[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Trocknung von
Schüttgut, insbesondere von Holzfasern und/oder Holzspänen, in einem Trockner, wobei
die Trocknungsgase bzw. Trocknungsbrüden in einem Trocknerkreislauf geführt werden,
indem die Trocknungsbrüden über Wärmetauscher indirekt erhitzt und dem Trockner erneut
zugeführt werden.
[0002] Die Herstellung von Holzwerkstoffplatten basiert im Wesentlichen auf der Verpressung
von zerkleinerten Holzteilen, insbesondere von Holzfasern und/oder Holzspänen. Beispielsweise
bestehen Spanplatten aus feinen Holzspänen unterschiedlicher Stärke, die unter hohem
Druck mit Bindemitteln zu Platten gepresst sind. Holzfaserplatten werden aus verholzten
Fasern mit oder ohne Bindemittelzusatz hergestellt.
[0003] Vor der Verpressung zu Platten müssen die zerkleinerten Holzteile getrocknet werden.
Dies erfolgt üblicherweise in sogenannten Trommeltrocknern, wobei das Trockengut bzw.
Schüttgut in einem beheizten, rotierenden Drehrohr bewegt wird. Neben der Entstehung
von Wasserdampf werden bei der Trocknung auch gasförmige Holzinhaltsstoffe freigesetzt,
die wegen ihrer Schadstoffwirkung nicht in die Umgebung abgegeben werden sollten.
Die Trocknungsgase sind zudem mit Feinstäuben belastet. Daher müssen die Trocknungsgase
vor ihrer Einleitung in die Atmosphäre gereinigt werden. Dies erfolgt herkömmlicherweise
durch Entstaubung, Filterung und/oder Ausbrand im Brenner des Trockners. Um die Kosten
für die Nachbehandlung der Trocknerabgase und insbesondere den zusätzlichen Energieeinsatz
zu reduzieren, wurden bereits verschiedene Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen,
die durch Kreislaufführung der Trocknungsgase bei indirekter Beheizung durch einen
Brenner eine ökonomische Verfahrensführung erlauben.
[0004] So beschreibt beispielsweise die europäische Patentanmeldung
EP 0 459 603 A1 eine Trocknung von Holzspänen in einem Trommeltrockner, wobei die den Trockner verlassenden
Trocknungsbrüden in einem Kreislauf zum Trockner zurückgeführt und vor dem Trockner
indirekt durch die in einer Brennkammer erzeugten Rauchgase auf die zur Trocknung
der Holzspäne erforderliche Temperatur aufgeheizt werden. Ein Teilstrom der Trocknungsbrüden
wird aus diesem Kreislauf abgezweigt und zur Brennkammer geführt. Die Rauchgase bzw.
Brennerabgase aus der Brennkammer, die zur Aufheizung der Trocknungsgase über einen
Wärmetauscher genutzt werden, werden mit einem Filter gereinigt, bevor sie in die
Atmosphäre abgegeben werden.
[0005] Die europäische Patentanmeldung
EP 0 457 203 A1 beschreibt ebenfalls ein Trocknungsverfahren unter anderem für Holzspäne, bei welchem
die Trocknungsgase über einen Wärmetauscher indirekt erwärmt und der Wärmetauscher
mit Rauchgasen aus einer Brennkammer gespeist wird. Ein Teilstrom der Trocknungsbrüden
aus dem Trockner wird kontinuierlich ausgekoppelt und einem Kondensator zugeführt,
in welchem der Wasserdampfinhalt auskondensiert und die nicht kondensierbaren Gase
als Verbrennungsluft in die Brennkammer eingeleitet werden.
[0006] Bei diesen Verfahren müssen die Temperaturen in der Brennkammer ausreichend hoch
gehalten werden, um einen Ausbrand von Schadstoffen zu gewährleisten. Diese hohen
Temperaturen belasten die Wärmetauscherelemente, so dass deren Lebensdauer eingeschränkt
ist. Die europäische Patentanmeldung
EP 0 714 006 A1 schlägt daher ein Trocknungsverfahren vor, bei welchem dem Wärmetauscher ein zweiter
Wärmetauscher vorgeschaltet wird, so dass die thermische Belastung des Materials verhältnismäßig
gering gehalten werden kann,
[0007] Während des Trocknungsvorgangs entstehen im Kreislauf ständig neue, mit Schadstoffen
versetzte Brüden. Der zirkulierende Trocknungsbrüdenstrom muss daher aus Gründen der
im Kreislauf einzuhaltenden Massenbilanz laufend reduziert werden. Dies erfolgt beispielsweise
durch Abzweigung eines Teilbrüdenstroms vor oder nach dem Wärmetauscher als Brennluft
zur Brennkammer. Zur Durchflussmengenregulierung sieht beispielsweise die europäische
Patentanmeldung
EP 0 714 006 A1 hierfür eine herkömmliche Klappe vor.
[0008] Problematisch hierbei ist, dass das System nicht oder nur unzureichend auf unterschiedliche
Bedingungen, beispielsweise unterschiedlichen Feuchtegehalt, Korngrößenschwankungen,
Änderung der Holzmischung oder Laständerungen reagieren kann. Die Erfindung stellt
sich daher die Aufgabe, ein verbessertes Verfahren zur kontinuierlichen Trocknung
von Schüttgut bereitzustellen, welches die beschriebenen Nachteile aus dem Stand der
Technik vermeidet.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung gelöst, wie sie in den
unabhängigen Ansprüchen beschrieben sind. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden in den abhängigen Ansprüchen
dargestellt.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur kontinuierlichen Trocknung von Schüttgut,
insbesondere von Holzfasern und/oder Holzspänen, in einem Trockner, insbesondere einem
Trommeltrockner, wird der Trockner mit dem Schüttgut beschickt und von einem Dampf-Gas-Gemisch
in einem Trocknerkreislauf durchlaufen. Hierbei wird das Dampf-Gas-Gemisch über wenigstens
einen Wärmetauscher indirekt durch ein in wenigstens einem Brenner erhitztes Brennerabgas
erwärmt. Nach Durchlaufen des Trockners werden die Trocknungsbrüden dem wenigstens
einen Wärmetauscher zugeführt und wieder erwärmt. Vor, nach und/oder innerhalb des
wenigstens einen Wärmetauschers wird wenigstens ein Teilstrom der Trocknungsbrüden
abgezweigt und dem Brenner als Kühlluft und/oder als Verbrennungsluft bzw. Brennluft
zugeleitet. Der verbleibende Teilstrom wird erneut dem Trockner zugeleitet, nachdem
er im wenigstens einen Wärmetauscher erwärmt wurde. Vorzugsweise werden zwei parallele
Wärmetauscher eingesetzt, die im Kreuzgegenstrom betrieben werden. Mit besonderem
Vorteil wird ein Teil der Trocknungsbrüden innerhalb der Wärmetauscher abgezweigt,
da eine Abzweigung innerhalb der Wärmetauscher energetische und emissionstechnische
Vorteile bringt.
[0011] Im Hinblick auf das eigentliche Trocknungsverfahren bewirkt die Dampfkreislauftrocknung
im Vergleich mit anderen Trocknungsverfahren eine schonendere Trocknung in sauerstoffarmer
Atmosphäre mit reduzierter Menge der abgespaltenen schadstoffwirksamen Verbindungen
und damit eine Qualitätsverbesserung des Trockengutes. Es lässt sich hierdurch die
Flexibilität und die Weichheit der Späne erhöhen, was vor allem im Hinblick auf die
weitere Verarbeitung der Späne und die Qualität des Endprodukts vorteilhaft ist. Durch
den Dampfkreislauf für die Trocknung, der durch die indirekte, weitgehend sauerstofffreie
Beheizung der Trocknungsgase über Wärmetauscher erreicht wird, wird ein Inertgasgehalt
erreicht, der als weiteren Vorteil einen Verschleiß der Vorrichtung vermindert und
eine höhere Betriebssicherheit durch geringere Brand- und Explosionsgefahr bewirkt.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Teilstrom der
Trocknungsbrüden, der vor, nach und/oder innerhalb des Wärmetauschers zum Brenner
abgezweigt wird, über wenigstens einen regelbaren Teilbrüdenventilator angetrieben
wird.
[0013] Der erfindungsgemäß vorgesehene regelbare Teilbrüdenventilator ermöglicht einen geregelten
integrierten Ausbrand von Schadstoffen im Brenner der Trocknungsanlage. Durch die
Regelbarkeit des Teilbrüdenventilators kann die Durchflussmenge und -geschwindigkeit
des Teilstroms der Trocknungsbrüden zum Brenner den jeweiligen Gegebenheiten des Trocknungsverfahrens
angepasst werden. Es kann beispielsweise auf bestimmte Eigenschaften des Trockengutes,
wie Feuchtegehalt oder Massenstrom, reagiert werden, indem beispielsweise bei einem
erhöhten Feuchtegehalt in den Trocknungsbrüden ein größerer Teilstrom zum Brenner
abgezweigt wird. Dies gewährleistet eine optimale Prozessführung und effektive Beseitigung
von Schadstoffen durch Ausbrand im Brenner. Der regelbare Teilbrodenventilator ermöglicht,
dass die Massen- bzw. Volumenströme erhöht und damit die Leistung des Trocknungsverfahrens
signifikant gesteigert werden kann. Der Sauerstoffgehalt im Trockner kann dabei auf
ein Minimum gesteuert werden, um die Abspaltung von organischen Verbindungen zu minimieren
und damit die Emissionen zu reduzieren. Zudem lässt sich durch den regelbaren Teilbrüdenventilator
das Ausbrandverhalten sowie die Verteilung der Brüden in der Brennkammer beeinflussen,
wodurch sich Emissionen weiter reduzieren lassen.
[0014] Mit Vorteil wird bei der Regelung des Teilbrüdenventilators die Massenbilanz im System
berücksichtigt, so dass es beispielsweise nicht zu einem übermäßigen Einzug von Falschluft
in das System kommt. Das unkontrollierte Eindringen von Falschluft in das System würde
einen energetischen Nachteil bewirken, da die Falschluft im System erst entsprechend
aufgewärmt werden muss, bevor sie verfahrensgemäß genutzt werden kann. Die Regelung
erfolgt daher vorzugsweise innerhalb eines bestimmten Fensters.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt
die Regelung des Teilbrüdenventilators mittels Schadstoffwerten der Brennerabgase.
Die Schadstoffwerte können beispielsweise direkt vor der Freisetzung der Brennerabgase
in die Atmosphäre gemessen werden, wobei die Brennerabgase vorzugsweise zuvor gereinigt
wurden. Als Schadstoffwerte können vorzugsweise die Stickoxidkonzentrationen und/oder
die Kohlenmonoxidkonzentrationen der Brennerabgase berücksichtigt werden. Erfindungsgemäß
kann es vorgesehen sein, dass bestimmte Schwellenwerte dieser Schadstoffkonzentrationen
festgelegt werden, und eine Regelung des Teilbrüdenventilators im Hinblick auf eine
Unterschreitung dieser Schadstoffgrenzwerte durchgeführt wird. Weiterhin kann es erfindungsgemäß
vorgesehen sein, dass eine Regelung des Tellbrüdenventilators nach dem Sauerstoffgehalt
im Brennerabgas erfolgt. In Abhängigkeit vom eingesetzten Brennstoff kann beispielsweise
die Regelung nach einem Sauerstoffgehalt von cirka 3 Vol.% bis cirka 11 Vol.% im Abgas
erfolgen.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt
die Regelung des Teilbrüdenventilators über einen maximalen Inertgasgehalt im Trocknerkreislauf
vorzugsweise durch Messung des Sauerstoffgehaltes und/oder des Wassergehaltes in den
Trocknerkreislaufbrüden. Hierdurch kann eine höhere Leistung des Trocknungsverfahrens
sowie auch eine verbesserte Qualität des Trockengutes, beispielsweise eine verbesserte
Spanqualität, erreicht werden. Durch die Maximierung des Inertgasgehaltes im Trocknerkreislauf
werden allgemein die Ablagerungen, Verschmutzungen und damit der Verschleiß verschiedener
Bauteile einer entsprechenden Vorrichtung gering gehalten. Außerdem steigt die Betriebssicherheit
durch Minimierung der Brand- und Explosionsgefahr.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Brennerabgase, die aus dem System ausgeleitet werden, über wenigstens einen Filter,
insbesondere einen Elektrofilter, vorzugsweise einen Trockenelektroflter, gereinigt.
Eine Filterung der Brennerabgase ist insbesondere bei der Verfeuerung von Holzstäuben
in der Brennkammer vorteilhaft, um die Emissionen gering zu halten. Ein Elektrofilter
hat den Vorteil, dass er beispielsweise gegenüber herkömmlichen Schlauchfiltern die
Entzündungs- und Brandgefahr verringert. Ein Trockenelektrofilter hat sich bei der
Reinigung der Brennerabgase als besonders effektiv erwiesen. Mit besonderem Vorteil
wird der Filter, insbesondere der Elektrofilter, im Saugbetrieb gefahren, wobei vorzugsweise
dem Filter wenigstens ein Brennerabgasventilator nachgeschaltet ist. Ein Saugbetrieb
des Filters ist vorteilhaft, da der dadurch bewirkte Unterdruck auf den Filter konstruktive
Vorteile bringt und der nachgeschaltete Ventilator vor Verschleiß geschützt wird.
[0018] Als Brennstoff für den Brenner können übliche fossile Brennstoffe eingesetzt werden,
beispielsweise Erdgas oder Leichtöl. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden als Brennstoffe zusätzlich oder alternativ dazu Feststoffe, insbesondere Biomasse-Feststoffe,
eingesetzt. Beispielsweise können Abfälle aus der Holzwerkstoffplattenproduktion,
wie Holzstaub o.ä., verbrannt werden. Der Vorteil hierbei liegt darin, dass Abfälle,
die ohnehin anfallen, als Brennstoff in der Brennkammer nutzbringend eingesetzt werden
können.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Reinigungseinrichtung
für die Trocknungsbrüden, die vor allem Feinstäube und verschiedene organische Anteile
aus der Trocknung des Schüttgutes enthalten, vorgesehen. Bei der Reinigungsvorrichtung
kann es sich beispielsweise um einen Zyklonabscheider, insbesondere eine oder mehrere
Zyklonenbatterien, handeln. Innerhalb der Zyklone werden die in den Trocknungsgasen
enthaltenen festen oder flüssigen Partikel, beispielsweise Feinstäube, abgesondert,
indem das Trocknungsgas in eine Drehbewegung versetzt wird und die auf die Partikel
wirkenden Zentrifugalkräfte die Partikel beschleunigen und radial nach außen schleudern.
Hierdurch werden die Partikel vom Gasstrom getrennt und können vorzugsweise nach unten
ausgetragen werden. Vorzugsweise werden die Trocknungsbrüden zwischen dem Trockner
und der Reinigungseinrichtung, beispielsweise der Zyklonenbatterie, und/oder zwischen
der Reinigungseinrichtung und dem Wärmetauscher über wenigstens einen Trocknungsbrüdenventilator
angetrieben. Durch die Kreislaufführung der Trocknungsgase ist der Trocknungsbrüdenventilator
weitgehend vor Verschmutzung und damit Verschleiß geschützt.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die Wasserfracht im Trockner gesteuert. Vorzugsweise wird hierbei das Schüttgut, beispielsweise
die Holzspäne oder die Holzfasern, in Abhängigkeit von deren Feuchte in verschiedene
Schüttgutfraktionen aufgeteilt und das Schüttgut zur Beschickung des Trockners aus
den verschiedenen Fraktionen mittels einer Materialdosiereinrichtung entsprechend
dosiert, so dass eine vorgebbare Feuchte des eingebrachten Schüttgutes eingehalten
werden kann. Beispielsweise können drei Silos mit jeweils einer Spansorte vorgesehen
sein, wobei jede Spansorte einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt aufweist. Die Feuchte
des Trockengutes, mit welchem der Trockner beschickt wird, kann vorzugsweise kontinuierlich
gemessen werden. Beispielsweise mit Hilfe eines Leitprogramms kann die Zusammensetzung
des Trockengutes gesteuert werden, so dass ein kontinuierlicher Wasserfluss im Trockner
gewährleistet wird. Mit besonderem Vorteil kann die Steuerung derart erfolgen, dass
der Wasserfluss im Trockner möglichst konstant gehalten wird. Diese Steuerung der
Wasserfracht im Trockner hat den Vorteil, dass eine unterschiedliche Materialfeuchte
des Trockengutes, beispielsweise der Holzspäne, ausgeglichen werden kann. Weiterhin
kann durch die Steuerung der Wasserfracht im Trockner der Inertgasgehalt des Trocknungskreislaufes
optimiert werden, was sich beispielsweise vorteilhaft auf die Qualität des Trockengutes
auswirkt und zudem die Leistung des Trocknungsverfahrens erhöht.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungemäßen Verfahrens werden
dem Brenner weitere Abgase als Brennluft, als Kühlluft und/oder zur Muffelkühlung
zugeführt. Vorzugsweise stammen diese weiteren Abgase aus einer Holzwerkstoffplattenproduktion
bzw. -herstellung, beispielsweise Pressenabluft, Sägenabluft und/oder Kesselhausabluft.
Diese Integration verschiedener Emissionsquellen in das erfindungsgemäße Verfahren
hat den Vorteil, dass die verschiedenen Abgase innerhalb der Brennkammer nachbehandelt
werden können, um auf diese Weise eine Verbrennung von Schadstoffen in den Abgasen
zu erreichen. Besonders aus verfahrensökonomischen Gründen ist es bevorzugt, verschiedene
Abluftströme, insbesondere alle Abluftströme einer Holzwerkstoffplattenherstellung
auf diese Weise aufzuarbeiten und nachzubehandeln. Vorzugsweise werden die weiteren
Abgase vor der Zuführung als Brennluft vorgewärmt. Hierfür können entsprechende Wärmetauscher
vorgesehen sein, beispielsweise ThermoölWärmetauscher. Durch eine Vorwärmung der Abgase
vor der Zuführung in die Brennkammer kann in besonders verfahrensökonomischer Weise
die erforderliche Temperatur in der Brennkammer erreicht werden.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungemäßen Verfahrens erfolgt
die Kühlluftzuführung in den Brenner über einen inneren und einen äußeren Düsenring
in der Brennkammerdecke. Mit besonderem Vorteil sind diese Düsenringe getrennt voneinander
steuerbar. Vorzugsweise weist der innere Düsenring und/oder der äußere Düsenring einen
für den jeweiligen Brennstoff zuvor eingestellten Einblasewinkel zwischen cirka 0
und cirka 60° auf. Durch diese Gestaltung der Kühlluftzuführung bzw. der Brennkammerdecke
und die damit einhergehende spezielle Luftzuführung in der Brennkammer, Führung der
Sekundärluft und Kondensatbildung kann die Verbrennung in der Brennkammer in besonders
vorteilhafter Weise erfolgen.
[0023] Die Kühlluftzufuhr in den Brenner kann vorzugsweise aus dem Teilbrüdenstrom gespeist
werden, der beispielsweise aus dem oder den Wärmtauschern abgezweigt wird. Die Steuerung
der verschiedenen Ringe für die Kühlluftzufuhr in der Brennkammerdecke erfolgt vorzugsweise
mittels geeigneter Klappen.
[0024] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die Muffel des Brenners gekühlt. Beispielsweise kann die Muffel mit Frischluft gekühlt
werden. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Muffelkühlung mit
Prozessluft. Beispielsweise kann hierfür der Muffel Kühlluft zugeführt werden, die
aus dem Teilbrüdenstrom abgezweigt wird, der aus der Abzweigung der Brüden vor, nach
oder innerhalb des oder der Wärmetauscher stammt. In anderen Ausführungsformen kann
als Muffelkühlluft Brennerabgas nach Durchlaufen des Wärmetauschers und/oder Abgase,
die vor der Ausleitung über den Kamin abgezweigt werden, zugeleitet werden, insbesondere
Abgase, die den Filter passiert haben. Die Regelung der Muffelkühlung erfolgt vorzugsweise
nach der Muffeltemperatur, um einen Schutz der Muffel zu gewährleisten. Die Regelung
kann weiterhin nach dem Kohlenmonoxidgehalt der Abgase erfolgen, wobei eine Überlagerung
der Temperaturregelung der Muffel vorliegen kann.
[0025] Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten,
wobei Holzstämme entrindet und in einer Zerkleinerungseinrichtung, insbesondere einer
Zerspanungs- und/oder Zerfaserungseinrichtung zu Spänen und/oder Fasern verarbeitet
werden. Die Späne und/oder Fasern werden in einer Trocknungseinrichtung getrocknet
und gegebenenfalls unter Zusatz von Bindemitteln und/oder weiteren Additiven in einer
Presseinrichtung zu Platten verarbeitet und gegebenenfalls geschnitten. Dieses Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Trocknung der Späne und/oder Fasern ein Verfahren
durchgeführt wird, wie es oben beschrieben ist. Bezüglich weiterer Merkmale des Verfahrens
zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten wird auf die obige Beschreibung Bezug genommen.
[0026] Die Erfindung umfasst weiterhin eine Vorrichtung zur Trocknung von Schüttgut, insbesondere
von Holzfasern und/oder Holzspänen, mit einem Trockner, insbesondere einem Trommeltrockner,
der dazu vorgesehen ist, von einem Dampf-Gas-Gemisch in einem Trocknerkreislauf durchlaufen
zu werden. Die Vorrichtung umfasst wenigstens einen Wärmetauscher zur indirekten Erwärmung
des Dampf-Gas-Gemisches und einen Brenner. Der Brenner erzeugt ein Brennerabgas, das
zur indirekten Erwärmung des Dampf-Gas-Gemisches vorgesehen ist. Zudem ist wenigstens
eine Abzweigungsleitung zum Brenner vor, nach und/oder innerhalb des wenigstens eine
Wärmetauschers für einen Teilstrom der Trocknungsbrüden und wenigstens eine Leitung
für den verbleibenden Teilstrom der Trocknungsbrüden zum Trockner vorgesehen.
[0027] Die erfindungemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass für den Antrieb des
Teilstroms der Trocknungsbrüden zum Brenner wenigstens ein regelbarer Teilbrüdenventilator
vorgesehen ist. Bezüglich weiterer Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
auf die obige Beschreibung verwiesen.
[0028] Schließlich umfasst die Erfindung eine Anlage zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten
mit wenigstens einer Zerkleinerungseinrichtung, insbesondere einer Zerspanungs- und/oder
Zerfaserungseinrichtung, wenigstens einer Presseinrichtung und wenigstens einer Trocknungseinrichtung
für Schüttgut, wie sie oben beschrieben ist. Bezüglich weiterer Merkmale dieser Anlage
zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten bzw. zur Trocknungseinrichtung dieser Anlage
wird auf die obige Beschreibung verwiesen.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Trocknung von Schüttgut ist insbesondere zur Trocknung
von Holzspänen geeignet. Die erfindungsgemäß vorgesehene Dampfatmosphäre im Trocknungskreislauf
wirkt sich besonders vorteilhaft auf die Qualität der Späne aus. Durch die hierdurch
realisierte schonende Trocknung der Späne werden plastisch flexible und weiche Späne
erreicht, die im Wesentlichen keine thermische Verfärbung zeigen. Durch die Inertgasatmosphäre
während der Trocknung reduziert sich das Zündpotential des Trockengutes und damit
die Brandgefahr im Trockner bzw. in der gesamten Anlage. Entsprechendes gilt, wenn
das erfindungsgemäße Verfahren auf die Trocknung von Holzfasern angewendet wird. Bei
der Trocknung von Holzfasern ist insbesondere die erfindungsgemäß kontrollierte und
gesteuerte Feuchte des Trockengutes vorteilhaft, da die Feuchte von Holzfasern bei
deren weiterer Verarbeitung, insbesondere im Pressstrang, herkömmlicherweise oft problematisch
ist. Anders als bei der Verarbeitung von Holzspänen findet keine Zwischenlagerung
der getrockneten Holzfasern statt. Vielmehr schließt sich die Pressung von Holzfasern
direkt an die Trocknung an, so dass sich der Feuchtegehalt des Trockengutes direkt
im Pressstrang abbildet. Das erfindungsgemäße Verfahren bewirkt den Vorteil, dass
eine gesteuerte und gleichbleibend gute Qualität des getrockneten Schüttgutes für
die weitere Verarbeitung zur Verfügung gestellt werden kann.
[0030] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Zeichnung in Verbindung mit den Ausführungsbeispielen und den Unteransprüchen.
Hierbei können die verschiedenen Merkmale jeweils für sich oder in Kombination miteinander
verwirklicht sein.
[0031] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Schaltbildes für eine Anlage, die für eine bevorzugte
Ausführung des erfindungemäßen Verfahrens geeignet ist;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Schaltbildes für eine Anlage zur Durchführung
einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Erweiterungen in
der Luftführung; und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Schaltbilds für eine Anlage zur Durchführung einer
bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Integration einer Kesselanlage.
Aysführungsbeispiele
[0032] Das in
Figur 1 gezeigte Schaltbild einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst einen Trommeltrockner 1, ein Ausfallgehäuse 2, eine Reinigungseinrichtung
3, Wärmetauscher 4, eine Brennkammer 5, einen Filter 6 sowie einen Kamin 7. Zwischen
Trommeltrockner 1 und der Reinigungseinrichtung 3 ist ein Trocknungsbrüdenventilator
8, zwischen Filter 6 und Kamin 7 ist ein Brennerabgasventilator 9 und zwischen Wärmetauscher
4 und Brennkammer 5 ist ein regelbarer Teilbrüdenventilator 10 angeordnet.
[0033] Der Trockner 1 kann mit einer Beruhigungszone 11 und einer Dosiereinrichtung 12 ausgestattet
sein.
[0034] Der Trommeltrockner 1 wird mit Schüttgut, beispielsweise mit Holzspänen und/oder
Holzfasern beschickt. Die Trocknungsgase, die dem Trommeltrockner 1 zugeführt werden,
werden über die Wärmetauscher 4 erwärmt und weisen Temperaturen von cirka 250°C bis
cirka 600°C auf. Die Erwärmung der Trocknungsgase in den Wärmetauschern 4 erfolgt
im Kreuzgegenstrom mittels Brenngasen aus der Brennkammer 5. Diese Brenngase weisen
Temperaturen von cirka 750°C bis cirka 900°C auf. Innerhalb der Brennkammer 5 werden
Temperaturen von cirka 750°C bis cirka 1050°C erreicht, wobei als Brennstoff beispielsweise
Erdgas, Leichtöl und/oder Holzstaub oder andere Abfälle aus der Holzwerkstoffplattenproduktion
eingesetzt werden können. Die verschiedenen Brennstoffe können einzeln oder in beliebiger
Mischung verbrannt werden.
[0035] Nachdem das Trockengut den Trommeltrockner 1 durchlaufen hat, kann eine Beruhigungszone
11 für das Trockengut und/oder ein Ausfallgehäuse 2 zur Entnahme des getrockneten
Schüttgutes vorgesehen sein. Die Trocknungsgase bzw. Trocknungsbrüden werden mittels
des Trocknungsbrüdenventilators 8 zu einem oder mehreren Reinigungseinrichtungen 3,
vorzugsweise Zyklonabscheider, weitergeleitet. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann
ein Trocknungsbrüdenventilator zwischen Reinigungseinrichtung 3 und Wärmetauscher
4 vorgesehen sein. In der Reinigungseinrichtung 3 erfolgt die Abtrennung von Feinstaub
und anderen Partikeln. Das abgeschiedene Material kann vorteilhafterweise der Produktion
zugeführt werden. Nachdem die Trocknungsbrüden die Reinigungseinrichtungen 3 durchlaufen
haben, werden sie einem oder mehreren Wärmetauschern 4 zugeleitet. Besonders bevorzugt
sind zwei parallel geschaltete Wärmetauscher. Innerhalb der Wärmetauscher 4 werden
die Trocknungsbrüden von cirka 110°C bis cirka 130°C auf cirka 250°C bis cirka 600°C
erwärmt. Dies erfolgt im Kreuzgegenstrom mittels der Brennerabgase aus der Brennkammer
5. Innerhalb der Wärmetauscher 4 wird ein Teilbrüdenstrom entnommen und der Brennkammer
5 als Verbrennungsluft und/oder Kühlluft zugeführt. Dieser Teilbrüdenstrom wird durch
den regelbaren Teilbrüdenventilator 10 angetrieben. Das Brennerabgas, das zur Erwärmung
der Trocknungsgase im Wärmetauscher 4 dient, wird nach Durchlaufen der Wärmetauscher
4 einem Filter 6 zugeleitet. Hierbei handelt es sich insbesondere um einen Elektrofilter,
vorzugsweise um einen Trockenelektrofilter. Der Filter 6 wird vorzugsweise im Saugbetrieb
gefahren, wobei dem Filter 6 ein Brennerabgasventilator 9 nachgeschaltet ist. Das
derart gereinigte Brennerabgas wird über den Kamin 7 in die Atmosphäre entlassen.
[0036] Erfindungsgemäß erfolgt die Trocknung der Späne in einem eigenen Dampfkreislauf.
Hierdurch kann mit besonderem Vorteil ein hoher Dampfgehalt und damit eine schonende
Trocknung realisiert werden, die sich positiv auf die Qualität des Trockengutes auswirkt.
Zudem wird hierdurch die Verschmutzung und damit der Verschleiß innerhalb des Trocknungskreislaufes
gering gehalten. Auch wird der Brandschutz durch eine indirekte Beheizung des Trockners
und den eigenen Trocknungskreislauf verbessert.
[0037] Die Regelung des Teilbrüdenventilators 10 erfolgt in einer bevorzugten Ausführungsform
über Schadstoffwerte der Brennerabgase, beispielsweise über Stickoxidkonzentrationswerte
und/oder Kohlenmonoxidkonzentrationswerte. Weiterhin kann der Teilbrüdenventilator
über einen maximalen Inertgasgehalt im Trocknerkreislauf oder über den Sauerstoffgehalt
im Brennerabgas geregelt werden.
[0038] In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt bei der Beschickung des Trommeltrockners
1 mit Schüttgut eine Steuerung der Wasserfracht im Trockner mittels der Dosiereinrichtung
12, wobei das Schüttgut in Abhängigkeit von der Feuchte verschiedener Schüttgutfraktionen
bei der Beschickung des Trommeltrockners 1 dosiert wird.
[0039] Als Brennluft für den Brenner 5 werden vorzugsweise verschiedene Abgase aus der Holzwerkstoffplattenherstellung
eingesetzt, beispielsweise Pressenabluft, Diasägenabluft und/oder Kesselhausabluft.
Die verschiedenen Abgase werden vorzugsweise vor der Zuführung als Brennluft vorgewärmt,
insbesondere mittels Wärmetauschern.
[0040] Figur 2 zeigt ein Schaltbild einer erfindungsgemäßen Anlage zur kontinuierlichen Trocknung
von Schüttgut, bei welchem verschiedene Möglichkeiten der Luftführung gezeigt sind.
Die verschiedenen Elemente der Anlage sind mit gleichen Bezugszeichen wie in Figur
1 bezeichnet. Der Trocknungsbrüdenventilator 8' ist zwischen Reinigungseinrichtung
3 und Wärmetauschern 4 angeordnet. Diese Anordnung kann alternativ oder zusätzlich
zur Anordnung des Trocknungsbrüdenventilators 8 zwischen Trockner 1 und Reinigungseinrichtung
3 vorgesehen sein. Dem Brenner 5 wird die Kühlluft über die Brennkammerdecke in zwei
Ringen zugeführt. Diese Kühlluft wird aus den Trocknungsbrüden innerhalb der Wärmetauscher
4 abgezweigt und mittels des regelbaren Teilbrüdenventilators 10 angetrieben. Dieser
Luftstrom kann durch eine weitere Luftquelle 13 ergänzt oder ersetzt werden. Weiterhin
kann dieser Luftstrom durch eine Abzweigung eines Teilstroms der erwärmten Trocknungsgase
nach den Wärmetauschern 4 ergänzt werden. Diese zuschaltbaren Luftströme sind in Figur
2 in gestrichelter Strichführung dargestellt. Den Brennerabgasen, die den Brenner
5 verlassen, kann, bevor sie den Wärmetauschern 4 zugeleitet werden, Brennerabgas
zugeleitet werden, das die Wärmetauscher 4 bereits durchlaufen hat, insbesondere Brennerabgas,
das bereits den Filter 6 durchlaufen hat. Dieses Brennerabgas kann alternativ oder
zusätzlich hierzu auch als Muffelkühlluft und/oder Brennluft in die Brennkammer 5
zurückgeführt werden. Für den Antrieb der Brennerabgasströme sind vorzugsweise Ventilatoren
14 und 15 vorgesehen.
[0041] Die Brennluft für den Brenner 5 kann vorzugsweise aus verschiedenen Quellen stammen.
Beispielsweise kann hierfür Pressenabluft 16 und/oder Diasägenabluft 17 eingesetzt
werden. Diese Abluft wird über einen weiteren Ventilator 18 angetrieben und der Brennkammer
5 als Brennluft zugeführt. Vorteilhafterweise wird diese Brennluft vor der Einführung
in die Brennkammer 5 vorgewärmt, insbesondere über einen Wärmetauscher 19, der durch
Kesselabluft 20 gespeist wird. Vorzugsweise wird diese Kesselabluft nach Durchlaufen
des Wärmetauschers 19 dem Filter 6 zugeführt und über den Kamin 7 in die Atmosphäre
abgegeben.
[0042] Figur 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit Integration einer Kesselanlage und verschiedenen Luftströmen. Die verschiedenen
Elemente der Anlage sind mit gleichen Bezugszeichen wie in Figur 1 bezeichnet. Die
Anlage weist einen Trockner 1, ein Ausfallgehäuse 2, eine Reinigungseinrichtung 3
in Form von zwei Zyklonenabscheidern und einen Wärmetauscher 4 im eigentlichen Trocknungskreislauf
auf. Der Wärmetauscher 4 wird durch Brennerabluft aus dem Brenner 5 gespeist. Innerhalb
des Wärmetauschers 4 wird ein Teilstrom der Trocknungsbrüden abgezweigt. Der Teilstrom
wird mit dem regelbaren Teilbrildenventilator 10 angetrieben und gesteuert und dem
Brenner 5 als Kühlluft zugeleitet. Die Kühlluftzufuhr erfolgt über innere und äußere
Düsenringe 30 in der Brennkammerdecke des Brenners 5.
[0043] Die Muffel 21 des Brenners 5 wird durch die Zuleitung von Kühlluft gekühlt. Diese
Kühlluft wird mittels des Ventilators 15 angetrieben. Die Speisung dieser Kühlluftleitung
bzw. die Kühlung der Muffel 21 kann über verschiedene Leitungen erfolgen. Beispielsweise
kann die Muffelkühlung mit Frischluft 25 erfolgen. Alternativ oder zusätzlich hierzu
kann eine Speisung mit Teilbrüden 22, mit Brennerabgas nach Wärmetauscher 23 oder
Abluft nach Elektrofilter 24 erfolgen. Die Zuleitung dieser verschiedenen Luftströme
kann über die entsprechend vorgesehenen Klappen erfolgen. Die Verbrennungsluft für
den Brenner 5 wird über den Ventilator 18 angetrieben. Als Verbrennungsluft kann Abluft
aus der Presse 16 bzw. dem Pressenwäscher oder der Diasäge 17 und/oder andere Abluft
27 eingesetzt werden. Diese Abluft wird über einen Wärmetauscher 19, insbesondere
einen Luft/Luft-Wärmetauscher, aufgeheizt.
[0044] Die Zuleitung als Verbrennungsluft wird über einen Mischtopf 26 gesteuert. Der Wärmetauscher
19 wird von Kesselabgasen gespeist, die in der Kesselanlage 28 entstehen. Zur Temperierung
der Kesselabluft für den Wärmetauscher 19 kann ein weiterer Wärmetauscher 29, insbesondere
ein Thermoölwärmetauscher, vorgesehen sein. Die mittels des Wärmetauschers 19 vorgewärmte
Verbrennungsluft kann durch entsprechende Schaltung im Wärmetopf 26 zum Brenner 5,
zur Ausfeuerung der Kesselanlage 28 und/oder zum Kamin 7 geleitet werden.
1. Verfahren zur kontinuierlichen Trocknung von Schüttgut, insbesondere von Holzfasern
und/oder Holzspänen, in einem Trockner (1), insbesondere einem Trommeltrockner, der
mit dem Schüttgut beschickt und von einem Dampf-Gas-Gemisch in einem Trocknerkreislauf
durchlaufen wird, wobei das Dampf-Gas-Gemisch über wenigstens einen Wärmetauscher
(4) indirekt durch ein in wenigstens einem Brenner (5) erhitztes Brennerabgas erwärmt
wird und die Trocknungsbrüden dem wenigstens einen Wärmetauscher (4) zugeführt und
erwärmt werden und vor, nach und/oder innerhalb des wenigstens einen Wärmetauschers
(4) wenigstens ein Teilstrom der Trocknungsbrüden zur Einleitung in den Brenner (5)
abgezweigt wird, und der verbleibende Teilstrom erneut dem Trockner (1) zugeleitet
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilstrom zum Brenner (5) über wenigstens einen regelbaren Tellbrüdenventilator
(10) angetrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilbrüdenventilator (10) über Schadstoffwerte des Brennerabgases, insbesondere
über Stickoxide und/oder Kohlenmonoxide, geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilbrüdenventilator (10) nach dem Sauerstoffgehalt im Brennerabgas geregelt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tellbrüdenventilator (10) über einen maximalen Inertgasgehalt im Trocknerkreislauf
geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennerabgas über wenigstens einen Filter (6), insbesondere einen Elektrofilter,
vorzugsweise einen Trockenelektrofilter, gereinigt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (6) im Saugbetrieb gefahren wird, wobei vorzugsweise dem Filter wenigstens
ein Brennerabgasventilator (9) nachgeschaltet ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Brennstoff für den Brenner (5) zumindest teilweise Feststoffe, insbesondere Biomasse-Feststoffe,
verwendet werden, wobei vorzugsweise Abfälle aus der Holzwerkstoffplattenproduktion
verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungsbrüden nach Durchlaufen des Trockners (1) gereinigt werden, wobei vorzugsweise
als Reinigungseinrichtung (3) wenigstens ein Zyklon, insbesondere wenigstens eine
Zyklonenbatterie, eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungsbrüden nach dem Trockner (1) über wenigstens einen Trocknungsbrüdenventilator
(8) angetrieben werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserfracht im Trockner (1) gesteuert wird, wobei vorzugsweise das Schüttgut
in Abhängigkeit von der Feuchte verschiedener Schüttgutfraktionen bei der Beschickung
des Trockners (1) dosiert wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Brenner (5) wenigstens ein weiteres Abgas als Brennluft und/oder Kühlluft zugeführt
wird, wobei vorzugsweise das weitere Abgas aus einer Holzwerkstoffplattenherstellung
stammt, insbesondere Pressenabluft, Sägenabluft und/oder Kesselhausabluft.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Abgas vor der Zuführung als Brennluft vorgewärmt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlluftzuführung im Brenner (5) über einen inneren und einen äußeren Düsenring
in der Brennkammerdecke erfolgt, wobei vorzugsweise die Düsenringe getrennt voneinander
steuerbar sind.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der innere und/oder äußere Düsenring einen Einblasewinkel zwischen cirka 0 und cirka
60°aufweist, der vorzugsweise je nach Brennstoff einstellbar ist.
15. Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten, wobei Holzstämme entrindet und
in einer Zerkleinerungseinrichtung zu Spänen und/oder Fasern verarbeitet werden, die
Späne und/oder Fasern in einer Trocknungseinrichtung getrocknet werden, die getrockneten
Späne und/oder Fasern gegebenenfalls unter Zusatz von Bindemittel und/oder weiteren
Additiven in einer Presseinrichtung zu Platten verarbeitet und vorzugsweise geschnitten
werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Trocknung der Späne und/oder Fasern ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 14 durchgeführt wird.
16. Vorrichtung zur Trocknung von Schüttgut, insbesondere von Holzfasern und/oder Holzspänen,
mit einem Trockner (1), insbesondere einem Trommeltrockner, wenigstens einem Brenner
(5) und wenigstens einem Wärmetauscher (4), der dafür vorgesehen ist, ein Dampf-Gas-Gemisch
zur Trocknung des Schüttgutes im Trockner (1) indirekt zu erwärmen, wenigstens einer
Abzweigungsleitung vor, nach und/oder innerhalb des wenigstens einen Wärmetauschers
(4) zum Brenner (5) für einen Teilstrom der Trocknungsbrüden, und wenigstens einer
Leitung für den verbleibende Teilstrom zum Trockner (1), dadurch gekennzeichnet, dass in der Abzweigungsleitung zum Brenner (5) wenigstens ein regelbarer Teilbrüdenventilator
(10) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilbrüdenventilator (10) über Schadstoffwerte der Brennerabgase, insbesondere
über Stickoxide und/oder Kohlenmonoxide, regelbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilbrüdenventilator (10) nach dem Sauerstoffgehalt im Brennerabgas geregelt
wird.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilbrüdenventilator (10) über einen maximalen Inertgasgehalt im Trocknerkreislauf
regelbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass zur Reinigung von Brennerabgasen wenigstens ein Filter (6), insbesondere ein Elektrofilter,
vorzugsweise ein Trockenelektrofilter, vorgesehen ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass dem Filter (6) wenigstens ein Brennerabgasventilator (9) nachgeschaltet ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass zur Reinigung von Trocknungsbrüden eine Reinigungseinrichtung (3), insbesondere wenigstens
ein Zyklon, vorzugsweise wenigstens eine Zyklonenbatterie, vorgesehen ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Trockner (1) wenigstens ein Trocknungsbrüdenventilator (8) vorgesehen ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung der Wasserfracht im Trockner (1) eine Dosiereinrichtung (12) vorgesehen
ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Zufuhrleitung für weitere Abgase als Brennluft in den Brenner (5)
vorgesehen ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass Vorwärmungseinrichtungen, insbesondere Wärmetauscher, für eine Vorwärmung der weiteren
Abgase vor der Zuführung in den Brenner (5) vorgesehen sind.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (5) eine Brennkammerdecke mit einem inneren und einem äußeren Düsenring
mit getrennter Steuerbarkeit aufweist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass der innere und/oder äußere Düsenring einen Einblasewinkel von cirka 0° bis cirka
60° aufweist.
29. Anlage zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten mit wenigstens einer Zerkleinerungseinrichtung,
wenigstens einer Trocknungseinrichtung und wenigstens einer Presseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine Trocknungseinrichtung gemäß der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis
28 vorgesehen ist.