[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trockenheizen bzw. Austrocknen einer vor
einer Rohrwand angeordneten Feuerfestabkleidung eines Kessels, insbesondere einer
Müllverbrennungsanlage, und eine Vorrichtungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Es sind zahlreiche Feuerfestabkleidungen bzw. Rohrwandverkleidungen bekannt, die
einen Kesselraum von Rohraggregaten trennen. Derartige Feuerfestabkleidungen können
sowohl aus Platten, aus Massen, aus Beton oder anderen Materialien aufgebaut sein.
Hinter der Feuerfestabkleidung ist eine Rohrwand angeordnet, die im Betrieb des Heizkessels
zum Abführen der Wärme dient. Bevor ein Kessel, der feuerfest ausgekleidet wurde,
in Betrieb genommen werden kann, muss die Feuerfestabkleidung ausgetrocknet werden.
[0003] Aus der
DD 117 522 B ist ein Trocknungsverfahren bekannt, bei dem zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit
die Wärmeanlage bei einer dieser angepassten Anfahrzeit auch eine Temperatur von 1000°
Celsius gefahren wird. Durch die in dieser Patentschrift genannten Maßnahmen, wird
eine keramikähnliche Bindung zwischen Mauerung und Überzug erreicht, in dem eine hohe
Saugfähigkeit der Ummauerung hergestellt und eine diese Bedingungen ausnutzender Überzug
verwendet wird.
[0004] Aus der
GB 1 398 852 A ist ein Blockkraftheizkessel bekannt dessen Brennstoff einen Schwefelanteil aufweist,
das heißt es würde Rauchgas entstehen, das sich auf den Rohren niederschlagen und
diese der Korrosion unterworfen würden. Höhere Temperaturen würden einen höheren Betriebsdruck
verursachen.
[0005] Zum Trockenheizen bzw. Austrocknen einer Feuerfestabkleidung ist es bekannt, einen
Brenner im unteren Bereich des Kessels einzubauen, der etwa 4 bis 5 Tage lang die
Luft in dem Kessel erhitzt und hierdurch die Trocknung der Feuerfestabkleidung bewirkt.
Der Nachteil eines derartigen Trocknungsverfahrens besteht darin, dass hohe Kosten
für die Trocknung (u.a. Zeitaufwand) und für das Brennmaterial (ca. 30.000 Liter Heizöl)
anfallen. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Trocknung besteht darin, dass die
durch den Brenner erhitzte Luft sehr heiß wird (etwa 500°) und die Feuerfestabkleidung
durch die stark erwärmte Luft früher aufgeheizt und auch wesentlich heißer wird als
die dahinter angeordneten Rohre der Rohrwand. Hierdurch tritt die Gefahr auf, dass
Risse in der Feuerfestabkleidung auftreten, weil sich die Platten stärker ausdehnen
als die Rohrwand.
[0006] Ferner ist es bekannt, dass bei Anlagen, die zwei Kessel aufweisen, die heiße Flüssigkeit
aus den Rohren dieses zweiten Kessels zum Trocknen der Feuerfestabkleidung des ersten
Kessels benutzt wird, in dem diese Flüssigkeit in die Rohre des auszutrocknenden ersten
Kessels geleitet wird. Der Nachteil dieses Trocknungsverfahrens besteht darin, dass
die Temperatur der heißen Flüssigkeit aus dem zweiten Kessel meistens nur 120 bis
130° Celsius beträgt. Zur vollständigen Austrocknung der Feuerfestabkleidung wäre
es jedoch notwendig, dass die in den Rohren der Rohrwand zirkulierende Flüssigkeit
mindestens 250° Celsius aufweist. Grundsätzlich besteht der Vorteil dieses Trocknungsverfahrens
darin, dass die Feuerfestabkleidung von der Rückseite über die Rohre erwärmt wird
und hierdurch eine bessere gleichmäßigere Trocknung der Feuerfestabkleidung erreicht
wird als durch das zuerst genannte Trocknungsverfahren mittels heißer Luft des Kesselraums.
Ferner besteht ein Vorteil darin, dass die bei der Trocknung aus der Feuerfestabkleidung
austretende Feuchtigkeit direkt in den Kesselraum gelangt.
[0007] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren
zum Trockenheizen bzw. Austrocknen einer vor einer Rohrwand angeordneten Feuerfestabkleidung
eines Kessels, insbesondere einer Müllverbrennungsanlage, vorzuschlagen, bei dem die
genannten Nachteile vermieden werden und eine schnelle effektive Trocknung der Feuerfestabkleidung
erreicht wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass bei dem Kessel ein Wärmetauscher und ein Hilfskessel angeordnet werden,
dass eine Seite des Wärmetauschers mit den Rohren der Rohrwand des Kessels und die
andere Seite des Wärmetauschers mit den Rohren des Hilfskessels verbunden werden,
dass das in dem Hilfskessel als Wärmeträger dienende Öl erhitzt wird, und dass über
den Wärmetauscher die in den Rohren der Rohrwand zirkulierende Flüssigkeit erhitzt
und die Trocknung der vor der Rohrwand angeordneten Feuerfestabkleidung bewirkt wird.
[0009] Besonders bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens werden in den Unteransprüchen beschrieben.
[0010] Der Wärmetauscher wird zwischen dem auszutrocknenden Kessel und dem Hilfskessel angeordnet.
Wird nunmehr das Öl in dem Hilfskessel erhitzt, beispielsweise bei der Verwendung
von Thermalöl auf 300° Celsius, so wird über den Wärmetauscher die in den Rohren des
auszutrocknenden Kessels befindliche Flüssigkeit erhitzt. Würde man den Hilfskessel
direkt an die Rohre des auszutrocknenden Kessels anschließen, würden die Rohre der
Rohrwand durch das Öl im Inneren verschmutzt oder mit Öl kontaminiert werden. Würde
man einen Hilfskessel verwenden, mit dem eine Flüssigkeit erhitzt wird, die für die
Rohre der Rohrwand geeignet ist, so würde ein sehr hoher Druck entstehen, wenn diese
Flüssigkeit auf 250 bis 300° Celsius erhitzt würde. In den Rohren der Rohrwand wird
üblicherweise als Flüssigkeit Wasser verwendet. Die Ausgestaltung dieses Hilfskessels
müsste sehr aufwändig sein. Die Flüssigkeit, die in den Rohren und in dem Hilfskessel
zirkulieren würde, würde etwa einen Druck von 16 bis 32 bar aufweisen.
[0011] Durch den zwischen dem auszutrocknenden Kessel und dem Hilfskessel angeordneten Wärmetauscher
ist es möglich, die Trocknung des Kessels effektiv zu gestalten. Der Hilfskessel arbeitet
mit Öl als Wärmeträger und ist deshalb in wesentlichen drucklos (bzw. der Druck beträgt
1 bis 2 bar), da beim Erhitzen von Öl kein Druck aufgebaut wird. Der Wärmetauscher
ist hingegen druckfest, er arbeitet bei bis zu 40 bar.
[0012] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die Feuerfestabkleidung
über die Rohre direkt auf hohe Temperaturen (mindestens 250° Celcius) erwärmt wird,
so dass sich die Trocknungszeit reduziert und dadurch die Verfügbarkeit des Kessels
für die Müllverbrennung schneller möglich ist (Verkürzung der Trocknungszeit auf 2
bis 3 Tage). Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Trocknungsverfahren besteht
darin, dass weniger Energie aufgewandt werden muss als es bei dem bekannten Erwärmen
der Luft durch einen Brenner im Kessel der Fall ist (ca. Halbierung der einzusetzenden
Energiemenge).
[0013] Fig. 1 zeigt die Prinzipsskizze des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0014] Der Wärmetauscher 2 ist zwischen dem Kessel 1 und dem Hilfskessel 3 angeordnet. Eine
Seite des Wärmetauschers 2 ist mit den Rohren 4 verbunden, die die Rohrwand des Kessels
1 bilden. Vor dieser Rohrwand wurde eine Feuerfestabkleidung angeordnet, die vor der
Benützung des Kessels ausgetrocknet bzw. trocken geheizt werden soll. Die auf dieser
Seite des Wärmetauschers 2 angeordneten Rohre 4 bilden den Sekundärkreislauf, der
als Medium Kesselwasser aufweist.
[0015] Die andere Seite des Wärmetauschers 2 ist mit den Rohren 5 des Hilfskessels 3 verbunden.
Diese Rohre 5 bilden den Primärkreislauf, der als Medium Thermalöl aufweist.
[0016] Wird nunmehr über einen Brenner auf übliche Weise in dem Hilfskessel 3 die Rohre
5 erhitzt, so erreicht das Thermalöl in diesen Rohren eine Temperatur von 300° Celsius
und weist einen Druck von 1-2 bar auf.
[0017] Über den Wärmetauscher 2 wird die in den Rohren 4 befindliche Flüssigkeit erhitzt
und führt diese Wärme über den Sekundärkreislauf in die Rohre 4 in der Rohrwand des
Kessels 1. Die Temperatur der Flüssigkeit in den Rohren 4 beträgt bis zu 280° Celsius
und der Druck erhöht sich auf bis zu 40 bar. Durch die Erwärmung der Rohre 4 wird
die vor der Rohrwand angeordnete Feuerfestabkleidung ausgetrocknet bzw. trocken geheizt.
1. Verfahren zum Trockenheizen bzw. Austrocknen einer vor einer Rohrwand angeordneten
Feuerfestabkleidung eines Kessels, insbesondere einer Müllverbrennungsanlage,
wobei bei dem Kessel (1) ein Wärmetauscher (2) und ein Hilfskessel (3) angeordnet
werden,
und eine Seite des Wärmetauschers (2) mit den Rohren (4) der Rohrwand des Kessels
(1) und die andere Seite des Wärmetauschers (2) mit den Rohren (5) des Hilfskessels
(3) verbunden werden, und das in dem Hilfskessel (3) als Wärmeträger dienende Öl erhitzt
wird und
über den Wärmetauscher (2) die in den Rohren (4) der Rohrwand zirkulierende Flüssigkeit
erhitzt und die Trocknung der vor der Rohrwand angeordneten Feuerfestabkleidung bewirkt
wird.
2. Verfahren zum Trockenheizen einer Feuerfestabkleidung nach Anspruch 1,
wobei das in dem Hilfskessel (3) als Wärmeträger dienende Öl ein Thermalöl ist und
auf etwa 300° Celsius erhitzt wird.
3. Verfahren zum Trockenheizen einer Feuerfestabkleidung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Wärmetauscher (2) bis zu 40 bar druckfest ist.
4. Anordnung umfassend eine Rohrwand eines Kessels, insbesondere einer Müllerverbrennungsanlage,
und eine Vorrichtung zum Trockenheizen bzw. Austrocknen einer vor der Rohrwand angeordneten
Feuerfestabkleidung,
welche Vorrichtung einen Wärmetauscher (2) und einen Hilfskessel (3) aufweist, wobei
eine Seite des Wärmetauschers (2) mit den Rohren der Rohrwand und die andere Seite
des Wärmetauschers (2) mit den Rohren (5) des Hilfskessels (3) verbunden ist und wobei
in dem Hilfskessel (3) Öl als Wärmeträger dient.
1. A method of dry-heating or drying out a refractory lining, arranged in front of a
tube wall, of a boiler, in particular of a refuse incineration installation,
wherein a heat exchanger (2) and an auxiliary boiler (3) are arranged in relation
to the boiler (1)
and one side of the heat exchanger (2) is connected to the tubes of the tube wall
of the boiler (1) and the other side of the heat exchanger (2) is connected to the
tubes (5) of the auxiliary boiler (3)
and the oil serving as a heat carrier in the auxiliary boiler (3) is heated and
by way of the heat exchanger (2) the fluid circulating in the tubes (4) of the tube
wall is heated and drying of the refractory lining arranged in front of the tube wall
is effected.
2. A method of dry-heating a refractory lining according to claim 1 wherein the oil serving
as a heat carrier in the auxiliary boiler (3) is a thermal oil and is heated to about
300° Celsius.
3. A method of dry-heating a refractory lining according to claim 1 or claim 2 wherein
the heat exchanger (2) is pressure-resistant up to 40 bars.
4. An arrangement including a tube wall of a boiler, in particular a refuse incineration
installation, and an apparatus for dry-heating or drying out a refractory lining arranged
in front of the tube wall,
which apparatus has a heat exchanger (2) and an auxiliary boiler (3), wherein one
side of the heat exchanger (2) is connected to the tubes of the tube wall and the
other side of the heat exchanger (2) is connected to the tubes (5) of the auxiliary
boiler (3) and wherein oil serves as a heat carrier in the auxiliary boiler (3).
1. Procédé pour le séchage par chauffage et/ou le séchage d'un revêtement réfractaire,
disposé devant une paroi tubulaire, d'une chaudière, en particulier d'une installation
d'incinération d'ordures, un échangeur de chaleur (2) et une chaudière auxiliaire
(3) étant disposés sur la chaudière (1), et un côté de l'échangeur de chaleur (2)
étant relié aux tuyaux (4) de la paroi tubulaire de la chaudière (5) et l'autre côté
de l'échangeur de chaleur (2) aux tuyaux (1) de la chaudière auxiliaire (3), et en
ce que l'huile servant d'agent caloporteur dans la chaudière auxiliaire (3) est réchauffée
et le liquide circulant dans les tuyaux (4) de la paroi tubulaire est réchauffé par
l'échangeur de chaleur (2) et le séchage du revêtement réfractaire disposé devant
la paroi tubulaire est effectué.
2. Procédé pour le séchage par chauffage d'un revêtement réfractaire selon la revendication
1, l'huile servant d'agent caloporteur dans la chaudière auxiliaire (3) étant une
huile thermique et étant chauffée jusqu'à environ 300°Celsius.
3. Procédé pour le séchage par chauffage d'un revêtement réfractaire selon la revendication
1 ou 2, l'échangeur de chaleur (2) étant résistant à la pression jusqu'à 40 bars.
4. Agencement comprenant une paroi tubulaire d'une chaudière, en particulier d'une installation
d'incinération d'ordures, et un dispositif pour le séchage par chauffage et le séchage
d'un revêtement réfractaire disposé devant la paroi tubulaire, lequel dispositif présente
un échangeur de chaleur (2) et une chaudière auxiliaire (3), un côté de l'échangeur
de chaleur (2) étant relié aux tuyaux de la paroi tubulaire et l'autre côté de l'échangeur
de chaleur (2) aux tuyaux (5) de la chaudière auxiliaire (3) et l'huile servant d'agent
caloporteur dans la chaudière auxiliaire (3).