[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein feuer- bzw. flammbeständiges Schuhwerk, insbesondere
einen Stiefel für Feuerwehrleute, mit Schutzfunktion gegenüber Schadstoffen, insbesondere
chemischen Giftstoffen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere für den
Brandbekämpfungseinsatz in einem chemisch bzw. biologisch kontaminierten Bereich bzw.
Einsatzgebiet.
[0002] Im Bereich der Brandbekämpfung tätige Personen, wie Feuerwehrleute, sind während
des Einsatzes häufig widrigen Umgebungs- bzw. Umweltbedingungen ausgesetzt. So herrschen
am Einsatzort häufig sehr hohe Temperaturen vor und häufig entstehen, insbesondere
bedingt durch Feuereinwirkung, toxische Substanzen, von denen die im Einsatz befindlichen
Personen geschützt werden müssen. Dies gilt insbesondere bei Einsätzen im Rahmen von
Großbränden, beispielsweise in chemischen Produktionsanlagen, bei denen häufig eine
Vielzahl von mitunter hochtoxischen Substanzen freigesetzt werden können. Personen,
wie Feuerwehrleute, die mit solchen toxischen Substanzen, wie chemischen Giften, in
Kontakt kommen können, müssen eine geeignete Schutzausrüstung gleichzeitig mit guter
Flamm- bzw. Feuerresistenz einerseits und Schutzfunktion gegenüber Giftstoffen andererseits
tragen.
[0003] Dabei ist insbesondere darauf zu achten, daß auch die Füße ausreichend gegenüber
Feuereinwirkung und toxischen Substanzen, wie chemischen Giften, geschützt sind. Insbesondere
muß ein solches schützendes Schuhwerk für den Brandbekämpfungs- und Dekontaminationseinsatz
geeignet sein. Zu diesem Zweck werden gemäß dem Stand der Technik für den Brandbekämpfungseinsatz
Stiefel eingesetzt, welche im allgemeinen den entscheidenden Nachteil aufweisen, daß
oftmals weder Maßnahmen zur signifikanten Verbesserung der flammhemmenden bzw. feuerresistenten
Eigenschaften und damit ein Schutz vor hohen Temperaturen noch Maßnahmen oder Mittel
vorgesehen sind, mit denen der Durchtritt von chemischen bzw. biologischen Giften
durch das Schuhmaterial wirksam und effektiv unterbunden wird. Somit ist bei den Schuhwerken
gemäß dem Stand der Technik nicht immer ein effektiver Schutz gegenüber chemischen
bzw. biologischen Giften gewährleistet, und die Flammfestigkeit ist nicht immer zufriedenstellend,
so daß derartige Schuhwerke im Einsatz nicht immer einen optimalen Schutz gewährleisten
können.
[0004] So betrifft die
DE 196 24 553 A1 einen Stiefel mit einem Fußteil und einem Stiefelschaft, welcher eine spezielle Schnürband-Schnürverbindung
aufweist, mit der erreicht werden soll, daß eine ungewünschte Lockerung der Schnürband-Schnürverbindung
im Tragezustand vermieden wird und außerdem im Tragezustand eine straffe Anlage des
Stiefels am Fuß auch bei Knickbewegungen gewährleistet ist. Spezielle Maßnahmen zur
Verbesserung der feuer- bzw. flammhemmenden Eigenschaften bzw. gezielte Maßnahmen
zur Verbesserung der Schutzfunktion gegenüber Schadstoffen, wie chemischen Giftstoffen,
sind in diesem Dokument nicht vorgesehen.
[0005] Die
DE 295 04 365 U1 betrifft einen Stiefel, welcher eine einen Fußteil vorderseitig in einen Schaft überführende,
schräge Ristpartie aufweist, wobei die Ristpartie durch eine bruchfeste und biegesteife
Abdeckung überdeckt ist. Hierdurch soll der Unfallschutz verbessert werden, da die
Abdeckung zur Aufnahme hoher Kräfte in der Lage sein soll. Spezielle Maßnahmen zur
Verbesserung der Feuer- bzw. Flammfestigkeit und ein Schutz gegenüber Schadstoffen
sind auch in diesem Dokument nicht erwähnt.
[0006] Weiterhin betrifft die
DE 41 23 088 A1 ein Verfahren zur Herstellung von hitzebeständigen Stiefeln, bei welchen auf eine
spezielle Verbindung einer Sohle mit dem Schaft des Stiefels unter Verwendung von
Preßformen abgestellt wird. Dabei fokussiert dieses Dokument in erster Linie auf eine
hitzestabile Ausbildung der Klebverbindung zwischen der Sohle und dem Stiefel.
[0007] Die
DE 201 16 043 U1 betrifft einen Schutzstiefel für Feuerwehrleute aus einem üblichen Stiefelmaterial,
welcher durch den Einsatz einer Dehnfalte im Ristbereich eine verbesserte Schlupffähigkeit
aufweisen soll. Als Material für die Dehnfalte sieht dieses Dokument einen textilen
Stoff vor, welcher gegebenenfalls mit einem Polyurethan, Silikon oder Kunststoff beschichtet
ist. Eine Ausstattung des übrigen Schuhbereichs mit einem Schutz gegenüber Schadstoffen
ist in diesem Dokument nicht vorgesehen.
[0008] Weiterhin betrifft die
DE 295 06 366 U1 einen geschlossenen Schutzstiefel, dessen Blatt und Quartier jeweils einstückig ausgebildet
sind, wodurch der Schutzstiefel aufgrund des Vorhandenseins weniger Nahtstellen bis
zur Knöchelhöhe wasserdicht sein soll und der Schutzstiefel darüber hinaus ein rasches
Einschlüpfen ermöglichen soll. Auch in diesem Dokument fehlen Maßnahmen, das Obermaterial
des Stiefels feuer- bzw. flammhemmend und den Schutzstiefel mit einem verbesserten
Schutz gegenüber Schadstoffen zu auszustatten.
[0009] Schließlich betrifft die
DE 691 31 464 T2 eine Schutzschuhwerksanordnung, welche auch für Feuerwehrleute geeignet sein soll,
bei welcher ein schützendes Einsatzstück eine einheitliche Kapsel zum Schutz der Sohle,
der Ferse und der Zehen eines Fußes bildet. Diese Dokument fokussiert somit vorrangig
auf eine physikalische Schutzfunktion in bezug auf den Fuß eines Trägers, da dieser
vor hohen Krafteinwirkungen geschützt werden soll.
[0010] WO 92/14372 beschreibt ein feuer- und/oder flammbeständiges Schuhwerk, das Ausgdugs punkt für
Anspruch 1 ist.
[0011] Insgesamt sind somit aus dem Stand der Technik keine Schuhwerke, insbesondere keine
Stiefel für Feuerwehrleute, bekannt, welche bei gleichzeitig feuer- bzw. flammbeständiger
Ausstattung gleichzeitig über eine hohe Schutzfunktion gegenüber toxischen Substanzen,
insbesondere chemischen Giften, verfügen. Demnach ist es im Stand der Technik nicht
immer gewährleistet, daß das dort beschriebene Schuhwerk den hohen Anforderungen im
Brandbekämpfungs- und Dekontaminationseinsatz gerecht wird.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein feuer- bzw. flammbeständiges
Schuhwerk, insbesondere einen Stiefel für Feuerwehrleute, bereitzustellen, welches
sich insbesondere für den Brandbekämpfungs- bzw. Dekontaminationseinsatz eignet und
die zuvor geschilderten Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise vermeidet
oder aber zumindest abschwächt.
[0013] Zur Lösung der zuvor geschilderten Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung ein
feuer- bzw. flammbeständiges Schuhwerk, insbesondere einen Stiefel für Feuerwehrleute,
gemäß Anspruch 1 vor. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
feuer- bzw. flammbeständigen Schuhwerks sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß das feuer- bzw. flammbeständige
Schuhwerk zusätzlich mit einer feuer- bzw. flammhemmenden Beschichtung oder Imprägnierung
ausgerüstet ist. Hierdurch wird gewährleistet, daß das Schuhwerk auch bei hohen Temperaturen
und Brand- bzw. Flammeinwirkungen, wie sie häufig im Rahmen einer Brandbekämpfung
am Einsatzort auftreten, beständig ist und den Träger des Schuhwerks wirksam vor hoher
Wärmeeinwirkung bzw. vor Verbrennungen schützt. Die feuer- bzw. flammbeständigen Eigenschaften
des erfindungsgemäßen Schuhwerks dadurch können beispielsweise dadurch erreicht werden,
daß eine spezielle feuer- bzw. flammhemmende Beschichtung bzw. Imprägnierung, beispielsweise
auf Basis von Phosphorsäureverbindungen, Metallsalzen oder fluorierten Polymeren,
insbesondere in Kombination mit einem schwer entflammbaren Material, wie ein Leder
und/oder ein schwer entflammbares Textilmaterial, eingesetzt wird. Hierdurch wird
eine besonders effektive Feuer- bzw. Flammbeständigkeit erhalten, so daß sich das
erfindungsgemäße Schuhwerk hervorragend für den Brandbekämpfungseinsatz eignet.
[0015] Ein weiterer, in Kombination mit den vorgenannten Maßnahmen realisierter Aspekt der
vorliegenden Erfindung liegt darin, ein feuer- bzw. flammbeständiges Schuhwerk, insbesondere
einen Stiefel für Feuerwehrleute, mit einem mehrschichtigen Schichtaufbau, welcher
eine im Tragezustand vom Fuß abgewandte Außenschicht und eine der Außenschicht zugeordnete,
im Tragezustand dem Fuß zugewandte Innenschicht, insbesondere ein Schuhinnenfutter,
umfaßt, gleichzeitig (d. h. zusätzlich zu der Flamm- bzw. Brandresistenz) dadurch
mit einer Schutzfunktion gegenüber Schadstoffen, wie chemischen Giftstoffen, auszustatten,
daß zwischen der Außenschicht und der Innenschicht zusätzlich eine Adsorptionsschicht
auf Basis eines Giftstoffe adsorbierenden Adsorptionsmaterials, insbesondere Aktivkohle,
angeordnet bzw. vorgesehen ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß gegebenenfalls
durch die Auβenschicht des Schuhwerks eingedrungene Schadstoffe, insbesondere chemische
Giftstoffe, nicht mit dem Fuß in Kontakt kommen können, da sie von dem Adsorptionsmaterial,
insbesondere der Aktivkohle, der Adsorptionsschicht aufgenommen bzw. adsorbiert und
auf diese Weise unschädlich gemacht werden können.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand
der Zeichnungen. Es zeigt:
- Fig. 1
- Eine schematische Darstellung eines feuer- bzw. flammbeständigen Schuhwerks, insbesondere
eines Stiefels für Feuerwehrleute, gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung durch den Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen
Schuhwerks, insbesondere Stiefels für Feuerwehrleute, gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0017] Fig. 1 zeigt ein feuer- bzw. flammbeständiges Schuhwerk 1, insbesondere einen Stiefel
für Feuerwehrleute, mit Schutzfunktion gegenüber Schadstoffen, wie chemischen Giftstoffen
oder biologischen Schadstoffen. Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, weist das erfindungsgemäße
feuer- bzw. flammbeständige Schuhwerk einen mehrschichtigen Schichtaufbau 2 mit einer
außenseitigen (d. h. im Tragezustand vom Fuß abgewandten) Außenschicht 3 und einer
der Auβenschicht 3 zugeordneten innenseitigen (d. h. im Tragezustand dem Fuß zugewandten)
Innenschicht 4, insbesondere ein Schuhinnenfutter, auf.
[0018] Fig. 2 zeigt weiterhin, daß zwischen der Außenseite 3 und der Innenschicht 4 zusätzlich
eine Adsorptionsschicht 5 angeordnet ist. Die Adsorptionsschicht 5 umfaßt ein Giftstoffe
adsorbierendes Adsorptionsmaterial 6, wobei das Adsorptionsmaterial vorzugsweise Aktivkohle
ist, wie nachfolgend noch ausführlich erörtert. Aufgrund dieser speziellen Ausstattung
des erfindungsgemäßen Schuhwerks mit der Adsorptionsschicht 5 wird ein effizienter
Schutz gegenüber Schadstoffen, wie chemischen Giftstoffen und biologischen Schadstoffen,
bei gleichzeitig hohem Tragekomfort gewährleistet.
[0019] Wie der Fig. 2 weiter zu entnehmen ist, ist zusätzlich vorgesehen, daß zumindest
die Außenschicht 3 des mehrschichtigen Schichtaufbaus 2 des erfindungsgemäßen feuer-
bzw. flammbeständigen Schuhwerks 1 mit einer feuer- bzw. flammhemmenden Beschichtung
bzw. Imprägnierung 12 ausgerüstet ist. Hierdurch wird gewährleistet, daß das erfindungsgemäße
Schuhwerk 1 auch bei Flamm- und Feuereinwirkung, insbesondere im Brandeinsatz, eingesetzt
werden kann, da es über feuer- bzw. flammbeständige Eigenschaften verfügt. Somit eignet
sich das erfindungsgemäße feuer- bzw. flammbeständige Schuhwerk 1 insbesondere für
Feuerwehrleute, da insbesondere bei Brandbekämpfungseinsätzen häufig hohe Umgebungstemperaturen
vorliegen und das Schuhwerk oftmals direkt mit Feuer, Flammen, Glut oder dergleichen
in Kontakt gerät.
[0020] Was die feuer- bzw. flammhemmende Beschichtung bzw. Imprägnierung 12 des erfindungsgemäßen
feuer- bzw. flammbeständigen Schuhwerks 1 anbelangt, so können diesbezüglich dem Fachmann
an sich bekannte Substanzen bzw. chemische Verbindungen - sowohl anorganischer als
auch organischer Natur - eingesetzt werden, die Außenschicht 3 des Schuhwerks 1 flammfest
bzw. flammhemmend ausrüsten. Hierzu zählen beispielsweise Substanzen, welche die Entflammung
der Außenschicht 3 verhindern bzw. deren Entzündung und/oder deren Verbrennung erschweren.
Beispielsweise können erfindungsgemäß für die flammhemmende Beschichtung bzw. Imprägnierung
12 der Außenschicht 3 feuererstickende, verkohlungsfördernde oder sperrschicht- bzw.
dämmschichtbildende Substanzen verwendet werden.
[0021] In diesem Zusammenhang wirken - ohne sich auf eine Theorie festlegen zu wollen -
feuererstickende bzw. verkohlungsfördernde Flammschutzmittel insofern, als sie unter
Hitzeeinwirkung eine unbrennbare bzw. wärmeisolierende Schicht gegen Feuer und Hitze
ausbilden bzw. deren Bildung verstärken, indem sie den thermischen Abbau von Kohlenstoffverbindungen
so lenken, daß die Verkohlung der zu schützenden Schicht - im vorliegenden Fall der
Auβenschicht 3 - gefördert und die Abspaltung brennbarer Gase abgeschwächt wird. Zu
diesen Substanzen zählt beispielsweise Amoniumphosphat, welches unter Wärmeeinfluß
nicht nur Ammoniak abgibt, sondern auch dehydratisierend wirkt, da es verkohlend wirkende
Phosphorsäure abgibt.
[0022] Weiterhin können erfindungsgemäß sperrschichtbildende Mittel bzw. Versiegelungsmittel
eingesetzt werden, welche - ohne sich auf eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen
- unter Wärmeeinfluß schwerentflammbare, dünne Sperrschichten ausbilden, die dem Luftsauerstoff
den Zutritt zu einer hiermit imprägnierten Schicht verwehren. Zu derartigen sperrschichtbildenden
Mitteln zählen beispielsweise Ammoniumpolyphosphate und Blähgraphite.
[0023] Weiterhin können auch sogenannte Dämmschichtbildner eingesetzt werden, welche - ohne
sich auf eine Theorie festlegen zu wollen - die Eigenschaften der verkohlungsfördemden
und sperrschichtbildenden Flammschutzmittel vereinigen, wobei auch blähaktive Substanzen
verwendet werden können, die sich beim Erwärmen schaumig aufblähen und beispielsweise
ab 250 bis 300 °C verkohlen, sich dabei verfestigen und ein feinporiges, gut isolierendes
Polster bilden. Zu derartigen Substanzen zählen beispielsweise organische Phosphatverbindungen.
[0024] Erfindungsgemäß ist es gleichermaßen möglich, Kombinationen der vorgenannten Flammschutzmittel
einzusetzen. Weiterhin können auch Substanzen eingesetzt werden, deren thermische
Dehydratisierung genügend Energie verbraucht, um sie als Flammschutzmittel geeignet
zu machen, wie beispielsweise Aluminiumhydroxide.
[0025] Erfindungsgemäß können als feuer- bzw. flammhemmende Beschichtung oder Imprägnierung
12 auch Radikalfänger verwendet werden, welche die Kettenreaktion der Verbrennung
unterbrechen. Hierbei kann es sich beispielsweise um Antimonverbindungen, wie Antimontrioxid,
insbesondere in Verbindung mit einem Halogenspender, handeln. Erfindungsgemäß kann
auch eine textilchemische Beschichtung bzw. Imprägnierung der Außenschicht 3 mit Phosphorverbindungen
durchgeführt werden, wobei - ohne sich auf eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen
- die Außenschicht 3 mit einem sauerstoffabsperrenden, dünnen Überzug versehen wird,
welcher die Kohlenstoffverbindung, beispielsweise Cellulose im Falle textiler Stoffe,
während des Verbrennens katalytisch in Kohlstoff und Wasser zersetzt.
[0027] Erfindungsgemäß ist die feuer- bzw. flammhemmende Beschichtung oder Imprägnierung
12 vorzugsweise auf Basis von (i) Phosphorsäuerverbindungen, insbesondere Phosphorsäureestern;
(ii) Metallsalzen, insbesondere Antimon- oder Aluminiumsalzen; oder (iii) fluorierten
Polymeren sowie Mischungen von zwei oder mehreren der vorgenannten Verbindungen ausgebildet.
[0028] Die feuer- bzw. flammhemmende Beschichtung oder Imprägnierung 12 kann in dem Fachmann
an sich bekannter Weise, beispielsweise in Form einer Lösung, Suspension oder dergleichen,
durch Eintauchen, Zerstäuben und/oder mittels einer Druck/Vakuum-Imprägnierung etc.
aufgebracht werden. Gleichermaßen ist auch eine Auftragung beispielsweise mittels
einer Rakel- oder Walzenstreichvorrichtung, durch Sprühbeschichtung, mittels Kalandern
und/oder durch Transferbeschichtung im Siebdruck möglich. Es liegt gleichermaßen im
Rahmen der vorliegenden Erfindung, wenn die feuer- bzw. flammhemmende Beschichtung
bzw. Imprägnierung 12 mittels eines chemischen Einbaus bzw. einer Pfropfung von flammhemmenden
Verbindungen, beispielsweise in Form von Monomeren, in bzw. auf die molekulare Struktur
der Außenschicht 3 erfolgt. So ist beispielsweise eine Pfropfung mittels Vinylphosphonsäure
möglich. Dem Fachmann sind solche Methoden bekannt, und der Fachmann ist jederzeit
in der Lage, sowohl die Art und Menge des Flammschutzmittels sowie die Art und Weise
des Auftrags der Beschichtung bzw. der Imprägnierung auf die Außenschicht 3 des erfindungsgemäßen
Schuhwerks 1 im Lichte der vorliegenden Erfindung auszuwählen bzw. durchzuführen.
Gleichermaßen ist es erfindungsgemäß möglich, auch die weiteren Schichten-des Schichtaufbaus
2, insbesondere die Innenschicht 4 oder andere Schichten, mit einer feuer- und/oder
hemmenden Beschichtung oder Imprägnierung zu versehen.
[0029] Was die in Fig. 2 dargestellte Außenschicht 3 des feuer- bzw. flammbeständigen Schuhwerks
1 betrifft, so kann diese vorzugsweise aus einem schwerentflammbaren Material, insbesondere
einem Leder bzw. einem schwerentflammbaren Textilmaterial, gebildet sein bzw. dieses
umfassen. Zu den schwerentflammbaren Textilmaterialien zählen beispielsweise Aramidfasern,
Polyamidfasern, Fasern mit höherem Halogengehalt, welche beispielsweise selbstverlöschend
ausgebildet sein können. Bevorzugt wird als Material der Außenschicht 3 Leder eingesetzt.
[0030] Weiterhin kann die Außenschicht 3 des erfindungsgemäßen Schuhwerks 1 aus einem atmungsaktiven,
insbesondere wasserdampfdurchlässigen Material, wie z. B. Polyamiden (insbesondere
Nylon, wie z. B. Codura
® von der Fa. DuPont), gebildet sein. Beispiele hierfür sind dichte und widerstandsfähige
Polyamid- bzw. Nylonflächengebilde, insbesondere Gewebe oder Gewirke auf dieser Basis.
Im Fall atmungsaktiver Materialien als Außenschicht 3 empfiehlt sich eine zusätzliche
Oleophobierung und/oder Hydrophobierung des Materials der Außenschicht 3, insbesondere
durch eine spezielle Imprägnierung, um ein Eindringen von Schadstoffen zu verhindern
bzw. zu erschweren. Alternativ kann die Außenschicht 3 aber auch aus einem Kunststoffinaterial
bestehen, so z. B. aus Butylgummi, Kautschuken (z. B. Chloroprenkautschuken, wie Neoprenen
oder Fluorkautschuken) oder aber Fluorelastomeren (z. B. Viton
® von der Fa. DuPont Dow Elastomers L.L.C.); in diesem Fall kann eine Oleophobierung
bzw. Hydrophobierung entfallen, da diese Materialien bereits als solche oleophob und
hydrophob sind.
[0031] Was die Dicke des Materials der Außenschicht 3 betrifft, so kann diese in weiten
Bereichen variieren. Erfindungsgemäß bevorzugt ist jedoch, eine Dikke der Außenschicht
3 im Bereich von 0,5 mm bis 4 mm, vorzugsweise 1 mm bis 3 mm, bevorzugt 1 bis 2,5
mm, vorzusehen.
[0032] Das erfindungsgemäße Schuhwerk 1 weist vorzugsweise eine schwerentflammbare Sohle
9 auf, wobei es erfindungsgemäß bevorzugt ist, daß die Sohle 9 zumindest im wesentlichen
wasser- bzw. luftundurchlässig ist. Damit Schadstoffe, wie chemische Giftstoffe oder
biologische Schadstoffe, nicht über die Sohle 9 in das Schuhwerk 1 eindringen können,
ist die Sohle 9 im allgemeinen aus einem solchen Material gebildet, welches gegenüber
derartigen Schadstoffen zumindest im wesentlichen undurchlässig ist oder aber deren
Durchtritt zumindest verzögert. Im allgemeinen kann die Sohle 9 zu diesen Zwecken
aus einem Kunststoff- bzw. Gummimaterial bestehen, welches dem Fachmann für diese
Zwecke bekannt ist. Ein derartiges Material, welches sich zur Verwendung im Rahmen
der Sohle 9 eignet, ist beispielsweise Nitrilkautschuk. Zur Sicherstellung einer effizienten
Schutzfunktion sollte die Schuhsohle 9 abdichtend mit dem Schichtaufbau 2 verbunden
sein, insbesondere im Bereich des Übergangs der Sohle 9 und des Schichtaufbaus 2;
dies geschieht in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Vernähen, Verkleben,
Verschweißen etc. Auf diese Weise wird auch der Bereich der Fußsohle wie auch der
restliche Fußbereich ausreichend gegenüber Schadstoffen und starker Flamm- bzw. Brandeinwirkung
geschützt.
[0033] Was das Material der Innenschicht 4, insbesondere des Innenfutters, des Schuhwerks
1, anbelangt, so können hier beliebige Textilmaterialien, vorzugsweise luftdurchlässige
Textilmaterialien, verwendet werden, so z. B. textile Flächengebilde. Nichtbeschränkende
Beispiele sind Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege, Textilverbundstoffe oder Vliese.
Vorzugsweise wird eine Web- oder Wirkware oder ein Fließstoff als Material für die
Innenschicht 4 verwendet. Wie zuvor erörtert, kann gegebenenfalls auch die Innenschicht
4 mit einer feuer- bzw. flammhemmenden Beschichtung oder Imprägnierung ausgerüstet
sein.
[0034] Wie Fig. 2 zeigt, kann das erfindungsgemäße Schuhwerk 1 - zusätzlich zu der Adsorptionsschicht
5 - mindestens eine Membran 7 aufweisen, welche entweder zwischen der Außenschicht
3 und der Adsorptionsschicht 5 oder zwischen der Innenschicht 4 und der Adsorptionsschicht
5 angeordnet sein kann. Bevorzugterweise ist die Membran 7 zwischen der Außenschicht
3 und der Adsorptionsschicht 5 angeordnet, d. h. also auf der im Tragezustand vom
Fuß abgewandten Seite der Adsorptionsschicht 5. Die Membran 7 ist vorzugsweise wasserundurchlässig
bzw. luftundurchlässig ausgebildet und vorzugsweise gegenüber Giftstoffen, wie chemischen
bzw. biologischen Giften, zumindest im wesentlichen undurchlässig oder verzögert zumindest
deren Durchschnitt. Aufgrund dieser speziellen Eigenschaften und aufgrund der bevorzugten
Anordnung der Membran 7 zwischen der Außenschicht 3 und der Adsorptionsschicht 5 wird
erfindungsgemäß gewährleistet, daß gegebenenfalls durch die Außenschicht 3 des Schuhwerks
1 eingedrungene Schadstoffe bereits von der Membran 7 zurückgehalten werden, so daß
diese folglich die Adsorptionsschicht 5 gar nicht erst erreichen oder allenfalls nur
in sehr geringen Mengen; auf diese Weise wird zum einen die Kapazität der Adsorptionsschicht
quasi niemals erschöpft, und zum anderen wird durch die Anwesenheit der Membran 7
ein zusätzlicher Schutz für den Träger des Schuhwerks 1 bereitgestellt, so daß ein
Schuhwerk mit sozusagen doppelter Schutzfunktion gegenüber Schadstoffen resultiert
(nämliche einerseits durch die Sperrwirkung der Membran 7 und andererseits durch die
Adsorptionswirkung der Adsorptionsschicht 5). Durch die Anwesenheit der Membran 7
wird zudem erreicht, daß das Schuhwerk 1 dekontaminierbar und regenerierbar ist; denn
durch die Außenschicht 3 gegebenenfalls eingedrungene Giftstoffe können durch entsprechende
Behandlungsverfahren von der Membran 7 entfernt bzw. heruntergespült werden, beispielsweise
mit geeigneten Kontaminationslösungen, die dem Fachmann zu diesem Zwecke bestens bekannt
sind.
[0035] Um den Tragekomfort des erfindungsgemäßen Schuhwerks 1 weiter zu erhöhen, kann es
erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die Membran 7 atmungsaktiv, insbesondere wasserdampfdurchlässig,
ausgebildet ist. Insbesondere sollte die Membran 7 bei 25 °C und bei einer Dichte
von 50 µm eine Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens 12,5 l/m
2 pro 24 h, insbesondere mindestens 17,5 l/m
2 pro 24 h, vorzugsweise mindestens 20 l/m
2 pro 24 h oder sogar mehr aufweisen (gemessen nach der "Methode des umgekehrten Bechers"
bzw. "inverted cup method" nach ASTM E 96 bei 25 °C) (Zu weiteren Einzelheiten zur
Messung der Wasserdampfdurchlässigkeit [water vapour transmission, WVT] kann verwiesen
werden auf
McCullough et al. "A comparison of standard methods for measuring water vapour permeability
of fabrics" in Meas. Sci. Technol. [Measurements Science and Technology] 14, 1402-1408,
August 2003). Hierdurch wird ein besonders hoher Tragekomfort gewährleistet.
[0036] Die Membran sollte zu-diesen Zwecken einen-Wasserdampfdurchgangswiderstand R
et unter Stationären Bedingungen - gemessen nach DIN 31 093:1993 vom Februar 1994 ("Textilien
- Physiologische Wirkungen, Messung des Wärme- und Wasserdampfdurchgangswiderstandes
unter stationären Bedingungen (sweating guarded-hotplate test)") bzw. nach gleichlautender
internationaler Norm ISO 11 092 - bei 35 °C von höchstens 25 (m
2 · Pascal) / Watt, insbesondere höchstens 20 (m
2 · Pascal) / Watt, vorzugsweise höchstens 13 (m
2 · Pascal) / Watt, bei einer Dicke von 50 µm aufweisen.
[0037] Die gegebenenfalls vorgesehene Membran 7 kann eine kontinuierliche, insbesondere
geschlossene und allenfalls mikroporöse Membran 7 sein. Die Dicke der Membran 7 kann
in weiten Bereichen variieren; im allgemeinen liegt sie im Bereich von 1 bis 500 µm,
insbesondere 1 bis 250 µm, vorzugsweise 1 bis 100 µm, bevorzugt 1 bis 50 µm, besonders
bevorzugt 2,5 bis 30 µm, ganz besonders bevorzugt 5 bis 25 µm.
[0038] Die gegebenenfalls vorgesehene Membran 7 sollte nur allenfalls quellfähig bzw. wasseraufnahmefähig
sein; insbesondere sollte die Quellfähigkeit und/oder das Wasseraufnahmevermögen der
Membran 7 höchstens 35 %, insbesondere höchstens 25 %, bezogen auf das Eigengewicht
der Membran 7, betragen. Erfindungsgemäß geeignete Membranen 7 sind gegenüber Flüssigkeiten,
insbesondere Wasser und/oder gegenüber Aerosolen, zumindest im wesentlichen undurchlässig
oder verzögern zumindest deren Durchtritt. Zur Erreichung einer allenfalls geringfügigen
Quellfähigkeit sollte die Membran 7 keine oder im wesentlichen keine stark hydrophilen
Gruppen, insbesondere keine Hydroxylgruppen, aufweisen. Zu Zwecken einer geringfügigen
Quellung kann die Membran 7 aber schwach hydrophile Gruppen, insbesondere Polyethergruppen,
aufweisen.
[0039] Die gegebenenfalls vorhandene Membran 7 kann aus einem Kunststoff bzw. Polymermaterial
bestehen oder ein solches umfassen. Ein solcher Kunststoff bzw. ein solches Polymer
kann beispielsweise ein Polyurethan, Polyetheramid, Polyesteramid, Polyetherester,
Polytetrafluorethylen bzw. ein Polymer auf Cellulosebasis sein. Gleichermaßen können
Derivate der vorgenannten Verbindungen eingesetzt werden. Vorzugsweise ist der Kunststoff-bzw.
das Polymer ein Polyetherester bzw. ein Polytetrafluorethylen.
[0040] Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann die gegebenenfalls vorhandene Membran
7 als ein mehrschichtiges Laminat bzw. als ein mehrschichtiger Verbund ausgebildet
sein. Dieses Laminat bzw. dieser Verbund kann aus mindestens zwei, vorzugsweise mindestens
drei miteinander verbundenen Schichten oder Lagen bestehen. Diese besondere Ausgestaltung
der Membran 7 ermöglicht es, Sperrschichtmaterialien mit jeweils unterschiedlichen
Eigenschaften, insbesondere unterschiedlichen Wasserdampfdurchlässigkeiten und Barrierewirkungen
gegenüber Schadstoffen, miteinander zu kombinieren und so eine Optimierung der Eigenschaften
der Membran 7 zu erreichen.
[0041] Um die Stabilität der gegebenenfalls vorhandenen Membran 7 zu erhöhen, ist es vorteilhaft,
die Membran 7 auf einer in den Figuren nicht dargestellten flächigen Trägerschicht
anzuordnen (z. B. auf einem vorzugsweise luftdurchlässigen Textilmaterial, wie z.
B. einem textilen Flächengebilde, z. B. einem Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege oder
Textilverbundstoff). Zu diesen Zwecken kann die Membran 7 auf die Trägerschicht auflaminiert
oder aufkaschiert sein, insbesondere mittels eines vorzugsweise punktförmig aufgetragenen
Klebstoffes. Die flächige Trägerschicht für die Membran 7 wirkt quasi als Stützschicht
und erhöht die mechanische Stabilität und Reißfestigkeit der Membran 7, was insbesondere
dann von Bedeutung ist, wenn die Membran 7 gleichzeitig als ein Träger 10 für das
Adsorptionsmaterial 6 dient.
[0042] Zur Erhöhung des Tragekomforts einerseits und zur Erzielung einer guten Verschleißbeständigkeit
andererseits ist vorteilhaft, wenn die Membran 7 eine gewisse Elastizität aufweist.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Membran 7 zu mindestens 10 %, insbesondere
zu mindestens 20 %, vorzugsweise zu mindestens 30 %, zumindest in eine Richtung gedehnt
bzw. gestreckt werden kann. Auch der Schichtaufbau 2 insgesamt sollte zu den vorgenannten
Zwecken neben einer guten Biegsamkeit auch eine gewisse Elastizität aufweisen; verglichen
mit der Membran 7, ist die Elastizität des Schichtaufbaus 2 als Ganzes geringer, und
im allgemeinen ist der Schichtaufbau 2 insgesamt zu mindestens 5 %, vorzugsweise zu
mindestens 10 %, zumindest in eine Richtung dehnbar bzw. streckbar.
[0043] Was die Adsorptionsschicht 5 anbelangt, so ist diese im allgemeinen diskontinuierlich
ausgebildet, d. h. die Adsorptionsschicht 5 umfaßt im allgemeinen diskrete, chemische
Gifte adsorbierende Adsorptionspartikel 6 (z. B. auf Basis von Aktivkohl), die beispielsweise
mittels eines Klebstoffs 11 auf einem Träger 10 fixiert sein können, wie in Fig. 2
dargestellt. Das Adsorptionsmaterial 6 der Adsorptionsschicht 5 ist insbesondere ein
Aktivkohle enthaltendes oder hieraus bestehendes Adsorptionsmaterial, beispielsweise
ein Material auf Basis von Aktivkohle, insbesondere in Form von Aktivkohleteilchen
und/oder Aktivkohlefasern.
[0044] Die guten Trageeigenschaften des erfindungsgemäßen Schuhwerks, 1 werden bei Verwendung
einer Adsorptionsschicht 5 auf Aktivkohlebasis durch die Pufferwirkung der Aktivkohle
noch zusätzlich verbessert, weil die Aktivkohle als Feuchtigkeits- bzw. Wasserspeicher
oder -puffer (z. B. für Fußschweiß) dient. Bei Verwendung beispielsweise von Aktivkohle
als Adsorptionsmaterial für die Adsorptionsschicht sind Auflagen von bis zu etwa 250
g / m
2 oder mehr üblich, so daß z. B. bei einem Schweißausbruch etwa 40 g / m
2 Feuchtigkeit gespeichert werden können, die im Fall einer atmungsaktiven Außenschicht
3 dann wieder nach außen gegeben werden können.
[0045] Im allgemeinen ist die Adsorptionsschicht 5 als ein Adsorptionsflächenfilter ausgebildet.
Zu diesem Zweck enthält die Adsorptionsschicht 5 ein chemische Gifte adsorbierendes
Adsorptionsmaterial 6, vorzugsweise auf Basis von Aktivkohle, z. B. in Form von Aktivkohleteilchen
und/oder Aktivkohlefasern, wobei das Adsorptionsmaterial 6 im allgemeinen an einen
Träger 10, insbesondere einem textilen Träger, befestigt ist. Das Adsorptionsmaterial
6 der Adsorptionsschicht 5 ist dabei vorzugsweise auf der im Tragezustand dem Fuß
abgewandten Seite des Trägers 10 angeordnet. Grundsätzlich ist es aber auch möglich,
den Träger 10 beidseitig mit Adsorptionsmaterial 6 zu beaufschlagen. Im allgemeinen
genügt es jedoch, den Träger 10 nur einseitig mit Adsorptionsmaterial 6 zu beaufschlagen.
Die Befestigung des Adsorptionsmaterials 6 an den Träger 10 geschieht in an sich üblicher
Weise, beispielsweise durch kontinuierlichen oder vorzugsweise diskontinuierlichen
Auftrag eines Klebstoffs 11 auf den Träger 10, wobei anschließend das Adsorptionsmaterial
6 an dem Klebstoff 11 fixiert wird. Zur Erhöhung des Tragekomforts, insbesondere zur
Vermeidung einer Steifigkeit des Trägers 10, wird ein diskontinuierlicher, insbesondere
punktförmiger Klebstoffauftrag bevorzugt, d. h. der Träger 10 ist vorteilhafterweise
diskontinuierlich bzw. punktförmig in einem-vorzugsweise-regelmäßigen-Muster bzw.
Raster mit dem Adsorptionsmaterial 6 bedruckt. Das eigentliche Adsorptionsmaterial
6 kann in diesem Fall durch ein vorzugsweise luftdurchlässiges Textilmaterial, insbesondere
ein textiles Flächengebilde als Abdeckschicht kaschiert werden, um die mechanische
Belastung des Adsorptionsmaterials zu verringern (z. B. mit einem Flächengebilde mit
einem geringeren Flächengewicht von 5 bis 75 g / m
2, insbesondere 10 bis 50 g / m
2, vorzugsweise 15 bis 30 g / m
2); das Vorsehen einer solchen Abdeck- bzw. Kaschierschicht ist aber rein fakultativ.
[0046] Für eine effiziente Adsorptionsleistung ist es bevorzugt, wenn mindestens 50 %, insbesondere
mindestens 60 %, vorzugsweise mindestens 70 %, besonders bevorzugt mindestens 75 %,
ganz besonders bevorzugt mindestens 80 %, des Trägers 10 mit Adsorptionsmaterial 6
beaufschlagt sind. Dabei ist zu beachten, daß die Menge und die Art, insbesondere
die Viskosität, des Klebstoffs 11 derart ausgelegt sind, daß das Adsorptionsmaterial
6 der Adsorptionsschicht 5 zu mindestens 50 %, insbesondere zu mindestens 60 %, vorzugsweise
zu mindestens 70 %, für die zu adsorbierenden chemischen Gifte frei zugänglich ist,
d. h. nicht vollständig in den Klebstoff 11 eingedrückt ist bzw. einsinkt.
[0047] Wie zuvor geschildert, kann das Adsorptionsmaterial 6 der Adsorptionsschicht 5 beispielsweise
aus diskreten Aktivkohleteilchen, vorzugsweise in Kornform ("Kornkohle"), besonders
bevorzugt in Kugelform ("Kugelkohle"), bestehen.
[0048] Kornkohle, insbesondere Kugelkohle, weist den entscheidenden Vorteil auf, daß sie
enorm abriebfest und sehr hart ist, was in bezug auf die Verschleißeigenschaften von
großer Bedeutung ist. Bevorzugterweise beträgt der Berstdruck für ein einzelnes Aktivkohleteilchen,
insbesondere Aktivkohlekörnchen bzw. -kügelchen, im allgemeinen mindestens etwa 5
N, insbesondere mindestens etwa 10 N, und kann bis zu etwa 20 N erreichen. Im Fall
der Kornkohle bzw. Kugelkohle beträgt der mittlere Durchmesser der Aktivkohleteilchen
weniger als 1,0 mm, vorzugsweise weniger als 0,8 mm, bevorzugt weniger als 0,6 mm,
beträgt jedoch im allgemeinen mindestens 0,1 mm. Bei dieser Ausführungsform werden
die Aktivkohleteilchen im allgemeinen in einer Menge von 5 bis 500 g / m
2, insbesondere 10 bis 400 g / m
2, vorzugsweise 20 bis 300 g / m
2, bevorzugt 25 bis 250 g / m
2, auf dem Trägermaterial 10 aufgebracht. Gemäß einer alternativen Ausfübrungsform
kann die Adsorptionsschicht 5 als Adsorptionsmaterial 6 Aktivkohlefasern, insbesondere
in Form von Aktivkohleflächengebilden, umfassen. Derartige Aktivkohleflächengebilde
können beispielsweise ein Flächengewicht von 20 bis 200 g / m
2, insbesondere 50 bis 150 g / m
2, aufweisen. Bei diesen Aktivköhleflächengebilden kann es sich beispielsweise um Aktivkohlegewebe,
-gewirke, -gelege oder -verbundstoffe handeln, beispielsweise auf Basis von karbonisierter
und aktivierter Cellulose und/oder eines karbonisierten und aktivierten Acrylnitrils.
[0049] Gleichermaßen ist es auch möglich, als Adsorptionsmaterial 6 der Adsoiptionsschicht
5 Aktivkohleteilchen und Aktivkohlefasern miteinander zu kombinieren. In diesem Zusammenhang
besitzen Aktivkohleteilchen den Vorteil einer höheren Adsorptionskapazität, während
Aktivkohlefasern eine bessere Adsorptionskinetik aufweisen.
[0050] Die erfindungsgemäß verwendete Aktivkohle weist vorzugsweise eine innere Oberfläche
(BET) von mindestens 800 g / m
2, insbesondere von mindestens 900 g / m
2, vorzugsweise von mindestens 1.000 g / m
2, bevorzugt im Bereich von 800 bis 1.500 g / m
2, auf.
[0051] Zur Erhöhung der Adsorptionseffizienz bzw. der Adsorptionsleistung kann das Adsorptionsmaterial
6 der Adsorptionsschicht 5, insbesondere die Aktivkohleteilchen bzw. die Aktivkohlefasern,
außerdem mit mindestens einem Katalysator imprägniert sein. Erfindungsgemäß geeignete
Katalysatoren sind beispielsweise Enzyme und/oder Metallionen, vorzugsweise Kupfer-,
Silber-, Cadmium-, Platin-, Palladium-, Zink- und/oder Quecksilberionen. Die Menge
an Katalysator kann weiten Bereichen variieren; im allgemeinen beträgt sie 0,05 bis
12 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 8 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Adsorptionsschicht 5.
[0052] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, daß zwischen der Innenschicht
4 und der Adsorptionsschicht 5 oder zwischen der Innenschicht 4 und der Membran 7
- je nach Abfolge der Schichten 4, 5 und 7 im Schichtaufbau 2 - außerdem eine Abstandsschicht
8 angeordnet ist, welche beispielsweise in Form eines Vlieses (Nonwoven), einer dünnen
Schaumstoffschicht oder eines textilen Flächengebildes (z. B. eines Gewirkes) ausgebildet
sein kann. Vorteilhafterweise ist die Abstandsschicht 8 unmittelbar an der Innenschicht
4 angrenzend angeordnet (d. h. auf der im Tragezustand dem Fuß abgewandten Seite der
Innenschicht 4). Die zusätzliche Abstandsschicht 8 hat den Vorteil, daß sie die mechanische
Belastung der Adsorptionsschicht 5 bzw. der Membran 7 verringert, weil zwischen der
Innenschicht 4 einerseits und der Adsorptionsschicht 5 bzw. Membran 7 andererseits
eine zusätzliche Schicht vorhanden ist, welche mechanische Belastungen abfangen bzw.
dämpfen kann. Zum anderen verhindert eine derartige Anordnung, daß Verunreinigungen,
welche von der Trägerperson stammen, wie z. B. Körperschweiß, das Adsorptionsmaterial
6 der Adsorptionsschicht 5 unnötig belasten. Auf diese Weise wird somit auch die Effizienz
der Adsorptionsschicht 5 erhöht. Zum anderen steigert die zusätzliche Abstandsschicht
8 den Tragekomfort des erfindungsgemäßen Schuhwerks 1, insbesondere das weiche Tragegefühl.
[0053] Im allgemeinen sind die einzelnen Schichten 3, 4, 5, 7 und 8 des Schichtaufbaus 2
jeweils miteinander verbunden; dies geschieht mit an sich für diese Zwecke bekannten
Methoden (z. B. durch Verkleben, Verschweißen, Vernähen, Verheften etc.). Vorteilhafterweise
erfolgt das Verbinden bzw. Fixieren der einzelnen Schichten 3, 4, 5, 7 und 8 des Schichtaufbaus
jeweils miteinander nahtlos, vorzugsweise ohne Beschädigung der einzelnen Schichten
3, 4, 5, 7 und 8 (z. B. durch Verkleben, Verschweißen etc.). Für den Fall, daß die
Schichten 3, 4, 5, 7 und 8, zumindest teilweise, vernäht oder dergleichen werden,
empfiehlt es sich, die Nahtstellen abzudichten (z. B. mit einem sogenannten Nahtversiegelungsband).
Insbesondere bilden die einzelnen Schichten 3, 4, 5, 7 und 8 des Schichtaufbaus einen
zusammenhängenden Verbund aus.
[0054] Das erfindungsgemäße Schuhwerk weist den entscheidenden Vorteil auf, daß einerseits
- bedingt durch die feuer- bzw. flammhemmende Beschichtung oder Imprägnierung - feuer-
bzw. flammbeständige Eigenschaften und andererseits - bedingt durch die Adsorptionsschicht
- ein hoher Schutz gegenüber Schadstoffen, wie chemischen Giftstoffen; in einem einzigen
Bekleidungsgegenstand vereint worden sind. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich
das erfindungsgemäße Schuhwerk insbesondere für den Brandbekämpfungs- und Dekontaminationseinsatz,
und dies insbesondere unter Integration in ein Gesamtschutzkonzept, beispielsweise
in Kombination mit einem feuer- bzw. flammbeständigen Schutzanzug.
[0055] Infolge der hohen Effizienz der Schutzfunktion der Adsorptionsschicht, die bedarfsweise
durch die Verwendung einer Membran gegebenenfalls noch erhöht werden kann, lassen
sich auch atmungsaktive Schuhaußenmaterialien, wie z. B. Leder, einsetzen, so daß
sich auf diese Weise der Tragekomfort noch erhöhen läßt, ohne daß der Träger des Schuhwerks
einer erhöhten Gefährdung durch die Verwendung eines atmungsaktiven Schuhaußenmaterials
ausgesetzt ist.
[0056] Durch die außerordentlich hohe Schutzfunktion des erfindungsgemäßen Schuhwerks kann
das Schuhwerk auch in kontaminierten Bereichen, beispielsweise im Rahmen eines Dekontaminationseinsatzes,
eingesetzt werden, da das Schuhwerk nach der Erfindung auch einen effizienten Schutz
gegenüber chemischen Schadstoffen aufweist.
[0057] Aufgrund der hohen Feuer- bzw. Flammbeständigkeit des erfindungsgemäßen Schuhwerks
eignet sich das Schuhwerk insbesondere zum Einsatz im Rahmen einer Brandbekämpfung
unter hohen Temperaturen. Diesbezüglich wird der Träger des Schuhwerks aufgrund der
guten Flammresistenz des erfindungsgemäßen Schuhs einerseits vor Brandeinwirkung geschützt
wird; andererseits verhindert die feuer- bzw. flammhemmende Beschichtung oder Imprägnierung
eine Zerstörung bzw. ein Verbrennen des Schuhwerks als solches, so daß auch unter
derart widrigen Bedingungen ein effektiver Schutz für den Träger des Schuhwerks erhalten
bleibt.
[0058] Aufgrund der guten Biegsamkeit der einzelnen Schichten des erfindungsgemäßen Schuhwerks
bzw. des Schichtaufbaus insgesamt wird nicht nur ein guter Tragekomfort erreicht,
sondern außerdem auch eine gute Verschleißbeständigkeit des erfindungsgemäßen Schuhwerks.
[0059] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Schuhwerks kann in an sich bekannter Weise
erfolgen. Dies ist mit der Herstellung von Schuhwerken befaßten Fachmann bestens bekannt,
so daß es diesbezüglich keiner weitergehenden Ausführungen bedarf.
1. Feuer- und/oder flammbeständiges Schuhwerk (1), insbesondere Stiefel für Feuerwehrleute,
mit Schutzfunktion gegenüber Schadstoffen, wie chemischen Giftstoffen,
- wobei das Schuhwerk (1) einen mehrschichtigen Schichtaufbau (2) aufweist, wobei
der Schichtaufbau (2) eine im Tragezustand vom Fuß abgewandte Auβenschicht (3) und
eine der Außenschicht (3) zugeordnete, im Tragezustand dem Fuß zugewandte Innenschicht
(4), insbesondere ein Schuhinnenfutter, umfaßt,
- wobei zwischen der Außenschicht (3) und der Innenschicht (4) zusätzlich eine Adsorptionsschicht
(5) mit einem Schadstoffe adsorbierenden Adsorptionsmaterial (6) auf Basis von Aktivkohle
angeordnet ist, wobei die Adsorptionsschicht (5) das Adsorptionsmaterial (6) in Form
von diskreten Aktivkohlcteilchen in Kornform oder in Kugelform enthält,
- wobei zumindest die Außenschicht (3) zusätzlich mit einer feuer- und/oder flammhemmenden
Beschichtung oder Imprägnierung (12) ausgerüstet ist und
- wobei zur Verringerung der mechanischen Belastung der Adsorptionsschicht (5) zwischen
der Innenschicht (4) und der Adsorptionsschicht (5) außerdem eine Abstandsschicht
(8) in Form eines Vlieses, einer Schaumstoffschicht oder eines textilen Flächengebildes
angeordnet ist.
2. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feuer- und/oder flammhemmende Beschichtung oder Imprägnierung (12) ausgebildet
ist auf Basis von (i) Phosphorsäureverbindungen, insbesondere Phosphorsäureestem;
(ii) Metallsalzen, insbesondere Antimon- oder Aluminiumsalzen; (iii) fluorierten Polymeren;
sowie Mischungen von zwei oder mehreren der vorgenannten Verbindungen.
3. Schuhwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht (3) aus einem schwerentflammbaren Material, insbesondere einem Leder
und/oder einem schwerentflammbaren Textilmaterial, vorzugsweise Leder, gebildet ist.
4. Schuhwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schuhwerk (1) zusätzlich mindestens eine Membran (7) aufweist, insbesondere wobei
die Membran (7) zwischen der Außenschicht (3) und der Adsorptionsschicht (5) und/oder
zwischen der Innenschicht (4) und der Adsorptionsschicht (5), vorzugsweise zwischen
der Außenschicht (3) und der Adsorptionsschicht (5), angeordnet ist.
5. Schuhwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (7) wasserundurchlässig und/oder luftundurchlässig ausgebildet ist.
6. Schuhwerk nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (7) atmungsaktiv, insbesondere wasserdampfdurchlässig, ausgebildet ist.
7. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (7) einen Kunststoff und/oder ein Polymer umfaßt und/oder hieraus besteht,
insbesondere wobei der Kunststoff und/oder das Polymer aus der Gruppe von Polyurethanen,
Polyetheramiden, Polyesteramiden, Polyetherester, Polytetrafluorethylenen und/oder
Polymeren auf Cellulosebasis und/oder Derivaten der vorgenannten Verbindungen, vorzugsweise
Polyetherestern und Polytetrafluorethylenen, ausgewählt sein kann.
8. Schuhwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schuhwerk (1) eine vorzugsweise schwerentflammbare Sohle (9) auf weist, insbesondere
wobei die Sohle (9) zumindest im wesentlichen wasser- und/oder luftundurchlässig ist
und/oder insbesondere wobei die Sohle (9) aus einem Kunststoff- und/oder Gummimaterial
besteht.
9. Schuhwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorptionsschicht (5) diskontinuierlich ausgebildet ist und/oder daß die Adsorptionsschicht
(5) als ein Adsorptionsflächenfilter ausgebildet ist.
10. Schuhwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorptionsmaterial (6) an einem Träger (10), insbesondere einem textilen Träger,
befestigt ist, insbesondere wobei das Adsorptionsmaterial (6) auf der im Tragezustand
dem Fuß abgewandten Seite des Trägers (10) angeordnet ist.
11. Schuhwerk nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle eine innere Oberfläche (BET) von mindestens 800 m2/g insbesondere von mindestens 900 m2/g, vorzugsweise von mindestens 1.000 m2 /g, bevorzugt im Bereich von 800 bis 1.500 m2/g, aufweisen.
12. Schuhwerk nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohleteilchen außerdem mit mindestens einem Katalysator imprägniert sind,
insbesondere wobei als Katalysator Enzyme und/oder Metallionen, vorzugsweise Kupfer-,
Silber-, Cadmium-, -Platin-, Palladium-, Zink- und/ oder Quecksilberionen, verwendet
sind und/oder insbesondere wobei die Menge an Katalysator 0,05 bis 12 Gew.%, vorzugsweise
1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Adsorptionsschicht
(5), beträgt.
13. Schuhwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle des Vorhandenseins einer Membran (7) die Abstandsschicht (8) zwischen der
Innenschicht (4) und der Membran (7) angeordnet ist.
14. Schuhwerk nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Schichten (3, 4, 5, 7, 8) des Schichtaufbaus (2) jeweils miteinander
verbunden sind und/oder daß die einzelnen Schichten (3, 4, 5, 7, 8) des Schichtaufbaus
(2) einen Verbund ausbilden.
1. Fire- and/or flarue-resistant shoewear (1), in particular boot for fire brigade people,
with protective function against noxiants, such as chemical toxicants,
- the shoewear (1) having a multilayered construction (2), the layer construction
(2) comprising an outside layer (3) facing away from the foot in the donned state
and an inside layer (4) assigned to the ouside layer (3) and facing the foot in the
donned state, in particular a shoe inner lining,
- the outside layer (3) and the inside layer (4) additionally having disposed therebetween
an adsorptive layer (5) comprising an adsorptive material (6) capable of adsorbing
noxiants and based on activated carbon, the adsorptive layer (5) containing the adsorptive
material (6) in the form of discrete particles of activated carbon in granule form
or in spherical form,
- at least the outside layer (3) being additionally finished with a fire- and/or flame-retarding
coating or impregnation (12) and
- in order to reduce the mechanical load on the adsorptive layer (5), the inside layer
(4) and the adsorptive layer (5) also having disposed therebetween a spacing layer
(8) in the form of a nonwoven, in the form of a foam layer or in the form of a textile
fabric.
2. Shoewear according to Claim 1, characterized in that the fire- and/or flame-retarding coating or impregnation (12) is based on (i) phosphoric
acid compounds, in particular phosphoric esters; (ii) metal salts, in particular salts
of antimony or of aluminum; (iii) fluorinated polymers; and also mixtures of two or
more thereof.
3. Shoewear according to Claim 1 or 2, characterized in that the outside layer (3) is formed of a low flammability material, in particular a leather
and/or a low flammability textile material, preferably leather.
4. Shoewear according to any one of the preceding claims, characterized in that the shoewear (1) further comprises at least one membrane (7), in particular wherein
the membrane (7) is disposed between the outside layer (3) and the adsorptive layer
(5) and/or between the inside layer (4) and the adsorptive layer (5), preferably between
the outside layer (3) and the adsorptive layer (5).
5. Shoewear according to Claim 4, characterized in that the membrane (7) is water impervious and/or air impervious.
6. Shoewear according to Claim 4 or 5, characterized in that the membrane (7) is breathable, in particular water vapour pervious.
7. Shoewear according to any one of Claims 4 to 6, characterized in that the membrane (7) comprises a plastic and/or a polymer and/or consists thereof, in
particular wherein the plastic and/or the polymer may be selected from the group consisting
of polyurethanes, polyetheramides, polyesteramides, polyetheresters, polytetrafluoroethylenes
and/or polymers based on cellulose and/or derivatives thereof, preferably polyetheresters
and polytetrafluoroethylenes.
8. Shoewear according to any one of the preceding claims, characterized in that the shoewear (1) comprises a preferably low flammability sole (9), in particular
wherein the sole (9) is at least essentially water and/or air impervious and/or in
particular wherein the sole (9) consists of a plastics and/or rubber material.
9. Shoewear according to any one of the preceding claims, characterized in that the adsorptive layer (5) is discontinuous and/or in that the adsorptive layer (5) is configured as an adsorptive sheet filter.
10. Shoewear according to any one of the preceding claims, characterized in that the adsorptive material (6) is secured to a support (10), in particular a textile
support, in particular wherein the adsorptive material (6) is disposed on that side
of the support (10) which is remote from the foot in the donned state.
11. Shoewear according to one or more of the preceding claims, characterized in that the activated carbon has an internal surface area (BET) of at least 800 m2/g, in particular of at least 900 m2/g, preferably of at least 1.000 m2/g and more preferably in the range from 800 to 1,500 m2/g.
12. Shoewear according to one or more of the preceding claims, characterized in that the activated carbon particles are also impregnated with at least one catalyst, in
particular wherein enzymes and/or metal ions, preferably ions of copper, of silver,
of cadmium, of platinum, of palladium, of zinc and/or of mercury are used as catalyst,
and/or in particular wherein the amount of catalyst is in the range from 0,05 % to
12 % by weight, preferably in the range from 1 % to 10 % by weight and more preferably
in the range from 2 % to 8 % by weight, based on the weight of the adsorptive layer
(5).
13. Shoewear according to any one of the preceding claims, characterized in that when a membrane (7) is present, the spacing layer (8) is disposed between the inside
layer (4) and the membrane (7).
14. Shoewear according to one or more of the preceding claims, characterized in that the individual layers (3, 4, 5, 7, 8) of the layered construction (2) are each bonded
to one another and/or in that the individual layers (3, 4, 5, 7, 8) of the layered construction (2) form a bonded
assembly.
1. Chaussure (1) résistant au feu et/ou aux flammes, notamment botte de pompier, protégée
contre les substances nocives, comme les substances toxiques chimiques,
- la chaussure (1) présentant une structure en couches (2) à plusieurs couches, dans
laquelle la structure en couches (2) comprend une couche extérieure (3) qui se détourne
du pied en l'état porté et une couche intérieure (4) coordonnée à la couche extérieure
(3), tournée vers le pied en l'état porté, notamment une doublure intérieure de chaussure,
- entre la couche extérieure (3) et la couche intérieure (4) une couche d'adsorption
(5) comportant un matériau d'adsorption (6) à base de charbon actif adsorbant les
substances nocives étant en outre disposée, la couche d'adsorption (5) contenant le
matériau d'adsorption (6) sous la forme de particules discrètes de charbon actif en
forme de granulés ou en forme de billes,
- au moins la couche extérieure (3) étant en outre équipée d'un revêtement ou d'une
imprégnation (12) résistant au feu et/ou aux flammes et
- afin de diminuer la charge mécanique de la couche d'adsorption (5) entre la couche
intérieure (4) et la couche d'adsorption (5), une couche d'espacement (8) étant en
outre disposée sous forme d'une nappe non tissée, d'une couche de matière plastique
mousse ou d'un article textile plat.
2. Chaussure selon la revendication 1, caractérisée en ce que le revêtement ou l'imprégnation (12) résistant au feu et/ou aux flammes est conçu
à base de (i) liaisons d'acide phosphorique, notamment d'esters d'acide phosphorique;
(ii) de sels métalliques, notamment des sels d'antimoine ou d'aluminium; (iii) de
polymères fluorés ; ainsi que de mélanges de deux des liaisons mentionnées ci-avant
ou plus.
3. Chaussure selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que la couche extérieure (3) est formée dans un matériau difficilement inflammable, notamment
un cuir et/ou un matériau textile difficilement inflammable, de préférence du cuir.
4. Chaussure selon une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la chaussure (1) présente en outre au moins une membrane (7), la membrane (7) étant
notamment disposée entre la couche extérieure (3) et la couche d'adsorption (5) et/ou
entre la couche intérieure (4) et la couche d'adsorption (5), de préférence entre
la couche extérieure (3) et la couche d'adsorption (5).
5. Chaussure selon la revendication 4, caractérisée en ce que la membrane (7) est conçue comme étant imperméable à l'eau et/ou imperméable à l'air.
6. Chaussure selon la revendication 4 ou 5, caractérisée en ce que la membrane (7) est conçue avec une action respirante, notamment comme étant perméable
à la vapeur d'eau.
7. Chaussure selon une des revendications 4 à 6, caractérisée en ce que la membrane (7) comprend une plastique et/ou un polymère et/ou est constituée de
ceux-ci, le plastique et/ou le polymère pouvant notamment être sélectionnés dans le
groupe des polyuréthanes, polyétheramides, polyesteramides, polyétheresters, polytétrafluoréthylènes
et/ou polymères à base de cellulose et/ou dérivés des liaison mentionnées ci-avant,
de préférence des polyétheresters et des polytétrafluoréthylènes.
8. Chaussure selon une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la chaussure (1) présente une semelle (9) de préférence difficilement inflammable,
la semelle (9) étant notamment au moins essentiellement imperméable à l'eau et/ou
à l'air et/ou la semelle (9) étant notamment constituée d'un matériau plastique et/ou
caoutchouc.
9. Chaussure selon une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la couche d'adsorption (5) a une configuration discontinue et/ou en ce que la couche d'adsorption (5) est conçue comme un filtre à surface d'adsorption.
10. Chaussure selon une des revendications précédentes, caractérisée en ce que le matériau d'adsorption (6) est fixé sur un support (10), notamment un support textile,
le matériau d'adsorption (6) étant notamment disposé sur le côté du support (10) qui
se détourne du pied en l'état porté.
11. Chaussure selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisée en ce que le charbon actif présente une surface intérieure (BET) d'au moins 800 m2/g, notamment d'au moins 900 m2/g, de préférence d'au moins 1.000 m2/g, de préférence dans la plage comprise entre 800 et 1.500 m2/g.
12. Chaussure selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisée en ce que les particules de charbon actif sont en outre imprégnées avec au moins un catalyseur,
le catalyseur employé étant notamment des enzymes et/ou des ions métalliques, de préférence
des ions de cuivre, d'argent, de cadmium, de platine, de palladium, de zinc et/ou
de mercure et/ou la quantité du catalyseur étant notamment comprise entre 0,05 et
12 % en poids, de préférence 1 à 10 % en poids, de manière encore préférée 2 à 8 %
en poids par rapport au poids de la couche d'adsorption (5).
13. Chaussure selon une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'en cas de présence d'une membrane (7), la couche d'espacement (8) est disposée entre
la couche intérieure (4) et la membrane (7).
14. Chaussure selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisée en ce que les couches individuelles (3, 4, 5, 7, 8) de la structure en couches (2) sont respectivement
reliées les unes aux autres et/ou en ce que les couches individuelles (3, 4, 5, 7, 8) de la structure en couches (2) forment
un composite.