(19) |
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(11) |
EP 1 644 643 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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15.07.2009 Patentblatt 2009/29 |
(22) |
Anmeldetag: 15.07.2004 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/DE2004/001536 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2005/008076 (27.01.2005 Gazette 2005/04) |
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(54) |
STEUERANORDNUNG UND VERFAHREN ZUR ANSTEUERUNG VON WENIGSTENS ZWEI HYDRAULISCHEN VERBRAUCHERN
METHOD AND ARRANGEMENT FOR CONTROLLING AT LEAST TWO HYDRAULIC CONSUMERS
DISPOSITIF ET PROCEDE DE COMMANDE D'AU MOINS DEUX RECEPTEURS HYDRAULIQUES
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
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(30) |
Priorität: |
15.07.2003 DE 10332120
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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12.04.2006 Patentblatt 2006/15 |
(73) |
Patentinhaber: Bosch Rexroth AG |
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70184 Stuttgart (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- HESSE, Horst
70499 Stuttgart (DE)
- KEUPER, Gerhard
71229 Leonberg (DE)
- LÖDIGE, Heinrich
71665 Vaihingen (DE)
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(74) |
Vertreter: Polte, Willi et al |
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Winter, Brandl, Fürniss, Hübner,
Röss, Kaiser, Polte,
Partnerschaft,
Patent- und Rechtsanwaltskanzlei,
Bavariaring 10 80336 München 80336 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 1 099 856 US-A- 5 630 317
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DE-A- 19 904 616
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Steueranordnung zur Druckmittelversorgung wenigstens
zweier hydraulischer Verbraucher gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und
ein Verfahren zur Ansteuerung derartiger Verbraucher gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
9.
[0002] Zur Ansteuerung mehrerer Verbraucher werden häufig Hydrauliksysteme eingesetzt, bei
denen die Verbraucher über eine Verstellpumpe mit Druckmittel versorgt werden. Zwischen
der Verstellpumpe und jedem Verbraucher sind eine Zumessblende und eine Druckwaage
vorgesehen, wobei letztere der Zumessblende vorgeschaltet (Stromreglerprinzip) oder
nachgeschaltet (Stromteilerprinzip) sein können.
[0003] Aus der
EP 0 566 449 A1 ist eine nach dem Stromteilerprinzip arbeitende hydraulische Steueranordnung bekannt,
die nach dem Load-Sensing (LS) Prinzip arbeitet. Bei derartigen LS-Systemen wird eine
Verstellpumpe in Abhängigkeit vom höchsten Lastdruck der betätigten hydraulischen
Verbraucher jeweils so eingestellt, dass der Zulaufdruck um eine bestimmte Druckdifferenz
über dem höchsten Lastdruck liegt. Den beiden hydraulischen Verbrauchern fließt das
Druckmittel über zwei verstellbare Zumessblenden zu, von denen die erste zwischen
einer von der Verstellpumpe abgehenden Pumpenleitung und einem ersten hydraulischen
Verbraucher und die zweite zwischen der Pumpenleitung und dem zweiten hydraulischen
Verbraucher angeordnet ist. Durch die den Zumessblenden nachgeschalteten Druckwaagen
(Stromteilerprinzip) wird erreicht, dass bei ausreichend gelieferter Druckmittelmenge
unabhängig von den Lastdrücken der hydraulischen Verbraucher eine bestimmte Druckdifferenz
über die Zumessblenden besteht, so dass die einem hydraulischen Verbraucher zufließende
Druckmittelmenge nur noch vom Öffnungsquerschnitt der jeweiligen Zumessblende abhängt.
Wird diese weiter geöffnet, so muss mehr Druckmittelmenge über sie fließen, um die
bestimmte Druckdifferenz zu erzeugen. Die Verstellpumpe wird dabei jeweils so verstellt,
dass sie die benötigte Druckmittelmenge liefert. Man spricht deshalb auch von einer
Bedarfsstromregelung.
[0004] Die den Zumessblenden nachgeschalteten Druckwaagen werden in Öffnungsrichtung von
dem Druck nach der jeweiligen Zumessblende und in Schließrichtung von einem in einem
rückwärtigen Steuerraum anstehenden Steuerdruck beaufschlagt, der üblicherweise dem
höchsten Lastdruck aller von derselben Hydropumpe versorgten hydraulischen Verbraucher
entspricht. Wenn bei einer gleichzeitigen Betätigung mehrerer hydraulischer Verbraucher
die Zumessblenden so weit aufgemacht werden, dass die von der bis zum Anschlag verstellten
Hydropumpe gelieferte Druckmittelmenge kleiner ist als die insgesamt geforderte Druckmittelmenge,
werden die den einzelnen hydraulischen Verbraucher zufließenden Druckmittelmengen
unabhängig vom jeweiligen Lastdruck der hydraulischen Verbraucher verhältnisgleich
reduziert. Man spricht deshalb in diesem Fall von einer Steuerung mit lastunabhängiger
Durchflussverteilung (LUDV-Steuerung) (Stromteilerprinzip). Weil bei einer derartigen
LUDV-Steuerung auch der höchste Lastdruck abgegriffen und von der Druckmittelquelle
ein um eine bestimmte Druckdifferenz über dem höchsten Lastdruck liegender Zulaufdruck
erzeugt wird, ist eine LUDV-Steuerung praktisch ein Sonderfall einer Load-Sensing-Steuerung.
[0005] Für mehrere hydraulische Verbraucher, denen Druckmittel jeweils über eine Zumessblende
mit vorgeschalteter Druckwaage zufließt (Stromreglerprinzip), die in Schließrichtung
vom Druck vor der Zumessblende und in Öffnungsrichtung vom Lastdruck des jeweiligen
hydraulischen Verbrauchers und von einer Druckfeder beaufschlagt ist, erhält man keine
lastunabhängige Durchflussverteilung. Bei einer gleichzeitigen Betätigung mehrerer
hydraulischer Verbraucher und nicht ausreichend von der Verstellpumpe gelieferter
Druckmittelmenge wird dabei nur die dem lastdruckhöchsten hydraulischen Verbraucher
zufließende Druckmittelmenge reduziert.
[0006] Bei den vorbeschriebenen LS-Systemen wird die Verstellpumpe in Abhängigkeit vom höchsten
Lastdruck derart angesteuert, dass sich in der Pumpenleitung ein Druck einstellt,
der um eine zur Kraft einer Regelfeder eines Pumpen-Regelventils äquivalente Druckdifferenz
über dem höchsten Lastdruck liegt (sogenannte Δp-Steuerung der Verstellpumpe).
[0007] Eine gegenüber der eingangs genannten
EP 0 566 449 A1 verbesserte Lösung ist in der
DE 199 04 616 A1 beschrieben, jedoch auch bei diesem System wird die vorbeschriebene Δp-Steuerung
eingesetzt. Der Nachteil dieser Steuerung besteht darin, dass durch die Notwendigkeit,
den von der Pumpe gelieferten Druck jeweils um das vorbeschriebene Δp über den höchsten
Lastdruck zu erhöhen, erhebliche Systemverluste auftreten können, da diese Druckdifferenz
im Bereich zwischen 20 bis 40 bar liegt. Des weiteren zeigte es sich, daß die Δp-Steuerung
eine gewisse Schwingungsanfälligkeit aufweist, die eine kontinuierliche Ansteuerung
der Verbraucher erschwert.
[0008] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Steueranordnung
zur Ansteuerung zumindest zweier Verbraucher sowie ein Verfahren zur Ansteuerung dieser
Verbraucher derart weiterzubilden, dass die Energieverluste und die Schwingungsanfälligkeit
verringert sind.
[0009] Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Steueranordnung durch die Merkmale des Patentanspruches
1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des nebengeordneten Patentanspruches
9 gelöst.
[0010] Erfindungsgemäß sind eine Verstellpumpe (Pumpe mit veränderbarer Fördermenge) und
jedem Verbraucher vorgeschaltete einstellbare Zumessblenden - vorzugsweise elektrisch
- proportional ansteuerbar, wobei die Ansteuerung der Verstellpumpe in Abhängigkeit
von für die Zumessblenden vorgegebenen Sollwerten erfolgt. D.h., im Gegensatz zu den
eingangs beschriebenen LS-Systemen wird die Verstellpumpe nicht in Abhängigkeit von
einem dem höchsten Lastdruck entsprechenden Drucksignal verstellt, sondern in Abhängigkeit
von Sollwerten, die von einer Bedienperson vorgegeben werden, um den Verbraucher beispielsweise
mit einer bestimmten Geschwindigkeit zu bewegen. Die Einstellung der Verstellpumpe
erfolgt dann in Abhängigkeit von diesen Sollwerten so, dass sie sämtliche Verbraucher
mit den voreingestellten Sollvolumenströmen versorgen kann. D.h., die Verstellpumpe
muss auf einen Schwenkwinkel verstellt werden, bei dem sie gerade diesen angeforderten
Verbraucher-Summenstrom liefert.
[0011] Ein derartiges System stellt im Prinzip eine Volumenstrom-Steuerung dar, bei der
Volumenstromfehler durch volumetrische Verluste der Pumpe keine Rolle spielen, da
der Bediener, wenn der Volumenstrom und damit die Geschwindigkeit der Verbraucher
zu gering ist, manuell nachregelt und die Volumenstromfehler somit ausgleicht. Da
die Ansteuerung der Verstellpumpe unabhängig vom höchsten Lastdruck als Volumenstromsteuerung
erfolgt, hat das System eine wesentlich geringere Schwingungsanfälligkeit als die
bekannten LS-Steueranordnungen.
[0012] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Steueranordnung und des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt darin, dass bei Einzelbetrieb eines Verbrauchers die Zumessblenden
außerhalb des Feinsteuerbereiches vollständig aufgesteuert werden können, wobei der
Volumenstrom zum Verbraucher von der Ansteuerung der Verstellpumpe bestimmt ist -
die Drosselverluste an der Zumessblende sind dann minimal. Bei der Ansteuerung mehrerer
Verbraucher können die Drosselverluste gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung dadurch verringert werden, dass die Zumessblende desjenigen Verbrauchers,
zu dem der höchste Druckmittelvolumenstrom strömt, d.h. der auf den höchsten Sollwert
eingestellte Verbraucher, voll aufgesteuert wird und die Querschnitte der anderen
Zumessblenden entsprechend dem Verhältnis der Druckmittelvolumenströme nachgeführt
werden, so dass die Systemverluste gegenüber herkömmlichen Lösungen minimiert sind.
Dieser Fall tritt allerdings nicht so häufig auf, da in der Regel ein Verbraucher
mit maximaler Geschwindigkeit gefahren wird.
[0013] Die Ansteuerung der Verstellpumpe und der Zumessblenden erfolgt über eine zentrale
Steuereinrichtung, die vorzugsweise einen Datenspeicher hat, in dem Kennlinien der
Verstellpumpe und der Zumessblenden gespeichert sind.
[0014] Die Verstellpumpe wird vorzugsweise mit einem Drehzahlsensor versehen, über den die
aktuelle Pumpendrehzahl erfassbar ist, so dass der Sollvolumenstrom einfach über die
abgespeicherten Kennlinien einstellbar ist.
[0015] Die erfindungsgemäße Steueranordnung wird vorzugsweise mit Nachsaugventilen ausgeführt,
über die bei einer ziehenden Last Druckmittel in eine Niederdruckseite des Verbrauchers
nachgesaugt werden kann. In diesem Fall wird bei der erfindungsgemäßen Lösung die
Pumpe zurückgestellt, so dass die Systemverluste gegenüber herkömmlichen Lösungen
weiter reduziert sind.
[0016] Die Erfassung der Sollwerte erfolgt vorzugsweise durch Auswertung der Einstellung
eines Joy-Sticks oder Erfassung der Position der Regelkolben der Zumessblende.
[0017] Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0018] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand eines
Schaltschemas erläutert.
[0019] Die Figur zeigt ein Schaltschema einer erfindungsgemäßen hydraulischen Steueranordnung
1, die praktisch ein abgewandeltes LUDV-System darstellt.
[0020] Die erfindungsgemäße Steueranordnung hat eine Verstellpumpe 2, über die zwei oder
mehrere Verbraucher 4, 6 mit Druckmittel versorgbar sind. Die Ansteuerung der Verbraucher
4, 6 erfolgt mittels eines Steuergerätes, beispielsweise eines Joysticks 8, über den
Steuersignale an eine Steuereinrichtung 10 abgegeben werden. Diese Signale stellen
praktisch einen Befehl dar, die Verbraucher mit einer bestimmten Geschwindigkeit zu
bewegen.
[0021] Der Ausgang der Verstellpumpe 2 ist an eine Pumpenleitung 12 angeschlossen, die in
zwei Zulaufleitungen 14, 16 verzweigt. In jeder Zulaufleitung 14, 16 ist eine elektrisch
proportional verstellbare Zumessblende 18 bzw. 20 angeordnet, der jeweils eine Druckwaage
22 bzw. 24 nachgeschaltet ist. Der Ausgang der beiden Druckwaagen 22, 24 ist jeweils
über eine Vorlaufleitung 26, 28 mit dem Verbraucher verbunden. Im vorliegenden Fall
sind die Verbraucher 4, 6 Hydraulikzylinder, deren Zylinderräume an die Vorlaufleitung
26 bzw. 28 angeschlossen sind. In der Praxis werden die Zumessblenden 18, 20 durch
elektrisch oder hydraulisch proportional verstellbare Wegeventile ausgeführt. In dem
vorliegenden Hydraulikschaubild sind der Einfachheit halber die die genannten Zylinderräume
30, 32 mit dem Tank T verbindenden Rücklauf- und Ablaufleitungen weggelassen, deren
Durchflussquerschnitte vorzugsweise ebenfalls über das jeweils die Zumessblende 18,
20 ausbildende Proportionalventil auf- oder zugesteuert werden.
[0022] Die Druckwaagen 22, 24 sind in Öffnungsrichtung von dem Druck nach der jeweiligen
Zumessblende 18, 20 und in Schließrichtung von einem Druck beaufschlagt, der dem höchsten
Lastdruck an den beiden Verbrauchern 4, 6 entspricht. Dieser höchste Lastdruck wird
über eine LS-Leitung 34 und ein Wechselventil 36 von derjenigen Vorlaufleitung 26,
28 abgegriffen, an der der höchste Lastdruck anliegt.
[0023] Die Ansteuerung der beiden Zumessblenden 18, 20 erfolgt über die Steuereinrichtung
10 in Abhängigkeit von dem am Joystick 8 eingestellten Steuersignal (Sollwert).
[0024] Wie eingangs beschrieben, sind bei einem derartigen System die Drücke hinter den
beiden Zumessblenden 18, 20 gleich und die Größe der Volumenströme zu den Verbrauchern
4, 6 verhalten sich wie die Öffnungsquerschnitte der beiden Zumessblenden (18, 20
). Über die nachgeschaltete Druckwaage 22, 24 wird der nach den Zumessblenden 18,
20 anliegende Druck auf den jeweils anliegenden Lastdruck abgedrosselt.
[0025] Die Verstellpumpe 2 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem Drucksensor
zur Erfassung des Pumpendruckes, einem Drehzahlsensor zur Erfassung der Pumpendrehzahl
und einem Schwenkwinkelsensor zur Erfassung des Pumpenschwenkwinkels ausgeführt. Im
Datenspeicher der Steuereinrichtung sind des weiteren die Kennlinien der Verstellpumpe
2 und der beiden proportional verstellbaren Zumessblenden 18, 20 abgelegt, so dass
mit Hilfe aller oder einiger der vorgenannten Sensoren und der Kennlinien eine äußerst
exakte Volumenstromsteuerung über die Verstellpumpe 2 möglich ist. Die Funktion der
erfindungsgemäßen Steueranordnung ist wie folgt:
[0026] Zur Betätigung der beiden Verbraucher 4, 6 werden durch den Bediener über einen oder
mehrere Joysticks 8 Steuersignale erzeugt, die an die Steuereinrichtung 10 abgegeben
werden. Zur entsprechenden Ansteuerung der Verbraucher 4, 6 muss die Verstellpumpe
2 einen bestimmten Druckmittelvolumenstrom bereitstellen, der der Summe der über den
Joystick 8 eingestellten Soll-Volumenströme entspricht. D.h., die Verstellpumpe 2
muss in Abhängigkeit von der Einstellung des Joysticks 8 auf einen Schwenkwinkel verstellt
werden, bei dem dieser Summenvolumenstrom geliefert wird. Die entsprechende Einstellung
der Verstellpumpe 2 kann in Abhängigkeit von dem Sollwert auf einfache Weise durch
Erfassung des aktuellen Pumpendruckes, der aktuellen Pumpendrehzahl und des eingestellten
Schwenkwinkels über die Pumpenkennlinie erfolgen. D.h. erfindungsgemäß erhält der
Pumpenregler kein Drucksignal, das in der Regel dem höchsten Lastdruck entspricht,
sondern die Ansteuerung der Verstellpumpe erfolgt allein in Abhängigkeit von den über
den Joystick eingestellten Sollwerten.
[0027] Durch diese Sollwerteinstellung über den Joystick 8 können Volumenstromfehler aufgrund
volumetrischer Verluste der Verstellpumpe 2 ausgeglichen werden, da der Bediener sofort
über den Joystick 8 nachregelt, falls die Verbraucher 4, 6 nicht mit der gewünschten
Geschwindigkeit betätigt werden.
[0028] Eine weitere Besonderheit der Erfindung liegt darin, dass bei Parallelbetrieb der
Verbraucher 4, 6 über die Steuereinrichtung 10 derjenige Verbraucher 4, 6 ermittelt
wird, der mit dem größten Druckmittelvolumenstrom zu versorgen ist. Dies kann auf
einfache Weise über die am Joystick 8 eingestellten Sollwerte erfolgen, so dass keinerlei
weitere Sensoren erforderlich sind. Die Zumessblende 18, 20 dieses mit dem höchsten
Druckmittelvolumenstrom zu versorgenden Verbrauchers 4, 6 wird dann mittels der Steuereinrichtung
10 vollständig geöffnet und die Öffnungsquerschnitte der anderen Zumessblenden 20
bzw. 18 entsprechend nachgeführt, so dass die Systemverluste gegenüber herkömmlichen
Lösungen minimiert sind. In dem Fall, in dem nur ein Verbraucher 4, 6 angesteuert
wird, kann die zugeordnete Zumessblende 18 bzw. 20 außerhalb des Feinsteuerbereiches
voll geöffnet werden, um die Systemverluste zu minimieren. Der Druckmittelvolumenstrom
zu dem Verbraucher wird dann alleine über die Verstellpumpe gesteuert.
[0029] Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Zylinderräume
30, 32 der Verbraucher 4, 6 jeweils über ein Nachsaugventil mit dem Tank T verbunden,
so dass im Fall einer ziehenden Last über diese nicht dargestellten Nachsaugventile
Druckmittel in die Zylinderräume 30, 32 (Niederdruckseite) nachgesaugt werden kann.
Dieser Druck in der Niederdruckseite wird erfasst und über die Steuereinrichtung 10
ein Steuersignal an die Verstellpumpe 2 abgegeben, so dass der Schwenkwinkel der Verstellpumpe
2 zurückgefahren wird und kein Druckmittel über die Pumpe gefördert wird. Mit dieser
Schaltung können die Verluste im Vergleich zu herkömmlichen Schaltungen weiter minimiert
werden.
[0030] Im vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Sollwerte über einen Joystick 8
vorgegeben. Bei Proportionalventilen mit Schieberwegmessung kann der Sollvolumenstrom
auch aus dem Weg des Ventilschiebers der Zumessblende 18, 20 ermittelt werden, d.h.,
in diesem Fall wird nicht das am Joystick 8 eingestellte Signal direkt, sondern der
sich aufgrund dieses Signals am Ventilschieber der Zumessblenden 18, 20 einstellende
Ist-Wert verwendet.
[0031] Da bei dem erfindungsgemäßen System eine Volumenstromsteuerung über die Verstellpumpe
2 erfolgt, ist die Schwingungsanfälligkeit wesentlich geringer als bei den bisher
bekannten Lösungen. Durch den Wegfall der LS-Meldeleitungen zum Regelventil lässt
sich der Schaltungstechnische Aufwand gegenüber den eingangs beschriebenen Δp-Systemen
minimieren.
[0032] Die Verstellpumpe kann wie vorbeschrieben so ausgeführt sein, dass das geometrische
Verdrängungsvolumen einstellbar ist, es können jedoch auch Konstant- oder Verstellpumpen
mit drehzahlveränderlichem Antrieb eingesetzt werden.
[0033] Offenbart sind eine Steueranordnung zur Ansteuerung von zumindest zwei hydraulischen
Verbrauchern und ein Verfahren zur Ansteuerung dieser Verbraucher. Diese werden über
eine Pumpe mit Druckmittel versorgt, wobei zwischen den Verbrauchern und der Pumpe
jeweils eine Zumessblende und eine nachgeschaltete Druckwaage vorgesehen sind. Erfindungsgemäß
erfolgt die Einstellung der Pumpe in Abhängigkeit von den Sollwerten, auf die die
Zumessblenden eingestellt sind.
Bezugszeichenliste:
[0034]
- 1
- Steueranordnung
- 2
- Verstellpumpe
- 4
- Verbraucher
- 6
- Verbraucher
- 8
- Joystick
- 10
- Steuereinrichtung
- 12
- Pumpenleitung
- 14
- Zulaufleitung
- 16
- Zulaufleitung
- 18
- Zumessblende
- 20
- Zumessblende
- 22
- Druckwaage
- 24
- Druckwaage
- 26
- Vorlaufleitung
- 28
- Vorlaufleitung
- 30
- Zylinderraum
- 32
- Zylinderraum
- 34
- LS-Leitung
- 36
- Wechselventil
1. Steueranordnung zur Druckmittelversorgung wenigstens zweier hydraulischer Verbraucher
(4, 6), mit einer Pumpe (2), deren Fördermenge veränderbar ist und mit zwei verstellbaren
Zumessblenden (18, 20), von denen eine erste zwischen einer von der Pumpe (2) abgehenden
Zulaufleitung (14) und einem ersten hydraulischen Verbraucher (4) und die zweite zwischen
einer Zulaufleitung (16) und einem zweiten hydraulischen Verbraucher (6) angeordnet
ist, und mit zwei Druckwaagen (22, 24), von denen eine erste der ersten Zumessblende
(18) und die zweite der zweiten Zumessblende (20) nachgeschaltet ist und deren Regelkolben
auf einer Vorderseite vom Druck nach der jeweiligen Zumessblende (18, 20) in Öffnungsrichtung
und in Schließrichtung von dem höchsten Lastdruck oder einem davon abgeleiteten Druck
beaufschlagbar ist, wobei die Pumpe (2) und die Zumessblenden (18, 20) - vorzugsweise
proportional - verstellbar sind, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (10) zur Abgabe eines Steuersignals an die Pumpe (2) zu deren
Volumenstrom-Steuerung in Abhängigkeit von der Summe der für die Zumessblenden (18,
20) vorgegebenen Sollwerten.
2. Steueranordnung nach Patentanspruch 1, wobei der Förderstrom der Pumpe (2) elektrisch
mittels Proportionalmagneten verstellbar ist.
3. Steueranordnung nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei mittels der Steuereinrichtung
(10) die Zumessblende (18, 20) mit dem höchsten Sollwert voll aufsteuerbar ist und
die anderen Zumessblenden (18, 20) entsprechend nachführbar sind.
4. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) einen Datenspeicher hat, in dem die Kennlinien der Verstellpumpe
(2) und der Zumessblenden (18, 20) gespeichert sind.
5. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (2) eine Axialkolbenpumpe ist.
6. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit einem Drehzahlsensor
zur Erfassung der Pumpendrehzahl.
7. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit Nachsaugventilen,
über die Druckmittelräume der Verbraucher (4, 6) mit einem Tank verbindbar sind, so
dass im Fall einer ziehenden Last Druckmittel in die Druckmittelräume (30, 32) nachsaugbar
ist.
8. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Sollwerte
in Abhängigkeit von der Einstellung eines Joy-Sticks (8) oder in Abhängigkeit von
der Regelkolbenposition der Zumessblenden (18, 20) erfasst sind.
9. Verfahren zur Ansteuerung von zumindest zwei hydraulischen Verbrauchern, die über
eine Pumpe (2) mit veränderlicher Fördermenge mit Druckmittel versorgbar sind, wobei
jedem Verbraucher eine Zumessblende (18, 20) zugeordnet ist, die zwischen der Pumpe
und dem jeweiligen Verbraucher (4, 6) vorgesehen sind und denen jeweils eine Druckwaage
(22, 24) nachgeschaltet ist, deren Regelkolben in Öffnungsrichtung vom Druck nach
der vorgeschalteten Zumessblende (18, 20) und in Schließrichtung vom höchsten Lastdruck
oder einem davon abgeleiteten Druck beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (2) zu deren Volumenstrom-Steuerung in Abhängigkeit von der Summe der für
die Zumessblenden (18, 20) vorgegebenen Sollwerten angesteuert wird.
10. Verfahren nach Patentanspruch 9, wobei die auf den höchsten Sollwert einzustellende
Zumessblende (18, 20) vollständig aufgesteuert und die anderen Zumessblenden entsprechend
nachgeführt werden.
11. Verfahren nach Patentanspruch 9 oder 10, wobei im Fall einer ziehenden Last der Förderstrom
der Pumpe zurückgefahren und Druckmittel über Nachsaugventile zur Niederdruckseite
der Verbraucher (4, 6) nachgesaugt wird.
1. A control arrangement for the pressure medium supply of at least two hydraulic consumers
(4, 6), comprising a pump (2) having a variable capacity, and comprising two adjustable
meter-in orifices (18, 20), a first one of which is disposed between a supply line
(14) issuing from the pump (2) and a first hydraulic consumer (4), and the second
one of which is disposed between a supply line (16) and a second hydraulic consumer
(6), and comprising two pressure compensators (22, 24), a first one of which is arranged
downstream from the first meter-in orifice (18), and the second one of which is arranged
downstream from the second meter-in orifice (20), and the control pistons of which
are adapted to be subjected on a front side to the pressure downstream from the respective
meter-in orifice (18, 20) in the opening direction, and in the closing direction to
the highest load pressure or to a pressure derived therefrom, wherein the pump (2)
and the meter-in orifices (18, 20) are adjustable, preferably proportionally, characterized by a control means (10) for outputting a control signal to the pump (2) in dependence
on the sum of the target values predetermined for the meter-in orifices (18, 20).
2. The control arrangement in accordance with claim 1, wherein the flow rate of the pump
(2) may be adjusted electrically by means of proportional solenoids.
3. The control arrangement in accordance with claim 1 or 2, wherein the meter-in orifice
(18, 20) having the highest target value may be opened fully with the aid of the control
means (10), and the other meter-in orifices (18, 20) may be caused to follow up accordingly.
4. The control arrangement in accordance with any one of the preceding claims, characterized in that the control means (10) include a data storage wherein the characteristics of the
variable displacement pump (2) and of the meter-in orifices (18, 20) are stored.
5. The control arrangement in accordance with any one of the preceding claims, characterized in that the pump (2) is an axial piston pump.
6. The control arrangement in accordance with any one of the preceding claims, comprising
a rotational speed sensor for detecting the pump speed.
7. The control arrangement in accordance with any one of the preceding claims, comprising
anti-cavitation valves whereby the pressure medium chambers of the consumers (4, 6))
may be connected with a tank, so that pressure medium may be replenished into the
pressure medium chambers (30, 32) in the case of a pulling load.
8. The control arrangement in accordance with any one of the preceding claims, wherein
the target values are detected in dependence on the adjustment of a joystick (8) or
in dependence on the control piston position of the meter-in orifices (18, 20).
9. A method for controlling at least two hydraulic consumers adapted to be supplied with
pressure medium through the intermediary of a variable-capacity pump (2), wherein
to each consumer a meter-in orifice (18, 20) is associated, that are provided between
the pump and the respective consumer (4, 6) and downstream of which a respective pressure
compensator (22, 24) is arranged, the control piston of which is subjected to the
pressure behind the upstream meter-in orifice (18, 20) in the opening direction, and
in the closing direction to the highest load pressure or to a pressure derived therefrom,
characterized in that the pump (2) is operated in dependence on the sum of the target values predetermined
for the meter-in orifices (18, 20).
10. The method in accordance with claim 9, wherein the meter-in orifice (18, 20) to be
set to the highest target value is opened fully, and the other meter-in orifices are
caused to follow up accordingly.
11. The method in accordance with claim 9 or 10, wherein the flow rate of the pump is
reduced and pressure medium is replenished via anti-cavitation valves to the low-pressure
side of the consumers (4, 6) in the case of a pulling load.
1. Ensemble de commande pour l'alimentation en fluide sous pression d'au moins deux récepteurs
hydrauliques (4, 6), avec une pompe (2), dont le débit peut être modifié et avec deux
obturateurs de dosage (18, 20) réglables, dont un premier est disposé entre une conduite
d'amenée (14) sortant de la pompe (2) et un premier récepteur (4) hydraulique et le
second est disposé entre une conduite d'amenée (16) et un second récepteur (6) hydraulique,
et avec deux compensateurs de pression (22, 24), dont un premier est monté en aval
du premier obturateur de dosage (18) et le second est monté en aval du second obturateur
de dosage (20) et dont le piston de régulation peut être sollicité sur un côté avant
par la pression après l'obturateur de dosage (18, 20) respectif dans le sens d'ouverture
et dans le sens de fermeture par la pression de charge maximale ou une pression en
dérivant, la pompe (2) et les obturateurs de dosage (18, 20) pouvant être réglés,
de préférence proportionnellement, caractérisé par un dispositif de commande (10) pour la remise d'un signal de commande à la pompe
(2) pour sa commande de débit volumique en fonction de la somme des valeurs de consigne
prescrites pour les obturateurs de dosage (18, 20).
2. Ensemble de commande selon la revendication 1, dans lequel le débit de la pompe (2)
peut être réglé électriquement au moyen d'aimants proportionnels.
3. Ensemble de commande selon la revendication 1 ou 2, dans lequel au moyen du dispositif
de commande (10), l'obturateur de dosage (18, 20) peut être totalement commandé avec
la valeur de consigne maximale et les autres obturateurs de dosage (18, 20) peuvent
être réajustés en conséquence.
4. Ensemble de commande selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de commande (10) présente une mémoire de données, dans laquelle les
caractéristiques de la pompe à débit variable (2) et des obturateurs de dosage (18,
20) sont enregistrées.
5. Ensemble de commande selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la pompe (2) est une pompe à pistons axiaux.
6. Ensemble de commande selon l'une quelconque des revendications précédentes, avec un
capteur de vitesse de rotation pour la détection de la vitesse de rotation de la pompe.
7. Ensemble de commande selon l'une quelconque des revendications précédentes, avec des
soupapes d'aspiration ultérieure, par le biais desquelles des espaces de fluide sous
pression des récepteurs (4, 6) peuvent être reliés à un réservoir de sorte qu'en cas
de charge de traction, du fluide sous pression puisse être aspiré ultérieurement dans
les espaces de fluide sous pression (30, 32).
8. Ensemble de commande selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel
les valeurs de consigne sont détectées en fonction du réglage d'un joystick (8) ou
en fonction de la position de piston de régulation des obturateurs de dosage (18,
20).
9. Procédé de commande d'au moins deux récepteurs hydrauliques qui peuvent être alimentés
par le biais d'une pompe (2) à débit variable en fluide sous pression, dans lequel
à chaque récepteur est associé un obturateur de dosage (18, 20) qui est prévu entre
la pompe et le récepteur (4, 6) respectif et en aval duquel est monté à chaque fois
un compensateur de pression (22, 24), dont le piston de régulation est sollicité dans
le sens d'ouverture par la pression après l'obturateur de dosage (18, 20) monté en
amont et dans le sens de fermeture par la pression de charge maximale ou une pression
en dérivant, caractérisé en ce que la pompe (2) est commandée pour sa commande de débit volumique en fonction de la
somme des valeurs de consigne prescrites pour les obturateurs de dosage (18, 20).
10. Procédé selon la revendication 9, dans lequel les obturateurs de dosage (18, 20) à
régler sur la valeur de consigne maximale sont complètement commandés et les autres
obturateurs de dosage sont réajustés en conséquence.
11. Procédé selon la revendication 9 ou 10, dans lequel en cas de charge de traction,
le débit de la pompe est reculé et du fluide sous pression est aspiré ultérieurement
par des soupapes d'aspiration ultérieure vers le côté basse pression des récepteurs
(4, 6).
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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