[0001] Die Erfindung betrifft ein Einschloss-System für eine mehrläufige Waffe, insbesondere
eine Bockwaffe, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Einschloss-System mit einem gemeinsamen Schlagstück für zwei übereinander
angeordnete Schlagbolzen ist aus der
DE 36 40 606 C1 bekannt. Dort sind auf beiden Seiten des auf einem Baskülenteil verschiebbaren Schlagstückes
schräge Stützflächen zur Anlage an seitlichen Stützklappen vorgesehen, die jeweils
einem Abzug zugeordnet sind. Die Stützklappen sind zwischen einer nach innen verschwenkten
Haltestellung und einer nach außen verschwenkten Freigabestellung verschwenkbar. In
der Haltestellung wird das Schlagstück zwischen den beiden Stützklappen gehalten,
wobei es sich mit den schrägen seitlichen Stützflächen an den Stützklappen abstützt.
Bei der Betätigung eines Abzuges wird eine der beiden Stützklappen zum Verschwenken
nach außen freigegeben, während die andere Stützklappe gesperrt bleibt. Dadurch kann
sich das durch eine Schlagfeder nach vorne beaufschlagte Schlagsstück seitlich nach
vorne bewegen, wobei es über die nicht freigegebene Stützklappe zu Seite gelenkt wird
und aufgrund seiner besonderen Ausgestaltung des Schlagstückkopfes nur auf einen der
beiden Schlagbolzen trifft. Wird der andere Abzug betätigt, kann sich die andere Stützklappe
nach außen bewegen, so dass das Schlagstück zur anderen Seite bewegt wird und den
anderen Schlagbolzen erreicht. Ein derartiges Einschloss-System ist jedoch relativ
komplex aufgebaut und erfordert einen entsprechend hohen Fertigung- und Montageaufwand.
Außerdem muss für die Stützklappen ein geeigneter Bauraum vorgesehen sein.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Einschloss-System der eingangs genannten Art zu
schaffen, das einfach aufgebaut ist und mit möglichst wenigen Teilen eine sichere
und zuverlässige Betätigung selbst bei geringen Abzugsgewichten ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Einschloss-System mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Einschloss-System besteht die Steuereinrichtung, durch
welche die Bewegung des Schlagstücks zur Betätigung von einem der mehreren Schlagbolzen
gesteuert wird, aus einem an der Unterseite des Schlagstücks angeordneten Steuerelement
und unterhalb des Schlagstücks angeordneten Rasthebeln, die über jeweils eine Abzugsstange
und Zwischenhebel durch die jeweiligen Abzüge betätigbar sind, wobei an dem Steuerelement
oder an den Rasthebeln entgegengesetzt schräge Steuerflächen zur Umlenkung des Schlagstücks
angeordnet sind. Durch die beiden Schrägflächen an dem Steuerelement oder an den beiden
nebeneinander angeordneten Rasthebeln wird das Schlagstück zur Seite umgelenkt, wenn
einer der beiden Rasthebel zur Auslösung eines Schusses freigegeben wird. Die Steuereinrichtung
erfordert keine zusätzlichen Bauteile und ist besonders einfach und kompakt aufgebaut.
[0006] Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] In einer fertigungstechnisch einfachen Ausführung ist das Steuerelement einstückig
mit dem Schlagstück ausgebildet und weist an seiner Vorderseite die entgegengesetzt
schrägen Steuerflächen auf. Die schrägen Steuerflächen zur Umlenkung des Schlagstücks
können aber auch in entsprechender Weise an den Rasthebeln oder an dem Steuerelement
und den Rasthebeln vorgesehen sein.
[0008] Zur Betätigung eines oberen und unteren Schlagbolzens enthält das Schlagstück an
seiner Vorderseite zueinander seitlich versetzte obere und untere Schlagflächen und
daneben angeordnete Vertiefungen. Durch seitliche Verschiebung des Schlagstücks kann
so entweder ein oberer oder unterer Schlagbolzen betätigt werden.
[0009] Eine hohe Sicherheit gegen ungewolltes Auslösen eines Schusses kann zweckmäßigerweise
dadurch erreicht werden, dass die den jeweiligen Abzugsstangen zugeordneten Zwischenhebel
an einem auf dem Baskülenteil zwischen einer vorderen Auslösestellung und einer hinteren
Sicherungsstellung verschiebbaren Grundkörper angeordnet sind. In der vorderen Auslösestellung
des Grundkörpers können die beiden Zwischenhebel die dazugehörigen Abzugsstangen zum
Auslösen eines Schusses betätigen, während in der hinteren Sicherungsstellung des
Grundkörpers die Zwischenhebel von den Abzugsstangen zur Verhinderung einer Schussabgabe
beabstandet sind. Die Sicherungsstellung wird durch den Grundkörper dann eingenommen,
wenn die Waffe bei einer durch einen Stoss oder dgl. bedingten Rückwärtsbewegung abgebremst
wird oder beim Auftreffen nach vorne abprallt. Dann wird der Grundkörper durch die
Trägheitskraft gegenüber dem Baskülenteil weiter nach hinten in die Sicherungsstellung
gedrückt, so dass in dieser Phase keine Verbindung zwischen dem Abzug und den Abzugsstangen
besteht und somit kein weiterer Schuss abgegeben werden kann.
[0010] Eine zusätzliche Sicherheit kann in einer weiteren vorteilhaften Ausführung dadurch
erreicht werden, dass in dem Grundkörper den Zwischenhebeln zugeordnete Sperrschieber
angeordnet sind, die in dem Grundkörper verschiebbar zwischen einer hinteren Freigabestellung
und einer vorderen Sperrstellung verschiebbar sind. Die im Grundkörper verschiebbaren
Sperrschieber sind so konzipiert, dass sie bei einer durch einen Stoss bedingten Rückwärtsbewegung
des Baskülenteils aufgrund ihrer Trägheit zunächst stehen bleiben und innerhalb des
Grundkörpers in die vordere Sperrstellung gelangen. In dieser Sperrstellung werden
die Zwischenhebel von den Sperrschiebern blockiert, wodurch während einer Rückwärtsbeschleunigung
der Waffe eine weitere Sicherheit gegen ungewolltes Auslösen eines weiteren Schusses
erreicht wird. Durch ihre verschiebbare Anordnung innerhalb des Grundkörpers können
die Sperrschieber auch bei geringeren Beschleunigungen vergleichsweise schnell reagieren
und somit auch eine unerwünschte Betätigung der Zwischenhebel bei einer Rückwärtsbewegung
der Waffe verhindern. Die innerhalb der Grundkörpers angeordneten Sperrschieber benötigen
auch nur einen geringen Bauraum, so dass eine äußerst kompakte Bauweise des Schlosssystems
ermöglicht wird.
[0011] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines Einschloss-Systems einer Bockwaffe in einer ungespannten
Ausgangsstellung im Schnitt;
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Einschloss-Systems von Figur 1 in einer gespannten Ausgangsstellung
im Schnitt;
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Einschloss-Systems von Figur 1 nach der Betätigung des ersten
Abzugs;
- Figur 4
- eine Unteransicht des Baskülenteils mit dem Schlagstück und den Rastkanten der Rasthebel
in der gespannten Stellung;
- Figur 5
- eine Unteransicht des Baskülenteils mit dem Schlagstück und den Rastkanten der Rasthebel
nach der Betätigung des ersten Abzugs;
- Figur 6
- ein Basisteil mit Zwischenhebeln und Sperrschiebern in einer Draufsicht;
- Figur 7
- eine geschnittene Seitenansicht des Basisteils von Figur 6;
- Figur 8
- die beiden im Basisteil angeordneten Sperrschieber in einer Draufsicht;
- Figur 9
- einen Sperrschieber in einer Seitenansicht und
- Figur 10
- ein Schlagstück in einer Unteransicht;
- Figur 11
- das Schlagstück von Figur 10 in einer Seitenansicht und
- Figur 12
- das Schlagstück von Figur 10 in einer Vorderansicht.
[0012] Das in den Figuren 1 bis 3 in unterschiedlichen Stellungen gezeigte Einschloss-System
enthält ein auf einem unteren Baskülenteil (Schlossblech) 1 verschiebbar geführtes
Schlagstück 2 zur aufeinander folgenden Betätigung zweier Schlagbolzen 3a und 3b einer
mehrläufigen Waffe, insbesondere einer Bockwaffe. In dem Schlagstück 2 sind eine Schlagfeder
4 und ein dazugehöriger Spannbolzen 5 untergebracht. Zum Spannen der Schlagfeder 4
ist der Spannbolzen 5 durch einen hier nicht gezeigten Spannschieber über einen Spannhebel
6 aus einer in Figur 1 gezeigten hinteren Entspannstellung in eine in Figur 2 gezeigte
vordere Spannstellung verschiebbar.
[0013] Wie aus Figur 3 hervorgeht, sind dem Schlagstück 2 zwei jeweils zwischen einer Haltestellung
und einer Freigabestellung drehbare Rasthebel 7 bzw. 8 und jeweils eine mit diesem
zusammenwirkende Abzugsstange 9 bzw. 10 zugeordnet. Die beiden nebeneinander angeordneten
Rasthebel 7 und 8 sind um einen ersten Querstift 11 drehbar an dem Baskülenteil 1
angelenkt und weisen obere Rastnasen 12 bzw. 13 zur Halterung des Schlagstücks 2 in
der hinteren Haltestellung auf. Durch nicht gezeigte Federn werden die beiden Rasthebel
7 und 8 so beaufschlagt, dass deren Rastnasen 12 bzw. 13 nach oben gedrückt werden.
Die beiden Abzugsstangen 9 und 10 sind in Art eines zweiarmigen Hebels um einen zweiten
Querstift 14 schwenkbar an dem Baskülenteil 1 angeordnet und weisen an der Unterseite
ihres durch jeweils eine Druckfeder 15 nach unten beaufschlagten hinteren Hebelarms
eine Nut 16 zur Aufnahme eines am unteren Ende des zugehörigen Rasthebel 7 bzw. 8
angeordneten Stifts 17 auf. Die Druckfedern 15 sind zwischen dem Baskülenteil 1 und
den vorderen Hebelarmen der Abzugsstangen 9 und 10 eingespannt. Die Nuten 16 und die
Stifte 17 sind derart aufeinander abgestimmt, dass die Stifte 17 beim Anheben der
hinteren Hebelarme der Abzugsstangen 9 und 10 außer Eingriff mit den Nuten 16 der
Abzugsstangen 9 bzw. 10 gelangen, so dass die Rasthebel 7 bzw. 8 freigegeben werden.
[0014] Die Betätigung der Abzugsstangen 9 und 10 zur Freigabe der Rasthebel 7 bzw. 8 erfolgt
über zwei in Figur 6 in einer Draufsicht dargestellte Zwischenhebel 18 und 19, die
parallel nebeneinander an einem Grundkörper 20 um eine gemeinsame Querachse 21 schwenkbar
gelagert sind. Der Grundkörper 20 ist an dem unteren Baskülenteil 1 in dessen Längsrichtung
verschiebbar geführt. Die beiden Zwischenhebel 18 und 19 sind durch einen Trennsteg
22 voneinander getrennt im vorderen Bereich des Grundkörpers 20 angeordnet. Im hinteren
Bereich des Grundkörpers 20 sind zwei in den Figuren 8 und 9 gesondert dargestellte
Sperrschieber 23 und 24 ebenfalls in Längsrichtung des Baskülenteils 1 und damit in
Längsrichtung der Bockwaffe verschiebbar geführt. Zwischen den beiden Sperrschiebern
23 und 24 ist im Grundkörper 20 ein Durchgang 25 für den Spannhebel 6 vorgesehen.
Sowohl in den Zwischenhebeln 18 und 19 als auch in den Sperrschiebern 23 und 24 sind
in der Höhe verstellbare Stellelemente 26 bzw. 27 in Form von Gewindestiften angeordnet.
[0015] Der in Figur 7 gezeigte Zwischenhebel 18 und der nicht erkennbare Zwischenhebel 19
sind als zweiarmige Schwenkhebel ausgeführt, die am vorderen Ende ihres in Schussrichtung
gesehen vor einer Bohrung 28 für die Querachse 21 liegenden vorderen Hebelarms eine
nach vorne vorstehende Nase 29 zum Eingriff mit den dazugehörigen Abzugsstangen 9
bzw. 10 enthalten. An der Unterseite seines vorderen Hebelarms weist der Zwischenhebel
18 einen nach unten vorstehenden Vorsprung 30 auf. In dem vorderen Hebelarm des Zwischenhebels
18 ist das vordere Stellelement 26 zwischen der Nase 29 und der Bohrung 28 für die
Querachse 21 angeordnet und liegt mit seinem unteren Ende auf einem Absatz 31 des
Grundkörpers 20 auf. Durch Verdrehung des vorderen Stellelements 26 kann so die Höhe
der Nase 29 gegenüber dem Basisteil 20 eingestellt werden. Der Zwischenhebel 18 enthält
ferner an seinem hinter der Bohrung 28 liegenden hinteren Hebelarm einen nach hinten
vorstehenden Ansatz 32, welcher von dem im Sperrschieber 23 angeordneten hinteren
Stellelement 27 untergriffen werden kann. Zwischen dem hinteren Hebelarm des Zwischenhebels
18 und dem Grundkörper 20 ist eine vertikale Druckfeder 33 eingespannt. Durch die
vertikale Druckfeder 33 wird der vordere Hebelarm des Zwischenhebels 18 und damit
die Nase 29 und der Vorsprung 30 nach unten gedrückt. Zwischen dem Zwischenhebel 18
und dem Sperrschieber 23 ist außerdem eine horizontale Druckfeder 33 eingespannt,
durch die der Sperrschieber 23 nach hinten in Richtung einer Rückwand 35 des Grundkörpers
20 gedrückt wird. Der zweite Zwischenhebel 19 und der dazugehörige Sperrschieber 24
sind entsprechend aufgebaut.
[0016] Wie sich besonders aus den Figuren 8 und 9 ergibt, weisen die Sperrschieber 23 und
24 einen in der Draufsicht schlankeren und der Seitenansicht erhöhten vorderen Bereich
36 mit einem Langloch 37 und einen in der Draufsicht verbreiterten, in der Seitenansicht
jedoch schmaleren hinteren Bereich 38 auf. An den Innenseiten der beiden hinteren
Bereiche 38 befinden sich nach innen vorstehende Ansätze 39 zur Anlage des Spannhebels
6. An der Vorderseite der verbreiterten hinteren Bereiche 38 sind Sacklöcher 40 für
die Druckfedern 34 vorgesehen. Über die Langlöcher 37 und die Querachse 21 sind die
beiden Sperrschieber 23 und 24 in dem Basisteil 20 in deren Längsrichtung zwischen
einer hinteren Freigabestellung und einer vorderen Sperrstellung verschiebbar geführt.
Das Basisteil 20 enthält an der Unterseite einen in Figur 7 besonders gut erkennbaren
Führungsblock 41 mit einer vorderen Quernut 42 und einem nach hinten offenen Sackloch
43.
[0017] In der Seitenansicht von Figur 1 ist erkennbar, dass das Basisteil 20 an dem Baskülenteil
1 über den innerhalb einer Vertiefung 44 des Baskülenteils 1 angeordneten Führungsblock
41 und einen in die Quernut 42 eingreifenden Querstift 45 in Längsrichtung des Baskülenteils
1 zwischen einer vorderen Auslösestellung und einer hinteren Sicherungsstellung verschiebbar
geführt ist. Durch eine Druckfeder 46, die mit ihrem hinteren Ende auf einem an der
Baskülenteil 1 angeordneten horizontalen Führungszapfen 47 sitzt und mit dem vorderen
Ende in das Sackloch 43 des Führungsblocks 41 eingreift, wird das Basisteil 20 in
Schussrichtung gesehen nach vorne in die Auslösestellung gedrückt. In dieser Stellung
liegt der Querstift 45 an dem inneren Ende der Quernut 42 an.
[0018] An der Unterseite des Baskülenteils 1 sind gemäß Figur 1 ein vorderer und hinterer
Abzug 48 bzw. 49 um eine Drehachse 50 drehbar montiert. Mit Hilfe von Druckfedern
51, die zwischen dem Baskülenteil 1 und einem im Abzug 48 bzw. 49 hinter der Drehachse
50 höhenverstellbar angeordneten ersten Gewindestift 52 eingespannt sind, werden die
beiden Abzüge 48 und 49 nach vorne gedrückt. In den Abzügen 48 und 49 ist hinter der
Drehachse 50 ferner jeweils ein in der Höhe verstellbarer zweiter Gewindestift 53
zum Eingriff mit dem nach unten vorstehenden Vorsprung 30 des jeweiligen Zwischenhebels
18 bzw. 19 montiert.
[0019] Das in den Figuren 10 bis 12 in unterschiedlichen Ansichten gezeigte Schlagstück
2 enthält an der Rückseite einen vertikal durchgehenden, nach hinten offenen Längsschlitz
61 für den in Figur 1 gezeigten Spannhebel 6. Im hinteren Bereich des Schlagstücks
2 ist ein in Figur 11 erkennbares, quer durchgehendes Langloch 62 für einem in Figur
1 gezeigten Querstift 63 angeordnet, der auch durch den in Figur 1 dargestellten Spannhebel
6 und den Spannbolzen 7 verläuft. An der Unterseite des Schlagstücks 2 ist im vorderen
Bereich ein in Figur 10 erkennbares Steuerelement 54 mit zwei entgegengesetzt schrägen
vorderen Steuerflächen 55 und 56 zur Anlage an den Rastnasen 12 und 13 der Rasthebel
7 und 8 vorgesehen. An der Vorderseite weist das Schlagstück 2 eine obere linke Schlagfläche
57 für den oberen Schlagbolzen 3a und eine untere rechte Schlagfläche 58 für den unten
Schlagbolzen 3b auf. Unterhalb der linken oberen Schlagfläche bzw. oberhalb der rechten
unteren Schlagfläche sind Vertiefungen 59 bzw. 60 vorgesehen.
[0020] Im Folgenden wird die Funktionsweise des vorstehend beschriebenen Einschloss-Systems
anhand der Figuren 1 bis 5 erläutert.
[0021] In der ungespannten Ausgangsstellung nehmen die vorstehend beschriebenen Teile des
erfindungsgemäßen Einschloss-Systems die in Figur 1 gezeigte Stellung ein. Der Spannhebel
6 befindet sich in der nach hinten verschwenkten Stellung, so dass sich auch der über
den Querstift 53 mit dem Spannhebel 6 verbundene Spannbolzen 5 in der hinteren Stellung
befindet und die Schlagfeder 4 nur leicht gespannt ist. Über den an den inneren Ansätzen
39 anliegenden Spannhebel 6 werden die beiden Sperrschieber 23 und 24 nach hinten
an die Rückwand 35 des Basisteils 20 und dadurch der Grundkörper 20 entgegen der Kraft
der Druckfeder 46 nach hinten in die zurückgeschobene Sicherungsstellung gedrückt.
In dieser Stellung sind die Nasen 29 der beiden Zwischenhebel 18 und 19 von den Abzugsstangen
9 und 10 beabstandet. Auch die nach unten vorstehenden Vorsprünge 30 der Zwischenhebel
18 und 19 sind von den in den Abzügen 48 und 49 angeordneten Gewindestiften 53 beabstandet,
so dass in dieser Stellung keine Verbindung zwischen den Abzügen 48 und 49 und den
dazugehörigen Abzugsstangen 9 und 10 besteht.
[0022] In Figur 2 ist das Einschloss-System in der gespannten Stellung kurz vor der Abgabe
des ersten Schusses gezeigt. Über den mittels des Spannhebels 6 nach vorne geschobenen
Spannbolzen 5 ist die Schlagfeder 4 gespannt. Durch die Schlagfeder 4 wird das Umlenkstück
54 an der Unterseite des Schlagstücks 2 mit seinen beiden vorderen Schrägflächen 55
und 56 gegen die beiden Rastnasen 12 und 13 der Rasthebel 7 und 8 gedrückt, wie dies
in Figur 5 gezeigt ist. Dort sind die beiden Rastnasen 12 und 13 und das dazugehörige
Umlenkstück 54 an der Unterseite des Schlagstücks schraffiert und das Schlagstück
2 strickpunktiert dargestellt. Durch die Anlage der beiden Schrägflächen 55 und 56
an den Rastnasen 12 und 13 wird der Schlaghebel 2 in der gespannten Stellung gehalten.
[0023] In der in Figur 2 gezeigten Spannstellung wird der Grundkörper 20 über die Sperrschieber
23 und 24 auch nicht mehr in der zurückgezogenen Sicherungsstellung gehalten, sondern
durch die Druckfeder 46 nach vorne gegen den Querstift 45 gedrückt. Durch die Kraft
der Druckfedern 34 werden jedoch die beiden Sperrschieber 23 und 24 auch weiterhin
gegen die Rückwand 35 des Grundkörpers 20 gedrückt. In dieser hinteren Freigabestellung
der Sperrschieber 23 und 24 wird der hintere Ansatz 32 der Zwischenhebel 18 und 19
nicht von den Stellschrauben 27 untergriffen, so dass die beiden Zwischenhebel 18
und 19 frei drehbar sind. Die beiden Zwischenhebel 18 und 19 untergreifen in dieser
Stellung mit ihren vorderen Nasen 29 die Abzugsstangen 9 und 10. Gleichzeitig liegen
die Zwischenhebel 18 und 19 mit ihren unteren Vorsprüngen 30 auf den dazugehörigen
Gewindestiften 53 der Abzüge 48 und 49 auf, so dass durch Ziehen der Abzüge 48 oder
49 ein erster Schuss ausgelöst werden kann.
[0024] Wird in dieser gespannten Stellung z.B. der hintere Abzug 49 betätigt, hebt der dazugehörige
Zwischenhebel 18 das hintere Ende der Abzugstange 9 gemäß Figur 3 an, wodurch der
Rasthebel 7 mit der Rastnase 12 zur Drehung freigegeben wird. Der andere Rasthebel
8 bleibt jedoch durch die Abzugsstange 10 gesperrt. Da jedoch der eine Rasthebel 7
freigegeben ist, fehlt dem durch die Schlagfeder 4 nach vorne beaufschlagten Schlagstück
2 auf der einen Seite die Abstützung, so dass das Schlagstück 2 über die vordere Schrägfläche
56 zur Seite weggedrückt und schräg nach vorne verschoben wird, wie dies in Figur
5 gezeigt ist. Dadurch gelangt die in Figur 12 links oben angeordnete Schlagfläche
57 des Schlagstücks 2 in Kontakt mit dem oberen Schlagbolzen 3a, wodurch ein Schuss
aus einem nicht gezeigten oberen Lauf abgegeben werden kann. Der unterhalb des Schlagbolzens
3a liegende Schlagbolzen 3b greift dagegen in die Vertiefung 60 ein, so dass der untere
Schlagbolzen 3b durch das Schlagstück 2 nicht verschoben wird.
[0025] Wird dagegen der vordere Abzug 48 betätigt, wird der Rasthebel 9 mit der Rastnase
13 zur Drehung freigegeben, so dass sich die Rastnase 13 nach unten bewegen kann.
Da der andere Rasthebel 8 mit der Rastnase 12 gesperrt bleibt, wird das Schlagstück
2 bei der Vorwärtsbewegung nach rechts (in Figur 4 nach oben) abgelenkt, so dass die
Schlagfläche 58 auf den unteren Schlagbolzen 3b trifft. Der obere Schlagbolzen 3a
greift dagegen in die Vertiefung 59 ein und wird nicht betätigt. Der Längsschlitz
61 weist eine etwas größere Breite als der Spannhebel 6 auf, so dass das Schlagstück
2 zur Seite bewegt werden kann.
[0026] Das erfindungsgemäße Einschloss-System weist eine zusätzliche Stoßsicherung auf.
Wird die Waffe z.B. durch einen Stoss nach hinten beschleunigt, wird der Grundkörper
20 über den am inneren Ende der Quernut 42 anliegenden Querstift 44 nach hinten mitgenommen.
Die beiden Sperrschieber 23 und 24 bleiben jedoch aufgrund ihrer Trägheitsmasse zunächst
stehen, so dass der hintere Ansatz 32 der Zwischenhebel 18 und 19 gemäß Figur 4 über
die Gewindestifte 27 gelangt. In dieser Stellung wird durch die an der Unterseite
der Ansätze 32 anliegenden Gewindestifte 27 eine Drehung der Zwischenhebel 18 und
19 und damit ein Auslösen eines Schusses verhindert. Wenn dagegen die Waffe einen
Stoß von hinten erfährt, bewegt sich der Grundkörper 20 aufgrund seiner Trägheitsmasse
gegenüber dem Basisteil 1 entgegen der Kraft der Druckfeder 45 weiter nach hinten
und nimmt die in Figur 5 gezeigte hintere Stellung ein. In dieser Stellung des Grundkörpers
20 sind die Nasen 29 der Zwischenhebel 18 und 19 wieder von den Abzugsstangen 9 und
10 beabstandet, so dass in dieser Phase selbst beim Verschwenken der Zwischenhebel
18 und 19 kein weiterer Schuss ausgelöst werden kann. Auch in dieser Phase sind die
unteren Vorsprünge 30 der Zwischenhebel 18 und 19 von den dazugehörigen Gewindestiften
53 in den Abzügen 48 und 49 beabstandet, so dass auch keine Verbindung zwischen den
Abzügen 48 bzw. 49 und den Zwischenhebeln 18 und 19 besteht.
[0027] Erst wenn die Waffe nach einem Stoß wieder zur Ruhe kommt und sowohl der Grundkörper
20 von der Druckfeder 45 in die vordere Auslösestellung als auch die Sperrschieber
23 und 24 von den Druckfedern 34 in die hinteren Freigabestellungen gedrückt werden,
können die Nasen 29 der Auslösehebels 18 das hintere Ende der zugehörigen Abzugshebel
9 oder 10 untergreifen, wie dies in Figur 2 gezeigt ist. Erst dann kann ein Schuss
ausgelöst werden, so dass eine hohe Sicherheit gegen ungewolltes Abfeuern eines Schusses
erreicht wird.
1. Einschloss-System für eine mehrläufige Waffe, insbesondere eine Bockwaffe, mit mehreren
Schlagbolzen (3a, 3b), einem den Schlagbolzen (3a, 3b) zugeordneten Schlagstück (2),
mehreren Abzügen (48, 49) und einer Steuereinrichtung, durch welche die Bewegung des
an einem Baskülenteil (1) verschiebbaren Schlagstücks (2) zur Betätigung von einem
der mehreren Schlagbolzen (3a, 3b) in Abhängigkeit vom betätigten Abzug (48, 49) gesteuert
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung aus einem an der Unterseite des Schlagstücks (2) angeordneten
Steuerelement (54) und unterhalb des Schlagstücks (2) angeordneten Rasthebeln (7,
8) besteht, die über jeweils eine Abzugsstange (9, 10) und Zwischenhebel (18, 19)
durch die jeweiligen Abzüge (48, 49) betätigbar sind, wobei an dem Steuerelement (54)
und/oder an den Rasthebeln (7, 8) entgegengesetzt schräge Steuerflächen (55, 56) zur
Umlenkung des Schlagstücks (2) angeordnet sind.
2. Einschloss-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (54) einstückig mit dem Schlagstück (2) ausgebildet ist und an
seiner Vorderseite die entgegengesetzt schrägen Steuerflächen (55, 56) enthält.
3. Einschloss-System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagstück (2) an seiner Vorderseite zueinander versetzte obere und untere Schlagflächen
(57, 58) und daneben angeordnete Vertiefungen (59, 60) aufweist.
4. Einschloss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die den jeweiligen Abzugsstangen (9, 10) zugeordneten Zwischenhebel (18, 19) an einem
in dem Baskülenteil (1) in dessen Längsrichtung zwischen einer vorderen Auslösestellung
und eine hinteren Sicherungsstellung verschiebbar geführten Grundkörper (20) angeordnet
sind.
5. Einschloss-System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (20) durch eine Druckfeder (46) in die vordere Auslösestellung gedrückt
wird.
6. Einschloss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Grundkörper (20) den Zwischenhebeln (18, 19) zugeordnete Sperrschieber (23,
24) angeordnet sind, die relativ zum Grundkörper (20) zwischen einer hinteren Freigabestellung
und einer vorderen Sperrstellung verschiebbar sind.
7. Einschloss-System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrschieber (23, 24) ein Sperrelement (27) aufweisen, das in der vorderen Sperrstellung
einen hinteren Ansatz (32) der Zwischenhebel (18, 19) zur Verhinderung einer Drehung
der Zwischenhebel (18, 19) in eine Auslösestellung untergreift.
8. Einschloss-System nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrschieber (23, 24) durch Druckfedern (34) in die hintere Freigabestellung
beaufschlagt sind.