[0001] Die Erfindung betrifft ein Schneegleitgerät, insbesondere einen Carvingski, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein derartiges Schneegleitgerät ist aus der
EP 1 543 868 A1 bekannt. Seit einigen Jahren haben sich sog. Carvingski durchgesetzt, die durch eine
in Längsrichtung ausgeprägt taillierte Linienführung gekennzeichnet sind. Der Vorteil
dieser taillierten Ski ist, dass beim Ankanten der Ski eine Kurve entlang eines durch
die Taillierung definierten aktiven Radius beschreibt. Je stärker ein Ski tailliert
ist, desto enger kann so theoretisch eine Kurve gefahren werden. Ski mit starker Taillierung
sind daher sehr wendig, neigen aber bei Geradeausfahrt dazu, sehr unruhig und instabil
zu werden. Umgekehrt ist ein wenig taillierter Ski bei Geradeausfahrt richtungsstabil,
besitzt aber eine deutlich geringere Wendigkeit und ist daher bei Kurvenfahrt schwieriger
zu handhaben.
[0003] Der herkömmliche Ski, insbesondere der Carvingski hat zwar aufgrund seiner Taillierung
das Kurvenfahren im alpinen Skisport revolutioniert, er birgt jedoch den Nachteil,
dass die Variation von Kurven mit unterschiedlichen Radien nur für geübte Skifahrer
möglich ist. Besonders bei stark taillierten Ski bewirkt ein geringes Ankanten des
Ski schon die Einleitung der Kurvenfahrt. Gerade bei ungeübten Skifahrern führt diese
abrupte Richtungsänderung des häufigeren zu Stürzen mit nicht minder schlimmen Folgen.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind einige Druckschriften bekannt, die oben genannte Probleme
zu lösen suchen.
[0005] So beschreibt das deutsche Gebrauchsmuster
DE 296 05 583 U1 einen sog. Mehrkantenski. Dieser ist
dadurch gekennzeichnet, dass sich seine Gleitfläche aus einer oder mehreren Stufen zusammensetzt, wobei an jedem
Stufenübergang eine Stahlkante befestigt werden kann. Der größte Vorteil dieses Mehrkantenski
liegt darin, dass sich bei gleicher Länge des Ski ein Mehrfaches an Metallkantenlänge
integrieren lässt. Darüber hinaus ist es aber auch möglich, durch eine unterschiedliche
Taillierung der einzelnen Stufen des Ski, eine verbesserte Wendigkeit bzw. Spurtreue
zu erreichen. So beschreibt die DE '583 beispielsweise, die unterste Stufe wenig zu
taillieren, da sie so einen guten und richtungsstabilen Geradeauslauf erzeugt, und
die oberen Stufen dann zunehmend tailliert auszubilden, da sie beim Aufkanten mehr
Kontakt zum Schnee bekommen und dann aufgrund ihrer taillierten Form eine bessere
Wendigkeit des Ski bedingen. Ein Nachteil dieser Ausführung liegt darin, dass sich
über die gesamte Skilänge unterschiedliche Kanten mit unterschiedlicher Taillierung
erstrecken. Dies führt zu einem hohen Gewicht, zu einem erhöhten Widerstand im Geradeauslauf
als auch beim Kurvenfahren und besonders bei einem zweistufigen Aufbau des Ski wieder
zum Problem der abrupten Richtungsänderung. Da je nach Aufkantung eine andere Kante
als Richtungsführung agiert, bildet sich bei dieser Ausführungsform kein stufenloser
Zwischenbereich aus, der je nach Aufkantung einen anderen Fahrradius erlaubt.
[0006] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 101 07 905 A1 beschreibt ebenfalls einen Carvingski, der zur Lösung der oben angesprochenen Problematik
eine erhöhte Lauffläche erhält, deren Außenkanten parallel zur Mitte der Längsachse
des Ski verlaufen. Diese neue zusätzliche Lauffläche ist etwas schmaler als die Taille
der ursprünglichen Lauffläche. Der hier beschriebene Ski ist also ebenfalls mehrstufig
aufgebaut und weist daher dieselben Vorteile auf, wie sie schon aus der DE '583 zu
entnehmen sind. Demzufolge weist diese Offenbarung natürlich auch die oben genannten
Nachteile auf.
[0007] In der bereits erwähnten
EP 1 543 868 A1 ist ein Schneegleitgerät, insbesondere ein Carvingski beschrieben, der derart weiterentwickelt
ist, dass er trotz guter Wendigkeit einen, auch bei hohen Geschwindigkeiten, einfach
zu kontrollierenden Geradeauslauf aufweist. Darüber hinaus ist sichergestellt, dass
der Ski im wesentlichen stufenlos veränderbare Kurvenradien durchfahren kann.
[0008] Ausgehend von dem vorstehend erörterten Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schneegleitgerät, insbesondere einen Carvingski,
der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass das Ansprechverhalten auf
das sogenannte Ankanten vom Benutzer einstellbar ist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schneegleitgerät nach Anspruch 1 gelöst.
[0010] Dadurch, dass die gesonderten Laufflächenstreifen aus der Basisfläche heraus mehr
oder weniger weit herausbewegbar sind, ist die Größe der Erhebung dieser Laufflächenstreifen
gegenüber der Basisfläche einstellbar. Dadurch erhält man ein entsprechend verändertes
Ansprechverhalten auf das sogenannte Ankanten.
[0011] Im übrigen werden alle Vorteile der Konstruktion nach der
EP 1 543 868 A1 beibehalten. Dies bedeutet folgendes:
Dadurch, dass die zweite Taillierung, mit im wesentlichen größeren Krümmungsradius,
durch einen Teil der Basislauffläche und durch wenigstens einen zusätzlichen Laufflächenabschnitt
gebildet wird, erhält man einen Ski mit zwei Taillierungen, die jede für sich einen
Grenzradius definieren. Im Vergleich zu den eingangs genannten Druckschriften mit
einem mehrstufigen Skiaufbau, ist das hier vorgeschlagene Schneegleitgerät um einiges
leichter. Darüber hinaus, führt die Verwendung einer gemeinsam genutzten Basislauffläche
im mittleren Bereich des Schneegleitgerätes zu einer optimierten Lauffläche, da hier
keinerlei Kanten und Abstufungen dem Gleiten hindernd entgegenstehen. Die Ausbildung
der zweiten Taillierung mit einem, im Vergleich zur Taillierung der Basislauffläche
- im folgenden Basistaillierung genannt - im wesentlichen größeren Krümmungsradius,
führt dazu, dass bei einem nicht angekanteten Ski, dieser einen wesentlich verbesserten
Geradeauslauf aufweist.
Beim Ankanten des Ski greift dann zunehmend die zweite Taillierung, wobei sich hier
ein Mischbereich ausbildet. Je nach Aufkantwinkel des Ski bildet sich eine aktive
Kante aus, die den aktiven, d.h. wirksamen Radius des Ski definiert. Somit erreicht
man bei vorliegender Ausführungsform ein Schneegleitgerät, insbesondere einen Ski
bzw. Carvingski, der nicht durch seine feste Seitengeometrie begrenzt und dadurch
mehr oder weniger für kurze oder lange Schwünge geeignet ist, sondern ein Schneegleitgerät,
das je nach Aufkantwinkel einen stufenlos veränderbaren Radius durchfahren kann. Folglich
ist mit diesem Schneegleitgerät sowohl das Carven, d.h. das Fahren auf der Kante,
von kurzen als auch von langen Schwüngen möglich. Durch den sukzessiven Übergang von
zweiter Taillierung auf die Basistaillierung - je nach Aufkantwinkel des Ski - wird
darüber hinaus ein "Servoeffekt" bzgl. der Skiführung und des Steuerverhaltens geschaffen.
Beim Aufkanten des Ski erfolgt nicht eine abrupte Richtungsänderung, sondern ein allmähliches
Herantasten an einen maximalen Kurvenradius, der durch die Basistaillierung begrenzt
ist. Somit ist bei diesem Schneegleitgerät auch das plötzliche Verkanten kein Gefahrenpunkt
mehr, da beim Aufkanten des Ski die Richtungsänderung allmählich und nicht abrupt
erfolgt.
Da mit zunehmendem Aufkantwinkel der aktive Radius entsprechend zunehmend kleiner
wird, ist es dem Anwender möglich, kontinuierlich den Kurvenradius zu verändern. Dabei
kann man davon ausgehen, dass üblicherweise der aktive Radius bei einem Aufkantwinkel
von etwa 0° maximal und bei einem Aufkantwinkel von wenigstens etwa 8-12°, insbesondere
10°, minimal ist. Natürlich ist es auch hier denkbar, Skimodelle nach Bereichen zu
staffeln, um so beispielsweise einen Slalomski zu definieren, dessen minimaler und
maximaler Radius unter dem eines Abfahrtski liegt, der üblicherweise besonders große
Kurvenradien erfordert.
Das Kurvenverhalten bzw. der Geradeauslauf des erfindungsgemäßen Ski wird dabei im
wesentlichen durch die Ausbildung der verschiedenen Taillierungen definiert. Es hat
sich dabei als vorteilhaft erwiesen, die Taillierungen im wesentlichen aus einem oder
mehreren konstruktiv aufeinander abgestimmten Kreisbögen zu bilden. Aus empirischen
Erfahrungen hat sich gezeigt, dass dies ein geeignetes Mittel ist, die Fahreigenschaften
eines Schneegleitgerätes zu steuern. Auch die Verwendung von stetigen Kurvenradien
ist eine Möglichkeit, eine Taillierung zu schaffen, die zu besonders positiven Skieigenschaften
führt. Die Ausbildung der Basistaillierung und/oder der zweiten Taillierung derart,
dass der Krümmungsradius vom vorderen Bereich und/oder vom hinteren Bereich zum mittleren
Bereich des Schneegleitgerätes abnimmt, führt zu einem Ski mit ausgeprägten "Carver"-Eigenschaften.
Ein derartiger Ski folgt beim Ankanten exakt dieser Taillierung. Durch eine Kombination
der Basis- und der zweiten Taillierung bildet sich also ein Carvingski aus, der durch
einen maximalen und durch einen minimalen Kurvenradius begrenzt ist, wobei sich dazwischen
ein Mischbereich ausbildet, der das Durchfahren nahezu jeden gewünschten Kurvenradius
ermöglicht.
Bildet man nun die zweite Taillierung mit einem im wesentlichen konstanten Krümmungsradius
aus, hat das zur Folge, dass der Ski - wenn er nicht angekantet ist - einen exakten
Geradeauslauf aufweist, wobei die Gefahr des Verschneidens minimiert wird. Im alpinen
Skisport stellt eine derartige Ausbildungsform die Kombination eines herkömmlichen
Alpinski mit einem Carvingski dar, da hier die Wendigkeit des Carvers mit dem exakten
und sicheren Geradeauslauf des herkömmlichen Alpinski kombiniert werden. Nebenbei
sei erwähnt, dass es natürlich auch möglich ist, mehrere überlagernde Laufflächenabschnitte
übereinander zu verwenden, so dass sich weitere zusätzliche Taillierungen drei, vier
und so weiter ergeben, die beispielsweise den Kantengriff beim Kurvenfahren zusätzlich
verbessern würden.
Um exaktes Kurvenfahren zu erzielen, ist es sinnvoll, die Basislauffläche sowie die
Laufflächenabschnitte, die diese überlagern, seitlich durch Stahlkanten oder vergleichbare
Kanten zu begrenzen, so dass diese einen entsprechenden "Side-cut" definieren. Natürlich
ist es denkbar, je nach geforderten Gleiteigenschaften oder Anwendungsgebieten des
Ski, sowohl unterschiedliche Kantenformen als auch Materialien zu verwenden. Auch
kann es sinnvoll sein, lediglich die Basislauffläche mit Stahlkanten zu begrenzen
und die überlagernden Laufflächenabschnitte lediglich durch Kunststoffbegrenzungen
zu verstärken. Zudem sei hier erwähnt, dass natürlich auch die Ausbildung von Spurrillen,
wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, ihre Anwendung finden können, um die
Fahreigenschaften des Ski zu beeinflussen.
Eine vielseitige Anwendbarkeit des Schneegleitgerätes stellt die Ausbildung der überlagernden
Laufflächenabschnitte derart dar, dass sie lösbar an der Laufflächenseite des Schneegleitgerätes
befestigt sind. Diese Befestigung kann durch von der Skioberseite her betätigbare
Befestigungsschrauben, durch Schnellverschlussclips oder auch durch Nut- und Federkonstruktionen
erfolgen. Der Vorteil einer lösbaren Befestigung liegt in der Auswechselbarkeit der
überlagernden Laufflächenabschnitte je nach Bedarf. So ist es beispielsweise denkbar,
Laufflächenabschnitte am Ski zu befestigen, die dem Ski eine stärkere zweite Taillierung
verschaffen. Dies würde den Ski besonders wendig machen und ihm einen sehr extremen
Minimalradius verschaffen. Ist dagegen ein Ski mit besonders stabilem Geradeauslauf
gewünscht, kann durch Austauschen der überlagernden Laufflächenabschnitte eine dahingehende
Anpassung erfolgen. Indem man Laufflächenabschnitte einsetzt, die dem Ski eine geringere
zweite Taillierung verschaffen, führt dies zu einem stabilen Geradeauslauf. Es ist
natürlich auch möglich, die Laufflächenabschnitte sowohl an sich veränderte Schneebedingungen
anzupassen als auch Laufflächenabschnitte zur Verfügung zu stellen, die bei Verschleiß
einfach gegen neue Laufflächenabschnitte ausgetauscht werden.
[0012] Auch ist es von Vorteil, die überlagernden Laufflächenabschnitte unter Zwischenschaltung
elastischer Elemente, insbesondere einer, insbesondere stoßdämpfend wirkenden, Elastomerschicht
am Ski zu befestigen. Diese elastische Lagerung bewirkt eine Dämpfung des Ski und
erhöht somit die Kontrollierbarkeit und den Fahrkomfort. Es ist natürlich auch denkbar,
diese Zwischenschicht nicht nur als elastische Zwischenschicht auszubilden, sondern
sie auch durch thermoplastische Elemente zu ergänzen, die je nach Umgebungstemperatur
eine veränderte Skisteifigkeit bewirken.
[0013] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das
anhand der Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform des Schneegleitgeräts gemäß der EP 1 543 868 A1 zur Erläuterung der Grundidee, von der die erfindungsgemäße Weiterbildung ausgeht,
in einer Ansicht von unten;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 1;
- Fig. 3-5
- die Ausbildung einer aktiven Kante am Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 in Abhängigkeit
des Aufkantwinkels in einer schematischen Ansicht von unten;
- Fig. 6
- eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß weitergebildeten Ski mit kufenförmigen
Laufbelag-Einlagen in perspektivischer Ansicht auf den Laufbelag von vorne; und
- Fig. 7
- einen Teil der Ausführungsform gemäß Fig. 6 in perspektivischer Seiten-Schrägansicht.
[0015] In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Teile dieselben
Bezugsziffern verwendet.
[0016] Fig. 1 zeigt ein Schneegleitgerät bzw. einen Ski gemäß der
EP 1 543 868 A1 in einer Ansicht von unten. Dieser Ski 1 umfaßt einen vorderen Bereich 4, einen mittleren
Bereich 6 und einen hinteren Bereich 8. Über diese drei Bereiche (4, 6, 8) erstreckt
sich eine
[0017] Basislauffläche 10. Der hier dargestellte Ski 1 ist ein typischer Carvingski mit
einer ausgeprägten Basistaillierung 12. Eine derartige Taillierung 12 erlaubt das
Durchfahren bestimmter Kurvenradien durch das Ankanten des Ski um seine Längsachse.
Um bei dieser Kurvenfahrt die nötige Bodenhaftung und Längsführung nicht zu verlieren,
weist der Ski, wie dies allgemein aus dem Stand der Technik bekannt ist, Stahlkanten
17, 17' auf. Darüber hinaus, auch das ist aus dem Stand der Technik bekannt, umfasst
der Ski 1 im vorderen Bereich 4 eine Schaufel 5 (siehe Fig. 2). Erfindungsgemäß umfasst
der dargestellte Ski 1 im vorderen Bereich 4 und im hinteren Bereich 8 je einen zusätzliche
überlagernden Laufflächenabschnitt 24 bzw. 28. Dieser Laufflächenabschnitt ist in
diesem Fall (siehe Fig. 2) mit Befestigungsmitteln, insbesondere Schrauben an der
Basislauffläche des Ski 1 auf der Laufflächenseite 2 befestigt. In Fig. 1 wird deutlich,
dass diese überlagernden Laufflächenabschnitte 24; 28 schmäler sind als die Basislauffläche
10. Darüber hinaus ist auch der Krümmungsradius dieser Laufflächenabschnitte 24; 28
im entsprechenden Bereich geringer als der Krümmungsradius der Basistaillierung 12
der Basislauffläche 10. Zur Gewährleitung guter Gleiteigenschaften sind die überlagernden
Laufflächenabschnitte 24; 28 so ausgebildet, dass zwischen der Basislauffläche 10
im mittleren Bereich 6 des Ski 1 und den überlagernden Laufflächenabschnitten 24;
28 ein tangentialer Übergang besteht.
[0018] In Fig. 2 ist erkennbar, dass die überlagernden Laufflächenabschnitte 24; 28 sich
aus der Basislauffläche 10 im vorderen Bereich 4 und im hinteren Bereich 8 herausheben.
Diese Erhebungen 26; 26' ermöglichen die Anpassung des Ansprechverhaltens des Ski
1. Je größer die Erhebung 26; 26', desto stärker muss der Ski angekantet werden, damit
die Stahlkanten 17, 27, 29 bzw. 17', 27', 29' als Führungskanten, d.h. aktive Kanten
wirken. Auf das Führungsverhalten dieser Kanten und auf die sogenannte aktive Kante
wird in den Fig. 3-5 noch näher eingegangen.
[0019] Die in Fig. 2 dargestellten Befestigungselemente 40, 40' ermöglichen die lösbare
Befestigung der überlagernden Laufflächenabschnitte 24; 28 am Ski 1. So können je
nach gewünschtem Skiverhalten oder Umgebungsbedingungen, d.h. Geradeauslauf, Wendigkeit,
Temperaturverhältnisse etc., die überlagernden Laufflächenabschnitte 24; 28 ausgetauscht
und durch andere ersetzt werden. Es ist natürlich auch denkbar, den Ski 1 lediglich
im vorderen Bereich 4 mit einem überlagernden Laufflächenabschnitt 24 zu versehen,
wenn dies gewünscht ist, oder diesen Abschnitt 24 noch durch wenigstens einen weitern
Abschnitt zu überlagern. Dasselbe gilt natürlich auch für den hinteren Bereich 8.
Darüber hinaus ist es denkbar, am Übergangsbereich 34 bzw. 38 (dargestellt in Fig.
1) auch die Basislauffläche 10 in Abschnitte zu unterteilen, so dass beispielsweise
die Basislauffläche 10 im mittleren Bereich 6 lösbar am Ski 1 befestigt werden kann.
Dies ermöglicht das Austauschen derselben, um sie möglicherweise an veränderte Schneebedingungen
anzupassen oder eine Nachbearbeitung vorzunehmen.
[0020] Die Fig. 3-5 zeigen die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Kantenanordnung bzw.
Laufflächenanordnung des Ski 1. Bei einem Aufkantwinkel α von 0° dient die zweite
Taillierung 22 des Ski 1 als Führung. Diese zweite Taillierung 22 setzt sich, wie
in Fig. 3 ersichtlich, aus der Basistaillierung 12 im Mittelbereich 6 des Ski 1 und
der zweiten Taillierung 22 der überlagernden Laufflächenabschnitte 24; 28 zusammen.
Bei einem Aufkantwinkel α von in etwa 0° dient dem Ski die zweite Taillierung 22 als
Führung und bewirkt aufgrund der sehr geringen Krümmung einen stabilen Geradeauslauf.
[0021] Wird nun wie in den Fig. 4-5 ersichtlich, der Aufkantwinkel α vergrößert, das bedeutet,
dass der Skifahrer den Ski über die Längsachse ankantet, kommt es zu einer Veränderung
der aktiven Kante. Bei einem Aufkantwinkel α von etwa 0° wird die aktive Kante durch
die Taillierung 2 gebildet. Bei einem Aufkantwinkel von in etwa 10° und größer bildet
die Basistaillierung 12 die aktive Kante. Wie in den Fig. 3 und 5 sichtbar, weist
dabei die aktive Kante aus Fig. 3, gebildet durch den mittleren Bereich 6 der Basistaillierung
12 und den Bereichen der Taillierung der überlagernden Laufflächenabschnitte 24, 28
im vorderen Bereich 4 und im hinteren Bereich 8, einen sehr viel geringeren Krümmungsradius
auf als die aktive Kante in Fig. 5, die nur durch die Basistaillierung 12 gebildet
wird. Das hat zur Folge, dass bei einem Aufkantwinkel α von wenigstens 10° ein minimaler
Radius gefahren werden kann, der Ski also Kurvenorientiert ist.
[0022] Der Mischbereich, d.h. also der Bereich mit einem Aufkantwinkel α zwischen 0° und
in etwa 10°, ist schematisch in Fig. 4 dargestellt. Hier wird ersichtlich, dass je
nach Aufkantwinkel α die aktive Kante variiert. Wird der Aufkantwinkel a größer wird
die aktive Kante im vorderen und im hinteren Bereich 4; 8 vermehrt von der Basistaillierung
gebildet. Wird er kleiner, dient die Kante der überlagernden Laufflächenabschnitte
24;28 in diesen Bereichen als Führung. Folglich hat der erfindungsgemäße Ski 1 nicht,
wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, im wesentlichen nur einen festen Kurvenradius,
sondern ermöglich die nahezu stufenlose Variation des Kurvenradius innerhalb der Grenzradien,
die durch die Basistaillierung 12 und die in Fig. 3 gezeigte gemischte zweite Taillierung
22 definiert sind. Somit stellt der erfindungsgemäße Ski ein Schneegleitgerät dar,
das aufgrund seiner neuartigen "dreidimensionalen" Laufflächenausbildung wesentlich
vielseitiger, anwendungsfreundlicher und leichter zu steuern ist.
[0023] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die auch unabhängig von der oben
beschriebenen Konstruktion als erfindungswesentlich beansprucht wird, sind die überlagernden
Laufflächenabschnitte 24, 28 jeweils kufenartig, insbesondere in Form von in der Basislauffläche
gesondert eingefügten Laufflächenstreifen 61, 62 ausgebildet. In den Fig. 6 und 7
ist der vordere Bereich eines derart ausgebildeten Ski dargestellt. Diese gesonderten
Laufflächenstreifen 61, 62 sollen bei einer weiteren Ausführungsform aus der Basislauffläche
10 heraus entweder stufenweise oder kontinuierlich herausbewegbar sein, und zwar insbesondere
derart, dass sie sich aus der Basislauffläche 10 heraus etwa keilförmig nach vorne
(dies gilt für die vorderen Laufflächenstreifen) bzw. nach hinten (dies gilt für die
hinteren Laufflächenstreifen) erstrecken.
[0024] Zu diesem Zweck können den Laufflächenstreifen Stellschrauben 63 zugeordnet sein,
mittels denen die Laufflächenstreifen 61, 62 mehr oder weniger weit über die Basislauffläche
hinaus bewegbar sind. Dabei kann jedem einzelnen Laufflächenstreifen eine gesonderte
Stellschraube zugeordnet sein, so dass die einzelnen Laufflächenstreifen individuell
nach den Wünschen des Benutzers mehr oder weniger weit aus der Basislauffläche "herausgedreht"
werden können. Vorzugsweise sind jedoch den vorderen und hinteren Laufflächenstreifen
jeweils gemeinsame Stellschrauben zugeordnet. Entsprechend den Figuren 6 und 7 sind
vorne (gleiches gilt auch für hinten) jeweils zwei gesonderte sich etwa parallel zueinander
erstreckende Laufflächenstreifen 61, 62 angeordnet, die entweder individuell oder
gemeinsam verstellbar sind.
[0025] Fahrtests haben gezeigt, dass es vorteilhaft ist, wenn die gesonderten Laufflächenstreifen
61, 62 zwischen 0 mm bis max. etwa 3,0 mm, insbesondere etwa 2,5 mm über die Basislauffläche
10 hinaus bewegbar sind. Der "side-cut" der überlagernden Laufflächenabschnitte 61,
62 wird durch die Verstellmöglichkeit natürlich nicht geändert. Lediglich der sog.
"Aufkantwinkel" kann durch die erwähnten Stellschrauben 63 beeinflusst werden, d.h.
der Winkel, ab dem die Aussenkante 29 bzw. 29' der Laufflächenstreifen 61, 62 wirkt.
Bei individueller Verstellung der Laufflächenstreifen 61, 62 kann der Aufkantwinkel
innen und aussen unterschiedlich eingestellt werden.
[0026] Vor allem erlaubt die zuletzt dargestellte Ausführungsform auch die Rückstellung
der Laufflächenstreifen in die Basisfläche hinein derart, dass sie bündig mit der
Basisfläche abschliessen. Damit hat der Benutzer die Möglichkeit, einen herkömmlichen
Laufbelag einzustellen.
[0027] In Fig. 7 ist die Verstellmöglichkeit der zusätzlich eingefügten kufenartigen Laufflächenstreifen
61, 62 gegenüber der Basislauffläche 10 mit den Doppelpfeilen 64, 65 angedeutet. Zu
diesem Zweck muss die Stellschraube 63 entweder nach links oder nach rechts gedreht
werden entsprechend dem Doppelpfeil 66. Entsprechend der ersten Ausführungsform weisen
auch die zusätzlich eingefügten kufenförmigen Laufflächenstreifen 61, 62 jeweils aussenseitig
Stahlkanten 29, 29' auf (siehe Fig. 6). In Fig. 6 ist die Abstützung der von der Skideckfläche
her betätigbaren Stellschraube 63 an der skiinneren Seite der Laufflächenstreifen
61, 62 jeweils mit der Bezugsziffer 67 gekennzeichnet.
[0028] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich
allein gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten
Details als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem
Fachmann geläufig.
Bezugszeichen:
[0029]
- 1
- Schneegleitgerät, bzw. Ski
- 2
- Laufflächenseite
- 3
- Oberseite
- 4
- vorderer Bereich
- 5
- Schaufel
- 6
- mittlerer Bereich
- 8
- hinterer Bereich
- 10
- Basislauffläche
- 12
- Basistaillierung
- 17,17' .
- Stahlkante
- 20
- zweite Lauffläche
- 22
- zweite Taillierung
- 24
- überlagernder Laufflächenabschnitt
- 26,26'
- Erhebung
- 27,27'
- Stahlkante
- 28
- überlagernder Laufflächenabschnitt
- 29,29'
- Stahlkante
- 34
- Übergang
- 38
- Übergang
- 40
- Befestigungsmittel, bzw. Schraube
- 50
- elast. Element
- 60
- aktive Kante
- α
- Aufkantwinkel
- 61
- kufenartiger Laufflächenstreifen
- 62
- kufenartiger Laufflächenstreifen
- 63
- Stellschraube
- 64
- Doppelpfeil
- 65
- Doppelpfeil
- 66
- Doppelpfeil
- 67
- Stützfläche für Stellschraube 63
1. Schneegleitgerät, insbesondere Carvingski, mit einer Basislauffläche (10), die sich
über einen vorderen (4), einen mittleren (6) und einen hinteren Bereich (8) erstreckt
und die in Längsrichtung tailliert (12) ist, wobei im vorderen (4) und/oder hinteren
Bereich (8) der Basislauffläche (10) zwei kufenartige Laufflächenstreifen (61, 62)
eingefügt sind, derart, dass diese über die Basislauffläche (10) vorstehen und mit
einem mittleren Bereich derselben eine zweite Lauffläche mit einer zweiten Taillierung
mit gegenüber der Taillierung der Basislauffläche (10) größerem Krümmungsradius definieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
die gesonderten Laufflächenstreifen (61, 62) aus der Basislauffläche (10) heraus entweder
stufenweise oder kontinuierlich herausbewegbar sind.
2. Schneegleitgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die kufenartige Laufflächenstreifen (61, 62) lösbar an der Laufflächenseite (2) des
Schneegleitgerätes (1) befestigt sind.
3. Schneegleitgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die kufenartige Laufflächenstreifen (61, 62) sich jeweils aus der Basislauffläche
(10) heraus in Richtung nach vorne bzw. hinten zunehmend über die Basislauffläche
(10) vorstehend erstrecken.
4. Schneegleitgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die kufenartigen Laufflächenstreifen (61, 62) unter Zwischenschaltung elastischer
Elemente befestigt sind.
5. Schneegleitgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die gesonderten Laufflächenstreifen (61, 62) sich aus der Basislauffläche (10) heraus
etwa keilförmig nach vorne bzw. nach hinten erstrecken.
6. Schneegleitgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vorderen Laufflächenstreifen (61, 62) im vorderen Bereich und die hinteren Laufflächenstreifen
im hinteren Bereich des Schneegleitgeräts (1) mittels von der Deckfläche desselben
her betätigbaren Stellschrauben (63) mehr oder weniger weit über die Basislauffläche
(10) hinaus bewegbar sind.
7. Schneegleitgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die gesonderten Laufflächenstreifen (61, 62) zwischen 0 mm bis 3,0 mm über die Basislauffläche
(10) hinaus bewegbar sind.
8. Schneegleitgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
vorne und/oder hinten jeweils zwei gesonderte, sich etwa parallel zueinander erstreckende
kufenartige Laufflächenstreifen (61, 62) angeordnet sind, und dass diese entweder
gemeinsam oder individuell verstellbar sind.
1. Device for sliding on snow, especially a carving ski, having a base running face (10),
which extends over a front (4), a central (6) and a rear (8) zone and which is waisted
(12) in the longitudinal direction wherein, in the front (4) and or in the rear (8)
zone of the base running face (10), two runner-like running-face strips (61, 62) are
inserted in such a manner that they stand proud from the base running face (10) and,
together with a central portion of the same, define a second running face having a
second waist with a larger radius of curvature than the waist of the base running
face (10),
characterised in that
the separate running-face strips (61, 62) are arranged to be movable out of the base
running face (10) either stepwise or continuously.
2. Device for sliding on snow according to claim 1,
characterised in that
the runner-like running-face strips (61, 62) are fastened to the running-face side
(2) of the device (1) for sliding on snow in such a manner as to be detachable.
3. Device for sliding on snow according to claim 1 or 2,
characterised in that
the runner-like running-face strips (61, 62) each run out from the base running face
(10), increasingly standing proud from the base running face (10) in a direction towards
the front or towards the rear, as the case may be.
4. Device for sliding on snow according to any one of claims 1 to 3,
characterised in that
the runner-like running-face strips (61, 62) are fastened with resilient elements
interposed.
5. Device for sliding on snow according to any one of the preceding claims,
characterised in that
the separate running-face strips (61, 62) run out from the base running face (10)
approximately in the shape of a wedge towards the front or towards the rear, as the
case may be.
6. Device for sliding on snow according to any one of the preceding claims,
characterised in that
the front running-face strips (61, 62) in the front zone and the rear running-face
strips in the rear zone of the device (1) for sliding on snow are movable out to a
greater or lesser extent from the base running face (10) by means of adjusting screws
(63) operable from the top face of the device (1) for sliding on snow.
7. Device for sliding on snow according to any one of the preceding claims,
characterised in that
the separate running-face strips (61, 62) are movable out from the base running face
(10) by from 0 mm to 3.0 mm.
8. Device for sliding on snow according to any one of the preceding claims,
characterised in that
at the front and/or at the rear, there are in each case arranged two separate runner-like
running-face strips (61, 62) which extend approximately parallel to each other, and
in that those running-face strips are adjustable either together or individually.
1. Engin de glisse sur neige, en particulier ski parabolique, avec une surface de glisse
de base (10) qui s'étend sur une zone avant (4), une zone médiane (6) et une zone
arrière (8) et qui est cintrée (12) dans le sens longitudinal, dans la zone avant
(4) et/ou arrière (8) de la surface de glisse de base (10) étant insérées deux bandes
de surface de glisse (61, 62) de type patin de telle sorte que celles-ci dépassent
de la surface de glisse de base (10) et définissent avec une zone médiane de celle-ci
une seconde surface de roulement avec un second cintrage présentant un rayon de courbure
supérieur au cintrage de la surface de glisse de base (10),
caractérisé en ce que
les bandes de surface de glisse (61, 62) séparées peuvent être déplacées hors de la
surface de glisse de base (10) graduellement ou en continu.
2. Engin de glisse sur neige selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
les bandes de surface de glisse (61, 62) de type patin sont fixées de manière amovible
sur le côté de surface de glisse (2) de l'engin de glisse sur neige (1).
3. Engin de glisse sur neige selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
les bandes de surface de glisse (61, 62) de type patin s'étendent respectivement hors
de la surface de glisse de base (10) en augmentant vers l'avant ou l'arrière et en
dépassant de la surface de glisse de base (10).
4. Engin de glisse sur neige selon l'une quelconque des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que
les bandes de surface de glisse(61, 62) de type patin sont fixées en intercalant des
éléments élastiques.
5. Engin de glisse sur neige selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
- les bandes de surface de glisse (61, 62) séparées s'étendent hors de la surface
de glisse de base (10) à peu près en forme de coin vers l'avant ou l'arrière.
6. Engin de glisse sur neige selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
les bandes de surface de glisse (61, 62) avant peuvent être déplacées dans la zone
avant et les bandes de surface de glisse arrière dans la zone arrière de l'engin de
glisse sur neige (1) au moyen de vis de réglage (63) pouvant être actionnées depuis
leur face de recouvrement plus ou moins loin au-delà de la surface de glisse de base
(10).
7. Engin de glisse sur neige selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
les bandes de surface de glisse (61, 62) séparées peuvent être déplacées entre 0 et
3 mm au-delà de la surface de glisse de base (10).
8. Engin de glisse sur neige selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
respectivement deux bandes de surface de glisse (61, 62) de type patin s'étendant
à peu près parallèlement, séparées sont disposées à l'avant et/ou à l'arrière et en ce que celles-ci peuvent être réglées conjointement ou individuellement.