[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät mit zwei in Reihe geschalteten Schaltkontaktpaaren
zur Unterbrechung einer Strombahn und mit zumindest einem im Bereich der Schaltkontaktpaare
angeordneten Löschpaket zum Löschen der beim Öffnen der Strombahn entstehenden Lichtbögen.
Die Schaltkontaktpaare sind derart angeordnet, dass ihre Öffnungsbahnen im Wesentlichen
parallel oder antiparallel zueinander verlaufen.
[0002] Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Schaltgeräte, insbesondere auf Leistungsschaltgeräte
im Niederspannungsbereich, das heißt bis zu Spannungen von ca. 1000 Volt. Derartige
Schaltgeräte sind insbesondere zur Unterbrechung von Strombahnen in einem Kurzschlussfall
oder in einem Überstromfall ausgebildet. Weiterhin können die Schaltgeräte einpolig
oder mehrpolig, insbesondere dreipolig, ausgeführt sein.
[0003] Die betrachteten Leistungsschaltgeräte sind z.B. sogenannte MCCB-Schaltgeräte (für
Molded Case Circuit Breaker). Bei einem derartigen Schaltgerät wird der zu unterbrechende
Strom unterbrochen, bevor dieser seinen Maximalwert erreicht, indem die Schaltkontakte
des MCCB durch elektromagnetische Abstoßung benachbarter Leiter auseinander gezogen
werden und so der Strom unterbrochen wird. Der maximale Strom kann im einbis dreistelligen
kA-Bereich liegen.
[0004] Alternativ oder zusätzlich können die Schaltkontakte z.B. mittels eines vorzugsweise
elektromagnetisch betätigbaren Aktors betätigt werden. Der Aktor kann z.B. durch eine
Überstromerfassungseinheit angesteuert werden.
[0005] Das oder die im Bereich der Schaltkontaktpaare bzw. des Doppelkontaktes eingesetzten
Löschpakete dienen zur Kühlung des heißen Lichtbogenplasmas beim Öffnen der Schaltkontakte.
Durch die Herabkühlung des Plasmas wird die elektrische Leitfähigkeit derart herabgesetzt,
dass der Widerstand im Lichtbogen erhöht wird, die Gegenspannung erhöht wird und der
Strom unterbrochen wird.
[0006] Problematisch bei den derzeitigen Schaltgeräten ist es, dass die beim Öffnen der
Schaltkontakte entstehenden Lichtbögen eher dazu tendieren, nicht in die kalten Bleche
hineinzulaufen. Zur Behebung dieses Problems ist es z.B. bekannt, sogenannte Blasmagnete
einzusetzen. Dennoch ist auch diese Lösung für alle Schalthandlungen nicht zufriedenstellend
bzw. zu aufwändig.
[0007] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik ist es somit eine Aufgabe
der Erfindung, ein verbessertes Schaltgerät anzugeben.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Schaltgerät, insbesondere durch ein Leistungsschaltgerät,
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 11 angegeben.
[0009] Erfindungsgemäß sind die Schaltkontaktpaare derart in Reihe geschaltet, dass der
in beiden Lichtbögen fließende selbe Strom räumlich in die gleiche Richtung fließt.
Das Löschpaket ist im Bereich zwischen den beiden Öffnungsbahnen angeordnet.
[0010] Wesentlicher Grundgedanke der Erfindung ist, dass sich gleichgerichtete Ströme auf
Grund der wirkenden Lorentz-Kraft gegenseitig anziehen. Mit anderen Worten ziehen
sich die beiden Lichtbögen, durch den derselbe Strom fließt, gegenseitig an. Dadurch,
dass das Löschpaket zwischen den beiden Lichtbögen angeordnet ist, werden diese sozusagen
in das Löschpaket hineingetrieben. Die beiden Lichtbögen werden rasch abgekühlt und
folglich der Strom vorteilhaft schnell unterbrochen.
[0011] Nach einer Ausführungsform der Erfindung weisen die Schaltkontaktpaare jeweils einen
beweglichen Schaltkontakt und jeweils einen Festkontakt auf. Einer der beweglichen
Schaltkontakte ist mit dem Festkontakt des anderen Schaltkontaktpaares elektrisch
verbunden. Die verbleibenden beiden Schaltkontakte sind jeweils an der Strombahn angeschlossen.
Durch diese schaltungstechnische Anordnung wird erreicht, dass der Strom in den beiden
Lichtbögen in gleicher Richtung fließt.
[0012] Nach einer weiteren Ausführungsform sind die beiden beweglichen Schaltkontakte jeweils
um einen Drehpunkt schwenkbar gelagert. Es grenzen die beiden freien Enden der beweglichen
Schaltkontakte an das Löschpaket an, wobei ein Mindestluftspalt von wenigen Millimetern
eingehalten wird. Die freien Enden der Schaltkontakte weisen üblicherweise jeweils
ein Schaltkontaktstück auf. Durch die schwenkbare Lagerung ist vorteilhaft eine schnelle
Öffnung der Schaltkontakte möglich.
[0013] Einer weiteren Ausführungsform zu Folge bewegen sich die freien Enden der beiden
beweglichen Schaltkontakte beim Öffnen im Wesentlichen in die gleiche Richtung. Alternativ
können sich die freien Enden der beiden beweglichen Schaltkontakte beim Öffnen voneinander
wegbewegen.
[0014] Nach einer besonderen Ausführungsform weisen die Schaltkontaktpaare jeweils zwei
bewegliche Schaltkontakte auf, die sich dann beim Öffnen voneinander wegbewegen. Die
freien Enden der Schaltkontakte grenzen an das Löschpaket an. Es ist einer der beweglichen
Schaltkontakte mit dem jeweiligen beweglichen Schaltkontakt des anderen Schaltkontaktes
elektrisch verbunden, welcher sich beim Öffnen im Wesentlichen in entgegen gesetzter
Richtung bewegt.
[0015] Die gleichzeitige Öffnung der Schaltkontaktpaare ermöglicht im Vergleich zu der vorhergehenden
Lösung eine noch schnellere Öffnung, das heißt einen noch schnelleren Aufbau einer
Lufttrennstrecke zwischen jeweils zwei Schaltkontakten eines Schaltkontaktpaares.
Die Öffnung der Schaltkontaktpaare kann mittels jeweils eines Aktors folgen. Sie kann
alternativ oder zusätzlich auf Grund elektromagnetischer Abstoßung der Schaltkontakte
insbesondere durch den hindurchfließenden Kurschlussstrom erfolgen. Im letzteren Fall
erfolgt die geometrische Anordnung und Ausführung der Schaltkontakte so, dass im Wesentlichen
abstoßende Kräfte auf die beiden beweglichen Schaltkontakte wirken. Dies kann z.B.
durch eine bekannte U-förmige Ausbildung der Festkontakte erfolgen.
[0016] Nach einer Ausführungsform weisen die Schaltkontaktpaare jeweils zwei, sich beim
Öffnen voneinander wegschwenkende Schaltkontakte auf. Alternativ können die Schaltkontaktpaare
jeweils zwei, sich beim Öffnen parallel voneinander weg bewegende Schaltkontakte aufweisen.
[0017] In diesen beiden Fällen erfolgt keine Schwenkbewegung der Schaltkontakte, sondern
eine linear geführte Bewegung der Schaltkontakte voneinander weg. Vorzugsweise sind
die beweglichen Kontakte dann über eine bewegliche Litze mit dem Verbindungsleiter
bzw. mit der Strombahn beweglich verbunden.
[0018] Nach einer weiteren Ausführungsform besteht das Löschpaket aus einem elektrisch nichtleitenden
Werkstoff. Ein derartiger Werkstoff ist z.B. ein Thermoplast oder eine Keramik. Dadurch
wird verhindert, dass die beiden Löschpaket nicht die "Abkürzung" über das Löschpaket
nehmen. In einem solchen Fall würde die zum Löschen des Stroms erforderliche Spannungsstrecke
nicht mehr ausreichen und der Strom folglich nicht unterbrochen bzw. zu langsam unterbrochen
werden.
[0019] Das zuvor genannte Löschpaket sollte vorzugsweise auch eine Trennwand aus einem elektrisch
nichtleitenden Werkstoff aufweisen. In diesem Fall wird besonders sicher gewährleistet,
dass es beim Hineinlaufen der beiden Lichtbögen nicht zu einer Verbindung der beiden
Lichtbögen und somit zu einer Abkürzung durch das Löschpaket hindurch kommt.
[0020] Nach einer weiteren Ausführungsform ist das Löschpaket aus einem elektrisch leitenden
Werkstoff, insbesondere aus einem Metall wie Eisen, gefertigt. Das Löschpaket weist
in diesem Fall zwingend eine Trennwand aus einem elektrisch nichtleitenden Werkstoff
auf. Der besondere Vorteil ist, dass durch die hohe und schnelle Wärmeaufnahmefähigkeit
des metallischen Löschpaketes eine besonders schnelle Löschung der beiden Lichtbögen
möglich ist.
[0021] Die Erfindung sowie vorteilhaft Ausführungen der Erfindung werden in weiteren anhand
der nachfolgenden Figuren beschrieben. Es zeigen
- FIG 1
- ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Schaltgerät nach einer ersten Ausführungsform
in einer Seitenansicht,
- FIG 2
- das Schaltgerät gemäß FIG 1 in einer Draufsicht,
- FIG 3
- eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaltgerätes in einer Seitenansicht,
- FIG 4
- eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaltgerätes in einer Seitenansicht,
- FIG 5
- eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaltgerätes in einer Seitenansicht
mit geschlossenen Schaltkontakten und
- FIG 6
- das Schaltgerät gemäß FIG 5 mit öffnenden Schaltkontakten.
[0022] FIG 1 zeigt ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Schaltgerät 1 nach einer ersten
Ausführungsform in einer Seitenansicht. Bei dem gezeigten Schaltgerät 1 sind zwei
mit den Bezugszeichen 2, 3 bezeichnete Schaltkontaktpaare zur Unterbrechung einer
Strombahn 4 vorgesehen. Der durch das erfindungsgemäße Schaltgerät 1 zu unterbrechende
Strom i fließt in der FIG 1 von links nach rechts. Im Beispiel der FIG 1 weisen die
Schaltkontaktpaare 2, 3 jeweils einen beweglichen Schaltkontakte 21, 31 und jeweils
einen Festkontakt 22, 32 auf.
[0023] Erfindungsgemäß sind die Schaltkontaktpaare 2, 3 derart in Reihe geschaltet, dass
der in den beiden Lichtbögen 6 fließende selbe Strom i räumlich in die gleiche Richtung
fließt. Die Stromrichtung ist durch einen Pfeil in etwa der Mitte der beiden Lichtbögen
6 symbolisiert. Dies wird für das vorliegende Ausführungsbeispiel dadurch erreicht,
dass genau einer der beweglichen Schaltkontakte 31 mit dem Festkontakt 22 des anderen
Schaltkontaktpaares 2 elektrisch verbunden ist. Die verbleibenden Schaltkontakte 21,
32 sind jeweils an der Strombahn 4 über einen Verbindungsleiter 8 angeschlossen.
[0024] In der vorliegenden FIG 1 fließt somit der von links kommende Strom i über den linken
Teillichtbogen 61 des ersten Schaltkontaktpaares 2 von oben nach unten. Er fließt
weiter über den Verbindungsleiter 8 zum beweglichen Schaltkontakt 31 des rechten Schaltkontaktpaares
3, um von dort über den rechten Teillichtbogen 62 gleichfalls von oben nach unten
zum rechten Strombahn 4 weiterzufließen. In entsprechender Weise kehren sich die Stromrichtungen
um, wenn der Strom i von rechts nach links in das Schaltgerät 1 fließen würde. Auch
in diesem Fall fließt der in beiden Lichtbögen 6 fließende selbe Strom i räumlich
in die gleiche Richtung, das heißt von unten nach oben.
[0025] Weiterhin ist das Löschpaket 5 erfindungsgemäß zwischen den beiden Öffnungsbahnen
7, das heißt zwischen den freien Enden der Schaltkontakte 21, 22, 31, 32, angeordnet.
Die Öffnungsbahnen 7 sind durch einen in Bezug auf die Stromrichtung entgegengesetzten
Pfeil gekennzeichnet. Die Öffnung der Schaltkontaktpaare 2, 3 erfolgt entsprechend
der gezeigten Darstellung von unten nach oben. Weiterhin sind die beiden beweglichen
Schaltkontakte 21, 31 jeweils um einen Drehpunkt 10 schwenkbar gelagert. Die beiden
freien Enden der Schaltkontakte 21, 31, das heißt insbesondere die Schaltkontaktstücke
11 der beiden Schaltkontakte 21, 31, grenzen an das Löschpaket 5 an.
[0026] Wie die FIG 1 weiter zeigt werden die beiden Lichtbögen 6 durch die wirkende Lorentz-Kraft
F jeweils in Richtung zum Löschpaket 5 hin bewegt. Die Lorentz-Kraft F ist dabei das
Kreuzprodukt aus dem Strom i sowie aus dem magnetischen Feld, das heißt der magnetischen
Induktion B1, B2. Für den linken Teillichtbogen 61 fließt der Strom i senkrecht zu
dem magnetischen Feld B1, welches von dem rechten Strom i im Teillichtbogen 62 erzeugt
wird. Durch die Lorentz-Kraft F wird der linke Teillichtbogen 61 sozusagen in das
Löschpaket 5 hineingedrückt. Im rechten Teil der FIG 1 ist das magnetische Feld B2
dargestellt, welches von dem linken Strom i im linken Teillichtbogen 61 erzeugt wird.
In diesem Fall wird der rechte Teillichtbogen 62 durch die wirkende Lorentz-Kraft
F nach links in das Löschpaket 5 hineingedrückt. Dies ist durch die gestrichelte Darstellung
der beiden Lichtbögen 6 symbolisiert. Die beiden Lichtbögen 6 werden somit rasch abgekühlt
und der Strom i schnell unterbrochen.
[0027] Mit dem Bezugszeichen E ist eine Schnittebene bezeichnet, die senkrecht zur Bildebene
der FIG 1 verläuft und zu der die Schaltkontaktpaare 2, 3 symmetrisch angeordnet sind.
Mit dem Bezugszeichen L ist die Längserstreckung bzw. Symmetrieachse des Löschpaketes
5 bezeichnet. Mit dem Bezugszeichen 9 ist eine Trennwand bezeichnet, welche die beiden
Lichtbögen 6 elektrisch voneinander trennt. Die nicht weiter bezeichneten Platten
des Löschpaketes 5 selbst sind beispielhaft aus einem elektrisch nichtleitenden Kunststoff,
wie z.B. aus einem Thermoplast, gefertigt. Der Thermoplast kann z.B. ein Polybutylenterephthalat
(= PBT) oder ein Polyoximethylen (= POM) sein. Derartige Thermoplaste zeichnen sich
durch eine hohe mechanische Festigkeit, durch eine sehr gute Formbeständigkeit sowie
durch ein hervorragendes Wärmealterungsverhalten aus.
[0028] Das Löschpaket 5 kann darüber hinaus aus einem magnetischen Werkstoff, insbesondere
aus einem ferromagnetischen Werkstoff, gefertigt sein. In diesem Fall werden die beiden
Lichtbögen 6 durch die magnetische Verstärkung noch weiter in das gezeigte Löschpaket
5 hineingedrückt. Ein elektrisch nichtleitender Kunststoff und zugleich magnetisch
leitender Kunststoff kann z.B. ein zuvor beschriebener Thermoplast sein, in dessen
Matrix ferromagnetische Partikel, wie metallische Eisen-, Kobalt-, Nickel-Partikel
oder Legierungen daraus eingebracht sind. Ein derartiger Kunststoff weist vorzugsweise
eine magnetische Permeabilitätszahl von mehr als 10 auf.
[0029] Alternativ kann der Kunststoff auch ein elektrisch leitender Kunststoff sein, wenn
eine entsprechende elektrisch nichtleitende Trennwand 9 in dem Löschpaket 5 eingebracht
ist, um die beiden Schaltkontaktpaare 2, 3 elektrisch voneinander zu trennen. Leitfähige
Kunststoffe können z.B. durch Zusatz elektrisch leitender Stoffe, wie Metalle, Ruß
oder Graphit, oder durch geeignete Dotierung von elektrisch nichtleitenden Polymeren,
hergestellt sein.
[0030] FIG 2 zeigt das Schaltgerät 1 gemäß FIG 1 in einer Draufsicht. In dieser Darstellung
ist zu sehen, dass der Verbindungsleiter 8 um das Löschpaket 5 sowie um das Schaltkontaktpaar
3 herum geführt ist, um einen entsprechenden Stromfluss in umgekehrter Richtung zu
bewerkstelligen. Mit dem Bezugszeichen Q ist eine Quersymmetrieachse des Löschpaketes
5 bezeichnet. Mit den Bezugszeichen S sind die Schwenkachsen der schwenkbar ausgeführten
Schaltkontakte 21, 31 bezeichnet.
[0031] FIG 3 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaltgerätes 1 in
einer Seitenansicht. Im gezeigten Beispiel bewegen sich die beweglichen Schaltkontakte
21, 31 linear von den Festkontakten 22, 32 entlang der eingetragenen Öffnungsbahn
7 weg von unten nach oben. Die Bewegung erfolgt im Beispiel der FIG 3 jeweils über
einen mit dem Bezugszeichen 12 bezeichneten Aktor. Die beiden Aktoren 12 sind vorzugsweise
zu einem Aktor 12 zusammengefasst. Darüber hinaus sind die beiden beweglichen Schaltkontakte
21, 31 über eine bewegliche Litze mit der Strombahn 4 bzw. mit dem Verbindungsleiter
8 elektrisch verbunden.
[0032] FIG 4 zeigt eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaltgerätes 1 in
einer Seitenansicht. In diesem Fall sind die freien Enden der beiden beweglichen Schaltkontakte
21, 32' derart ausgebildet, dass sich diese beim Öffnen voneinander wegbewegen. Der
gezeigte linke Schaltkontakt 21 bewegt sich dabei von unten nach oben. Dagegen bewegt
sich der rechte bewegliche Schaltkontakt 32' von oben nach unten. Auch bei dieser
Ausführungsform werden die beiden Lichtbögen 6 durch die wirkende Lorentz-Kraft F
in das Löschpaket 5 hineingetrieben.
[0033] FIG 5 zeigt eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaltgerätes 1 in
einer Seitenansicht mit geschlossenen Schaltkontakten 21, 22', 31, 32'. Letztere sind
jeweils um einen Drehpunkt 10 schwenkbar angeordnet. Die Kontaktstücke 11 der Schaltkontaktpaare
2, 3 liegen dabei in einer Grundebene G, die senkrecht zu der Schnittebene E angeordnet.
Die gezeigten Schaltkontaktpaare 2, 3 sind vorzugsweise spiegelbildlich zu beiden
Ebenen G, E angeordnet. Die freien Enden der Schaltkontakte 21, 22', 31, 32' grenzen
wiederum an das Löschpaket 5 an.
[0034] FIG 6 zeigt das Schaltgerät 1 gemäß FIG 5 mit öffnenden Schaltkontakten 21, 22',
31, 32', welche sich voneinander wegbewegen. Es ist einer der beweglichen Schaltkontakte
22' mit dem jeweiligen beweglichen Schaltkontakt 31 des anderen Schaltkontaktpaares
2 elektrisch verbunden, welcher sich beim Öffnen im Wesentlichen in entgegengesetzter
Richtung bewegt. Dabei schwenken die beiden beweglichen Schaltkontakte 21, 32' in
Gegenuhrzeigerrichtung SL und die beiden anderen beweglichen Schaltkontakte 22', 31
in Uhrzeigerrichtung SR. Auch bei dieser Ausführungsform fließt der Strom i wiederum
in die gleiche räumliche Richtung, das heißt von oben nach unten.
[0035] Wie bei allen gezeigten Ausführungsformen fließen der Strom i in den beiden Lichtbögen
6 jeweils räumlich in die gleiche Richtung, unabhängig davon, ob der Strom i über
die Strombahnen 4 von links nach rechts oder umgekehrt von rechts nach links fließt.
Das erfindungsgemäße Schaltgerät 1 ist somit zur Unterbrechung von Gleichströmen als
auch von Wechselströmen geeignet.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Schaltgerät, Leistungsschaltgerät, MCCB
- 2, 3
- Schaltkontaktpaare
- 4
- Strombahn
- 5
- Löschpaket
- 6
- Lichtbögen
- 7
- Öffnungsbahn
- 8
- Verbindungsleiter, Verbindungsbahn
- 9
- Trennwand
- 10
- Drehpunkt, Gelenk
- 11
- Kontaktstück
- 12
- Aktor
- 13
- Litze
- 21, 31,
- beweglicher Schaltkontakt
- 22', 32' 22, 32
- Festkontakt
- 61, 62
- Teillichtbögen
- i
- Strom
- E
- Symmetrieebene
- G
- Grundebene
- L
- Längserstreckung
- F
- Kraft, Lorentzkraft
- B1
- magnetisches Feld, magnetische Induktion des zweiten Teillichtbogens
- B2
- magnetisches Feld, magnetische Induktion des ersten Teillichtbogens
- S
- Drehachse, Schwenkachse
- SL
- Gegenuhrzeigerrichtung
- SR
- Uhrzeigerrichtung
1. Schaltgerät, insbesondere Leistungsschaltgerät, mit zwei in Reihe geschalteten Schaltkontaktpaaren
(2, 3) zur Unterbrechung einer Strombahn (4) und mit zumindest einem im Bereich der
Schaltkontaktpaare (2, 3) angeordneten Löschpaket (5) zum Löschen der beim Öffnen
der Strombahn (4) entstehenden Lichtbögen (6), wobei die Schaltkontaktpaare (2, 3)
derart angeordnet sind, dass ihre Öffnungsbahnen (7) im Wesentlichen parallel oder
antiparallel zueinander verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Schaltkontaktpaare (2, 3) derart in Reihe geschaltet sind, dass der in den beiden
Lichtbögen (6) fließende selbe Strom (i) räumlich in die gleiche Richtung fließt und
- dass das Löschpaket (5) im Bereich zwischen den beiden Öffnungsbahnen (7) angeordnet ist.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltkontaktpaare (2, 3) jeweils einen beweglichen Schaltkontakt (21, 31) und
jeweils einen Festkontakt (22, 32) aufweisen, dass einer der beweglichen Schaltkontakte
(31) mit dem Festkontakt (22) des anderen Schaltkontaktpaares (2) elektrisch verbunden
ist und dass die verbleibenden Schaltkontakte (21, 32) jeweils an der Strombahn (4)
angeschlossen sind.
3. Schaltgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden beweglichen Schaltkontakte (21, 31) jeweils um einen Drehpunkt (10) schwenkbar
gelagert sind und dass die beiden freien Enden der beweglichen Schaltkontakte (21,
31) an das Löschpaket (5) grenzen.
4. Schaltgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die freien Enden der beiden beweglichen Schaltkontakte (21, 31) beim Öffnen
im Wesentlichen in die gleiche Richtung bewegen.
5. Schaltgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die freien Enden der beiden beweglichen Schaltkontakte (21, 32') beim Öffnen
voneinander wegbewegen.
6. Schaltgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltkontaktpaare (2, 3) jeweils zwei bewegliche Schaltkontakte (21, 22', 31,
32') aufweisen, welche sich beim Öffnen voneinander wegbewegen, dass die freien Enden
der Schaltkontakte (21, 22', 31, 32') an das Löschpaket (5) grenzen und dass einer
der beweglichen Schaltkontakte (22') mit dem jeweiligen beweglichen Schaltkontakt
(31) des anderen Schaltkontaktpaares (2) elektrisch verbunden ist, welcher sich beim
Öffnen im Wesentlichen in entgegengesetzter Richtung bewegt.
7. Schaltgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltkontaktpaare (2, 3) jeweils zwei, sich beim Öffnen voneinander wegschwenkende
Schaltkontakte (21, 22', 31, 32') aufweisen.
8. Schaltgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltkontaktpaare (2, 3) jeweils zwei, sich beim Öffnen parallel voneinander
wegbewegende Schaltkontakte (21, 22', 31, 32') aufweisen.
9. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Löschpaket (5) aus einem elektrisch nichtleitenden Werkstoff besteht.
10. Schaltgerät nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
und dass das Löschpaket (5) eine Trennwand (9) aus einem elektrisch nichtleitenden
Werkstoff aufweist.
11. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Löschpaket (5) aus einem elektrisch leitenden Werkstoff, insbesondere aus einem
Metall, besteht und dass das Löschpaket (5) eine Trennwand (9) aus einem elektrisch
nichtleitenden Werkstoff aufweist.