[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungssystem für Zylinderoberflächen einer Druckmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Demnach umfasst das vorliegende Reinigungssystem
eine Anzahl von automatisierten Reinigungsvorrichtungen, die jeweils einem öder mehreren
Zylindern zugeordnet sind. Die Reinigungsvorrichtungen sind mit jeweils einer Versorgungsleitung
für die Zufuhr von Waschflüssigkeiten versehen. Die Versorgungsleitungen erhalten
die Waschflüssigkeiten von einer gemeinsamen Förderleitung, welcher mindestens eine
Fördervorrichtung, im Regelfall eine Pumpe, zugeordnet ist.
[0002] Mit Druckmaschinen sind dabei insbesondere Zeitungsrollendruckmaschinen, Akzidenzrollendruckmaschinen
und Bogendruckmaschinen aller Druckverfahren, wie Offset-Druck, Anilox-Offset, Intaglio-Druck,
Flexo-Druck, Anilox-Flex-Hochdruck und Tiefdruck angesprochen. Unter den Zylindern,
deren Oberflächen zu reinigen sind, sind sämtliche Walzen, Rollen und Zylinder einer
Druckmaschine, insbesondere Gummituchzylinder, Gegendruckzylinder, Platten- und Formzylinder,
Kühlwalzen, Leitwalzen sowie Farbwalzen zu verstehen.
[0003] Die angesprochenen Druckmaschinen haben gemeinsam, dass zur Führung, zur Bearbeitung
und zum Antrieb von Bedruckstoffbögen oder Bedruckstoffbahnen ein intensiver Kontakt
zwischen dem Bedruckstoff und den Zylindern notwendig ist. Dadurch entstehen, beispielsweise
wenn als Bedruckstoff Papier verwendet wird, an den Zylindern Ablagerungen von Papierstaub
(Fasern, Strich, Füllstoffe etc.), Druckfarbe und gegebenenfalls Puderbestäubung.
Diese Ablagerungen beeinträchtigen die Zylinder in ihrer Funktionsfähigkeit. Zum Beispiel
führen Ablagerungen an Gummituchzylindern im Offset-Druck dazu, dass die Punktschärfe
des Drucks verloren geht und einige Druckpartien nicht mehr richtig ausdrucken. Für
die Druckqualität und auch die Betriebssicherheit ist es unerlässlich, dass die genannten
Zylinder regelmäßig von Verunreinigungen befreit werden.
[0004] Dies geschieht in der Regel mittels automatisierten Reinigungsvorrichtungen, die
Waschflüssigkeiten auf die zu reinigenden Zylinderoberflächen aufbringen und gegebenenfalls
Bürsten oder Tücher einsetzen, um die durch die Waschflüssigkeiten angelösten Verunreinigungen
von der Zylinderoberfläche abzuheben. Ein Beispiel für eine solche Reinigungsvorrichtung
ist in der
EP-A-1 106 355 beschrieben.
[0005] In der
EP-A-0 570 763 ist ein Reinigungssystem für Zylinderoberflächen einer Druckmaschine mit automatisierten
Reinigungsvorrichtungen offenbart. Von einer gemeinsamen Förderleitung zweigen Versorgungsleitungen
für die Reinigungsvorrichtungen ab, um diesen Waschflüssigkeit zuführen zu können.
Der Förderleitung zugeordnet ist eine als Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildete Fördervorrichtung,
wobei der Kolbenhub detektiert werden kann. In den Versorgungsleitungen für die Reinigungsvorrichtungen
sind Zwischenspeicher für die Waschflüssigkeiten vorgesehen.
[0006] Beim Akzidenzdruck werden Druckfarben verwendet, welche nach dem Druck getrocknet
werden müssen, so dass die entsprechenden Druckmaschinen mit einem Trockner versehen
sind, durch welchen der Bedruckstoff nach dem Bedrucken geführt wird. Das Trocknen
erfolgt bei erhöhten Temperaturen, was Sicherheitsaspekte in den Vordergrund rückt:
Die Druckfarben haben flüchtige Kohlenwasserstoff-Anteile, die im Trockner unter ungünstigen
Umständen beim Abdampfen eine zündfähige Konzentration erreichen können. Dementsprechend
muss die Hitzeeinwirkung im Trockner sowie die Produktionsgeschwindigkeit, welche
Einfluss auf die Verweildauer des Bedruckstoffs zwischen dem Druckvorgang und dem
Trockenvorgang hat, so eingerichtet werden, dass die Kohlenwasser-Konzentration im
Trockner in jedem Fall unterhalb eines Grenzwertes liegt, z. B. unterhalb von 25%
der unteren Explosionsgrenze.
[0007] Beim Druck mit Papierbahnen muss die regelmäßig notwendige Reinigung der Zylinderoberflächen
der Druckmaschine zur Vermeidung von erheblichen Produktionsstillständen unter Produktionsbedingungen
gereinigt werden, d. h. dass die zu reinigenden Zylinder beim Reinigungsvorgang Kontakt
mit der Papierbahn haben. Dementsprechend transportiert die Papierbahn beim Reinigungsvorgang
Waschflüssigkeiten in den Trockner. Die üblicherweise verwendeten Waschflüssigkeiten
haben jedoch einen relativ hohen Anteil von flüchtigen Kohlenwasserstoffen, so dass
auch hier darauf geachtet werden muss, dass die Kohlenwasserstoff-Konzentration im
Trockner nicht zu hoch wird. Es darf also beim Reinigungsvorgang nicht zuviel Waschflüssigkeit
verwendet werden.
[0008] Gerade bei Rollenoffset-Druckmaschinen für Akzidenzdruck wird auch hochwertiger Bedruckstoff
verwendet. Während des Reinigungsvorgangs bei Produktionsgeschwindigkeit entstehen
zwischen 10 und 30 Makulaturexemplare pro Sekunde. Unter Kostenaspekten ist es daher
notwendig, den Reinigungsvorgang so kurz wie möglich zu halten. Dies bedingt allerdings,
dass relativ viel Waschflüssigkeit verwendet werden muss, da die Einwirkzeit, in welcher
das Waschmittel die Verschmutzungen anlöst, dann nur sehr begrenzt ist.
[0009] Es gibt also zwei sich widersprechende Ziele: Zum einen soll die Menge an Waschflüssigkeit,
die zum Reinigen verwendet wird, möglichst gering gehalten werden, da ansonsten zuviel
kohlenwasserstoffhaltige Waschflüssigkeit in den Trockner gelangt und dort die Gefahr
einer zu hohen Kohlenwasserstoffkonzentration verursacht. Zum anderen soll die Zeit
für den Reinigungsvorgang möglichst kurz gehalten werden. Es gilt also, den Einsatz
an Waschflüssigkeit insofern zu optimieren, dass eine möglichst optimale Reinigungswirkung
bei möglichst kurzer Reinigungsdauer mit geringstmöglichem Einsatz von Waschmittel
erzielt wird.
[0010] Die Steuerung des Waschmittelauftrags beim Reinigungsvorgang wird im Zuge dieser
Optimierung aufwendiger. Umso mehr ist es unerlässlich, eine störungsunempfindliche
und absolut zuverlässige Überwachung der eingesetzten Waschmittelmenge zu gewährleisten,
damit nicht versehentlich zuviel Waschmittel von der Bedruckstoffbahn in den Trockner
mitgenommen wird und dort eine zu hohe Kohlenwasserstoffkonzentration entsteht.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungssystem
für Zylinderoberflächen einer Druckmaschine der eingangs genannten Art so zu verbessern,
dass die beim Reinigungsvorgang aufgebrachte Menge an Waschflüssigkeiten zuverlässig
und störungsunempfindlich überwacht werden kann.
[0012] Gelöst ist diese Aufgabe durch eine Reinigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Reinigungssystems
sind in den Ansprüchen 2 bis 7 niedergelegt.
[0013] Nach der vorliegenden Erfindung wird als Fördervorrichtung, die Waschflüssigkeiten
in die Förderleitung und die Versorgungsleitungen der automatisierten Reinigungsvorrichtungen
fördert, eine Kolben-Zylinder-Einheit verwendet, deren Kolbenhub von einer Detektionseinrichtung
überwacht wird. Erfindungsgemäß wird also die Tatsache genutzt, dass die Gesamtmenge
an Waschflüssigkeiten, die in einem Zeitintervall vom Bedruckstoff in den Trockner
mitgenommen wird, in jedem Fall kleiner ist als die Gesamtmenge an Waschflüssigkeiten,
die dem Reinigungssystem mit seinen Reinigungsvorrichtungen in diesem Zeitintervall
zugeführt wird. Um sicherzustellen, dass eine gewisse Konzentration an Kohlenwasserstoffen
im Trockner nicht überschritten wird, reicht es also aus, die Zufuhr von Waschflüssigkeiten
zum Reinigungssystem zu überwachen und diese nicht über einen bestimmten Grenzwert
hinaus ansteigen zu lassen. Der Grenzwert selbst hängt dann von den Gegebenheiten
vor Ort ab, beispielsweise davon, wie viele Reinigungsvorrichtungen wo angeordnet
sind und wie schnell die Druckmaschine beim Reinigungsvorgang läuft, und natürlich
auch davon, wie hoch die Konzentration an Kohlenwasserstoffen im jeweiligen Trockner
sein darf.
[0014] Die vorliegende Erfindung nutzt aber nicht nur dieses Prinzip, sondern macht diese
Nutzung störungssicher, indem als Fördervorrichtung bzw. Pumpe eine Kolben-Zylinder-Einheit
verwendet wird und indem nicht etwa der Durchfluss der Waschflüssigkeiten direkt gemessen
wird, sondern eine Wegüberwachung des Kolbenhubs der Kolben-Zylinder-Einheit erfolgt.
Diese Wegüberwachung bietet den großen Vorteil, dass sie unempfindlich gegen etwaige
Schwankungen der Viskosität der Waschflüssigkeiten ist - im Gegensatz zu etwa einem
optischen Durchflussmessgerät - und dass etwaige Luftbeimischungen das Messergebnis
höchstens in Richtung eines zu großen gemessenen Durchflusses verfälschen können.
Dies ist im Hinblick auf die Sicherheitsanforderungen hinnehmbar.
[0015] Eine Wegüberwachung des Kolbenhubs ist darüber hinaus besonders einfach möglich,
beispielsweise mittels eines Wegmessgerätes, das der Kolbenstange zugeordnet ist.
Im Gegensatz zu anderen Pumpen gibt es bei einer Kolben-Zylinder-Einheit einen sehr
exakten Zusammenhang zwischen der geförderten Flüssigkeitsmenge und dem zurückgelegten
Weg des Kolbens. Die Detektionseinrichtung kann derart ausgeführt sein, dass an der
Kolben-Zylinder-Einheit ein Wegmessgerät angebracht ist, dessen Signale an die Steuerung
des Reinigungssystems gegeben werden. Insofern ist dann die Steuerung des Reinigungssystems
ein Teil der erfindungsgemäßen Detektionseinrichtung, da sie die vom Wegmessgerät
erhaltenen Signale aufbereitet und zur Weiterverarbeitung an die eigentliche Steuerungsschaltung
abgibt. Die hierfür erforderlichen Berechnungen können durch ein Softwaremodul vorgenommen
werden, das in die Steuerung des Reinigungssystems integriert ist.
[0016] Selbstverständlich ist es auch möglich und liegt im Rahmen der Erfindung, mehr als
eine Kolben-Zylinder-Einheit zu verwenden, welche die Förderleitung mit Waschflüssigkeiten
versorgen. Es müssen dann lediglich die gemessenen Wegstrecken der Kolben, gegebenenfalls
nach Umrechnung, addiert werden. Entsprechend ist es möglich, in einer Druckmaschine
mehr als ein erfindungsgemäßes Reinigungssystem vorzusehen, die gegebenenfalls mit
einer einzigen zentralen Steuerung gesteuert werden.
[0017] Um die Sicherheit zu erhöhen, kann stromabwärts der Kolben-Zylinder-Einheit zusätzlich
ein Volumenstrom-Messschalter an der Förderleitung angebracht sein, wobei allerdings
wegen dessen höherer Empfindlichkeit gegen Störungen ein höherer Wert an durchgeflossenem
Volumen als Grenzwert eingestellt werden sollte, so dass der Volumenstrom-Messschalter
nur zur weiteren Erhöhung der Sicherheit als Notabschaltung mit Einfehlersicherheit
vorgesehen ist. Hierzu kann er bei Erreichen eines Volumenstromgrenzwertes die Funktion
des Reinigungssystems, beispielsweise durch Stromlos-Schalten der Steuerung und der
Ventile unterbrechen.
[0018] Besondere Vorteile ergeben sich im Rahmen der Erfindung, wenn die Versorgungsleitungen
und/oder die Reinigungsvorrichtung mit schaltbaren Sperrventilen versehen sind. Denn
dies ermöglicht eine hohe Genauigkeit des Einsatzes von Waschflüssigkeit über die
Zeit, und zwar durch ein gepulstes Öffnen und Schließen der schaltbaren Sperrventile.
Durch dieses gepulste Verfahren kann die Waschflüssigkeit-Menge, die in einem bestimmten
Zeitintervall aufgebracht wird, weitgehend unabhängig von Öffnungsquerschnitten und
einer gegebenenfalls ungleichen Druckverteilung in der Reinigungsvorrichtung sehr
gleichmäßig über die Zeit verteilt werden. Durch Variieren der Pulsfrequenz erhält
man dann variierende Mengen an Waschflüssigkeitsauftrag. Diese Weiterbildung der Erfindung
ermöglicht also im Sinne der Aufgabenstellung einen optimalen Einsatz an Waschflüssigkeiten.
[0019] Besonders effizient kann diese Technik eingesetzt werden, wenn sichergestellt wird,
dass an den schaltbaren Sperrventilen im Wesentlichen ständig derselbe Druck anliegt,
dass die Waschflüssigkeit im Reinigungssystem also auch während des Waschflüssigkeitsauftrags
unter Druck steht. Die Fördervorrichtung ist dann in erster Linie eine Pumpe zur Aufrechterhaltung
eines Überdrucks, und erst in zweiter Linie ist deren Aufgabe die Zuförderung von
Waschflüssigkeiten in das System. Die Aufrechterhaltung des Drucks in den Versorgungsleitungen
kann über einen Druckspeicher erfolgen, der den Versorgungsleitungen zugeordnet ist,
oder aber die Versorgungsleitungen können selbst als Druckspeicher dienen, indem sie
elastisch ausgebildet sind und ihr Volumen bei Entnahme von Waschflüssigkeit während
eines Pulses elastisch verkleinern.
[0020] Das Anbringen der schaltbaren Sperrventile in unmittelbarer Nähe der Reinigungsvorrichtung
ermöglicht im Übrigen sehr viel kürzere Pulse und sehr viel höhere Pulsfrequenzen
als wenn etwa die Fördervorrichtung gepulst betrieben würde. Mit kürzeren Pulsen und
höheren Frequenzen kann erreicht werden, dass nicht zu Beginn des Pulses mehr Waschflüssigkeit
auf die entsprechenden Teile der Reinigungsvorrichtung aufgebracht wird, als es in
diesem Zeitpunkt nötig ist, während gegen Ende des Pulses möglicherweise gleichwohl
zu wenig Waschflüssigkeit aufgebracht wird.
[0021] Erfindungsgemäß berechnet die Detektionseinrichtung anhand der erfassten Messwerte
des Kolbenhubs die mittlere Geschwindigkeit der Kolbenbewegung in bestimmten Zeitintervallen,
die zweckmäßigerweise von den Pulslängen und der Pulsfrequenz sowie von der Dauer
des Reinigungszyklus abhängen, und vergleicht diese mit einem vorgegebenen oberen
Grenzwert. Denn die mittlere Geschwindigkeit der Kolbenbewegung hängt proportional
mit der Menge an Waschflüssigkeit zusammen, die in das System gefördert wird. Wenn
der obere Grenzwert für die mittlere Geschwindigkeit der Kolben-Bewegung erreicht
oder gar überschritten wird, bedeutet dies also, dass eine bestimmte Menge an Waschflüssigkeit
innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls in das System gefördert wurde und insofern
auch dieselbe Menge an Waschflüssigkeit in der Reinigungsvorrichtung verarbeitet wurde.
Im ungünstigsten Fall wurde die gesamte Menge an Waschflüssigkeit mit dem Bedruckstoff
in den Trockner transportiert. Das Ergebnis des Vergleichs der mittleren Geschwindigkeit
der Kolbenbewegung mit dem vorgegebenen oberen Grenzwert wird dann in der Steuerung
des Reinigungssystems weiter verarbeitet, um gegebenenfalls eine Sicherheitsabschaltung
oder eine automatische Reduzierung des Waschflüssigkeits-Auftrags einzuleiten.
[0022] Da es von der momentanen Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine abhängt, welche
maximale Menge an Waschflüssigkeiten von den Reinigungsvorrichtungen beim Reinigen
in einem bestimmten Zeitintervall während der Produktion verarbeitet werden darf,
um keine unzulässig hohe Kohlenwasserstoff-Konzentration im Trockner zu erzeugen,
ist es vorteilhaft, wenn die Detektionseinrichtung den vorgegebenen oberen Grenzwert
für die mittlere Geschwindigkeit der Kolbenbewegung in Abhängigkeit von der mittleren
Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine in dem entsprechenden Zeitintervall festlegt.
Dies kann jedoch auch manuell geschehen.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Reinigungssystem wird anhand der
beigefügten Zeichnung näher beschrieben und erläutert.
[0024] Die einzige Figur zeigt schematisch den Aufbau eines Ausführungsbeispiels für ein
erfindungsgemäßes Reinigungssystem. Im Interesse einer klaren Erfassbarkeit des Erfindungsprinzips
ist die Druckmaschine bzw. sind die zu reinigenden Zylinder der Druckmaschine nicht
dargestellt.
[0025] Das schematisch abgebildete Reinigungssystem besteht aus drei Reinigungsvorrichtungen
1, 1', 1" mit Sprühdüsen 2 zum Aufbringen von Waschflüssigkeiten 3 auf den jeweils
zu reinigenden Zylinder, jeweils eine den Reinigungsvorrichtungen 1, 1', 1" zugeordnete
Versorgungsleitung 4, 4', 4" und eine diesen Versorgungsleitungen 4, 4', 4" gemeinsame
Förderleitung 5. In der Förderleitung 5, die an ein.er Sauglanze 6 mit Rückschlagventil
7 in einem Tank 8 für Waschflüssigkeit 3 endet, sitzt eine Kolben-Zylinder-Einheit
9 als Pumpe zur Druckbeaufschlagung der Förderleitung 5 und im Zusammenspiel mit dem
Rückschlagventil 7 zum Fördern der Waschflüssigkeit 3 in die Förderleitung 5. Die
Kolben-Zylinder-Einheit 9 besteht aus einer hydraulischen Seite 10, in der ein erster
Kolben 11 die Waschflüssigkeit 3 mit Druck beaufschlagt. Eine Kolbenstange 12 verbindet
den ersten Kolben 11 auf der hydraulischen Seite 10 mit einem zweiten Kolben 13 auf
einer pneumatischen Seite 14. Die pneumatische Seite 14 der Kolben-Zylinder-Einheit
9 ist als doppelt wirkender Pneumatikzylinder ausgebildet und wird über Zuleitungen
15, 15' mittels Druckluft betätigt.
[0026] In den Förderleitungen 4, 4', 4" sitzen schaltbare Sperrventile 16, 16', 16", um
Waschflüssigkeit 3 aus der Versorgungsleitung 4 zu den Sprüh.düsen 2 der Reinigungsvorrichtungen
1 gelangen zu lassen. Diese Sperrventile 16 sind in unmittelbarer Nähe der Sprühdüsen
2 der Reinigungsvorrichtungen 1 angeordnet und werden sehr schnell geöffnet und geschlossen,
um einen gepulsten Betrieb der Sprühdüsen 2 zu erzeugen. Die Versorgungsleitungen
4, die wie angedeutet relativ lang sind, fungieren aufgrund ihrer Eigenelastizität
hierbei als Druckspeicher, so dass der vom ersten Kolben 11 erzeugte Druck in der
Förderleitung 5 während der Öffnungszeiten der Sperrventile 16 aufrecht erhalten bleibt
und eine nahezu kontinuierliche Bewegung des ersten Kolbens 11 und somit auch des
zweiten Kolbens 13 zur Aufrechterhaltung des Drucks in der Förderleitung 5 erfolgt.
[0027] Die Kolbenstange 12 der Kolben-Zylinder-Einheit 9 läuft entlang eines Stators 17
eines Wegmessgeräts, dessen beweglicher Teil 18 im zweiten Kolben 13 angeordnet ist.
Dieses Wegmessgerät 17, 18 misst also die Bewegung des ersten Kolbens 11 bzw. dessen
zurückgelegten Weg, wobei es auf der pneumatischen Seite 14 der Kolben-Zylinder-Einheit
9 angeordnet ist und somit keinerlei Kontakt zur Waschflüssigkeit 3 erhält. Die Waschflüssigkeit
3 kann also die entsprechende Messung nicht verfälschen.
[0028] Mit einer durchbrochenen Linie ist angedeutet, dass das Wegmessgerät 17, 18 mit einer
Steuerung 19 des Reinigungssystems verbunden ist und in der erfindungsgemäßen Art
und Weise auf diese einwirkt. Das Wegmessgerät 17, 18 bildet zusammen mit Teilen der
Steuerung 19 die Detektionseinrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung, welche
beispielsweise Einfluss auf die Pulszeiten und die Pulsfrequenz der Sperrventile 16
hat.
[0029] Die Sperrventile 16, 16', 16"werden über einen Steuerungsausgang 22 geschaltet, der
einer Spannungsquelle 24 zugeordnet ist, auch wenn der besseren Übersichtlichkeit
wegen nur für das erste Sperrventil 16 entsprechende Verbindungsleitungen dargestellt
sind. In der Förderleitung 5 ist als zusätzliche Sicherungseinrichtung mit Einfehlersicherheit
ein Volumenstrom-Messschalter 20 angeordnet, der zur besseren Erkennbarkeit daneben
nochmals vergrößert dargestellt ist. Der Kontakt 23 in diesem Volumenstrom-Messschalter
20 ist ein Reed-Schalter, der, wie mit Stromleitungen 21 angedeutet, die Sperrve.ntile
16, 16', 16" stromlos schaltet, sobald der Durchfluss von Waschflüssigkeiten 3 durch
den Volumenstrom-Messschalter 20 einen voreingestellten Volumenstromgrenzwert überschreitet.
Das dargestellte Reinigungssystem wird dann also funktionslos geschaltet und aus den
Sprühdüsen 2 tritt dann keine Waschflüssigkeit 3 mehr aus. Bei dem Volumenstrom-Messschalter
20 handelt,es sich jedoch lediglich um eine subsidiäre Sicherheitseinrichtung und
damit um ein redundantes System, da die erfindungsgemäße Wegüberwachung des Kolbenhubs
der Kolben-Zylinder-Einheit 9 über das Wegmessgerät 17, 18 bereits die erforderliche
Sicherheit bietet.
1. Reinigungssystem für Zylinderoberflächen einer Druckmaschine, umfassend eine Anzahl
von jeweils einem oder mehreren Zylindern zugeordneten, automatisierten Reinigungsvorrichtungen
(1, 1', 1") mit jeweils einer Versorgungsleitung (4, 4', 4") für die Zufuhr von Waschflüssigkeiten
(3), sowie eine gemeinsame Förderleitung (5) für die Versorgungsleitungen (4) mit
mindestens einer der Förderleitung (5) zugeordneten Fördervorrichtung, wobei die Fördervorrichtung
eine Kolben-Zylinder-Einheit (9) ist, welcher eine Detektionseinrichtung (17, 18,
19) zum Überwachen des Kolbenhubs zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Detektionseinrichtung (17, 18, 19) derart ausgestaltet ist, dass sie anhand der
erfassten Messwerte des Kolbenhubs die mittlere Geschwindigkeit der Kolbenbewegung
in bestimmten Zeitintervallen berechnet und mit einem vorgegebenen oberen Grenzwert
vergleicht sowie das Ergebnis des Vergleichs zur Weiterverarbeitung ausgibt.
2. Reinigungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Detektionseinrichtung (17, 18, 19) ein der Kolbenstange (12) zugeordnetes Wegmessgerät
(17, 18) umfasst.
3. Reinigungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass stromabwärts der Fördervorrichtung (5) ein Volumenstrom-Messschalter (20) an der
Förderleitung (5) angebracht ist.
4. Reinigungssystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Volumenstrom-Messchalter (20) derart ausgestaltet ist, dass er den erfassten
Volumenstrom mit einem Volumenstromgrenzwert vergleicht, und bei Erreichen oder Überschreiten
desselben die Funktion des Reinigungssystems unterbricht.
5. Reinigungssystem nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versorgungsleitungen (4) und/oder die Reinigungsvorrichtungen (1) mit schaltbaren
Sperrventilen (16) versehen sind.
6. Reinigungssystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versorgungsleitungen (4) mit einem Druckspeicher verbunden und/oder elastisch
druckspeichernd ausgebildet sind.
7. Reinigungssystem nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Detektionseinrichtung (17, 18, 19) außerdem so ausgestaltet ist, dass sie den
vorgegebenen oberen Grenzwert in Abhängigkeit von der mittleren Geschwindigkeit der
Druckmaschine in dem entsprechenden Zeitintervall festlegt.
1. Cleaning system for cylinder surfaces of a printing machine, comprising a plurality
of automated cleaning devices (1, 1', 1") which are each associated with one or more
cylinders and which each have a supply line (4, 4', 4") for the supply of washing
fluids (3) as well as a common feed pipe (5) for the supply lines (4) with at least
one feeding device associated with the feed pipe (5), the feeding device being a piston-cylinder
unit (9) which has a detection unit (17, 18, 19) associated with it in order to monitor
the piston stroke, characterised in that the detection unit (17, 18, 19) is constructed in such a way that with the aid of
detected measurement values of the piston stroke it calculates the average speed of
the piston movement in specific time intervals and compares it with a predetermined
upper limiting value as well as providing the result of the comparison for further
processing.
2. Cleaning system as claimed in Claim 1, characterised in that the detection device (17, 18, 19) includes a stroke measuring device (17, 18) associated
with the piston rod (12).
3. Cleaning system as claimed in either Claim 1 or Claim 2, characterised in that a volumetric flow measuring switch (20) is mounted on the feed pipe (5) downstream
of the feeding device (5).
4. Cleaning system as claimed in Claim 3, characterised in that the volumetric flow measuring switch (20) is constructed in such a way that it compares
the detected volumetric flow with a volumetric flow limiting value, and interrupts
the operation of the cleaning system when the volumetric flow limiting value is reached
or exceeded.
5. Cleaning system as claimed in at least one of Claims 1 to 4, characterised in that the supply lines (4) and/or the cleaning devices (1) are provided with switchable
check valves (16).
6. Cleaning system as claimed in Claim 5, characterised in that the supply lines (4) are connected to a pressure store and/or are of resilient pressure-storing
construction.
7. Cleaning system as claimed in any one of Claims 1 to 6, characterised in that the detection device (17, 18, 19) is also constructed so that it establishes the
predetermined upper limiting value as a function of the average speed of the printing
machine in the corresponding time interval.
1. Système de nettoyage destiné à des surfaces de cylindres d'une machine d'impression,
comprenant un certain nombre de dispositifs de nettoyage (1, 1', 1") automatisés,
respectivement dédiés à un ou plusieurs cylindre(s) et munis d'un conduit respectif
d'alimentation (4, 4', 4") pour l'amenée de fluides de lavage (3) ; ainsi qu'un conduit
commun de refoulement (5) affecté aux conduits d'alimentation (4) et associé à au
moins un dispositif refouleur assigné audit conduit de refoulement (5), ledit dispositif
refouleur étant un vérin (9) auquel un système de détection (17, 18, 19) est associé
en vue de surveiller la course du piston,
caractérisé par le fait
que le système de détection (17, 18, 19) est agencé de telle sorte qu'il calcule la vitesse
moyenne du mouvement du piston à intervalles de temps déterminés, sur la base des
valeurs mesurées détectées propres à la course dudit piston ; compare ladite vitesse
à une valeur limite supérieure préétablie ; et délivre le résultat de la comparaison,
en vue du traitement ultérieur.
2. Système de nettoyage selon la revendication 1,
caractérisé par le fait
que le système de détection (17, 18, 19) englobe un appareil (17, 18) mesureur de courses,
associé à la tige (12) du piston.
3. Système de nettoyage selon l'une des revendications 1 ou 2,
caractérisé par le fait
qu'un commutateur (20) de mesure de débit volumétrique est implanté sur le conduit de
refoulement (5), en aval du dispositif refouleur (9).
4. Système de nettoyage selon la revendication 3,
caractérisé par le fait
que le commutateur (20) de mesure de débit volumétrique est agencé de façon telle qu'il
compare le débit volumétrique détecté à une valeur limite de débit volumétrique, et
interrompe le fonctionnement dudit système de nettoyage lorsque ladite valeur est
atteinte ou outrepassée.
5. Système de nettoyage selon au moins l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé par le fait
que les conduits d'alimentation (4), et/ou les dispositifs de nettoyage (1), sont munis
de robinets d'isolement (16) commutables.
6. Système de nettoyage selon la revendication 5,
caractérisé par le fait
que les conduits d'alimentation (4) sont reliés à un accumulateur de pression, et/ou
sont de réalisation élastique à effet d'accumulation de pression.
7. Système de nettoyage selon au moins l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé par le fait
que le système de détection (17, 18, 19) est, en outre, agencé de manière à établir fermement
la valeur limite supérieure préétablie, durant l'intervalle de temps correspondant,
en fonction de la vitesse moyenne de la machine d'impression.