[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenabtragsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Eine solche Bodenabtragsvorrichtung, insbesondere ein Schlitzwandgreifer, umfasst
einen Grundkörper, welcher mit einem Trägergerät verbindbar ist, eine Arbeitseinheit,
an welcher Bodenbearbeitungswerkzeuge angeordnet sind und welche am Grundkörper über
eine Lagereinrichtung verdrehbar gelagert ist, und eine Verdreheinrichtung zum Verdrehen
der Arbeitseinheit gegenüber dem Grundkörper um eine Verdrehachse.
[0002] Derartige Geräte dienen zum Ausheben von Ausnehmungen oder Gräben im Boden, welche
vornehmlich zur Erstellung von Gründungs- oder Abdichtelementen im Boden benötigt
werden. Bei der Verwendung von Greifern mit Greiferschaufeln besteht insbesondere
bei der Erstellung relativ tiefer Schlitzwände die Gefahr, dass aufgrund von Asymmetrien,
insbesondere einer unsymmetrischen Verteilung der Greiferzähne an den Greiferschaufeln,
eine unerwünschte Abweichung von der Vertikalen auftreten kann. Um dies zu kompensieren,
ist es bekannt, die Greiferschaufel in regelmäßigen Abständen, insbesondere nach jedem
Hub, um 180° zu drehen. Hierdurch können sich die Abweichungen aufgrund einer unsymmetrischen
Zahngestaltung gegeneinander aufheben.
[0003] Gattungsgemäße Bodenabtragsvorrichtungen gehen beispielsweise aus der
DE-A-27 50 371 oder der
JP-A-7003835 hervor. Beide Vorrichtungen weisen eine Verdreheinrichtung auf, bei welcher die Verdrehung
mittels eines Stellrades erfolgt, welches reibschlüssig von einem Seil umschlungen
ist.
[0004] Ein weiteres gattungsgemäßes Bodenabtragsgerät geht beispielsweise aus der
JP-A-55152228 hervor. Die Arbeitseinheit mit den Greiferschaufeln ist bei dieser bekannten Vorrichtung
über eine Verdreheinrichtung an einer Teleskopeinrichtung gelagert. Die Verdrehung
erfolgt über einen Drehmotor mit Antriebsritzel und ein Außenzahnrad, welches mit
der Arbeitseinheit verbunden. Da die Verdreheinrichtung am unteren Ende der Teleskopeinrichtung
angebracht ist, wird die Verdreheinrichtung zusammen mit den Greiferschaufeln in den
Graben oder Schlitz miteingefahren. Insbesondere bei mit Stützflüssigkeit gefüllten
Schlitzen kann es hierdurch zu Beeinträchtigungen des Verdrehmotors und des empfindlichen
Getriebes kommen.
[0005] Zur Vermeidung dieses Problems ist es etwa aus der
EP 0 533 559 B1 bekannt, die Verdreheinrichtung am oberen Ende der Teleskopführung am Übergang zum
Ausleger des Trägergerätes anzuordnen. Allerdings muss die Verdreheinrichtung bei
dieser Anordnung auch die gesamte Teleskopführung verdrehen, was nicht nur einen höheren
Kraftaufwand sondern auch eine entsprechend aufwändigere Auslegung des Drehmotors
sowie der Drehlager zur Folge hat. Zudem wird ein Auswechseln der Teleskopeinheit
erschwert, was beispielsweise notwendig ist, wenn höhere Abtragstiefen erwünscht sind.
[0006] In der
EP 0 872 596 B1 wird eine Verdreheinrichtung vorgeschlagen, bei welcher der Verdrehmotor am oberen
Segment der Teleskopführung fest angebracht ist. An der Arbeitseinheit ist eine Antriebswelle
vorgesehen, welche über eine Kupplungseinrichtung nur dann mit dem Verdrehmotor in
Eingriff kommt, wenn die Teleskopführung vollständig eingezogen und die Arbeitseinheit
mit den Greiferschaufeln vollständig aus dem Boden herausgefahren ist. Zur Verdrehsicherung
der vom Verdrehmotor entkoppelten Arbeitseinheit ist eine aufwändige Bremseinrichtung
notwendig.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Bodenabtragsvorrichtung anzugeben, bei dem eine Arbeitseinheit bei
einem einfachen, robusten Aufbau mit besonders guter Zuverlässigkeit verdrehbar ist.
[0008] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Bodenabtragsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Bodenabtragsvorrichtung ist vorgesehen, dass die Verdreheinrichtung
zumindest einen Linearantrieb und ein Seil- oder Kettengetriebe aufweist, durch welches
eine vom Linearantrieb erzeugte Linearbewegung in eine Verdrehbewegung umsetzbar ist.
[0010] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Verdrehbewegung nicht über einen
Verdrehmotor mit einem relativ aufwändigen Untersetzungsgetriebe sondern durch einen
einfachen robusten Linearantrieb zu erzeugen. Für die Umsetzung der linearen Antriebsbewegung
in eine Verdrehbewegung ist ein ebenfalls einfach aufgebautes Seil- oder Kettengetriebe
vorgesehen. Derartige Getriebe verwenden ein flexibles Element, etwa ein Seil oder
eine Kette. Im Sinne der Erfindung ist ein Seil- oder Kettengetriebe nicht eng auf
die Verwendung eines Seiles oder einer Kette als ein flexibles Element zu verstehen,
sondern umfasst auch Bänder, Riemen und andere flexible Elemente. Mit diesen kann
etwa durch eine einfache Umschlingung eines Rades eine Linearbewegung in eine Verdrehung
übersetzt werden. Derartige flexible, umlenkbare Elemente sind selbst in rauer Umgebung
und bei großer Schmutzeinwirkung zuverlässig einsetzbar und wartungsarm. Zudem können
relativ hohe Drehmomente für eine begrenzte Anzahl von Umdrehungen aufgebracht werden,
was für den erfindungsgemäßen Einsatz voll ausreichend ist.
[0011] Als Linearantrieb sind grundsätzlich verschiedene Antriebe, etwa ein Zahnstangenantrieb
oder ein Kugelspindelantrieb denkbar. Besonders bevorzugt ist es jedoch nach der Erfindung,
dass der Linearantrieb einen Stellzylinder, insbesondere einen Hydraulikzylinder,
aufweist, an dessen Kolbenstange ein flexibles Element des Getriebes angebracht ist.
Stellzylinder, insbesondere Hydraulikzylinder, sind kompakt und können sehr hohe Kräfte
aufbringen. Zudem weisen Bodenabtragsgeräte in aller Regel bereits ein Hydrauliksystem
mit einer Vielzahl von Hydraulikzylindern auf. Insbesondere bei Schlitzwandgreifern
werden etwa zur Betätigung der Greiferschaufeln hydraulische Stellzylinder eingesetzt.
Der erfindungsgemäße Linearantrieb für die Verdreheinrichtung kann so ohne großen
Aufwand in ein bestehendes System integriert werden.
[0012] Die Erfindung kann mit ein oder mehreren Stellzylindern verwirklicht werden. Insbesondere
ist die Verwendung von zwei einfach wirkenden Stellzylindern denkbar, welche entgegengesetzt
zueinander angeordnet und betätigbar sind. Eine besonders kompakte Anordnung wird
nach der Erfindung dadurch erreicht, dass der Stellzylinder ein doppelt wirkender
Stellzylinder ist, aus dessen Zylindergehäuse zu beiden Seiten eine Kolbenstange herausragt,
und dass ein flexibles Element des Getriebes an beiden Enden der Kolbenstange angebracht
ist. Hierdurch kann eine definierte Drehung und Rückdrehung erreicht werden. Zudem
wird eine zuverlässige Spannung des oder der flexiblen Elemente sichergestellt, da
bei der Vor- und Rückzugsbewegung stets eine Zugspannung erzeugt wird.
[0013] Weiter ist es nach der Erfindung vorgesehen, dass das Seil- oder Kettengetriebe ein
Stellrad aufweist, an dem zumindest ein flexibles Element angelenkt und von diesem
zumindest teilweise umschlungen ist. Die Anlenkung des flexiblen Elementes am Stellrad
ist radial beabstandet zu dessen Drehachse. Dieser Abstand stellt den Hebelarm dar,
mit welchem die lineare Zugkraft des flexiblen Elementes in ein Drehmoment zum Verdrehen
der Arbeitseinheit umgesetzt wird. Die Befestigung des Seiles am Stellrad kann in
bekannter Weise durch eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindungsart erreicht
werden, etwa durch Schrauben, Klemmen oder auf sonstige Weise. Bevorzugt ist am Stellrad
hierzu ein Haltebolzen vorgesehen, an welchem ein endseitiges Auge des flexiblen.
Elementes eingehängt werden kann. Entsprechend der Länge der Linearbewegung wird abhängig
vom wirksamen Umfang des Stellrades eine Verdrehung bewirkt.
[0014] Ein besonders robuster und wirksamer Direktantrieb wird erfindungsgemäß dadurch erzielt,
dass das Stellrad im Bereich der Lagereinrichtung und koaxial zu der Verdrehachse
angeordnet ist. Das Stellrad ist dabei fest am Grundkörper angeordnet, welcher selbst
drehfest gegenüber dem Trägergerät ist. Eine anliegende Zugkraft an dem flexiblen
Element bewirkt so eine unmittelbare Drehung der Arbeitseinheit relativ zum Stellrad
und dem Grundkörper. Getriebe zum Ausgleich eines Achsversatzes sind hierbei nicht
notwendig.
[0015] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung des Stellrades am Grundkörper befindet sich der
Linearantrieb an der Arbeitseinheit. Am Rahmen der Arbeitseinheit besteht ausreichend
Freiraum. Alternativ kann in umgekehrter Weise das Stellrad drehfest an der Arbeitseinheit
angeordnet sein, während der Linearantrieb am Grundkörper vorgesehen ist, um eine
gewünschte Relativdrehung zwischen Arbeitseinheit und Grundkörper zu bewirken. Eine
Hubeinrichtung, also etwa ein Teleskop- oder Kellygestänge, kann oberhalb oder unterhalb
der Lagereinrichtung angeordnet sein. Die Übertragung der Zugkraft auf das Stellrad
kann auch durch eine teilweise oder mehrmalige Umschlingung des Seiles ausschließlich
über Reibkraft erfolgen.
[0016] Die Verdrehachse der Verdreheinrichtung verläuft im Wesentlichen parallel zur Abteufrichtung,
welche üblicherweise die Vertikale ist. Gewisse Abweichungen um einige Winkelgrade
sind bei bestimmten Einsatzzwecken möglich.
[0017] Für eine besonders zuverlässige Verdrehung ist es erfindungsgemäß, dass an dem Stellrad
zwei flexible Elemente angelenkt sind, durch welche jeweils eine entgegengesetzte
Drehbewegung bewirkbar ist. Die Anordnung und Umschlingung der flexiblen Elemente
am Stellrad ist dabei entgegengesetzt, so dass diese bei Anlegen einer Zugkraft jeweils
eine Drehbewegung in eine zueinander entgegengesetzte Richtung erzeugen. Es kann so
eine zuverlässige Drehung und Rückdrehung sichergestellt werden.
[0018] Wie bereits ausgeführt, kann das flexible Element eine Kette, ein Band, ein Riemen,
etc. sein, sofern dieses eine Linearbewegung und gleichzeitig eine Umlenkung und Umschlingung
ermöglicht. Eine besonders kostengünstige, einfache und zuverlässige Ausgestaltung
der Erfindung ist jedoch darin zu sehen, dass das flexible Element ein Stahlseil ist.
Der Einsatz von Stahlseilen ist bei Schlitzwandgeräten üblich, etwa als Hub- oder
Tragseile. Stahlseile sind auch bei Einsatz unmittelbar in einem Schlitz mit Stützsuspension
extrem robust und benötigen praktisch kaum Wartungsaufwand.
[0019] Eine besonders zuverlässige Anordnung wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass
an der Lagereinrichtung Anschlüsse für Hydraulikfluid vorgesehen sind. Zur Überleitung
des Hydraulikfluids durch die Dreheinrichtung vom Trägergerät zur Arbeitseinheit kann
eine bekannte Drehdurchführung vorgesehen werden. Da üblicherweise lediglich eine
Verdrehung der Arbeitseinheit um 180° mit anschließender Rückdrehung vorgesehen ist,
kann eine flexible Überbrückung der Hydraulikleitungen von dem Grundkörper zur Arbeitseinheit
auch über flexible Schlauchleitungen erfolgen.
[0020] Weiter ist es erfindungsgemäß, dass ein Trägergerät mit einem Ausleger vorgesehen
ist, an dem eine verdrehsteife Hubeinrichtung angebracht ist, an dessen unteren Ende
die Arbeitseinheit angeordnet ist. Das Trägergerät ist üblicherweise ein Kettenfahrzeug
mit einem Oberwagen, an dem ein seilbetätigter Mast oder Ausleger angelenkt ist. Die
Hubeinrichtung kann eine einzelne, vertikal verfahrbare Stange oder Schlitten, ein
Teleskopzylinder oder ein seilbetätigtes Kellygestänge sein. Die erfindungsgemäße
Verdreheinrichtung kann aufgrund ihrer Kompaktheit und Robustheit an nahezu jeder
beliebigen Stelle angeordnet werden, so etwa zwischen dem Ausleger und der Hubeinrichtung
oder vorzugsweise zwischen der Hubeinrichtung und der Arbeitseinheit.
[0021] Das Bodenabtragsgerät ist vorzugsweise ein Schlitzwandgreifer, jedoch hierauf nicht
beschränkt. Grundsätzlich kann ein Einsatz auch bei anderen Schlitzwandgeräten, beispielsweise
bei Schlitzwandfräsen mit drehbar angeordneten Fräsrädern erfolgen, insbesondere wenn
bei den Fräsrädern eine ungleichmäßige Zahnanordnung vorgesehen ist.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
erläutert, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bodenabtragsvorrichtung mit Trägergerät;
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenabtragsvorrichtung mit Greiferschaufeln;
- Fig. 3
- eine Detailansicht zu Fig. 2 mit der Verdreheinrichtung;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Bodenabtragsvorrichtung von Fig. 2;
- Fig. 5
- eine Ansicht der Bodenabtragsvorrichtung von Fig. 2 von oben; und
- Fig. 6
- eine teilgeschnittene Ansicht von oben der Bodenabtragsvorrichtung von Fig. 2
[0023] Der grundsätzliche Aufbau einer erfindungsgemäßen Bodenabtragsvorrichtung 10 zur
Herstellung eines Schlitzes 5 im Boden ist in Fig. 1 schematisch gezeigt. An einem
Trägergerät 12 mit einem etwa vertikal gerichteten Mast 14 mit Mastkopf 16 ist über
eine Hubeinrichtung 18 aus mehreren Tragseilen eine Arbeitseinheit 20 zum Ausheben
des Schlitzes 5 vertikal verschiebbar angeordnet.
[0024] Gemäß Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Bodenabtragsvorrichtung 10 dargestellt, welche
als Schlitzwandgreifer ausgebildet ist. Der Schlitzwandgreifer umfasst einen Rahmen
24 mit einem mittigen Längsträger 60, an welchem über Querstreben 62 in bekannter
Weise seitliche Führungsbleche 64 angeordnet sind. Am unteren Ende des Längsträgers
60 sind als Bodenabtragungswerkzeuge 22 zwei Greiferschaufeln 66 mit Zähnen 68 schwenkbar
angelenkt. Die Greiferschaufeln 68 können über einen hydraulischen Betätigungszylinder
70, welcher mittig am Längsträger 60 angeordnet ist, über Betätigungsstangen 72 geöffnet
und geschlossen werden, um in bekannter Weise Bodenmaterial abzutragen und aufzunehmen.
Am oberen Ende des Längsträgers 60 ist eine Lagereinrichtung 30 angeordnet, mit welcher
die Arbeitseinheit 20 um 180° verschwenkbar am Grundkörper 32 gelagert ist. Der Grundkörper
32 weist eine Halteeinrichtung 31 auf, mit welcher der Schlitzwandgreifer an einer
Hubeinrichtung zum im Wesentlichen vertikalen Verfahren lösbar angebracht werden kann.
[0025] Zum Verschwenken der Arbeitseinheit 20 gegenüber dem Grundkörper 32 ist eine Verdreheinrichtung
40 mit einem als Stellzylinder ausgeführten Linearantrieb 44 und einem Seilgetriebe
50 ausgebildet. Der Linearantrieb 44 weist ein Zylindergehäuse 46 auf, aus dessen
beiden Enden jeweils eine Kolbenstange 47 herausragt. Die Kolbenstangen 47 sind entlang
einer Längsachse der Arbeitseinheit 20 angeordnet und zur Betätigung eines Seiles
als flexibles Element 45 verfahrbar.
[0026] Das Seilgetriebe 50 umfasst eine untere Umlenkrolle 54, zwei obere Umlenkrollen 55
und ein Stellrad 52. Während das Stellrad 52 drehfest am Grundkörper 32 angebracht
ist, sind die untere Umlenkrolle 54 und die oberen Umlenkrollen 55 drehbar am Rahmen
24 der Arbeitseinheit 20 gelagert. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das flexible
Element 45 durch zwei separate Seile gebildet, welche jeweils mit einem Ende mit einer
Kolbenstange 47 und mit dem anderen Ende am Stellrad 52 befestigt sind und dieses
teilweise umschlingen. Durch diese Anordnung ist ein geschlossener Wirkkreis gebildet,
so dass bei einer gegengleichen Betätigung der Kolbenstangen 47 das flexible Element
45 stets unter Zugspannung gehalten ist.
[0027] Die Lagerung und Verdrehung der Arbeitseinheit 20 wird nachfolgend mit Bezug auf
Fig. 3 beschrieben. An dem Grundkörper 32 sind oberseitig die bolzenförmige Halteeinrichtung
31 und unterseitig ein Lagerzapfen 33 fest angebracht. Zur verdrehbaren Lagerung ist
an der Außenseite des Lagerzapfens 33 eine Lagerbuchse 35, insbesondere ein Gleitlager,
angeordnet, welches an seiner Außenseite durch eine Aufnahmehülse 63 gehalten ist.
Die Aufnahmehülse 63 ist fest über eine Halterung 61 mit dem Längsträger 60 verbunden.
Über die Lagerbuchse 35 ist so die Aufnahmehülse 63 und die gesamte Arbeitseinheit
20 drehbar gegenüber dem Grundkörper 32 gelagert.
[0028] Die Halterung 61 weist einen Freiraum auf, in welchen das freie Ende des Lagerzapfens
33 hineinragt. An dem Lagerzapfen 33 ist das Stellrad 52 befestigt, welches an seinem
Außenumfang zwei Nuten zur Aufnahme eines Seiles als flexibles Element 45 aufweist.
Mittels der beiden oberen Umlenkrollen 55, welche jeweils über einen Lagerbock 56
an der Halterung 61 der Arbeitseinheit 20 drehbar gelagert sind, wird das vertikal
und parallel zur Verdrehachse 34 verlaufende flexible Element 45 in eine horizontale
Richtung auf das Stellrad 52 zu umgelenkt, so dass die Seile in den jeweiligen Nuten
des Stellrades 52 münden. Das Stellrad 52 ist koaxial zur Verdrehachse 34 angeordnet,
welche mit einer Längsachse der Arbeitseinheit 20 zusammenfällt.
[0029] Am unteren Ende des Lagerzapfens 33 ist ein Anschlussstück mit Anschlüssen 36 für
Hydraulikfluid angeordnet. Über Hydraulikleitungen 26 am Grundkörper 32, welche zu
einer trägergeräteseitigen Hydraulikversorgung führen, kann Hydraulikfluid durch das
Innere des Lagerzapfens 33 über die Anschlüsse 36 mittels flexibler Schlauchleitungen
37 zu fest angebrachten Anschlussstutzen 38 an der drehbaren Arbeitseinheit 20 übergeleitet
werden. Die Hydraulikversorgung dient insbesondere zur Versorgung des Betätigungszylinders
für die Greiferschaufeln sowie für den Linearantrieb der Verdreheinrichtung.
[0030] Gemäß der Seitenansicht von Fig. 4 ist die untere Umlenkrolle 54 über einen unteren
Lagerbock 57 drehbar am Längsträger 60 der Bearbeitungsvorrichtung 10 gelagert. Der
parallel zur Vertikalen und Gerätelängsachse angeordnete Linearantrieb 44 weist ein
Zylindergehäuse 46 auf, das am Längsträger 60 befestigt ist.
[0031] Gemäß Fig. 4 ist die untere Kolbenstange 47 eingefahren, während die obere Kolbenstange
47 entgegengesetzt ausgefahren ist, so dass das flexible Element 45 stets unter Zugspannung
gehalten ist. Zur Spannungseinstellung ist eine Spanneinrichtung 48 entlang eines
freien Abschnittes des flexiblen Elementes 45 angeordnet.
[0032] Der Mechanismus der Verdrehung geht insbesondere aus den Figuren 5 und 6 hervor.
Ein erstes flexibles Element 45a, welches ein Seil mit einer endseitigen Öse ist,
wird über die erste obere Umlenkrolle 55a zum Stellrad 52 hin umgelenkt. Mittels der
Öse ist das erste flexible Element 45a an einem ersten Haltebolzen 58 des Stellrades
52 angelenkt, um eine Relativdrehung zwischen Stellrad 52 und Arbeitseinheit 20 entgegen
dem Uhrzeigersinn um die Verdrehachse 34 zu bewirken. Das erste flexible Element 45a
ist mit seinem anderen freien Ende mit der unteren Kolbenstange 47 des Linearantriebes
44 gemäß Fig. 4 verbunden.
[0033] Das zweite flexible Element 45b ist einerseits über eine Öse an einem zweiten Haltebolzen
59 des Stellrades 52 und andererseits mit der oberen Kolbenstange 47 des Linearantriebes
44 verbunden. Wird die obere Kolbenstange 47 eingezogen, wird entsprechend das zweite
flexible Element 45b über die zweite obere Umlenkrolle 55b ebenfalls eingezogen, wobei
eine Relativdrehung zwischen dem Stellrad 52 und der Arbeitseinheit 20 um die Verdrehachse
34 erfolgt. Mit dieser Verdrehbewegung wird gleichzeitig wieder das erste flexible
Element 45a um das Stellrad 52 in Uhrzeigerrichtung gewickelt, so dass dann eine spätere
Rückdrehung entgegen dem Uhrzeigersinn wieder mit dem ersten flexiblen Element 45a
um etwa 180° ermöglicht wird.
1. Bodenabtragsvorrichtung, insbesondere Schlitzwandgreifer, mit
- einem Grundkörper (32), welcher mit einem Trägergerät (12) verbindbar ist,
- einer Arbeitseinheit (20), an welcher Bodenbearbeitungswerkzeuge (22) angeordnet
sind und welche am Grundkörper (32) über eine Lagereinrichtung (30) verdrehbar gelagert
ist, und
- einer Verdreheinrichtung (40) zum Verdrehen der Arbeitseinheit (20) gegenüber dem
Grundkörper (32) um eine Verdrehachse (34),
- wobei die Verdreheinrichtung (40) zumindest einen Linearantrieb (44) und ein Seil-
oder Kettengetriebe (50) aufweist, durch welches eine vom Linearantrieb (44) erzeugte
Linearbewegung in eine Verdrehbewegung umsetzbar ist, und
- wobei das Seil- oder Kettengetriebe (50) ein Stellrad (52) aufweist, welches von
zumindest einem flexiblen Element (45) zumindest teilweise umschlungen ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zwei flexible Elemente (45) vorgesehen sind, welche an dem Stellrad (52) befestigt
sind, und
- dass die zwei flexiblen Elemente (45) am Stellrad (52) eine entgegengesetzte Umschlingung
aufweisen, wobei durch die flexiblen Elemente (45) bei Anlegen einer Zugkraft jeweils
eine entgegengesetzte Drehbewegung bewirkbar ist.
2. Bodenabtragsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Linearantrieb (44) einen Stellzylinder, insbesondere einen Hydraulikzylinder,
aufweist, an dessen Kolbenstange (47) ein flexibles Element (45) des Getriebes (50)
angebracht ist.
3. Bodenabtragsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stellzylinder ein doppelt wirkender Stellzylinder ist, aus dessen Zylindergehäuse
(46) zu beiden Seiten die Kolbenstange (47) herausragt, und
dass ein flexibles Element (45) des Getriebes (50) an beiden Enden der Kolbenstange (47)
angebracht ist.
4. Bodenabtragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellrad (52) im Bereich der Lagereinrichtung (30) und koaxial zu der Verdrehachse
(34) angeordnet ist.
5. Bodenabtragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Linearantrieb (44) an der Arbeitseinheit (20) angeordnet ist und
dass das Stellrad (52) fest am Grundkörper (32) angeordnet ist.
6. Bodenabtragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes flexible Element (45) ein Stahlseil ist.
7. Bodenabtragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Lagereinrichtung (30) Anschlüsse (36) für Hydraulikfluide vorgesehen sind.
8. Trägergerät mit einem Mast versehen, an dem eine Hubeinrichtung angebracht ist, an
dessen unterem Ende eine Bodenabtragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7
angeordnet ist.
1. Soil stripping device, in particular trench wall grab, comprising
- a base body (32) which can be connected to a carrier implement (12),
- a work unit (20) on which soil working tools (22) are arranged and which is supported
on the base body (32) in a rotatable manner by means of a bearing device (30), and
- a rotary device (40) for rotating the work unit (20) with respect to the base body
(32) about an axis of rotation (34),
- the rotary device (40) having at least a linear drive (44) and a rope or chain transmission
(50), through which a linear movement generated by the linear drive (44) can be translated
into a rotating movement, and
- the rope or chain transmission (50) having a setting wheel (52), around which at
least one flexible element (45) is wound at least Partially,
characterized in that
- two flexible elements (45) are provided, which are attached to the setting wheel
(52), and
- the two flexible elements (45) have windings in opposite directions at the setting
wheel (52), wherein through the flexible elements (45) an opposed rotating movement
can be affected respectively when a tensile force is applied.
2. Soil stripping device according to claim 1,
characterized in that
the linear drive (44) has a setting cylinder, in particular a hydraulic cylinder,
on the piston rod (47) of which a flexible element (45) of the transmission (50) is
attached.
3. Soil stripping device according to claim 2,
characterized in that
the setting cylinder is a double-acting setting cylinder, from the cylinder housing
(46) of which the piston rod (47) protrudes on both sides, and
in that a flexible element (45) of the transmission (50) is attached to both ends of the
piston rod (47).
4. Soil stripping device according to any one of claims 1 to 3,
characterized in that
the setting wheel (52) is arranged in the portion of the bearing device (30) and coaxially
to the axis of rotation (34).
5. Soil stripping device according to any one of claims 1 to 4,
characterized in that
the linear drive (44) is arranged on the work unit (20) and
in that the setting wheel (52) is arranged in a fixed manner on the base body (32).
6. Soil stripping device according to any one of claims 1 to 5,
characterized in that
each flexible element (45) is a steel rope.
7. Soil stripping device according to any one of claims 1 to 6,
characterized in that
on the bearing device (30) connections (36) for hydraulic fluids are provided.
8. Carrier implement having a mast, on which a lifting device is attached, at the lower
end of which a soil stripping device according to any one of claims 1 to 7 is arranged.
1. Dispositif d'excavation du sol, en particulier benne de forage pour paroi moulée,
avec
- un corps de base (32) qui peut être relié à un engin porteur (12)
- une unité de travail (20) sur laquelle sont placés des outils (22) de travail du
sol et qui est montée rotative sur le corps de base (32) par l'intermédiaire d'un
dispositif de montage (30), et
- un dispositif de rotation (40) pour faire tourner l'unité de travail (20) par rapport
au corps de base (32) autour d'un axe de rotation (34),
- dans lequel le dispositif de rotation (40) comprend au moins un entraînement linéaire
(44) et une transmission (50) à câble ou à chaîne grâce à laquelle un mouvement linéaire
produit par l'entraînement linéaire (44) peut être transformé en un mouvement de rotation,
et
- dans lequel la transmission (50) à câble ou à chaîne comprend une roue de manoeuvre
(52) qui est entourée au moins partiellement par au moins un élément flexible (45),
caractérisé
- en ce que deux éléments flexibles (45) sont prévus, qui sont fixés à la roue de manoeuvre (52),
et
- en ce que les deux éléments flexibles (45) comprennent sur la roue de manoeuvre (52) un enroulement
opposé, un mouvement de rotation opposé pouvant être provoqué par les éléments flexibles
(45) en cas d'application d'une force de traction.
2. Dispositif d'excavation du sol selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'entraînement linéaire (44) comprend un vérin de manoeuvre, en particulier un vérin
hydraulique, sur la tige de piston (47) duquel est placé un élément flexible (45)
du mécanisme (50).
3. Dispositif d'excavation du sol selon la revendication 2,
caractérisé
en ce que le vérin de manoeuvre est un vérin de manoeuvre à double action, du boîtier (46)
de vérin duquel sort des deux côtés la tige (47) de piston, et
en ce qu'un élément flexible (45) de la transmission (50) est placé sur les deux extrémités de
la tige (47) de piston.
4. Dispositif d'excavation du sol selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la roue de manoeuvre (52) est placée au niveau du dispositif de montage (30) et coaxialement
à l'axe de rotation (34).
5. Dispositif d'excavation du sol selon l'une quelconque des revendications 1 à 4,
caractérisé
en ce que l'entraînement linéaire (44) est placé sur l'unité de travail (20) et
en ce que la roue de manoeuvre (52) est placée fixement sur le corps de base (32).
6. Dispositif d'excavation du sol selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que chaque élément flexible (45) est un câble en acier.
7. Dispositif d'excavation du sol selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que des raccords (36) sont prévus pour des fluides hydrauliques sur le dispositif de
montage (30).
8. Engin porteur avec un mât, sur lequel est placé un dispositif de levage, à l'extrémité
inférieure duquel est placé un dispositif d'excavation du sol selon l'une quelconque
des revendications 1 à 7.