(19)
(11) EP 2 078 467 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.07.2009  Patentblatt  2009/29

(21) Anmeldenummer: 09000322.9

(22) Anmeldetag:  13.01.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A43B 13/34(2006.01)
A43B 23/22(2006.01)
A43B 13/41(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 14.01.2008 DE 102008004404

(71) Anmelder: Ockenfels GmbH
53545 Linz (DE)

(72) Erfinder:
  • Birkenstock, Christian
    6370 Kitzbühl (AT)

(74) Vertreter: Koch, Theodor 
Reuterstrasse 187, Postfach 190 126
53037 Bonn
53037 Bonn (DE)

   


(54) Schuhsystem, vorzugsweise zur Herstellung eines kompletten Schuhs mit in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz, sowie daraus hergestellter Schuh, insbesondere Damenschuh


(57) Das Schuhsystem besteht aus einer Innensohlenanordnung (3, 4) mit an der Unterseite anzuordnender Laufsohle (11)
sowie mit Schuhoberteil (16) an der Oberseite
und ist elastisch aus einem formstabilen harten Kunststoff hergestellt und mit einem weichen Material unter Bildung eines Fußbettes (15) an der Oberseite umschäumt,
an der Unterseite ist im Fersenbereich einstückig ein vorspringender Ansatz als Absatzhalterteil (9) angeformt,
der Absatz (2) weist zur form- und kraftschlüssigen Aufnahme des Ansatzes bzw. Absatzhalterteils (9) eine entsprechende negative Aussparung (10) auf. Es ist dabei eine hochfeste Verbindung des Absatzes (2) durch die Verwendung der bloßen umschäumten Innensohlenanordnung (3, 4) gegeben, wobei zusätzlich durch das an der Oberseite angeordnete Fußbett (15) selbst bei einem hohen Absatz (2) ein bequemer Schuh gegeben ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schuhsystem, vorzugsweise zur Herstellung eines kompletten Schuhs mit in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz, bestehend aus einer Innensohlenanordnung mit an der Unterseite anzuordnender äußerer Laufsohle und einem Stabilisierungselement mit Absatzhalterteil, für den an diesem zu befestigenden Absatz, ferner bestehend aus einem an der Innensohlenanordnung zu befestigenden Schuhoberteil.

[0002] Des weiteren bezieht sich die Erfindung auf einen Schuh hergestellt aus einem derartigen Schuhsystem, insbesondere auf einen Damenschuh mit in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz.

[0003] Herkömmliche Schuhe mit einem Absatz, der in einen kleinen Absatzfleck ausläuft und insofern zumindest im unteren Absatzteil eine Querschnittsfläche in der Größe eines Pfennigs aufweist und insofern Pfennigabsatz genannt wird, sind bekannt. Solche Schuhe werden meist (jedoch nicht notwendigerweise) in der Form von Damenschuhen hergestellt und können Absätze verschiedener Höhe aufweisen. Bekannt sind insbesondere vergleichsweise hohe Absätze von rund 10 oder mehr Zentimetern. Entsprechende Schuhe können jedoch auch mit einem Absatz von 3 oder weniger Zentimetern ausgerüstet sein.

[0004] Alle Schuhe dieser Art sind meist durch einen vergleichsweise filigranen Absatz und eine dünne Brandsohle und Innensohle gekennzeichnet, welche dem Fuß lediglich eine flache Auflagefläche bieten. Dadurch berührt die Fußunterseite die Brandsohle und deren Innensohle nur an einigen Punkten (Zehen, Ballen, Ferse).

[0005] Die Hauptbelastung geht auf den Ballen im Vorfuß, da der Fuß durch die Schwerkraft auf der mehr oder weniger schrägen Ebene der Innensohle des Schuhs nach unten drängt. Durch die dünne Brandsohle wirken diese Modelle aber sehr elegant.

[0006] Ein Durchbiegen der Innensohle bzw. der Brandsohle derartiger bekannter Schuhe mit spitzem Absatz bei Belastung von oben durch den Fuß wird durch eine Stahlfeder verhindert, welche an der Brandsohle angelegt ist.

[0007] Die Konstruktion ist trotzdem so dünn, dass diese Modelle weiterhin sehr elegant wirken. Die Befestigung des Absatzes erfolgt durch eine zusätzliche Verschraubung des Absatzes zur Brandsohle. Aufgrund der Verschraubung muss die Brandsohle in diesem Bereich der Ferse nachträglich mit Leder oder Ähnlichem bezogen werden, da sonst die Schraube zu sehen und zu spüren wäre.

[0008] Derartige Modeschuhe werden in großen Manufakturen in großer Stückzahl gefertigt, um diese preiswert herzustellen. Es gibt auch sehr teure Manufakturen mit sehr kleinen Stückzahlen.

[0009] Um derartige Modeschuhe auch in kleinen Manufakturen oder mit einer kleinen Gruppe von Arbeitern preiswert herstellen zu können, ist gemäß der DE 32 23 853 A1 ein Schuhsystem zur Herstellung eines Modeschuhs vorgesehen, welches aus mehreren Grundbestandteilen besteht und dabei eine anatomisch entsprechend dem Fuß ausgebildete Innensohlen-Absatzhalter-Einheit, einen demontierbaren Absatz mit einer Befestigungsvorrichtung, ein Oberteil des Schuhs und eine Laufsohle aufweist.

[0010] Die Innensohlen-Absatzhalter-Einheit wird von einem Hauptteil aus Kunststoffmaterial gebildet, das zwischen einer oberen und unteren Lage aus blattartigem Material eingeschlossen ist.

[0011] Zur Montage des Schuhs wird die Innensohlen-Absatzhalter-Einheit in das Oberteil des Schuhs eingesetzt und mittels eines Absatzhalterteils gesichert, worauf die Laufsohle an der Unterseite des vorderen Bereichs des Oberteils aufgebracht wird und ein Absatz einer gewählten Höhe und Ausbildung wieder entfernbar montiert wird.

[0012] Hierzu ist die Innensohlen-Absatzhalter-Einheit mit einem Absatzhalterteil versehen, der einstückig an dieser angeformt ist und von diesem aus mittig zum Absatz nach unten vorragt, wobei der Absatzhalterteil eine Montagehilfe im Absatz aufweist. Hierzu ist im Absatzbereich eine Ausnehmung angeordnet, wobei der Absatzhalterteil durch einen integralen nach unten gerichteten Vorsprung gebildet ist, welcher in der Ausnehmung einbringbar und durch Verschraubung lösbar festlegbar ist.

[0013] Durch diesen speziellen technischen Aufbau aus Innensohlen-Absatzhalter-Einheit und in dem Absatz angelegter Ausnehmung für den Absatzhalterteil lassen sich am Schuh im nachhinein unterschiedliche Absätze anbringen, sei es optisch oder von den Maßen her.

[0014] Der Absatz soll eine Höhe zwischen 2 cm und 8 cm aufweisen, wobei er breit, mittelbreit oder schlank ausbildbar ist.

[0015] Das Hauptteil des Absatzhalters wird in einem Spritzgussverfahren aus Nylon oder einem anderem Kunststoffmaterial hergestellt, dass üblicher Weise bei der Herstellung von Schuhabsätzen verwendet wird.

[0016] Zur Herstellung der Innensohlen-Absatzhalter-Einheit werden zwei sauber ausgestanzte blattförmige Lagen in eine Spritzgussform eingelegt. Die oberen und unteren Flächen der blattförmigen Lagen sind jeweils konvex bzw. konkav ausgebildet. Während die beiden blattförmigen Lagen in der Spritzgussform gehalten werden, wird eine gewisse Menge von plastifiziertem Kunstharz in die Spritzgussform eingespritzt, so dass eine dünne linsenähnliche Lage zwischen den beiden blattförmigen Lagen gebildet wird.

[0017] Dieses Kunststoffmaterial der linsenähnlichen Lage härtet bei Abkühlen aus und verfestigt sich, so dass die beiden blattförmigen Lagen mit ihr zu einem Kunststoffkörper vereinigt werden und als Innensohlen-Absatzhalter-Einheit der Spritzgussform entnehmbar sind. Als Material des so gebildeten Kunststoffkörpers bzw. der Innensohlen-Absatzhalter-Einheit wird vorzugsweise dasselbe Nylonmaterial, ABS-Material oder Polyurethan oder Ähnliches verwendet, wie es üblicher Weise bei der Herstellung von festen, jedoch biegsamen Innensohlen und Laufsohlen von Modeschuhen verwendet wird.

[0018] Die Herstellung eines Schuhs mit hohem Absatz aus den Bestandteilen eines Schuhsystems gemäß der DE 32 23 853 A1 weist jedoch zahlreiche Nachteile auf:

[0019] Zunächst bleibt die Herstellung eines Schuhs nach der DE 32 23 853 A1 insofern aufwendig und kostenintensiv, als eine Innensohlen-Absatzhalter-Einheit in Form eines mehrschichtigen Kunststoffkörpers aus in Abstand befindlichen blattförmigen Lagen in einer Spritzgussform herzustellen ist, wobei der Kunststoffkörper aus starrem Nylon-, ABS-Material oder festem Polyurethan gebildet wird. Er stellt insofern eine starrem, im Wesentlichen nicht verformbare Einlage dar, was ebenfalls von Nachteil ist. Außerdem ist trotz der konkaven bzw. konvexen Ausbildung der oberen und unteren blattförmigen Lage die Ausbildung eines anatomischen Fußbettes nur unzureichend möglich.

[0020] Zur Befestigung des Absatzes bedarf es eines in diesem bereits in der Spritzgussform einzubringenden Absatzhalterteils, wobei an diesem und dem Absatz spezielle Montagehilfen, insbesondere eine Verschraubung des Absatzes anzulegen ist. Diese Montagehilfen sind insofern anzulegen, als der Absatz entsprechend einer zu wählenden Höhe und Ausbildung wieder entfernbar montiert werden soll. Insbesondere bei Absätzen mit schmalen Absatzflecken ist insofern keine absolut feste Halterung des Absatzes zur verwendeten Innensohlenanordnung erzielbar. Außerdem muss aufgrund der Verschraubung auch bei der DE 32 23 853 A1 die Brandsohle im Fersenbereich nachträglich mit Leder oder Ähnlichem bezogen werden, da sonst die Schraube zu sehen und zu spüren wäre.

[0021] Gemäß der DE 10111 229 C1 ist die Herstellung einer Innensohle aus zwei übereinander angeordneten Sohlenkomponenten, nämlich einer Zwischensohle und einem Unterstützungselement bestehend aus Kunststoff und hoher mechanischer Stabilität im Vergleich zu den Eigenschaften der verwendeten Zwischensohle bekannt, wobei das Unterstützungselement aus einer Nylon-Modifikation oder einem thermoplastischen Elastomer auf Polyurethanbasis gebildet wird.

[0022] Unterstützungselement und Zwischensohle weisen ein Material auf gleicher Polymer-Basis auf, wobei dieses jeweils aber unterschiedliche mechanische Eigenschaften besitzt. Das Unterstützungselement besitzt andere mechanische Eigenschaften als die Zwischensohle, da ein anderer Grad der Vernetzung der enthaltenen makromolekularen Stoffe als bei dem EVA der Zwischensohle vorgesehen ist.

[0023] Das Verbinden der Zwischensohle und des Unterstützungselementes erfolgt in einer Vulkanisierform ohne Verbindungsmittel lediglich unter Anwendung von Wärme und Druck.

[0024] Die Herstellung eines Schuhs nach der Lehre der DE 10111 229 C1 bedingt folgende Nachteile: Es ist keine anatomische Ausbildung für eine Fußbettung vorgesehen. Die Materialauswahl ist eingeschränkt, weil eine Vulkanisierung ohne Verbindungsmittel nur möglich ist, wenn Zwischensohle und Unterstützungselement die gleiche Polymerbasis aufweisen. Elegantere Materialien können dagegen keine Verwendung finden. Außerdem ist die erreichbare Minimaldicke der so gebildeten Innensohle vergleichsweise hoch. Derartige Sohlenelemente mit Unterstützungselement werden deshalb primär für Sportschuhe verwendet und sind insofern insbesondere nicht zur Herstellung von eleganten Schuhen mit Absätzen geeignet.

[0025] Ausgehend von dem geschilderten Stand der Technik, insbesondere der DE 32 23 853 A1, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Schuhsystem für einen Schuh mit einem in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz bzw. einen daraus gebildeten Schuh zu schaffen.

[0026] Gegenüber dem Schuhsystem gemäß der DE 32 23 853 A1 ist ferner die spezielle Aufgabe gegeben, einen Schuh mit Absatz, insbesondere einen Damenschuh mit in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz zu schaffen, wobei der Aufbau des Schuhs und die Absatzbefestigung über eine Innensohlenanordnung mit äußerer Laufsohle ohne Verwendung einer Brandsohle und einer dort anzuordnenden Stahlfeder erfolgt. Auf der Oberseite der Innensohlenanordnung soll unmittelbar das Oberteil des Schuhs befestigbar sein,
wobei an der Unterseite der Innensohlenanordnung unmittelbar die Befestigung auch eines in einem bloßen Absatzfleck auslaufenden Absatzes möglich sein soll,
und somit eine hochfeste Verbindung zwischen Innensohlenanordnung und Absatz gegeben ist.

[0027] Die Gesamtstärke des Aufbaus der Innensohlenanordnung mit Laufsohle soll möglichst so dünn und elegant wie bei herkömmlichen Schuhen mit Absatz sein, welche eine dünne Brandsohle mit verschraubtem Absatz aufweisen und Stahlfedern, die bei Belastung ein Durchbiegen der Innensohle und der Brandsohle verhindern.

[0028] Neben der Beibehaltung der eleganten Optik derartiger Damenschuhe mit Absatz soll dem Fuß aber zusätzlich durch ein vorgesehenes Fußbett in der Oberseite der Innensohlenanordnung möglichst weitgehend über die gesamte Fußlänge eine optimale Unterstützung durch die Kontur des Fußbettes gegeben werden, so dass das ohnehin ungesunde Stehen und Laufen auf Schuhen mit Absätzen so bequem wie möglich gemacht wird und die Belastungen des Körpers beim Gehen und Stehen möglichst gering sind.

[0029] Die Innensohlenanordnung soll dabei aus einem formstabilen Kunststoff mit angeschäumtem äußeren weichen Bereich mit guter Rückstellfähigkeit bestehen, wobei insofern unmittelbar auf der Oberseite die Kontur des Fußbettes einprägbar ist.

[0030] Ausgehend von einem Schuhsystem der eingangs genannten Art gemäß der DE 32 23 853 A1 ist zur Lösung dieser Aufgabe gemäß Anspruch 1 ein Schuhsystem aus einer Innensohlenanordnung mit an der Unterseite anzuordnender äußerer Laufsohle und einem Stabilisierungselement mit Absatzhalterteil, für den an diesen zu befestigenden Absatz,
ferner bestehend aus einem an der Innensohlenanordnung zu befestigenden Schuhoberteil vorgesehen.
Ferner zur Bildung eines derartigen Schuhs gemäß Anspruch 17 ein aus den Teilen dieses Schuhsystems hergestellter Schuh.

[0031] Das Schuhsystem gemäß Anspruch 1 zeichnet sich dabei des Weiteren dadurch aus, dass es ein Stabilisierungselement aufweist, das aus einem formstabilen, harten und gleichzeitig elastischen Material hergestellt ist. Dieses Stabilisierungselement kann damit gleichsam das Rückgrat eines aus dem erfindungsgemäßen Schuhsystem hergestellten Schuhs bilden. Auf eine der zusätzlichen Stabilisierung des Stabilisierungselementes dienende Stahlfeder, wie diese bei einem mit Brandsohle versehenen Schuh zu verwenden ist, kann verzichtet werden.

[0032] Das Stabilisierungselement ist mit einer weichen, geschäumten Schicht umgeben. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, auf eine Brandsohle zu verzichten, da die weiche Schicht auch auf der Oberseite, d.h. der dem Fuß zugewandten Seite, des Stabilisierungselements vorgesehen ist und insofern eine für den Fuß angenehme Oberfläche bilden kann. Deshalb kann die Brandsohle entweder ganz entfallen oder nur in einer einfacheren Ausführung vorgesehen werden. Die Herstellung kann weiter dadurch vereinfacht werden, dass die Schicht in einem simplen Verfahren auf das Stabilisierungselement aufgespritzt wird. Die äußere Umschäumung durch einen weichen Stoff, wobei das Stabilisierungselement insofern in dieser Umschäumung mittig zu liegen kommt, ermöglicht dabei gleichzeitig eine optimale Unterstützung der gesamten Fußsohle im Schuh, so dass eine ungleichmäßige Belastung der Fußsohle und ungesunde Belastung des Körpers weitgehend vermieden wird.

[0033] Das Stabilisierungselement weist weiterhin einen auf der Unterseite im Fersenbereich angeformten, als Absatzhalter wirkenden und nach unten vorspringenden Ansatz auf. Der Absatz ist mit diesem Absatzhalterteil des Stabilisierungselements der Innensohlenanordnung festlegbar. Dies wird dadurch erreicht, dass der Absatz eine entsprechende negative Aussparung aufweist, in die der vorspringende Ansatz des Absatzhalterteils eingreift. Der vorspringende Ansatz des Absatzhalterteils und die entsprechende negative Aussparung des Absatzes sind dabei jeweils so bemessen, dass sie zueinander form- und oder kraftschlüssig passen. Zusätzlich sind arretierbare Einrast- oder Steckmittel oder sonstige geeignete Befestigungsmittel vorgesehen, die bewirken, dass der Absatz insgesamt fest mit dem Absatzhalterteil verbunden ist.

[0034] Insgesamt ist durch diese Anordnung aus Absatz und Absatzhalter eine kostengünstige und feste Montage eines Absatzes gegeben. Insbesondere auf eine Verschraubung des Absatzes, die regelmäßig eine zusätzliche Abdeckung des Schraubenkopfes erfordert, kann verzichtet werden, ohne die sichere Verbindung von Absatz und übrigem Schuh zu gefährden. Die Herstellung des Schuhs wird ferner dadurch vereinfacht, dass das Stabilisierungselement nicht nur die Brandsohle überflüssig macht, sondern gleichzeitig auch noch die einstückig angeformte Absatzhaltereinheit aufweist.

[0035] Die erforderliche Anzahl der Bauteile zur Schuhherstellung wird dadurch weiter reduziert und das Herstellungsverfahren weiter vereinfacht und verbilligt. Ferner lassen sich auf dem Stabilisierungselement, das insofern den Hauptbestandteil des Schuhs darstellt, einfach verschieden gestaltete Schuhoberteile und Absätze anbringen, was die Flexibilität in und für die Fertigung verschiedener Schuhmodelle erhöht.

[0036] Durch bevorzugte Ausführungsformen, wie sie in den Ansprüchen 2 bis 16 beschrieben sind, lassen sich weitere Vorteile erreichen:

[0037] Durch die neue Konstruktion des Schuhsystems gemäß Anspruch 3, wonach die Umschäumung an der Oberseite des Stabilisierungselementes ein Fußbett bildet, berührt die Unterseite des Fußes auf ihrer gesamten Fläche das weiche umschäumte Kunststoffmaterial der äußeren Schicht des Stabilisierungselementes. Die Innensohlenanordnung bildet somit ein Fußbett über die gesamte Unterseite des Fußes.

[0038] Damit verteilt sich die Belastung trotz der schrägen Haltung über der gesamten Unterseite des Fußes, wobei der Fußballen gegenüber herkömmlichen Schuhen mit Absätzen deutlich entlastet wird. Dies gilt insbesondere für die Fußunterseite, wobei dort das innere Quergewölbe des Fußes entsprechend stark von dem geschäumten Kunststoffmaterial der äußeren Schicht des Stabilisierungselementes unterstützt wird.

[0039] Insofern ist dort besonders stark ein optischer Unterschied gegenüber herkömmlichen Schuhen mit hohen Absätzen gegeben.

[0040] Der Fuß steht in diesem Bereich dagegen bei den herkömmlichen Schuhen mit Absatz und Brandsohle deutlich hohl, also ohne Unterstützung.

[0041] Insbesondere bei Ausbildung des Stabilisierungselementes gemäß Anspruch 2 aus einem stabilen harten, aber elastischen Kunststoffteil, wobei gemäß Anspruch 3 ferner vorgesehen ist, dass die das Stabilisierungselement umgebende geschäumte äußere Schicht aus einem weichen Kunststoffmaterial mit guter Rückstellfähigkeit besteht und dabei bereits an der Oberseite dieser Schicht ein Fußbettbereich in Form einer anatomisch geformten Fußbettung eingeformt ist,
ist es möglich, die Gesamtstärke der verwendeten Innensohlenanordnung trotz der Einformung des Fußbettes äußerst dünn und elegant zu halten, wobei gleichzeitig in dieser bloßen Innensohlenanordnung aus Kunststoff mit festgelegtem Absatz eine gegenüber Schuhen mit Absätzen vergleichbare Stabilität gegeben ist, welche eine Brandsohle mit Stahlfeder zu deren Stabilisierung sowie einen angeschraubten Absatz aufweisen.

[0042] Der Absatzfleck besteht aus einem robusten Kunststoff, z.B. einen thermoplastischen Kunststoff mit guten Abriebwerten, in welchen gemäß vorteilhafter Ausführung der Unteransprüche ein Stahlstift mit Haltedorn eingespritzt ist.

[0043] Der Absatz des Schuhs ist ebenfalls aus einem stabilen Werkstoff, z.B. ABS hergestellt, wobei dieser sehr hart aber kratz-, schlag- und bruchfest ist.

[0044] Im Inneren des Absatzes ist ein hohler Stahlstift vorgesehen, in welchen der Dorn des Stahlstiftes des Absatzfleckes montierbar ist.

[0045] Gemäß Unteranspruch 6 sind zur Verbesserung der Verbindung des Stabilisierungselementes und dessen umschäumter äußerer Schicht Perforationslöcher durch das Stabilisierungselement angelegt. Zur Verbesserung der Stabilität der Innensohlenanordnung sind zumindest an einer der Außenseite des Stabilisierungselementes in Längsrichtung der Sohlenanordnung vorspringende Längsrippen angeformt, wobei insofern ein Durchbiegen der Sohlenanordnung bei Belastung des Schuhs mit Absatz von oben durch den Fuß auch bei größerer Belastung verhindert wird.

[0046] Die das Stabilisierungselement umgebende Schicht besteht vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer auf Urethanbasis, wobei insofern ein elastischer Werkstoff mit sehr guter Verschleißfähigkeit und hohem Rückstellvermögen gegeben ist.

[0047] In dieses Material lässt sich insofern eine anatomisch geformte Fußbettung einformen, wobei alle wesentlichen Bestandteile einer derartigen anatomischen Fußbettung gegeben sind, also eine tiefe Fersenschale, welche dem Fuß festen Halt gibt,
eine innere und äußere Längsgewölbestütze, welche dem Fuß beim Auftreten Balance verleihen und welche für einen natürlichen, richtigen Stand des Fußes sorgen,
ein Zehengreifer, welcher die optimale Führung der Zehen für eine natürliche Abrollbewegung des Fußes sicherstellt,
ein flexibles Bettungsmaterial mit besonders hohem Tragekomfort und ein äußerer Bettungsrand, welcher seitlich am Außenrand der Bettung hochgezogen ist und den Fuß bettet und schützt.

[0048] Gemäß vorteilhafter Ausbildung und besonders zur komfortabel gepolsterten Lagerung des Fußes im Bereich der Pelotte und Ferse sind des weiteren in der anatomisch geformten Fußbettung Aussparungen zum Einlegen eines Fersenpolsters und einer Quergewölbepelotte vorgesehen, die weicher als die geschäumte Schicht des Stabilisierungselementes sind.

[0049] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausbildungen des Schuhsystems anhand einer Damensandalette mit Fersenriemen sowie zwei Fangriemen mit Schnalle mit Bezug auf deren Zeichnungen beschrieben.

[0050] In den Zeichnungen zeigen:

Figur 1
eine perspektivische Darstellung der Damensandalette mit Fersenriemen, mit zwei Fangriemen und hohem Absatz, gesehen von der Seite vorne;

Figur 2
eine Draufsicht auf die Damensandalette unter Darstellung des Fußbettes sowie der beiden Fangriemen mit Fersenriemen;

Figur 3
eine perspektivische Darstellung der Damensandalette unter Darstellung der Laufsohle sowie des dort am äußeren Ende angelegten Absatzes, welcher spitz auf einen Absatzfleck zuläuft,
sowie Darstellung der am Schuh seitlich innen liegenden Seite der Sohlenanordnung mit den beiden Fangriemen;

Figur 4, 5 und 6
drei zu verwendende Schuhbauteile des Schuhsystems, teilweise im Rohzustand, teilweise als Halbfabrikat, nämlich ein aus einem stabilen Kunststoffwerkstoff (ABS)) hergestellter Absatz, ein in der zu verwendenden Innensohlenanordnung als Unterstützung anzuordnendes Stabilisierungselement und die Innensohlenanordnung als solche, bestehend aus Stabilisierungselement und einer dieses außen umgebenden Kunststoffschicht aus stabilem aber weichem Material. (z. B. TPU), wobei in diese Schicht an der Oberseite bereits eine anatomisch geformte Fußbettung eingeformt ist.
Zur Verankerung des Absatzes an dieser Innensohlenanordnung ist dort ein an deren Unterseite vorstehendes quaderförmiges Absatzhalterteil gemäß Figur 11 oder ein keilförmig abgeschrägtes Absatzhalterteil entsprechend der sich vertiefenden Ausnehmung an der Oberseite des Absatzes nach Figur 4 ausgebildet;

Figur 7
eine perspektivische Darstellung eines zu verwendenden Absatzfleckes mit zur Befestigung dienendem, vorstehendem Stahlstift mit Dorn;

Figur 8, Figur 9
eine Draufsicht auf das zu verwendende Fersenpolster sowie die Quergewölbepelotte, welche in Aussparungen des Fußbettes einzusetzen sind;

Figur 10
eine Darstellung des unveredelten Absatzes gemäß Figur 4, also im Rohzustand, mit einer modifizierten Ausnehmung für das gemäß Figur 11 und 12 abgeänderte Absatzhalterteil

Figur 11
im Gegensatz zu der Darstellung der Oberseite gemäß Figur 5 eine Ansicht der Unterseite des um 90° gedreht dargestellten Stabilisierungselementes unter Darstellung dort eingelassener Perforationslöcher sowie zusätzlich vorstehender Längsrippen sowie des zur Verankerung des Absatzes an der Unterseite des Stabilisierungselementes vorspringenden Absatzhalterteils, welches gegenüber dem in der keilförmigen Ausnehmung der Figur 4 zu verwendenden keilförmigen Absatzhalterteil abgestuft ausläuft (zusätzlicher schmaler äußerer Ansatz).

Figur 12
im Gegensatz zu Figur 6 eine Darstellung der Innensohlenanordnung mit Stabilisierungselement der Figur 11 von der Unterseite, wobei aus der umschäumten Schicht das vom Stabilisierungselement an der Unterseite vorstehende Absatzhalterteil zu erkennen ist sowie Perforationslöcher, welche durch das Stabilisierungselement geführt sind und sich im Bereich der an der Unterseite dieser Stabilisierungsschicht gegebenen angeschäumten Schicht fortsetzen;

Figur 13
eine Darstellung eines abgeänderten Absatzes gemäß Figur 10, wobei die Aussparung wiederum zur Aufnahme eines blockförmigen bzw. quaderförmigen Absatzhalterteils ausgebildet ist, welches einen zusätzlichen äußeren kleinen Ansatz aufweist (Abstufung), dabei aber seitlich zwei beabstandete Bohrungen zur Aufnahme von am Stabilisierungselement seitlich des Absatzhalterteils vorgesehenen Montage- und Befestigungsstiften aufweist.

Figur 14
eine Darstellung der Unterseite dieses Stabilisierungselementes mit den zwei seitlich des Absatzhalterteils vorstehenden Montage- und Befestigungsstiften.

Figur 15
eine Darstellung der kompletten Innensohlenanordnung aus dem Stabilisierungselement der Figur 14 und der dieses umgebenden geschäumten Schicht.

Figur 16
eine Darstellung der Oberseite eines abgeänderten Stabilisierungselementes ohne Vorsprünge oder Längsrippen gemäß Figur 5 mit mittig eingelassener, sich in dessen Längsrichtung erstreckender Stahlfeder zur zusätzlichen Verstärkung des Stabilisierungselementes.

Figur 17
eine Darstellung der Unterseite eines abgeänderten Stabilisierungselementes nach Figur 11 unter Darstellung der dort vorstehenden, in Abstand zu einander verlaufenden beiden Längsrippen und Andeutung der eingelassenen Stahlfeder, welche sich vom Absatzhalterteil nach links bis in den vorderen Bereich des Stabilisierungselementes erstreckt.



[0051] Die Damensandalette (20) weist gemäß Figur 1 und 3 einen Absatz (2) in Höhe von etwa 10 cm auf, wobei dieser bereits in der obersten Hälfte sich auf einen Querschnitt eines Pfennigabsatzes verjüngt und unten am Absatz ein Absatzfleck (1) angelegt ist. Die Höhe des Absatzes ist beispielhaft. Denkbar wären auch höhere Absätze oder deutlich niedrigere Absätze.

[0052] Absatzfleck (1) und Absatz (2) werden durch einen im Absatzfleck eingespritzten Stahlstift (17) mit vorstehendem Dorn befestigt, wobei dieser Dorn in einem innen liegenden hohlen Stahlstift (18) des Absatzes (2) eingesetzt wird, wobei der Absatz aus einem ABS Kunststoff besteht.

[0053] Der Aufbau des Absatzes (2) ist in Figur 4 dargestellt. Zur Befestigung weist er eine negative Aussparung (10) für ein Absatzhalterteil der Innensohlenanordnung (3,4) auf.

[0054] Die negative Aussparung (10) an der oberen Rückseite des Absatzes entspricht einem keilförmigen, an der Unterseite im Fersenbereich einstückig angeformten, als Absatzhalterteil wirkenden Ansatz des Stabilisierungselementes (3), welches in Figur 5 und 6 mit seiner Oberseite dargestellt ist.

[0055] Zur Herstellung der Innensohlenanordnung (3,4) der Damensandalette wird das Stabilisierungselement (3) in einer Produktionsform der Innensohlenanordnung (3,4) so arretiert, dass zur Bildung einer ausschäumenden äußeren Schicht (4) des Stabilisierungselementes (3) die äußere Schicht um das Stabilisierungselement herumgespritzt werden kann.
Die äußere Schicht wird aufgeschäumt, wobei diese aus einem stabilen, aber weichen Material mit guter Rückstellfähigkeit (TPU) besteht.

[0056] Dieser Werkstoff ist elastisch und weist zudem gute Verschleißfähigkeit neben dem gewünschten Rückstellvermögen auf.

[0057] Die Verbindung der äußeren umspritzten Schicht (4) zum Stabilisierungselement (3) wird dadurch erhöht, dass Perforationslöcher (7a,b,c) gemäß Figur 5 im Stabilisierungselement (3) angelegt sind, wobei diese dazu dienen, dass das thermoplastische Polyurethan der Schicht (4) durch diese Löcher hindurchfließen kann, wobei die zu verbindenden Teile (3,4) somit quasi untrennbar sind.

[0058] Bereits auf Grund der Steifigkeit des Stabilisierungselementes (3) wird ein Durchbiegen des Stabilisierungselementes bzw. der Innensohlenanordnung (3,4) und des auf dessen Oberseite gebildeten Fußbetts (15) bei Belastung des Schuhs von oben durch den Fuß verhindert.

[0059] Es bedarf keiner bei herkömmlichen Damenschuhen mit hohem Absatz angeordneten Brandsohle und somit auch keiner an dieser im allgemeinen verwendeten Stahlfeder, um das Durchbiegen zu verhindern.

[0060] Nur durch diese spezielle Verbindung des Stabilisierungselementes (3) und der diese umgebenden aufgeschäumten äußeren Schicht (4) kann die Innensohlenanordnung und deren Konstruktion so dünn ausgeführt werden, dass eine Beibehaltung der eleganten Optik herkömmlicher Damenschuhe mit Absätzen und Brandsohle und dazu angeordneter Stahlfeder trotz der optimalen Unterstützung im Fußbett gegeben ist.

[0061] Auf der Oberseite der fertigen Innensohlenanordnung (3,4) mit innen liegendem Stabilisierungselement (3) und äußerem Fußbett (15) wird vorzugsweise ein Fersenpolster (5) und eine Quergewölbepilotte (6) aufgebracht.

[0062] Hierzu sind im Fußbett (15) Aussparungen (12,13) vorgesehen.

[0063] Nach Einbringung dieser Teile wird die gesamte Innensohlenanordnung mit dem bereits an dem Stabilisierungselement (3) befestigten Absatz mit einer dünnen Schicht, z.B. Leder bezogen. Dies wird mit einem speziellen Leisten bewerkstelligt, welcher die exakte negative Form des Fußbettes (15) bzw. der Innensohlenanordnung (3,4) hat und außerdem spezielle Grate aufweist, so dass alle markanten Merkmale wie die Konturen der Trittspuren im Fußbett auch nach dem Beziehen markant bleiben und der Bezugsstoff keine Falten, Blasen oder ähnliches aufweist.

[0064] Außerdem werden die weichen Latexteile durch entsprechende Aussparungen im Leisten nicht komprimiert, bleiben dadurch elastisch und in Form.

[0065] Danach wird das Schuhoberteil (16) (Schaft) je nach gewünschtem Modell auf die bezogene Innensohlenanordnung (3,4) montiert ("gezwickt").

[0066] In dem abgeänderten Stabilisierungselement (3') gemäß Figur 11 steht an der Unterseite im Fersenbereich ein quaderförmiger Abstandshalterteil (9) vor. Entsprechend weist der gemäß Figur 10 zu befestigende modifizierte Absatz (2') auf seiner der Unterseite der Sohlenanordnung zu gewandten Seite eine dieser Form entsprechende negative quaderförmige Aussparung (10') auf.

[0067] Gegenüber dem in Figur 5 von der Oberseite dargestellten Stabilisierungselement, welches bis auf durchgehenden Perforationslöcher (7a,b,c) glatte Außenseiten aufweist, also keine zur Verstärkung dienende Vorsprünge oder Rippen, sind bei dem abgewandten Stabilisierungselement (3') zur Verbesserung der Stabilität (Biegefestigkeit) auf der Unterseite zwei beabstandete Längsrippen (8a,b) in Längsrichtung des Stabilisierungselementes (3') geführt. Es wird somit ein Durchbiegen des Sohlenanordnung bei Belastung des Schuhs mit Absatz durch den Fuß verhindert.

[0068] Nachdem der Absatz (2') nach Wunsch des Designers veredelt wurde (lackiert, galvanisiert, bezogen mit Leder etc.), wird dieser mit der Innensohlenanordnung (3',4) hochfest verbunden.

[0069] Dies wird durch eine Verklebung erzielt und durch eine form- und kraftschlüssige Verbindung des quaderförmigen Absatzhalterteils (9) und der dieses Teil aufnehmenden negativen Aussparung (10').

[0070] Bei herkömmlichen Schuhen mit Absätzen und Brandsohlen ist eine zusätzliche Verschraubung der Brandsohle mit dem Absatz notwendig, um die notwendige Stabilität zu gewährleisten.

[0071] Bei der vorliegenden Konstruktion ist dies aufgrund der Stabilität, die zwischen quaderförmigen Absatzhalterteils (9) des Stabilisierungselementes (3') und Aussparung (10') im Absatz (2') erzielt wird sowie der fakultativ zusätzlich vorgesehenen Verklebung nicht notwendig.

[0072] Da eine zusätzliche Verschraubung von Absatz und Stabilisierungselement nicht notwendig ist, wird erfindungsgemäß somit insbesondere vermieden, dass aufgrund einer Verschraubung, wie bei Brandsohlen vorgesehen, nachträglich der Bereich der Innensohle (Ferse) mit Leder oder ähnlichem bezogen werden muss. Somit bleibt die elegante Optik der mit Leder bezogenen Innensohlenanordnung (Fußbett) erhalten, ohne durch Nähte oder Schnittkanten von zusätzlichen Bezugschichten beeinträchtigt zu werden.

[0073] Zur Fertigstellung des Schuhs ist lediglich auf der Unterseite der Innensohlenanordnung (3,4) noch eine Laufsohle (11) zu befestigen.

[0074] Die Anlage einer zusätzlichen Brandsohle erfolgt erfindungsgemäß nicht.

[0075] Gemäß Figur 10-12 erfolgt somit in modifizierter Ausführungsform die Befestigung des Absatzes über das abgeänderte Absatzhalterteil (9) und eine negativ dazu geformte Aussparung (10'), wobei dessen blockförmiger Ansatz unter Abstufung in einen zusätzlichen kleineren Ansatz übergeht. Seitlich hierzu ist wie auch in der Ausführungsform nach Figur 13-15 eine zusätzliche Befestigung über zusätzliche Montage- und Befestigungsstifte (21, 22) sowie Öffnungen (23, 24) von Aufnahmebohrungen hierfür vorgesehen.

[0076] In der abgewandelten Ausführungsform des Stabilisierungselementes (27) gemäß dem Stabilisierungselement (3) ohne Vorsprünge oder Längsrippen nach Figur 5 ist zusätzlich mittig eine sich in Längsrichtung erstreckende Stahlfeder (29) eingelassen. Durch diese wird eine zusätzliche Verstärkung des Stabilisierungselementes erreicht und damit ein Durchbiegen bei Belastung der Innensohlenanordnung bzw. des daraus gebildeten Schuhs auch bei größeren Gewichten und Kräften zuverlässig verhindert.

[0077] Entsprechend dem Stabilisierungselement (3') der Figur 11 ist gemäß Figur 17 eine Änderung hierzu vorgesehen, wobei das dort dargestellte Stabilisierungselement (28) ebenfalls eine zusätzliche Stahlfeder (30) aufweist, welche sich vom Bereich des Absatzhalterteils (9) bis über die Länge des Stabilisierungselementes (28) zumindest bis in dem Bereich unter die Quergewölbestütze des zu bildenden, anatomisch geformten Fußbettes (15) des Schuhs erstreckt. Zusätzlich verlaufen weiter wie in Figur 11 Längsrippen (8a,b).

[0078] Die Stabilisierungselemente (27,28) mit eingelassener Stahlfeder (29,30) werden dabei jeweils im Spritzgussverfahren durch Hybrid-Technik hergestellt, wobei insofern eine feste Verbindung der verwendeten unterschiedlichen Stahl- und Kunststoffmaterialien erfolgt.

[0079] Die Stabilisierungselemente (27,28) sind ebenfalls aus einem Acrylnitril/Butadien/Styrol-Werkstoff gebildet, wobei auch der zu verwendende Absatz (2,2') aus dem gleichen Kunststoffmaterial gebildet ist. Die geschäumte Schicht zur Bildung der Fußbettung ist auf dem Stabilisierungselement ebenfalls aus einem thermoplastischen Elastomer auf Urethanbasis, also aus einem thermoplastischen Polyurethan gebildet, wie im Fall der Stabilisierungselementes (3,3',3").

Bezuasziffernliste



[0080] 
Absatzfleck
1
Absatz
2, 2', 2"
Stabilisierungselement
3, 3', 3", 27, 28
Geschäumte, das Stabilisierungselement
(3) umgebende Schicht
4, 4', 4"
Innensohlenanordnung
3, 4; 3', 4'; 3", 4"
Fersenpolster
5
Quergewölbepelotte
6
Perforationslöcher
7a,b,c...
Längsrippen
8a,b,...
Absatzhalterteil (vorspringender Ansatz
des Stabilisierungselementes (3))
9
negative Aussparung im Absatz (2)
10, 10'
Befestigungsmittel
9, 10
Laufsohle
11
Aussparungen
12, 13
Oberseite der umschäumten Schicht
14
anatomisch geformtes Fußbett in der Oberseite (14)
15
Schuhoberteil
16
Stahlstift mit Dorn
17
hohler Stahlstift
18
Fangriemen
19a, b, c,
Damensandalette mit hohem Absatz
20
Montage- und Befestigungsstifte an (2')
21, 22
Öffnungen der Aufnahmebohrungen hierfür
23, 24
Montage- und Befestigungsstifte
am Stabilisierungselement (3")
27, 28
Öffnungen hierfür an Absatz (2")
25, 26
Stahlfeder im Stabilisierungselement (27)
29
Stahlfeder im Stabilisierungselement (28)
30



Ansprüche

1. Schuhsystem, vorzugsweise zur Herstellung eines kompletten Schuhs mit in einem Absatzfleck (1) auslaufenden Absatz (2, 2', 2"), bestehend aus einer Innensohlenanordnung (3, 4; 3', 4'; 3", 4") mit an der Unterseite anzuordnender äußerer Laufsohle (11) und einem Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) mit Absatzhalterteil (9), für den an diesem zu befestigenden Absatz (2, 2', 2"),
ferner bestehend aus einem an der Innensohlenanordnung zu befestigenden Schuhoberteil (16),
dadurch gekennzeichnet,dass

a) das Stabilisierungselement (3, 3', 3") als elastisches Werkstück aus einem stabilen harten Werkstoff hergestellt ist und von mindestens einer Schicht (4, 4', 4") eines weichen, geschäumten Materials umgeben ist,

b) das Stabilisierungselement (3, 3', 3") einen von der Unterseite im Fersenbereich abstehenden, einstückig, angeformten, als Absatzhalterteil (9) wirkenden, mittig zum Absatz (2, 2', 2") nach unten vorspringenden Ansatz aufweist,

c) der Absatz (2, 2', 2") auf seiner der Innensohlenanordnung zugewandten Seite als Aufnahmevorrichtung eine der Form des Absatzhalterteils (9) bzw. Ansatzes entsprechende negative Aussparung (10, 10') aufweist,

d) der Absatz (2, 2', 2") mit dem Absatzhalterteil (9) des Stabilisierungselements (3, 3', 3"; 27, 28) durch arretierbare Befestigungsmittel (9,10') in Form einer Rast- und/oder Steckvorrichtung festlegbar ist,

e) der als Ansatz vorspringende Absatzhalterteil (9) und die Aussparung (10, 10') des Absatzes (2, 2', 2") derart zueinander form- und/oder kraftschlüssig bemessen und geformt sind, dass der Absatz (2, 2', 2") mit dem Absatzhalterteil (9) im Zusammenwirken mit den arretierbaren Befestigungsmitteln (9, 10') fest miteinander verbindbar ist.


 
2. Schuhsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,dass
das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) der Innensohlenanordnung aus einem stabilen aber elastischen Kunststoffteil besteht.
 
3. Schuhsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schicht (4, 4', 4"), mit der das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) umschäumt ist, aus einem weichen Kunststoff mit guter Rückstellfähigkeit besteht, wobei in der Oberseite (14) dieser Umschäumung der Fußbettbereich in Form eines anatomisch geformten Fußbettes (15) eingeformt ist.
 
4. Schuhsystem nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Absatz (2, 2', 2") und das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) aus einem Acrylnitril/Butadien/Styrol-Werkstoff, also aus einem Terpolymer, das aus den drei Grundmonomeren Acrylnitril, Butadien und Styrol zusammengesetzt ist, besteht
und die geschäumte Schicht (4, 4', 4") aus einem thermoplastischen Elastomer auf Urethanbasis, also einem thermoplastischen Polyurethan.
 
5. Schuhsystem nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Oberseite der Schicht (4, 4', 4") bzw. in dem angelegten anatomisch geformten Fußbett (15) Aussparungen (12,13) zum Einlegen eines Fersenpolsters (5) und einer Quergewölbepelotte (6) eingelassen sind.
 
6. Schuhsystem nach einem der Ansprüche 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Verbesserung der Verbindung des Stabilisierungselementes (3, 3', 3"; 27, 28) und dessen Umschäumung aus einer Schicht (4) Perforationslöcher (7a,b,c...) durch das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) geführt sind und/oder dass zur Verbesserung der Stabilität der Innensohlenanordnung Längsrippen (8a,b,c...) zumindest an einer der Außenseiten des Stabilisierungselementes (3, 3', 3") in Längsrichtung der Sohlenanordnung geführt sind, wobei ein Durchbiegen der Sohlenanordnung bei Belastung des Schuhs mit Absatz von oben durch den Fuß verhindert ist.
 
7. Schuhsystem nach einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Absatz (2, 2', 2") einen Absatzfleck (1) aufweist, der einen Stahlstift (17) mit Dorn umfasst und dass der Absatz (2, 2',2") einen innen liegenden hohlen Stahlstift (18) aufweist, in welchem der Dorn des Stahlstiftes des Absatzfleckes (1) festlegbar ist.
 
8. Schuhsystem nach einem der Ansprüche 1-7 dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den als Steck- und Rastvorrichtung ausgebildeten Befestigungsmitteln (9, 10') des Absatzes (2, 2', 2") und des Stabilisierungselementes (3, 3', 3") Mittel für eine Verklebung dieser Teile gegeben sind.
 
9. Schuhsystem nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass seitlich des Absatzhalterteils (9) an der Unterseite des Stabilisierungselementes (3') Aufnahmebohrungen (23, 24) und am Absatz (2') Montage- und Befestigungsstifte (21, 22) angelegt sind (Figur 10, 11).
 
10. Schuhsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich des Absatzhalterteils (9) an der Unterseite des Stabilisierungselementes (3") Montage- und/oder Befestigungsstifte (27, 28) und seitlich der Aussparung (10') des Absatzes (2") Bohrungen (25, 26) für die Montage- und Befestigungsstifte (27, 28) angelegt sind (Figur 13-15).
 
11. Schuhsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass der als Ansatz an der Unterseite des Stabilisierungselementes (3'; 28) vorspringende Absatzhalterteil (9) quaderförmig ausgebildet ist (Figur 11-12; Figur 14-15; Figur 17).
 
12. Schuhsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der quaderförmige Absatzhalterteil (9) aus zumindest 2 in der Höhe zueinander abgestuften Ansätzen besteht (Figur 11, 12; Figur 14, 15; Figur 17).
 
13. Schuhsystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des quaderförmig ausgebildeten Ansatzes des Absatzhalterteils (9) nach außen zur Rückseite des Absatzes (2) sich unter Bildung eines keilförmigen Ansatzes vergrößert, wobei die Aussparung (10) im Absatz (2) entsprechend zur Rückseite sich vertieft (Figur 4).
 
14. Schuhsystem nach einem der Ansprüche 1 - 13
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28 aus einem stabilen, aber elastischen Kunststoffteil besteht, in welchem eine Stahlfeder (29, 30) eingelassen ist, welche sich vom Bereich des Absatzhalterteils (9) bis über die Länge des Stabilisierungselementes (3, 3', 3"; 27, 28) zumindest bis in den Bereich unter die Quergewölbestütze des zu bildenden, anatomisch geformten Fußbettes (15) erstreckt.
 
15. Schuhsystem nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stahlfeder (25, 26) mittig des Stabilisierungselementes (3, 3', 3") in dessen Längsrichtung verläuft.
 
16. Schuhsystem nach Anspruch 14 oder 15
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) mit eingelassener Stahlfeder (29, 30) im Spritzgussverfahren durch Hybrid-Technik hergestellt ist, wobei eine feste Verbindung der verwendeten Stahl- und Kunststoffmaterialien erfolgt.
 
17. Schuh, insbesondere Damenschuh oder Damensandalette, hergestellt mit Elementen eines Schuhsystems nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 16.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente