[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schuhsystem, vorzugsweise zur Herstellung eines
kompletten Schuhs mit in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz, bestehend aus einer
Innensohlenanordnung mit an der Unterseite anzuordnender äußerer Laufsohle und einem
Stabilisierungselement mit Absatzhalterteil, für den an diesem zu befestigenden Absatz,
ferner bestehend aus einem an der Innensohlenanordnung zu befestigenden Schuhoberteil.
[0002] Des weiteren bezieht sich die Erfindung auf einen Schuh hergestellt aus einem derartigen
Schuhsystem, insbesondere auf einen Damenschuh mit in einem Absatzfleck auslaufenden
Absatz.
[0003] Herkömmliche Schuhe mit einem Absatz, der in einen kleinen Absatzfleck ausläuft und
insofern zumindest im unteren Absatzteil eine Querschnittsfläche in der Größe eines
Pfennigs aufweist und insofern Pfennigabsatz genannt wird, sind bekannt. Solche Schuhe
werden meist (jedoch nicht notwendigerweise) in der Form von Damenschuhen hergestellt
und können Absätze verschiedener Höhe aufweisen. Bekannt sind insbesondere vergleichsweise
hohe Absätze von rund 10 oder mehr Zentimetern. Entsprechende Schuhe können jedoch
auch mit einem Absatz von 3 oder weniger Zentimetern ausgerüstet sein.
[0004] Alle Schuhe dieser Art sind meist durch einen vergleichsweise filigranen Absatz und
eine dünne Brandsohle und Innensohle gekennzeichnet, welche dem Fuß lediglich eine
flache Auflagefläche bieten. Dadurch berührt die Fußunterseite die Brandsohle und
deren Innensohle nur an einigen Punkten (Zehen, Ballen, Ferse).
[0005] Die Hauptbelastung geht auf den Ballen im Vorfuß, da der Fuß durch die Schwerkraft
auf der mehr oder weniger schrägen Ebene der Innensohle des Schuhs nach unten drängt.
Durch die dünne Brandsohle wirken diese Modelle aber sehr elegant.
[0006] Ein Durchbiegen der Innensohle bzw. der Brandsohle derartiger bekannter Schuhe mit
spitzem Absatz bei Belastung von oben durch den Fuß wird durch eine Stahlfeder verhindert,
welche an der Brandsohle angelegt ist.
[0007] Die Konstruktion ist trotzdem so dünn, dass diese Modelle weiterhin sehr elegant
wirken. Die Befestigung des Absatzes erfolgt durch eine zusätzliche Verschraubung
des Absatzes zur Brandsohle. Aufgrund der Verschraubung muss die Brandsohle in diesem
Bereich der Ferse nachträglich mit Leder oder Ähnlichem bezogen werden, da sonst die
Schraube zu sehen und zu spüren wäre.
[0008] Derartige Modeschuhe werden in großen Manufakturen in großer Stückzahl gefertigt,
um diese preiswert herzustellen. Es gibt auch sehr teure Manufakturen mit sehr kleinen
Stückzahlen.
[0009] Um derartige Modeschuhe auch in kleinen Manufakturen oder mit einer kleinen Gruppe
von Arbeitern preiswert herstellen zu können, ist gemäß der
DE 32 23 853 A1 ein Schuhsystem zur Herstellung eines Modeschuhs vorgesehen, welches aus mehreren
Grundbestandteilen besteht und dabei eine anatomisch entsprechend dem Fuß ausgebildete
Innensohlen-Absatzhalter-Einheit, einen demontierbaren Absatz mit einer Befestigungsvorrichtung,
ein Oberteil des Schuhs und eine Laufsohle aufweist.
[0010] Die Innensohlen-Absatzhalter-Einheit wird von einem Hauptteil aus Kunststoffmaterial
gebildet, das zwischen einer oberen und unteren Lage aus blattartigem Material eingeschlossen
ist.
[0011] Zur Montage des Schuhs wird die Innensohlen-Absatzhalter-Einheit in das Oberteil
des Schuhs eingesetzt und mittels eines Absatzhalterteils gesichert, worauf die Laufsohle
an der Unterseite des vorderen Bereichs des Oberteils aufgebracht wird und ein Absatz
einer gewählten Höhe und Ausbildung wieder entfernbar montiert wird.
[0012] Hierzu ist die Innensohlen-Absatzhalter-Einheit mit einem Absatzhalterteil versehen,
der einstückig an dieser angeformt ist und von diesem aus mittig zum Absatz nach unten
vorragt, wobei der Absatzhalterteil eine Montagehilfe im Absatz aufweist. Hierzu ist
im Absatzbereich eine Ausnehmung angeordnet, wobei der Absatzhalterteil durch einen
integralen nach unten gerichteten Vorsprung gebildet ist, welcher in der Ausnehmung
einbringbar und durch Verschraubung lösbar festlegbar ist.
[0013] Durch diesen speziellen technischen Aufbau aus Innensohlen-Absatzhalter-Einheit und
in dem Absatz angelegter Ausnehmung für den Absatzhalterteil lassen sich am Schuh
im nachhinein unterschiedliche Absätze anbringen, sei es optisch oder von den Maßen
her.
[0014] Der Absatz soll eine Höhe zwischen 2 cm und 8 cm aufweisen, wobei er breit, mittelbreit
oder schlank ausbildbar ist.
[0015] Das Hauptteil des Absatzhalters wird in einem Spritzgussverfahren aus Nylon oder
einem anderem Kunststoffmaterial hergestellt, dass üblicher Weise bei der Herstellung
von Schuhabsätzen verwendet wird.
[0016] Zur Herstellung der Innensohlen-Absatzhalter-Einheit werden zwei sauber ausgestanzte
blattförmige Lagen in eine Spritzgussform eingelegt. Die oberen und unteren Flächen
der blattförmigen Lagen sind jeweils konvex bzw. konkav ausgebildet. Während die beiden
blattförmigen Lagen in der Spritzgussform gehalten werden, wird eine gewisse Menge
von plastifiziertem Kunstharz in die Spritzgussform eingespritzt, so dass eine dünne
linsenähnliche Lage zwischen den beiden blattförmigen Lagen gebildet wird.
[0017] Dieses Kunststoffmaterial der linsenähnlichen Lage härtet bei Abkühlen aus und verfestigt
sich, so dass die beiden blattförmigen Lagen mit ihr zu einem Kunststoffkörper vereinigt
werden und als Innensohlen-Absatzhalter-Einheit der Spritzgussform entnehmbar sind.
Als Material des so gebildeten Kunststoffkörpers bzw. der Innensohlen-Absatzhalter-Einheit
wird vorzugsweise dasselbe Nylonmaterial, ABS-Material oder Polyurethan oder Ähnliches
verwendet, wie es üblicher Weise bei der Herstellung von festen, jedoch biegsamen
Innensohlen und Laufsohlen von Modeschuhen verwendet wird.
[0018] Die Herstellung eines Schuhs mit hohem Absatz aus den Bestandteilen eines Schuhsystems
gemäß der
DE 32 23 853 A1 weist jedoch zahlreiche Nachteile auf:
[0019] Zunächst bleibt die Herstellung eines Schuhs nach der
DE 32 23 853 A1 insofern aufwendig und kostenintensiv, als eine Innensohlen-Absatzhalter-Einheit
in Form eines mehrschichtigen Kunststoffkörpers aus in Abstand befindlichen blattförmigen
Lagen in einer Spritzgussform herzustellen ist, wobei der Kunststoffkörper aus starrem
Nylon-, ABS-Material oder festem Polyurethan gebildet wird. Er stellt insofern eine
starrem, im Wesentlichen nicht verformbare Einlage dar, was ebenfalls von Nachteil
ist. Außerdem ist trotz der konkaven bzw. konvexen Ausbildung der oberen und unteren
blattförmigen Lage die Ausbildung eines anatomischen Fußbettes nur unzureichend möglich.
[0020] Zur Befestigung des Absatzes bedarf es eines in diesem bereits in der Spritzgussform
einzubringenden Absatzhalterteils, wobei an diesem und dem Absatz spezielle Montagehilfen,
insbesondere eine Verschraubung des Absatzes anzulegen ist. Diese Montagehilfen sind
insofern anzulegen, als der Absatz entsprechend einer zu wählenden Höhe und Ausbildung
wieder entfernbar montiert werden soll. Insbesondere bei Absätzen mit schmalen Absatzflecken
ist insofern keine absolut feste Halterung des Absatzes zur verwendeten Innensohlenanordnung
erzielbar. Außerdem muss aufgrund der Verschraubung auch bei der
DE 32 23 853 A1 die Brandsohle im Fersenbereich nachträglich mit Leder oder Ähnlichem bezogen werden,
da sonst die Schraube zu sehen und zu spüren wäre.
[0021] Gemäß der
DE 10111 229 C1 ist die Herstellung einer Innensohle aus zwei übereinander angeordneten Sohlenkomponenten,
nämlich einer Zwischensohle und einem Unterstützungselement bestehend aus Kunststoff
und hoher mechanischer Stabilität im Vergleich zu den Eigenschaften der verwendeten
Zwischensohle bekannt, wobei das Unterstützungselement aus einer Nylon-Modifikation
oder einem thermoplastischen Elastomer auf Polyurethanbasis gebildet wird.
[0022] Unterstützungselement und Zwischensohle weisen ein Material auf gleicher Polymer-Basis
auf, wobei dieses jeweils aber unterschiedliche mechanische Eigenschaften besitzt.
Das Unterstützungselement besitzt andere mechanische Eigenschaften als die Zwischensohle,
da ein anderer Grad der Vernetzung der enthaltenen makromolekularen Stoffe als bei
dem EVA der Zwischensohle vorgesehen ist.
[0023] Das Verbinden der Zwischensohle und des Unterstützungselementes erfolgt in einer
Vulkanisierform ohne Verbindungsmittel lediglich unter Anwendung von Wärme und Druck.
[0024] Die Herstellung eines Schuhs nach der Lehre der
DE 10111 229 C1 bedingt folgende Nachteile: Es ist keine anatomische Ausbildung für eine Fußbettung
vorgesehen. Die Materialauswahl ist eingeschränkt, weil eine Vulkanisierung ohne Verbindungsmittel
nur möglich ist, wenn Zwischensohle und Unterstützungselement die gleiche Polymerbasis
aufweisen. Elegantere Materialien können dagegen keine Verwendung finden. Außerdem
ist die erreichbare Minimaldicke der so gebildeten Innensohle vergleichsweise hoch.
Derartige Sohlenelemente mit Unterstützungselement werden deshalb primär für Sportschuhe
verwendet und sind insofern insbesondere nicht zur Herstellung von eleganten Schuhen
mit Absätzen geeignet.
[0025] Ausgehend von dem geschilderten Stand der Technik, insbesondere der
DE 32 23 853 A1, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Schuhsystem für einen
Schuh mit einem in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz bzw. einen daraus gebildeten
Schuh zu schaffen.
[0026] Gegenüber dem Schuhsystem gemäß der
DE 32 23 853 A1 ist ferner die spezielle Aufgabe gegeben, einen Schuh mit Absatz, insbesondere einen
Damenschuh mit in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz zu schaffen, wobei der Aufbau
des Schuhs und die Absatzbefestigung über eine Innensohlenanordnung mit äußerer Laufsohle
ohne Verwendung einer Brandsohle und einer dort anzuordnenden Stahlfeder erfolgt.
Auf der Oberseite der Innensohlenanordnung soll unmittelbar das Oberteil des Schuhs
befestigbar sein,
wobei an der Unterseite der Innensohlenanordnung unmittelbar die Befestigung auch
eines in einem bloßen Absatzfleck auslaufenden Absatzes möglich sein soll,
und somit eine hochfeste Verbindung zwischen Innensohlenanordnung und Absatz gegeben
ist.
[0027] Die Gesamtstärke des Aufbaus der Innensohlenanordnung mit Laufsohle soll möglichst
so dünn und elegant wie bei herkömmlichen Schuhen mit Absatz sein, welche eine dünne
Brandsohle mit verschraubtem Absatz aufweisen und Stahlfedern, die bei Belastung ein
Durchbiegen der Innensohle und der Brandsohle verhindern.
[0028] Neben der Beibehaltung der eleganten Optik derartiger Damenschuhe mit Absatz soll
dem Fuß aber zusätzlich durch ein vorgesehenes Fußbett in der Oberseite der Innensohlenanordnung
möglichst weitgehend über die gesamte Fußlänge eine optimale Unterstützung durch die
Kontur des Fußbettes gegeben werden, so dass das ohnehin ungesunde Stehen und Laufen
auf Schuhen mit Absätzen so bequem wie möglich gemacht wird und die Belastungen des
Körpers beim Gehen und Stehen möglichst gering sind.
[0029] Die Innensohlenanordnung soll dabei aus einem formstabilen Kunststoff mit angeschäumtem
äußeren weichen Bereich mit guter Rückstellfähigkeit bestehen, wobei insofern unmittelbar
auf der Oberseite die Kontur des Fußbettes einprägbar ist.
[0030] Ausgehend von einem Schuhsystem der eingangs genannten Art gemäß der
DE 32 23 853 A1 ist zur Lösung dieser Aufgabe gemäß Anspruch 1 ein Schuhsystem aus einer Innensohlenanordnung
mit an der Unterseite anzuordnender äußerer Laufsohle und einem Stabilisierungselement
mit Absatzhalterteil, für den an diesen zu befestigenden Absatz,
ferner bestehend aus einem an der Innensohlenanordnung zu befestigenden Schuhoberteil
vorgesehen.
Ferner zur Bildung eines derartigen Schuhs gemäß Anspruch 17 ein aus den Teilen dieses
Schuhsystems hergestellter Schuh.
[0031] Das Schuhsystem gemäß Anspruch 1 zeichnet sich dabei des Weiteren dadurch aus, dass
es ein Stabilisierungselement aufweist, das aus einem formstabilen, harten und gleichzeitig
elastischen Material hergestellt ist. Dieses Stabilisierungselement kann damit gleichsam
das Rückgrat eines aus dem erfindungsgemäßen Schuhsystem hergestellten Schuhs bilden.
Auf eine der zusätzlichen Stabilisierung des Stabilisierungselementes dienende Stahlfeder,
wie diese bei einem mit Brandsohle versehenen Schuh zu verwenden ist, kann verzichtet
werden.
[0032] Das Stabilisierungselement ist mit einer weichen, geschäumten Schicht umgeben. Hierdurch
wird die Möglichkeit geschaffen, auf eine Brandsohle zu verzichten, da die weiche
Schicht auch auf der Oberseite, d.h. der dem Fuß zugewandten Seite, des Stabilisierungselements
vorgesehen ist und insofern eine für den Fuß angenehme Oberfläche bilden kann. Deshalb
kann die Brandsohle entweder ganz entfallen oder nur in einer einfacheren Ausführung
vorgesehen werden. Die Herstellung kann weiter dadurch vereinfacht werden, dass die
Schicht in einem simplen Verfahren auf das Stabilisierungselement aufgespritzt wird.
Die äußere Umschäumung durch einen weichen Stoff, wobei das Stabilisierungselement
insofern in dieser Umschäumung mittig zu liegen kommt, ermöglicht dabei gleichzeitig
eine optimale Unterstützung der gesamten Fußsohle im Schuh, so dass eine ungleichmäßige
Belastung der Fußsohle und ungesunde Belastung des Körpers weitgehend vermieden wird.
[0033] Das Stabilisierungselement weist weiterhin einen auf der Unterseite im Fersenbereich
angeformten, als Absatzhalter wirkenden und nach unten vorspringenden Ansatz auf.
Der Absatz ist mit diesem Absatzhalterteil des Stabilisierungselements der Innensohlenanordnung
festlegbar. Dies wird dadurch erreicht, dass der Absatz eine entsprechende negative
Aussparung aufweist, in die der vorspringende Ansatz des Absatzhalterteils eingreift.
Der vorspringende Ansatz des Absatzhalterteils und die entsprechende negative Aussparung
des Absatzes sind dabei jeweils so bemessen, dass sie zueinander form- und oder kraftschlüssig
passen. Zusätzlich sind arretierbare Einrast- oder Steckmittel oder sonstige geeignete
Befestigungsmittel vorgesehen, die bewirken, dass der Absatz insgesamt fest mit dem
Absatzhalterteil verbunden ist.
[0034] Insgesamt ist durch diese Anordnung aus Absatz und Absatzhalter eine kostengünstige
und feste Montage eines Absatzes gegeben. Insbesondere auf eine Verschraubung des
Absatzes, die regelmäßig eine zusätzliche Abdeckung des Schraubenkopfes erfordert,
kann verzichtet werden, ohne die sichere Verbindung von Absatz und übrigem Schuh zu
gefährden. Die Herstellung des Schuhs wird ferner dadurch vereinfacht, dass das Stabilisierungselement
nicht nur die Brandsohle überflüssig macht, sondern gleichzeitig auch noch die einstückig
angeformte Absatzhaltereinheit aufweist.
[0035] Die erforderliche Anzahl der Bauteile zur Schuhherstellung wird dadurch weiter reduziert
und das Herstellungsverfahren weiter vereinfacht und verbilligt. Ferner lassen sich
auf dem Stabilisierungselement, das insofern den Hauptbestandteil des Schuhs darstellt,
einfach verschieden gestaltete Schuhoberteile und Absätze anbringen, was die Flexibilität
in und für die Fertigung verschiedener Schuhmodelle erhöht.
[0036] Durch bevorzugte Ausführungsformen, wie sie in den Ansprüchen 2 bis 16 beschrieben
sind, lassen sich weitere Vorteile erreichen:
[0037] Durch die neue Konstruktion des Schuhsystems gemäß Anspruch 3, wonach die Umschäumung
an der Oberseite des Stabilisierungselementes ein Fußbett bildet, berührt die Unterseite
des Fußes auf ihrer gesamten Fläche das weiche umschäumte Kunststoffmaterial der äußeren
Schicht des Stabilisierungselementes. Die Innensohlenanordnung bildet somit ein Fußbett
über die gesamte Unterseite des Fußes.
[0038] Damit verteilt sich die Belastung trotz der schrägen Haltung über der gesamten Unterseite
des Fußes, wobei der Fußballen gegenüber herkömmlichen Schuhen mit Absätzen deutlich
entlastet wird. Dies gilt insbesondere für die Fußunterseite, wobei dort das innere
Quergewölbe des Fußes entsprechend stark von dem geschäumten Kunststoffmaterial der
äußeren Schicht des Stabilisierungselementes unterstützt wird.
[0039] Insofern ist dort besonders stark ein optischer Unterschied gegenüber herkömmlichen
Schuhen mit hohen Absätzen gegeben.
[0040] Der Fuß steht in diesem Bereich dagegen bei den herkömmlichen Schuhen mit Absatz
und Brandsohle deutlich hohl, also ohne Unterstützung.
[0041] Insbesondere bei Ausbildung des Stabilisierungselementes gemäß Anspruch 2 aus einem
stabilen harten, aber elastischen Kunststoffteil, wobei gemäß Anspruch 3 ferner vorgesehen
ist, dass die das Stabilisierungselement umgebende geschäumte äußere Schicht aus einem
weichen Kunststoffmaterial mit guter Rückstellfähigkeit besteht und dabei bereits
an der Oberseite dieser Schicht ein Fußbettbereich in Form einer anatomisch geformten
Fußbettung eingeformt ist,
ist es möglich, die Gesamtstärke der verwendeten Innensohlenanordnung trotz der Einformung
des Fußbettes äußerst dünn und elegant zu halten, wobei gleichzeitig in dieser bloßen
Innensohlenanordnung aus Kunststoff mit festgelegtem Absatz eine gegenüber Schuhen
mit Absätzen vergleichbare Stabilität gegeben ist, welche eine Brandsohle mit Stahlfeder
zu deren Stabilisierung sowie einen angeschraubten Absatz aufweisen.
[0042] Der Absatzfleck besteht aus einem robusten Kunststoff, z.B. einen thermoplastischen
Kunststoff mit guten Abriebwerten, in welchen gemäß vorteilhafter Ausführung der Unteransprüche
ein Stahlstift mit Haltedorn eingespritzt ist.
[0043] Der Absatz des Schuhs ist ebenfalls aus einem stabilen Werkstoff, z.B. ABS hergestellt,
wobei dieser sehr hart aber kratz-, schlag- und bruchfest ist.
[0044] Im Inneren des Absatzes ist ein hohler Stahlstift vorgesehen, in welchen der Dorn
des Stahlstiftes des Absatzfleckes montierbar ist.
[0045] Gemäß Unteranspruch 6 sind zur Verbesserung der Verbindung des Stabilisierungselementes
und dessen umschäumter äußerer Schicht Perforationslöcher durch das Stabilisierungselement
angelegt. Zur Verbesserung der Stabilität der Innensohlenanordnung sind zumindest
an einer der Außenseite des Stabilisierungselementes in Längsrichtung der Sohlenanordnung
vorspringende Längsrippen angeformt, wobei insofern ein Durchbiegen der Sohlenanordnung
bei Belastung des Schuhs mit Absatz von oben durch den Fuß auch bei größerer Belastung
verhindert wird.
[0046] Die das Stabilisierungselement umgebende Schicht besteht vorzugsweise aus einem thermoplastischen
Elastomer auf Urethanbasis, wobei insofern ein elastischer Werkstoff mit sehr guter
Verschleißfähigkeit und hohem Rückstellvermögen gegeben ist.
[0047] In dieses Material lässt sich insofern eine anatomisch geformte Fußbettung einformen,
wobei alle wesentlichen Bestandteile einer derartigen anatomischen Fußbettung gegeben
sind, also eine tiefe Fersenschale, welche dem Fuß festen Halt gibt,
eine innere und äußere Längsgewölbestütze, welche dem Fuß beim Auftreten Balance verleihen
und welche für einen natürlichen, richtigen Stand des Fußes sorgen,
ein Zehengreifer, welcher die optimale Führung der Zehen für eine natürliche Abrollbewegung
des Fußes sicherstellt,
ein flexibles Bettungsmaterial mit besonders hohem Tragekomfort und ein äußerer Bettungsrand,
welcher seitlich am Außenrand der Bettung hochgezogen ist und den Fuß bettet und schützt.
[0048] Gemäß vorteilhafter Ausbildung und besonders zur komfortabel gepolsterten Lagerung
des Fußes im Bereich der Pelotte und Ferse sind des weiteren in der anatomisch geformten
Fußbettung Aussparungen zum Einlegen eines Fersenpolsters und einer Quergewölbepelotte
vorgesehen, die weicher als die geschäumte Schicht des Stabilisierungselementes sind.
[0049] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausbildungen des Schuhsystems anhand einer Damensandalette
mit Fersenriemen sowie zwei Fangriemen mit Schnalle mit Bezug auf deren Zeichnungen
beschrieben.
[0050] In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1
eine perspektivische Darstellung der Damensandalette mit Fersenriemen, mit zwei Fangriemen
und hohem Absatz, gesehen von der Seite vorne;
Figur 2
eine Draufsicht auf die Damensandalette unter Darstellung des Fußbettes sowie der
beiden Fangriemen mit Fersenriemen;
Figur 3
eine perspektivische Darstellung der Damensandalette unter Darstellung der Laufsohle
sowie des dort am äußeren Ende angelegten Absatzes, welcher spitz auf einen Absatzfleck
zuläuft,
sowie Darstellung der am Schuh seitlich innen liegenden Seite der Sohlenanordnung
mit den beiden Fangriemen;
Figur 4, 5 und 6
drei zu verwendende Schuhbauteile des Schuhsystems, teilweise im Rohzustand, teilweise
als Halbfabrikat, nämlich ein aus einem stabilen Kunststoffwerkstoff (ABS)) hergestellter
Absatz, ein in der zu verwendenden Innensohlenanordnung als Unterstützung anzuordnendes
Stabilisierungselement und die Innensohlenanordnung als solche, bestehend aus Stabilisierungselement
und einer dieses außen umgebenden Kunststoffschicht aus stabilem aber weichem Material.
(z. B. TPU), wobei in diese Schicht an der Oberseite bereits eine anatomisch geformte
Fußbettung eingeformt ist.
Zur Verankerung des Absatzes an dieser Innensohlenanordnung ist dort ein an deren
Unterseite vorstehendes quaderförmiges Absatzhalterteil gemäß Figur 11 oder ein keilförmig
abgeschrägtes Absatzhalterteil entsprechend der sich vertiefenden Ausnehmung an der
Oberseite des Absatzes nach Figur 4 ausgebildet;
Figur 7
eine perspektivische Darstellung eines zu verwendenden Absatzfleckes mit zur Befestigung
dienendem, vorstehendem Stahlstift mit Dorn;
Figur 8, Figur 9
eine Draufsicht auf das zu verwendende Fersenpolster sowie die Quergewölbepelotte,
welche in Aussparungen des Fußbettes einzusetzen sind;
Figur 10
eine Darstellung des unveredelten Absatzes gemäß Figur 4, also im Rohzustand, mit
einer modifizierten Ausnehmung für das gemäß Figur 11 und 12 abgeänderte Absatzhalterteil
Figur 11
im Gegensatz zu der Darstellung der Oberseite gemäß Figur 5 eine Ansicht der Unterseite
des um 90° gedreht dargestellten Stabilisierungselementes unter Darstellung dort eingelassener
Perforationslöcher sowie zusätzlich vorstehender Längsrippen sowie des zur Verankerung
des Absatzes an der Unterseite des Stabilisierungselementes vorspringenden Absatzhalterteils,
welches gegenüber dem in der keilförmigen Ausnehmung der Figur 4 zu verwendenden keilförmigen
Absatzhalterteil abgestuft ausläuft (zusätzlicher schmaler äußerer Ansatz).
Figur 12
im Gegensatz zu Figur 6 eine Darstellung der Innensohlenanordnung mit Stabilisierungselement
der Figur 11 von der Unterseite, wobei aus der umschäumten Schicht das vom Stabilisierungselement
an der Unterseite vorstehende Absatzhalterteil zu erkennen ist sowie Perforationslöcher,
welche durch das Stabilisierungselement geführt sind und sich im Bereich der an der
Unterseite dieser Stabilisierungsschicht gegebenen angeschäumten Schicht fortsetzen;
Figur 13
eine Darstellung eines abgeänderten Absatzes gemäß Figur 10, wobei die Aussparung
wiederum zur Aufnahme eines blockförmigen bzw. quaderförmigen Absatzhalterteils ausgebildet
ist, welches einen zusätzlichen äußeren kleinen Ansatz aufweist (Abstufung), dabei
aber seitlich zwei beabstandete Bohrungen zur Aufnahme von am Stabilisierungselement
seitlich des Absatzhalterteils vorgesehenen Montage- und Befestigungsstiften aufweist.
Figur 14
eine Darstellung der Unterseite dieses Stabilisierungselementes mit den zwei seitlich
des Absatzhalterteils vorstehenden Montage- und Befestigungsstiften.
Figur 15
eine Darstellung der kompletten Innensohlenanordnung aus dem Stabilisierungselement
der Figur 14 und der dieses umgebenden geschäumten Schicht.
Figur 16
eine Darstellung der Oberseite eines abgeänderten Stabilisierungselementes ohne Vorsprünge
oder Längsrippen gemäß Figur 5 mit mittig eingelassener, sich in dessen Längsrichtung
erstreckender Stahlfeder zur zusätzlichen Verstärkung des Stabilisierungselementes.
Figur 17
eine Darstellung der Unterseite eines abgeänderten Stabilisierungselementes nach Figur
11 unter Darstellung der dort vorstehenden, in Abstand zu einander verlaufenden beiden
Längsrippen und Andeutung der eingelassenen Stahlfeder, welche sich vom Absatzhalterteil
nach links bis in den vorderen Bereich des Stabilisierungselementes erstreckt.
[0051] Die Damensandalette (20) weist gemäß Figur 1 und 3 einen Absatz (2) in Höhe von etwa
10 cm auf, wobei dieser bereits in der obersten Hälfte sich auf einen Querschnitt
eines Pfennigabsatzes verjüngt und unten am Absatz ein Absatzfleck (1) angelegt ist.
Die Höhe des Absatzes ist beispielhaft. Denkbar wären auch höhere Absätze oder deutlich
niedrigere Absätze.
[0052] Absatzfleck (1) und Absatz (2) werden durch einen im Absatzfleck eingespritzten Stahlstift
(17) mit vorstehendem Dorn befestigt, wobei dieser Dorn in einem innen liegenden hohlen
Stahlstift (18) des Absatzes (2) eingesetzt wird, wobei der Absatz aus einem ABS Kunststoff
besteht.
[0053] Der Aufbau des Absatzes (2) ist in Figur 4 dargestellt. Zur Befestigung weist er
eine negative Aussparung (10) für ein Absatzhalterteil der Innensohlenanordnung (3,4)
auf.
[0054] Die negative Aussparung (10) an der oberen Rückseite des Absatzes entspricht einem
keilförmigen, an der Unterseite im Fersenbereich einstückig angeformten, als Absatzhalterteil
wirkenden Ansatz des Stabilisierungselementes (3), welches in Figur 5 und 6 mit seiner
Oberseite dargestellt ist.
[0055] Zur Herstellung der Innensohlenanordnung (3,4) der Damensandalette wird das Stabilisierungselement
(3) in einer Produktionsform der Innensohlenanordnung (3,4) so arretiert, dass zur
Bildung einer ausschäumenden äußeren Schicht (4) des Stabilisierungselementes (3)
die äußere Schicht um das Stabilisierungselement herumgespritzt werden kann.
Die äußere Schicht wird aufgeschäumt, wobei diese aus einem stabilen, aber weichen
Material mit guter Rückstellfähigkeit (TPU) besteht.
[0056] Dieser Werkstoff ist elastisch und weist zudem gute Verschleißfähigkeit neben dem
gewünschten Rückstellvermögen auf.
[0057] Die Verbindung der äußeren umspritzten Schicht (4) zum Stabilisierungselement (3)
wird dadurch erhöht, dass Perforationslöcher (7a,b,c) gemäß Figur 5 im Stabilisierungselement
(3) angelegt sind, wobei diese dazu dienen, dass das thermoplastische Polyurethan
der Schicht (4) durch diese Löcher hindurchfließen kann, wobei die zu verbindenden
Teile (3,4) somit quasi untrennbar sind.
[0058] Bereits auf Grund der Steifigkeit des Stabilisierungselementes (3) wird ein Durchbiegen
des Stabilisierungselementes bzw. der Innensohlenanordnung (3,4) und des auf dessen
Oberseite gebildeten Fußbetts (15) bei Belastung des Schuhs von oben durch den Fuß
verhindert.
[0059] Es bedarf keiner bei herkömmlichen Damenschuhen mit hohem Absatz angeordneten Brandsohle
und somit auch keiner an dieser im allgemeinen verwendeten Stahlfeder, um das Durchbiegen
zu verhindern.
[0060] Nur durch diese spezielle Verbindung des Stabilisierungselementes (3) und der diese
umgebenden aufgeschäumten äußeren Schicht (4) kann die Innensohlenanordnung und deren
Konstruktion so dünn ausgeführt werden, dass eine Beibehaltung der eleganten Optik
herkömmlicher Damenschuhe mit Absätzen und Brandsohle und dazu angeordneter Stahlfeder
trotz der optimalen Unterstützung im Fußbett gegeben ist.
[0061] Auf der Oberseite der fertigen Innensohlenanordnung (3,4) mit innen liegendem Stabilisierungselement
(3) und äußerem Fußbett (15) wird vorzugsweise ein Fersenpolster (5) und eine Quergewölbepilotte
(6) aufgebracht.
[0062] Hierzu sind im Fußbett (15) Aussparungen (12,13) vorgesehen.
[0063] Nach Einbringung dieser Teile wird die gesamte Innensohlenanordnung mit dem bereits
an dem Stabilisierungselement (3) befestigten Absatz mit einer dünnen Schicht, z.B.
Leder bezogen. Dies wird mit einem speziellen Leisten bewerkstelligt, welcher die
exakte negative Form des Fußbettes (15) bzw. der Innensohlenanordnung (3,4) hat und
außerdem spezielle Grate aufweist, so dass alle markanten Merkmale wie die Konturen
der Trittspuren im Fußbett auch nach dem Beziehen markant bleiben und der Bezugsstoff
keine Falten, Blasen oder ähnliches aufweist.
[0064] Außerdem werden die weichen Latexteile durch entsprechende Aussparungen im Leisten
nicht komprimiert, bleiben dadurch elastisch und in Form.
[0065] Danach wird das Schuhoberteil (16) (Schaft) je nach gewünschtem Modell auf die bezogene
Innensohlenanordnung (3,4) montiert ("gezwickt").
[0066] In dem abgeänderten Stabilisierungselement (3') gemäß Figur 11 steht an der Unterseite
im Fersenbereich ein quaderförmiger Abstandshalterteil (9) vor. Entsprechend weist
der gemäß Figur 10 zu befestigende modifizierte Absatz (2') auf seiner der Unterseite
der Sohlenanordnung zu gewandten Seite eine dieser Form entsprechende negative quaderförmige
Aussparung (10') auf.
[0067] Gegenüber dem in Figur 5 von der Oberseite dargestellten Stabilisierungselement,
welches bis auf durchgehenden Perforationslöcher (7a,b,c) glatte Außenseiten aufweist,
also keine zur Verstärkung dienende Vorsprünge oder Rippen, sind bei dem abgewandten
Stabilisierungselement (3') zur Verbesserung der Stabilität (Biegefestigkeit) auf
der Unterseite zwei beabstandete Längsrippen (8a,b) in Längsrichtung des Stabilisierungselementes
(3') geführt. Es wird somit ein Durchbiegen des Sohlenanordnung bei Belastung des
Schuhs mit Absatz durch den Fuß verhindert.
[0068] Nachdem der Absatz (2') nach Wunsch des Designers veredelt wurde (lackiert, galvanisiert,
bezogen mit Leder etc.), wird dieser mit der Innensohlenanordnung (3',4) hochfest
verbunden.
[0069] Dies wird durch eine Verklebung erzielt und durch eine form- und kraftschlüssige
Verbindung des quaderförmigen Absatzhalterteils (9) und der dieses Teil aufnehmenden
negativen Aussparung (10').
[0070] Bei herkömmlichen Schuhen mit Absätzen und Brandsohlen ist eine zusätzliche Verschraubung
der Brandsohle mit dem Absatz notwendig, um die notwendige Stabilität zu gewährleisten.
[0071] Bei der vorliegenden Konstruktion ist dies aufgrund der Stabilität, die zwischen
quaderförmigen Absatzhalterteils (9) des Stabilisierungselementes (3') und Aussparung
(10') im Absatz (2') erzielt wird sowie der fakultativ zusätzlich vorgesehenen Verklebung
nicht notwendig.
[0072] Da eine zusätzliche Verschraubung von Absatz und Stabilisierungselement nicht notwendig
ist, wird erfindungsgemäß somit insbesondere vermieden, dass aufgrund einer Verschraubung,
wie bei Brandsohlen vorgesehen, nachträglich der Bereich der Innensohle (Ferse) mit
Leder oder ähnlichem bezogen werden muss. Somit bleibt die elegante Optik der mit
Leder bezogenen Innensohlenanordnung (Fußbett) erhalten, ohne durch Nähte oder Schnittkanten
von zusätzlichen Bezugschichten beeinträchtigt zu werden.
[0073] Zur Fertigstellung des Schuhs ist lediglich auf der Unterseite der Innensohlenanordnung
(3,4) noch eine Laufsohle (11) zu befestigen.
[0074] Die Anlage einer zusätzlichen Brandsohle erfolgt erfindungsgemäß nicht.
[0075] Gemäß Figur 10-12 erfolgt somit in modifizierter Ausführungsform die Befestigung
des Absatzes über das abgeänderte Absatzhalterteil (9) und eine negativ dazu geformte
Aussparung (10'), wobei dessen blockförmiger Ansatz unter Abstufung in einen zusätzlichen
kleineren Ansatz übergeht. Seitlich hierzu ist wie auch in der Ausführungsform nach
Figur 13-15 eine zusätzliche Befestigung über zusätzliche Montage- und Befestigungsstifte
(21, 22) sowie Öffnungen (23, 24) von Aufnahmebohrungen hierfür vorgesehen.
[0076] In der abgewandelten Ausführungsform des Stabilisierungselementes (27) gemäß dem
Stabilisierungselement (3) ohne Vorsprünge oder Längsrippen nach Figur 5 ist zusätzlich
mittig eine sich in Längsrichtung erstreckende Stahlfeder (29) eingelassen. Durch
diese wird eine zusätzliche Verstärkung des Stabilisierungselementes erreicht und
damit ein Durchbiegen bei Belastung der Innensohlenanordnung bzw. des daraus gebildeten
Schuhs auch bei größeren Gewichten und Kräften zuverlässig verhindert.
[0077] Entsprechend dem Stabilisierungselement (3') der Figur 11 ist gemäß Figur 17 eine
Änderung hierzu vorgesehen, wobei das dort dargestellte Stabilisierungselement (28)
ebenfalls eine zusätzliche Stahlfeder (30) aufweist, welche sich vom Bereich des Absatzhalterteils
(9) bis über die Länge des Stabilisierungselementes (28) zumindest bis in dem Bereich
unter die Quergewölbestütze des zu bildenden, anatomisch geformten Fußbettes (15)
des Schuhs erstreckt. Zusätzlich verlaufen weiter wie in Figur 11 Längsrippen (8a,b).
[0078] Die Stabilisierungselemente (27,28) mit eingelassener Stahlfeder (29,30) werden dabei
jeweils im Spritzgussverfahren durch Hybrid-Technik hergestellt, wobei insofern eine
feste Verbindung der verwendeten unterschiedlichen Stahl- und Kunststoffmaterialien
erfolgt.
[0079] Die Stabilisierungselemente (27,28) sind ebenfalls aus einem Acrylnitril/Butadien/Styrol-Werkstoff
gebildet, wobei auch der zu verwendende Absatz (2,2') aus dem gleichen Kunststoffmaterial
gebildet ist. Die geschäumte Schicht zur Bildung der Fußbettung ist auf dem Stabilisierungselement
ebenfalls aus einem thermoplastischen Elastomer auf Urethanbasis, also aus einem thermoplastischen
Polyurethan gebildet, wie im Fall der Stabilisierungselementes (3,3',3").
Bezuasziffernliste
[0080]
- Absatzfleck
- 1
- Absatz
- 2, 2', 2"
- Stabilisierungselement
- 3, 3', 3", 27, 28
- Geschäumte, das Stabilisierungselement
- (3) umgebende Schicht
- 4, 4', 4"
- Innensohlenanordnung
- 3, 4; 3', 4'; 3", 4"
- Fersenpolster
- 5
- Quergewölbepelotte
- 6
- Perforationslöcher
- 7a,b,c...
- Längsrippen
- 8a,b,...
- Absatzhalterteil (vorspringender Ansatz
- des Stabilisierungselementes (3))
- 9
- negative Aussparung im Absatz (2)
- 10, 10'
- Befestigungsmittel
- 9, 10
- Laufsohle
- 11
- Aussparungen
- 12, 13
- Oberseite der umschäumten Schicht
- 14
- anatomisch geformtes Fußbett in der Oberseite (14)
- 15
- Schuhoberteil
- 16
- Stahlstift mit Dorn
- 17
- hohler Stahlstift
- 18
- Fangriemen
- 19a, b, c,
- Damensandalette mit hohem Absatz
- 20
- Montage- und Befestigungsstifte an (2')
- 21, 22
- Öffnungen der Aufnahmebohrungen hierfür
- 23, 24
- Montage- und Befestigungsstifte
- am Stabilisierungselement (3")
- 27, 28
- Öffnungen hierfür an Absatz (2")
- 25, 26
- Stahlfeder im Stabilisierungselement (27)
- 29
- Stahlfeder im Stabilisierungselement (28)
- 30
1. Schuhsystem, vorzugsweise zur Herstellung eines kompletten Schuhs mit in einem Absatzfleck
(1) auslaufenden Absatz (2, 2', 2"), bestehend aus einer Innensohlenanordnung (3,
4; 3', 4'; 3", 4") mit an der Unterseite anzuordnender äußerer Laufsohle (11) und
einem Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) mit Absatzhalterteil (9), für den
an diesem zu befestigenden Absatz (2, 2', 2"),
ferner bestehend aus einem an der Innensohlenanordnung zu befestigenden Schuhoberteil
(16),
dadurch gekennzeichnet,dass
a) das Stabilisierungselement (3, 3', 3") als elastisches Werkstück aus einem stabilen
harten Werkstoff hergestellt ist und von mindestens einer Schicht (4, 4', 4") eines
weichen, geschäumten Materials umgeben ist,
b) das Stabilisierungselement (3, 3', 3") einen von der Unterseite im Fersenbereich
abstehenden, einstückig, angeformten, als Absatzhalterteil (9) wirkenden, mittig zum
Absatz (2, 2', 2") nach unten vorspringenden Ansatz aufweist,
c) der Absatz (2, 2', 2") auf seiner der Innensohlenanordnung zugewandten Seite als
Aufnahmevorrichtung eine der Form des Absatzhalterteils (9) bzw. Ansatzes entsprechende
negative Aussparung (10, 10') aufweist,
d) der Absatz (2, 2', 2") mit dem Absatzhalterteil (9) des Stabilisierungselements
(3, 3', 3"; 27, 28) durch arretierbare Befestigungsmittel (9,10') in Form einer Rast-
und/oder Steckvorrichtung festlegbar ist,
e) der als Ansatz vorspringende Absatzhalterteil (9) und die Aussparung (10, 10')
des Absatzes (2, 2', 2") derart zueinander form- und/oder kraftschlüssig bemessen
und geformt sind, dass der Absatz (2, 2', 2") mit dem Absatzhalterteil (9) im Zusammenwirken
mit den arretierbaren Befestigungsmitteln (9, 10') fest miteinander verbindbar ist.
2. Schuhsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,dass
das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) der Innensohlenanordnung aus einem
stabilen aber elastischen Kunststoffteil besteht.
3. Schuhsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schicht (4, 4', 4"), mit der das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) umschäumt
ist, aus einem weichen Kunststoff mit guter Rückstellfähigkeit besteht, wobei in der
Oberseite (14) dieser Umschäumung der Fußbettbereich in Form eines anatomisch geformten
Fußbettes (15) eingeformt ist.
4. Schuhsystem nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Absatz (2, 2', 2") und das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) aus einem
Acrylnitril/Butadien/Styrol-Werkstoff, also aus einem Terpolymer, das aus den drei
Grundmonomeren Acrylnitril, Butadien und Styrol zusammengesetzt ist, besteht
und die geschäumte Schicht (4, 4', 4") aus einem thermoplastischen Elastomer auf Urethanbasis,
also einem thermoplastischen Polyurethan.
5. Schuhsystem nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Oberseite der Schicht (4, 4', 4") bzw. in dem angelegten anatomisch geformten
Fußbett (15) Aussparungen (12,13) zum Einlegen eines Fersenpolsters (5) und einer
Quergewölbepelotte (6) eingelassen sind.
6. Schuhsystem nach einem der Ansprüche 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Verbesserung der Verbindung des Stabilisierungselementes (3, 3', 3"; 27, 28) und
dessen Umschäumung aus einer Schicht (4) Perforationslöcher (7a,b,c...) durch das
Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) geführt sind und/oder dass zur Verbesserung
der Stabilität der Innensohlenanordnung Längsrippen (8a,b,c...) zumindest an einer
der Außenseiten des Stabilisierungselementes (3, 3', 3") in Längsrichtung der Sohlenanordnung
geführt sind, wobei ein Durchbiegen der Sohlenanordnung bei Belastung des Schuhs mit
Absatz von oben durch den Fuß verhindert ist.
7. Schuhsystem nach einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Absatz (2, 2', 2") einen Absatzfleck (1) aufweist, der einen Stahlstift (17) mit
Dorn umfasst und dass der Absatz (2, 2',2") einen innen liegenden hohlen Stahlstift
(18) aufweist, in welchem der Dorn des Stahlstiftes des Absatzfleckes (1) festlegbar
ist.
8. Schuhsystem nach einem der Ansprüche 1-7 dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den als Steck- und Rastvorrichtung ausgebildeten Befestigungsmitteln
(9, 10') des Absatzes (2, 2', 2") und des Stabilisierungselementes (3, 3', 3") Mittel
für eine Verklebung dieser Teile gegeben sind.
9. Schuhsystem nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass seitlich des Absatzhalterteils (9) an der Unterseite des Stabilisierungselementes
(3') Aufnahmebohrungen (23, 24) und am Absatz (2') Montage- und Befestigungsstifte
(21, 22) angelegt sind (Figur 10, 11).
10. Schuhsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich des Absatzhalterteils (9) an der Unterseite des Stabilisierungselementes
(3") Montage- und/oder Befestigungsstifte (27, 28) und seitlich der Aussparung (10')
des Absatzes (2") Bohrungen (25, 26) für die Montage- und Befestigungsstifte (27,
28) angelegt sind (Figur 13-15).
11. Schuhsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass der als Ansatz an der Unterseite des Stabilisierungselementes (3'; 28) vorspringende
Absatzhalterteil (9) quaderförmig ausgebildet ist (Figur 11-12; Figur 14-15; Figur
17).
12. Schuhsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der quaderförmige Absatzhalterteil (9) aus zumindest 2 in der Höhe zueinander abgestuften
Ansätzen besteht (Figur 11, 12; Figur 14, 15; Figur 17).
13. Schuhsystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des quaderförmig ausgebildeten Ansatzes des Absatzhalterteils (9) nach außen
zur Rückseite des Absatzes (2) sich unter Bildung eines keilförmigen Ansatzes vergrößert,
wobei die Aussparung (10) im Absatz (2) entsprechend zur Rückseite sich vertieft (Figur
4).
14. Schuhsystem nach einem der Ansprüche 1 - 13
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28 aus einem stabilen, aber elastischen
Kunststoffteil besteht, in welchem eine Stahlfeder (29, 30) eingelassen ist, welche
sich vom Bereich des Absatzhalterteils (9) bis über die Länge des Stabilisierungselementes
(3, 3', 3"; 27, 28) zumindest bis in den Bereich unter die Quergewölbestütze des zu
bildenden, anatomisch geformten Fußbettes (15) erstreckt.
15. Schuhsystem nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stahlfeder (25, 26) mittig des Stabilisierungselementes (3, 3', 3") in dessen
Längsrichtung verläuft.
16. Schuhsystem nach Anspruch 14 oder 15
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stabilisierungselement (3, 3', 3"; 27, 28) mit eingelassener Stahlfeder (29, 30)
im Spritzgussverfahren durch Hybrid-Technik hergestellt ist, wobei eine feste Verbindung
der verwendeten Stahl- und Kunststoffmaterialien erfolgt.
17. Schuh, insbesondere Damenschuh oder Damensandalette, hergestellt mit Elementen eines
Schuhsystems nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 16.