[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Tow, insbesondere Filtertow
zur Herstellung von Rauchartikeln, vorzugsweise Filterzigaretten, mit mindestens einem
bewegbar gelagerten Transportmittel, das eine Eingriffsfläche für einen Eingriff mit
dem Tow aufweist.
[0002] Üblicherweise werden aus Tow Filterstäbe für Rauchartikel, insbesondere Filterzigaretten,
hergestellt. Als Teil dieses Herstellungsprozesses werden sog. Towaufbereiter eingesetzt,
die das zu verarbeitende Tow in Form eines kontinuierlichen Bandes, Streifens oder
Stranges von einem Vorrat, der mindestens einen Towballen aufweist oder aus einem
solchen besteht, abziehen und anschließend verschiedenen Aufbereitungsschritten unterwerfen.
Die Towaufbereiter sind gewöhnlich Teil einer Anlage zur Herstellung von Filterstäben
und enthalten verschiedene Bearbeitungseinrichtungen, die das Tow durchläuft.
[0003] Zu diesen Bearbeitungseinrichtungen gehört gewöhnlich auch eine Reckvorrichtung,
um das Tow zu spannen und zu entspannen. Dabei werden die Einzelfäden des Tows voneinander
gelöst, wodurch das gesamte Tow bauschig wird. In der Regel weist eine solche Reckvorrichtung
zwei entlang des Bewegungsweges des des Tows voneinander gelöst, wodurch das gesamte
Tow bauschig wird. In der Regel weist eine solche Reckvorrichtung zwei entlang des
Bewegungsweges des Tows bzw. der Towführungsstrecke hintereinander liegende Walzenpaare
auf, zwischen denen das Tow gespannt wird, während sich stromabwärts hinter der Reckvorrichtung
der Entspannungsbereich anschließt. Aufgrund von eventuellen Fehleinstellungen oder
Faserspannungsbrüchen kommt es gelegentlich dazu, dass eine der am Aufbereitungsprozess
beteiligten Walzen das Tow aufwickelt. Dieser Fehler kann nicht nur im Bereich der
Reckvorrichtung, sondern grundsätzlich auch an jeder Transportwalze bzw. jedem Transportwalzenpaar
entlang der Towführungsstrecke auftreten. Gleiches gilt im übrigen grundsätzlich auch
für jedes andere bewegbar gelagerte Transportmittel, das eine bewegte Eingriffsfläche
für einen Eingriff mit dem Tow aufweist. Im Falle eines solchen Fehlers ist die Wiederherstellung
der Produktionsbereitschaft der Maschine oder Anlage in der Regel sehr aufwendig und
kompliziert. Dies bedingt nicht nur einen längeren Produktionsausfall und somit längere
Stillstandszeiten, sondern aufgrund dessen auch einen höheren Verlust und somit höhere
Kosten, zu denen noch die Instandsetzungskosten hinzukommen.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, dass ein Auftreten des zuvor beschriebenen Phänomens im
wesentlichen verhindert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Transport von Tow, insbesondere
Filtertow zur Herstellung von Rauchartikeln, vorzugsweise Filterzigaretten, mit mindestens
einem bewegbar gelagerten Transportmittel, das eine Eingriffsfläche für einen Eingriff
mit dem Tow aufweist, gekennzeichnet durch mindestens eine Rakelwange, die benachbart
zur Eingriffsfläche des Transportmittels angeordnet ist, um an der Eingriffsfläche
anhaftende Teile des Tows von der Eingriffsfläche zu entfernen.
[0006] Demnach ist erfindungsgemäß eine Rakelwange vorgesehen, die nach Art eines Schabers
wirkt, um an der Eingriffsfläche anhaftende Teile des Tows zu entfernen, welche ansonsten
zu einer Funktionsstörung der Transportvorrichtung und somit auch der gesamten Maschine
oder Anlage führen können.
[0007] Bevorzugte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0008] So weist bevorzugt die Rakelwange eine entgegen der Bewegungsrichtung der Eingriffsfläche
des Transportmittels gerichtete Abstreifkante auf, wodurch sich eine besonders effektive
Schaberwirkung ergibt.
[0009] Zwar sollte die Rakelwange möglichst eng an der Eingriffsfläche des Transportmittels
liegen, um ihre Wirkung voll zu entfalten; jedoch sollte zwischen der Rakelwange und
der Eingriffsfläche des Transportmittels ein Spalt gebildet sein, damit die Rakelwange
den Betrieb des Transportmittels nicht stört. Vorzugsweise kann sich der Spalt zwischen
Rakelwange und Eingriffsfläche des Transportmittels in Bewegungsrichtung des Transportmittels
vergrößern. Das Spaltmaß zwischen Rakelwange und Eingriffsfläche des Transportmittels
kann bevorzugt etwa zwischen 0,5 und 10 mm liegen.
[0010] Um eine zuverlässige Funktion der Rakelwange insbesondere auch nach Austausch des
Transportmittels gegen ein anderes Transportmittel mit anderen Abmessungen zu gewährleisten,
sollte die Rakelwange in ihrem Abstand zur Eingriffsfläche des Transportmittels verstellbar
angeordnet sein.
[0011] Für eine unterstützende Wirkung bei der Entfernung von an der Eingriffsfläche des
Transportmittels anhaftenden Teilen des Tows kann Druckluft zusätzlich verwendet werden,
wozu die Rakelwange mindestens einen Druckluftkanal mit einem auf die Eingriffsfläche
des Transportmittels gerichteten Auslass aufweist. Die Druckluft wirkt als eine Art
Sperre und kann deshalb auch als Sperrluft bezeichnet werden. Demnach kann mit der
Druck- bzw. Sperrluft zusätzlich eine Abweiserwirkung erzielt werden. Zweckmäßigerweise
sollte der Auslass des Druckluftkanals in einer der Eingriffsfläche des Transportmittels
gegenüber liegenden Fläche der Rakelwange liegen. Der Druckluftkanal und sein Auslass
sollten derart ausgebildet sein, dass die Druckluft auf die Eingriffsfläche des Transportmittels,
vorzugsweise etwa entgegen der Bewegungsrichtung der Eingriffsfläche des Transportmittels
schräg geneigt auf die Eingriffsfläche oder etwa entgegen der Bewegungsrichtung der
Eingriffsfläche des Transportmittels, gerichtet ist.
[0012] Zur Beseitigung von losen Bestandteilen aus dem Filtertow und/oder zum Abtransport
von eventuell an der Eingriffsfläche noch anhaftenden Teilen des Filtertows kann ein
Saugluftsystem Verwendung finden, wozu die Rakelwange mindestens einen Saugluftkanal
aufweist bzw. enthält. Vorzugsweise kann der Saugluftkanal eine Saugöffnung aufweisen,
die etwa in Bewegungsrichtung des Transportmittels und somit zum Filtertow weist,
um im Filtertow vorhandene lose Bestandteile besonders wirksam absaugen zu können.
[0013] Um eventuell an der Eingriffsfläche des Transportmittels anhaftende Teile des Tows
von der Eingriffsfläche möglichst rasch wieder zu entfernen, sollte die Rakelwange
benachbart zum Bewegungsweg des Tows angeordnet sein.
[0014] Im allgemeinen ist das Transportmittel eine drehbar gelagerte Walze, deren Mantelfläche
die Eingriffsfläche bildet. Dabei ist das Filtertow nur an einem bestimmten Eingriffsort
zeitweilig mit der Mantelfläche der Walze in Eingriff bringbar, indem bei Rotation
der Walze deren Mantelfläche durch diesen Eingriffsort hindurch läuft. Da die Rakelwange
vorzugsweise benachbart zum Bewegungsweg des Filtertows angeordnet sein soll, liegt
bevorzugt die Rakelwange in einem ersten Quadranten, der sich, in Rotationsrichtung
der zugehörigen Walze betrachtet, an den Eingriffsort anschließt, oder in einem vierten
Quadranten, der, in Rotationsrichtung der Walze betrachtet, an dem Eingriffsort endet.
[0015] Sofern der Bewegungsweg des Tows bzw. die Towführungsstrecke gegenüber der Horizontalen
geneigt nach unten, vorzugsweise etwa vertikal nach unten, verläuft, sollte vorzugsweise
die Rakelwange unterhalb der Walze angeordnet sein. Dies führt dazu, dass eventuell
an der Mantelfläche der Walze anhaftende Teile des Tows sofort von dieser entfernt
und beispielsweise mit Hilfe von Schwerkraft in einen Towkanal zur weiteren Entsorgung
abgeleitet werden können.
[0016] Sofern mindestens zwei Transportmittel vorgesehen sind, zwischen denen das Tow geführt
ist, wobei die Eingriffsfläche des einen Transportmittels mit der einen Seite des
Tows und die Eingriffsfläche des anderen Transportmittels mit der anderen Seite des
Tows in Eingriff bringbar ist, sollte vorzugsweise mindestens eine Rakelwange benachbart
zum einen Transportmittel und mindestens eine weitere Rakelwange benachbart zum anderen
Transportmittel angeordnet sein. Gewöhnlich bilden diese zwei Transportmittel ein
Walzenpaar.
[0017] Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung kann beispielsweise Teil einer Reckvorrichtung
zum Spannen des Tows zwischen mindestens zwei entlang des Bewegungsweges des Tows
bzw. der Towführungsstrecke hintereinander liegenden Transportmitteln und/oder Teil
einer gesamten Vorrichtung zur Aufbereitung von Tow für die Herstellung von Rauchartikeln
sein.
[0018] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch im Querschnitt den Aufbau eines Towaufbereiters;
- Figur 2
- schematisch im Querschnitt eine im Towaufbereiter vorgesehene Reckeinrichtung gemäß
einer ersten bevorzugten Ausführung der Erfindung;
- Figur 3
- eine ausschnittsweise, vergrößerte Einzelansicht eines Abschnittes von Figur 2 zur
besseren Darstellung einer Rakelwange gemäß einer ersten bevorzugten Ausführung der
Erfindung;
- Figur 4
- schematisch im Querschnitt eine im Towaufbereiter vorgesehene Reckeinrichtung gemäß
einer zweiten bevorzugten Ausführung der Erfindung; und
- Figur 5
- eine ausschnittsweise, vergrößerte Einzelansicht eines Abschnittes von Figur 4 zur
besseren Darstellung einer Rakelwange gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführung der
Erfindung.
[0019] In den Figuren ist nur schematisch und zum Teil in Einzelheiten ein Towaufbereiter
zum Aufbereiten von Filtertow für die Herstellung von Filtern für stabförmige Rauchartikel
wie insbesondere Filterzigaretten im Strangverfahren dargestellt, wobei die Figuren
jeweils nur im wesentlichen die für das Verständnis erforderlichen Teile und Komponenten
zeigen. Im Maschinenbau übliche Bestandteile der Maschine wie beispielweise Einzelheiten
des Maschinengestells, Halterungen, Lagerungen und Verkleidungen sind in den Zeichnungen
im Interesse ihrer besseren Überschaubarkeit im wesentlichen nicht dargestellt.
[0020] In Figur 1 ist schematisch im Querschnitt der Aufbau eines Towaufbereiters 2 gezeigt,
der ein Gehäuse 4 aufweist.
[0021] An der Oberseite seines Gehäuses 4 ist der Towaufbereiter 2 mit einem Einlass 6 versehen,
durch den ein Filtertowstreifen 8 in das Gehäuse 4 eintritt. Der Filtertowstreifen
8 wird vor Eintritt in das Aufbereitungsmodul 2 von einem in Figur 1 nicht dargestellten
Filtertowballen abgezogen und über ein oberhalb des Aufbereitungsmoduls 2 befindliches
und in den Figuren nicht dargestelltes Umlenk- und Towausbreitungsorgan, das am oberen
Ende eines ebenfalls in den Figuren nicht dargestellten Stützarmes angeordnet ist,
in Richtung auf den Einlass 6 gelenkt.
[0022] Wie Figur 1 erkennen lässt, durchläuft der Filtertowstreifen 8 nach Eintritt durch
den Einlass 6 den Towaufbereiter 2 im dargestellten Ausführungsbeispiel entlang eines
abwärts gerichteten vertikalen Abschnittes einer nicht näher bezeichneten Towführungsstrecke,
wobei die Abwärtsbewegung des Filtertowstreifens 8 durch Gravitationseinfluss unterstützt
wird. Um das Einfädeln zu unterstützen, weist das Aufbereitungsmodul 2 im dargestellten
Ausführungsbeispiel ein Vorreck- oder Einfädelwalzenpaar 10 auf, das direkt unterhalb
des Einlasses 6 angeordnet ist.
[0023] Nach dem Einfädelwalzenpaar 10 durchläuft der Filtertowstreifen 8 verschiedene Bearbeitungseinrichtungen.
[0024] Nachdem der Filtertowstreifen 8 zunächst eine Vorreckung zwischen dem Einfädelwalzenpaar
10 und einem stromabwärts liegenden Walzenpaar 12 erfährt, durchläuft der Filtertowstreifen
8 eine an sich bekannte Reckeinrichtung, die durch das Walzenpaar 12 und einem weiteren
stromabwärts gelegenen Walzenpaar 14 gebildet ist und eine Hauptreckung am Filtertowstreifen
8 vornimmt.
[0025] Stromabwärts des unteren Walzenpaares 14 durchläuft der Filtertowstreifen 8 eine
Behandlungseinrichtung 16, die zwei voneinander beabstandete Sprühdüsen 17, 18 aufweist,
zwischen denen sich der Filtertowstreifen 8 jeweils im Abstand von diesen vorbei bewegt.
Auf diese Weise wird der Filtertowstreifen 8 in der Behandlungseinrichtung 16 beidseitig
mit einem Behandlungsmittel besprüht, das in Figur 1 in Form von Sprühstrahlen 20
erkennbar dargestellt ist. Überschüssiges Behandlungsmittel 20 tropft von den Sprühdüsen
17, 18 im Abstand zum Filtertowstreifen 8 vertikal nach unten und wird von einem schalenförmigen
Bodenabschnitt 22 der Behandlungseinrichtung 16 aufgefangen.
[0026] Nach Austritt aus der Behandlungseinrichtung 16 durchläuft der Filtertowstreifen
8 ein weiteres Walzenpaar 24, bevor er in einer darunter liegenden Formungseinrichtung
26 rundgeformt wird. Der so rundgeformte Filtertowstreifen wird im dargestellten Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 1 anschließend von einer unterhalb der Formungseinrichtung 26 gelagerten
Umlenkrolle 28 zu einer dem Towaufbereiter 2 nachgeordneten Strangmaschine umgelenkt,
welche in den Figuren nicht gezeigt ist.
[0027] In Figur 2 ist eine Reckeinrichtung gemäß einer ersten bevorzugten Ausführung in
vergrößerter Ansicht dargestellt. Im Gegensatz zu Figur 1 lässt Figur 2 erkennen,
dass benachbart zu jeder der dort dargestellten Walzen 10, 12 und 14 eine Rakelwange
30 angeordnet ist. Die Rakelwangen 30 dienen dazu, eventuell an der Mantelfläche der
Walzen 10, 12 und 14 anhaftende Towstücke vom Filtertowstreifen 8 wieder von der jeweiligen
Walze 10, 12 bzw. 14 zu entfernen. Bei der Aufbereitung kann es nämlich aufgrund von
eventuellen Fehleinstellungen oder Faserspannungsbrüchen gelegentlich dazu kommen,
dass eine der am Aufbereitungsprozess beteiligten Walzen das Tow aufwickelt. Die Gefahr
dieses Fehlers ist im Bereich der Reckeinrichtung gemäß Figur 2 besonders hoch, da
dort durch den Reckprozess die Einzelfäden des Filtertowstreifens 8 voneinander gelöst
werden und somit der gesamte Filtertowstreifen 8 bauschig wird. Wie Figur 2 erkennen
lässt, liegen die Rakelwangen 30 relativ eng an der jeweiligen Walze 10, 12 bzw. 14
an. Auf diese Weise wirken die Rakelwangen 30 nach Art eines Schabers, wodurch ein
eventueller sog. Walzenwickler sofort von der betreffenden Walze entfernt und im dargestellten
Ausführungsbeispiel mit Unterstützung der Schwerkraft in einen nicht dargestellten
Towkanal zur weiteren Entsorgung abgeleitet werden kann. Ferner sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel die Rakelwangen 30 unterhalb der jeweiligen Walze 10, 12, 14 und
außerdem dicht benachbart zum Filtertowstreifen 8 und somit zu dessen Bewegungsweg
bzw. der Towführungsstrecke, jedoch nicht an und/oder in dem Bewegungsweg des Filtertowstreifens
8 bzw. der Towführungsstrecke, sondern erkennbar außerhalb des Bewegungsweges bzw.
der Towführungsstrecke angeordnet. Selbstverständlich sind aber auch andere Anordnungen
der Rakelwange 30 relativ zu der Walze und der Towführungsstrecke denkbar, insbesondere
wenn anders als im dargestellten Ausführungsbeispiel die Towführungsstrecke im wesentlichen
horizontal gerichtet ist.
[0028] Auf jeden Fall muss, wie bereits erwähnt, die Rakelwange 30 außerhalb des Bewegungsweges
des Filtertowstreifens 8 bzw. der Towführungsstrecke liegen, da ein Eingriff der Rakelwange
30 mit dem Filtertowstreifen 8 oder eine wie auch immer geartete Beeinflussung des
Filtertowstreifens 8 durch die Rakelwange 30 nicht gewünscht, sondern die Rakelwange
30 zur Reinigung der Mantelfläche der zugehörigen Walze 10, 12 bzw. 14 von eventuell
daran verbliebenen Resten des Filtertowstreifens 8 vorgesehen ist. Deshalb sitzt die
Rakelwange 30 an einer Stelle, wo sich der Filtertowstreifen 8 nicht mehr in Eingriff
mit der zugehörigen Walze 10, 12 bzw. 14 befindet. Wie Figur 2 erkennen lässt, befindet
sich die Rakelwange 30 im dargestellten Ausführungsbeispiel innerhalb des ersten Quadranten,
der sich von einem Eingriffsort X anschließt, an dem sich die Walze mit der anderen
Walze desselben Walzenpaares unter Einschluss des Filtertowstreifens 8 in Berührung
befindet, und konkret in einem Winkelabstand von etwa 45°. Grundsätzlich sind selbstverständlich
aber auch relative Winkelanordnungen der Rakelwangen 30 gegenüber ihrer zugehörigen
Walze 10, 12 bzw. 14 denkbar.
[0029] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Rakelwangen 30 auch an weiteren Walzen
wie beispielsweise die in Figur 1 gezeigten Walzen 24 und ggf. auch an weiteren Rollen
wie beispielsweise die in Figur 1 gezeigte Rolle 26 entlang des Bewegungsweges des
Filtertowstreifens 8 bzw. der Filtertowstrecke angeordnet werden können.
[0030] Figur 3 lässt anhand des Beispiels der Walze 12 den Aufbau und die Anordnung der
Rakelwangen 30 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführung im einzelnen erkennen. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Rakelwange 30 eine Abstreifkante 30a auf,
die in entgegen der Drehrichtung der Walze 12 gemäß Pfeil R und somit entgegen der
Bewegungsrichtung der Mantelfläche 12a gerichtet ist. Die Mantelfläche 12a der Walze
12 wirkt als Eingriffsfläche für einen Eingriff mit dem Filtertowstreifen 8. Zwar
sollte die Rakelwange 30 möglichst eng an der Mantelfläche 12a liegen, um ihre Wirkung
voll zu entfalten; jedoch ist zwischen der Mantelfläche 12a und der dieser gegenüber
liegenden Fläche 30b der Rakelwange 30 ein, vorzugsweise dünner, Spalt 32 gebildet,
damit die Rakelwange 30 die Rotation der Walze 12 nicht stört. Vorzugsweise liegt
das Spaltmaß, insbesondere am einlaufseitigen Ende des Spaltes 32, zwischen 0,5 und
10 mm. Wie außerdem Figur 3 erkennen lässt, vergrößert sich das Spaltmaß in Rotationsrichtung
der Walze 12 gemäß Pfeil R, indem sich der Abstand zwischen der Fläche 30b der Rakelwange
30 und der Mantelfläche 12a der Walze 12 vom einlaufseitigen Ende zum auslaufseitigen
Ende des Spaltes 32 erhöht. An dieser Stelle sei noch der guten Vollständigkeit halber
angemerkt, dass die Mantelfläche sämtlicher Walzen 10, 12, 14, denen eine Rakelwange
zur Reinigung zugeordnet ist, im wesentlichen glatt gestaltet ist, wobei in diesem
Zusammenhang unter "glatt" zu verstehen ist, dass die Mantelfläche zwar, wie zuvor
bereits erwähnt, als Eingriffsfläche für einen Eingriff mit dem Filtertowstreifen
8 wirkt und deshalb ggf. nicht nur im wesentlichen vollständig glatt, sondern auch
mit einer gewissen Rauigkeit gestaltet sein kann, nicht jedoch mit zusätzlichen Eingriffsmitteln
wie Zähnen, Spitzen oder Garnituren versehen ist. Unter "gewisse Rauigkeit" fällt
auch eine spiral- oder gewindeförmige bzw. -ähnliche Struktur, mit welcher die Mantelfläche
einer Walze einer Doppelwalzenanordnung versehen sein kann, wobei die Erhebungen der
Spiral- oder Gewindestruktur gewöhnlich einen spiralförmig umlaufenden, breiten und
flachen bzw. ebenen Streifen bilden, so dass auch eine derartige Struktur als "im
wesentlichen glatt" im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verstehen ist. Bei einer
solchen Doppelwalzenanordnung ist die andere Walze, welche gewöhnlich einen kleineren
Durchmesser hat, mit einer Gummischicht versehen, welche somit eine relativ glatte
Mantelfläche bildet.
[0031] Wie insbesondere Figur 3 ferner zeigt, ist im Körper der Rakelwange 30 ein Druckluftkanal
34 ausgebildet, der in einem Auslass 36 an der der Mantelfläche 12a der Walze 12 gegenüber
liegenden Fläche 30b der Rakelwange 30 endet. An den Druckluftkanal 34 ist eine in
den Figuren nicht dargestellte Druckluftquelle anschließbar, um Druckluft durch den
Druckluftkanal 34 zu blasen, welche aus dem Auslass 36 in Richtung auf die Mantelfläche
12a der Walze 12 austritt. Der Druckluftkanal 34 und der Auslass 36 sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel derart ausgebildet, dass die Druckluft entgegen der Rotationsrichtung
der Walze 12 gemäß Pfeil R und somit entgegen der Bewegungsrichtung der Mantelfläche
12a schräg geneigt auf die Mantelfläche 12a gerichtet wird. Mit Hilfe dieser Druckluft,
die auch als Sperrluft bezeichnet werden kann, lässt sich eine zusätzliche Abweiserwirkung
erzielen.
[0032] In Figur 4 ist eine Reckeinrichtung gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführung und
in Figur 5 eine ausschnittsweise, vergrößerte Einzelansicht eines Abschnittes der
Reckeinrichtung gemäß der zweiten bevorzugten Ausführung zur besseren Darstellung
einer in dieser Ausführung verwendeten Rakelwange 130 abgebildet. Gegenüber der ersten
bevorzugten Ausführung gemäß den Figuren 2 und 3 unterscheidet sich die zweite bevorzugte
Ausführung gemäß den Figuren 4 und 5 zum einen dadurch, dass die Rakelwange 130, in
Rotationsrichtung gemäß Pfeil R betrachtet, im letzten Quadranten gegenüber dem zuvor
anhand von Figur 2 definierten Eingriffsort X liegt und im dargestellten Ausführungsbeispiel
konkret einen Winkelabstand von etwa 315° gegenüber dem Eingriffsort X aufweist, und
zum anderen dadurch, dass die Rakelwange 130 nicht an ein Druckluftsystem, sondern
an ein Absaugsystem angeschlossen ist. Ähnlich wie der Druckluftkanal 34 in der Rakelwange
30 der ersten Ausführung ist in der Rakelwange 130 der zweiten Ausführung ein Absaugkanal
134 ausgebildet, der in einer Öffnung endet, welche die Saugöffnung 136 bildet. Anders
als der Auslass 36 in der Rakelwange 30 der ersten Ausführung liegt in der zweiten
Ausführung die Saugöffnung 136 nicht an der der Mantelfläche 12a der Walze 12 gegenüber
liegenden Fläche 130b, sondern, in Rotationsrichtung gemäß Pfeil R betrachtet, an
der Rückseite 130c.
[0033] Bei der zweiten Ausführung liegt die Rakelwange 130 zwar außerhalb des Bewegungsweges
des Filtertowstreifens 8 bzw. der Towführungsstrecke, jedoch benachbart zu dem Bewegungsweg
bzw. der Towführungsstrecke, so dass auch bei der zweiten Ausführung der Spalt 132
zwischen der Mantelfläche 12a der zugehörigen Walze 12 und der dieser gegenüber liegenden
Fläche 130b der Rakelwange 130 ebenfalls außerhalb des Filtertowstreifens 8 und somit
dessen Bewegungsweges bzw. der Towführungsstrecke liegt und folglich der Filtertowstreifen
8 auch nicht durch diesen Spalt 132 läuft, sondern der Spalt 132 vom Filtertowstreifen
8 frei bleibt - abgesehen von den vom Filtertowstreifen 8 abgelösten und noch an der
Mantelfläche 12a anhaftenden Resten, welche mit Hilfe der Abstreifkante 130a der Rakelwange
130 von der Mantelfläche 12a der Walze 12 zu entfernen sind. Somit ist die Saugöffnung
136 zum Filtertowstreifen 8 gerichtet, was zur Folge hat, dass lose Bestandteile aus
dem Filtertowstreifen 8 abgesaugt werden, bevor dieser den Eingriffsort X erreicht
und in Berührung mit der Mantelfläche 12a der Walze 12 gelangt. Wie die Figuren 4
und 5 ferner erkennen lassen, ist an den in der Rakelwange 130 integrierten Saugluftkanal
134 noch eine Saugluftleitung 138 angeschlossen, die zu einer nicht dargestellten
Saugluftpumpe führt.
[0034] Im übrigen gleicht die zweite Ausführung hinsichtlich Anordnung und Ausbildung der
Rakelwange 130 gegenüber der ersten Ausführung, so dass auf die diesbezügliche Beschreibung
der Figuren 2 und 3 verwiesen wird. So vergrößert sich auch bei der zweiten Ausführung
das Spaltmaß des Spaltes 132 in Rotationsrichtung der Walze 12 gemäß Pfeil R, indem
sich der Abstand zwischen der Fläche 130b der Rakelwange 130 und der Mantelfläche
12a der Walze 12 vom einlaufseitigen Ende an der Abstreifkante 130a zum auslaufseitigen
Ende des Spaltes 132 an der Rückseite 130c der Rakelwange 130 erhöht.
[0035] An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass selbstverständlich auch eine Kombination
der ersten und zweiten Ausführungen dergestalt denkbar ist, dass in einer und derselben
Rakelwange sowohl ein Druckluftkanal 34 als auch ein Saugluftkanal 134 integriert
sind.
[0036] Schließlich sei ferner noch angemerkt, dass die Rakelwangen in ihrer Relativanordnung
gegenüber der jeweils zugeordneten Walze und insbesondere in ihrem Abstand zu der
Walze verstellbar angeordnet sind, so dass die Anordnung der Rakelwangen insbesondere
bei einem Austausch der Walze gegen eine andere Walze mit einem anderen Durchmesser
entsprechend anpassbar ist.
1. Vorrichtung zum Transport von Filtertow zur Herstellung von Rauchartikeln, vorzugsweise
Filterzigaretten, mit mindestens einem bewegbar gelagerten Transportmittel (12), das
eine Eingriffsfläche (12a) aufweist, mit der das Filtertow (8) zeitweise in Eingriff
für einen Transport entlang eines Bewegungsweges bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass außerhalb des Bewegungsweges des Filtertow (8) mindestens eine Rakelwange (30; 130)
benachbart zur Eingriffsfläche (12a) des Transportmittels (12) angeordnet ist, um
an der Eingriffsfläche (12a) anhaftende Teile des Filtertows (8) von der Eingriffsfläche
(12a) zu entfernen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Rakelwange (30; 130) und der Eingriffsfläche (12a) des Transportmittels
(12) ein Spalt (32) gebildet ist, der zwischen Rakelwange (30) und Eingriffsfläche
(12a) des Transportmittels (12) in Bewegungsrichtung des Transportmittels (12) größer
wird.
3. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rakelwange (30) mindestens einen Druckluftkanal (34) mit einem auf die Eingriffsfläche
(12a) des Transportmittels (12) gerichteten Auslass (36) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Auslass (36) des Druckluftkanals (34) in einer der Eingriffsfläche (12a) des
Transportmittels (12) gegenüber liegenden Fläche (30b) der Rakelwange (30) liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4;
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftkanal (34) und sein Auslass (36) derart ausgebildet sind, dass die Druckluft
entgegen der Bewegungsrichtung (R) der Eingriffsfläche (12a) des Transportmittels
(12) schräg geneigt auf die Eingriffsfläche (12a) gerichtet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftkanal (34) und sein Auslass (36) derart ausgebildet sind, dass die Druckluft
etwa entgegen der Bewegungsrichtung (R) der Eingriffsfläche (12a) des Transportmittels
(12) gerichtet ist.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rakelwange (130) mindestens einen Saugluftkanal (134) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Saugluftkanal (134) eine Saugöffnung (136) aufweist, die etwa in Bewegungsrichtung
(R) des Transportmittels (12) weist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rakelwange (30; 130) benachbart zum Bewegungsweg des Filtertows (8) angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welcher das Transportmittel
eine drehbar gelagerte Walze (12) ist, deren Mantelfläche (12a) die Eingriffsfläche
bildet, welche mit dem Filtertow (8) nur an einem bestimmten Eingriffsort (X) zeitweilig
in Eingriff bringbar ist.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 und 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rakelwange (30; 130) in einem ersten Quadranten, der sich, in Rotationsrichtung
(R) der zugehörigen Walze (12) betrachtet, an den Eingriffsort (X) anschließt, oder
in einem vierten Quadraten liegt, der, in Rotationsrichtung (R) der zugehörigen Walze
(12) betrachtet, an dem Eingriffsort (X) endet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, bei welcher der Bewegungsweg des Filtertows
(8) gegenüber der Horizontalen geneigt nach unten, vorzugsweise etwa vertikal nach
unten, gerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rakelwange (30) unterhalb der Walze (12) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 12, bei welcher die Transportmittel
ein Walzenpaar (12) bilden.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, mit mindestens zwei
entlang des Bewegungsweges des Filtertows (8) hintereinander liegenden Transportmitteln
(12, 14),
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Teil einer Reckvorrichtung zum Spannen des Filtertows (8) zwischen
den mindestens zwei Transportmitteln (12, 14) ist.
15. Vorrichtung zur Aufbereitung von Filtertow, zur Herstellung von Rauchartikeln, vorzugsweise
Filterzigaretten, mit mindestens einer Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche.