[0001] Die Erfindung betrifft eine Kassette, die am Nadelbett einer Strickmaschine befestigbar
ist, sowie eine Strickmaschine mit einer solchen Kassette.
[0002] Seit es Flachstrickmaschinen gibt, besteht die Gefahr, dass die Maschenbilder, welche
aus der maschennahen Längsseite des Nadelbetts herausragen, bei Fadenführer- oder
Nadelkollisionen beschädigt werden. Dies hat zunächst dazu geführt, dass die Maschenbilder
nicht mehr frästechnisch an der maschennahen Längsseite des Nadelbetts gebildet werden,
sondern als eigenständiges Bauteil in die maschennahe Längsseite des Nadelbetts eingefügt
werden.
[0003] Bei Nadelbetten entsprechend dem Stand der Technik können defekte Teile des Maschenbildungsbereichs
ausgetauscht werden. Der Vorgang des Austauschs ist aber nicht einfach und verlangt
einen erheblichen Zeitaufwand.
[0004] Die Fig. 1a zeigt einen Ausschnitt des Maschenbilderbereichs eines Nadelbetts 1"
gemäß dem Stand der Technik in einer Ansicht von oben auf das Nadelbett 1".
[0005] Die Fig. 1b zeigt den Maschenbildungsbereich des Nadelbetts 1" in einer Schnittdarstellung
gemäß der Linie A-A der Fig. 1a.
[0006] Im Nadelbett 1" sind die Nadeln 50 in der Nut 11" geführt. Die Maschenbilder 70 erhalten
ihre Höhenfixierung in der Nut 13" des Nadelbetts 1". Die Niederhalteplatinen 80 befinden
sich in ähnlicher Position an der maschennahen Längsseite des Nadelbetts 1" wie die
Maschenbilder 70 und sind daher auch gefährdet, beschädigt zu werden. Die Maschenbilder
70 und die Niederhalteplatinen 80 werden durch denselben Rundstab 60 in ihrer Position
im Nadelbett 1" fixiert. Für die Maschenbilder 70 bildet der Rundstab 60 die Fixierung
ihrer Position zur maschennahen Längsseite des Nadelbetts 1" und für die Niederhalteplatinen
80 bildet er zusätzlich die Achse, um welche die Niederhalteplatinen 80 ihre Schwenkbewegungen
ausführen. Wenn nun beschädigte Maschenbilder 70 und/oder Niederhalteplatinen 80 ausgetauscht
werden müssen und sich diese unvorteilhafterweise in der Mitte des Nadelbetts 1" befinden,
muss der Rundstab 60 mindestens um seine halbe Länge seitlich aus dem Nadelbett 1"
herausgezogen werden. Ebenfalls mindestens um seine halbe Länge muss der die Abschlagkante
bildende Runddraht 90 seitlich aus dem Nadelbett 1" herausgezogen werden, da er von
den Maschenbildern 70 kreislochförmig und von den Niederhalteplatinen 80 langlochförmig
umfasst wird. Häufig hat der Runddraht 90 durch verformte Maschenbilder 70 eine Knickstelle
bekommen und kann deshalb nicht durch die Bohrungen der Maschenbilder 70 und Niederhalteplatinen
80 in einer Richtung herausgezogen werden. In diesem Fall muss der Runddraht 90 vor
und nach der Knickstelle durchtrennt werden, um dann an beiden Enden des Nadelbetts
1" aus diesem entfernt werden zu können. Sobald der Rundstab 60 und der Runddraht
90 eine Stecke aus dem Nadelbett 1" herausgezogen werden, verlieren die Maschenbilder
70 und die Niederhalteplatinen 80, welche keinen Kontakt mehr zu dem Rundstab 60 und
dem Runddraht 90 haben, ihre exakte Fixierung und befinden sich in indifferenter Position
im Nadelbett 1". Diese indifferente Position der Maschenbilder 70 und der Niederhalteplatinen
80 erschwert das Einschieben des Rundstabs 60 in das Nadelbett 1", wenn die beschädigten
Maschenbilder 70 und/oder Niederhalteplatinen 80 durch funktionsfähige ausgetauscht
sind, denn bei jedem Maschenbilder 70 und jeder Niederhalteplatine 80 muss der Rundstab
60 durch die Fixierbohrung hindurch gleiten. Das Einschieben des Runddrahts 90 ist
bedingt durch seinen kleinen Durchmesser und die entsprechend kleinen Löcher in den
Maschenbildern 70 auch schwierig.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diesbezüglich Abhilfe zu schaffen
und insbesondere einen einfacheren Austausch beschädigter Elemente des Maschenbildungsbereichs
zu ermöglichen.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Kassette, die am Nadelbett einer
Strickmaschine befestigbar ist und zumindest ein für eine Maschenbildung benötigtes
Wirkelement aufweist. Dabei ist vorzugsweise jedem Strickwerkzeug, insbesondere jeder
Nadel, eine Kassette zugeordnet. Die Kassetten können unabhängig von einem Rundstab
oder Runddraht an dem Nadelbett befestigt werden. Für die Maschenbildung benötigte
Wirkelemente können beispielsweise ein Maschenbilder und/oder eine Abschlagkante sein.
[0009] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Kassette lösbar an dem Nadelbett befestigbar
ist. Dadurch entsteht die Möglichkeit, einzelne Kassetten, die beschädigte Wirkelemente
aufweisen, auszutauschen. Es muss nicht erst ein Rundstab bzw. Runddraht, der mit
allen Wirkelementen in Verbindung steht, entfernt werden, ehe ein beschädigtes Wirkelement
ausgetauscht werden kann. Die Reparatur und Instandsetzung einer Strickmaschine kann
dadurch erheblich schneller erfolgen.
[0010] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Kassette an dem Nadelbett verrastbar ist. Durch
eine Rastverbindung kann eine besonders einfache und zuverlässige Befestigung an dem
Nadelbett hergestellt werden. Außerdem ist eine Rastverbindung in der Regel einfach
lösbar, sodass ein Austausch einer Kassette schnell erfolgen kann.
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Kassette werkzeuglos an dem Nadelbett befestigbar
und/oder von dem Nadelbett lösbar ist. Auch dadurch kann der Austausch einer Kassette
noch beschleunigt werden. Das Anbringen oder Entfernen der Kassette am Nadelbett kann
daher ohne technische Hilfsmittel erfolgen. Dadurch ist es möglich, das Nadelbett
nur mit Nuten und Ausfräsungen zu versehen, welche zur Führung und Lagerung der Strickwerkzeuge
und der Kassetten benötigt werden. Zusätzliche Befestigungsmittel müssen an den Nadelbetten
nicht vorgesehen werden. Insbesondere müssen keine Gewinde geschnitten werden, um
die Kassetten am Nadelbett befestigen zu können.
[0012] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Kassette einen
Maschenbilder und/oder eine Abschlagkante aufweist. Dadurch müssen diese Elemente
nicht separat am Nadelbett ausgebildet werden.
[0013] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Kassette zumindest ein die Maschenbildung
erleichterndes Wirkelement aufweist. Insbesondere kann die Kassette eine Niederhalteplatine
und/oder einen Maschenabstreifer und/oder einen Fadenzuweiser aufweisen. Es ist auch
möglich, Kombinationen der genannten Elemente in den Kassetten zu lagern.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Kassette
zumindest eine Seitenplatte aufweist, die ein für die Maschenbildung benötigtes Wirkelement
umfasst oder zumindest teilweise als solches ausgebildet ist. Insbesondere können
zwei Seitenplatten vorgesehen sein, die die für die Maschenbildung benötigten Wirkelemente
enthalten.
[0015] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass an einer ersten Seitenplatte ein Maschenbilder
und an einer zweiten Seitenplatte eine Abschlagkante ausgebildet ist. Zwischen den
Seitenplatten können Wirkelemente angeordnet sein, welche die Maschenbildung begünstigen.
Eine besonders einfache Ausgestaltung einer Abschlagkante ergibt sich, wenn als Abschlagkante
Bolzen an den Seitenplatten angeordnet sind.
[0016] Zwischen zwei Seitenplatten kann eine Niederhalteplatine angeordnet sein, die wiederum
an einem Schieber angeordnet ist, der relativ zu den Seitenplatten beweglich ist.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine
Seitenplatte einen Abschnitt aufweist, mit dem sie in einer Führung des Nadelbetts
angeordnet werden kann. Durch diese Maßnahme kann die Kassette in ihrer Lage zu ihrer
Korrespondenznadel im Nadelbett fixiert werden.
[0018] Zur Fixierung am Nadelbett kann die Kassette einen Federschenkel mit einer Einkerbung
aufweisen. Dabei kann der Federschenkel mit seiner Einkerbung einen Rundstab umfassen,
der in einer Nut des Nadelbetts gelagert ist. Dadurch kann die Kassette in Bezug zur
Nadelbettlängsseite fixiert werden. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Seitenplatten
der Kassette mittels Bolzen verbunden sind und ein in der Kassette beweglicher Schieber
durch die Bolzen geführt ist.
[0019] In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem eine Strickmaschine mit mindestens einem
Nadelbett und relativ zum Nadelbett beweglichen Strickwerkzeugen, insbesondere Nadeln,
wobei jedem Strickwerkzeug eine erfindungsgemäße Kassette zugeordnet ist. Bei einer
solchen Strickmaschine können beschädigte Wirkelemente besonders einfach ausgetauscht
werden, indem die Kassetten, in denen die Wirkelemente angeordnet sind, ausgetauscht
werden. Der Austausch einer Kassette kann ohne irgendeine Auswirkung auf eine andere
Kassette erfolgen.
[0020] Um die Kassetten exakt bezüglich den zugeordneten Nadeln am Nadelbett anordnen zu
können, ist es vorteilhaft, wenn das Nadelbett Führungen für die Kassetten aufweist.
Dadurch wird die Position der Kassetten definiert.
[0021] Damit die Kassetten und Nadeln sich nicht gegenseitig stören, ist es vorteilhaft,
wenn die Führungen für die Kassetten und Führungen für die Nadeln zumindest in einem
Maschenbildungsbereich parallel verlaufen.
[0022] Am Nadelbett können Freisparungen für Wirknasen von in den Kassetten angeordneten
Niederhalteplatinen vorgesehen sein. Die Freisparungen können senkrecht zu einer sich
in Längsrichtung des Nadelbetts erstreckenden Ebene des Nadelbetts angeordnet sein.
Dabei kann das vordere Ende der Freisparung verbreitert sein. In dieser Verbreiterung
kann die Kassette im maschenbildungsnahesten Bereich des Nadelbetts seitlich geführt
werden.
[0023] An dem Nadelbett kann ein Höhenfixierungsanschlag für die Kassetten vorgesehen sein.
Insbesondere kann dazu eine abgesetzte Fläche vorgesehen sein, welche parallel zu
einer Ebene in Längsrichtung des Nadelbetts verläuft. Weitere Vorteile ergeben sich,
wenn zumindest eine Nadel durch zwei Kassetten seitlich geführt ist. Somit kann die
Nadel zusätzlich seitlich geführt werden.
[0024] Wie schon erwähnt, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Kassetten am Nadelbett
verrastet sind. Dadurch lassen sie sich auch wieder einfach vom Nadelbett entfernen,
sodass sie gegebenenfalls ausgetauscht werden können.
[0025] Eine alternative Befestigungsmöglichkeit der Kassetten besteht darin, dass diese
mittels einer keilförmigen Leiste am Nadelbett fixiert sind.
[0026] An dem Nadelbett kann eine Abschlagkante vorgesehen sein. Insbesondere kann sie an
dem Nadelbett ausgebildet sein.
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung,
die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen
Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei
Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
[0028] In der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
[0029]
- Fig. 1a
- einen Ausschnitt des Maschenbildungsbereichs eines Nadelbetts gemäß dem Stand der
Technik in einer Ansicht von oben;
- Fig. 1b
- eine Schnittdarstellung gemäß der Linie A-A der Fig. 1a;
- Fig. 2a
- eine Ansicht von oben auf einen Ausschnitt eines Maschenbildungsbereichs eines Nadelbetts,
in dem Kassetten gelagert werden können;
- Fig. 2b
- eine Schnittdarstellung gemäß der Linie B-B der Fig. 2a;
- Fig. 3
- ein Nadelbett, welches Kassetten aufweist;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung gemäß der Linie C-C der Fig. 3;
- Fig. 5a
- einen Ausschnitt eines Maschenbildungsbereichs eines Nadelbetts für eine alternative
Ausgestaltung einer Kassette;
- Fig. 5b
- eine Schnittdarstellung gemäß der Linie D-D der Fig. 5a;
- Fig. 6
- eine der Fig. 4 entsprechende Ansicht mit einer alternativen Ausgestaltung einer Kassette;
- Fig. 7a - 7d
- die Bestandteile einer ersten Ausführungsform einer Kassette;
- Fig. 8a - 8d
- in perspektivischer Darstellung das Zusammenfügen der Einzelteile für eine Kassette
gemäß einer ersten Ausführungsform.
[0030] Fig. 2a zeigt einen Ausschnitt eines Maschenbildungsbereichs des Nadelbetts 1, in
dem die einer ersten Ausgestaltung der Erfindung entsprechenden Kassetten 2, welche
die für die Maschenbildung nötigen Elemente enthalten, gelagert werden, in einer Ansicht
von oben auf das Nadelbett 1.
[0031] Fig. 2b zeigt den Bereich des Nadelbetts 1, in welchem die Kassetten 2 gelagert werden,
in einer Ansicht gemäß dem Schnitt B-B der Fig. 2a.
[0032] Das Nadelbett 1 enthält die Nuten 18, in welchen die Nadeln 50 gelagert sind, die
zwar nur im dargestellten Bereich sichtbar sind, aber über den Maschenbildungsbereich
hinaus rechtwinklig zur Nadelbettlängsseite über die gesamte Breite des Nadelbetts
verlaufen. Im Maschenbildungsbereich sind die Nuten 11 parallel zu den Nuten 18 eingebracht.
In ihnen werden die Kassetten 2 (Fig. 3, Fig. 4) in ihrer Lage zur Nadel 50 fixiert.
Die Freisparungen 12, die senkrecht zur Nadelbett-Planseite, also einer Ebene in Längsrichtung
des Nadelbetts 1 verlaufen, bilden den Freiraum für die Wirknase der Niederhalteplatine
23 (Fig. 3, Fig. 4), welche in der Kassette 2 integriert ist. Das vordere Ende 13
der Freisparung 12 ist verbreitert. In dieser Verbreiterung erhält die Kassette 2
ihre seitliche Führung im maschenbildungsnahesten Bereich des Nadelbetts 1. Die über
die gesamte Länge des Nadelbetts 1 verlaufende Nut 14 nimmt den Rundstab 6 (Fig. 4)
auf, an welchem die Kassette 2 ihre Fixierung in Bezug zur Nadelbettlängsseite erhält.
Auf der über die gesamte Länge des Nadelbetts 1 reichende Planfläche 15 liegt die
Kassette 2 mit ihrer Seitenplatte 21 (Fig. 3, Fig. 4) auf. Die abgesetzte Fläche 16,
welche parallel zur Planfläche 15 über die gesamte Länge des Nadelbetts 1 verläuft,
ist die Anlagefläche für die Höhenfixierung der Kassetten 2 im maschenbildungsnahesten
Bereich des Nadelbetts 1 und bildet daher einen Höhenfixierungsanschlag.
[0033] Fig. 3 zeigt das Nadelbett 1, bestückt mit den Kassetten 2 entsprechend einer ersten
Ausgestaltung. Die im Nadelbett 1 gelagerten Kassetten 2 weisen Seitenplatten 21,
22 auf, welche die für die Maschenbildung nötigen Wirkelemente enthalten. Zwischen
den Seitenplatten 21, 22 sind Wirkelemente angeordnet, welche die Maschenbildung begünstigen.
In einer ersten Ausgestaltung einer Kassette 2 ist an der Seitenplatte 21 der Maschenbilder
210 und an der Seitenplatte 22 die Abschlagkante 220 ausgebildet. Zwischen den Seitenplatten
21, 22 ist die im Schieber 24 schwenkbar gelagerte Niederhalteplatine 23 angeordnet.
Die Nadel 50 erhält im Maschenbildungsbereich eine zusätzliche seitliche Führung durch
die Kassetten 2, welche sich links und rechts neben der Nadel befinden.
[0034] Fig. 4 zeigt den Maschenbildungsbereich des Nadelbetts 1 mit einer Kassette 2 gemäß
einer ersten Ausgestaltung in einer Ansicht gemäß dem Schnitt C-C der Fig. 3.
[0035] Die Seitenplatte 22 ragt mit ihrem Abschnitt 223 und dem Federschenkel 221 in die
Führungsnut 11 des Nadelbetts 1. Dadurch wird die Kassette 2 in ihrer Lage zu ihrer
Korrespondenznadel fixiert. Der Federschenkel 221 der Seitenplatte 22 umfasst mit
seiner Einkerbung 222 teilweise den Rundstab 6, welcher in der Nut 14 des Nadelbetts
1 gelagert ist und fixiert dadurch die Kassette 2 in Bezug zur Nadelbettlängsseite.
Der von der Seitenplatte 22 seitlich abstehende Bolzen 220 bildet die Abschlagkante
für seine Korrespondenznadel und erstreckt sich bis zur Außenseite der Seitenplatte
21 der nachfolgenden Kassette. Der Federschenkel 221 ist am Rundstab 6 verrastet.
Da der Federschenkel 221 gegen eine Rückstellkraft auslenkbar ist, kann er vom Rundstab
6 abgezogen werden. Zum Austausch der Kassette 2 muss der Rundstab 6 daher nicht entfernt
werden. Die Seitenplatte 21 der Kassette 2 liegt mit ihrer Fläche 211 auf der Fläche
15 des Nadelbetts 1 auf und bestimmt somit die Höhenposition der Kassette 2 zu der
Nadel 50. Die Nase 212 der Seitenplatte 21 kommt an der Fläche 16 des Nadelbetts 1
zur Anlage und bildet dadurch die Höhenfixierung der Kassette 2. Die Schräge an der
Vorderseite der Seitenplatte 21 ist der Maschenbilder 210. Auf den Bolzen 25 und 26,
die in die Seitenplatten 21, 22 eingreifen, gleitet der Schieber 24, wenn er durch
nicht dargestellte Kurvenbahnen am Abschnitt 243 beaufschlagt wird. Die Bolzen 25,
26 bilden zudem die Verbindung der Seitenplatte 21 mit der Seitenplatte 22. Die Niederhalteplatine
23 ist im Schieber 24 schwenkbar gelagert und kann daher Schwenkbewegungen ausführen,
wenn sie durch nicht dargestellte Kurvenbahnen an dem Abschnitt 232 beaufschlagt wird.
Mit der Nase 230 der Niederhalteplatine 23 kann die Masche, welche sich beim Maschenbildungsvorgang
im Nadelhaken befindet, zurückgehalten werden, wenn die Nadel 50 ihre Austriebsbewegung
ausführt.
[0036] Bei der gezeigten, bevorzugten Ausgestaltung kann jede Kassette 2 unabhängig von
anderen Kassetten in einem Bewegungsablauf in ihre Führungsnut 11 im Nadelbett 1 eingeschoben
werden, in welcher der Federschenkel 221 mit seiner Einkerbung 222 an dem Rundstab
6 einrastet und sich die Kassette automatisch fixiert. Die gezeigte Verrastungskonfiguration
ist eine von vielen Verrastungsmöglichkeiten, mit welchen die Kassette 2 im Nadelbett
1 fixiert werden kann. Es ist auch vorstellbar, dass alle Kassetten 2 des Nadelbetts
1, die in ihre Führungsnut 11 eingeschoben sind, mit einer keilförmigen Leiste fixiert
werden, deren Profil von einer Nut in jeder Kassette 2 und einer über die gesamte
Nadelbettlänge verlaufenden Nut im Nadelbett 1 umfasst wird.
[0037] Fig. 5a zeigt einen Ausschnitt des Maschenbildungsbereichs des Nadelbetts 1', in
dem die einer weiteren Ausgestaltung entsprechenden Kassetten 2', welche die für die
Maschenbildung nötigen Elemente enthalten, gelagert werden, in einer der Fig. 2a entsprechenden
Ansicht.
[0038] Fig. 5b zeigt den Bereich des Nadelbetts 1', in welchem die Kassetten 2' gelagert
werden, in einer Ansicht gemäß dem Schnitt D-D der Fig. 5a.
[0039] Das Nadelbett 1' hat an seiner Längsseite, an welcher die Maschenbildung geschieht,
vor jeder Nadelnut 18' die Abschlagkante 19. Ansonsten entspricht die Kontur und die
Nutung des Nadelbetts 1' der von Nadelbett 1. Bauteile, die denen der vorherigen Figuren
entsprechen, haben dieselbe Bezugsziffer mit nachgestellten '.
[0040] Fig. 6 zeigt den Maschenbildungsbereich des Nadelbetts 1' mit einer Kassette 2' gemäß
einer weiteren Ausgestaltung in einer der Fig. 4 entsprechenden Ansicht. Die Kassette
2' hat keinen die Abschlagkante bildenden Bolzen 220 (Fig. 4), denn die Abschlagkante
19 wird für jede Nadel 50 durch das Nadelbett 1' gebildet.
[0041] Ansonsten ist die Kassette 2' in ihrem Aufbau, ihrer Funktionalität und in ihrer
Lagerung im Nadelbett 1' identisch mit der Kassette 2.
[0042] Fig. 7a - 7d zeigen die flächigen Bauteile, aus denen die Kassette 2 entsprechend
einer ersten Ausgestaltung gebildet wird.
[0043] Ausweislich Fig. 7a liegt die Seitenplatte 21 mit ihrer Fläche 211 auf dem Nadelbett
1 auf und bestimmt daher die Höhenposition der Kassette 2 zur Nadel 50. Die Nase 212
umgreift die Fläche 16 des Nadelbetts 1 und bildet die Höhenfixierung der Kassette
2. Die an der Vorderseite der Seitenplatte 21 ausgebildete Schräge 210 ist der Maschenbilder,
welcher ein für die Maschenbildung notwendiges Wirkelement ist. Die Bohrungen 214
und 215 nehmen die Lagerbolzen für den Schieber 24 auf. Die Distanznoppen 216 bilden
den Zwischenraum, welcher zwischen den Seitenplatten 21, 22 benötigt wird, damit der
Schieber 24 seine Gleitbewegung und die Niederhalteplatine 23 ihre Schwenkbewegung
ausführen können.
[0044] Ausweislich Fig. 7b ist der Schieber 24 in den Langlöchern 240, 241 auf den nicht
dargestellten Lagerbolzen geführt und kann durch Beaufschlagung seines Abschnitts
243 Horizontalbewegungen ausführen. In den Kreissegmenten 242 wird die Niederhalteplatine
23 gelagert.
[0045] Ausweislich Fig. 7c ist die Niederhalteplatine 23 mit ihrem kreisförmigen Abschnitt
231 im Schieber 24 gelagert und kann durch Beaufschlagung des Abschnitts 232 Schwenkbewegungen
ausführen. Die Niederhalteplatine 23 mit ihrer Nase 230 ist das Wirkelement, welches
die Maschenbildung begünstigt.
[0046] Ausweislich Fig. 7d greift die Seitenplatte 22 mit ihrem Bereich 223 und ihrem Federschenkel
221 in die Führungsnut 11 des Nadelbetts 1. Die Einkerbung 222 des Federschenkels
221 liegt am Rundstab 6 des Nadelbetts 1 an. Die Seitenplatte 22 bestimmt dadurch
die Position der Kassette 2 zu ihrer Korrespondenznadel und zur maschenbildungsnahen
Längsseite des Nadelbetts 1. Die Bohrungen 224 und 225 nehmen die Lagerbolzen für
den Schieber 24 auf. Der Bolzen 220 ist mit der Seitenplatte 22 unlösbar verbunden
und bildet die Abschlagkante für die Korrespondenznadel, d. h. die der Kassette 2
zugeordnete Nadel. Die Abschlagkante ist das für die Maschenbildung nötige Wirkelement.
Das zwischen den Seitenplatten 21, 22 der Kassette 2 gelagerte Wirkelement, welches
die Maschenbildung begünstigt, ist in den gezeigten Ausgestaltungen der Erfindung
die Niederhalteplatine 23, die in dem horizontal verschiebbaren Schieber 24 schwenkbar
gelagert ist. Diese Konfiguration einer Niederhalteplatine 23 ist nur beispielhaft
für in der Kassette 2 gelagerte Wirkelemente, welche die Maschenbildung begünstigen.
In der Kassette 2 können alle erdenklichen Niederhalteplatinen, insbesondere solche,
deren Bewegungen sich aus unterschiedlichen Bewegungsrichtungen zusammensetzen, gelagert
werden. Niederhalteplatinen, bei welchen eine Bewegungsrichtung durch die Kraft einer
Feder eingeleitet wird, können in der Kassette 2 so gelagert werden, dass sich die
Feder in der Kassette 2 abstützen kann. Zudem können in der Kassette 2 andere, die
Maschenbildung begünstigende Wirkelemente gelagert werden, z. B. Maschenabstreifer,
welche von ihrer Korrespondenznadel die Masche, die über den Nadelhaken gleiten muss,
abstreifen, oder Fadenzuweiselemente, welche ihrer Korrespondenznadel den Faden in
einer Position zuweisen, sodass er sicher vom Nadelhaken erfasst werden kann. Bei
entsprechender Gestaltung können in der Kassette mehrere unterschiedliche Wirkelemente
gelagert sein, welche in ihrer speziellen Wirksamkeit die Maschenbildung begünstigen.
[0047] Fig. 8a - 8d zeigen in perspektivischer Darstellung das Zusammenfügen der Einzelteile
für eine Kassette 2, entsprechend einer ersten Ausgestaltung der Erfindung. In die
Seitenplatte 21 sind die Bolzen 25, 26 eingefügt (Fig. 8a). Der Schieber 24 kommt
plan zur Anlage an die Seitenplatte 21 und seine Langlöcher 240, 241 umfassen die
Bolzen 25, 26 (Fig. 8b). Die Niederhalteplatine 23 wird mit ihrem kreisbogenförmigen
Abschnitt 231 in die Kreissegmente 242 des Schiebers 24 eingeführt (Fig. 8c). Die
Seitenplatte 22 kommt zur Anlage an den Distanznoppen der Seitenplatte 21 und umfasst
mit ihren Bohrungen 224, 225 die Bolzen 25, 26 (Fig. 8d). Über die Bolzen 25, 26 sind
die beiden Seitenplatten 21, 22 miteinander verbunden.
1. Kassette (2, 2'), die am Nadelbett (1, 1') einer Strickmaschine befestigbar ist und
zumindest ein für eine Maschenbildung benötigtes Wirkelement aufweist.
2. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (2, 2') lösbar an dem Nadelbett (1, 1') befestigbar ist.
3. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (2, 2') an dem Nadelbett (1, 1') verrastbar ist.
4. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (2, 2') werkzeuglos an dem Nadelbett (1, 1') befestigbar und/oder von
dem Nadelbett (1, 1') lösbar ist.
5. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (2, 2') einen Maschenbilder (210, 210') und/oder eine Abschlagkante
(220) aufweist.
6. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (2, 2') zumindest ein die Maschenbildung erleichterndes Wirkelement
aufweist.
7. Kassette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette eine Niederhalteplatine (23) und/oder einen Maschenabstreifer und/oder
einen Fadenzuweiser aufweist.
8. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (2, 2') zumindest eine Seitenplatte (21, 22) aufweist, die ein für die
Maschenbildung benötigtes Wirkelement umfasst oder zumindest teilweise als solches
ausgebildet ist.
9. Kassette nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an einer ersten Seitenplatte (21) ein Maschenbilder (210, 210') und an einer zweiten
Seitenplatte (22) eine Abschlagkante (220) ausgebildet ist.
10. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Seitenplatten (21, 22) eine Niederhalteplatine (23) angeordnet ist.
11. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Seitenplatte (22) einen Abschnitt (223) aufweist, mit dem sie in einer Führung
des Nadelbetts (1, 1') angeordnet werden kann.
12. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenplatten (21, 22) der Kassette mittels Bolzen (25, 26) verbunden sind und
ein in der Kassette (2, 2') beweglicher Schieber (24) durch die Bolzen (25, 26) geführt
ist.
13. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (2, 2') zur Fixierung am Nadelbett (1, 1') einen Federschenkel (221)
mit einer Einkerbung (222) aufweist.
14. Strickmaschine mit mindestens einem Nadelbett und relativ zum Nadelbett beweglichen
Strickwerkzeugen, wobei jedem Strickwerkzeug (50) eine Kassette (2, 2') nach einem
der vorhergehenden Ansprüche zugeordnet ist.
15. Strickmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Nadelbett (1, 1') Führungen für die Kassetten (2, 2') aufweist.
16. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen für die Kassetten (2, 2') und Führungen für die Nadeln zumindest in
einem Maschenbildungsbereich parallel verlaufen.
17. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass am Nadelbett (1, 1') Freisparungen (12) für Wirknasen von in den Kassetten angeordneten
Niederhalteplatinen (23) vorgesehen sind.
18. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Nadelbett (1, 1') ein Höhenfixierungsanschlag für die Kassetten (2, 2') vorgesehen
ist.
19. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Nadel (50) durch zwei Kassetten (2, 2') seitlich geführt ist.
20. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassetten (2, 2') am Nadelbett (1, 1') verrastet sind.
21. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassetten (2, 2') mittels einer keilförmigen Leiste am Nadelbett (1, 1') fixiert
sind.
22. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Nadelbett (1, 1') eine Abschlagkante (19) vorgesehen ist.