[0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitskabine, die beispielsweise Teil eines Reinraums,
Teil einer Sicherheitswerkbank, Teil eines Isolators oder Teil eines Abrauchschranks
ist.
[0002] In sehr vielen Bereichen der Industrie und Bildung, beispielsweise in der Forschung
und Entwicklung, in der Produktion und in der Qualitätskontrolle von Produkten werden
Reinräume, Sicherheitswerkbänke, Isolatoren und Abrauchschränke verwendet. Alle diese
Einrichtungen weisen eine Arbeitskabine mit einer Arbeitskammer auf. Allen Einrichtungen
ist zudem gemein, dass sich die damit arbeitende Person ausserhalb der Arbeitskammer,
demzufolge in der Umgebung der Arbeitskabine befindet. Ferner ist die Arbeitskammer
mit einer Lüftungsvorrichtung verbunden und weist Transferöffnungen auf, welche die
Arbeitskammer mit der Umgebung der Arbeitskabine verbinden. Durch diese Transferöffnungen
kann das Behandlungsgut eingebracht beziehungsweise entfernt werden. Sie ermöglichen
aber auch den Zugriff in die Arbeitskammer. Transferöffnungen können als frei zugängliche
Öffnungen, als Schleusen, oder als mit Schutzmittel, beispielsweise mit Gummihandschuhen
versehene Öffnungen ausgebildet sein.
[0003] Je nach dem Einsatzgebiet dieser Einrichtungen wird, bezogen auf den Umgebungsdruck,
mittels der Lüftungsvorrichtung in der Arbeitskammer ein Unterdruck oder Überdruck
erzeugt.
[0004] Ein Überdruck wird immer dann in der Arbeitskammer erzeugt, wenn das Behandlungsgut
unter keinen Umständen kontaminiert werden darf. Dies setzt jedoch voraus, dass das
Behandlungsgut in der Umgebung keine schädigende Wirkung entfaltet.
[0005] Ein Unterdruck wird immer dann erzeugt, wenn die ausserhalb der Arbeitskabine stehende
Person vor den in der Arbeitkammer befindlichen Substanzen geschützt werden soll.
Durch den dauernd in der Arbeitskammer herrschenden Unterdruck, wird kontinuierlich
durch die Transferöffnungen Luft aus der Umgebung in die Arbeitskammer gesaugt. Dadurch
kann verhindert werden, dass toxische Substanzen aus der Arbeitskammer in die Umgebung
gelangen können.
[0006] Eine solche Einrichtung wird beispielsweise in der
DE 3617965 A1 beschrieben. Die als Abzugschrank bezeichnete Einrichtung weist einen Arbeitstisch
mit einer Arbeitskabine auf. Die Arbeitskabine wird durch die Arbeitstisch-Fläche,
die rechte und die linke Seitenwand, die Rückwand und die Abdeckung des Abzugsschranks,
sowie durch eine transparente Frontwand gebildet. Die so umschlossene Arbeitskammer
ist von der Frontseite her durch eine Transferöffnung zugänglich.
[0007] Üblicherweise wird in diesen Arbeitskammern Behandlungsgut dosiert, umgefüllt, gemischt
gewärmt, gekühlt und gegebenenfalls das Behandlungsgut, beispielsweise pulverförmige
Substanzen, in Lösungsmitteln aufgelöst. Dabei muss sichergestellt werden, dass bei
der Behandlung verschiedener Substanzen diese nicht verwechselt und falsch beschriftet
werden. Zur richtigen Beschriftung der einzelnen Gefässe gehört auch die genaue Angabe
der eindosierten Menge Behandlungsgut beziehungsweise der Substanz. Üblicherweise
erfolgt die Beschriftung der Gefässe mit der Hand.
[0008] Seit Jahren sind verschiedene Dosiervorrichtungen erhältlich, mittels welchen automatisch,
beispielsweise eine pulverförmige Substanz, dosiert werden kann. Das Gewicht der ausdosierten
Menge wird mittels einer Wägezelle erfasst. Das Wägeergebnis kann daher zusammen mit
einem Identifikationsmittel, beispielsweise einem Barcode oder Matrixcode zur Beschriftung
des Gefässes auf einem Drucker ausgedruckt werden. Dieses Druckerzeugnis ist meist
eine selbstklebende Etikette, welche hernach auf das von Hand beschriftete Gefäss
geklebt werden kann.
[0009] Das vorangehend beschriebene Vorgehen weist den Nachteil auf, dass die von Hand beschrifteten
Gefässe trotz aller gebotenen Vorsicht mit der falschen Etikette versehen werden können.
Ferner bedeutet die Beschriftung von Hand einen gewissen Zeitaufwand, der den gesamten
Dosierprozess unnötig in die Länge zieht und dadurch die Bedienungsperson, beispielsweise
bei der Behandlung von toxischen oder kanzerogenen Substanzen, unnötig lange einer
hohen psychischen Belastung aussetzt. Zudem wird der vorangehend beschriebene, den
Sicherheitsvorschriften entsprechende Ablauf von den Bedienungspersonen bisweilen
dahingehend missachtet, dass die Etikette nach jeder Dosierung vom Drucker ausserhalb
der Kabine in die Arbeitskammer geholt wird, ohne die Reinigungsvorschriften für die
Hände einzuhalten.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die rasche und sichere Beschriftung
von in einer Arbeitskammer mit Behandlungsgut verfüllten Gefässen mit den Druckerzeugnissen
eines Druckers zu gewährleisten. Ferner soll das aufwändige Beschriften von Hand eliminiert
werden.
[0011] Diese Aufgabe wird von einer Arbeitskabine gemäss dem Anspruch 1 erfüllt. Detailaspekte
und weiterentwickelte Ausführungsformen der Erfindung sind in den weiteren, vom ersten
Anspruch abhängigen Ansprüchen definiert.
[0012] Eine erfindungsgemässe Arbeitskabine mit einer Arbeitskammer zur temporären Aufnahme
von Behandlungsgut, weist mindestens eine Transferöffnung auf, durch welche die Arbeitskammer
mit der Umgebung der Arbeitskabine verbunden ist. Des Weiteren dient die mindestens
eine Transferöffnung dem Einbringen und/oder dem Ausbringen des Behandlungsguts und/oder
dem Zugriff in die Arbeitskammer. Zudem ist mit der Arbeitskammer eine, vorzugsweise
der Erzeugung eines Unterdrucks in der Arbeitskammer dienenden Lüftungsvorrichtung
verbunden. Ferner weist die Arbeitskabine mindestens eine Drucker- Transferöffnung
auf, welche Drucker-Transferöffnung die Druckerzeugnisausgabe eines in der Umgebung
der Arbeitskabine angeordneten Druckers mit der Arbeitskammer verbindet. Dabei spielt
es keine Rolle, ob die Druckerzeugnisausgabe durch die Drucker-Transferöffnung in
die Arbeitskammer hinein reicht oder ob die Druckerzeugnisausgabe lediglich der Drucker-Transferöffnung
anschliessend angeordnet ist. Die Druckerzeugnisausgabe weist vorzugsweise ein schachtförmiges
Gehäuseteil auf.
[0013] Die erfindungsgemässe Anordnung, bei welcher der Drucker ausserhalb der Kabine angeordnet
ist, aber die Druckerzeugnisse durch die Drucker-Transferöffnung in die Arbeitskammer
gelangen können, weist viele Vorteile auf. Durch diese Anordnung kann erstens die
weiter oben beschriebene Verwechslungsgefahr eliminiert werden, da nach jedem Dosierprozess
das verfüllte Gefäss sofort mit dem Druckerzeugnis, beispielsweise einer selbstklebenden
Etikette, auf welcher das Füllgewicht, die Substanzbezeichnung und ein Identifikationscode
aufgedruckt ist, beschriftet wird. Als Identifikationscode ist ein Barcode, ein Matrixcode
oder eine Zahlenfolge denkbar. Selbstverständlich kann das Druckerzeugnis zudem ein
Speichermedium, beispielsweise einen RFID- Tag enthalten, auf welchem diese Daten
elektronisch gespeichert sind.
[0014] Zweitens entfällt die unangenehme Beschriftung von Hand innerhalb der Arbeitskammer.
Da diese erheblich mehr Zeit in Anspruch nimmt als das einfache Bekleben mit einer
Etikette, sind durch die erfindungsgemässe Anordnung wesentliche Zeiteinsparungen
erzielbar.
[0015] Drittens können ganze Serien von Dosierungen ausgeführt werden, ohne hernach die
vom Drucker ausgegebenen Etiketten sortieren zu müssen um sie den von Hand beschrifteten
Gefässen zuordnen zu können.
[0016] Viertens ist der Drucker, da er in der Umgebung der Arbeitskabine und nicht in der
Arbeitskammer angeordnet ist, jederzeit gefahrlos zugänglich. Er kann beispielsweise
gefahrlos gewartet und mit Farbband und Etiketten nachgefüllt werden. Ferner können
Störungen des Druckers jederzeit behoben werden, selbst dann, wenn eine Bedienungsperson
in der Arbeitskammer arbeitet.
[0017] Wie bereits vorangehend beschrieben, weist die erfindungsgemässe Arbeitskabine eine
Lüftungsvorrichtung auf, um zu verhindern, dass toxische Substanzen die Umgebung der
Arbeitskabine kontaminieren. In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist
die Druckerzeugnisausgabe deshalb ein Gehäuseteil mit definierten Ansaugöffnungen
auf, durch welche Ansaugöffnungen Umgebungsluft aus der Umgebung der Arbeitskabine
durch die Drucker-Transferöffnung in die Arbeitskammer saugbar ist. Dadurch wird verhindert,
dass Behandlungsgut über die Drucker-Transferöffnung in das Innere des Druckergehäuses
gelangen kann. Dies ist deshalb wichtig, da durch ein verschmutztes Druckergehäuse
beispielsweise die Bedienperson und die Umgebung während des Auffüllens des Druckers
mit Etiketten kontaminiert werden könnten. Um zu vermeiden, dass Staub und Schmutz
aus der Umgebung in die Druckerzeugnisausgabe und in die Arbeitskabine eindringen
kann, können die Ansaugöffnungen mit einem Luftfilter ausgerüstet sein.
[0018] Um in der Arbeitskammer Ordnung zu schaffen, ist im Bereich der Drucker-Transferöffnung
innerhalb der Arbeitskammer vorzugsweise eine Auffangschale für Druckerzeugnisse des
Druckers angeordnet. Dadurch hat das Druckerzeugnis einen definierten Platz, wo es
die Bedienperson bei Bedarf abholen kann. Die Auffangschale kann zudem einen Sensor
enthalten, dessen Signal, ob eine Etikette entnommen worden ist oder nicht, beispielsweise
an eine Überwachungsvorrichtung weitergeleitet wird. Die Überwachungsvorrichtung,
beispielsweise ein Produktionsplanungs- und Steuerungssystem oder eine Steuer- und
Regelvorrichtung kann so programmiert sein, dass eine nächste Operation in der Arbeitskammer
erst ausführbar ist, wenn das Druckerzeugnis aus der Auffangschale entnommen worden
ist.
[0019] Je nach Druckertyp kann während des Druckprozesses im Druckergehäuse mehr oder weniger
Staub und Schmutz erzeugt werden. Dieser Staub und Schmutz kann aus dem Druckergehäuse
durch die Druckerzeugnisausgabe in die Arbeitskammer gelangen, sofern beispielsweise
keine oder zu kleine Ansaugöffnungen im Gehäuseteil der Druckerzeugnisausgabe ausgebildet
sind. Ferner kann insbesondere beim Einsatz eines Thermodruckers im Druckergehäuse
erheblich Wärme entstehen, die dann ebenfalls in die Arbeitskammer gelangen kann.
Je nach temporärer Aufstellung von Geräten in der Arbeitskammer können Schmutz und
Staub sich in der ganzen Arbeitskammer ausbreiten und das Behandlungsgut kontaminieren.
Ferner kann die vom Drucker erzeugte Warmluft empfindliche, in der Arbeitskammer angeordnete
Messgeräte wie beispielsweise Waagen, beeinflussen.
[0020] Um die vorangehend beschriebenen Beeinträchtigungen zu vermeiden, kann in einer weiteren
Ausführung der Erfindung die Lüftungsvorrichtung mindestens einen Absaugschacht aufweisen,
an dessen Ende mindestens eine Saugöffnung angeordnet ist und welche Saugöffnung innerhalb
der Arbeitskammer und im Bereich der Drucker-Transferöffnung angeordnet ist. Durch
diese Anordnung kann die durch die Drucker-Transferöffnung strömende, gegebenenfalls
mit Staub und Schmutz angereicherte Warmluft unmittelbar an der Einmündung der Drucker-Transferöffnung
zur Arbeitskammer abgesaugt werden.
[0021] Eine weitere Möglichkeit, das Druckergehäuse vor dem Behandlungsgut zu schützen beziehungsweise
die Kontamination des Behandlungsgutes durch Staub und Schmutz zu verhindern, kann
darin bestehen, dass die Drucker-Transferöffnung oder die Druckerzeugnisausgabe eine
Schleuse mit mindestens zwei gegeneinander gepressten Rollen aufweist. Der schachtförmige
Querschnitt der Druckerzeugnisausgabe wird durch die beiden Rollen weitgehend verschlossen,
wobei die Druckerzeugnisse zwischen den beiden, vorzugsweise aus flexiblem Material
gefertigten Rollen durchgefördert werden.
[0022] Dasselbe Ziel kann auch dadurch erreich werden, dass die Drucker-Transferöffnung
oder die Druckerzeugnisausgabe eine Schleuse mit einer drehbar angeordneten Klappe
aufweist.
[0023] Wie weiter oben erwähnt, muss die erfindungsgemässe Arbeitskabine nicht zwingend
alleine aufgestellt werden. Die Arbeitskabine kann auch Teil eines Reinraums, Teil
einer Sicherheitswerkbank, Teil eines Isolators oder Teil eines Abrauchschranks sein.
Die erfindungsgemässe Arbeitskabine kann ferner auch als Sicherheitskabine oder Wägekabine
bezeichnet werden. Die Transferöffnungen können selbstverständlich mit Verschlussmitteln,
beispielsweise mit Türen, Klappen oder Deckeln versehen sein.
[0024] Sofern in der Arbeitskammer das Behandlungsgut automatisiert in Gefässe eindosiert
werden soll, bieten sich Kleindosiergeräte an, die zur Steuerung der Austragsleistung
eine Wägezelle aufweisen. Mittels dieser Wägezelle wird die Masse des Gefässes beziehungsweise
die Masse dessen Inhalts während des Dosiervorgangs kontinuierlich erfasst und das
Wägesignal an eine Prozessoreinheit übermittelt. In der Prozessoreinheit wird das
Wägesignal laufend mit einem zuvor vom Benutzer festgelegten Sollwert verglichen.
Sobald das Wägesignal dem Sollwert entspricht, wird der Dosierprozess gestoppt. Je
höher die Messgenauigkeit der Wägezelle ist, desto empfindlicher reagiert diese auf
Störungseinflüsse wie Luftturbulenzen innerhalb der Arbeitskammer. Da die Arbeitskabine
aus den weiter oben genannten Gründen eine Lüftungsvorrichtung aufweist, sind solche
Luftturbulenzen unvermeidbar. Vorzugsweise ist deshalb in der Arbeitskammer eine Dosiervorrichtung
mit mindestens einem Windschutz angeordnet. Mit Windschutz wird ein Gehäuse oder eine
Umrandung bezeichnet, welche geeignet sind, die Luftturbulenzen von den sensitiven
Teilen der Wägezelle sowie vorzugsweise dem auf einem Lastaufnehmer der Wägezelle
aufgelegten Gefäss fernzuhalten.
[0025] Dieser Windschutz kann zudem als zusätzliche Sicherheitsbarriere gegen den Austritt
toxischer Substanzen dienen. Selbstverständlich kann auch jegliche Art von gravimetrischen
Messinstrumenten, mit und ohne Windschutz, in der erfindungsgemässen Arbeitskabine
angeordnet sein und eingesetzt werden.
[0026] Ferner kann in der Arbeitskammer ein Gasanschluss vorhanden sein, mit welchem Gasanschluss
der vom Windschutz der Dosiervorrichtung umschlossene Raum verbindbar ist. Dadurch
ist der Innenraum des Windschutzes bei Bedarf beispielsweise mit einem Schutzgas flutbar.
Ferner kann zum Schutze des Behandlungsgutes durch den Gasanschluss innerhalb des
Windschutzes ein Überdruck erzeugt werden. Zwar können durch kleine Lecks im Windschutz
und beim Öffnen des Windschutzes beispielsweise feinste Partikel eines pulverförmigen
Behandlungsgutes in die Arbeitskammer gelangen. Durch den dort herrschenden Unterdruck,
verursacht durch die Lüftungsvorrichtung und durch die von der Umgebung einströmende
Luft, werden die Partikel aber kontinuierlich von der Lüftungsvorrichtung abgesaugt
und gelangen daher nicht in die Umgebung.
[0027] Die erfindungsgemässe Arbeitskabine mit einer Drucker-Transferöffnung wird im Folgenden
anhand von Beispielen und mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch und in dreidimensionaler Ansicht eine Arbeitskabine mit einer frontseitig
angeordneten Transferöffnung, mit einer seitlich angeordneten Drucker-Transferöffnung
und ein in der Umgebung der Arbeitskabine angeordneter Drucker, dessen Druckerzeugnisausgabe
mit der Drucker-Transferöffnung verbunden ist;
- Figur 2
- die in Figur 1 schematisch und in dreidimensionaler Ansicht dargestellte Arbeitskabine,
wobei in der Arbeitskammer der Arbeitskabine eine Dosiervorrichtung mit einem Windschutz
versehen, angeordnet ist;
- Figur 3
- schematisch in Aufsicht und im Schnitt ein Ausschnitt der Arbeitskabine im Bereich
der Drucker-Transferöffnung mit einer ersten Ausführungsvariante der Druckerzeugnisausgabe;
- Figur 4
- schematisch in Aufsicht und im Schnitt ein Ausschnitt der Arbeitskabine im Bereich
der Drucker-Transferöffnung in einer zweiten Ausführungsvariante der Druckerzeugnisausgabe;
- Figur 5
- schematisch in Aufsicht und im Schnitt ein Ausschnitt der Arbeitskabine im Bereich
der Drucker-Transferöffnung in einer dritten Ausführungsvariante der Druckerzeugnisausgabe.
[0028] In Figur 1 ist schematisch und in dreidimensionaler Ansicht eine Arbeitskabine 100
dargestellt. Die Arbeitskabine 100 weist ein aus einer Frontwand, zwei Seitenwänden
und einer Abdeckung bestehendes Kabinengehäuse 101 und einen Kabinenboden 102 auf.
Das Kabinengehäuse 101 und der Kabinenboden 102 umschliessen eine Arbeitskammer 103
und trennen diesen Raum somit von der Umgebung 120 der Arbeitskabine 100 ab. Das Kabinengehäuse101
ist vorzugsweise aus transparentem Material gefertigt, um einen möglichst freie Sicht
in die Arbeitskammer 103 zu gewährleisten. In der Frontwand des Kabinengehäuses 101
ist eine Transferöffnung 104 ausgebildet, welche den Zugang von der Umgebung 120 her
zur Arbeitskammer 103 ermöglicht.
[0029] In der Umgebung 104 der Arbeitskabine 100 ist ferner ein Drucker 105 angeordnet.
Das Kabinengehäuse 101 weist eine Drucker-Transferöffnung 106 auf, durch welche eine
schachtförmig ausgebildete Druckerzeugnisausgabe 108 des in der Umgebung 104 der Arbeitskabine
100 angeordneten Druckers 105 hindurchreicht. Durch diese Drucker-Transferöffnung
106 ist somit die Druckerzeugnisausgabe 108 mit der Arbeitskammer 103 verbunden. Selbstverständlich
kann die Druckerzeugnisausgabe 108 auch der Drucker-Transferöffnung 106 anschliessend
angeordnet sein, wobei Druckerzeugnisse des Druckers 105 die Druckerzeugnisausgabe
108 an der Schnittstelle zur Drucker-Transferöffnung 106 verlassen und durch die Drucker-Transferöffnung
106 hindurch in die Arbeitskammer 103 gelangen.
[0030] Die Arbeitskabine 100 weist des Weiteren eine Lüftungsvorrichtung 107 auf, welche
in Figur 1 schematisch an der Oberseite des Kabinengehäuses 101 als Abluftrohr dargestellt
ist. Lüftungsvorrichtungen verschiedenster Ausgestaltungen sind im Stand der Technik
bekannt, eine ausführliche Beschreibung erübrigt sich deshalb an dieser Stelle. Wichtigster
Aspekt der Lüftungsvorrichtung 107 ist der, dass damit in der Arbeitskammer 103 ein
Unterdruck erzeugbar ist und dass infolge des herrschenden Druckunterschieds zum Umgebungsdruck
Umgebungsluft von der Umgebung 120 durch die Transferöffnung 104 und durch die Drucker-Transferöffnung
106 in die Arbeitskammer 103 strömen kann.
[0031] Selbstverständlich kann die Druckerzeugnisausgabe 108 nicht dargestellte Ansaugöffnungen
aufweisen, durch welche Ansaugöffnungen Umgebungsluft aus der Umgebung 120 der Arbeitskabine
100 durch die Drucker-Transferöffnung 106 in die Arbeitskammer 103 saugbar ist. Dadurch
wird verhindert, dass Behandlungsgut über die Drucker-Transferöffnung 106 in das Innere
des Druckergehäuses gelangen kann. Dies ist deshalb wichtig, da durch ein verschmutztes
Druckergehäuse beispielsweise die Bedienperson und die Umgebung kontaminiert werden
könnten. Um zu vermeiden, dass Staub und Schmutz aus der Umgebung in die Druckerzeugnisausgabe
108 und in die Arbeitskabine 103 eindringen kann, können die Ansaugöffnungen mit einem
Luftfilter ausgerüstet sein.
[0032] Figur 2 zeigt die in Figur 1 schematisch und in dreidimensionaler Ansicht dargestellte
Arbeitskabine 100, wobei in der Arbeitskammer 103 der Arbeitskabine 100 eine Dosiervorrichtung
130 angeordnet ist. Unterhalb eines Dosierkopfs der Dosiervorrichtung 130 ist ein
Gefäss 140 erkennbar, in welches eindosiert werden soll. Die Dosiervorrichtung 130,
in Figur 1 mit unterbrochenen Linien dargestellt, ist mit einem schematisch dargestellten
Windschutz 131 umschlossen. Wie die Darstellung eines Handgriffs 133 andeutet, kann
dieser Windschutz 131 geöffnet werden, so dass die Dosiervorrichtung 130 bei geöffnetem
Windschutz 131 frei zugänglich ist.
[0033] Ferner ist ein Gasanschluss 132 schematisch dargestellt, welcher in den Windschutz
131 mündet. Diesem Gasanschluss 132 kommen in Verbindung mit dem Windschutz 131 besondere
Bedeutungen zu. Wenn eine Kontamination des Behandlungsgutes ausgeschlossen werden
soll oder wenn das Behandlungsgut unter keinen Umständen mit der Umgebungsluft in
Kontakt kommen darf, kann vor dem Dosiervorgang über den Gasanschluss 132 der Innenraum
des Windschutzes 131 mit einem geeigneten gasförmigen Medium, beispielsweise mit einem
Schutzgas geflutet werden. Sofern das Schutzgas schwerer ist als Luft, bleibt das
Gefäss 140 mit Schutzgas geflutet, selbst wenn nach dem Dosiervorgang der Windschutz
131 geöffnet wird.
[0034] In Figur 3 ist ein Ausschnitt der Arbeitskabine im Bereich der Drucker-Transferöffnung
106 schematisch in Aufsicht und im Schnitt dargestellt. Das Kabinengehäuse 101, die
Arbeitskammer 103 der Kabinenboden 102 und die erste Ausführungsvariante der Druckerzeugnisausgabe
108 entsprechen den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Einheiten. Die Druckerzeugnisausgabe
108 weist an ihrem in die Arbeitskammer 103 ragenden Ende, eine Auffangschale 206
auf. Die von einem Drucker 205 gedruckten Druckerzeugnisse 260, beispielsweise Klebeetiketten,
gleiten in die Auffangschale 206 und können dort von der Bedienungsperson entnommen
werden. Dadurch ist stets, beispielsweise nach jedem abgeschlossenen Dosiervorgang,
eine zur ausdosierten Probe passende Etikette vorhanden, die unmittelbar nach dem
Druck aufgeklebt wird. Die Auffangschale 206 kann beispielsweise einen Sensor enthalten,
dessen Signal, ob das Druckerzeugnis 260 entnommen worden ist oder nicht, beispielsweise
an eine Steuer- und Regelvorrichtung der vorangehend beschriebenen Dosiervorrichtung
weitergeleitet werden kann. Die Steuer- und Regelvorrichtung kann so programmiert
sein, dass der nächste Dosiervorgang erst ausführbar ist, wenn das Druckerzeugnis
260 aus der Auffangschale 206 entnommen worden ist.
[0035] Anders als in den Figuren 1 und 2, ist in Figur 3 ein Absaugschacht 207 in der Arbeitskammer
103 angeordnet, welcher mit der nicht dargestellten Lüftungsvorrichtung verbunden
ist. Eine Saugöffnung 208 des Absaugschachts 207 ist oberhalb der Auffangschale 206
angeordnet. Durch diese Anordnung der Saugöffnung 208 wird einerseits Luft durch die
rohrförmig ausgebildete Druckerzeugnisausgabe 108 und andererseits Luft aus der Arbeitskammer
103 abgesogen. Der Luftstrom in der Druckerzeugnisausgabe 108 verhindert, dass Gase
und pulverförmige Substanzen von der Arbeitskammer 103 in den Drucker-Innenraum gelangen
können. Ferner verhindert diese Anordnung auch, dass Staub und Schmutz, beispielsweise
Tonerpartikel des Druckers, in die Arbeitskammer 103 gelangen können.
[0036] Damit bei gegebener Saugleistung der Lüftungsvorrichtung ein klar definierter Luftstrom
durch die Druckerzeugnisausgabe strömt, kann die Druckerzeugnisausgabe 108 mit Ansaugöffnungen
201, die einen definierten Querschnitt aufweisen, versehen sein. Durch den Luftstrom
kann zudem der Transport der Druckerzeugnisse 260 innerhalb der Druckerzeugnisausgabe
108 unterstützt werden. Die Ansaugöffnungen 201 können ferner mit einem nicht dargestellten
Filter ausgerüstet sein.
[0037] Um eine Feinjustierung der Luftströmungen im Bereich der Druckerzeugnisausgabe 108
und der Auffangschale 206 vornehmen zu können, kann der Absaugschacht 207 eine einstellbare
Lüftungsklappe 210 aufweisen.
[0038] Auch in Figur 4 ist ein Ausschnitt der Arbeitskabine im Bereich der Drucker-Transferöffnung
106 schematisch in Aufsicht und im Schnitt dargestellt. Das Kabinengehäuse 101, die
Arbeitskammer 103 und der Kabinenboden 102 entsprechen den in den Figuren 1, 2 und
3 dargestellten Einheiten. In Figur 4 ist aber eine zweite Ausführungsvariante der
Druckerzeugnisausgabe 308 dargestellt. Im Innern der schachtförmig ausgestalteten
Druckerzeugnisausgabe 308 ist eine Schleuse angeordnet. Diese Schleuse weist im Wesentlichen
eine erste Rolle 310 und eine zweite Rolle 311 auf. Die Drehachsen der Rollen 310,
311 sind in einer zur Längsrichtung der Druckerzeugnisausgabe 308 orthogonalen Ebene
und parallel zueinander angeordnet. Die Durchmesser der Rollen 310, 311 sind so gewählt,
dass sich die Mantelflächen der Rollen 310, 311 an einer Linie berühren. Die Rollen
310, 311 sind aus elastischem Material gefertigt, so dass ein Druckerzeugnis 360 ungehindert
zwischen den Rollen 310, 311 hindurch befördert werden kann. Die Rollen 310, 311 werden
vorzugsweise von einem nicht dargestellten Antrieb angetrieben. Die Innenkontur der
Druckerzeugnisausgabe 308 ist zwischen dem Drucker und den Rollen 310, 311 derart
ausgestaltet, dass das Druckerzeugnis 360 zwingend zwischen den beiden Rollen 310,
311 durchgeführt wird.
[0039] Um zu vermeiden, dass die Rollen 310, 311 verschmutzen, können an geeigneten Stellen
Bürsten 301 angeordnet sein. Diese Bürsten 301 sind vorzugsweise aus leitenden Materialien
gefertigt und geerdet, so dass elektrostatische Ladungen des Druckerzeugnisses 360
und/oder der Rollen 310, 311 eliminiert werden können.
[0040] Auch in Figur 5 ist ein Ausschnitt der Arbeitskabine im Bereich der Drucker-Transferöffnung
106 schematisch in Aufsicht und im Schnitt dargestellt. Das Kabinengehäuse 101, die
Arbeitskammer 103 und der Kabinenboden 102 entsprechen den in den Figuren 1, 2 und
3 dargestellten Einheiten. Ferner ist eine dritte Ausführungsvariante der Druckerzeugnisausgabe
408 dargestellt. Im Innern der schachtförmig ausgestalteten Druckerzeugnisausgabe
408 ist wie in Figur 4 eine Schleuse angeordnet. Die Schleuse in Figur 5 wird durch
eine drehbar angeordnete Klappe 401 gebildet. Die Klappe 401, deren Drehachse in einer
zur Längsrichtung der Druckerzeugnisausgabe 408 orthogonalen Ebene angeordnet ist,
weist eine Aussparung 402 auf. Sobald der Drucker ein Druckerzeugnis 460 ausgibt,
gleitet dies durch den Schacht der Druckerzeugnisausgabe 408 in die Aussparung 402.
Die Neigung des Schachtes der Druckerzeugnisausgabe 408 zur Schwerkraftrichtung muss
so gewählt werden, dass das Druckerzeugnis 460 infolge der Erdanziehung von selbst
durch den Schacht in die Aussparung 402 rutscht. Anschliessend wird die Klappe 401
um etwa 120° in der angegebenen Pfeilrichtung gedreht, wodurch das Druckerzeugnis
460 in eine Auffangschale 406 weiterbefördert wird. Auch wenn durch die Schleuse der
Durchlassquerschnitt der Druckerzeugnisausgabe 408 auf wenige Spalten reduziert wird,
kann immer noch eine kleine Menge Luft durch diese Spalten in die Arbeitskammer 103
gesogen werden. Selbstverständlich können diese Spalten durch eine geeignete Ausgestaltung,
beispielsweise durch Labyrinthdichtungen und elastische Dichtungsmittel auch gänzlich
eliminiert werden.
[0041] Obwohl die Erfindung durch die Darstellung spezifischer Ausführungsbeispiele beschrieben
worden ist, ist es offensichtlich, dass zahlreiche weitere Ausführungsvarianten in
Kenntnis der vorliegenden Erfindung geschaffen werden können, beispielsweise indem
die Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele miteinander kombiniert und/oder einzelne
Funktionseinheiten der Ausführungsbeispiele ausgetauscht werden. Insbesondere sind
weitere Ausführungen denkbar, die den Erfindungsgegenstand beinhalten, beispielsweise
wenn die Arbeitskabine Bestandteil einer grösseren, automatisierten Vorrichtung ist.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 100
- Arbeitskabine
- 101
- Kabinengehäuse
- 102
- Kabinenboden
- 103
- Arbeitskammer
- 104
- Transferöffnung
- 205, 105
- Drucker
- 106
- Drucker-Transferöffnung
- 107
- Lüftungsvorrichtung
- 408, 308, 108
- Druckerzeugnisausgabe
- 120
- Umgebung
- 130
- Dosiervorrichtung
- 131
- Windschutz
- 132
- Gasanschluss
- 133
- Handgriff
- 140
- Gefäss
- 201
- Ansaugöffnung
- 406, 206
- Auffangschale
- 207
- Absaugschacht
- 208
- Saugöffnung
- 209
- Druckergehäuse
- 210
- Lüftungsklappe
- 460, 360, 260
- Druckerzeugnis
- 301
- Bürste
- 311,310
- Rolle
- 401
- Klappe
- 402
- Aussparung
1. Arbeitskabine (100) mit einer Arbeitskammer (103) zur temporären Aufnahme von Behandlungsgut,
mit mindestens einer Transferöffnung (104), durch welche die Arbeitskammer (103) mit
der Umgebung (120) der Arbeitskabine (100) verbunden ist und welche Transferöffnung
(104) dem Einbringen und/oder dem Ausbringen des Behandlungsguts und/oder dem Zugriff
in die Arbeitskammer (103) dient, sowie mit einer mit der Arbeitskammer (103) verbundenen,
der Erzeugung eines Unterdrucks in der Arbeitskammer (103) dienenden Lüftungsvorrichtung
(107), dadurch gekennzeichnet, dass ferner mindestens eine Drucker- Transferöffnung (106) vorhanden ist, durch welche
Drucker-Transferöffnung (106) die Druckerzeugnisausgabe (108, 308, 408) eines in der
Umgebung (120) der Arbeitskabine (100) angeordneten Druckers (105, 205) mit der Arbeitskammer
(103) verbunden ist.
2. Arbeitskabine (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drucker-Transferöffnung (106) ein Gehäuseteil mit definierten Ansaugöffnungen
(201) aufweist, durch welche Ansaugöffnungen (201) Umgebungsluft aus der Umgebung
(120) der Arbeitskabine (100) durch die Drucker-Transferöffnung (106) in die Arbeitskammer
(103) saugbar ist.
3. Arbeitskabine (100) nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Drucker-Transferöffnung (106) innerhalb der Arbeitskammer (103) eine
Auffangschale (206, 406) für Druckerzeugnisse (260, 360, 460) des Druckers(105, 205)
angeordnet ist.
4. Arbeitskabine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungsvorrichtung (107) mindestens einen Absaugschacht (207) aufweist, an dessen
Ende mindestens eine Saugöffnung (208) angeordnet ist und welche Saugöffnung (208)
innerhalb der Arbeitskammer (103) und im Bereich der Drucker-Transferöffnung (106)
angeordnet ist.
5. Arbeitskabine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drucker-Transferöffnung (106) oder die Druckerzeugnisausgabe (108, 308, 408)
eine Schleuse mit mindestens zwei gegeneinander gepressten Rollen (310, 311) aufweist.
6. Arbeitskabine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drucker-Transferöffnung (106) oder die Druckerzeugnisausgabe (108, 308, 408)
eine Schleuse mit einer drehbar angeordneten Klappe (401) aufweist.
7. Arbeitskabine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitskabine (100) Teil eines Reinraums, Teil einer Sicherheitswerkbank, Teil
eines Isolators oder Teil eines Abrauchschranks ist.
8. Arbeitskabine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Arbeitskammer (103) mindestens eine Dosiervorrichtung (130) oder ein gravimetrisches
Messinstrument mit einem Windschutz (131) angeordnet ist.
9. Arbeitskabine (100) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Arbeitskammer (103) ein Gasanschluss (132) vorhanden ist, mit welchem Gasanschluss
(132) der vom Windschutz (131) der Dosiervorrichtung (130) umschlossene Raum verbindbar
ist.