[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für einen Schließzylinder mit einem Schaft
und einer Reide und mit auf einander gegenüberstehenden Breitseiten des Schaftes angeordneten,
parallel zum Schaft angeordneten Profilnuten.
[0002] Solche Schlüssel werden bei Schließzylindern beispielsweise in Schließanlagen eingesetzt
und sind bekannt. Die Breitseiten des Schaftes verbinden einen Schlüsselrücken mit
einer Schlüsselbrust. In der Schlüsselbrust sind häufig Schließkerben angeordnet,
welche mit Stiftzuhaltungen des Schließzylinders zusammenwirken. Die in den Breitseiten
angeordneten Profilnuten korrespondieren in der Regel mit einem Profil in einem Kern
des Schließzylinders und ermöglichen damit die Einführung des Schlüssels in den Schließzylinder.
Hierdurch ist es möglich, durch Variation der Varianten der Profilnuten übergeordnete
Schlüssel, beispielsweise für den Einsatz in Hauptschlüsselanlagen mit unterschiedlichen
Hierarchieebenen der Schlüssel zu erstellen. Die Breitseiten können ebenfalls von
Stiftzuhaltungen abgetastet werden.
[0003] Aus der
DE 35 21 530 A1 ist ein Schlüssel der eingangs genannten Art bekannt geworden, bei dem nahe des freien
Endes des Schaftes ein Bereich mit einem geringen Abstand der Breitseiten und nahe
der Reide ein Bereich mit einem großen Abstand der Breitseiten angeordnet ist. Zudem
ermöglicht der Schlüssel im vorderen, nahe einer Schlüsselspitze angeordneten Bereich
eine andere Anordnung an Profilnuten als im hinteren, nahe der Reide angeordneten
Bereich. Der Schlüssel kann durch Fügen zweier unterschiedlich breiter Elemente erzeugt
werden. Hierdurch wird die Sicherheit des Schlüssels gegen ein Kopieren erhöht. Weiterhin
wird durch unterschiedliche Längen des vorderen Bereichs im Verhältnis zur restlichen
Einschublänge eine weitere Variation des Schlüssels ermöglicht, welche für Hauptschlüsselanlagen
genutzt werden kann.
[0004] Nachteilig bei dem bekannten Schlüssel ist, dass der Schlüssel durch einfaches Abmessen
der unterschiedlich breiten Bereiche des Schaftes dennoch auf herkömmlichen Kopiermaschinen
kopiert werden kann. Beim Kopieren werden einfach ein vorderes, schmales Schaftelement
und ein hinteres breites Schaftelement durch herkömmliches Kopieren erzeugt und anschließend
die Schaftelemente miteinander verbunden.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schlüssel der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass ein Kopieren weiter erschwert wird.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Schaft einen verjüngenden
Abschnitt aufweist und dass der verjüngende Abschnitt ausgehend von der Reide zu der
Schlüsselspitze hin eine stetige Verringerung der Dicke des Schaftes erzeugt.
[0007] Durch diese Gestaltung führt der verjüngende Abschnitt des Schaftes zu einer deutlichen
Erschwerung des Kopierens des erfindungsgemäßen Schlüssels. Herkömmliche Kopiermaschinen
vermögen nur an einer einzigen Stelle das Profil abzutasten. Wird dieses Abtasten
bei dem erfindungsgemäßen Schlüssel versucht, erstellt die Kopiermaschine entweder
einen zu schmalen oder einen zu breiten Schlüssel. Bei einem zu breiten Schlüssel
vermag der Schaft nicht in den Schließkanal des Schließzylinders eingeführt werden.
Ein zu schmaler Schaft kann von Stiftzuhaltungen im Schließzylinder abgetastet und
damit ein Schließen mit diesem Schlüssel verhindert werden. Ein Zusammenstellen des
erfindungsgemäßen Schlüssels aus getrennt voneinander mit der herkömmlichen Kopiermaschine
gefertigten Schaftelementen ist wegen des verjüngenden Abschnitts nicht möglich.
[0008] Ein Abtasten des Schaftes mittels einer herkömmlichen Kopiermaschine führt gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung an verschiedenen Stellen zu unterschiedlichen
Schlüsselprofilen, wenn die Profilnuten über die gesamte Länge des Schaftes durchgehend
eine konstante Tiefe aufweisen. Herkömmliche Kopiermaschinen vermögen derartig Profile
nicht abzutasten. Daher wird bei der Abtastung senkrecht zur Längsachse des Schaftes
an jeder Stelle des Schaftes eine andere Profiltiefe ermittelt. Da der Schaft jedoch
nicht sprunghaft, sondern nach der Erfindung stetig seine Dicke verändert, lässt sich
der Schaft auch nicht durch mehrmaliges Abtasten und abschnittsweises Kopieren mit
herkömmlichen Kopiermaschinen annähern. Damit trägt diese Gestaltung zu einer besonders
starken Erschwerung des Kopierens des erfindungsgemäßen Schlüssels bei.
[0009] Der sich zu der Längsachse verjüngenden Abschnitt könnte sich beispielsweise vollständig
über die zumindest eine Breitseite des Schaftes erstrecken. Damit wäre der Schaft
keilförmig und könnte in einer geneigten Einspannung auf einer Fräsmaschine gefertigt
werden. Zur weiteren Erschwerung des Kopierens des erfindungsgemäßen Schlüssels trägt
es bei, wenn sich an dem verjüngenden Abschnitt zumindest ein paralleler Abschnitt
der Breitseiten anschließt. Durch diese Gestaltung müssen für den Kopierer des erfindungsgemäßen
Schlüssels neben der Art der Verjüngung des Abschnitts zusätzlich die Lage und die
Länge des verjüngenden Abschnitts bekannt sein, um eine Kopie des erfindungsgemäßen
Schlüssels zu erzeugen. Alternativ zu dem parallelen Abschnitt der Breitseiten kann
auch ein im Vergleich zu dem verjüngenden Abschnitt andersartig verjüngender Abschnitt
vorgesehen sein.
[0010] Zur weiteren Erschwerung des Kopierens des erfindungsgemäßen Schlüssels trägt es
bei, wenn der verjüngende Abschnitt im mittleren Bereich des Schaftes angeordnet ist
und wenn sich an den Enden des verjüngenden Abschnitts jeweils ein paralleler Abschnitt
der Breitseiten anschließt.
[0011] Der erfindungsgemäße Schlüssel lässt sich in einer besonders hohen Anzahl an Hierarchiestufen
gestalten, wenn der verjüngende Abschnitt durch eine Neigung beider Breitseiten auf
die jeweils gegenüberliegende Breitseite erzeugt ist. Hierbei kann der Schlüssel symmetrisch
aufgebaut sein oder an seinen beiden Breitseiten unterschiedlich geneigte Abschnitte
aufweisen.
[0012] Die verschiedenen Abschnitte des Schaftes lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach im Fräsverfahren fertigen, wenn der Übergang des
verjüngenden Abschnitts gegen den parallelen Abschnitt der Breitseiten einen Radius
aufweist.
[0013] Der Schaft gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
konstruktiv besonders einfach, wenn der verjüngende Abschnitt als Schräge ausgebildet
ist.
[0014] Zur weiteren Erschwerung des Kopierens des erfindungsgemäßen Schlüssels trägt es
bei, wenn der verjüngende Abschnitt eine Wölbung aufweist. Hierdurch ist bei dem fertigen
Schlüssel die konkrete Form des Schaftes nur schwierig zu ermitteln. Die Schwierigkeit
der Ermittlung der konkreten Form des Schaftes schränkt die Möglichkeit des Kopierens
weiter ein. Vorzugsweise ist die Wölbung konkav. Die Wölbung kann beispielsweise mittels
eines Walzenfräsers mit einem besonders großen Radius erzeugt werden.
[0015] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Schlüssel in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch den erfindungsgemäßen Schlüssel aus Figur
1 entlang der Linie II - II,
- Fig. 3
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch den erfindungsgemäßen Schlüssel aus Figur
1 entlang der Linie III - III,
- Fig. 4a
- eine Ansicht des erfindungsgemäßen Schlüssels aus Figur 1 auf einen Schlüsselrücken,
- Fig.4b, 4c
- mehrere Ansichten auf den Schlüsselrücken von weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Schlüssels.
[0016] Figur 1 zeigt einen Schlüssel mit einem Schaft 1 und einer Reide 2 in einer Seitenansicht
auf eine Breitseite 3 des Schaftes 1. Die Breitseite 3 verbindet einen Schlüsselrücken
4 mit einer Schlüsselbrust 5 und weist eine Reihe von Profilnuten 6, 7 auf. Die Profilnuten
6, 7 erstrecken sich über den gesamten, zur Einführung in einen nicht dargestellten
Schließzylinder vorgesehenen Schaft 1. In der Schlüsselbrust 5 sind mehrere Schließkerben
8 angeordnet, welche beim Einführen des Schlüssels in den Schließzylinder von Stiftzuhaltungen
abgetastet werden. Das freie, der Reide 2 abgewandte Ende des Schaftes 1 wird als
Schlüsselspitze 9 bezeichnet.
[0017] Figur 2 zeigt in einer Schnittdarstellung durch den Schaft 1 des Schlüssels aus Figur
1 entlang der Linie II - II, dass Profilnuten 6, 7 in zwei Breitseiten 3, 3' des Schaftes
1 angeordnet sind. Unterschiedliche, nebeneinander angeordnete Profilnuten 6, 7, 10,
11 weisen eine unterschiedliche Tiefe auf.
[0018] Figur 3 zeigt eine Schnittdarstellung durch den Schaft 1 des Schlüssels aus Figur
1 entlang der Linie III - III. Hierbei ist zu erkennen, dass der Schaft 1 nahe der
Reide 2 dicker ist als nahe der Schlüsselspitze 9. Sich über die Länge des Schaftes
1 erstreckende Profinuten 6, 7, 10, 11 weisen jedoch an jeder Stelle dieselbe Profiltiefe
auf.
[0019] Figur 4a zeigt in einer Ansicht auf den Schlüsselrücken 4 des Schlüssels aus Figur
1, dass der Schaft 1, einen sich verjüngenden, geneigt zur Längsachse des Schaftes
1 angeordneten Abschnitt 12 hat, wodurch die in den Figuren 2 und 3 dargestellten
unterschiedlichen Dicken des Schaftes 1 erzeugt werden. Der Schaft 1 ist symmetrisch.
Die Längsachse wird in diesem Ausführungsbeispiel von der strichpunktiert dargestellten
Symmetrieachse gebildet. Damit sind die beiden Breitseiten 3, 3' des Schaftes 1 gleich
aufgebaut. Der Schaft 1 weist einen sich an dem geneigt angeordneten Abschnitt 12
zu der Schlüsselspitze 9 hin erstreckenden, parallelen Abschnitt 13 der Breitseiten
3, 3' mit konstanter Dicke auf. Der Übergang des sich verjüngenden Abschnitts 12 zu
dem Abschnitt 13 mit konstanter Dicke weist einen Radius R auf.
[0020] Figur 4b zeigt eine weitere Ausführungsform des Schlüssels aus Figur 1 in einer Ansicht
auf den Schlüsselrücken 4. Dieser unterscheidet sich von der aus Figur 4a dadurch,
dass einer der Breitseiten 3' gerade ist und die andere der Breitseiten 3 einen sich
verjüngenden Abschnitt 14 mit einer Wölbung zur Erzeugung der in den Figuren 2 und
3 dargestellten unterschiedlichen Dicken des Schaftes 1 hat. Der sich verjüngende
Abschnitt 14 erstreckt sich über die gesamte Länge des Schaftes 1 und kann beispielsweise
von einem Walzenfräser mit einem besonders großem Radius R erzeugt werden.
[0021] Figur 4c zeigt eine weitere Ausführungsform des Schlüssels aus Figur 1 in einer Ansicht
auf den Schlüsselrücken 4, bei dem ein sich verjüngender Abschnitt 15 des Schaftes
1 zwischen zwei Abschnitten 16, 17 konstanter Dicke angeordnet ist. Eine der Breitseiten
3' des Schaftes 1 ist gerade, während die unterschiedlichen Abschnitte 15 - 17 durch
die Formgebung der anderen Breitseite 3 erzeugt sind. In einer alternativen, nicht
dargestellten Ausführungsform kann sich der geneigte Abschnitt 15 auch über die gesamte
Länge des Schaftes 1 erstrecken.
1. Schlüssel für einen Schließzylinder mit einem Schaft und einer Reide, mit auf einander
gegenüberstehenden Breitseiten des Schaftes angeordneten und parallel zum Schaft angeordneten
Profilnuten, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (1) einen verjüngenden Abschnitt (12, 14, 15) aufweist und dass der verjüngende
Abschnitt (12, 14, 15) ausgehend von der Reide (2) zu der Schlüsselspitze (9) hin
eine stetige Verringerung der Dicke des Schaftes (1) erzeugt.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilnuten (6, 7, 10, 11) über die gesamte Länge des Schaftes (1) durchgehend
eine konstante Tiefe aufweisen.
3. Schlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich an dem verjüngenden Abschnitt (12, 14, 15) zumindest ein paralleler Abschnitt
(13, 16, 17) der Breitseiten (3, 3') anschließt.
4. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verjüngende Abschnitt (14) im mittleren Bereich des Schaftes (1) angeordnet ist
und dass sich an den Enden des verjüngenden Abschnitts (14) jeweils ein paralleler
Abschnitt (16, 17) der Breitseiten (3, 3') anschließt.
5. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verjüngende Abschnitt (12) durch eine Neigung beider Breitseiten (3, 3') auf
die jeweils gegenüberliegende Breitseite (3, 3') erzeugt ist.
6. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang des verjüngenden Abschnitts (12) gegen den parallelen Abschnitt (13)
der Breitseiten (3, 3') einen Radius (R) aufweist.
7. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verjüngende Abschnitt (12, 15) als Schräge ausgebildet ist.
8. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verjüngende Abschnitt (14) eine Wölbung aufweist.