Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einem Einspritzventil gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 näher definierten Art aus.
[0002] Ein derartiges Einspritzventil ist aus der
DE 102 05 970 A1 bekannt und dient insbesondere zum Einspritzen von DieselKraftstoff in einen Brennraum
einer Diesel-Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges.
[0003] Das aus der
DE 102 05 970 A1 bekannte Einspritzventil umfasst ein Ventilgehäuse, in dem ein Düsenmodul und ein
Ventilsteuermodul angeordnet sind. Das Düsenmodul umfasst eine erste, äußere Düsennadel,
die mit einer ersten Lochreihe zusammenwirkt, und eine zweite, innere Düsennadel,
die mit einer zweiten Lochreihe zusammenwirkt. Die zweite Düsennadel ist koaxial zu
der ersten Düsenadel angeordnet und in einem die erste Düsennadel axial durchgreifenden
Kanal geführt. Die Steuerung der Düsennadel erfolgt mittels des Ventilsteuermoduls,
und zwar derart, dass ein in einem Ventilsteuerraum herrschender Fluiddruck derart
verändert wird, dass die beiden Düsennadeln eine axiale Lageveränderung erfahren und
in Abhängigkeit von dem in dem Ventilsteuerraum eingestellten Druck die mit der ersten
Düsennadel zusammenwirkende Lochreihe und gegebenenfalls die mit der zweiten Düsennadel
zusammenwirkende Lochreihe freigegeben werden. Der Ventilsteuerraum ist einerseits
über eine so genannte Zulaufdrossel mit einer Kraftstoffzufuhrleitung und andererseits
über eine so genannte Ablaufdrossel mit einem Ventilraum des Ventilsteuermoduls verbunden.
In dem Ventilraum ist ein mit mindestens einem Ventilsitz zusammenwirkendes Ventilschließglied
angeordnet. Durch Öffnen des Ventilschließglieds wird der Ventilraum des Ventilsteuermoduls
und damit auch der Ventilsteuerraum entlastet, so dass zumindest eine der Düsennadeln
öffnen kann.
[0004] Das Düsenmodul, das eine so genannte Koaxial-Vario-Düse darstellt und das also zur
Steuerung von zwei Spritzloch- bzw. Einspritzdüsenkreisen dient, kann so ausgelegt
sein, dass die innere Düsennadel erst öffnet, wenn die äußere Düsennadel an ihrem
oberen Hubanschlag anschlägt. Durch dieses Konzept kann eine so genannte bootförmige
Einspritzung von Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine erreicht werden.
Die Düsennadeln schließen, wenn die von dem Steuerraum abzweigende Ablaufdrossel gesperrt
wird und über die Zulaufdrossel eine Befüllung des Ventilsteuerraums erfolgt. Daraus
resultiert in dem Ventilsteuerraum ein Drucküberschuss, sodass die Düsennadeln zurück
auf ihren jeweiligen Nadelsitz gedrückt werden.
[0005] Bei dem bekannten Einspritzventil mit Koaxial-Vario-Düse sinkt der in dem Ventilsteuerraum
herrschende Druck schlagartig auf ein niedriges Niveau, sobald die äußere Düsennadel
beim Öffnen ihren Hubanschlag erreicht hat. Dies hat zur Folge, dass die innere Düsennadel
sehr schnell öffnet. Durch das schnelle Öffnen der inneren Düsennadel ergibt sich
hinsichtlich der eingespritzten Kraftstoffmenge ein steiler Mengensprung. Des Weiteren
prellt die innere Düsennadel aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit und ihrer geringen
Dämpfung an ihrem oberen Hubanschlag stark zurück. Gleichzeitig prellt hierbei auch
die äußere Düsennadel, da diese nur eine schwache Dämpfung erfährt. Eine starke Dämpfung
der äußeren Düsennadel würde zu unzulässig hohen Streuungen bezogen auf den Öffnungszeitpunkt
der inneren Düsennadel führen. Ferner besteht das Problem, dass bei kurzen Ansteuerzeiten
des Einspritzventils die innere Düsennadel ihren oberen Anschlag erreicht und die
äußere Düsennadel bereits wieder geschlossen wird, so dass die innere Düsennadel zu
schnell geschlossen wird. Ursache hierfür sind das starke Rückprellen der inneren
Düsennadel und der sprunghafte Anstieg des Steuerdrucks in dem Ventilsteuerraum durch
das Schließen der äußeren Düsennadel, wodurch die Zulaufdrossel wieder freigegeben
wird. Das Kennfeld des Einspritzventils weist dann nach dem Mengensprung ein Plateau
auf, das undefinierbar ist.
Vorteile der Erfindung
[0006] Das erfindungsgemäße Einspritzventil mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1, bei dem der ersten Düsennadel mindestens ein Mitnehmer zugeordnet ist, der ein
Öffnen und ein Schließen der zweiten Düsennadel bewirkt, hat den Vorteil, dass durch
die somit erfolgende mechanische Ansteuerung der zweiten Düsennadel der Fluiddruck
in dem Ventilsteuerraum beim Ansteuern der ersten Düsennadel und beim Ansteuern der
ersten und der zweiten Düsennadel im Wesentlichen auf dem gleichen Niveau bleibt.
Aus diesen Gründen sind die herrschenden Kräfteverhältnisse beim Öffnen der zweiten
Düsennadel, d. h. der inneren Düsennadel, ausgeglichener als bei einer hydraulischen
Ansteuerung der inneren Düsennadel. Auch öffnet die innere Düsennadel im Vergleich
zu einer hydraulischen Ansteuerung langsamer. Das langsamere Öffnen der inneren Düsennadel
führt wiederum im Kennfeld des Einspritzventils zu einer geringeren Steigung im Bereich
des mit dem Öffnen der inneren Düsennadel verbundenen Mengensprungs zum Öffnungszeitpunkt
der inneren Düsennadel. Ferner kann durch die mechanische Ansteuerung der inneren
Düsennadel der obere Hubanschlag der äußeren Düsennadel beliebig gestaltet sein und
insbesondere mit einer Dämpfung versehen sein. Auch kann die innere Düsennadel auf
ihrer dem Ventilsteuerraum zugewandten Seite mit einer gegenüber dem Stand der Technik
vergrößerten Angriffsfläche versehen sein, was wiederum eine gute Dämpfung der inneren
Düsennadel bewirkt.
[0007] Das Einspritzventil nach der Erfindung kann insbesondere Bestandteil eines Common-Rail-Einspritzsystems
sein und zur Kraftstoffeinspritzung in einen Brennraum einer Diesel-brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeuges dienen.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einspritzventils ist
der Mitnehmer, der ein Öffnen und ein Schließen der zweiten Düsennadel bewirkt, von
einem Steuerkolben der ersten Düsennadel gebildet. Dieser Steuerkolben grenzt mit
seiner den Einspritzöffnungen abgewandten Stirnseite an den Ventilsteuerraum und überträgt
die auf ihn ausgeübten Kräfte auf die erste Düsennadel. Ab einem bestimmten, voreingestellten
Hub wirkt der Steuerkolben beim Öffnen der ersten Düsennadel auch auf die zweite Düsennadel.
Beim Schließen des Einspritzventils wirkt der Steuerkolben vorzugsweise vom Beginn
an auf beide Düsennadeln. Dadurch ist ausgeschlossen, dass die erste Düsennadel vor
der zweiten Düsennadel ihre Schließstellung erreicht.
[0009] Die zweite Düsennadel, d. h. die innere Düsennadel, kann sowohl einteilig als auch
mehrteilig ausgeführt sein. So hat die innere Düsennadel insbesondere bei Nutzung
des Steuerkolbens der ersten Düsennadel als Mitnehmer vorzugsweise einen Bereich verringerten
Durchmessers, über den die innere Düsennadel in dem Steuerkolben der äußeren Düsennadel
geführt ist. Der Bereich verringerten Durchmessers kann einem Druckstift zugeordnet
sein, der insbesondere pilzförmig ausgebildet ist und über eine lose Verbindung an
einem die zugeordneten Einspritzöffnungen steuernden Schließglied der inneren Düsennadel
angreift. Wenn der Druckstift und das Schließglied einstückig ausgeführt oder fest
miteinander verbunden sind, kann auf die Ausbildung einer das Öffnen unterstützender
Druckstufe an der inneren Düsennadel verzichtet werden.
[0010] Der Druckstift der inneren Düsennadel kann mit einem Hubanschlag zusammenwirken,
der von einer Ventilplatte gebildet ist, in der eine Zulaufdrossel und eine Ablaufdrossel
zur Steuerung des Drucks in dem Ventilsteuerraum angeordnet sind. Bei Konstruktion
des Hubanschlags ist zu beachten, dass die Ablaufdrossel bei geöffneter innerer Düsennadel
nicht von dem Druckstift überdeckt wird. Vielmehr sollte der Druckstift bzw. die innere
Düsennadel im geöffnetem Zustand über der Ablaufdrossel "schweben", so dass stets
ein kontinuierlicher Durchfluss durch die Ablaufdrossel erfolgen kann.
[0011] Zur Verbesserung der Dämpfung der inneren Düsennadel können die Ablaufdrossel und
die Zulaufdrossel auch jeweils außerhalb des Hubanschlagbereichs der inneren Düsennadel
in den Ventilsteuerraum münden.
[0012] Das Ventilsteuermodul des Einspritzventils nach der Erfindung ist in der Regel ventilartig
ausgebildet und entweder mittels eines elektromagnetisch arbeitenden Aktors oder mittels
eines piezoelektrischen Aktors gesteuert.
[0013] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach der Erfindung
sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0014] Ein Ausführungsbeispiel des Einspritzventils nach der Erfindung ist in der Zeichnung
schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen prinziphaften Längsschnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Einspritzventil
in Schließstellung;
Figur 2 das Einspritzventil nach Figur 1, jedoch mit geöffneter äußerer Düsennadel;
Figur 3 das Einspritzventil nach Figur 1, jedoch mit geöffneter äußerer Düsennadel
und geöffneter innerer Düsennadel; und
Figur 4 das Einspritzventil nach Figur 1, jedoch mit geschlossener äußerer Düsennadel
und geschlossener innerer Düsennadel unmittelbar nach dem Schließvorgang.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0015] In den Figuren 1 bis 4 ist ein Einspritzventil 1 dargestellt, das Bestandteil eines
so genannten Common-Rail-Einspritzsystems ist und zur Einspritzung von Kraftstoff
in einen Brennraum einer Diesel-Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges dient. Das
Einspritzventil 1 umfasst hierzu als wesentliche Baueinheiten ein hier nur prinziphaft
dargestelltes, ventilartig ausgebildetes Ventilsteuermodul 2 und ein Düsenmodul 3.
[0016] Das Düsenmodul 3 ist als Koaxial-Vario-Düse ausgebildet und weist hierzu eine Nadeleinheit
auf, die aus einer äußeren Düsennadel 4 und einer inneren, die äußere Düsennadel 4
durchgreifenden Düsennadel 5 gebildet ist.
[0017] Die äußere Düsennadel 4, die axial verschiebbar in einem Ventilgehäuse 6 geführt
ist, dient zur Steuerung von ersten, zu dem Brennraum der Diesel-Brennkraftmaschine
führenden Einspritzöffnungen bzw. -düsen 7, und die innere Düsennadel 5 dient zur
Steuerung von zweiten, ebenfalls zu dem Brennraum der Diesel-Brennkraftmaschine führenden
Einspritzöffnungen bzw. -düsen 8.
[0018] Zur Steuerung ist an der den Einspritzdüsen 7 und 8 abgewandten Seite des Düsenmoduls
3 ein Ventilsteuerraum 9 ausgebildet, der einerseits über einen mit einer Zulaufdrossel
10 ausgebildeten Zulaufkanal 11 mit einer Kraftstoffzufuhrleitung 12 und andererseits
über einen mit einer Ablaufdrossel 13 versehenen Ablaufkanal 14 mit dem ventilartig
ausgebildeten Ventilsteuermodul 2 verbunden ist. Die Zulaufdrossel 10 und die Ablaufdrossel
13 sind in einer Ventilplatte 15 ausgebildet, die den Ventilsteuerraum 9 stirnseitig
begrenzt.
[0019] Die äußere Düsennadel 4 ist radial von einem ringförmig ausgebildeten Hochdruckraum
16 umgeben, in welchen ein Kraftstoffzufuhrkanal 17 mündet, der über die Kraftstoffzufuhrleitung
12 mit einer so genannten Common-Rail des Einspritzsystems verbunden ist, mittels
der mehrere Einspritzventile der dargestellten Art versorgt werden. Der Druckraum
16 kann unter einem in Common-Rail-Systemen üblichen Hochdruck von beispielsweise
bis zu 1,6 kbar stehen.
[0020] Im oberen Bereich des Hochdruckraums 16 weist die äußere Düsennadel 4 eine Druckschulter
17 auf, auf die ein das Öffnen der äußeren Düsennadel 4 unterstützender Fluiddruck
wirkt.
[0021] Der äußeren Düsennadel 4 ist des Weiteren ein Steuerkolben zugeordnet, der mit seiner
den Einspritzdüsen 8 abgewandten Stirnseite an den Ventilsteuerraum 9 grenzt und der
mittels einer Spiralfeder 19, die sich einerseits an dem Gehäuse 6 abstützt und andererseits
auf einen Ringbund 20 des Steuerkolbens wirkt, in Schließrichtung der äußeren Düsennadel
4 vorgespannt.
[0022] Die innere Düsennadel 5 ist in einem die äußere Düsennadel 4 axial durchgreifenden
Kanal 21 geführt und umfasst einen Druckstift 22, der den Steuerkolben axial durchgreift
und in diesem geführt ist. Der Druckstift 22 hat einen geringeren Durchmesser als
der Bereich der inneren Düsennadel 5, der in der äußeren Düsennadel 4 geführt ist,
und weist einen pilzförmigen Endbereich 23 auf, der in den Steuerraum 9 ragt. Der
Druckstift 22 liegt in der in Figur 1 dargestellten Stellung lose an dem in der äußeren
Düsennadel 4 geführten Bereich der inneren Düsennadel 5 an.
[0023] Zur Abführung einer Leckage weist der Steuerkolben des Weiteren eine Querbohrung
24 auf, die einen den Druckstift 22 umgebenden Leckspalt mit einem Federraum 25 für
die Spiralfeder 19 verbindet, von dem eine Rücklaufleitung 26 abzweigt.
[0024] Die innere Düsennadel 5 hat des Weiteren stromab der ihr zugeordneten Einspritzdüsen
8 eine Druckstufe 27, auf die bei geöffneter Düsennadel 4 ein das Öffnen der inneren
Düsennadel 5 unterstützender Fluiddruck wirkt.
[0025] Das Ventilsteuermodul 2 ist ventilartig ausgebildet und hat zwei Schaltstellungen.
In einer in den Figuren 1 und 4 dargestellten Schaltstellung ist die Ablaufdrossel
13 gesperrt und in der anderen Schaltstellung, die in den Figuren 2 und 3 dargestellt
ist, ist die Ablaufdrossel 13 freigegeben, so dass Kraftstoff aus dem Ventilsteuerraum
9 abströmen kann, was zu einer Druckentlastung desselben führt.
[0026] Zu seiner Betätigung weist das Ventilsteuermodul 2 vorliegend einen nicht näher dargestellten
piezoelektrischen Aktor auf, der auf ein Ventilschließglied wirkt, das einen Fluidstrom
zwischen dem Steuerraum 9 des Düsenmoduls 3 und einer Rücklaufleitung des Ventilsteuermoduls
2 freigibt bzw. sperrt.
[0027] Das in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Einspritzventil 1 arbeitet in nachfolgend
beschriebener Weise.
[0028] In Figur 1 ist die Schließstellung der beiden Düsennadeln 4 und 5 dargestellt, in
der über die Einspritzdüsen 7 und 8 kein Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine
gelangt. Hierzu ist das Ventilsteuermodul 2 in seiner Sperrstellung, so dass über
die Ablaufdrossel 13 kein Kraftstoff aus dem Steuerraum 9 abströmen kann. Vielmehr
wird der in dem Steuerraum 9 herrschende Kraftstoffdruck über die Zulaufdrossel 10,
die einen geringeren Durchmesser als die Ablaufdrossel 13 hat, der so genannte Rail-Druck
bereitgestellt, der die äußere Düsennadel 4 und die innere Düsennadel 5 über den Ventilsteuerkolben
in Schließstellung hält, der in Schließstellung an den beiden Düsennadeln 4 und 5
an der jeweils den Einspritzdüsen 7 und 8 abgewandten Stirnseite angreift. Der Druckstift
22 ist durch den in dem Steuerraum herrschenden Fluiddruck gegen den in der äußeren
Düsennadel geführten Bereich der inneren Düsennadel 5 gedrückt.
[0029] Wenn nun, wie in Figur 2 dargestellt, das ventilartig ausgebildete Ventilsteuermodul
2 betätigt wird, erfolgt eine Druckentlastung des Steuerraums 9, wodurch der Ventilsteuerkolben
18 einen axialen Versatz in der den Einspritzdüsen 7 und 8 abgewandten Richtung erfährt.
Durch den an der Druckschulter 17 angreifenden Fluiddruck folgt die äußere Düsennadel
4 dem Ventilsteuerkolben, so dass die der äußeren Düsennadel 4 zugeordneten Einspritzdüsen
7 freigegeben werden und Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt
wird.
[0030] Der Ventilsteuerkolben dient beim Öffnen über eine Mitnehmerkante 181 als Mitnehmer
(18) für den Druckstift 22 der inneren Düsennadel 5, so dass steuerraumseitig keine
Kraft mehr auf die innere Düsennadel 5 wirkt und letztere durch den an der stirnseitig
ausgebildeten Druckstufe 27 angreifenden Fluiddruck öffnet. Der Ventilsteuerkolben
wird weiter bis zu einem oberen Anschlag 28 verfahren, und der Druckstift 22 wird,
wenn die Ansteuerung des Ventilsteuermoduls nicht vorher beendet wird, mittels des
über die Druckstufe 27 auf die innere Düsennadel 5 wirkenden Fluiddrucks soweit verfahren,
bis der stirnseitige Endbereich 23 an der Ventilplatte 15 anliegt. Der Druckstift
22 bzw. dessen Endbereich 23 liegt dabei so an der Ventilplatte 15 an, dass Kraftstoff
durch die Abströmdrossel 13 strömen kann. Diese Ventilstellung ist Figur 3 zu entnehmen.
[0031] Wenn nun das Ventilsteuermodul 2 in Schließstellung gebracht wird, erhöht sich der
Steuerdruck in dem Steuerraum 9, so dass auf die Stirnseite des Steuerkolbens ein
Fluiddruck wirkt, der zu einem Schließen der äußeren Düsennadel 4 führt. Hierbei greift
der Steuerkolben in seiner Funktion als Mitnehmer über eine Mitnehmerkante 182 auch
an der den Einspritzdüsen 8 abgewandten Stirnseite des in der äußeren Düsennadel 4
geführten Bereichs der inneren Düsennadel 5 an, so dass auch die innere Düsennadel
5 in Sperrstellung gebracht wird und die dieser zugeordneten Einspritzdüsen 8 verschließt.
Die innere Düsennadel 5 und die äußere Düsennadel 4 werden damit im Wesentlichen zeitgleich
in Schließstellung gebracht, wie Figur 4 zu entnehmen ist. Dabei hebt der Druckstift
22 beim Schließen der Düsennadeln 4 und 5 von dem in der äußeren Düsennadel 4 geführten
Bereich der inneren Düsennadel 5 ab. Er erfährt erst nach dem Verschließen der Einspritzdüsen
7 und 8 einen Versatz in seine in Figur 1 dargestellte Ausgangslage, wobei zum etwaigen
Druckabbau in dem Zwischenraum zwischen dem Druckstift 22 und dem von dem in der äußeren
Düsennadel geführten Bereich der inneren Düsennadel 5 ein hier nicht näher dargestellter
Entlastungskanal vorgesehen sein kann.
1. Einspritzventil, mit einem Düsenmodul (3), in dem eine erste, mit mindestens einer
ersten Einspritzöffnung (7) zusammenwirkende Düsennadel (4) und eine zweite, mit mindestens
einer zweiten Einspritzöffnung (8) zusammenwirkende, in einem die erste Düsennadel
(4) axial durchgreifenden Kanal (21) geführte Düsennadel (5) axial verschieblich geführt
sind, und mit einem Ventilsteuermodul (2), das einen Fluiddruck steuert, der in einem
Ventilsteuerraum (9) herrscht und dessen Niveau die Lage der ersten Düsennadel (4)
und der zweiten Düsennadel (5) festlegt, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Düsennadel (4) mindestens ein Mitnehmer (18) zugeordnet ist, der ein Öffnen
und ein Schließen der zweiten Düsennadel (5) bewirkt.
2. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (18) von einem Steuerkolben der ersten Düsennadel (4) gebildet ist,
der vorzugsweise einen Bereich verringerten Durchmessers der zweiten Düsennadel (5)
umschließt.
3. Einspritzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Steuerkolben ein Druckstift (22) der zweiten Düsennadel (5) geführt ist.
4. Einspritzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstift (22) einstückiger Bestandteil der zweiten Düsennadel ist.
5. Einspritzventil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstift (22) einen pilzförmigen Endbereich (23) hat, an dem der Mitnehmer
(18) beim Öffnen der ersten Düsennadel (4) angreift.
6. Einspritzventil nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstift (22) mit einer als Anschlag dienenden Ventilplatte (15) zusammenwirkt,
in der eine Zulaufdrossel (10) und eine Ablaufdrossel (13) zur Steuerung des Fluiddrucks
in dem Ventilsteuerraum (9) angeordnet sind.
7. Einspritzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkolben mit seiner dem Ventilsteuerraum (9) abgewandten Stirnseite mit der
ersten Düsennadel (4) und der zweiten Düsennadel (5) zusammenwirkt.
1. Injection valve, having a nozzle module (3), in which a first nozzle needle (4) which
interacts with at least one first injection opening (7) and a second nozzle needle
(5) which interacts with at least one second injection opening (8) and is guided in
a channel (21) which reaches axially through the first nozzle needle (4) are guided
in an axially displaceable manner, and having a valve control module (2) which controls
a fluid pressure which prevails in a valve control chamber (9) and the level of which
fixes the position of the first nozzle needle (4) and the second nozzle needle (5),
characterized in that the first nozzle needle (4) is assigned at least one driver (18) which opens and
closes the second nozzle needle (5).
2. Injection valve according to Claim 1, characterized in that the driver (18) is formed by a control plunger of the first nozzle needle (4), which
preferably encloses a region of reduced diameter of the second nozzle needle (5).
3. Injection valve according to Claim 2, characterized in that a pressure pin (22) of the second nozzle needle (5) is guided in the control plunger.
4. Injection valve according to Claim 3, characterized in that the pressure pin (22) is an integral constituent part of the second nozzle needle.
5. Injection valve according to Claim 3 or 4, characterized in that the pressure pin (22) has a mushroom-shaped end region (23), on which the driver
(18) acts during opening of the first nozzle needle (4).
6. Injection valve according to one of Claims 3 to 5, characterized in that the pressure pin (22) interacts with a valve plate (15) which serves as a stop and
in which an inflow throttle (10) and an outflow throttle (13) are arranged for controlling
the fluid pressure in the valve control chamber (9).
7. Injection valve according to Claim 2, characterized in that the control plunger interacts by way of its end side which faces away from the valve
control chamber (9) with the first nozzle needle (4) and the second nozzle needle
(5).
1. Soupape d'injection comprenant un module de buse (3) dans lequel sont guidées, de
manière déplaçable axialement, une première aiguille de buse (4) coopérant avec au
moins une première ouverture d'injection (7) et une deuxième aiguille de buse (5)
coopérant avec au moins une deuxième ouverture d'injection (8) et guidée dans un canal
(21) venant en prise axialement à travers la première aiguille de buse (4), et comprenant
un module de commande de soupape (2) qui commande une pression de fluide qui règne
dans un espace de commande de soupape (9) et dont le niveau établit la position de
la première aiguille de buse (4) et de la deuxième aiguille de buse (5), caractérisée en ce que la première aiguille de buse (4) est associée à au moins un dispositif d'entraînement
(18) qui provoque une ouverture et une fermeture de la deuxième aiguille de buse (5).
2. Soupape d'injection selon la revendication 1, caractérisée en ce que le dispositif d'entraînement (18) est formé par un piston de commande de la première
aiguille de buse (4), qui entoure de préférence une région de diamètre réduit de la
deuxième aiguille de buse (5).
3. Soupape d'injection selon la revendication 2, caractérisée en ce qu'une goupille de pression (22) de la deuxième aiguille de buse (5) est guidée dans
le piston de commande.
4. Soupape d'injection selon la revendication 3, caractérisée en ce que la goupille de pression (22) est un composant d'une seule pièce de la deuxième aiguille
de buse.
5. Soupape d'injection selon la revendication 3 ou 4, caractérisée en ce que la goupille de pression (22) présente une région d'extrémité en forme de champignon
(23), sur laquelle vient en prise le dispositif d'entraînement (18) lors de l'ouverture
de la première aiguille de buse (4).
6. Soupape d'injection selon l'une quelconque des revendications 3 à 5, caractérisée en ce que la goupille de pression (22) coopère avec une plaque de soupape (15) servant de butée,
dans laquelle sont disposés un étranglement d'entrée (10) et un étranglement de sortie
(13) pour la commande de la pression de fluide dans l'espace de commande de soupape
(9).
7. Soupape d'injection selon la revendication 2, caractérisée en ce que le piston de commande coopère par son côté frontal opposé à l'espace de commande
de soupape (9) avec la première aiguille de buse (4) et avec la deuxième aiguille
de buse (5).