[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gangfolgesortieren flacher Postsendungen,
bei dem die Postsendungen in einer Sortiereinrichtung mit einer Anzahl von F Fächern
reihenfolgesortiert abgelegt werden. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zum Gangfolgesortieren von flachen Postsendungen mit einer Sortiereinrichtung mit
einer Anzahl von F Fächern zur Ablage von reihenfolgesortierten Postsendungen und
einem Prozessmittel zur Steuerung des Gangfolgesortierens.
[0002] Flache Postsendungen, wie Briefe, Großbriefe, Postkarten, eingeschweißte Zeitschriften
und dergleichen, werden in Briefzentren oder großen Postämtern in sehr großer Zahl
nach ihrer Adresse sortiert und, ggf. nach einer Vorsortierung, in einer Vielzahl
von Stapelfächern abgelegt. Die erreichbare Feinheit der Sortierung ist durch die
Anzahl der Sortiergänge und die Anzahl der Stapelfächer in jedem Sortiergang bestimmt,
in die die Postsendungen verteilt werden. Um eine große Menge von Postsendungen in
kurzer Zeit sortieren zu können, ist ein hoher Durchsatz der flachen Postsendungen
durch die Sortieranlagen wünschenswert.
[0003] Bei einer Gangfolgesortierung der Postsendungen wird eine hohe Anzahl von Postsendungen
aus einer wahllosen Reihenfolge in eine vorbestimmte Reihenfolge gebracht. Die vorbestimmte
Reihenfolge kann in Abhängigkeit zu den Sendungsadressen der Postsendungen stehen,
z.B. zu deren Zustelladressen. Eine solche Gangfolgesortierung ist aus der
EP 0 634 957 B1 bekannt.
[0004] Für eine Gangfolgesortierung sind meist mehrere Sortiergänge nötig, an dessen Ende
in der Regel große Sendungsmengen stapelweise in einer vorgegebenen Reihenfolge manuell
aus den Fächern entnommen und wieder auf ein Bett einer Vereinzelungsvorrichtung gestellt
werden müssen. Bei einem nachfolgenden Sortiergang können diese bereits vorsortierten
Postsendungen feiner in die Fächer sortiert werden. Da eine Entnahme von Postsendungen
aus den Fächern aufwendig und fehleranfällig ist, ist eine Gangfolgesortierung mit
wenigen Sortiergängen vorteilhaft. Zur Durchführung einer Gangfolgesortierung mit
vielen Sendungsadressen ist dafür allerdings eine große Anzahl von Fächern nötig.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Gangfolgesortieren
flacher Postsendungen anzugeben, mit dem ein Gangfolgesortieren auf viele Sendungsadresse
bei einer vergleichsweise niedrigen Fehleranfälligkeit erreicht werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem
die Postsendungen erfindungsgemäß in eine Anzahl von M Speichermodulen, die sich von
den Fächern durch eine interne Abzugsvorrichtung unterscheiden, einer Vorsortiereinrichtung
vorsortiert werden. Durch das Vorschalten der Vorsortiereinrichtung kann die Anzahl
von Sortiergängen - und damit eine Fehleranfälligkeit - verringert werden oder es
können Postsendungen auf eine höhere Anzahl von Sendungsadressen bei gleicher Sortiergangzahl
sortiert werden.
[0007] Das Vorsortieren erfolgt zweckmäßigerweise so, dass durch eine sequenzielle Leerung
der Speichermodule in die Sortiereinrichtung - verbunden mit dem anschließenden Sortieren
der Postsendungen aus den Speichermodulen in der Sortiereinrichtung in deren Fächer
- die Reihenfolgesortierung in den Fächern hergestellt wird. Bei der sequenziellen
Leerung der Speichermodule in die Sortiereinrichtung erfolgt ein Leeren eines ersten
Speichermoduls und das Bilden eines zusammenhängenden Sendungsstroms aus dem Speichermodul
in die Sortiereinrichtung, danach eines zweiten und danach eines dritten Speichermoduls
und ggf. weiterer Speichermodule. Durch das Einsortieren der Postsendungen in die
Fächer, also das hintereinander Anordnen der Postsendungen in den Fächern nach dem
letzten Sortiergang wird die gewünschte Anordnung der Postsendungen in der Gangfolge
eines oder mehrerer Zusteller erstellt.
[0008] Die Reihenfolgesortierung, also das Bringen der Postsendung in eine gewünschte Reihenfolge,
kann mit einem Sortiergang erstellt werden, wobei hierbei auf F x M Sendungsadresse
sortiert werden kann. Meist werden die Postsendungen mit zwei oder drei Sortiergängen
in die gewünschte Reihenfolge gebracht, wobei die Postsendungen dann erst im letzten
Sortiergang durch die sequenzielle Leerung der Speichermodule in die gewünschte Reihenfolge
gebracht werden.
[0009] Die Postsendungen können Postgut aller Art sein, deren Länge und Breite jeweils erheblich
größer ist als deren Dicke, z.B. um mindestens den Faktor 10. Die Speichermodule sind
zur parallelen Aufnahme von jeweils einer Vielzahl von Postsendungen ausgelegt, zweckmäßigerweise
mindestens zehn, insbesondere mindestens 50, die im Speichermodul gespeichert werden
können, insbesondere aufeinander gestapelt. Im Unterschied zu den Fächern umfassen
sie jeweils eine interne Abzugsvorrichtung zum Vereinzeln der in einem Speichermodul
gelagerten Postsendungen in einen Sendungsstrom, insbesondere mit gleichen Lücken
zwischen den Postsendungen. Die Vorsortiereinrichtung ist der Sortiereinrichtung in
Transportrichtung der Postsendungen vorgeschaltet. Die Postsendungen durchlaufen also
zunächst die Vorsortiereinrichtung und danach die Sortiereinrichtung.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird in dem in der Sequenz zuerst
zu leerenden Speichermodul eine für zumindest einigen der F Fächer untere Postsendung
eingestapelt, in dem nachfolgend zu leerenden Speichermodul zumindest eine für zumindest
einige der F Fächer darüber liegende Postsendung und in den weiter nachfolgend zu
leerenden Speichermodulen jeweils zumindest eine für zumindest einige der F Fächer
jeweils weiter darüber liegende Postsendung eingestapelt. Hierdurch kann die gewünschte
Reihenfolge der Gangfolgesortierung einfach erreicht werden.
[0011] Die Sortiereinrichtung kann einfach gehalten werden wenn das Reihenfolgesortieren
in zumindest zwei Sortiergängen erfolgt und die Postsendungen nach dem ersten Sortiergang
aus dem Fächern entnommen und als Stapel zumindest einem Vereinzelungsmittel zugeführt
werden zum Zuführen zu den Speichermodulen. Das Zuführen kann manuell erfolgen.
[0012] Um auf eine große Anzahl von Sendungsadressen sortieren zu können, beispielsweise
auf 10.000 Sendungsadressen, die jeweils einer möglichen Zustelladresse oder einem
Briefkasten zugeordnet sein können, umfasst die Sortiereinrichtung viele Fächer, z.B.
72 Fächer, die aus Kostengründen einfach ausgeführt sind. Demgegenüber sind die Speichermodule
erheblich aufwendiger ausgeführt, um die in ihnen gelagerten Postsendungen automatisiert
wieder vereinzeln zu können. Ein gutes Verhältnis von Sortierleistung zu Sortierkosten
kann erreicht werden, wenn die Anzahl F der Fächer der Sortiereinrichtung um zumindest
den Faktor 2 größer ist als die Anzahl M der Speichermodule.
[0013] Die Geschwindigkeit des Sortiervorgangs kann erhöht werden, wenn die Postsendungen
über M
1 ≥ 1 parallele Sendungszuführungen zu den Speichermodulen und von dort in M
2 ≥ 2 parallele Sendungsabführungen zu jeweils einem Segment der Sortiereinrichtung
geführt werden. Zweckmäßigerweise ist jedes Modul nur einem Segment zugeordnet und
fördert nur dorthin Postsendungen.
[0014] Eine schnelle Vorsortierung kann erreicht werden, wenn die Speichermodule in M
3 ≥ 2 parallel geschaltete Gruppen zusammengefasst sind und Postsendungen aus einem
Sendungsstrom in Speichermodule mindestens einer Gruppe eingeführt und gleichzeitig
Postsendungen aus Speichermodulen mindestens einer Gruppe abgeführt werden.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt das Gangfolgesortieren
in zumindest zwei Sortiergängen, wobei im ersten Sortiergang in einem ersten Sortiermodus
und im zweiten Sortiergang in einen zweiten Sortiermodus sortiert wird, der hinsichtlich
eines Sortierens in der Vorsortiereinrichtung vom ersten Sortiermodus verschieden
ist. Es kann ein zügiges Vorsortieren kombiniert werden mit einem feinen Nachsortieren.
Zweckmäßigerweise werden in beiden Sortiergängen jeweils die Sortiereinrichtung und
Vorsortiereinrichtung verwendet. Im zweiten Sortiergang werden die Postsendungen in
den Speichermodulen dann vorteilhafterweise so abgelegt, dass durch ihre sequenzielle
Leerung - verbunden mit dem anschließenden Sortieren der Postsendungen durch die Sortiereinrichtung
- die Gangfolgesortierung hergestellt wird.
[0016] Eine hohe Geschwindigkeit einer Vorsortierung mit einer Sortierauflösung von M
2 kann erreicht werden, wenn die Postsendungen von der Vorsortiereinrichtung im ersten
Sortiergang auf M
2 ≥ 2 parallele Sendungsabführungen zu jeweils einem Segment, insbesondere genau einem
Segment, der Sortiereinrichtung vorsortiert werden.
[0017] Eine hohe Sortierleistung hinsichtlich Sortierfeinheit und/oder Sortiergeschwindigkeit
ist mittels eines Bypass der Vorsortiereinrichtung erreichbar, der die Speichermodule
umgeht und zur Vorsortierung genutzt wird.
[0018] Postsendungen, die in einem Sortiergang in einem Fach abgelegt wurden, bilden einen
Fachinhalt. Um eine hohe Sortiereffizienz zu erzielen ist es vorteilhaft, wenn mehrere
Fachinhalte im nachfolgenden Sortiergang in die gleichen m Speichermodule eingespeichert
werden, mit m < M. Bei m = 4 ist das Sortierverfahren besonders effizient hinsichtlich
Wirtschaftlichkeit und Sortierqualität.
[0019] Weist die Sortiereinrichtung zumindest zwei Segmente mit jeweils einer Vielzahl von
Fächern auf, so werden mit gleichem Vorteil zweckmäßigerweise alle Fachinhalte zumindest
eines Segments im nachfolgenden Sortiergang in die gleichen m < M Speichermodule eingespeichert.
[0020] Insbesondere bei der Verwendung einer Sortiereinrichtung mit mehreren Segmenten ist
es vorteilhaft, wenn ein Teil der M Speichermodule einem Segment und ein anderer Teil
der M Speichermodule einem anderen Segment zugeordnet ist. Eine hohe Wirtschaftlichkeit
der Vorsortiereinrichtung kann erreicht werden, wenn sie zusätzlich zu den Speichermodulen
einen Bypass aufweist, der die Speichermodule umgeht und zur Sortierung mit verwendet
wird.
[0021] Hierbei werden zweckmäßigerweise in den Bypass so viele Postsendungen eingeführt,
wie in zwei Speichermodule. Dem Bypass können somit doppelt so viele Adressen zugeordnet
werden, wie einem Speichermodul.
[0022] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass Postsendungen
einem Vereinzelungsmittel und von dort abschnittsweise den Speichermodulen zugeführt
werden, wobei die Speichermodule nach jedem Abschnitt in die Sortiervorrichtung geleert
werden. Es kann ein gleichmäßiger Strom von Postsendungen zur Sortiereinrichtung erzeugt
werden.
[0023] Ein effizientes Sortieren wird erreicht, wenn ein Abschnitt aus f > 1 Fachinhalten
besteht, wobei Postsendungen die in einem Sortiergang in einem Fach abgelegt wurden,
einen Fachinhalt bilden. Je nach Größe der Speichermodule können mehrere Fachinhalte
in den Speichermodulen gespeichert werden, bevor diese wieder geleert werden. Zweckmäßigerweise
besteht hierbei ein Abschnitt aus f = n M
1 Fachinhalten, wobei n eine ganze Zahl ist und die Postsendungen über M
1 ≥ 1 parallele Sendungszuführungen zu den Speichermodulen geführt werden.
[0024] Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Gangfolgesortieren von flachen
Postsendungen mit einer Sortiereinrichtung mit einer Anzahl von F Fächern zur Ablage
von reihenfolgesortierten Postsendungen und einem Prozessmittel zur Steuerung des
Gangfolgesortierens.
[0025] Es wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung eine der Sortiereinrichtung in Transportrichtung
der Postsendungen vorgeschaltete Vorsortiereinrichtung mit einer Anzahl von M parallel
angeordneten Speichermodulen, die sich von den Fächern durch eine interne Abzugsvorrichtung
unterscheiden, zur parallelen Aufnahme von jeweils einer Vielzahl von Postsendungen.
Es kann eine hohe Sortierfeinheit bei einer geringen Anzahl von Sortiergängen erreicht
werden.
[0026] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in den Zeichnungen
dargestellt sind.
Es zeigen:
[0027]
- FIG 1
- eine Aufsicht auf ein Speichermodul in Einführfunktion,
- FIG 2
- eine Aufsicht auf das Speichermodul aus FIG 1 in Abzugsfunktion,
- FIG 3
- eine Vorrichtung zum Sortieren flacher Postsendungen mit einer Vorsortiereinrichtung
und einer nachfolgenden Sortiereinrichtung,
- FIG 4
- eine andere Vorrichtung zum Sortieren flacher Postsendungen mit zwei Sendungszuführungen
und einer Sortiereinrichtung mit zwei Segmenten,
- FIG 5
- eine weitere Vorrichtung zum Sortieren flacher Postsendungen während eines ersten
Sortiergangs eines Gangfolgesortierens,
- FIG 6
- die Vorrichtung aus FIG 5 während eines zweiten Sortiergangs,
- FIG 7
- eine weitere Vorrichtung zum Sortieren flacher Postsendungen mit großen Speichermodulen
während eines ersten Sortiergangs eines Gangfolgesortierens und
- FIG 8
- die Vorrichtung aus FIG 7 während eines zweiten Sortiergangs.
[0028] In den FIGen 1 und 2 ist in schematischer Darstellung ein Speichermodul 2 gezeigt,
in FIG 1 in einer Einführfunktion, und in FIG 2 in einer Abzugsfunktion. Das Speichermodul
2 ist ein last-in-first-out-Modul, bei dem die zuletzt eingeführte Postsendung zuerst
ausgeführt wird. Es umfasst einen Speicherbereich 4, in dem Postsendungen P
1, P
2, P
3, ... P
n-1 eingespeichert sind. In der gezeigten Darstellung wird die Postsendung P
n die nächste in den Speicherbereich 4 überführte Postsendung sein. Sie wird zwischen
zwei Zuführbändern 6, 8 zu dem Speichermodul 2 in Förderrichtung 10 zugeführt und
dann von einem Rollband 12 übernommen. Das Rollband 12 wird dabei gesteuert angetrieben
und fördert die Postsendungen P
1, P
2, ... P
n-1 an einen Zuführanschlag 14, wodurch sich die Postsendungen P
1, P
2, P
3, ... P
n-1 dann bezogen auf ihre Vorder- und Unterkante in einer genau definierten Position
im Speicherbereich 4 befinden. Der Zuführanschlag 14 blockiert in der in FIG 1 gezeigten
Position auch eine Abzugsöffnung 16, der - wie durch einen Pfeil 18 angedeutet ist
- bis unmittelbar vor das Rollband 12 geführt ist, oder vorteilhaft kammartig zwischen
das Rollband 12 greift.
[0029] Für die Postsendungen P
1, P
2, P
3, ... P
n ist es sinnvoll, wenn sie mit einem gewissen Zuführandruck in Kontakt mit dem Rollband
12 gebracht werden. Zur Einstellung dieses Zuführandrucks sind ein Trennmesser 20
und ein Unterflurband 22 vorgesehen, die sehr fein regulierbar in der Einführfunktion
des Speichermoduls 2 in der Einstapelrichtung - also die Richtung, in der der Stapel
im Speicherbereich 4 ansteigt - gemäß Pfeilen 24, 26 bewegbar sind. Mittels des Trennmessers
20 wird der Zuführandruck antiparallel zur Einstapelrichtung auf das Rollband 12 erzeugt.
[0030] Das Speichermodul 2 weist außerdem eine Stützrollenanordnung 28 auf, die in der in
FIG 1 gezeigten Einführfunktion in einen inaktiven Zustand verschwenkt ist. Sie kann
in Verschwenkrichtung 30 (FIG 2) in ihren aktiven Zustand geschwenkt werden und ist
Teil einer Abzugseinrichtung 32, die auch das Rollband 12 umfasst und zum Abziehen
der Postsendungen P
1 - P
n aus dem Speichermodule 2 dient.
[0031] In FIG 2 ist das Speichermodul 2 in seiner Abzugsfunktion dargestellt. Die Stützrollenanordnung
28 befindet sich in eingeschwenktem, aktivem Zustand und sorgt dafür, dass die nächste
abzuziehende Postsendung P
n in einer Ebene ausgerichtet ist, die im Wesentlichen der durch das Rollband 12 aufgespannten
Ebene und im Nahbereich des Speichermoduls 2 der weiteren Förderrichtung entspricht.
Der Zuführanschlag 14 ist in Abzugsfunktion gemäß Pfeil 34 nach oben bewegt und gibt
so die Abzugsöffnung 16 frei. Die in FIG 2 gezeigte Momentaufnahme zeigt die Postsendung
P
n+1, das bereits vollständig abgezogen und in einer Abzugsrichtung 36 weiterbefördert
wird, und die Postsendung P
n, deren Vorderkante gerade durch die Abzugsöffnung 16 tritt und von einem Abstreifer
38 in Kontakt mit dem Rollband 12 gehalten wird. Der Abstreifer 38 unterstützt dabei
die Vermeidung von Doppelabzügen, da sein Reibkoeffizient auf das an dem Rollband
12 wirkende Reibmoment abgestimmt ist und bei einem Doppelabzug die nicht in direktem
Kontakt mit dem Rollband 12 stehende Postsendung zurückhält. Mittels des Trennmessers
20 wird ein Abzugsdruck eingestellt, der durch den Pfeil 40 angedeutet ist.
[0032] Um die zumindest weitgehend senkrechte Ausrichtung der im Speicherbereich 4 gelagerten
Postsendungen auf bei fortschreitendem Entleeren des Speichermoduls 2 zuverlässig
gewährleisten zu können, wird das Unterflurband 22 wie durch einen Pfeil angedeutet
angetrieben und verschiebt so im Zusammenwirken mit dem vorgespannten Trennmesser
20 die im Speicherbereich 4 gelagerten Postsendungen.
[0033] FIG 3 zeigt eine Vorrichtung 42 zum Gangfolgesortieren flacher Postsendungen 44,
die in FIG 3 anhand von Nummern 1A bis FG dargestellt sind. Die Vorrichtung 42 umfasst
eine Sortiereinrichtung 46 mit einer Anzahl von F Fächern 48, von denen in FIG 3 fünf
Fächer 48 dargestellt sind. Die Zahl F ist beliebig und kann zwischen 2 und 300 variieren
oder sogar darüber liegen. Durch ein Leitsystem 50, das in FIG 3 nur stark vereinfacht
dargestellt ist, werden die Postsendungen 44 entsprechend ihrer Sendungsadresse in
die Fächer 48 verteilt. Die Verteilung wird von einem Steuermittel 52 gesteuert, das
in Form einer elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung ausgeführt ist.
[0034] Der Sortiereinrichtung 46 vorgeschaltet ist eine Vorsortiereinrichtung 54 mit sechs
Speichermodulen 56 - 66 und einem Bypass 68, auf dem die Postsendungen 44 unter Umgehung
der Speichermodule 56 - 66 von einem Vereinzelungsmittel 70 zur Sortiereinrichtung
46 transportiert werden können. Die Speichermodule 56 - 66 sind wie zu FIGen 1 und
2 beschrieben ausgeführt.
[0035] Zur Durchführung einer Gangfolgesortierung wird eine Führung der Postsendungen 44
vom Vereinzelungsmittel 70 zu den Fächern 48 entsprechend dem nachfolgend geschilderten
Verfahren von dem Steuermittel 52 gesteuert. Die Gangfolgesortierung wird in einem
einzigen Sortiergang durchgeführt. Die Postsendungen 44 sind soweit vorsortiert, dass
ihre Sendungsadressen nur in einem Adressraum mit F x 7 vorbestimmten Sendungsadressen
vorliegen. Hierbei können mehrere Postsendungen 44 die gleiche Sendungsadresse aufweisen.
[0036] Die vorsortierten, gestapelten Postsendungen 44 werden durch das Vereinzelungsmittel
70 vereinzelt, in Form eines Sendungsstroms auf eine Sendungszuführung 72 gegeben
und an einem Adresslesemittel 74 vorbeigeführt. Dieses liest die Zustelladresse und
ggf. den Namen bzw. Briefkasten der vorbei geführten Postsendungen 44 und das Steuermittel
52 ordnet jeder Zustelladresse bzw. jedem Briefkasten eine Sendungsadresse zu. Anschließend
werden die Postsendungen 44 auf die Speichermodule 56 - 66 verteilt, wobei alle Postsendungen
mit den Sendungsadressen xB in das erste Speichermodul 56 eingespeichert werden, mit
1 ≤ x ≤ F. Analog hierzu werden die Postsendungen 44 mit den Sendungsadressen xC in
das zweite Speichermodul 58 eingespeichert, usw., und Postsendungen 44 mit den Sendungsadressen
xG in das sechste Speichermodul 66.
[0037] In FIG 3 sind die Postsendungen 44 z.B. im ersten Speichermodul 56 so dargestellt,
als ob sie darin bereits vollständig nach den Sendungsadressen 1B, 2B, 3B, ..., FB
sortiert wären. Diese strenge Reihenfolge ist in FIG 3 nur der Übersichtlichkeit halber
so dargestellt. Real liegen die Postsendungen 44 mit den Sendungsadressen 1B, 2B,
3B, ..., FB beliebig durcheinander im Speichermodul 56.
[0038] Postsendungen 44 mit den Sendungsadressen xA werden durch den Bypass 68 direkt zur
Sortiereinrichtung 46 geführt und dort in die Fächer 48 sortiert. Hierbei werden Postsendungen
44 mit der Sendungsadresse 1A in das erste Fach 48 abgelegt werden, solche mit der
Sendungsadresse 2A in das zweite Fach, usw., wobei jedem Fach eindeutig eine Sendungsadresse
xA zugeordnet ist.
[0039] Sind alle im Vereinzelungsmittel 70 enthaltenen Postsendungen 44 vereinzelt und alle
Postsendungen 44 mit der Sendungsadresse xA der Sortiereinrichtung 46 zugeführt worden,
so werden die Speichermodule 56 - 66 sequenziell, also nacheinander in einer vorbestimmten
Reihenfolge geleert. Zunächst wird das Speichermodul 56 geleert, so dass die Postsendungen
44 mit den Sendungsadressen xB in die Sortiereinrichtung 46 geführt und dort wie beschrieben
in die Fächer 48 sortiert werden. Danach werden die Speichermodule 58 - 66 nacheinander
in die Sortiereinrichtung 46 geleert, so dass in den Fächern 48 nunmehr die Postsendungen
44 in der Reihenfolge xA, xB, xC, ..., xF liegen, wobei x die jeweilige Fachnummer
ist. Hierdurch ist die für eine Gangfolgesortierung gewünschte Reihenfolge der Postsendungen
44 in den Fächern 48 hergestellt.
[0040] Die Postsendungen 44 können nun Fach 48 für Fach 48 in der Fachreihenfolge 1 bis
F entnommen und zu einem Gesamtstapel oder mehreren Teilstapeln zusammengefügt werden
und liegen in der Gangfolge beispielsweise eines Zustellers vor.
[0041] FIG 4 zeigt in einer weiteren schematischen Darstellung eine andere Vorrichtung 76
zum Gangfolgesortieren flacher Postsendungen 44 mit zwei Vereinzelungsmitteln, 70,
78, zwei Sendungszuführungen 72, 80 und zwei Sendungabführungen 82, 84 von einer Vorsortiereinrichtung
86 zu einer Sortiereinrichtung 88. Die nachfolgende Beschreibung zu dieser und den
weiteren Figuren beschränkt sich im Wesentlichen auf die Unterschiede zum Ausführungsbeispiel
der vorhergehenden Figur, auf das bezüglich gleich bleibender Merkmale und Funktionen
verwiesen wird. Im Wesentlichen gleich bleibende Bauteile sind grundsätzlich mit den
gleichen Bezugszeichen beziffert.
[0042] Die Vorsortiereinrichtung 86 umfasst 18 Speichermodule 56 - 66, von denen der Übersichtlichkeit
halber nur sechs dargestellt sind. Die Sortiereinrichtung 88 weist 200 Fächer 48 auf,
die zu jeweils 100 in zwei Segmente 90, 92 aufgeteilt sind.
[0043] Anhand der in FIG 4 dargestellten Vorrichtung 76 wird im Folgenden eine Gangfolgesortierung
mit einem Sortiergang beschrieben, wobei auch Gangfolgesortierungen mit mehreren Sortiergängen
auf der Vorrichtung 76 ausführbar sind. Mit den Vereinzelungsmitteln 70, 78 werden
vorsortierte Postsendungen 44 mit Sendungsadressen in einem Adressraum von 4000 Sendungsadressen
parallel vereinzelt, an Adresslesemitteln 74, 94 vorbeigeführt und über die Sendungszuführungen
72, 80 in die Speichermodule 56 - 66 einsortiert oder über den Bypass 68 direkt der
Sortiereinrichtung 88 zugeführt. Im ersten Speichermodul 56 sind nun alle Postsendungen
44 mit den Sendungsadressen xy2 eingespeichert mit 0 ≤ x ≤ 39 und y = 0, 2, 4, 6 oder
8. Durch den Bypass 68 werden alle Postsendungen 44 mit den Sendungsadressen xu1 hindurchgeführt
mit 0 ≤ x ≤ 39 und 0 ≤ u ≤ 9.
[0044] Sind alle Postsendungen in den Speichermodulen 56 - 66 gespeichert oder durch den
Bypass 68 gelaufen, so werden die Speichermodule 56 - 66 sequenziell, in diesem Fall
paarweise, nacheinander entleert. Das Speichermodul 56 wird über die Sendungsabführung
82 nur in das Segment 92 der Sortieranlage 88 entleert und gleichzeitig wird das Speichermodul
58 über die Sendungsabführung 84 nur in das Segment 90 entleert. Anschließend werden
die Speichermodule 60, 62 paarweise entleert, bis die letzten Speichermodule 64, 66
gleichzeitig entleert werden. Die Gangfolgesortierung ist abgeschlossen und die Postsendungen
44 können sortiert aus den Fächern 48 entnommen und, je nach Größe der Transportbehälter,
zu einem oder mehreren Stapeln zusammengefügt werden. Durch die parallele Zu- und
Abführung der Postsendungen 44 zu den Speichermodulen 56 - 66 wird die Gangfolgesortierung
schnell durchgeführt.
[0045] Eine weitere Vorrichtung 96 zum Gangfolgesortieren flacher Postsendungen 44 ist in
FIG 5 dargestellt. Sie ist analog zur Vorrichtung 76 aufgebaut und umfasst sechs Speichermodule
56 - 66 und eine Sortiereinrichtung 98 mit 70 Fächern 48, aufgeteilt auf zwei Segmente
90, 92. Zur Durchführung eines Gangfolgesortierverfahrens mit zwei Sortiergängen wird
in der Vorsortiereinrichtung 54 im ersten Sortiergang nur auf die beiden Segmente
90, 92 sortiert. Hierfür werden vorsortierte Postsendungen 44 mit Sendungsadressen
in einem Adressraum von 9800 Sendungsadressen von den zwei Vereinzelungsmitteln 70,
78 parallel aus je einem Stapel vereinzelt und als Sendungsströme mit einer Vielzahl
von gleichmäßig hintereinander angeordneten Postsendungen 44 in die Sendungszuführungen
72, 80 eingebracht. Im ersten Sortiergang werden der Bypass 68 und die gestrichelt
dargestellten Transportstrecken nicht verwendet.
[0046] Während eines ersten Zeitabschnitts werden Postsendungen 44 aus der ersten Sendungszuführung
72, denen das erste Segment 90 von der Steuereinheit 52 als Transportziel zugeordnet
wurde, zum Speichermodul 58 geführt und dort abgelegt. Postsendungen 44 aus der ersten
Sendungszuführung 72, denen das zweite Segment 92 zugeordnet wurde, werden zum Speichermodul
56 geführt und dort abgelegt. Postsendungen 44 aus der zweiten Sendungszuführung 80,
denen das erste Segment 90 zugeordnet wurde, werden zum Speichermodul 66 geführt und
dort abgelegt. Und Postsendungen 44 aus der zweiten Sendungszuführung 80, denen das
zweite Segment 92 zugeordnet wurde, werden zum Speichermodul 64 geführt und dort abgelegt.
[0047] Während des ersten Zeitraums füllen sich so die Speichermodule 56, 58, 64, 66 mit
Postsendungen 44 entsprechend deren statistischer Verteilung nach Transportziel und
Dicke an. Der Füllungsgrad der Speichermodule 56, 58, 64, 66 kann hierbei von der
Steuereinheit 52 mit Hilfe von Sensoren überwacht werden.
[0048] Zu einem Zeitpunkt, zu dem die Speichermodule 56, 58 einen vorbestimmten Füllungsgrad
erreicht haben, z.B. halbvoll sind, endet der erste Zeitraum und ein zweiter Zeitraum
beginnt. In diesem zweiten Zeitraum werden die Postsendungen 44 aus der ersten Sendungszuführung
72 nicht mehr den Speichermodulen 56, 58, sondern den Speichermodulen 60, 62 zugeführt,
entsprechend ihrer Transportziele auf die Speichermodule 60, 62 aufgeteilt. Gleichzeitig
werden die Speichermodule 56, 58 entleert, indem die in ihnen gelagerten Postsendungen
44 wie zu FIG 2 beschrieben vereinzelt und den Sendungsabführungen 82 bzw. 84 zugeführt
werden zum weiteren Transport in das Segment 92 bzw. 90.
[0049] Zu einem weiteren Zeitpunkt wird dann eines der Speichermodule 64, 66 gefüllt sein,
wobei das andere der Speichermodule 64, 66 ebenfalls weitgehend gefüllt sein wird.
Die Ähnlichkeit der Füllungsgrade der beiden Speichermodule 64, 66 hängt von der Verteilung
der Postsendungen 44 gemäß ihrer Transportziele ab und von der Kapazität der Speichermodule
64, 66.
[0050] Je größer deren Kapazität ist, desto ähnlicher ist deren relativer Füllungsgrad nach
den Gesetzen der Statistik. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Speichermodule 56 -
66 möglichst viele Postsendungen 44 fassen können, z.B. eine Stapelhöhe von zumindest
500 mm.
[0051] Zu diesem weiteren Zeitpunkt beginnt der dritte Betriebsmodus, in dem die Postsendungen
44 der Sendungszuführungen 72, 80 in die Speichermodule 56, 58 und 60, 62 eingespeichert
werden und gleichzeitig die Postsendungen 44 aus den Speichermodulen 64, 66 in die
Sendungsabführungen 82, 84 ausgespeichert werden.
[0052] Das Entleeren der Speichermodule 64, 66 erfolgt etwa in der halben Zeit wie das Befüllen
der anderen Speichermodule 56 - 62, so dass die Speichermodule 64, 66 geleert sind,
wenn die Speichermodule 56, 58 etwa halb gefüllt und die Speichermodule 60, 62 in
etwa gefüllt sind. Zu diesem Zeitpunkt, an dem die Speichermodule 64, 66 entleert
sind, schaltet die Steuereinheit in den nächsten Betriebsmodus, in dem die Postsendungen
44 in die Speichermodule 56, 58 und 64, 66 eingespeichert werden und die zunächst
noch vollen Speichermodule 60, 62 entleert werden.
[0053] Sind zu einem nächsten Zeitpunkt die Speichermodule 60, 62 entleert, so schaltet
die Steuereinheit 52 in den wiederum nächsten Betriebsmodus, in dem in die Speichermodule
60 - 66 eingespeichert und aus den dann vollen Speichermodulen 56, 58 ausgespeichert
wird.
[0054] Auf diese Weise wird im Folgenden zwischen drei verschiedenen Betriebsmodi gewechselt,
in denen jeweils zwei von drei Gruppen mit je zwei Speichermodulen 56 - 66 befüllt
und eine Gruppe mit zwei Speichermodulen 56 - 66 entleert wird. Die Umschaltzeitpunkte
werden von den Befüllungsgraden der Speichermodule 56 - 66 abhängig gemacht, insbesondere
vom Zeitpunkt des vollständigen Entleertseins derjenigen Speichermodule 56 - 66, die
gerade entleert werden. Der Umschaltzeitpunkt kann alternativ, zusätzlich und insbesondere
in einer höheren Befehlshierarchie von einem Befüllungsgrad derjenigen Speichermodule
56 - 66 festgelegt werden, in die gerade eingespeichert wird. Ist z.B. eines von ihnen
komplett gefüllt, so wird ein Umschalten der Betriebsmodi veranlasst auch wenn eines
oder beide zu entleerende Speichermodule 56 - 66 noch nicht vollständig entleert sind.
[0055] Diese Vorsortierung schafft - weitgehend unabhängig von der Verteilung der Postsendungen
44 in den Sendungszuführungen 72, 80 nach Transportziel - einen gleichmäßigen Sendungsfluss
in die beiden Segmente 90, 92, wodurch ein hoher Durchsatz erreicht wird.
[0056] Eine feinere Sortierung findet erst in der Sortiereinrichtung 98 statt. In die Fächer
48 des ersten Segments 90 werden alle Postsendungen 44 mit den Sendungsadressen 2nF
+ (4f - 3) und 2nF + (4f - 1) eingelegt, wobei n eine ganze Zahl zwischen 0 und 69
ist, f die Fachzahl und F = 70. In die Fächer 48 des zweiten Segments 90 werden alle
Postsendungen 44 mit den Sendungsadressen 2nF + (4(f-35) - 2) und 2nF + (4(f-35))
eingelegt. In tabellarischer Darstellung:
|
Sendungsadressen |
1. Segment |
2nF + (4f - 3) und 2nF + (4f - 1) |
2. Segment |
2nF + (4(f-F/2) - 2) und 2nF + (4(f-F/2)). |
[0057] Die Sortierung des zweiten Sortiergangs ist in FIG 6 dargestellt. Die Postsendungen
44 der 35 Fächer 48 des ersten Segments 90 werden als 35 Abschnitte 100 in das Vereinzelungsmittel
70 und die Postsendungen 44 der 35 Fächer 48 des zweiten Segments 92 als 35 Abschnitte
100 in das Vereinzelungsmittel 72 gegeben, z.B. manuell. Nun wird in der Vorsortiereinrichtung
54 in einem anderen Sortiermodus sortiert als im ersten Sortiergang.
[0058] In einem ersten Sortierschritt werden die Postsendungen 44 der ersten Fächer 48 der
beiden Segmente 90, 92, also der Fächer Nr. 1 und 36, parallel vereinzelt und in die
sechs Speichermodule 56 - 66 und den Bypass 68 geführt mit folgender Sortierung:
Fächer Nr. 1 und 36: |
Sendungsadressen |
1. Speichermodul 56 |
2nF + 4, mit F/2 ≤ n ≤ F-1 |
2. Speichermodul 58 |
2nF + 4, mit 0 ≤ n ≤ F/2-1 |
3. Speichermodul 60 |
2nF + 2, mit F/2 ≤ n ≤ F-1 |
4. Speichermodul 62 |
2nF + 2, mit 0 ≤ n ≤ F/2-1 |
5. Speichermodul 64 |
2nF + 3, mit F/2 ≤ n ≤ F-1 |
6. Speichermodul 66 |
2nF + 3, mit 0 ≤ n ≤ F/2-1 |
Bypass 68 |
2nF + 1, mit 0 ≤ n ≤ F-1. |
[0059] Die Zahlen 1 - 4 können in Abhängigkeit der Anzahl M der verwendeten Speichermodule
56 - 66 verallgemeinert werden als 1 ≤ m ≤ M/2, wobei ein vorhandener Bypass 68 als
zwei Speichermodule 56 - 66 gerechnet werden kann.
[0060] Nach dem Vereinzeln der Postsendungen 44 der Fächer Nr. 1 und Nr. 36 wird die Vereinzelung
gestoppt und die Speichermodule 56 - 66 werden paarweise sequenziell in die Sortiereinrichtung
88 entleert, beginnend mit den Speichermodulen 60, 62, folgend die Speichermodule
64, 66, schließlich die Speichermodule 56, 58.
[0061] In einem zweiten Sortierschritt werden die nächsten beiden Abschnitte 100 mit den
Inhalten der Fächer Nr. 2 und Nr. 37 vereinzelt und in die Speichermodule 56 - 66
und den Bypass 68 sortiert mit dem Zuordnungen:
Fächer Nr. 2 und 37 |
Sendungsadressen |
1. Speichermodul 56 |
2nF + 8, mit F/2 ≤ n ≤ F-1 |
2. Speichermodul 58 |
2nF + 8, mit 0 ≤ n ≤ F/2-1 |
3. Speichermodul 60 |
2nF + 6, mit F/2 ≤ n ≤ F-1 |
4. Speichermodul 62 |
2nF + 6, mit 0 ≤ n ≤ F/2-1 |
5. Speichermodul 64 |
2nF + 7, mit F/2 ≤ n ≤ F-1 |
6. Speichermodul 66 |
2nF + 7, mit 0 ≤ n ≤ F/2-1 |
Bypass 68 |
2nF + 5, mit 0 ≤ n ≤ F-1. |
[0062] Danach werden die Postsendungen 44 wieder den Fächern 48 zugeführt bevor der dritte
Sortierschritt mit den Inhalten der Fächer Nr. 3 und Nr. 38 beginnt, usw. Sind alle
35 bzw. F/2 Sortierschritte ausgeführt, liegen die Postsendungen 44 in der gewünschten
Reihenfolge vor und die Gangfolgesortierung ist abgeschlossen.
[0063] Je nach Speicherkapazität der Speichermodule 56 - 66 können auch mehrere Abschnitte
100 in einem Sortierschritt verarbeitet werden. Ein Beispiel hierfür ist in den FIGen
7 und 8 gegeben. Analog zu FIG 5 werden Postsendungen 44 aus einem Adressraum mit
beispielsweise 128 Sendungsadressen auf die Fächer 48 der beiden Segmente 90, 92 sortiert,
wie in FIG 7 dargestellt ist.
[0064] Im zweiten Sortiergang werden die Fachinhalte wie beschrieben in die Vereinzelungsmittel
70, 78 gegeben. Im ersten Sortierschritt werden jeweils zwei Fachinhalte einem Abschnitt
106 zugeordnet und auf die Speichermodule 56 - 66 sortiert. Die jeweils zwei Fachinhalte
pro Speichermodul 56 - 66 sind vorne und hinten im jeweiligen Speichermodul 56 - 66
angeordnet. Anschließend werden die Speichermodule 56 - 66 paarweise sequenziell in
die Sortiereinrichtung 104 entleert, beginnend mit den Speichermodulen 60, 62, folgend
die Speichermodule 64, 66, schließlich die Speichermodule 56, 58.
[0065] Im zweiten Sortierschritt werden die zweiten beiden Abschnitte 106 erst vorsortiert
in den Speichermodulen 56 - 66 und im Bypass 68 und dann in die Fächer 48 sortiert.
In diesem Beispiel liegt die gewünschte Reihenfolge der Postsendungen 44 bereits nach
den zwei Sortierschritten vor und die Gangfolgesortierung ist abgeschlossen.
1. Verfahren zum Gangfolgesortieren flacher Postsendungen (44), bei dem die Postsendungen
(44) in einer Sortiereinrichtung (46, 88, 98, 104) mit einer Anzahl von F Fächern
(48) reihenfolgesortiert abgelegt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Postsendungen (44) in eine Anzahl von M Speichermodulen (56 - 66), die sich von
den Fächern (48) durch eine interne Abzugsvorrichtung (32) unterscheiden, einer Vorsortiereinrichtung
(54, 86) vorsortiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem in der Sequenz zuerst zu leerenden Speichermodul (56 - 66) eine für zumindest
einige der F Fächer (48) untere Postsendung (44) eingestapelt wird, in dem nachfolgend
zu leerenden Speichermodul (56 - 66) zumindest eine für zumindest einige der F Fächer
(48) darüber liegende Postsendung (44) eingestapelt wird und in den weiter nachfolgend
zu leerenden Speichermodulen (56 - 66) jeweils zumindest eine für zumindest einige
der F Fächer (48) jeweils weiter darüber liegende Postsendung (44) eingestapelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Reihenfolgesortieren in zumindest zwei Sortiergängen erfolgt und die Postsendungen
(44) nach dem ersten Sortiergang aus dem Fächern (48) entnommen und als Stapel zumindest
einem Vereinzelungsmittel (70, 78) zugeführt werden zum Zuführen zu den Speichermodulen
(56 - 66).
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl F der Fächer (48) der Sortiereinrichtung (46, 88, 98, 104) um zumindest
den Faktor 2 größer ist als die Anzahl M der Speichermodule (56 - 66).
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Postsendungen (44) über M1 ≥ 1 parallele Sendungszuführungen (72, 80) zu den Speichermodulen (56 - 66) und von
dort in M2 ≥ 2 parallele Sendungsabführungen (82, 84) zu jeweils einem Segment (90, 92) der
Sortiereinrichtung (46, 88, 98, 104) geführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Speichermodule (56 - 66) in M3 ≥ 2 parallel geschaltete Gruppen zusammengefasst sind und Postsendungen (44) aus
einem Sendungsstrom in Speichermodule (56 - 66) mindestens einer Gruppe eingeführt
und gleichzeitig Postsendungen (44) aus Speichermodulen (56 - 66) mindestens einer
Gruppe abgeführt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gangfolgesortieren in zumindest zwei Sortiergängen erfolgt und im ersten Sortiergang
in einem ersten Sortiermodus und im zweiten Sortiergang in einen zweiten Sortiermodus
sortiert wird, der hinsichtlich eines Sortierens in der Vorsortiereinrichtung (54,
86) vom ersten Sortiermodus verschieden ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Postsendungen (44) von der Vorsortiereinrichtung (54, 86) im ersten Sortiergang
auf M2 ≥ 2 parallele Sendungsabführungen (82, 84) zu jeweils einem Segment (90, 92) der
Sortiereinrichtung (88, 98, 104) vorsortiert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Postsendungen (44) im zweiten Sortiergang in den Speichermodulen (56 - 66) so
abgelegt werden, dass durch ihre sequenzielle Leerung die Reihenfolgesortierung hergestellt
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein die Speichermodule (56 - 66) umgehender Bypass (68) der Vorsortiereinrichtung
(54, 86) zur Vorsortierung genutzt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Postsendungen (44), die in einem Sortiergang in einem Fach (48) abgelegt wurden,
einen Fachinhalt bilden, und mehrere Fachinhalte im nachfolgenden Sortiergang in die
gleichen m Speichermodule (56 - 66) eingespeichert werden, mit m < M.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass m = 4.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sortiereinrichtung (88, 98, 104) zumindest zwei Segmente (90, 92) mit jeweils
einer Vielzahl von Fächern (48) aufweist und alle Fachinhalte zumindest eines Segments
(90, 92) im nachfolgenden Sortiergang in die gleichen m < M Speichermodule (56 - 66)
eingespeichert werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass in einen die Speichermodule (56 - 66) umgehenden Bypass (68) der Vorsortiereinrichtung
(54, 86) so viele Postsendungen (44) eingeführt werden, wie in zwei Speichermodule
(56 - 66).
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Postsendungen (44) einem Vereinzelungsmittel (70, 78) und von dort abschnittsweise
den Speichermodulen (56 - 66) zugeführt werden, wobei die Speichermodule (56 - 66)
nach jedem Abschnitt in die Sortiervorrichtung (88, 98, 104) geleert werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass Postsendungen (44) die in einem Sortiergang in einem Fach (48) abgelegt wurden, einen
Fachinhalt bilden, und ein Abschnitt (100, 106) aus f > 1 Fachinhalten besteht.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Postsendungen (44) über M1 ≥ 1 parallele Sendungszuführungen (72, 80) zu den Speichermodulen (56 - 66) geführt
werden und f = n x M1, wobei n eine ganze Zahl ist.
18. Vorrichtung zum Gangfolgesortieren von flachen Postsendungen (44) mit einer Sortiereinrichtung
(46, 88, 98, 104) mit einer Anzahl von F Fächern (48) zur Ablage von reihenfolgesortierten
Postsendungen (44) und einem Prozessmittel (52) zur Steuerung des Gangfolgesortierens,
gekennzeichnet durch eine der Sortiereinrichtung (46, 88, 98, 104) in Transportrichtung der Postsendungen
(44) vorgeschaltete Vorsortiereinrichtung (54, 86) mit einer Anzahl von M parallel
angeordneten Speichermodulen (56 - 66), die sich von den Fächern (48) durch eine interne Abzugsvorrichtung (32) unterscheiden, zur parallelen Aufnahme von jeweils
einer Vielzahl von Postsendungen (44).