[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von Gegenständen, insbesondere
lackierten Fahrzeugkarosserien, mit
- a) einem Trockentunnel, dessen Innenraum mit einer Inertgasatmosphäre gefüllt ist;
- b) einem Fördersystem, welches die Gegenstände durch den Trockentunnel hindurchführt.
[0002] Unter "Trocknen" wird vorliegend jede Art der Aushärtung verstanden, gleichgültig,
ob diese mit einer Austreibung von Lösungsmitteln verbunden ist oder ganz oder teilweise
auf einer chemischen Reaktion, beispielsweise einer Polymerisation oder Polykondensation
beruht.
[0003] In jüngster Zeit gewinnen zunehmend Lacke Bedeutung, die unter UV-Licht ausgehärtet
werden. Dies geschieht bevorzugt in einer Inertgasatmosphäre, um unerwünschte Reaktionen
mit Bestandteilen der normalen Atmosphäre, insbesondere mit Sauerstoff, zu verhindern.
Diese neuartigen Lacke zeichnen sich durch eine sehr große Oberflächenhärte und durch
kurze Polymerisationszeiten aus. Der letztgenannte Vorteil setzt sich bei Lackieranlagen,
die im kontinuierlichen Durchlauf betrieben werden, unmittelbar in geringere Anlagenlängen
um, was selbstverständlich zu erheblich niedrigeren Investitionskosten führt.
[0004] Während bei herkömmlichen Trocknern beziehungsweise Trockenverfahren, die mit Normalluft
als Atmosphäre arbeiten, die Menge der Luft, die in den Trockner eingebracht und auch
aus diesem wieder herausgeführt wird, aus Kostengründen von geringerer Bedeutung ist,
muss bei Inertgasatmosphären auf einen möglichst geringen Verbrauch geachtet werden.
[0005] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist in der
DE 10 2004 025 525 B3 beschrieben. Ein Einlass-Schleusenbereich umfasst hier im Wesentlichen drei Kammern:
Eine erste, die mit Normalatmosphäre gefüllt ist und der die frisch beschichteten
Gegenstände von der Beschichtungsstation zugeführt werden. Eine zweite Kammer liegt
teilweise unterhalb der ersten Kammer, ist mit dieser über eine großflächige Öffnung
verbunden, durch welche die beschichteten Gegenstände abgesenkt werden können, und
enthält eine Inertgasatmosphäre, deren Dichte größer als diejenige der äußeren Normalatmosphäre
ist. Eine dritte Schleusenkammer liegt wiederum oberhalb der zweiten Schleusenkammer
etwa auf der Höhe der ersten Schleusenkammer und neben dieser und ist mit der zweiten
Schleusenkammer ebenfalls über eine großflächige Öffnung verbunden. Auch sie enthält
eine Inertgasatmosphäre und kommuniziert mit der Inertgasatmosphäre innerhalb des
Trockentunnels. Die beschichteten Gegenstände werden durch diese Schleusenkammern
in der angegebenen Reihenfolge geführt. Ein ähnlicher, jedoch von den nunmehr getrockneten
Gegenständen in umgekehrter Richtung durchlaufener Auslass-Schleusenbereich befindet
sich am Ende des Trockentunnels.
[0006] Bei dieser Konstruktion können zwar die Inertgasverluste verhältnismäßig gering gehalten
werden. Gleichwohl besteht angesichts der Kosten des Inertgases, bei dem es sich um
Stickstoff, C0
2, Edelgase oder auch Verbrennungsgase handeln kann, immer ein Bedürfnis zur weiteren
Reduzierung des Inertgasverbrauches.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es also, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass die durch Inertgasverbrauch verursachten Kosten während
des Betriebes weiter reduziert sind.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass c) im Inneren des Trockentunnels
wenigstens ein auswechselbarer Füllkörper plaziert ist, der einen nicht benötigten
Raumbereich des Trockentunnels ausfüllt.
[0009] Erfindungsgemäß werden mit dem Füllkörper Restvolumina in den Ecken des Trockentunnels,
neben und oberhalb der Gegenstände und/oder unterhalb des Fördersystems ausgefüllt.
Auf diese Weise wird das mit Inertgas zu befüllende Innenvolumen im Trockentunnel
und damit der Bedarf an Inertgas minimiert. Außerdem wird durch günstig plazierte
Füllkörper bei einer Inertisierung des Trockentunnels eine Vorzugsstromrichtung für
das Inertgas durch den Innenraum und eventuelle Hohlräume der Gegenstände, beispielsweise
einen Innenraum, einen Frontraum und einen Heckraum einer Fahrzeugkarosserie, vorgegeben,
wodurch die Spülung des Innenraums verbessert und die Inertisierung beschleunigt wird.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist wenigstens eine Handlingeinrichtung im
Trockentunnel angeordnet, die geeignet ist, auf den Gegenstand einzuwirken, insbesondere
Türen, Fronthaube und/oder Heckklappe der Fahrzeugkarosserie zu öffnen und zu schließen,
oder Trocknungsmittel, insbesondere Strahlungsquellen zum Bestrahlen der Oberflächen
der Gegenstände, zu bewegen. Auf diese Weise können alle Oberflächen gegebenenfalls
auch in Hohlräumen der Gegenstände mit dem Trocknungsmittel erreicht und optimal getrocknet
werden. Das Trocknungsmittel kann hierzu im Rahmen dessen, was die Handlingeinrichtung
zulässt, frei im Raum, insbesondere auch in den Hohlräumen der Gegenstände, bewegt
und optimal relativ zu den zu trocknenden Oberflächen plaziert und orientiert werden.
Nicht benötigte Raumbereiche außerhalb des Bewegungsraums der Handlingeinrichtung
werden mit dem/den Füllkörper(n) ausgefüllt.
[0011] Um eine optimale Ausfüllung der nicht benötigten Raumbereiche zu erzielen, kann vorteilhafterweise
die Form, Größe und/oder Lage des Füllkörpers an die Art, insbesondere Form und Größe,
des Gegenstands und/oder gegebenenfalls an den Raumbedarf der Handlingeinrichtung
angepaßt sein.
[0012] Zweckmäßigerweise kann eine Mehrzahl von vorzugsweise einheitlichen Füllkörpern derart
in dem nicht benötigten Raumbereich plaziert sein, dass sie diesen möglichst vollständig
ausfüllen. Einheitliche Füllkörper können flexibel bei unterschiedlichen Arten von
Gegenständen und/oder Handlingeinrichtungen verwendet werden. Sie können einfach bedarfsgerecht
im Trockentunnel angeordnet werden.
[0013] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Füllkörper wenigstens
zwei rechtwinklige ebene Flächen auf. Insbesondere ist der Füllkörper ein Quader,
ein Würfel oder ein geschnittener Quader oder Würfel. Rechtwinklige ebene Flächen
können einfach lückenlos an rechtwinklig aufeinanderstoßenden Flächen benachbarter
Füllkörper und/oder einer Wand, eines Bodens und/oder einer Decke des Trockentunnels
angelegt werden. Quader oder Würfel können einfach gestapelt werden. Mit geschnittenen
Quadern oder Würfeln können Raumbereiche ausgespart werden, durch die die Gegenstände
fahren und/oder in denen etwaige Handlingeinrichtungen einen erhöhten Raumbedarf vorzugsweise
zum Bewegen von Armen haben.
[0014] Der Füllkörper kann massiv oder ein geschlossener Hohlkörper sein. Massive Füllkörper
sind formstabil und können auch beim Einbau in den Trockentunnel noch in ihrer Form
verändert, vorzugsweise zugeschnitten, werden. Es können Anpassungen in Form von Aussparungen
für etwaige Handlingeinrichtungen noch am Montageort vorgenommen werden. Hohlkörper
sind dagegen leicht, preiswert und haben eine geringe Wärmekapazität.
[0015] Der Füllkörper kann am Boden, an wenigstens einer Wand und/oder an der Decke des
Trockentunnels angeordnet, insbesondere lösbar fixiert, sein. Auf diese Weise werden
nicht benötigte Seiten- und Eckbereiche des Trockentunnels optimal ausgefüllt.
[0016] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein Einlass-Schleusenbereich
vorgesehen, der dem Trockentunnel vorgeschaltet ist und die innerhalb des Trockentunnels
herrschende Inertgasatmosphäre von der äußeren Normalatmosphäre trennt.
[0017] Ferner kann ein Auslass-Schleusenbereich vorgesehen sein, der dem Trockentunnel nachgeschaltet
ist und die innerhalb des Trockentunnels herrschende Inertgasatmosphäre von der äußeren
Normalatmosphäre trennt.
[0018] Mit dem Einlass-Schleusenbereich beziehungsweise dem Auslass-Schleusenbereich wird
der Inertgasverlust beim Einschleusen beziehungsweise Ausschleusen der Gegenstände
in den Trockentunnel beziehungsweise aus diesem heraus gering gehalten.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert wird; es zeigen
- Figur 1
- einen Horizontalschnitt durch den Trockenbereich einer Lackieranlage für Fahrzeugkarosserien;
- Figur 2
- einen Vertikalschnitt des Trockenbereichs aus der Figur 1 entlang der dortigen Linie
II-II;
- Figur 3
- einen Vertikalschnitt des Trockenbereichs aus der Figur 1 entlang der dortigen Linie
IIIIII;
- Figur 4
- einen Vertikalschnitt des Trockenbereichs aus der Figur 1 quer zur Förderrichtung
der Fahrzeugkarosserien entlang der dortigen Linie IV-IV;
- Figur 5
- einen Vertikalschnitt des Trockenbereichs aus der Figur 1 quer zur Förderrichtung
entlang der dortigen Linie V-V;
- Figur 6
- einen Vertikalschnitt des Trockenbereichs aus der Figur 1 quer zur Förderrichtung
entlang der dortigen Linie VI-VI;
- Figur 7
- einen Vertikalschnitt des Trockenbereichs aus der Figur 1 quer zur Förderrichtung
entlang der dortigen Linie VII-VII.
[0020] Figur 1 zeigt im Horizontalschnitt einen Trockenbereich einer insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 versehenen Lackieranlage für Fahrzeugkarosserien 12.
[0021] Dieser Trockenbereich umfasst einen Einlass-Schleusenbereich 14 für einen Trockentunnel
16, den Trockentunnel 16 selbst sowie einen Auslass-Schleusenbereich 18.
[0022] Der Einlass-Schleusenbereich 14, der Trockentunnel 16 und der Auslass-Schleusenbereich
18 werden von den Fahrzeugkarosserien 12 im Sinne des Pfeils 20 taktweise durchlaufen,
wobei ein im Einzelnen nicht näher erläutertes Fördersystem 22 Verwendung findet,
das dem Fachmann bekannt ist.
[0023] Dem dargestellten Ausschnitt vorgeschaltet sind eine nicht gezeigte Lackierkabine
und Vorbereitungsstationen, die dem Stand der Technik entsprechen; nachgeschaltet
ist eine herkömmliche Kühlzone.
[0024] In der Lackierkabine befinden sich in bekannter Weise Applikationseinrichtungen,
mit welchen automatisch oder auch von Hand innen und außen auf die Oberflächen der
Fahrzeugkarosserien 12 Lack aufgebracht werden kann. Dabei werden auch verwinkelte,
schwer zugängliche Stellen im Innenraum, Frontraum, Heckraum, im Bereich der Scharnieraufhängungen
der Türen, der Fronthaube und/oder der Heckklappe gewollt lackiert oder ungewollt
von Lack-Overspray getroffen.
[0025] Während sich in der dem Trockentunnel 16 vorgeschalteten Lackierkabine und in der
dem Trockentunnel nachgeschalteten Kühlzone sauerstoffhaltige "Normalatmosphäre" befindet,
liegt im Inneren des Trockentunnels 16 eine Inertgasatmosphäre vor, die beispielsweise
Stickstoff und/oder CO
2 enthält. Mit dem Einlass-Schleusenbereich 14 und dem Auslass-Schleusenbereich 18,
der eine Kolbenschleuse 19 aufweist, werden die beiden genannten Atmosphären während
des Durchschleusens der Fahrzeugkarosserien 12 so getrennt gehalten, dass ein möglichst
geringer Verlust an Inertgasen erfolgt. Die Kolbenschleuse 19 ist in den Figuren 2,3
und 7 gezeigt. Die Funktionsweise der Schleusenbereiche 14 und 18 ist hier nicht weiter
von Interesse.
[0026] Die Fahrzeugkarosserien 12 durchlaufen im Trockentunnel 16 in Förderrichtung 20 unmittelbar
hinter dem Einlass-Schleusenbereich 14 zunächst einen Oberseiten-Trockenbereich 24,
in dem der Lack außen auf den Dächern, den Fronthauben 12b und den Heckklappen 12a
der Fahrzeugkarosserien 12 sowie an den im Wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung
mit vertikaler Komponente verlaufenden Flächen im Front- und Heckbereich ausgehärtet
wird. Der Oberseiten-Trockenbereich 24 ist in der Figur 4 in einem Vertikalschnitt
quer zur Förderrichtung 20 gezeigt und weiter unten näher beschrieben.
[0027] An den Oberseiten-Trockenbereich 24 schließt sich ein Seiten-Trockenbereich 26 des
Trockentunnels 16 an, wo der Lack außen auf den Fahrzeugseiten und den Türen 12c und
12d ausgehärtet wird. Einen Vertikalschnitt des Seiten-Trockenbereichs 26 quer zur
Förderrichtung 20 zeigt die Figur 5, anhand derer weiter unten eine genauere Beschreibung
erfolgt.
[0028] In Förderrichtung 20 hinter dem Seiten-Trockenbereich 26 befindet sich ein Innenraum-Trockenbereich
28 des Trockentunnels 16. Im Innenraum-Trockenbereich 28 erfolgt die Aushärtung des
Lacks und des Lack-Oversprays im Innenraum, im Heckraum und im Frontraum der Fahrzeugkarosserien
12 und in verwinkelten Bereich der Tür-, Heckraum- und Frontraumöffnungen. Vertikalschnitte
des Innenraum-Trockenbereichs 28 quer zur Förderrichtung etwa in der Mitte und in
der Nähe des Auslass-Schleusenbereichs 18 sind in den Figuren 6 und 7 dargestellt,
die weiter unten zur näheren Beschreibung herangezogen werden.
[0029] Der Oberseiten-Trockenbereich 24 ist in einem Bereich, der dem Einlass-Schleusenbereich
14 benachbart ist, in der horizontalen Ausdehnung quer zur Förderrichtung 20 gegenüber
dem restlichen Trockentunnel 16 verjüngt, um das Innenvolumen des Trockentunnels 16
und somit den Bedarf an Inertgas möglichst gering zu halten.
[0030] Im breiten Bereich des Oberseiten-Trockenbereichs 24 ist ein Brückenportal 30 in
und entgegen der Förderrichtung 20 auf zwei parallelen Bodenschienen 32 verschiebbar.
Das Brückenportal 30 ist insgesamt etwa U-förmig und nach unten offen (vgl. Figur
4). Es ist so dimensioniert, dass die Fahrzeugkarosserien 12 unter ihm durch fahren
können.
[0031] An dem Brückenportal 30 sind über ein in der Höhe und der Neigung motorisch verstellbares
U-förmiges Aufnahmeprofil 34 fünf röhrenförmige UV-Strahler 36a aufgehängt.
[0032] Mit dem von den UV-Strahlern 36a und den weiter unten beschriebenen UV-Strahlern
36b, 36c und 36d abgestrahlten UV-Licht kann der in der Lackierkabine aufgetragene
Lack und der Lack-Overspray auf den Oberflächen der Fahrzeugkarosserien 12 ausgehärtet
werden.
[0033] Im Seiten-Trockenbereich 26 ist eine Seiten-Bestrahleinrichtung 42 vorgesehen, die
in einem vertikalen Schnitt quer zur Förderrichtung 20 in Figur 5 gezeigt ist. Die
Seiten-Bestrahleinrichtung 42 umfasst in Förderrichtung 20 beidseitig des Förderweges
der Fahrzeugkarosserien 12 jeweils ein Strahlergestell 44, welches jeweils drei UV-Strahler
36b trägt.
[0034] Die Strahlergestelle 44 sind identisch und bezüglich einer parallel zur Förderrichtung
20 verlaufenden vertikalen Mittelebene symmetrisch auf gegenüberliegenden Seiten des
Förderweges der Fahrzeugkarosserien 12 angeordnet.
[0035] Die Strahlergestelle 44 weisen jeweils einen horizontalen Bodenrahmen 44a auf, an
dem unten vier Rollen 44b angeordnet sind und mit dem die Strahlergestelle 44 auf
horizontalen Bodenschienen 46 quer zur Förderrichtung 20 verschiebbar sind.
[0036] Auf der der Fahrzeugkarosserie 12 zugewandten Seite ist am Rand auf dem horizontalen
Bodenrahmen 44a jeweils ein Vertikalrahmen 44c aufgesetzt.
[0037] Auf dem Bodenrahmen 44a befindet sich darüber hinaus speziell angepaßt ein weiter
unten noch näher erläuterter Füllkörper 90b.
[0038] An dem Vertikalrahmen 44c sind untereinander und zueinander versetzt drei zylindrische
UV-Strahler 36b befestigt. Jeder UV-Strahler 36b kann im Wesentlichen parallel zu
den seitlichen Oberflächen der Fahrzeugkarosserien 12 ausgerichtet werden, um eine
optimale Ausleuchtung zu erreichen.
[0039] Im Innenraum-Trockenbereich 28 befindet sich benachbart zum Seiten-Trockenbereich
26 auf der in Förderrichtung 20 rechten Seite der Fahrzeugkarosserien 12 ein Heckklappen-Öffner
50. Mit dem Heckklappen-Öffner 50 kann die Heckklappe 12a der Fahrzeugkarosserie 12
in hier nicht weiter interessierender Weise geöffnet werden.
[0040] Der Heckklappen-Öffner 50 ist ähnlich einem Fronthauben-Öffner 150 aufgebaut, der
in der Figur 7 gezeigt ist und mit dem die Fronthaube 12b der Fahrzeugkarosserie 12
geöffnet werden kann.
[0041] Der Fronthauben-Öffner 150 befindet sich auf der gleichen Seite des Förderweges für
die Fahrzeugkarosserie 12 wie der Heckklappen-Öffner 50. Er ist in Förderrichtung
20 betrachtet am Ende des Trockentunnels 16 in der Nähe des Auslass-Schleusenbereichs
18 ebenfalls am Boden befestigt.
[0042] Der Heckklappen-Öffner 50 und der Fronthauben-Öffner 150 umfassen jeweils eine Handlingeinrichtung
52 beziehungsweise 152.
[0043] Die Handlingeinrichtungen 52 und 152 weisen jeweils einen Schwenkarm 58 beziehungsweise
158 auf, die innerhalb eines jeweiligen Schwenkraums im Trockentunnel 16 schwenkbar
sind.
[0044] Auf der dem Fronthauben-Öffner 150 beziehungsweise dem Heckklappen-Öffner 50 gegenüberliegenden
Seite des Förderweges befindet sich jeweils eine endständige Innenraum-Bestrahleinrichtung
60.
[0045] Die endständigen Innenraum-Bestrahleinrichtungen 60 sind identisch aufgebaut und
dienen zum Bestrahlen der Innenflächen des Frontraumes beziehungsweise des Heckraums
mit UV-Licht. Die vordere Innenraum-Bestrahleinrichtung 60 ist auch in der Figur 7
gezeigt.
[0046] Jede endständige Innenraum-Bestrahleinrichtung 60 weist eine Handlingeinrichtung
62 auf, die drehbar am Boden des Trockentunnels 16 befestigt ist. Mit der jeweiligen
Handlingeinrichtung 62 kann ein in Figur 1 gezeigter zylindrischer röhrenförmiger
UV-Strahler 36c in den Frontraum beziehungsweise in den Heckraum bewegt und dort bedarfsgerecht
ausgerichtet werden.
[0047] Die Handlingeinrichtung 62 weist einen dreiteiligen Schwenkarm 66 auf, der besonders
gut in der Figur 1 erkennbar ist.
[0048] Der Schwenkarm 66 trägt an seinem freien Ende den UV-Strahler 36c.
[0049] Beidseitig des Förderweges für die Fahrzeugkarosserien 12 sind darüber hinaus Türöffner
70 für die vorderen Türen 12c und die hinteren Türen 12d angeordnet. Die Türöffner
70 sind identisch aufgebaut. Die beiden Türöffner 70 für die hinteren Türen 12d sind
in Figur 6 im vertikalen Schnitt gezeigt.
[0050] Jeder Türöffner 70 weist eine Handlingeinrichtung 72 mit einem dreiteiligen Schwenkarm
76 auf. Die Handlingeinrichtung 72 ist am Boden des Trockentunnels 16 befestigt.
[0051] In Förderrichtung 20 beidseitig des Förderweges der Fahrzeugkarosserie 12 befinden
sich darüber hinaus auf jeder Seite zwei seitliche Innenraum-Bestrahleinrichtungen
80, die jeweils einen röhrenförmigen UV-Strahler 36d tragen.
[0052] Die UV-Strahler 36d können, wie in den Figuren 1 und 6 gezeigt, bei geöffneten Türen
12c, 12d durch die Türöffnungen in den Innenraum der Fahrzeugkarosserie 12 eingeführt
werden, um die dortigen Oberflächen zu bestrahlen. Der besseren Übersichtlichkeit
halber sind in der Figur 1 die Bauteile der seitlichen Innenraum-Bestrahleinrichtungen
80, welche sich im Innenraum befinden, im Vordergrund gezeigt, obwohl diese in der
dortigen Perspektive eigentlich durch das Dach beziehungsweise die Streben des Dachs
der Fahrzeugkarosserie 12 verdeckt sind.
[0053] Die Innenraum-Bestrahleinrichtungen 80 sind identisch aufgebaut. Die den hinteren
Türen 12d zugeordneten Innenraum-Bestrahleinrichtungen 80 sind in der Figur 6 im vertikalen
Schnitt gezeigt.
[0054] Die Innenraum-Bestrahleinrichtungen 80 weisen jeweils eine Handlingeinrichtung 82
mit einem dreiteiligen Schwenkarm 86 auf, welcher den UV-Strahler 36d trägt und bewegen
kann. Die Handlingeinrichtung 82 ist an der Decke des Trockentunnels 16 um eine vertikale
erste Achse drehbar befestigt.
[0055] Mit den Handlingeinrichtungen 82 können die UV-Strahler 36d einfach durch die offenen
Türen 12c, 12d in den Innenraum der Fahrzeugkarosserie 12 eingeführt und dort nach
Bedarf bewegt werden, ähnlich, wie dies in der Lackierkabine mit den dort zur Innenraumlackierung
eingesetzten Applikationseinrichtungen geschieht.
[0056] Die Seitenwände des Trockentunnels 16 weisen im Oberseiten-Trockenbereich 24 und
im Innenraum-Trockenbereich 28 jeweils eine in Figur 1 gezeigte Tür 88 auf, durch
die der Trockentunnel 16 begehbar ist.
[0057] Im Inneren des Trockentunnels 16 ist darüber hinaus eine Vielzahl von auswechselbaren
Füllkörpern 90 plaziert, die nicht benötigte Raumbereiche des Trockentunnels 16 ausfüllen.
Auf diese Weise wird das Innenvolumen des Trockentunnels 16 möglichst gering gehalten,
um den Bedarf an Inertgas zu reduzieren.
[0058] Die Form, Größe und Lage der nicht benötigten Raumbereiche hängen von der Art, insbesondere
Form und Größe, der Fahrzeugkarosserie 12 um den Raumbedarf der Handlingeinrichtungen
52, 62, 72, 82, der Strahlergestelle 44 und des Brückenportals 30 ab. Die Füllkörper
90 können entsprechend angepaßt im Innenraum des Trockentunnels 16 positioniert werden.
[0059] In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist im Oberseiten-Trockenbereich 24 in Förderrichtung
20 beidseitig des Brückenportals 30 an den Seitenwänden des Trockentunnels 16 eine
Vielzahl von einheitlichen würfelförmigen Füllkörper n90a in mehreren Reihen auf dem
Boden gestapelt (vgl. Figuren 1 und 4). Der Bereich, in dem sich in der Arbeitsposition
der Fahrzeugkarosserie 12 die Türen 88 befinden, ist dabei frei gelassen.
[0060] Im Seiten-Trockenbereich 26 sind, wie oben bereits erwähnt, auf den Strahlergestellen
44 die speziell angepaßten quaderförmigen Füllkörper 90b plaziert (vgl. Figuren 1
und 5).
[0061] An der Decke des Trockentunnels 16 im schmalen Teil des Oberseiten-Trockenbereich
24, im Seiten-Trockenbereich 26 und im Innenraum-Trockenbereich 28 ist jeweils eine
Füllkörperplatte 90d, 90g und 90h abgehängt (vgl. Figuren 2, 3, 5 und 6).
[0062] Die Füllkörperplatte 90d im Oberseiten-Trockenbereich 24 läßt den Raumbereich aus,
in dem das Brückenportal 30 bewegbar ist. Auf der dem Brückenportal 30 zugewandten
Seite ist die Füllkörperplatte 90d zusätzlich abgeschrägt.
[0063] Die Seiten der Füllkörperplatten 90g und 90h, die sich oberhalb des Heckklappen-Öffners
50 und des Fronthauben-Öffners 150 befinden, sind ebenfalls abgeschrägt, so dass die
Öffner 50 und 150, die Fronthaube 12b und die Heckklappe 12a in ihrer Bewegungsfreiheit
nicht eingeschränkt werden.
[0064] Die Füllkörperplatte 90h weist im Bereich der Aufhängung der seitlichen Innenraum-Bestrahleinrichtungen
80 ferner entsprechende Aussparungen 92 auf (vgl. Figuren 2, 3 und 6).
[0065] In dem Innenraum-Trockenbereich 28 sind auf der dem Seiten-Trockenbereich 26 zugewandten
Seite beidseitig des Förderweges in unterschiedlicher Anordnung an die dortigen Raumverhältnisse
angepaßt ebenfalls würfelförmige Füllkörper 90a an den Seitenwänden des Trockentunnels
16 auf dem Boden gestapelt (vgl. Figur 1).
[0066] Im Bereich der Türöffner 70 und der seitlichen Innenraum-Bestrahleinrichtungen 80
sind unterhalb der Füllkörperplatte 90h, an diese anliegend, an den Seitenwänden jeweils
abgeschrägte Füllkörper 90c befestigt. Die Füllkörper 90c haben die Form von entlang
einer diagonalen Schnittebene halbierten Quadern. Die spitzen Kanten der abgeschrägten
Füllkörper 90c sind nach unten gerichtet (vgl. Figuren 1 und 6). Die abgeschrägten
Füllkörper 90c sind speziell an die Art der Fahrzeugkarosserien 12 und den Schwenkraumbedarf
der seitlichen Innenraum-Bestrahleinrichtungen 80 und der Türöffner 70 angepasst.
[0067] In der in Förderrichtung 20 hinteren rechten Ecke des Innenraum-Trockenbereichs 28
ist ein einziger quaderförmiger Füllkörper 90e angeordnet, der sich über die ganze
Höhe des Trockentunnels 16 erstreckt (vgl. Figuren 1 und 7). Der quaderförmige Füllkörper
90e ist speziell an diese Position im Trockentunnel 16 angepasst. Er weist eine Aussparung
94 für den Fronthauben-Öffner 150 auf.
[0068] Ein spitz zulaufender Füllkörper 90f in Form eines unregelmäßigen Tetraeders ist
in der in Förderrichtung 20 linken hinteren Ecke des Trockentunnels 16 unterhalb der
Decke des Trockentunnels 16 an der dortigen Seitenwand befestigt. Die Spitze des Füllkörpers
90f zeigt nach unten, so dass der untere Bereich des Trockentunnels 16 frei bleibt,
um die Bewegungsfreiheit der endständigen Innenraum-Bestrahleinrichtung 60 für den
Frontraum der Fahrzeugkarosserie 12 nicht zu behindern.
[0069] Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Aushärten von
Lack sind unter Anderem folgende Modifikationen möglich:
Anstelle der Kolbenschleuse 19 kann auch eine andere Schleusenart verwendet werden.
Anstelle der beschriebenen Handlingeinrichtungen 52, 62, 72 und 82 können andere automatische
Handlingeinrichtungen, beispielsweise handelsübliche Industrieroboter, vorgesehen
sein. Die dann nicht benötigten Raumbereiche werden dann mit den gleichen oder anderen
ähnlichen Füllkörpern optimal ausgefüllt.
Alle Füllkörper 90 können sowohl geschlossene Hohlkörper als auch massive Körper sein.
1. Vorrichtung (10) zum Trocknen von Gegenständen
(12), insbesondere lackierten Fahrzeugkarosserien, mit
a) einem Trockentunnel (16), dessen Innenraum mit einer Inertgasatmosphäre gefüllt
ist;
b) einem Fördersystem (22), welches die Gegenstände (12) durch den Trockentunnel (16)
hindurchführt;
dadurch gekennzeichnet, dass
c) im Inneren des Trockentunnels (16) wenigstens ein auswechselbarer Füllkörper (90)
plaziert ist, der einen nicht benötigten Raumbereich des Trockentunnels (16) ausfüllt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Handlingeinrichtung (52, 62, 72, 82) im Trockentunnel (16) angeordnet
ist, die geeignet ist, auf den Gegenstand (12) einzuwirken, insbesondere Türen (12c,
12d), Fronthaube (12b) und/oder Heckklappe (12a) der Fahrzeugkarosserie (12) zu öffnen
und zu schließen, oder Trocknungsmittel, insbesondere Strahlungsquellen (36) zum Bestrahlen
der Oberflächen der Gegenstände (12), zu bewegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Form, Größe und/oder Lage des Füllkörpers (90b, 90c, 90d, 90e, 90f, 90g, 90h)
an die Art, insbesondere Form und Größe, des Gegenstands (12) und/oder gegebenenfalls
an den Raumbedarf der Handlingeinrichtung (62, 82) angepaßt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von vorzugsweise einheitlichen Füllkörpern (90a) derart in dem nicht
benötigten Raumbereich plaziert sind, dass sie diesen möglichst vollständig ausfüllen.
5. Vorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllkörper (90) wenigstens zwei rechtwinklige ebene Flächen aufweist, insbesondere
ein Quader, ein Würfel oder ein geschnittener Quader oder Würfel ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllkörper (90) massiv oder ein geschlossener Hohlkörper ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllkörper (90) am Boden, an wenigstens einer Wand und/oder an der Decke des
Trockentunnels (16) angeordnet, insbesondere lösbar fixiert, ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Einlass-Schleusenbereich (14), der dem Trockentunnel (16) vorgeschaltet ist
und die innerhalb des Trockentunnels (16) herrschende Inertgasatmosphäre von der äußeren
Normalatmosphäre trennt.
9. Vorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Auslass-Schleusenbereich (18), der dem Trockentunnel (16) nachgeschaltet ist
und die innerhalb des Trockentunnels (16) herrschende Inertgasatmosphäre von der äußeren
Normalatmosphäre trennt.