(19)
(11) EP 2 078 895 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.07.2009  Patentblatt  2009/29

(21) Anmeldenummer: 09000327.8

(22) Anmeldetag:  13.01.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F21S 4/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 14.01.2008 DE 102008004238

(71) Anmelder: Flashaar-Bloedorn, Swen
55437 Bingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Meyer, Stephan
    86157 Augsburg (DE)
  • Schmid, Johannes
    82166 Gräfelfing (DE)

(74) Vertreter: Müller, Jochen et al
Becker & Aue Patentanwälte Saarlandstrasse 66
55411 Bingen
55411 Bingen (DE)

   


(54) Leuchtsystem


(57) Ein Leuchtsystem umfasst ein Montageprofil (1), das zur Befestigung auf einem Untergrund und zur Aufnahme eines Versorgungskabels (10) ausgebildet ist, ein Versorgungskabel (10), das in dem Montageprofil (1) untergebracht ist und von ihm gehalten wird, und ein Leuchtenprofil (20), das zum Aufsetzen auf das Montageprofil (1) ausgebildet ist. Das Leuchtenprofil (20) umfasst einen Leuchtmittelträgerschlitten (30), der zum Einsetzten in das Leuchtenprofil (20) ausgebildet ist und auf dem Leuchtelemente (33) angebracht sind, und Kontaktstifte (34) zum werkzeuglosen elektrischen Verbinden der Leuchtelemente (33) mit dem Versorgungskabel (10).




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Leuchtsystem, insbesondere ein linienförmiges Leuchtsystem.

[0002] Linienförmige Leuchtsysteme werden beispielsweise im Schiffsbau zur Innenbeleuchtung von Yachten verwendet, wo sie insbesondere entlang von Raumstrukturen wie z.B. Absätzen in einer Hand angeordnet sind. Einerseits sorgen sie für eine ausreichende Grundhelligkeit in dem Raum, andererseits stellen sie ein Gestaltungselement dar, durch das in der Architektur vorhandene Linien betont werden können. Ihr Verwendungszweck ist jedoch nicht auf den Schiffsbau eingeschränkt. Andere Verwendungsbereiche sind beispielsweise de Innenarchitektur allgemein oder der Hochbau. Im Innenausbau kommen linienförmige Leuchtsysteme für direkte und indirekte Beleuchtung zur Anwendung, beispielsweise Lichtlinien als graphische Gestaltungselemente zur Akzentsetzung, als Lichtvouten, als Lichtleitsysteme oder als Sicherheitsbeleuchtung z.B. an Treppenstufen. Im Hochbau werden linienförmige Leuchtsysteme beispielsweise als Fassadensysteme, Lichtlinien, Lichtleitsysteme oder Voutenbeleuchtung verwendet.

[0003] Linienförmige Leuchtsysteme können beispielsweise durch in einer Reihe angeordnete Leuchtstoffröhren verwirklicht sein. Das jedoch einen hohen Montageaufwand, da für jede Leuchtstoffröhre eine eigene Fassung und ein eigener Stromanschluss erforderlich ist. Außerdem haben Leuchtstoffröhren ein eingeschränktes Längenraster, und eine überlappende Montage im Fassadensockelbereich ist erforderlich.

[0004] Alternativ werden solche linienförmigen Leuchtsysteme durch Lichtschläuche verwirklicht. Das sind Schläuche aus einem lichtdurchlässigen Kunststoffmaterial, in dem Lichtquellen wie z.B. Glühlampen oder Leuchtdioden integriert sind.

[0005] Auch bei Verwendung von Leuchtdioden können jedoch ab einer bestimmten Lichtleistung wegen der auftretenden Abwärme keine Kunststoffschlauche mehr verwendet werden, da sie einerseits nur begrenzt wärmefest sind und andererseits die entstehende Verlustwärme der Leuchtdioden nicht gut abführen können. Das wirkt sich negativ auf die Lebensdauer sowohl der Leuchtdioden als auch der Schläuche aus.

[0006] Die Leuchtdioden können alternativ auf Platinen angeordnet sein. Diese Platinen müssen jedoch, wie Leuchtstoffröhren, einzeln mit Strom versorgt werden und erfordern daher denselben hohen Montageaufwand.

[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein linienförmiges Leuchtsystem bereitzustellen, das für eine höhere Lichtleistung geeignet ist, über längere Strecken mit nur einer Stromeinspeisung auskommt, flexible Montageorte von Leuchtelementen zulässt und mit geringem Montageaufwand angebracht werden kann.

[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch ein linienförmiges Leuchtsystem gemäß Anspruch 1.

[0009] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0010] Das Leuchtsystem umfasst ein Montageprofil, das zur Befestigung auf einem Untergrund und zur Aufnahme eines Versorgungskabels ausgebildet ist, ein Versorgungskabel, das in dem Montageprofil untergebracht ist und von ihm gehalten wird, und ein Leuchtenprofil, das zum Aufsetzen auf das Montageprofil ausgebildet ist. Das Leuchtenprofil umfasst einen Leuchtmittelträgerschlitten, der zum Einsetzten in das Leuchtenprofil ausgebildet ist und auf dem Leuchtelemente angebracht sind, und Kontaktstifte zum werkzeuglosen elektrischen Verbinden der Leuchtelemente mit dem Versorgungskabel.

[0011] Das Leuchtenprofil ist komplett fertig gestellt und separat handhabbar. Zur Festlegung und elektrischen Kontaktierung wird das komplettierte Leuchtenprofil mit dem Montageprofil und dem als Flachkabel ausgebildeten Versorgungskabel ohne den Einsatz von Werkzeugen verbunden. Das Leuchtenprofil ist insbesondere mittels Hilfswerkzeugen relativ leicht demontierbar bzw. austauschbar.

[0012] Auch in kritischen Einbausituation mit beengten Abmessungen ist eine einfache, werkzeuglose und schmutzfreie Montage des Leuchtsystems möglich.

[0013] Viele elektrische Einspeisungen mit aufwändiger Kabelführung, wie z.B. bei sehr langen Lichtvouten auf Basis von Standard-Profilen, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, sind nach der Erfindung nicht zwingend erforderlich. Aufgrund des mitgeführten Versorgungskabels im Montageprofil des Leuchtsystems, ist mit einer elektrischen Einspeisung eine verhältnismäßig große Länge des Leuchtsystems unter Verwendung einer Vielzahl von Leuchtmitteln möglich. Beispielsweise können bis zu drei Stromkreise mit entsprechenden Leuchtmitteln geschaltet oder gedimmt werden. Das Einsetzten der LED-Einheiten in das Montageprofil nach einer Reinigung des Einbauortes schließt eine in der Praxis häufig auftretende mechanische Beschädigung der LED-Module aus. ESD- (electrostatic discharge) Beschädigungen durch falsche Handhabung der Leuchtenprofile bzw. Leuchtmittel oder Verpolung sind weitestgehend ausgeschlossen. Ausfälle der Leuchtenprofile bzw. Leuchtmittel, z.B. durch einen Kabelbruch oder schlechte korrosive Kontaktstellen, sind dank der elektrischen Kontaktierung in das Versorgungskabel mittels Kontaktstiften weitestgehend ausgeschlossen. Die durch die Kontaktstifte durchstoßene Isolation des Flachkabels verfügt über selbstheilende Eigenschaften und gewährleistet dauerhaft einen Korrosionsschutz der elektrischen Leiter. Die individuelle elektrische Belegung der Kontaktstifte in Abstimmung mit den 4-Phasen des Flachkabels ermöglicht eine flexible Gestaltung der möglichen Lichtkreise. Die Verschmutzungsanfälligkeit des Leuchtsystems ist dank möglicher glatter Oberflächen gering.
Eine einfache mechanische Entblendung durch Tiefersetzen der Leuchtmittelträgerschlitten um eine Ebene im Leuchtenprofil ist möglich. Viele aus dem Stand der Technik bekannte LED-Varianten in einer großen Anzahl von Leistungsklassen lassen sich mit dem Leuchtsystem kombinieren.
Die sehr guten Kühleigenschaften des Leuchtsystems, bedingt durch einen mehrschichtigen Layeraufbau, gewährleisten einen konstanten Lumenstrom und eine lange Lebensdauer der Leuchtmittel auch in kritischen Einbausituationen. Eine Lackierung des Leuchtsystems ist möglich.

[0014] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.

[0015] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig.1
eine schematische perspektivische Ansicht eines linienförmigen Leuchtsystems gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig.2
eine schematische Seitenansicht des Leuchtsystems nach Fig. 1,
Fig.3
eine schematische Schnittansicht des Leuchtsystems nach Fig. 1,
Fig.4
eine schematische perspektivische Ansicht einer Kontaktbrücke zum elektrischen Verbinden zweier benachbarter LED-Platinen des Leuchtsystems nach Fig. 1 von unten,
Fig.5
eine schematische Schnittansicht eines Teils des Leuchtsystems nach Fig. 1 mit der Kontaktbrücke nach Fig. 3.
Fig.6
eine schematische Schnittansicht eines Teils des Leuchtsystems nach Fig. 1 mit einer alternativ ausgebildeten Kontaktbrücke,
Fig.7
eine schematische perspektivische Ansicht eines Eckverbinders für das Leuchtsystem nach Fig. 1,
Fig.8
eine schematische perspektivische Ansicht einer Mitteleinspeisung für das Leuchtsystem nach Fig. 1,
Fig.9
eine schematisch perspektivische Ansicht einer Endeinspeisung für das Leuchtsystem nach Fig. 1.


[0016] Das Leuchtsystem weist ein Montageprofil 1 auf, das auf einem Untergrund wie beispielsweise einer Hand befestigbar ist, beispielsweise durch Schrauben oder Kleben. Das Montageprofil 1 kann einteilig sein oder aus mehreren aneinander gereihten Elementen bestehen. Die Einzelelemente können in vorbestimmten Längen bereitgestellt sein. Durch Zuschneiden der Einzelelemente vor Ort kann ein Montageprofil 1 beliebiger Länge bereitgestellt werden.

[0017] Das Montageprofil 1 ist so ausgebildet, dass es ein Versorgungskabel 10 zum Versorgen des Leuchtsystems mit elektrischer Leistung aufnehmen kann. In der vorliegenden Ausführungsform ist das Versorgungskabel 10 ein Flachbandkabel mit mehreren nebeneinander liegenden Leitern 11 und einer die Leiter 11 umgebenden Isolierung 12.

[0018] Zum Halten des Flachbandkabels 10 sind einander gegenüberliegende Seitenwände 2 des Montageprofils 1 mit Haltestegen 3 versehen, die parallel zu dem auf dem Untergrund befestigten Boden 4 des Montageprofils 1 verlaufen. Der Abstand zwischen den gegenüberliegenden Haltestegen 3 ist geringfügig kleiner als die Breite des Flachbandkabels 10, so dass das Flachbandkabel 10 zwischen den Haltestegen 3 hindurch auf den Boden 4 des Montageprofils 1 gedrückt werden kann und in dieser Stellung von den Haltestegen 3 gehalten wird, um es gegen Herausfallen zu sicher. Zusätzlich oder alternativ kann das Versorgungskabel 10 in dem Montageprofil 1 angeklebt sein.

[0019] Auch wenn das Montageprofil 1 aus mehreren aneinander gereihten Einzelelementen besteht, kann das Versorgungskabel 10 ein einziges durchgehendes Kabel sein. Es wird mit einer geeigneten Vorrichtung zum Liefern elektrischer Leistung verbunden, beispielsweise mit einer Stromversorgung, einem Netzteil, einem Dimmer und/oder einer Lichtsteuerung.

[0020] Das Montageprofil 1 ist weiter so ausgebildet, dass es ein Leuchtenprofil 20 aufnehmen kann. In der vorliegenden Ausführungsform sind die oberen Enden der Seitenwände 2 des Montageprofils 1 und die Seitenränder des Bodens 21 des Leuchtenprofils 20 abgeschrägt und mit Vorsprüngen 5, 22 versehen, so dass das Leuchtenprofil 20 durch Druck in das Montageprofil 1 eingesetzt werden kann und durch Einrasten der Vorsprünge 5, 22 in dem Montageprofil 1 gehalten wird.

[0021] Die Seitenwände 23 des Leuchtenprofils 20 sind mit zumindest einer Nut 24 versehen, die zur Aufnahme eines Leuchtmittelträ-gerschlittens 30 bestimmt ist. In Fig. 3 sind die Seitenwände 23 jeweils mit zwei Nuten 24 versehen, in die der Leuchtmittelträgerschlitten 30 eingeschoben werden kann.

[0022] Der Leuchtmittelträgerschlitten 30 enthält eine metallische Grundplatte 31, die so ausgebildet ist, dass sie in die Nuten 24 des Leuchtenprofils 20 eingeschoben werden kann und von ihnen gehalten wird. In der vorliegenden Ausführungsform ist der Mittelteil der Grundplatte 31 höhenversetzt gegenüber den in die Nuten 24 eingreifenden Rändern, so dass sich je nach Einbaulage der Grundplatte 31 und je nachdem, in welche Nut 24 die Grundplatte 31 eingeschoben ist, verschiedene Abstände der Oberseite der Grundplatte zu der Oberkante der Seitenwände 23 des Leuchtenprofils ergeben.

[0023] Auf der Oberseite der Grundplatte 31 ist eine Platine 32 befestigt, auf der Leuchtdioden 33 angebracht sind. Alternativ können statt der Leuchtdioden 33 auch andere Leuchtmittel verwendet werden.

[0024] An dem Leuchtenprofil 20 sind Kontaktstifte 34 befestigt. Hierzu ist eine Endkappe 36 an einem Ende des Leuchtenprofils 20 befestigt. Wie am besten aus der teilweisen Explosionsdarstellung nach Fig. 1 ersichtlich, hat die Endplatte 34 im Wesentlichen die Form einer flachen Platte, in der Ausnehmungen 37 zur Aufnahme der Kontaktstifte 34 gebildet sind. Alternativ können die Kontaktstifte 34 auf andere Weise an dem Leuchtenprofil 20 befestigt sein, beispielsweise indem sie isoliert in Löcher in der Grundplatte 31 des Leuchtmittelträgerschlittens 30 eingesetzt sind.

[0025] Anzahl und Abstand der Kontaktstifte 34 entsprechen dabei der Anzahl und dem Abstand der Leiter 11 in dem Versorgungskabel 10. Die Kontaktstifte 31 sind so dimensioniert und angeordnet, dass die Kontaktspitzen 35 der Kontaktstifte 34 beim Aufschnappen des Leuchtenprofils 20, in das der Leuchtmittelträgerschlitten 30 eingesetzt ist, auf das Montageprofil 1 die Isolierung 12 des Versorgungskabels 10 durchdringen und die Leiter 11 des Versorgungskabels 10 kontaktieren. Somit wird eine werkzeuglose Kontaktierung des Kabels erzielt.

[0026] Vorzugsweise bestehen die Leiter 11 des Versorgungskabels 10 aus mehradrigen Litzen, so dass die Kontaktspitzen 35, wie in Fig. 3 gezeigt, in die Leiter 11 eindringen können. Dabei drängen sie die Litzen zur Seite, und diese werden elastisch gegen die Kontaktspitzen 35 gedrückt, wodurch die Kontaktierung verbessert ist.

[0027] Vorzugsweise ist die Isolierung 12 des Versorgungskabels 10 selbstheilend, so dass sich die durch die Kontaktspitzen 35 erzeugten Löcher wieder schließen können.

[0028] Je nach Anzahl und Anordnung der Kontaktstifte 34 können unterschiedliche Stromkreise des Versorgungskabels 10 kontaktiert werden. Beispielsweise sind bei zwei Kontaktstiften 34 alle Leuchtdioden 33 mit demselben Stromkreis verbunden und erzeugen immer dasselbe farbige oder weiße Licht. Bei vier Kontakten können die Leuchtdioden 33 mit drei verschiedenen Stromkreisen (mit gemeinsamem Rückleiter) verbunden sein und somit beispielsweise getrennt in drei Gruppen gesteuert werden. Bei getrennter Ansteuerung der drei Grundfarben rot, grün und blau können beispielsweise beliebige RGB-Farben erzeugt werden. Vier Kontaktstifte können insbesondere aber auch verwendet werden zur Leistungsversorgung (2 Kontaktstifte) und als Datenbus (2 Kontaktstifte), wobei eine intelligente Schaltung auf der Platine 32 die auf dem Bus übertragenen Daten auswertet und die Leuchtdioden 33 entsprechend ansteuert.

[0029] Das obere Ende der Kontaktstifte 34 ist zur Verbindung mit der Platine 32 ausgebildet, entweder durch Aufstecken auf die Platine 32 oder durch Verlöten mit der Platine 32. Das obere Ende der Kontaktstifte 34 kann beispielsweise über einen Drahtstift oder ein gecrimptes Kabel und eine Lötverbindung mit der Platine 32 verbunden sein.

[0030] Zum Schutz der Leuchtdioden 33 und der Platine 32 kann eine geeignete Abdeckung 40 vorgesehen sein, beispielsweise aus lichtdurchlässigem Kunststoff, die an dem Leuchtenprofil 20 angebracht ist, beispielsweise durch Aufschnappen auf das Leuchtenprofil 20, wie es in Fig. 3 gezeigt ist.

[0031] Die Endkappen 36 und die Abdeckung 40 können so ausgebildet sein, dass das Leuchtenprofil 20 wasserdicht ist.

[0032] Die Platine 32 kann über die gesamte Länge des Leuchtmittelträgerschlittens 30 durchgehen oder aus einzelnen Platinen zusammengesetzt sein. Bei Aneinanderreihung mehrerer Platinen 32 auf einem Leuchtmittelträgerschlitten 30 kann die elektrische Verbindung zweier benachbarter Platinen durch Kontaktbrücken 50 hergestellt werden.

[0033] Wie aus Fig. 4 ersichtlich umfasst eine Kontaktbrücke 50 einen Körper 51, der aus einem Isoliermaterial, wie z.B. Kunststoff, gefertigt ist. Die Form des Körpers 51 besteht im Wesentlichen aus einer ebenen Platte, an die seitlich zwei Schnappelemente 52 anschließen. Die Schnappelemente 52 dienen zum Befestigen der Kontaktbrücke 50 und sind so ausgebildet, dass die Kontaktbrücke 50, wie in Fig. 5 gezeigt, beim Aufsetzen auf die Platinen 32 in Rastelemente des Leuchtenprofils 20 einschnappt und so gehalten wird. Alternativ können die Schnappelemente 52 auch so ausgebildet sein, dass die Kontaktbrücke 50, wie in Fig. 6 gezeigt, in Rastelemente des Leuchtmittelträgerschlittens 30 einschnappt.

[0034] Wie aus Fig. 4 ersichtlich, weist die Kontaktbrücke 50 weiter Kontaktlamellen 53 auf, die die benachbarten Platinen 32 elastisch kontaktieren. Die Kontaktlamellen 53 sind einzeln und voneinander isoliert. Die Summe aus der Breite einer Kontaktlamelle 53 und dem Abstand zur nächsten Kontaktlamelle 53 kann kleiner sein als die Breite der entsprechenden Kontaktfläche auf der Platine 32, so dass mehrere Lamellen zur Stromübertragung zu bzw. von einer Kontaktflache beitragen und dieselbe Kontaktbrücke 50 flexibel für verschieden breite und unterschiedlich positionierte Kontaktflächen verwendet werden kann.

[0035] Vorzugsweise umfasst die Kontaktbrücke 50 im Weiteren ein Zentrierelement 54 zur lagerichtigen Positionierung und als Montagehilfe zwischen den Platinen 32. Das Zentrierelement 54 kann mittig im Spalt zwischen den Platinen 32 liegen oder asymmetrisch in ein entsprechend gestaltetes Ende (Bohrungen oder Nuten) der Platine 32 eingreifen.

[0036] Zusätzlich zur elektrischen Verbindung benachbarter Platinen 32 können diese Kontaktbrücken 50 gleichzeitig auch zur Befestigung der Platinen 32 auf dem Leuchtmittelträgerschlitten 30 dienen und ermöglichen einen Ausgleich der unterschiedlichen thermischen Längenausdehnungen, Außer der elektrischen Verbindung benachbarter Platinen 32 desselben Leuchtmittelträgerschlittens 30 können diese Kontaktbrücken 50 auch zur Verbindung benachbarter Platinen 32 benachbarter Leuchtmittelträgerschlitten 30 verwendet werden.

[0037] Neben einer Verbindung des Versorgungskabels 10 mit einer Stromversorgung über in der Elektroinstallation übliche Mittel (Klemmen, Schrauben usw.) kann die Stromversorgung alternativ auf eine der folgenden Weisen erfolgen.

[0038] Fig. 7 zeigt einen Eckverbinder 60, der ein isolierendes Gehäuse 61 umfasst, dessen Profil entsprechend dem des Montageprofils 1 ausgebildet ist, so dass der Eckverbinder 60 zwei rechteckig zueinander verlaufende Montageprofile 1 verbinden kann. An dem Boden 62 des Gehäuses 61 verlaufen Leiterbahnen 63, mit denen Kontaktstifte 64 verbunden sind. Die Anzahl und der Abstand der Kontaktstifte 64 sind entsprechend der Anzahl und dem Abstand der Leiter 11 des Versorgungskabels 10 gewählt. Die Kontaktstifte 64 haben, wie die Kontaktstifte 34, Kontaktspitzen, die beim Einlegen des Versorgungskabels 10 die Isolierung 12 des Versorgungskabels 10 durchdringen und dessen Leiter 11 werkzeuglos kontaktieren. So kann ein Versorgungskabel 10 in einem ersten Montageprofil 1 von einem anderen Versorgungskabel 10 in einem angrenzenden weiteren Montageprofil 1 mit Strom versorgt werden bzw. es kann eine elektrisch leitende Kopplung zur Energieversorgung und/oder Datenübertragung zwischen mehreren Versorgungskabeln 10 erfolgen. Der Winkel zwischen den Montageprofilen 1 ist dabei nicht auf die im Beispiel gezeigten 90° eingeschränkt. Es besteht auch die Möglichkeit, den Eckverbinder 60 in seiner Winkligkeit flexibel einstellbar zu gestalten. Da die Kontaktierung des Versorgungskabels 10 vom Boden 62 des Eckverbinders 60 aus erfolgt, können die Leuchtenprofile 20 nahtlos durchgehen, so dass auch an den Kanten eine durchgehende Lichtlinie erzeugt worden kann. Alternativ kann der Eckverbinder 60 auch, wie das Leuchtenprofil 20, zum Aufschnappen auf eine Ecke aus zwei in beliebigem Winkel aneinanderstoßenden Montageprofilen 1 ausgebildet sein.

[0039] Fig. 8 zeigt eine Mitteleinspeisung 70, die ein isolierendes Gehäuse 71 umfasst, dessen Profil entsprechend dem des Montageprofils 1 ausgebildet ist, so dass es zwischen zwei benachbarte Grundprofile 1 eingesetzt werden kann. In dem Gehäuse 71 sind Kontaktstifte 72 angeordnet, deren Anzahl und Abstand entsprechend der Anzahl und dem Abstand der Leiter 11 des Versorgungskabels 10 gewählt ist. Die Kontaktstifte 72 haben, wie die Kontaktstifte 34, Kontaktspitzen, die beim Einlegen des Versorgungskabels 10 die Isolierung 12 des Versorgungskabels 10 durchdringen und die Leiter 11 des Versorgungskabels 10 werkzeuglos kontaktieren. Die den Kontaktspitzen gegenüberliegenden Enden der Kontaktstifte 72 sind mit Leitern eines Zuleitungskabels 73 verbunden, das an eine beliebige Stromversorgung angeschlossen ist. So kann die Zufuhr elektrischer Energie einer beliebig zu bestimmenden Stelle des Lichtsystems erfolgen, an der die Mitteleinspeisung 70 zwischen zwei benachbarte Montageprofile 1 eingesetzt ist. Da die Kontaktierung des Versorgungskabels 10 vom Boden aus erfolgt, können die Leuchtenprofile nahtlos durchgehen, so dass auch an den Kanten eine durchgehende Lichtlinie erzeugt werden kann. Ist das Zuleitungskabel 73 an beiden Enden mit einem Gehäuse 71 mit Kontaktstiften 72 versehen, kann die Zufuhr elektrischer Energie auch von einem Lichtsystems aus zu einem anderen Lichtsystems hin nach Art einer Brücke erfolgen. Alternativ kann die Mitteleinspeisung 70 auch, wie das Leuchtenprofil 20, zum Aufschnappen auf ein Montageprofil 1 ausgebildet sein.

[0040] Fig. 9 zeigt eine Endeinspeisung 80, die ein isolierendes Gehäuse 81 umfasst, das zum Aufsetzen auf ein Ende eines Versorgungskabels 10 ausgebildet ist. In dem Gehäuse 81 sind Kontaktstifte 82 angeordnet, deren Anzahl und Abstand entsprechend der Anzahl und dem Abstand der Leiter 11 des Versorgungskabels 10 gewählt sind. Die Kontaktstifte 82 weisen, wie die Kontaktstifte 34, Kontaktspitzen auf, die die Leiter 11 des Versorgungskabels 10 werkzeuglos kontaktieren.

[0041] Die vorliegende Erfindung, für die eine Ausführungsform als nicht einschränkendes Beispiel beschrieben wurde, stellt ein linienförmiges Leuchtsystem bereit, bei dem durch Aufdrücken des Leuchtenprofils 20 auf das Montageprofil 1 gleichzeitig eine mechanische Befestigung und eine elektrische Verbindung verwirklicht werden. Die elektrische Kontaktierung erfolgt dabei werkzeuglos.

[0042] Es muss nicht für jedes Leuchtenprofil 20 eine eigene Stromversorgung bereitgestellt werden, sondern ein durchgehendes Versorgungskabel 10 dient zur Versorgung beliebig vieler in das Montageprofil 1 eingesetzter Leuchtenprofile 20. Dabei ist die Gesamtleistung durch den Querschnitt der Leiter 11 begrenzt. Das Versorgungskabel 10 ist durch Einlegen in das Montageprofil 1, das in diesem Fall als Kabelkanal, dient, geschützt.

[0043] Über die metallische Grundplatte 31 des Leuchtmittelträgerschlittens 30 kann die Abwärme der Leuchtdioden 33 gut abgeführt werden, so dass hohe Lichtleistungen erzielt werden können. Falls erforderlich, können zusätzliche Kühlrippen an dem Leuchtmittelträgerschlitten 30 oder an dem Leuchtenprofil 20 angebracht sein. Auch die Dimensionen des Leuchtenprofils 20 können an unterschiedliche Lichtleistungen angepasst sein.

[0044] Durch den modularen Aufbau mit Leuchtenprofilen 20 verschiedener Längen, die an beliebigen Stellen in das Montageprofil 1 eingesetzt werden können, kann das linienförmige Leuchtsystem flexibel aufgebaut und verändert werden. Die Leuchtenprofile 20 können nahtlos aneinandergereiht oder mit Zwischenabständen angeordnet sein. Auch ein nachträgliches Ändern der Positionen und/oder ein Hinzufügen bzw.

[0045] Entfernen von Leuchtenprofilen 20 ist leicht möglich.

[0046] Dabei können verschiedene Varianten von Leuchtenprofilen 20 eingesetzt werden, beispielsweise mit Diffusoren oder Linsen, die vor den Leuchtdioden 32 angebracht sind. Je nach Einbaulage und -tiefe des Leuchtmittelträgerschlittens 30 werden verschiedene Positionen der Leuchtdioden 33 erreicht, so dass unterschiedliche Abstrahl- und/oder Abblendwinkel erzielt werden können.

[0047] Somit stellt die vorliegende Erfindung ein linienförmiges Leuchtsystem bereit, das flexibel aufbaubar und einfach zu montieren ist.

Bezugszeichenliste



[0048] 
1
Montageprofil
2
Seitenwand
3
Haltesteg
4
Boden
5
Vorsprung
10
Versorgungskabel
11
Leiter
12
Isolierung
20
Leuchtenprofil
21
Boden
22
Vorsprung
23
Seitenwand
24
Nut
30
Leuchtmittelträgerschlitten
31
Grundplatte
32
Platine
33
Leuchtdiode
34
Kontakt
35
Kontaktspitze
33
Endkappe
37
Ausnehmung
40
Abdeckung
50
Kontaktbrücke
51
Körper
52
Schnappelement
53
Kontaktlamelle
54
Zentrierelement
60
Eckverbinder
61
Gehäuse
62
Boden
63
Leiterbahn
64
Kontaktstift
70
Mitteleleinspeisung
71
Gehäuse
72
Kontaktstift
73
Zuleitungskabel
80
Endeinspeisung
81
Gehäuse
82
Kontaktstift
83
Zuleitungskabel



Ansprüche

1. Leuchtsystem mit

- einem Montageprofil (1), das zur Befestigung auf einem Untergrund und zur Aufnahme eines Versorgungskabels (10) ausgebildet ist,

- einem Versorgungskabel (10), das in dem Montageprofil (1) untergebracht ist und von ihm gehalten wird, und

- einem Leuchtenprofil (20), das zum Aufsetzen auf das Montageprofil (1) ausgebildet ist, und umfasst:

- einen Leuchtmittelträgerschlitten (30), der zum Einsetzten in das Leuchtenprofil (20) ausgebildet ist und auf dem Leuchtelemente (33) angebracht sind, und

- Kontaktstifte (34) zum werkzeuglosen elektrischen Verbinden der Leuchtelemente (33)mit dem Versorgungskabel (10).


 
2. Leuchtsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Leuchtmittelträgerschlitten (30) eine metallische Grundplatte (31) zur Abfuhr der Wärme von den Leuchtelementen umfasst.
 
3. Leuchtsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Leuchtenprofil (20) eine an seinen beiden Enden angebrachte Endkappe (36) zugeordnet ist.
 
4. Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine lichtdurchlässige Abdeckung (40) auf das Leuchtenprofil (20) aufgesetzt ist.
 
5. Leuchtsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Leuchtenprofil (20) durch die Endkappe (36) und die Abdeckung (40) wasserdicht abgedichtet ist.
 
6. Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktstifte (34) in der Endkappe (36) angeordnet sind, insbesondere an dem Leuchtenprofil (30) befestigt sind.
 
7. Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Leuchtenprofil (20) Seitenwände (23) mit jeweils zumindest einer Nut (24) zur Aufnahme des Leuchtmittelträgerschlittens (30) umfasst, wobei insbesondere jede der Seitenwände (23) mehrere Nuten (24) in unterschiedlichem Abstand vom Boden (21) zur Aufnahme des Leuchtmittelträgerschlittens (30) in unterschiedlichen Höhenpositionen enthält.
 
8. Leuchtsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Grundplatte (31) einen Mittelteil aufweist, der gegenüber ihren Rändern höhenversetzt ist.
 
9. Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise als Leuchtdioden ausgebildeten Leuchtelemente (33) auf dem Leuchtmittelträgerschlitten (30) befestigten Platinen (32) angeordnet sind, wobei insbesondere mehrere über Kontaktbrücken (50) elektrisch miteinander verbundene Platinen (32) auf einem Leuchtmittelträgerschlitten (30) befestigt sind.
 
10. Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein durchgehendes Versorgungskabel (10) in mehrere aufeinanderfolgend angeordnete Montageprofile (1) eingelegt, insbesondere eingeklemmt oder eingeklebt ist, wobei das Versorgungskabel (10) vorzugsweise ein Flachbandkabel mit mehreren nebeneinander liegenden Leitern (11) und einer die Leiter (11) umgebenden Isolierung (12) ist.
 
11. Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktstifte (34) Kontaktspitzen (35) aufweisen, die die Isolierung des Versorgungskabels (10) durchdringen und die Leiter (11) werkzeuglos kontaktieren, wobei insbesondere die Kontaktspitzen (35) der Kontaktstifte (34} den mehradrigen Leiter (11) des Versorgungskabels (10) durchdringen und dabei Litzen des Leiters (11) zur Seite drängen.
 
12. Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierung (12) des Versorgungskabels (10) selbstheilend ist.
 
13. Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Versorgungskabel (10) zumindest zwei getrennt steuerbare Stromkreise zur Versorgung der Leuchtmittel (33) oder zumindest einen Stromkreis zur Versorgung der Leuchtmittel (33) und einen Datenbus zum Übertragen von Daten zum Ansteuern der Leuchtmittel (33) enthält.
 
14. Eckverbinder (60), insbesondere für ein Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit

- einem isolierenden Gehäuse (61), das zum Einsetzen zwischen zwei benachbarten Montageprofile (1) oder zum Aufsetzen auf die Enden zweier benachbarter Montageprofile (1) ausgebildet ist und einen Boden (62) aufweist,

- Leiterbahnen (63), die am Boden des Gehäuses (61) verlaufen, und

- Kontaktstiften (64), die mit den Leiterbahnen (63) verbunden sind, zum werkzeuglosen elektrischen Verbinden der Versorgungskabel (10) der benachbarten Montageprofile (1) miteinander.


 
15. Mitteleinspeisung (70), insbesondere für ein Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit

- einem isolierenden Gehäuse (71), das zum Einsetzen zwischen zwei benachbarten Montageprofilen (1) oder zum Aufsetzen auf ein Montageprofil (1) ausgebildet ist,

- einem Zuleitungskabel (73), und

- Kontaktstiften (72) zum werkzeuglosen elektrischen Verbinden des Versorgungskabels (10) mit dem Zuleitungskabel (73).


 
16. Endeinspeisung (80), insbesondere für ein Leuchtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit

- einem isolierenden Gehäuse (61), das zum Aufsetzen auf ein Versorgungskabel (10) ausgebildet ist,

- einem Zuleitungskabel (83) und

- Kontaktstiften (82) zum werkzeuglosen elektrischen Verbinden des Versorgungskabels (10) mit dem Zuleitungskabel (83).


 




Zeichnung