[0001] Die Erfindung betrifft ein Flachbettstanzmodul zum Stanzen eines Bedruckstoffes,
mit einem Obertiegel und einem Untertiegel, welcher mittels eines Antriebs relativ
zum gestellfesten Obertiegel zur Ausführung eines Stanzhubes zum Stanzen des zwischen
dem Obertiegel und dem Untertiegel passierenden Bedruckstoffes bewegbar, so dass der
Untertiegel zum Obertiegel anstellbar ist, wodurch der Bedruckstoff mittels wenigstens
eines Stanzwerkzeuges bearbeitbar ist, und mit wenigstens einer Bedruckstofftransporteinrichtung
zur Führung des Bedruckstoffes, sowie eine Flachbettstanze.
[0002] Eine weit verbreitete Klasse von Flachbettstanzmodulen umfasst einen gestellfesten
Obertiegel und einen dazu bewegbaren Untertiegel, durch deren Zusammenwirkung ein
zwischen den Tiegeln befindlicher Bedruckstoff gestanzt werden kann. Sowohl beim Einführen
als auch beim Ausführen des zu stanzenden Bedruckstoffes, beispielsweise eine zu perforierende
oder teilweise einzuschneidende Bedruckstoffbahn, können im Bedruckstoff Wellen entstehen,
die ab einer bestimmten Höhe - Höhenunterschied zwischen Wellenbergen und Wellentälern
- zu Materialstau führen können. Die Stabilität und die Geschwindigkeit der Produktion
können dadurch beeinträchtigt sein.
[0003] Während mit zusätzlichen, gestellfesten oder relativ zum Untertiegel bewegbaren Bedruckstoffleitelementen
(passiven Führungen), wie beispielsweise mit einer kanalartig ausgeführten Materialwippe
am Einlauf oder mit Führungsleisten, die auf einer auf dem Untertiegel aufgenommenen
Gegenrillplatte aufgeklebt sind, nur auf das auftretende Symptom reagiert wird, ist
eine Verbesserung zur Bekämpfung der Ursache des auftretenden Problems, zum Ausgleich
der Relativbewegung zwischen Untertiegel und vorgelagerten oder nachgelagerten Baugruppen,
erforderlich.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, in einem Flachbettstanzmodul einen Ausgleich
für den durch den zyklisch variierenden Stanzhub des bewegten Untertiegels auftretenden
Höhenversatz relativ zum Bedruckstoff zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Flachbettstanzmodul mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen charakterisiert.
[0006] Erfindungsgemäß umfasst ein Flachbettstanzmodul zum Stanzen eines Bedruckstoffes,
einen Obertiegel und einen Untertiegel, welcher mittels eines Antriebs relativ zum
gestellfesten Obertiegel zur Ausführung eines Stanzhubes zum Stanzen des zwischen
dem Obertiegel und dem Untertiegel passierenden Bedruckstoffes bewegbar, so dass der
Untertiegel zum Obertiegel anstellbar ist, wodurch der Bedruckstoff mittels wenigstens
eines Stanzwerkzeuges bearbeitbar ist, und wenigstens eine Bedruckstofftransporteinrichtung
zur Führung des Bedruckstoffes, insbesondere zur Einführung oder zur Abführung des
Bedruckstoffs, die am bewegbaren Untertiegel fest aufgenommen ist.
[0007] Im erfindungsgemäßen Flachbettstanzmodul wird der auftretende Höhenversatz ausgeglichen,
so dass in vorteilhafter Konsequenz beim Einführen des Bedruckstoffes eine gradlinige
Krafteinbringung ermöglicht wird. Der gradlinig auftretende Schub vermindert Querkräfte
auf den gestanzten Bedruckstoff. Dadurch ist dieser stabiler und kann schneller beschleunigt
werden. Die Anzahl der Rillungen und Prägungen auf den Schneidwerkzeugen haben einen
geringeren Einfluss auf die Produktionsgeschwindigkeit, da sich der Bedruckstoff besser
aus den Rillkanälen beziehungsweisen Patrizen, die sich gegebenenfalls auf der Gegenrillplatte
befinden, schieben lässt. Im erfindungsgemäßen Flachbettstanzmodul kann der Bedruckstoff
schneller beschleunigt werden, ohne den Bedruckstoff dabei zu beschädigen oder die
nachfolgenden Bearbeitungsschritte durch herausfliegende Abfallstücke oder lose Nutzen
zu stören. Auf diese Weise kann vorteilhaft eine Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit
erreicht werden.
[0008] In vorteilhafter Weise kann auch eine Verkürzung der Einrichtzeiten erreicht werden,
da weniger Optimierungsaufwand hinsichtlich der richtigen Art und Zahl von Materialstegen
des Bedruckstoffes erforderlich ist.
[0009] Die Verbindung zwischen einem Teil des ungestanzten Bedruckstoffes und einem gestanzten
Teil des Bedruckstoffes (beispielsweise ein Bogen, der noch über eine Anzahl von Materialstegen
an einer Bahn hängt) kann mit weniger Materialstegen versehen werden. Auf diese Weise
lässt sich der gestanzte Teil leichter vom noch ungestanzten Bedruckstoff leichter
trennen. Die Gefahr, dass ein Druckprodukt oder eine Gruppe von Druckprodukten in
unerwünschter Weise nicht durch einen Bogentrenner abgetrennt wird, ist verringert.
Das Stanzen ist weniger anfällig auf eine Wölbung des Bedruckstoffs (Upcurl oder Downcurl).
In vorteilhafter Konsequenz sind weniger Materialstaus zu erwarten.
[0010] Schließlich sind weniger Materialstege nötig, um den gestanzten Bedruckstoff zu stabilisieren,
so dass eine bessere Qualität der ausgestanzten Druckprodukte erreichbar ist.
[0011] Der Untertiegel kann auch als Stanztisch bezeichnet werden. Die Führung durch die
Bedruckstofftransporteinrichtung kann insbesondere aktiv und/oder den Bedruckstoff
fixierend und/oder angetrieben sein. Der Bedruckstoff kann bahnförmig sein. Der Bedruckstoff
kann insbesondere bereits bedruckt sein, wobei das Flachstanzmodul dem Stanzen von
einzelnen oder Gruppen von Druckprodukten, beispielsweise Faltschachteln, aus der
Bedruckstofffläche heraus dienen kann. Genauer kann das Stanzen im erfindungsgemäßen
Flachstanzmodul zu einem Einschneiden und/oder Perforieren und/oder Rillen des Bedruckstoffes
führen, so dass die einzelnen oder Gruppen von Druckprodukten zunächst noch über Materialstege
miteinander verbunden sind, bevor sie in einem nachfolgenden Schritt unter Durchtrennung
der verbliebenen Materialstege herausgebrochen werden.
[0012] Erfindungsgemäß wird unter einem Flachbettstanzmodul nicht nur ein Flachbettstanzmodul
verstanden, welches einen Bedruckstoff durch Stanzen, Perforieren und/oder Rillen
bearbeiten kann, das heißt Werkzeuge zum Schneiden, Perforieren oder Rillen aufweist
oder aufnehmen kann. Ein Flachbettstanzmodul kann auch ein Flachbettprägemodul sein.
In einem erfindungsgemäßen Flachbettprägemodul kann ein Bedruckstoff insbesondere
geprägt oder mit Folie oder mit Reliefschnittgravur veredelt werden. Die Folie kann
insbesondere in einem Heißfolienprägeverfahren oder in einem Kaltfolienprägeverfahren
aufgebracht werden. Unter Reliefschnittgravur wird das Aufbringen einer Folie, insbesondere
Heißfolie, bei gleichzeitiger Prägung verstanden. Das wenigstens eine Stanzwerkzeug
kann insbesondere ein Schneidmesser, ein Rillmesser, eine Prägematrize oder eine Prägepatrize
sein.
[0013] Der Bedruckstoff kann insbesondere Papier, Pappe, Karton, eine organische Polymerfolie
oder ein aus mehreren Werkstoffen bestehender Verbund, beispielsweise ein durch Polymerfolie
oder Metallfolie kaschiertes Material (zum Beispiel Papier, insbesondere bedrucktes
Material), sein. Der Bedruckstoff kann insbesondere aus einem Material verschieden
von Metall (von nur aus Metall bestehenden Gegenständen, beispielsweise von Blechen,
Platten oder Strängen), von Glas, von Halbleitermaterial oder von Keramik sein.
[0014] Die wenigstens eine Bedruckstofftransporteinrichtung kann insbesondere am Untertiegel
befestigt oder mit dem Untertiegel fest verbunden oder in den Untertiegel integriert
sein. Wenigstens ein Teil der Bedruckstofftransporteinrichtung, beispielsweise ein
Aufnahmeelement, kann auch in Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Flachbettstanzmoduls
ein Teil des Untertiegels, beispielsweise seines Rahmens, sein.
[0015] In einer Reihe von vorteilhaften Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Flachbettstanzmoduls
ist die wenigstens eine Bedruckstofftransporteinrichtung eine Einzugsgruppe. Die Einzugsgruppe
dient der Zufuhr des Bedruckstoffs zum vom Obertiegel und Untertiegel gebildeten Stanzspalt,
insbesondere kann die Lage des bewegten Bedruckstoffes kontrolliert geführt werden.
Die Einzugsgruppe kann insbesondere angetrieben sein. Der Antrieb der Einzugsrolle
kann intermittierend erfolgen. Konkret kann die Einzugsgruppe eine angetriebene Einzugsrolle
aufweisen. In vorteilhaften Weiterbildungen dieser Ausführungsformen kann die Einzugsgruppe
des erfindungsgemäßen Flachbettstanzmoduls an die Einzugsrolle beziehungsweise an
den die Mantelfläche der Einzugsrolle teilweise umschlingenden Bedruckstoff anstellbare
Anstellrollen umfasst. Die Anstellung kann beispielsweise pneumatisch erfolgen. Des
Weiteren kann der Antrieb der Einzugsrolle einen Servomotor umfassen.
[0016] Alternativ oder ergänzend dazu kann in einer Reihe von vorteilhaften Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Flachbettstanzmoduls die wenigstens eine Bedruckstofftransporteinrichtung
ein Bogentrenner sein. Ein Bogentrenner dient der Vereinzelung oder vollständigen
Abtrennung eines bis auf einzelne Materialstege nur teilweise vom Bedruckstoff abgetrennten
Stücks des Bedruckstoffes. Mit anderen Worten, entweder kann in einer weiteren Reihe
von vorteilhaften Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Flachbettstanzmoduls die
wenigstens eine Bedruckstofftransporteinrichtung ein Bogentrenner sein oder eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Flachbettstanzmoduls kann auch eine Einzugsgruppe als erste
erfindungsgemäße Bedruckstofftransporteinrichtung und einen Bogentrenner als eine
zweite erfindungsgemäße Bedruckstofftransporteinrichtung aufweisen. Ein Bogentrenner
kann vom Fachmann auch als Kicker bezeichnet werden.
[0017] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung dieser Ausführungsformen kann eine dem erfindungsgemäßen
Flachbettstanzmodul nachgeordnete Transporteinheit, insbesondere eine Bogentransporteinheit,
am Bogentrenner über einen drehgelagerten Anlenkpunkt angebracht ist. Die Transporteinheit
kann insbesondere dem Flachbettstanzmodul unmittelbar nachgeordnet sein. Insbesondere
kann die Transporteinheit auslaufseitig drehbar in einem feststehenden Gestell gelagert
sein. Mit anderen Worten, die Transporteinheit kann drehbar und am Bogentrenner drehgelagert
angelenkt sein und eine Wippbewegung ausführen.
[0018] Darüber hinaus oder alternativ dazu kann eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Flachbettstanzmoduls wenigstens noch die weiteren Merkmale einzeln oder in Kombination
miteinander aufweisen:
[0019] Der Untertiegel kann zusätzlich noch fest angebrachte Bedruckstoffleitelemente aufweisen,
welche insbesondere eine passive Führung des Bedruckstoffs ermöglichen. Der Antrieb
des Untertiegels des Flachbettstanzmoduls kann eine oder mehrere von einer Kurbelwelle
getriebenen Pleuelstangen umfassen. Dem erfindungsgemäßen Flachbettstanzmodul, genauer
seinem Einzug oder seinem Einlaufteil, kann eine Bahnspeichervorrichtung vorgeordnet
sein. Die Bahnspeichervorrichtung kann dem Flachbettstanzmodul insbesondere unmittelbar
vorgeordnet sein. Eine Bahnspeichervorrichtung dient während des Betriebes des Flachbettstanzmoduls
der temporären Aufnahme einer kontinuierlich zugeführten Bedruckstoffbahn, welche
in intermittierender Bewegung dem Flachbettstanzmodul zugeführt wird.
[0020] In vorteilhaften Weiterbildungen kann die Bahnspeichervorrichtung eine schwenkbar
gelagerte Bahnspeicherrolle umfassen. Des Weiteren oder alternativ dazu kann die Bahnspeichervorrichtung
einen Servomotor zur Ausführung der Schwenkbewegung der Bahnspeicherrolle aufweisen,
oder die Bahnspeicherrolle kann mittels eines mechanischen Getriebes zur Ausführung
der Schwenkbewegung mit dem Antrieb des Untertiegels verbunden sein, oder die Bahnspeicherrolle
kann exzentrisch gelagert sein.
[0021] Im Zusammenhang des erfinderischen Gedankens steht auch eine Flachbettstanze zur
Bearbeitung einer Bedruckstoffbahn, insbesondere einer Festkartonbahn. Die erfindungsgemäße
Flachbettstanze umfasst wenigstens einen Bahneinlaufteil, eine Transporteinheit, insbesondere
Bogentransporteinheit, eine Ausbrechereinheit, eine Nutzentrenneinheit und eine Produktauslage.
Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie wenigstens ein Flachbettstanzmodul mit Merkmalen
oder Merkmalskombinationen gemäß dieser Darstellung umfasst.
[0022] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren dargestellt. Es zeigt im Einzelnen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Flachbettstanze mit einem erfindungsgemäßen
Flachbettstanzmodul,
- Figur 2
- eine Schnittzeichnung einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flachbettstanzmoduls
mit fest am Untertiegel aufgenommener Einzugsgruppe und fest aufgenommenen Bogentrenner,
und
- Figur 3
- eine Detailzeichnung der Einzugsgruppe in der in Figur 2 gezeigten vorteilhaften Ausführungsform.
[0023] Die Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Flachbettstanze
10 mit einem erfindungsgemäßen Flachbettstanzmodul 12. Die gezeigte Ausführungsform
der Flachbettstanze 10 ist in horizontaler Bauweise modular aufgebaut. Die Bearbeitung
einer Bedruckstoffbahn, beispielsweise von auf einer Festkartonbahn gedruckte Faltschachteln,
erfolgt in dieser Darstellung durch die Module von recht nach links: Von einem Bahneinlaufteil
14 kommend, gelangt die Bedruckstoffbahn 24 in das Flachbettstanzmodul 12, in welchem
die Bedruckstoffbahn 24 derart eingeschnitten wird, dass in nachfolgenden Bearbeitungsschritten
zum einen einzelne Bogen von der Bedruckstoffbahn 24 abtrennbar und zum anderen einzelne
Druckprodukte aus der Bedruckstoffbahn 24 herausgebrochen und voneinander trennbar
sind. Die Trennung in einzelne Bogen erfolgt bereits am Auslauf des Flachbettstanzmoduls
12. Über eine dem Flachbettstanzmodul 12 nachgeordnete Transporteinheit 16 gelangen
die abgetrennten Bogen in eine Ausbrechereinheit 18 sowie eine Nutzentrenneinheit
20, in denen die Druckprodukte vom Beschnitt getrennt und vereinzelt werden. Die Druckprodukte
werden sodann in einer Produktauslage 22 ausgelegt.
[0024] Die Figur 2 ist eine Schnittzeichnung einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Flachbettstanzmoduls 12 mit fest am bewegbaren Untertiegel 28 aufgenommener Einzugsgruppe
38 und fest aufgenommenen Bogentrenner 56. Im linken Bildteil der Figur 2 ist des
Weiteren die unmittelbar nachgeordnete Transporteinheit 16 gezeigt. Das Flachbettstanzmodul
umfasst einen gestellfesten oder unbeweglichen Obertiegel 26 auf, welcher in Zusammenwirkung
mit einem bewegbaren Untertiegel 28 einen zwischen Obertiegel 26 und Untertiegel 28
befindlichen Bedruckstoffbahn 24 stanzen kann. Der Untertiegel 28 (auch als ein Stanztisch
zu bezeichnen) kann durch einen Antrieb 32 mittels in dieser Ausführungsform zwei
Kurbelwellen 34 und vier Pleuelstangen 36, von denen in der Ansicht der Figur 1 zwei
verdeckt sind, einen zyklischen oder oszillierenden Stanzhub H ausführen. Der Stanzhub
H beträgt typischerweise etwa 20 mm.
[0025] Am Untertiegel 28 ist zum einen eine Einzugsgruppe 38 (siehe dazu auch die Figur
3) fest aufgenommen. Die Einzugsgruppe 38 führt den Stanzhub H mit dem Untertiegel
28 durch. Die Einzugsgruppe 38 umfasst eine intermittierend angetriebene Einzugsrolle
40. Die intermittierende Bewegung kann auch als Start-Stop-Bewegung bezeichnet werden.
Während des eigentlichen Stanzvorgangs, der Pressung von Untertiegel 28 gegen den
Obertiegel 26, kann das Bewegungsprofil eine Ruhephase aufweisen. Der Einzugsgruppe
38 des Flachbettstanzmoduls 12 ist eine Bahnspeichereinrichtung 48 entlang des Pfades
der Bedruckstoffbahn 24 unmittelbar vorgelagert. Die Bahnspeichereinrichtung 48 umfasst
eine Bahnspeicherrolle 50, auch als Leitrolle zu bezeichnen. Die servomotisch oszillierend
angetriebene Bahnspeicherrolle 50 ist um einen Schwenkpunkt 52 schwenkbar im Bahneinlaufteil
14 der Flachbettstanze 10 (siehe Figur 1) aufgenommen. Der Bahnspeichereinrichtung
48 entlang des Pfades der Bedruckstoffbahn 24 unmittelbar vorgelagert ist eine Zuggruppe
54 für die Bedruckstoffbahn 24, welche kontinuierlich servomotorisch angetrieben ist.
[0026] Am Untertiegel 28 ist zum anderen ein Bogentrenner 56 fest aufgenommen. Auch der
Bogentrenner 56 führt den Stanzhub H mit dem Untertiegel 28 durch. In Zusammenwirkung
einer oberen Walze 58 und einer unteren Walze 60 werden gestanzte Bogen, welche noch
nicht vollständig von der Bedruckstoffbahn 24 abgetrennt sind, erfasst und derart
beschleunigt, dass die nach dem Stanzen verbliebenen Materialstege brechen und die
abgetrennten Bogen vereinzelt weitertransportiert werden können. Über einen Anlenkpunkt
62 (gleichzeitig eine Linearführung) des Bogentrenners 56 ist der Transportbandrahmen
64 um den Drehpunkt 66, welcher sind im festen Gestell 68 der Transporteinheit 16
befindet, schwenkbar. Wenn der Bogentrenner 56 sich gemäß dem Stanzhub H auf und ab
bewegt, führt der Transportbandrahmen 64 eine Wippbewegung aus.
[0027] Die Figur 3 bezieht sich im Detail auf die mit dem Stanzhub H in vertikaler Richtung
oszillierende Einzugsgruppe 38 in der in Figur 2 gezeigten vorteilhaften Ausführungsform.
In dieser Darstellung ist zunächst die Einzugsrolle 40 erkennbar, welche von einem
Servomotor 42 angetrieben wird. An die sich über die Einzugsrolle 40 erstreckende,
hier nicht gezeigte Bedruckstoffbahn 24 können Anstellrollen 44, hier beispielhaft
drei einzelne Anstellrollen 44, zur Fixierung der Lage der Bedruckstoffbahn 24 angestellt
werden. Die Anstellrollen 44 sind mit Pneumatikzylindern 46 zur An- und Abstellung
betätigbar. Die den Bedruckstoff kontaktierende Fläche der Anstellrollen 44 wird aus
verschiedenen Gründen möglichst minimiert. Beispielsweise können Beschädigungen des
auf der Bedruckstoffbahn befindlichen Druckbildes vermieden werden. Ein gegebenenfalls
vorhandenes Prägebild soll nicht flachgedrückt werden. Auch ist eine möglichst geringe
Masse oder Trägheit wegen der auszuführenden hochdynamischen intermittierenden Bewegung
vorteilhaft. Der Servomotor 42, die Anstellrollen 44 und die Pneumatikzylinder 46
bewegen sich zyklisch mit der ganzen, am Untertiegel 28 befestigten Einzugsgruppe
38.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0028]
- 10
- Flachbettstanze
- 12
- Flachbettstanzmodul
- 14
- Bahneinlaufteil
- 16
- Transporteinheit
- 18
- Ausbrechereinheit
- 20
- Nutzentrenneinheit
- 22
- Produktauslage
- 24
- Bedruckstoffbahn
- 26
- Obertiegel
- 28
- Untertiegel
- 32
- Antrieb
- 34
- Kurbelwelle
- 36
- Pleuelstange
- 38
- Einzugsgruppe
- 40
- Einzugsrolle
- 42
- Servomotor
- 44
- Anstellrolle
- 46
- Pneumatikzylinder
- 48
- Bahnspeichervorrichtung
- 50
- Bahnspeicherrolle
- 52
- Schwenkpunkt der Bahnspeicherrolle
- 54
- Zuggruppe
- 56
- Bogentrenner
- 58
- obere Walze
- 60
- untere Walze
- 62
- Anlenkpunkt
- 64
- Transportbandrahmen
- 66
- Drehpunkt
- 68
- feststehendes Gestell
- H
- Stanzhub
1. Flachbettstanzmodul (12) zum Stanzen eines Bedruckstoffes, mit einem Obertiegel (26)
und einem Untertiegel (28), welcher mittels eines Antriebs (32) relativ zum gestellfesten
Obertiegel (26) zur Ausführung eines Stanzhubes (H) zum Stanzen des zwischen dem Obertiegel
(26) und dem Untertiegel (28) passierenden Bedruckstoffes bewegbar, so dass der Untertiegel
(28) zum Obertiegel (26) anstellbar ist, wodurch der Bedruckstoff mittels wenigstens
eines Stanzwerkzeuges bearbeitbar ist, und mit wenigstens einer Bedruckstofftransporteinrichtung
zur Führung des Bedruckstoffes,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Bedruckstofftransporteinrichtung am bewegbaren Untertiegel (28)
fest aufgenommen ist.
2. Flachbettstanzmodul (12) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Bedruckstofftransporteinrichtung eine Einzugsgruppe (38) ist.
3. Flachbettstanzmodul (12) gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einzugsgruppe (38) eine angetriebene Einzugsrolle (40) aufweist.
4. Flachbettstanzmodul (12) gemäß Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einzugsgruppe (38) an die Einzugsrolle (40) anstellbare Anstellrollen (44) umfasst.
5. Flachbettstanzmodul (12) gemäß Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb der Einzugsrolle (40) einen Servomotor (42) umfasst.
6. Flachbettstanzmodul (12) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Bedruckstofftransporteinrichtung ein Bogentrenner (56) ist.
7. Flachbettstanzmodul (12) gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine dem Flachbettstanzmodul (12) nachgeordnete Transporteinheit (16) am Bogentrenner
(56) über einen drehgelagerten Anlenkpunkt (62) angebracht ist.
8. Flachbettstanzmodul (12) gemäß Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinheit (16) auslaufseitig drehbar in einem feststehenden Gestell (68)
gelagert ist.
9. Flachbettstanzmodul (12) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (32) des Untertiegels (28) eine von einer Kurbelwelle (34) getriebenen
Pleuelstange (36) umfasst.
10. Flachbettstanzmodul (12) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Flachbettstanzmodul (12) eine Bahnspeichervorrichtung (48) vorgeordnet ist.
11. Flachbettstanzmodul (12) gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bahnspeichervorrichtung (48) eine schwenkbar gelagerte Bahnspeicherrolle (50)
umfasst.
12. Flachbettstanzmodul (12) gemäß Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bahnspeichervorrichtung (48) einen Servomotor zur Ausführung der Schwenkbewegung
der Bahnspeicherrolle (50) aufweist oder dass die Bahnspeicherrolle (48) mittels eines
mechanischen Getriebes zur Ausführung der Schwenkbewegung mit dem Antrieb (32) des
Untertiegels (28) verbunden ist oder dass die Bahnspeicherrolle (48) exzentrisch gelagert
ist.
13. Flachbettstanze (10) zur Bearbeitung einer Bedruckstoffbahn (24), mit wenigstens einem
Bahneinlaufteil (14), einer Transporteinheit (16), einer Ausbrechereinheit (18), einer
Nutzentrenneinheit (20) und einer Produktauslage (22),
gekennzeichnet durch
wenigstens ein Flachbettstanzmodul (12) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche.