[0001] Die Erfindung betrifft eine Walze zum Aufnehmen und/oder Übertragen von Leim in Vorrichtungen
der Tabak verarbeitenden Industrie, umfassend einen im Wesentlichen zylindrischen
Grundkörper, der als Hohlkörper ausgebildet ist, wobei dem Grundkörper auf den einander
gegenüber liegenden Stirnseiten jeweils ein Flanschelement zugeordnet ist, und die
einander gegenüber liegenden Flanschelemente durch ein Verbindungselement miteinander
in Verbindung stehen und mit dem Grundkörper durch Kleben verbunden sind.
[0002] Solche Walzen kommen in der Tabak verarbeitenden Industrie zum Aufnehmen von Leim
aus Leimvorräten und/oder zum Übertragen von Leim von einer ersten Walze an eine zweite
Walze oder von einer Walze z.B. auf Belagpapier oder dergleichen zum Einsatz. Um ein
optimales Leimbild zu erzielen, müssen die Walzen regelmäßig, üblicherweise sogar
täglich, gereinigt werden. Des Weiteren müssen die Walzen bei geringem Gewicht eine
hohe Stabilität aufweisen und über eine lange Gebrauchsdauer hohen Druckbelastungen
standhalten.
[0003] Es sind Walzen aus Stahl, Keramik und Kombinationen aus Stahl und Keramik bekannt.
Die Walzen sind aus einem Vollmaterial hergestellt oder als Fügeteil ausgebildet.
Bei der Ausbildung als Fügeteil sind die einzelnen Teile üblicherweise durch Löten/Hartlöten
oder durch Kleben miteinander verbunden. Als Verbindungselement zwischen den Flanschelementen
dient eine durchgehende Welle, die massiv oder abgesetzt ausgebildet ist. Eine solche
Walze weist jedoch den Nachteil auf, dass das Handling der Walze insbesondere beim
regelmäßigen Austausch für den Reinigungsprozess aufgrund des hohen Gewichts schwierig
ist. Des Weiteren weist eine solche Walze nur eine unzureichende Festigkeit und Druckstabilität
über eine längere Gebrauchsdauer auf.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine kostengünstige und leicht
handhabbare Walze zu schaffen, die eine hohe Festigkeit und Druckstabilität über eine
lange Gebrauchsdauer gewährleistet.
[0005] Es ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine derartige Walze zur Verfügung
zu stellen, die aus mehreren Komponenten modular aufgebaut ist und so infolge der
technischen Eignung der Walze, deren einzelnen Komponenten im Hinblick auf Abmessungen
und Materialien/Werkstoffe oder Materialkombinationen sowie auf die Ausgestaltung
der Walzenoberfläche dem entsprechenden Anforderungsprofil jeweils gezielt anpassen
zu können, die Erzeugung verschiedenartiger Beschichtungen ermöglicht, die etwa hinsichtlich
ihres Auftragungsbildes unterschiedlich sind.
[0006] Die Aufgaben werden durch eine Walze der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
die Flanschelemente durch einen Zuganker als Verbindungselement gegeneinander verspannt
sind. Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung wird auf überraschend einfache und wirksame
Weise eine Gewichtsreduzierung gepaart mit einer verbesserten Festigkeit und Druckstabilität
erreicht. Durch die Ausbildung des Verbindungselementes als Zuganker kann auf durchgehende
Gewinde oder dergleichen verzichtet werden, wodurch eine gasdichte und flüssigkeitsdichte
Einheit erreicht wird. Die Kombination von Verklebung der Flanschelemente mit dem
Grundkörper einerseits und dem Verspannen der Flanschelemente gegeneinander andererseits
ermöglicht zum einen einen vereinfachten Fügevorgang und gewährleistet zum anderen
eine höhere Stabilität.
[0007] Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Zuganker vollständig
in dem durch die Flanschelemente und den Grundkörper gebildeten Hohlraum angeordnet
ist. Durch die innen liegende Anordnung des Verbindungselementes ist dieser vor korrosiver
Belastung insbesondere beim Reinigungsprozess geschützt. Des Weiteren ist der Fertigungs-
bzw.
[0008] Herstellungsaufwand reduziert, da auf ein Verschließen und Abdichten von durchgehenden
Gewinden, Schraubensenken oder dergleichen verzichtet werden kann. Auch kann die Formgebung
der Flanschelemente nahezu beliebig ausgewählt werden, wodurch eine höhere Variabilität
erreicht wird.
[0009] In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung weist jedes Flanschelement einen
zylindrischen Abschnitt und einen tellerartigen Abschnitt auf, derart, dass der zylindrische
Abschnitt in den Grundkörper hineinragt und der tellerartige Abschnitt stirnseitig
an dem Grundkörper anliegt. Durch das um den Grundkörper quasi umgreifende Flanschelement
wird ein wirksamer Kantenschutz für den Hohlkörper geschaffen. Dadurch ist die Handlingssicherheit
z.B. beim Herunterfallen der Walzen verbessert.
[0010] Vorteilhafterweise weist jedes Flanschelement in Bezug auf den Grundkörper zwei Pass-
und/oder Zentrierflächen auf. Damit wird neben einer hohen Dichtigkeit auch eine stabile
und gasdichte Montage erreicht.
[0011] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass im Bereich
der radialen Pass- und/oder Zentrierfläche eine ringförmige Ausnehmung zwischen der
inneren Mantelfläche des Grundkörpers und der äußeren Mantelfläche des zylindrischen
Abschnitts des Flanschelementes gebildet ist. Diese als Klebetasche ausgebildete Ausnehmung
gewährleistet eine sichere Verklebung durch eine gleichmäßige Füllung mit Kleber.
[0012] Vorzugsweise ist der Zuganker als Dehnschraube ausgebildet. Mittels der Dehnschraube
können die Flanschelemente mit einem definierten Drehmoment gegeneinander verschraubt
werden, was zum einen eine große Wiederholgenauigkeit für den Klebeprozess sicherstellt.
Zum anderen wird der Hohlkörper mit einer Druckspannung beaufschlagt, wodurch ein
hoher Widerstand des Hohlkörpers gegen Verformung oder dergleichen gebildet wird.
[0013] Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Walze kann bei einer geeigneten Wahl der für
die Komponenten der Walze eingesetzten Werkstoffe sowie einer entsprechenden Dimensionierung
des Hohlkörpers gegenüber herkömmlichen Vollstahlwalzen eine Verringerung der Masse
der Walze von mehr als 15 % erzielt werden und somit Walzen mit einem Verhältnis von
Masse zu Volumen (Masse-Volumen-Verhältnis) von weniger als 6 kg/dm
3 herstellen. Bei weiterer spezifischer Optimierung lassen sich Walzen mit einem Masse-Volumen-Verhältnis
von weniger als 5 kg/dm
3 realisieren, in Einzelfällen sogar von weniger als 4 kg/dm
3.
[0014] Weitere zweckmäßige und/oder vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen
werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Walze,
- Fig. 2
- ein Schnitt durch die Walze gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Walze, und
- Fig. 4
- ein Schnitt durch die Walze gemäß Figur 3.
[0015] Die in den Figuren dargestellte Walze dient zum Aufnehmen und/oder Übertragen von
Leim in einer Vorrichtung zur Herstellung von Zigaretten oder dergleichen.
[0016] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Walze 10 umfasst einen zylindrischen Grundkörper
11, der als Hohlkörper ausgebildet ist. Die zylindrische und röhrenförmige Ausbildung
ist bevorzugt. Es ist jedoch grundsätzlich auch möglich, dass der Querschnitt des
Grundkörpers 11 eine von der Zylinderform abweichende Form aufweist. Dem Grundkörper
11 ist auf beiden einander gegenüber liegenden Stirnseiten 12, 13 jeweils ein Flanschelement
14, 15 zugeordnet. Jedes Flanschelement 14, 15 ist vorzugsweise einstückig ausgebildet.
Die einander gegenüber liegenden Flanschelemente 14, 15, die zusammen mit dem Grundkörper
11 einen Hohlraum 16 bilden, sind durch ein Verbindungselement 17 miteinander verbunden.
Die Verbindung zwischen den Flanschelementen 14, 15 und dem Grundkörper 11 erfolgt
durch Kleben. In montiertem Zustand ist die Walze 10 eine gasdichte und unlösbare
Einheit.
[0017] Das Verbindungselement 17 ist als Zuganker 18 ausgebildet. Mit anderen Worten sind
die Flanschelemente 14, 15 durch den Zuganker 18 gegeneinander verspannt. Dadurch
steht der Grundkörper 11 unter einer Druckspannung, wodurch die Belastbarkeit des
Grundkörpers 11 und damit auch der Walze 10 gegenüber Zugspannungen erhöht ist. Als
Zuganker 18 ist insbesondere eine Dehnschraube oder dergleichen geeignet. Andere Ausbildungen
sind jedoch selbstverständlich möglich. Der Zuganker 18 ist innerhalb des Hohlraums
16 angeordnet. Anders ausgedrückt ist der Zuganker 18 gegenüber der Umgebung der Walze
10 vollständig abgeschirmt. Der Zuganker 18 ist vorzugsweise mittels einer Schraubverbindung
mit den Flanschelementen 14, 15 verbunden, so dass beide Flanschelemente 14, 15 von
außen montierbar sind.
[0018] Jedes Flanschelement 14, 15 weist einen zylindrischen Abschnitt 19 bzw. 20 und einen
tellerartigen Abschnitt 21 bzw. 22 auf. Der tellerartige Abschnitt 21, 22 liegt stirnseitig
am Grundkörper 11 an und deckt diesen quasi deckelartig ab. Der zylindrische Abschnitt
19, 20 ragt in den Grundkörper 11 hinein. Damit ist eine erste Anlagefläche zwischen
den tellerartigen Abschnitten 21, 22 der Flanschelemente 14, 15 einerseits und dem
Grundkörper 11 andererseits sowie eine zweite Anlagefläche zwischen dem zylindrischen
Abschnitt 19, 20 der Flanschelemente 14, 15 einerseits und dem Grundkörper 11 andererseits
geschaffen. Genauer liegt die äußere Mantelfläche des zylindrischen Abschnitts 19,
20 mindestens teilweise an der inneren Mantelfläche des Grundkörpers 11 an. Jedes
Flanschelement 14, 15 weist somit in Bezug auf den Grundkörper 11 zwei Pass- und/oder
Zentrierflächen 23, 24 bzw. 25, 26 auf. Genauer weist jedes Flanschelement 14, 15
eine axiale Pass- und/oder Zentrierfläche 23, 25 und eine radiale Pass- und/oder Zentrierfläche
24, 26 auf. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass die Außendurchmesser der tellerartigen
Abschnitte 21, 22 mindestens im Übergangsbereich zum Grundkörper 11 dem Außendurchmesser
des Grundkörpers 11 zur Bildung einer gemeinsamen, glatten Mantelfläche entsprechen,
wodurch eine weitere Pass- und/oder Zentrierfläche gebildet ist. Die letztgenannte
Pass- und/oder Zentrierfläche gewährleistet zusammen mit den stirnseitigen planen
Pass- und/oder Zentrierflächen eine eindeutige Positionierung.
[0019] Die Pass- und/oder Zentrierflächen sind vorzugsweise als Klebe- und/oder Dichtflächen
ausgebildet. Im Bereich der Klebe- und Dichtflächen liegen die Flanschelemente 14,
15 am Grundkörper 11 an. Im Bereich der radialen Klebe- und/oder Dichtfläche ist jeweils
eine ringförmige Ausnehmung 27 zwischen der inneren Mantelfläche des Grundkörpers
11 und der äußeren Mantelfläche des zylindrischen Abschnitts 19, 20 des Flanschelementes
14, 15 gebildet. Diese Klebetasche oder dieser Klebespalt ist als Reservoir für den
Klebstoff ausgebildet und eingerichtet. Diese Ausnehmung 27 öffnet sich unter Bildung
einer Fase 38 zum freien Ende des Grundkörpers 11 hin, also in Richtung der Stirnseiten
12, 13. Mit anderen Worten weitet sich die innere Mantelfläche des Grundkörpers 11
zu den freien Enden hin umlaufend geringfügig auf.
[0020] Beide Flanschelemente 14, 15 weisen einen wellenartigen Vorsprung 28, 29 auf, der
zu Lagerungs- und/oder Antriebszwecken dient. Mindestens eines der Flanschelemente
15 ist zum Adaptieren eines nicht dargestellten Kupplungsflansches oder dergleichen
ausgebildet und eingerichtet. Dazu sind im Bereich des wellenartigen Vorsprungs 29
mehrere Öffnungen ausgebildet. Bevorzugt weist der Vorsprung 29 in axialer Richtung
zwei Öffnungen bzw. Bohrungen 39, 40 zur Aufnahme von Zentrierbolzen oder dergleichen
und zwei Öffnungen bzw. Bohrungen 30, 31 zur Aufnahme von Befestigungselementen oder
dergleichen für den Kupplungsflansch auf. Die Anzahl der Öffnungen kann jedoch variieren.
Sämtliche Öffnungen sind auf einem gemeinsamen Teilkreis angeordnet. Genauer liegen
die Mittelpunkte sämtlicher Öffnungen auf demselben Teilkreis, wodurch eine Anordnung
geschaffen ist, die eine Zuordnung nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip mit einem korrespondieren
ausgebildeten Kupplungsflansch gewährleistet.
[0021] Optional kann des Weiteren eine Öffnung bzw. Bohrung 32 zur Herstellung einer Verbindung
des Innenraums des Grundkörpers 11 bzw. des Hohlraums 16 der Walze 10 mit der Umgebung
vorgesehen sein. Bevorzugt ist die Bohrung 32 im Bereich des wellenartigen Vorsprungs
29 des Flanschelementes 15 ausgebildet. Die Bohrung 32 oder andere Entlüftungsöffnungen
können jedoch auch an anderen Positionen ausgebildet sein. Diese Öffnung bzw. Bohrung
32 ist in montiertem Zustand mittels eines Stopfens, einer Schraube oder dergleichen
verschlossen und zusätzlich verklebt, so dass die Einheit insgesamt wiederum gasdicht
verschlossen ist.
[0022] Der Grundkörper 11 kann wahlweise aus Stahl, Hartmetall, Aluminium, faserverstärktem
Kunststoff, insbesondere kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK), oder Keramik
hergestellt sein. Besonders bevorzugt ist ein korrosionsbeständiger Vergütungsstahl,
ein pulvermetallurgisch hergestellter Stahl oder technische Keramiken, wie z.B. Zirkonoxid.
Andere geeignete Werkstoffe oder Kombinationen davon sind aber ebenfalls einsetzbar,
beispielsweise solche in Form einer mehrschaligen Ausbildung des Grundkörpers. Entsprechendes
gilt für die Flanschelemente 14, 15, die vorzugsweise aus korrosionsbeständigem Stahl
oder pulvermetallurgisch hergestelltem Stahl hergestellt sind, wobei grundsätzlich
anstelle dessen oder zusätzlich zu diesen auch andere Werkstoffe wie Aluminium oder
faserverstärkter Kunststoff wie insbesondere kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff
(CFK) eingesetzt werden können. Das Verbindungselement 17 ist bevorzugt aus einem
vergüteten, korrosionsbeständigen Stahl hergestellt, wobei auch für die Herstellung
des Verbindungselementes 17 andere geeignete Materialien verwendbar sind.
[0023] Die Ausführungsform gemäß der Figuren 3 und 4 ist im Wesentlichen vergleichbar zu
der bereits beschriebenen Ausführungsform ausgebildet und eingerichtet, so dass für
entsprechende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet werden und zur Vermeidung von
Wiederholungen auf die entsprechenden Beschreibungsabschnitte verwiesen wird. Die
Bohrung 32 zur Entlüftung des Innenraums bzw. Hohlraums 16 ist bei dieser Ausführungsform
in dem zylindrischen Abschnitt 19 des Flanschelementes 14 in axialer Richtung ausgebildet.
Ein weiterer Unterschied zu der bereits weiter oben beschriebenen Ausführungsform
besteht darin, dass die Flanschelemente 14, 15 eine zentrische Öffnung 33, 34 aufweisen.
In montiertem Zustand sind die Öffnungen 33, 34 allerdings durch das Verbindungselement
17 bzw. den Zuganker 18 verschlossen. Der Zuganker 18 ist gegenüber den Flanschelementen
14, 15 zusätzlich zu einer Schraubverbindung noch verklebt, so dass wiederum eine
gasdichte Einheit gebildet ist. Die Ausnehmungen 27 als Klebetaschen sind in der gezeigten
Ausführungsform nicht vorhanden, können jedoch in einer Abwandlung der in Fig. 4 dargestellten
Ausführungsform selbstverständlich ebenfalls vorgesehen sein, beispielsweise in einer
Ausbildung und Anordnung entsprechend der in Fig. 2 dargestellten.
[0024] Die Montage der erfindungsgemäßen Walze 10 gemäß der Figuren 1 und 2 wird im Folgenden
beschrieben:
[0025] Die einzelnen Teile, also insbesondere der Grundkörper 11, die Flanschelemente 14,
15 sowie der Zuganker 18 werden üblicherweise einschließlich gewünschter oder notwendiger
Wärmebehandlung vorgefertigt. Die Lagerflansche 14, 15 und der Zuganker 18 sind dabei
als so genannte Gleichteile sowohl für die Montage mit einem Grundkörper 11 aus Stahl
oder einem anderen zweckdienlichen Werkstoff geeignet.
[0026] Zunächst wird der Zuganker 18 in eines der Flanschelemente 14 oder 15 geschraubt.
Anschließend werden das mit dem Zuganker 18 versehene Flanschelement 14 oder 15 sowie
der Grundkörper 11 mit Klebstoff benetzt und unter Drehen bzw. schraubender Bewegung
zusammen gefügt. Innenseitig werden Flanschelement 14 oder 15 und Grundkörper 1 1
durch den zylindrischen Abschnitt 19 bzw. 20 geführt. Die Außenführung kann z.B. durch
ein Prisma sicher gestellt werden. Durch die Führung wird vermieden, dass der Klebstoff
durch nichtzentrisches Fügen einseitig weg geschoben wird. Die drehende Bewegung wirkt
sich positiv auf die Klebstoffverteilung aus. Innerhalb der Ausnehmung 27 bzw. Der
Klebetasche befindet sich ein Klebstoffreservoir. Aus diesem Reservoir wird der Klebstoff,
verstärkt durch die an der inneren Mantelfläche des Grundkörpers 11 ausgebildete Fase
38, in die Klebefuge, also insbesondere in die axiale Klebefläche gezogen.
[0027] Nach dem Fügen des ersten Flanschelementes 14 oder 15 mit dem Grundkörper 11 werden
der Grundkörper 11 und das zweite Flanschelement 15 oder 14 in gleicher Weise mit
Klebstoff benetzt und die Walze 10 wird mit dem zweiten Flanschelement 15 oder 14
geschlossen, indem die korrespondierenden Gewinde des Flanschelementes 15 oder 14
einerseits und des Zugankers 18 andererseits gegeneinander verschraubt werden. Auch
hier sorgt der zylindrische Abschnitt 20 bzw. 19 für die Innenführung. Die Außenführung
kann wiederum durch ein Prisma oder dergleichen erfolgen. Die Flanschelemente 14,
15 werden somit einerseits mit dem Grundkörper 11 verklebt und andererseits gegeneinander
verspannt, wobei die Verschraubung der Flanschelemente 14, 15 gegeneinander mit einem
definierten Drehmoment erfolgt. Durch die Kombination von Kleben und Verschrauben
wird eine große Wiederholgenauigkeit des Klebeprozesses gewährleistet. Überschüssiger
Klebstoff wird durch das Drehmoment zuverlässig heraus gepresst.
[0028] Für den Fall, dass eine Bohrung 32 zur Entlüftung vorgesehen ist, wird diese nach
Fertigstellung der Montage bzw. einer möglicherweise notwendigen thermischen Aushärtung
des Klebstoffes verschlossen und mit einem Klebstoff gedichtet. Nach dem Fügen ist
allenfalls noch ein Fertigschleifen zur Erzielung einer glatten Oberfläche sowie das
Aufbringen des Leimbildes erforderlich.
[0029] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung und die beschriebene Montage ist der Grundkörper
11 das tragende Element, so dass die auftretenden Kräfte über den Grundkörper 11 abgeleitet
werden, wodurch die Klebeflächen von Spannungen oder dergleichen frei gehalten werden.
1. Walze (10) zum Aufnehmen und/oder Übertragen von Leim in Vorrichtungen der Tabak verarbeitenden
Industrie, umfassend einen im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper (11), der als
Hohlkörper ausgebildet ist, wobei dem Grundkörper (11) auf den einander gegenüber
liegenden Stirnseiten (12, 13) jeweils ein Flanschelement (14, 15) zugeordnet ist,
und die einander gegenüber liegenden Flanschelemente (14, 15) durch ein Verbindungselement
(17) miteinander in Verbindung stehen und mit dem Grundkörper (11) durch Kleben verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet , dass die Flanschelemente (14, 15) durch einen Zuganker (18) als Verbindungselement (17)
gegeneinander verspannt sind.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuganker (18) vollständig in dem durch die Flanschelemente (14, 15) und den Grundkörper
(11) gebildeten Hohlraum (16) angeordnet ist.
3. Walze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Flanschelement (14, 15) einen zylindrischen Abschnitt (19, 20) und einen tellerartigen
Abschnitt (21, 22) aufweist, derart, dass der zylindrische Abschnitt (19, 20) in den
Grundkörper (11) hineinragt und der tellerartige Abschnitt (21, 22) stirnseitig an
dem Grundkörper (11) anliegt.
4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Flanschelement (14, 15) in Bezug auf den Grundkörper (11) zwei Pass- und/oder
Zentrierflächen (23, 24; 25, 26) aufweist.
5. Walze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Flanschelement (14, 15) eine radiale und eine axiale Pass- und/oder Zentrierfläche
(23, 24; 25, 26) aufweist.
6. Walze nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Pass- und/oder Zentrierflächen (23, 24; 25, 26) als Klebe- und/oder Dichtflächen
ausgebildet sind.
7. Walze nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der radialen Pass- und/oder Zentrierfläche (24, 26) eine Ausnehmung (27)
zwischen der inneren Mantelfläche des Grundkörpers (11) und der äußeren Mantelfläche
des zylindrischen Abschnitts (19, 20) des Flanschelementes (14, 15) gebildet ist.
8. Walze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (27) als Reservoir für den Klebstoff ausgebildet und eingerichtet
ist.
9. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuganker (18) als Dehnschraube ausgebildet ist.
10. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Flanschelemente (14, 15) zum Adaptieren eines Kupplungsflansches
oder dergleichen ausgebildet und eingerichtet ist.
11. Walze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschelemente (14, 15) einen wellenartigen Vorsprung (28, 29) aufweisen.
12. Walze nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des wellenartigen Vorsprungs (28, 29) mindestens eines Flanschelementes
(14, 15) in axialer Richtung mindestens zwei Öffnungen (39, 40) zur Aufnahme von Zentrierbolzen
oder dergleichen und mindestens zwei Öffnungen (30, 31) zur Aufnahme von Befestigungselementen
oder dergleichen für den Kupplungsflansch ausgebildet sind.
13. Walze nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Öffnungen (30, 31, 39, 40) auf einem gemeinsamen Teilkreis angeordnet sind.
14. Walze nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelpunkte sämtlicher Öffnungen (30, 31, 39, 40) auf demselben Teilkreis liegen.
15. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Flanschelement (14, 15) eine verschließbare Öffnung (32) zur
Herstellung einer Verbindung des Innenraums des Grundkörpers (11) mit der Umgebung
ausgebildet ist.
16. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschelemente (14, 15) wahlweise aus zumindest einem der Werkstoffe umfassend
Stahl, Hartmetall, Aluminium, faserverstärkten Kunststoff wie kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoff besteht.
17. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (11) wahlweise aus zumindest einem der Werkstoffe umfassend Stahl,
Keramik, Hartmetall, Aluminium, faserverstärkten Kunststoff wie kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoff besteht.
18. Walze nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper aus zumindest zwei Werkstoffen mehrschalig ausgebildet ist.
19. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (17) aus Stahl besteht.
20. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze ein Masse-Volumen-Verhältnis von weniger als 6 kg/dm3 aufweist, bevorzugt von weniger als 5 kg/dm3 und besonders bevorzugt von weniger als 4 kg/dm3.