[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gymnastikgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein gattungsgemäßes Gymnastikgerät ist bekannt und umfasst einen starren Stab, welcher
zum manuellen Halten durch einen Benutzer mindestens zwei Griffbereiche aufweist.
Außerdem sind mindestens zwei elastische Seile vorhanden, die an Endbereichen des
Stabs angebracht sind.
[0003] Solche Gymnastikgeräte ermöglichen dem Benutzer, zahlreiche Übungen, wie sie zur
Krankengymnastik oder im Fitness-Studio durchgeführt werden, auszuführen. Solche Übungen
stärken Ausdauer, Kraft, Koordinationsfähigkeit und erhöhen die Fitness eines Benutzers.
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gymnastikgerät bereitzustellen, mit dem unterschiedliche
Übungen ausgeführt werden können. Weiterhin soll das Gerät je nach Benutzer Gymnastikübungen
mit unterschiedlichem Kraftaufwand ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch das Gymnastikgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche und werden außerdem in der Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang
mit der Figur, erläutert.
[0007] Das Gymnastikgerät der oben genannten Art ist erfindungsgemäß dadurch weitergebildet,
dass zum lösbaren Befestigen der Seile an den Endbereichen des Stabs Befestigungsmittel
vorhanden sind, dass die Befestigungsmittel eingerichtet sind zum manuellen Lösen
und Anbringen der Seile durch einen Benutzer, so dass für unterschiedliche Gymnastikübungen
Seile mit einer ersten Elastizität durch Seile mit einer von der ersten Elastizität
verschiedenen zweiten Elastizität von einem Benutzer des Gymnastikgerätes austauschbar
sind.
[0008] Diese Weiterbildung basiert auf der Erkenntnis, dass es zweckmäßig ist, für unterschiedliche
Übungen Seile mit unterschiedlichen Elastizitäten einzusetzen. Dadurch wird ein Gymnastikgerät
bereitgestellt, das beispielsweise durch einen schnellen Umbau in ein passendes Gymnastikgerät
für einen anderen Benutzer mit unterschiedlicher Körperstärke umgewandelt werden kann.
[0009] Als ein wesentlicher Vorteil der Erfindung kann angesehen werden, dass ein Gymnastikgerät
der oben genannten Art bereitgestellt wird, das für unterschiedlich kräftige Benutzer
Trainingsmöglichkeiten mit entsprechendem Kraftaufwand ermöglicht.
[0010] Als weiterer Vorteil der Erfindung kann erachtet werden, dass das Gymnastikgerät
im Vergleich zum Stand der Technik einfacher bedienbar ist.
[0011] Bei den elastischen Seilen kann es sich insbesondere um Gummiseile oder -bänder handeln.
Wesentlich sind hierbei die elastischen Eigenschaften des Materials. Die Seile wirken
demgemäß in der Art von Expandern. Grundsätzlich können hierfür bekannte elastische
Materialien und Halbzeuge verwendet werden.
[0012] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann das Gymnastikgerät
in mindestens zwei Teile zerlegt werden. Dadurch kann das Gymnastikgerät von einem
Benutzer einfach transportiert und verstaut werden.
[0013] Dies kann im Fall, dass das Gymnastikgerät in zwei oder mehr Teile zerlegt werden
kann, mit Hilfe einer Schraubverbindung, einer einrastenden Steckverbindung und/oder
einer Bajonettverbindung erzielt werden. Diese drei Varianten erlauben eine schnelle
Zerlegung bzw. einen schnellen Zusammenbau des Gymnastikgeräts und sind darüber hinaus
kostengünstig in der Herstellung.
[0014] Bei einer weiteren bevorzugten Variante ist der Stab des Gymnastikgeräts aus einem
Aluminiumrohr und/oder einem Kunststoff, insbesondere einem Glasfaserkomposit, gefertigt.
Hierbei ist vorteilhaft, dass ein solcher Stab leicht, robust und außerdem billig
herzustellen ist.
[0015] Bei manchen Gymnastikübungen erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn die
Endbereiche des Stabs gegenüber den Griffbereichen drehbar sind. Dabei kann in einer
Variante eine solche Drehung nur in einem begrenzten Winkelbereich stattfinden. In
einer weiteren Variante kann eine komplette Umdrehung von 360° um die Achse des Stabs
ausgeführt werden. Dadurch wird die Anzahl der durchführbaren Übungen erweitert und
der Anwendungsbereich des Gymnastikgeräts vergrößert.
[0016] Zum besseren Greifen des Gymnastikgeräts weisen die Griffbereiche des Stabs in einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Gummiumhüllung auf. Hierbei können
auch andere Materialien, wie zum Beispiel Kunststoffe, Kork oder auch geriffeltes
Metall, verwendet werden. Hierbei ist es auch möglich, dass die Griffbereiche eine
Form aufweisen, die ein einfaches manuelles Halten des Stabes erleichtern.
[0017] Bei einer weiteren bevorzugten Variante der Erfindung ist mindestens eines der Befestigungsmittel,
mit denen die Seile an den Endbereichen des Stabs befestigt werden, ein Karabinerhaken.
Dies ermöglicht ein schnelles Lösen und Wiederbefestigen des jeweiligen Seils an dem
jeweiligen Endbereich des Stabs. Insbesondere wenn Seile unterschiedlicherer Elastizität
häufig gewechselt werden, sind Karabinerhaken vorteilhaft. Beispielsweise wird ein
am Seil angebrachter Karabinerhaken an einer an dem Stab des Gymnastikgeräts befestigten
Öse befestigt.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die Seile an dem Stab so angebracht,
dass sie um denselben, also um die Achse des Stabs, drehbar sind. Dies ermöglicht
Gymnastikübungen, bei denen die Seile um die Stabachse gedreht werden, ohne dass die
Seile sich um den Stab wickeln, was zu unerwünschten Rotationskräften auf die Stange
führen würde. Wenn die Seile drehbar angebracht sind, können zum Beispiel Übungen
ausgeführt werden, bei denen zwei Schlaufen von den Füßen des Benutzers gehalten werden
und die Stange mit beiden Händen frei bewegt wird. Hierbei können die Seile um den
Stab in einem bestimmten Winkelbereich oder auch um volle 360° gedreht werden.
[0019] Bei einer weiteren bevorzugten Variante sind bei dem Gymnastikgerät Paare von Seilen
mit unterschiedlichen Längen und/oder unterschiedlichen Stärken vorhanden. Dies ermöglicht
es, dass ein einzelner Benutzer unterschiedliche Übungen durchführen kann oder aber,
dass Benutzer mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen dieselbe Übung ausüben
können.
[0020] Eine weitere Ausführungsform sieht für jedes Seil mindestens eine Schlaufe, besonders
bevorzugt mehrere, insbesondere zwei Schlaufen vor. Das Gymnastikgerät kann sowohl
mit als auch ohne Schlaufen sehr vorteilhaft eingesetzt werden. Bei der Benutzung
ohne Schlaufen kann das lose Seilende des Geräts in Wohnungen z.B. an Tür- oder Fenstergriffen
durch Verknoten befestigt werden, um in dieser Weise Übungen durchzuführen. Falls
Schlaufen verwendet werden, bieten sich insbesondere Übungen an, bei denen die Schlaufen
von Händen oder Füßen gehalten werden. Das Vorhandensein von mindestens zwei Schlaufen
pro Seil kann sich bei gewissen Gymnastikübungen als vorteilhaft erweisen.
[0021] Beispielsweise kann zusätzlich oder alternativ an einem Endbereich oder auch an beiden
Endbereichen des Stabs jeweils noch eine Schlaufe angebracht sein.
[0022] Eine weitere bevorzugte Variante weist an dem vom Stab abgewandten Ende weitere Befestigungsmittel,
insbesondere in Form eines weiteren Karabinerhakens auf. Durch Verbinden dieses Karabinerhakens
mit dem direkt am Stab angebrachten Befestigungsmittel oder mit dem Seil, an dem der
Karabinerhaken selbst befestigt ist, kann somit eine Seilschlaufe gebildet werden.
Ein Anwender kann diese Schlaufe z.B. an einem Türgriff befestigen und auf diese Weise
Übungen durchführen. Darüber hinaus können auch separate, gegebenenfalls unterschiedliche
Schlaufen oder andere Komponenten mit Hilfe der weiteren Befestigungsmittel an den
Seilenden angebracht werden.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform sollen die Schlaufen am jeweiligen Seil um die
Seilachse drehbar angebracht sein. Dies ermöglicht Übungen, bei denen zum Beispiel
ein Arm des Benutzers kreisförmige Bewegungen macht, ohne dass sich das jeweilige
Seil verdreht. Ein Verdrehen würde nach einer gewissen Zeit dazu führen, dass die
Gymnastikübung nicht mehr ausführbar ist und das Seil erst wieder entwunden werden
muss.
[0024] Bei einer Variante, die noch weitere Übungen gestattet, sind auch die Schlaufen aus
einem elastischen Material gebildet.
[0025] Vorteilhaft ist weiterhin, wenn die Schlaufen am jeweiligen Seil manuell lösbar befestigt
sind. Dadurch können verschiedene Typen von Schlaufen am jeweiligen Seil befestigt
werden. Hierbei können unterschiedliche Schlaufengrößen für unterschiedliche Benutzer
verwendet werden. Schlaufen mit Haltegriffen für Hände sind eine weitere Möglichkeit.
Weiterhin können die Schlaufen auch an anderen Gymnastikgeräten, wie zum Beispiel
einer Sprossenwand, befestigt werden, was weitere Arten von Übungen ermöglicht.
[0026] Bei einer besonders bevorzugten Variante sind die Schlaufen als ringförmige Bänder
ausgeführt.
[0027] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden nachstehend mit Bezug
auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Hierin zeigt:
Fig. 1: ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gymnastikgeräts.
[0028] Figur 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gymnastikgeräts
10 mit einem starren Stab 20 und zwei elastischen Seilen 30. Darüber hinaus ist noch
ein nicht mit dem starren Stab verbundenes Seil 30 inklusive Schlaufe 50 abgebildet,
um zu verdeutlichen, dass verschiedene Seile 30 mit Schlaufen 50 an dem starren Stab
20 befestigt werden können.
[0029] Der starre Stab 20 ist mit Hilfe einer Schraubverbindung 28 in einen linken Teil
21 und einen rechten Teil 22 zerlegbar. Symmetrisch zur Mitte befinden sich zwei Griffbereiche
24, an denen der starre Stab 20 vom Benutzer gehalten werden kann.
[0030] In der hier vorliegenden Ausführungsform sind zwei Endbereiche 26 vorhanden, welche
gegenüber den Griffbereichen 24 nicht drehbar sind. Jeder Endbereich 26 verfügt über
einen Steg 29, so dass ein Gurt 46 um den Endbereich 26 des Stabes 20 so gelegt werden
kann, dass der Gurt 46 unter dem Steg 29 verläuft. Hierbei wird der Gurt 46 so um
einen Endbereich 26 gelegt, dass die beiden Enden des Gurtes 46 nach einem Umlauf
um den Endbereich 26 miteinander verbunden werden. Die beiden Enden können auch so
miteinander verbunden werden, dass sich an der Verbindungsstelle ein flaches Band
bildet. Auf diese Weise ist der Gurt 46 fast vollständig, also fast 360° um den Stab
20 drehbar. Die Drehung ist lediglich durch den Steg 29 eingeschränkt.
[0031] Am äußersten Ende des flachen Bandes ist eine Öse 42 befestigt. Nachdem der Gurt
46 und die Öse 42 miteinander fest verbunden sind, kann ein Karabinerhaken 44 an der
Öse 42 befestigt werden. Der Karabinerhaken 44 kann als oberes Ende eines Seils 30
angesehen werden. An dessen unterem Ende ist eine Schlaufe 50 in Form eines ringförmigen
Bands 52 angebracht. Beide Teile 21, 22 des starren Stabs 20 sind mit demselben Befestigungsmittel
40 mit dem jeweiligen Seil 30 verbunden.
[0032] Zur Verdeutlichung, dass die Seile 30 ausgetauscht werden können, ist ein weiteres
Seil 32 mit Schlaufe 50 und Karabinerhaken 44 in der Figur 1 unten dargestellt.
[0033] Mit der vorliegenden Erfindung wird ein neuartiges Gymnastikgerät bereitgestellt,
mit welchem eine Vielzahl von Übungen durchgeführt werden kann und welches auch einfach
transportiert und verstaut werden kann.
1. Gymnastikgerät
mit einem starren Stab (20), welcher zum manuellen Halten durch einen Benutzer mindestens
zwei Griffbereiche (24) aufweist, und
mit mindestens zwei elastischen Seilen (30), die an Endbereichen (26) des Stabs (20)
angebracht sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum lösbaren Befestigen der Seile (30) an den Endbereichen (26) des Stabs (20) Befestigungsmittel
(40) vorhanden sind,
dass die Befestigungsmittel (40) eingerichtet sind zum manuellen Lösen und Anbringen der
Seile (30) durch einen Benutzer, so
dass für unterschiedliche Gymnastikübungen Seile (30) mit einer ersten Elastizität durch
Seile (32) mit einer von der ersten Elastizität verschiedenen zweiten Elastizität
von einem Benutzer des Gymnastikgerätes (10) austauschbar sind.
2. Gymnastikgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stab (20) zum Transport des Gymnastikgeräts (10) in mindestens zwei Teile (21,
22) zerlegbar ist.
3. Gymnastikgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stab (20) mit Hilfe einer Schraubverbindung (28), einer Bajonettverbindung und/oder
einer einrastenden Steckverbindung in mindestens zwei Teile (21, 22) zerlegbar ist.
4. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stab (20) aus einem Aluminiumrohr und/oder aus Kunststoff, insbesondere aus einem
Glasfaserkomposit, gefertigt ist.
5. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Endbereiche (26) gegenüber den Griffbereichen (24) des Stabs (20) mindestens
in einem Winkelbereich drehbar sind.
6. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Griffbereiche (24) des Stabs (20) eine Gummiumhüllung aufweisen.
7. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Befestigungsmittel (40) ein Karabinerhaken (44) ist.
8. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Befestigungsmittel ein Karabinerhaken (44) mit einer an dem Stab (20)
befestigten Öse (42) ist.
9. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seile (30) an dem Stab (20) mindestens in einem Winkelbereich um denselben drehbar
angebracht sind.
10. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass Paare von Seilen (30) mit unterschiedlichen Längen und/oder unterschiedlichen Stärken
vorhanden sind.
11. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass an jedem Seil (30) mindestens eine Schlaufe (50), insbesondere zwei Schlaufen (50),
insbesondere aus einem elastischen Material, vorhanden sind.
12. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Seil an dem vom Stab (20) abgewandten Ende weitere Befestigungsmittel aufweist.
13. Gymnastikgerät nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weiteren Befestigungsmittel einen Karabinerhaken aufweisen.
14. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlaufen (50) am jeweiligen Seil (30) um die Seilachse drehbar angebracht sind.
15. Gymnastikgerät nach Anspruch 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlaufen (50) am jeweiligen Seil (30) manuell lösbar befestigt sind.
16. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlaufen (50) als ringförmige Bänder (52) ausgeführt sind.