[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Türringes für eine Tür
einer frontbeschickbaren Wäschebehandlungsmaschine, der von außen als Abdeckring /Zierring
auf den das Türglas einfassenden, anscharnierten Ring angesetzt wird.
[0002] Derartige aus dem Stand der Technik bekannte Abdeck-/Zierringe werden als optischer
Abschluss auf den das Türglas einfassenden, anscharnierten Ring gesetzt. Diese bekannten
Ringe werden nach einem Zinkdruckgussverfahren hergestellt. Sie weisen dabei insbesondere
den Nachteil auf, dass sie in ihrer Herstellungsart von den Materialkosten sehr hoch
ausfallen, wobei insbesondere die Ausführung in Zinkdruckguss, auch was das Gewicht
betrifft, ebenfalls ungünstig ist. Auch ist es bekannt, beispielsweise die Zinkdruckguss-Lösung
durch eine Blech-Lösung zu ersetzen, wobei der Blechtürring über ein Drück- oder Pressverfahren
gefertigt wird. Bei dem Blechtürring ergibt sich jedoch der Nachteil, dass er Verzugsneigungen
aufweist. So ergeben sich Ziehspuren und Riefen, was wiederum zu einem hohen Schleif-
und Polieraufwand bei derartigen Abdeck- bzw. Zierringen führt. Zudem birgt das Tiefziehverfahren
den Nachteil, dass es bei der Fertigung hohe Verschnittkosten aufweist.
[0003] Aus der
DE 10 2006 026 717 A1 ist es bekannt, eine Kunststofftür an der Frontseite mit einem Dekorationsteil aus
einer Metallschicht zu versehen. Hierbei wird das Dekorationsteil auf dem Kunststoffrahmen
aufgeklebt, wobei hierbei eine besonders hohe Genauigkeit und Sorgfalt bei der Formgebung
erforderlich ist, damit im frontseitigen Sichtbereich keine sichtbaren Spalten entstehen.
Ferner ist der Kunststoffrahmen außenseitig nicht vollständig abgedeckt, so dass Teile
des Kunststoffrahmens den Umgebungseinflüssen ausgesetzt bzw. zumindest für den Benutzer
sichtbar sind.
[0004] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Verfahren zur Herstellung eines
Türringes für eine Tür einer frontbeschickbaren Wäschebehandlungsmaschine bereit zu
stellen, das die aufgezeigten Nachteile überwindet, wobei insbesondere die hohen Materialkosten
reduziert werden.
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
[0006] Die mit der Erfindung erreichten Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, dass
einerseits mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine wesentlich verbesserte Oberflächenqualität
des Abdeck-/Zierringes erzielt wird, wobei andererseits Verschnitte so gut wie gänzlich
vermieden werden bzw. zumindest sehr gering ausfallen.
[0007] Hierzu umfasst das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Abdeck-/Zierringes
folgende Verfahrensschritte. Zunächst wird ein Rohr mit einem definierten Durchmesser
sowie einer definierten Wandstärke auf Maß abgelängt. Das abgelängte Rohr wird dann
zu einem Torus gebogen, so dass sich ein ringförmiger, hohler Körper bildet. Die voreinander
stoßenden Enden des gebogenen Rohres werden dann miteinander verschweißt, so dass
ein stabiler, hohler Körper entsteht. Danach wird an einer Stelle des Umfanges des
gebogenen Torus ein die Toruswand durchdringender Stutzen angebracht, der insbesondere
für das Einbringen eines inkompressiblen Mediums bestimmt ist. Danach wird der gebogene
Torus mit dem angesetzten Stutzen in eine zumindest zweiteilige Form eingelegt, die
den gebogenen Torus umgibt, wobei die Öffnung bzw. das freie Ende des angesetzten
Stutzens von außen zugänglich bleibt. Danach wird durch den angesetzten Stutzen der
Torus mit dem inkompressiblen Medium beaufschlagt, in der Art, dass sich insbesondere
die Toruswand an die Innenwand der Form anlegt, so dass sich ein Hohlkörperformteil
bildet, welches der Formwandung entspricht. Danach wird die Form wieder geöffnet und
der geformte Hohlkörper aus der Form herausgenommen, so dass sich ein Formhohlkörper
nach Art einer Felge gebildet hat. Wird dann der geformte Hohlkörper mittels eines
Trennschnittes in der radialen Achse bzw. Ebene getrennt, so erhält man zwei Teilringe.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführung wird der Trennschnitt in der radialen Symmetrieachse
gelegt, so dass zwei im Wesentlichen identische Teilringe entstehen. Damit erhält
man mit einem Trennschnitt gleichzeitig zwei gleiche Teilringe.
[0009] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, um hier entsprechend ansetzbare
Türringe bzw. Abdeckringe zu erhalten, wird der geformte Torus am inneren und äußeren
Rand getrennt. Der geformte Torus weist zum Mittelpunkt des Rings V-förmig geformte
Schenkel auf, an die parallel verlaufende Stege angeformt sind, die in einen den äußeren
Rand bildenden Quersteg übergehen. Dabei wird bei der Formung vorgesehen, dass im
Schnittpunkt der V-Schenkel eine Nut eingeformt wird, wobei ebenfalls jeweils an den
parallel verlaufenden Stegen nach außen weisende Nuten herausgeformt sind. Um insbesondere
einen passgenauen ansetzbaren Zierring zu erhalten, wird daher der Trennschnitt einmal
im Schnittpunkt der V-Schenkel in der Nut vorgenommen, wobei andererseits zwei Trennschnitte
am Außenrand und zwar hier an den Nuten vorgesehen werden, die an den parallel verlaufenden
Stegen nach außen weisend geformt sind. Als Rest bzw. als Verschnitt verbleibt dann
lediglich nur der zwischen den beiden Nuten am Außenring verbleibende Quersteg, so
dass hier zwei identische ansetzbare Ringe mit einem geformten Torus erstellt werden
können.
[0010] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist hierbei der Abdeck- bzw. Zierring
aus einem Stahlrohr gefertigt. In einer alternativen Ausführungsform ist der Zierring
aus einem Aluminiummaterial gefertigt.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachstehenden Figuren 1 bis
9 näher beschrieben; es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer frontbeschickbaren Wäschebehandlungs- maschine
mit geöffneter Tür,
- Figur 2
- eine explosionsartige Darstellung einer anscharnierten Tür einer frontbeschick- baren
Wäschebehandlungsmaschine;
- Figur 3
- eine isolierte Darstellung eines Rohres gemäß dem Verfahren;
- Figur 4
- eine weitere perspektivische Darstellung des gebogenen Rohres gemäß dem Verfahren;
- Figur 5
- eine Frontansicht des geformten Torus gemäß dem Verfahren;
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung des geformten Torus gemäß dem Verfahren;
- Figur 7
- eine geschnittene Ansicht des geformten Torus gemäß der Schnittlinie VII-VII in Figur
5;
- Figur 8
- eine geschnittene Darstellung des geformten Torus gemäß dem Verfahren nach dem Trennschnitt
und
- Figur 9
- eine explosionsartige Darstellung des geformten Abdeck- bzw. Türringes geformt nach
dem Verfahren in einer geschnittenen Seitenansicht.
[0012] Die Figur 1 zeigt eine geöffnete Tür 1 an einer frontbeschickbaren Wäschebehandlungsmaschine
2, wobei die Tür 1 einen ein Türglas 4 einfassenden Ring 5 umfasst, auf den von außen
ein Abdeck-/Zierring 3 angebracht ist. Der Ring 5 ist an einer Seite am Rand der Beladungsöffnung
an der Frontwand der Wäschebehandlungsmaschine 2 anscharniert. In der isolierten Darstellung
der Figur 2 wird deutlich, dass auf den anscharnierten Ring 5 ein Haltering 6 angesetzt
ist, auf den dann schlussendlich der nach dem Verfahren hergestellte Abdeck-/Zierring
3 angesetzt wird. Das Türglas 4 ist am Ring 5 befestigt und hat eine zum Inneren der
Maschine 2 (Fig. 1) weisende Wölbung, wenn die Tür 1 geschlossen ist.
[0013] Das Verfahren als solches wird im Einzelnen durch die Figuren 3 bis 9 dokumentiert.
Das Verfahren vollzieht sich dabei wie folgt.
[0014] Zunächst wird ein Metallrohr 7 mit einem definierten Durchmesser sowie einer definierten
Wandstärke, wie es in der Figur 3 mit dem Bezugszeichen 7 dargestellt ist, auf eine
definierte Länge geschnitten, wobei die Länge dem Umfang des noch zu biegenden Torus
8 entspricht. Dieses Rohr 7 wird dann, wie in der Figur 4 dargestellt ist, zu einem
Ring bzw. Torus 8 gebogen, so dass die Enden des Rohres 7 voreinander stoßen. Danach
wird die Stoßstelle 9 bündig miteinander verschweißt, so dass sich der wie in der
Figur 4 dargestellte Metallrohrtorus 8 ergibt. Danach wird an der Wandung des Metallrohres
7 ein durchsetzender Stutzen, nicht näher dargestellt, an dem Metallrohrtorus 8 angesetzt,
durch den dann das inkompressible Medium eingedrückt wird. Bevor dies geschieht, wird
der so geformte und hergestellte Torus 8 gemäß der Figur 4 in eine nicht näher dargestellte
Form eingesetzt, die hier aus einer Unterform und einer Oberform besteht. Ist die
Form geschlossen, so wird durch den Stutzen das inkompressible Medium unter hohem
Druck in den Hohlraum des Torus 8 eingedrückt, so dass sich die Wandung des Torus
8 an die Innenwandung der Form anlegt, und sich ein Formhohlkörper 10 gemäß der Figur
6 ergibt, wie er dort in der Perspektive dargestellt ist.
[0015] Der entsprechende Formhohlkörper 10 in Frontansicht ist in der Figur 5 dargestellt,
wobei hier auffällig ist, dass der Innenring 11 sichelförmig ausgebildet ist. Diese
Sichelform gestaltet den Öffnungsquerschnitt des Abdeck- oder Zierringes 3 derart,
dass von der Frontseite der Waschmaschine 2 her der obere Bereich eine Art trichterförmige
Ausbildung aufweist, wohingegen der untere Bereich des Zierringes 3 flach ausgebildet
ist, so dass sich von oben nach unten in der Draufsicht diese Sichelform ergibt.
[0016] Der Formhohlkörper 10 wird so geformt, wie in den Figuren 5 und 6 dargestellt. Danach
erfolgt insbesondere eine Trennung des Formhohlkörpers 10, wobei hier ein radialer
Trennschnitt an dem Formhohlkörper 10 derart angesetzt wird, so dass sich zwei identische
Teilringe 12.1 und 12.2 ergeben, wie dies in der Figur 8 dargestellt ist. Dabei wird
der Trennschnitt derart vollzogen, dass der geformte Torus 8 am inneren und am äußeren
Rand getrennt wird.
[0017] Infolge der Formgebung des Formhohlkörpers 10 ergibt sich folgende Form, die deutlicher
wird in der geschnittenen Ansicht der Figur 7, wo insbesondere die Schnittlinie entsprechend
der Schnittlinie VII-VII in der Figur 5 dargestellt ist. Dabei ergibt sich für den
Formhohlkörper 10, dass er zum Mittelpunkt des Ringes 3 V-förmig geformt wird, wie
dies in der rechten Darstellung gezeigt ist, wobei in Verlängerung der V-Schenkel
13.1 und 13.2 parallel verlaufende Stege 14.1 und 14.2 angeformt sind, die in einen
den äußeren Rand bildenden Quersteg 15 übergehen. Diametral gegenüber liegend ergibt
sich infolge der Sichelform, wie oben beschrieben, dann folgendes Bild, dass dort
die V-förmigen Schenkel 13.3 und 13.4 sich zur diametral gegenüber liegenden Seite
des Ringes 3 aufweiten, so dass sie eine fast waagerechte Lage einnehmen. Im Schnittpunkt
der V-förmigen Schenkel 13.1, 13.2, 13.3 und 13.4 ist dabei eine umlaufende Nut 16
angeformt, wobei auch entsprechend an der Außenseite jeweils an den parallel verlaufenden
Stegen 14.1 und 14.2 nach außen weisende Stege 17.1 und 17.2 angeformt sind, die in
den, den äußeren Rand bildenden Quersteg 15 übergehen, und wobei nun der Trennschnitt,
wie er dargestellt ist in der Figur 9, einmal durch die Nut 16 zwischen den V-Schenkeln
13.1 und 13.2 und durch die am äußeren Rand ausgeformten Stege 17.1 und 17.2 gelegt
wird. Somit verbleibt letztendlich als Verschnitt der Quersteg 15 am äußeren Rand,
so dass sich insbesondere ein Abdeck- oder Zierring 3 ergibt, wie er sich in der Figur
9 darstellt, wo nochmals entsprechend der Figur 2, die einzelnen die Tür 1 bildenden
Elemente in der explosionsartigen Darstellung gezeigt sind.
1. Verfahren zur Herstellung eines Türringes für eine Tür (1) einer frontbeschickbaren
Wäschebehandlungsmaschine (2), der von außen als Abdeckring/Zierring (3) auf den das
Türglas (4) einfassenden, anscharnierten Ring (5) angesetzt wird, wobei die Herstellung
des Abdeck- bzw. Zierringes (3) folgende Verfahrensschritte umfasst,
- Ablängen eines Metallrohres (7) mit einem definierten Durchmesser sowie einer definierten
Wandstärke,
- Biegen des Rohres (7) zu einem Torus (8),
- Verschweißen der bündig voreinander stehenden Enden des Metallrohrtorus (8),
- Anbringung eines Stutzens an dem Metallrohrtorus (8) für das Eindrücken eines inkompressiblen
Mediums,
- Einbringen des Torus (8) in eine mehrteilige Form,
- Beaufschlagen des Torus mit dem inkompressiblen Medium,
- Herausnehmen des geformten Torus (8) aus der Form und
- Trennen des geformten Torus (8) zu zwei Teilringen (12.1, 12.2).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der geformte Torus (8) zu zwei im wesentlichen identischen Teilringen (12.1, 12.2)
getrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der geformte Torus (8) am inneren und äußeren Rand getrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der geformte Torus (8) zum Mittelpunkt des Rings V-förmig geformt wird, und wobei
in Verlängerung der V-Schenkel (13.1, 13.2) parallel verlaufende, umlaufende Stege
(14.1, 14.2) geformt werden, die in einen den äußeren Rand bildenden Quersteg (15)
übergehen.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Schnittpunkt der V-Schenkel (13.1, 13.2, 13.3, 13.4) eine umlaufende Nut (16)
eingeformt wird, in der der innenseitige Trennschnitt vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils an den parallel verlaufenden Stegen (14.1, 14.2) nach außen weisende Stege
(17.1, 17.2) geformt werden, die in den, den äußeren Rand bildenden Quersteg (15)
übergehen, und wobei die Trennschnitte am äußeren Rand durch die Nuten (17.1, 17.2)
gelegt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abdeck- bzw. Zierring (3) aus einem Stahlrohr gefertigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abdeck- bzw. Zierring (3) aus einem Rohr aus Aluminiummaterial gefertigt wird.