Stand der Technik
[0001] Zur Regelung der Leistung, insbesondere der Turbinenleistung einer Aufladeeinrichtung,
die als Abgasturbolader beschaffen ist, kommt üblicherweise eine Abblaseklappe (Waste
Gate) zum Einsatz. Damit kann die Regelung des Ladedrucks, insbesondere bei Turboladern
für Verbrennungskraftmaschinen erfolgen. Eine Alternative zum Waste Gate ist die Verstellung
der Zuströmung zum Turbinenlaufrad des Turbinenteiles des Abgasturboladers mittels
verdrehbarer oder verschiebbarer Leitschaufeln. Bei Abgasturboladern, die im Kfz-Bereich,
zur Laderdruckerhöhung von Verbrennungskraftmaschinen eingesetzt werden, haben sich
verdrehbare Leitschaufeln durchgesetzt.
[0002] Verdrehbare Leitschaufeln werden auch als VTG (Variable Turbinen Geometrie) bezeichnet.
Sollen die verdrehbaren Leitschaufeln geschlossen werden, d. h. die Leitschaufeln
so verdreht werden, dass die Strömung nahezu radial gerichtet ist, und nur noch eine
kleine Strömungsfläche zwischen den Schaufeln verbleibt, bewegen sich die Schaufelenden
vom Turbineneintritt weg. Eine Ausführungsvariante für verdrehbare Leitschaufeln ist
aus
US 3,033,519 bekannt. Es hat sich herausgestellt, dass es für den Wirkungsgrad einer variablen
Turbinenschaufelgeometrie, d. h. verstellbar angeordneten Leitschaufeln, vor dem Eintritt
in ein Turbinenlaufrad günstig ist, wenn sich das Schaufelende der verdrehbaren Leitschaufeln
- und nur diese werden nachfolgend betrachtet -, insbesondere bei geschlossener VTG-Position
radial sehr nahe am Turbineneintritt befindet und der Abstand zwischen dem Schaufelende
und dem Turbineneintritt minimal ist. Bei normaler Positionierung der Leitschaufel
auf einer Drehachse, durch welche diese betätigt wird, bewegt sich das Schaufelende
beim Schließen der Variablen Turbinengeometrie bei Bewegung der Leitschaufeln vom
Umfang des Turbinenlaufrades weg. Je kürzer die verdrehbaren Leitschaufeln (VTG) gestaltet
werden können, desto kleiner baut die Variable Turbinengeometrie (VTG) in radiale
Richtung. Die minimale Schaufellänge der verdrehbar angeordneten Leitschaufeln der
Variablen Turbinengeometrie ist bestimmt durch den Umfang der Schaufelkette in geschlossener
Position der Leitschaufeln und der Überdeckung jeweils zweier Leitschaufeln. Bei relativ
weit außen liegend angeordneten Leitschaufeln ergibt sich der Nachteil größerer Baugröße.
Leckageströme, die an den Schaufelseiten vorbei verlaufen, führen zu Nachteilen im
thermodynamischen Wirkungsgrad. Je größer der Umfang der Schaufelkette, d. h. die
Kette der in geschlossene Position gestellten Leitschaufeln, desto größer ist auch
die Fläche des Spaltes, über den gasförmiges Medium abströmen kann, ohne in die Turbine
einzutreten, bei gleicher Spaltfläche. Die Spaltfläche verläuft zwischen dem Turbinengehäuse
und den Leitschaufeln der Variablen Turbinengeometrie. Der Teil der Strömung, der
zwischen den Leitschaufeln durchströmt, hat eine definierte Richtung, die durch die
Leitschaufeln vorgegeben ist. Der Teil der Strömung, der an den Seiten, zwischen den
Leitschaufeln und dem Gehäuse des Turbinenteils durchströmt, stört diese gerichtete
Strömung und führt zu einer Falschanströmung des Turbinenrades, was den Wirkungsgrad
negativ beeinflusst. Hier ist Abhilfe zu schaffen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Variable Turbinengeometrie, insbesondere
eine Anzahl von Leitschaufeln, die kreisförmig um ein Turbinenlaufrad eines Turbinenteils
einer Aufladeeinrichtung, insbesondere eines Abgasturboladers, angeordnet sind, derart
anzuordnen, dass ein Schaufelende der jeweiligen Leitschaufeln, insbesondere bei geschlossener
Variabler Turbinengeometrie (d. h. geschlossener VTG), sich radial möglich nahe am
Turbineneintritt, d. h. möglichst nahe an dem Umfang des Turbinenlaufrades befindet.
Je kürzer die einzelnen Leitschaufeln, die zum Beispiel entlang eines Schaufelkranzes
angeordnet werden und über einen Elektroantrieb verstellt werden, gestaltet werden
können, desto kleiner baut die Variable Turbinengeometrie in radiale Richtung. Dies
beeinflusst die Baugröße der Aufladeeinrichtung, insbesondere eines Abgasturboladers,
günstig. Der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung folgend, werden die einzelnen
Schaufeln, die an einem Schaufelkranz verteilt um den Eintritt des Turbinenlaufrades
angeordnet sind, an ihren jeweiligen Drehachsen exzentrisch zu diesen angeordnet.
Die Exzentrizität, in der die flügelförmig profilierten Leitschaufeln in ihren Drehachsen
entlang des Schaufelringes angeordnet sind, ist so gewählt, dass das Schaufelende
der jeweiligen Leitschaufeln im angestellten Zustand, d. h. in der Position, in der
die Leitschaufel in Richtung auf den Umfang des Turbinenlaufrades gestellt ist, minimal
wird. Die Minimierung des Abstandes des Schaufelendes in Bezug auf den Umfang des
Turbinenlaufrades hat zur Folge, dass der Spalt bzw. die Spaltfläche, über welche
gasförmiges Medium - im vorliegenden Fall Abgas - abströmen kann, ohne im Turbinenlaufrad
Arbeit zu leisten, im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen erheblich verringert wird.
[0004] Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung kann das Schaufelende bei geschlossener
Stellung radial näher an den Umfang des Turbinenlaufrades positioniert werden, wodurch
sich eine Erhöhung des Wirkungsgrades des Turbinenteiles erzielen lässt.
[0005] Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung der Variablen Turbinengeometrie (VTG)
lässt sich eine Verringerung der Spaltfläche zwischen dem Turbinengehäuse und den
Leitschaufeln der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Variablen Turbinengeometrie erreichen.
So kann der Teil der Abgasströmung, der zwischen den Leitschaufeln der VTG und dem
Gehäuse des Turbinenteiles durchströmt, und die durch die Leitschaufeln erzeugte gerichtete
Strömung negativ beeinflusst zu einer Falschanströmung des Turbinenrades geführt werden,
entscheidend herabgesetzt werden, was den erreichbaren Wirkungsgrad des Turbinenteiles
erhöht.
[0006] Bei der Variablen Turbinengeometrie(VTG) mit die erfindungsgemäß vorgeschlagene exzentrisch
angeordneten Leitschaufeln wird eine Position der Leitschaufeln, in der diese in radialer
Richtung um einen kleinen Winkel verstellt sind, als offene Position bezeichnet, in
der ein großer Strömungsquerschnitt geöffnet ist. Stehen die Leitschaufeln der Variablen
Turbinengeometrie nahezu in Umfangsrichtung, so steht der Strömung nur eine kleine
Fläche zur Durchströmung in radiale Richtung in Bezug auf den Umfang des Turbinenlaufrades
zur Verfügung. Diese Position wird dementsprechend als geschlossene Position bezeichnet.
[0007] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden
Gedankens ist die Schaufelkette, d. h. der Umfang der durch die in geschlossene Position
gefahrenen Leitschaufeln entlang des Schaufelkranzes gebildet ist, insgesamt näher
an den Umfang des Turbinenlaufrades gerückt. Aufgrund dieser Maßnahme kann erreicht
werden, dass die Länge der einzelnen flügelartig profilierten Leitschaufeln sowie
deren Anzahl reduziert bzw. optimiert werden kann. Kürzere Schaufeln verringern die
sich einstellenden aerodynamischen Kräfte auf die Leitschaufeln und verringern dadurch
die zur Verstellung notwendige Aktuatorkraft. Eine geringere Schaufelanzahl ergibt
Kostenvorteile hinsichtlich der Anzahl der Teile sowie der Montage.
[0008] In einer weiteren Ausführungsvariante des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens
kann an einer Drehachse, an der eine Leitschaufel exzentrisch zur Drehachse aufgenommen
ist, eine Hilfsschaufel oder ein Hilfsflügel angeordnet werden, welches das Moment,
das zur Betätigung der jeweiligen Drehachse erforderlich ist, günstig beeinflusst,
d. h. im vorliegenden Falle herabsetzt. Eine Herabsetzung des zur Betätigung des Schaufelkranzes
der Variablen Turbinengeometrie (VTG) erforderlichen Momentes ermöglicht den Einsatz
eines kleiner bauenden Aktuators. Durch das Vorsehen eines Hilfsflügels oder einer
Hilfsschaufel, die in einem Anstellwinkel an der Drehachse in Bezug auf die flügelartig
profilierte Leitschaufel angebracht wird, kann das auf die Drehachse wirkende Moment
über den gesamten Stellbereich der variablen Turbinengeometrie günstig beeinflusst
werden. Dieses wird in keiner Stellposition zu groß, so dass der Aktuator, insbesondere
ein eingesetzter elektrischer Aktuator zur gemeinsamen Betätigung der Drehachsen,
bzw. des Schaufelkranzes kleiner dimensioniert werden kann. Die Hilfsschaufel bzw.
der Hilfsflügel, die/der in einem Anstellwinkel zur Leitschaufel an der Drehachse
aufgenommen ist, bilden mit der Leitschaufel einen trichterförmigen Kanal, dessen
Eintrittsquerschnitt auf der Anströmseite größer ist als auf der Ausströmseite.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0009] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
[0010] Es zeigt:
- Figur 1
- eine aus dem Stand der Technik bekannte Ausführungsform eines Turbinenlauf rades mit
variabler Turbinengeometrie (VTG),
- Figur 1.1
- eine Leitschaufel gemäß dem Stand der Technik im abgestellten Zustand,
- Figur 1.2
- eine Leitschaufel gemäß dem Stand der Technik im angestellten Zustand,
- Figur 2
- die erfindungsgemäß vorgeschlagene variable Turbinengeometrie,
- Figur 2.1
- eine erfindungsgemäß vorgeschlagene Leitschaufel im nicht angestellten Zustand,
- Figur 2.2
- eine erfindungsgemäß vorgeschlagene Leitschaufel im an den Umfang des Turbinenlaufrades
angestellten Zustand und
- Figur 3
- eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäß vorgeschlagenen Leitschaufel, die exzentrisch
an einer Drehachse aufgenommen ist und darüber hinaus eine Hilfsschaufel bzw. einen
Hilfsflügel umfasst.
[0011] Figur 1 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte, einem Turbinenlaufrad zugeordnete
Variable Turbinengeometrie (VTG).
[0012] Wie Figur 1 zeigt, umfasst ein Turbinenlaufrad 10, bei dem es sich insbesondere um
ein Turbinenlaufrad eines Turbinenteiles einer als Abgasturbolator ausgebildeten Aufladeeinrichtung
handelt, eine Anzahl von Schaufelblättern 18. Eine Abgasströmung 12 strömt einer Einströmseite
14 eines Umfanges 32 des Turbinenlaufrades 10 zu und strömt über eine Ausströmseite
16 aus einzelnen Kanälen 20, die jeweils von zwei Schaufelblättern 18 begrenzt sind,
an einer Ausströmseite 16 wieder ab. Die Kanäle 20, die sich am Turbinenlaufrad 10
von der Einströmseite 14 bis zur Ausströmseite 16 erstrecken, weisen in Richtung auf
das Zentrum des Turbinenlaufrades 10 gesehen, eine kontinuierliche Querschnittserweiterung
22 auf.
[0013] Konzentrisch zum Umfang 32 des Turbinenlaufrades 10 ist ein Schaufelkranz 24 angeordnet.
Am Schaufelkranz 24 befindet sich eine Anzahl von Schaufeln 28 einer Variablen Turbinengeometrie
(VTG). Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Achse des Turbinenlaufrades
10, die mit der Achse des Schaufelkranzes 24 zusammenfällt, mit Bezugszeichen 26 identifiziert
ist.
[0014] Figur 1.1 zeigt eine Leitschaufel gemäß der VTG in Figur 1 im geschlossenen Zustand.
[0015] Aus Figur 1.1 geht eine erste Abstandsänderung 30 hervor, wenn eine Leitschaufel
28 von einer geschlossenen Position gemäß Figur 1.1 in eine geöffnete Position gemäß
Figur 1.2 gestellt wird. Diese erste Abstandsänderung 30 ist relativ groß. Zusätzlich
zur ersten Abstandsänderung 30 verbleibt in geöffneter Position der Leitschaufeln
28 ein Mindestabstand zwischen dem Schaufelende 38 und dem Umfang des Turbinenlaufrades
10. Dieser ist aus Gründen der Dauerhaltbarkeit aufgrund von Schwingungsanregungen
notwendig, in thermodynamischer Hinsicht im Hinblick auf den Wirkungsgrad jedoch nachteilig.
Beide Effekte, die erste Abstandsänderung 30 bei der Betätigung der Leitschaufeln
28 sowie der einzuhaltende Mindestabstand beeinflussen den Wirkungsgrad des Turbinenteiles
nachteilig.
Ausführungsformen
[0016] Der Darstellung gemäß Figur 2 ist die erfindungsgemäß vorgeschlagene VTG für ein
Turbinenlaufrad 10 zu entnehmen. Figur 2 zeigt, dass analog zum Turbinenlaufrad 10
gemäß Figur 1 am Turbinenlaufrad 10 eine Anzahl von Schaufelblättern 18 ausgebildet
sind, die sich von der Einströmseite 14 zur Ausströmseite 16 unter Ausbildung von
Kanälen 20 erstrecken. Die Kanäle 20 weisen, ausgehend von der Einströmseite 14 zur
Ausströmseite 16, eine sich kontinuierlich zur Achse 26 des Turbinenlaufrades 10 erstreckende
Querschnittserweiterung 22 auf.
[0017] Der Umfang 32 des Turbinenlaufrades 10 gemäß der Darstellung in Figur 2 ist analog
zur Darstellung gemäß Figur 1 von einem Schaufelkranz 24 umschlossen, der eine Anzahl
von Drehachsen 36 aufweist, an dem in einer Exzentrizität 42 angeordnete Leitschaufeln
40 der Variablen Turbinengeometrie (VTG) angeordnet sind. Aus der Darstellung gemäß
Figur 2 geht hervor, dass die Schaufelenden 38 der flügelförmig profilierten Leitschaufeln
40 der Variablen Turbinengeometrie (VTG) eine zweite, minimierte Abstandsänderung
48, die geringer ist als die erste Abstandsänderung 30 bei Betätigung der Leitschaufeln
40, von geschlossener in geöffneter Position durchlaufen, vergleiche Darstellung gemäß
den Figuren 2.1 und 2.2.
[0018] Figur 2.1 zeigt, dass die flügelartig profilierte Leitschaufel 40 der Variablen Turbinengeometrie
(VTG) in Bezug auf das Zentrum der Drehachse 36 in einer Exzentrizität 42 aufgenommen
ist. Der mit Bezugszeichen 34 versehene Pfeil deutet die Schwenkbewegung an, um welche
die Drehachse 36 durch einen nicht dargestellten, bevorzugt elektrisch ausgebildeten
Aktuator betätigt wird. Die einzelnen entlang des Schaufelkranzes 24 an Drehachsen
36 aufgenommenen Leitschaufeln 40 werden an ihrer Anströmseite 44 von der Abgasströmung
12 angeströmt. In der in Figur 2 dargestellten geschlossenen Position 50 sind die
Leitschaufeln 40 nahezu in Umfangsrichtung, so dass der Abgasströmung nur eine kleine
Fläche zur Durchströmung zur Verfügung steht. In der in Figur 2.2 dargestellten Position
befinden sich die Leitschaufeln 40 radial um einen kleinen Winkel verstellt, so dass
für die im Wesentlichen in Umfangsrichtung gerichtete Strömung ein relativ großer
Strömungsquerschnitt offen steht. Diese Position wird als offene Position 52 der Variablen
Turbinengeometrie bezeichnet.
[0019] Aus der Darstellung gemäß Figur 2.2 geht hervor, dass nach der Anstellbewegung 34
um die Drehachse 36, die in der Exzentrizität 42 angeordnete Leitschaufel 40 die zweite
minimierte Abstandsänderung 48 durchlaufen hat und an den Umfang 32 des Turbinenlaufrades
10 gemäß der Darstellung in Figur 2 angestellt ist. Auch hier ist ein Mindestabstand
des Schaufelendes 38 der Leitschaufel 40 zum Umfang des Turbinenlaufrades 10 aus Dauerhaltbarkeitsgründen
gewahrt.
[0020] Ein Vergleich der Verstellbewegungen der Schaufel 28 der Variablen Turbinengeometrie
(VTG) gemäß den Figuren 1.1 und 1.2 zur Verstellbewegung der in der Exzentrizität
42 angeordneten Leitschaufeln 40 gemäß Figur 2.1 und 2.2 zeigt, dass bei der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen exzentrischen Positionierung der Leitschaufeln 40 der Variablen Turbinengeometrie
(VTG) zur Drehachse 36 sich eine geringere Veränderung der Position des jeweiligen
Schaufelendes 38 zum Umfang 32 des Turbinenlaufrades 10 ergibt.
[0021] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung der Variablen Turbinengeometrie
ist der Umstand, dass die Drehachse 36 radial weiter entfernt von der Achse 26 des
Turbinenlaufrades 10 angeordnet werden kann, die Leitschaufeln 40 jedoch nicht verschoben
werden. Dies ergibt sich durch die erfindungsgemäße exzentrische Lagerung der Leitschaufeln
40, an deren Drehachsen 36. Die Verstellmechanik zur Verstellung der Leitschaufeln
40 der Variablen Turbinengeometrie befindet sich auf der Lagergehäuseseite der Lagerung
des Turbinenlaufrades 10. Die Größe dieses Lagergehäuses in nicht in gleichem Maße
zu verkleinern wie der Umfang des Turbinenlaufrades 10. Damit ist es bei kleinen Turbinenlaufrädern
10 schwierig, die Drehachsen 36 der Leitschaufeln 40 nahe an den Umfang des Turbinenrades
10 zu legen, ohne dass sich Überschneidungen zwischen dem Verstellmechanismus und
dem Lagergehäuse ergeben. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung ermöglicht es,
die Drehachsen 86 der Leitschaufeln 40 radial weiter vom Turbinenrad 10 zu entfernen,
die Leitschaufeln 40 selbst jedoch aber nicht zu verschieben.
[0022] Bei den in Figur 2.1 und 2.2 dargestellten Positionen der in der Exzentrizität 42
zur Drehachse 36 aufgenommenen Leitschaufel 40 ergibt sich insbesondere in der geschlossenen
Position 50 der Leitschaufel 40, vergleiche Position Figur 2.1, eine verringerte Spaltfläche,
im Vergleich zur Lösung gemäß Figur 1.1, was den Wirkungsgrad des Turbinenlaufrades
10 und damit des Turbinenteiles der Aufladeeinrichtung positiv beeinflusst. Aufgrund
des verkürzten Umfangs bei geschlossenen Leitschaufeln 40 wird weniger Bauraum benötigt.
Es können entweder weniger Schaufeln 40 am Schaufelkranz 24 eingesetzt werden oder
alternativ die Länge der einzelnen, ein flügelförmiges Profil 46 aufweisenden Leitschaufeln
40 verringert werden.
[0023] In Figur 2.1 bezeichnet Bezugszeichen 50 die geschlossene Position der Leitschaufel
40. Demgegenüber ist in der Darstellung gemäß Figur 2.2 die erfindungsgemäß vorgeschlagene
in der Exzentrizität 42 an der Drehachse 36 aufgenommene Leitschaufel 40 in ihrer
offenen Position 52 dargestellt.
[0024] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsvariante der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung ist in Figur 3 dargestellt. Figur 3 zeigt, dass an der Drehachse 36, die über
einen nicht dargestellten, vorzugsweise elektrisch ausgebildeten Aktuator betätigt
wird, die Leitschaufel 40 in der Exzentrizität 42 in Bezug auf die Symmetrieachse
der Drehachse 36 angeordnet ist. Die Leitschaufel 40 hat ein flügelförmiges Profil
46 und weist die bereits erwähnte Anströmseite 44 und das Schaufelende 38 auf. Des
Weiteren befindet sich an der Drehachse 36 ebenfalls in einer Exzentrizität 42 in
Bezug auf deren Symmetrieachse eine Hilfsschaufel 54. Die Hilfsschaufel 54 ist in
Bezug auf die Leitschaufel 40 in einem Anstellwinkel 58 angeordnet. Die Hilfsschaufel
54 umfasst, ebenso wie die in der Exzentrizität 42 gelagerte Leitschaufel 40, eine
Anströmseite 56 und ein Schaufelende. Die Anströmseiten 44, 56 sowie die Schaufelenden
der Leitschaufeln 40 und der Hilfsschaufel 54 verlaufen jeweils in die gleichen Richtungen.
Zwischen der Hilfsschaufel 54 und der dieser zuweisenden Flügelseite der Leitschaufel
40 ist ein die Form eines Trichters 60 aufweisender Kanal gebildet. Dessen Eintrittsquerschnitt
ist größer bemessen als der durch das Schaufel-ende 38 der Leitschaufel 40 und der
Hilfsschaufel 54 definierte Ausströmquerschnitt. Die Abgasströmung 12 um die Leitschaufeln
40, vergleiche Darstellung gemäß Figur 2, erzeugt ein aerodynamisches Moment, welches
auf die in der Exzentrizität 42 relativ zur Drehachse 36 angeordnete Leitschaufel
40 wirkt. Dieses Moment darf aus Gründen der Regelbarkeit seine Drehrichtung über
den gesamten Verstellbereich der Variablen Turbinengeometrie (VTG) und damit über
den gesamten Verstellbereich der einzelnen Leitschaufeln 40 nicht wechseln. Gleichzeitig
darf dieses Moment in keiner Position der Leitschaufel 40 zu groß werden, da sonst
der zur Betätigung für die Verstellung der Drehachse 36 erforderliche Aktor größer
gebaut werden muss. Dies würde insbesondere bei Einsatz eines elektrischen Aktuators
einen erheblich größer bauenden, ein größeres Drehmoment aufbringenden Aktuator erfordern.
Über die Hilfsschaufel 54 wird auf der der Leitschaufel 40 entgegengesetzten Seite
der Drehachse 36 das durch die Abgasströmung 12 erzeugte, auf die Leitschaufel 40
wirkende Drehmoment so gesteuert, so dass das zur Betätigung des Schaufelkranzes 24,
d. h. das zur Betätigung der Vielzahl von Leitschaufeln 40 um ihre Drehachsen 36 erforderliche
Drehmoment begrenzt bleibt und nicht durch sich aufgrund der Abgasströmung 12 ergebende
Momente in unerwünschter Weise beeinflusst wird.
1. Leitschaufeleinrichtung, insbesondere Variable Turbinengeometrie (VTG), für eine Aufladeeinrichtung,
insbesondere einen Abgasturbolader, mit einem Turbinenlaufrad (10), dem eintrittsseitig
Leitschaufeln (28, 40) vorgeschaltet sind, die an einem Schaufelkranz (24) aufgenommen
und um eine Drehachse (36) zwischen einer geschlossenen Position (50) und einer offenen
Position (52) verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitschaufeln (40) in Bezug auf ihre Drehachse (36) in einer Exzentrizität (42)
aufgenommen sind.
2. Leitschaufeleinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitschaufeln (40) ein Schaufelende (38) aufweisen, welches bei einer Anstellbewegung
(34) in Bezug auf einen Umfang (32) des Turbinenlaufrades (10) verstellt wird.
3. Leitschaufeleinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitschaufeln (40) in einer geschlossenen Position (50) jeweils mit ihrer Anströmseite
(44) und ihren Schaufelenden (38) einander gegenüberliegen.
4. Leitschaufeleinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitschaufeln (40) in ihrer offenen Position (52) mit ihren Schaufelenden (38)
eine verringerte Spaltweite in Bezug auf den Umfang (32) des Turbinenlaufrades (10)
begrenzen.
5. Leitschaufeleinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitschaufeln (40) ein Flügelprofil (46) aufweisen.
6. Leitschaufeleinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellbewegung (34) der Leitschaufeln (40) an den Umfang (32) des Turbinenlaufrades
(10) und eine Abstellbewegung von dem Umfang (32) eine Drehbewegung um die Drehachse
(36) ist.
7. Leitschaufeleinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Kanäle (20) von einer Einströmseite (14) am Umfang (32) zu einer Abströmseite (16)
eine kontinuierlich verlaufende Querschnittserweiterung (22) aufweisen.
8. Leitschaufeleinrichtung, gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Drehachse (36) in einem Anstellwinkel (58) eine Hilfsschaufel (54) angeordnet
ist.
9. Leitschaufeleinrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsschaufel (54) mit der Leitschaufel (40) einen in Trichterform (60) verlaufenden
Kanal bildet.
10. Verwendung einer Leitschaufeleinrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9 in einer Aufladeeinrichtung, insbesondere einem Abgasturbolader.