zahnriemenantriebsverbindung 10 beispielhaft ausgeführt, wobei sich das Seitenprofil 4 über die Länge der Drehsäule 8 hinaus bis auf die Höhe des Oberholms 21 erstreckt, um die Zahnriemenantriebsverbindung 10 zu verblenden. Somit wird der Hohlraum 7 innerhalb des Seitenprofils 4 um den Raum erweitert, in dem sich die Zahnriemenantriebsverbindung 10 befindet. Das Türblatt 2 ist in einer weit geöffneten Position gezeigt, wobei ferner deutlich wird, dass die Drehsäule 8 durchgehend rund ausgeführt ist, so dass nur ein geringer und gleich bleibender Spalt zwischen dem Seitenprofil 4 und der Drehsäule 8 entsteht.

[0029] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Insbesondere kann die Transmissionsverbindung auch als Zahnradantriebsverbindung ausgeführt sein, so dass auf der Antriebsachse 6 des Türantriebs 5 ein kleineres und auf der Türdrehachse 3 ein größeres Zahnrad aufgesetzt ist, die jeweils ineinander kämmen. Ferner kann gemäß der Anordnung der Kupplung 17 eine Überlastkupplung vorgesehen sein, so dass der Türantrieb 5 hinsichtlich des bereitgestellten Antriebmomentes begrenzbar ist, sollte das Türblatt 2 in der Bewegung zwischen der Schließposition und der Öffnungsposition blockiert sein. Insbesondere kann der Türantrieb 5 auch lediglich seitlich angrenzend an das Seitenprofil 4 angeordnet werden, sofern hinreichend Bauraum zwischen einer Wand und dem Seitenprofil 4 vorhanden ist. Daher ist die vorliegende Erfindung nicht auf einen geschlossenen Hohlraum innerhalb des Seitenprofils 4 beschränkt, da dieser ebenfalls zumindest in Richtung einer angrenzenden Wand geöffnet sein kann.

Bezugszeichenliste



[0030] 
1
Türanordnung
2
Türblatt
3
Türdrehachse
4
Seitenprofil
5
Türantrieb
6
Antriebsachse
7
Hohlraum
8
Drehsäule
9
Kettenantriebsverbindung
10
Zahrtriemenantriebsverbindung
11
Grundplatte
12
Steuerung
13
Motor
14
Getriebe
15
mechanischer Energiespeicher
16
Antriebswelle
17
Kupplung
18
Deckenlager
19
Lagerkupplung
20
Drehgeber
21
Oberholm
22
Seitenprofil
23
Halterung



Ansprüche

1. Türanordnung (1) mit einem Türblatt (2), das mit Türbändem um eine Türdrehachse (3) drehbar in einem Türrahmen aufgenommen ist, der wenigstens ein parallel zur Türdrehachse (3) verlaufendes Seitenprofil (4) aufweist und an das die Türbänder angeordnet sind, wobei ein Türantrieb (5) vorgesehen ist, der mit dem Türblatt (2) antreibend in Wirkverbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Türantrieb (5) in Richtung einer Antriebsachse (6) länglich ausgebildet ist, die parallel zur Türdrehachse (3) verläuft, wobei das Seitenprofil (4) einen Hohlraum (7) aufweist, in dem der Türantrieb (5) aufgenommen ist.
 
2. Türanordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine um die Türdrehachse (3) ausgebildete Drehsäule (8) vorgesehen ist und das Seitenprofil (4) an die Drehsäule (8) angrenzt, um die Bildung von Quetschkanten zu vermeiden und die Türanordnung (1) als Sicherheitstür auszubilden.
 
3. Türanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkverbindung zwischen dem Türantrieb (5) und dem Türblatt (2) als Transmissionsverbindung in Gestalt einer Kettenantriebsverbindung (9) ausgebildet ist.
 
4. Türanordnung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Transmissionsverbindung als Zahnriemenantriebsverbindung (10) oder als Zahnradantriebsverbindung ausgebildet ist.
 
5. Türanordnung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Türantrieb (5) eine sich in Richtung der Antriebsachse (6) länglich erstreckende Grundplatte (11) aufweist, auf der die Komponenten des Türantriebs (5) angeordnet sind, wobei dieser mittels der Grundplatte (11) innenseitig am Seitenprofil (4), an einer angrenzenden Wand oder einem sonstigen Gebäudeteil angebunden ist.
 
6. Türanordnung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten des Türantriebs (5) wenigstens eine Steuerung (12), einen Motor (13), ein Getriebe (14) und einen mechanischen Energiespeicher (15) aufweisen.
 
7. Türanordnung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Türantrieb (5) eine Antriebwelle (16) aufweist, die antreibend auf die Transmissionsverbindung wirkt, wobei die Antriebswelle eine Kupplung (17) umfasst, die eine Drehwinkelverstellung zur Einstellung des Türblattes (2) ermöglicht.
 
8. Türanordnung (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mechanische Energiespeicher (15) einen Federkraftspeicher aufweist, der mit einer Öffnungsbewegung des Türblattes (2) gespannt wird, sodass eine Schließbewegung des Türblattes (2) durch Entspannung des Federkraftspeichers ausführbar ist.
 
9. Türanordnung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dass ein Deckenlager (18) und ein Bodenlager vorgesehen ist, die in der Türdrehachse (3) angeordnet sind und eine Verankerung der Türanordnung (1) ermöglichen.
 
10. Türanordnung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Deckenlager (18) und/oder dem Bodenlager und dem Türblatt (2) eine Lagerkupplung (19) angeordnet ist, um die Türanordnung (1) aus dem Deckenlager (18) und dem Bodenlager durch Lösen der Lagerkupplung (19) zu entnehmen.
 
11. Türanordnung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenprofil (4) ein im Stranggussverfahren hergestelltes Aluminiumprofil aufweist.
 
12. Türanordnung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen dem Seitenprofil (4) und der Drehsäule (8) ein Spalt erstrecht, der kleiner als 8mm, bevorzugt kleiner als 6mm und besonders bevorzugt kleiner als 4mm ist.
 
13. Türanordnung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Türantrieb (5) einen elektrischen Drehgeber (20) aufweist, um eine Information über den Öffnungs- und Schließzustand des Türblattes (2) bereitzustellen.
 
14. Türanordnung (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (13) als Gleichstrommotor und das Getriebe (14) als Planetengetriebe ausgebildet ist.
 
15. Türanordnung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Türrahmen neben dem Seitenprofil (4) ferner aus einem Oberholm (21) und einem weiteren Seitenprofil (22) gebildet ist, wobei der Oberholm (21) in einem horizontalen Verlauf die vertikal verlaufenden Seitenprofile (4, 22) verbindet.
 




Zeichnung