[0001] Die Erfindung betrifft einen Bindering zur Verwendung in einem Bindesystem zum Binden
von mit einer Lochung versehenem Blattgut mit wenigstens einem Bindering, wobei der
Bindering aus einem offenem Zustand, in dem er eine Lücke zum Aufstecken des Blattguts
auf den Bindering ausbildet, in einen geschlossenen Zustand bringbar ist, in dem der
Bindering keine Lücke aufweist.
[0002] Zum Binden eines Stapels aus Blattgut, bestehend beispielsweise aus Papierseiten,
ist es bekannt, sie zu lochen und dann auf ein Bindesystem aufzustecken. Es gibt eine
Vielzahl von verschiedenartigen Bindesystemen. Sie haben gemeinsam, dass durch die
Lochung Bindefinger gesteckt werden, welche untereinander verbunden sind. Der Abstand
der Bindefinger entspricht dann dem Abstand der einzelnen Löcher der Lochung.
[0003] Aus der
DE 103 93 593 T5 und
WO 99/14059 sind gattungsgemäße Bindesysteme bekannt, bei denen an einem Binderücken in bestimmten
Abständen jeweils ein Bindering angebracht ist, der aus zwei Ringsegmenten besteht.
Die Ringsegmente sind aus einem offenen Zustand, in dem sie jeweils eine Lücke zum
Aufstecken des Blattguts auf den Bindering ausbilden, in einen geschlossenen Zustand
bewegbar, in dem sie einen geschlossenen Ring bilden. Die Beweglichkeit der Ringsegmente
ist durch Scharniere gewährleistet.
[0004] Die bekannten Bindesysteme haben den Nachteil, dass die Anzahl und der Abstand der
Binderinge mit der Anzahl und dem Abstand der Löcher der Lochung im Blattgut übereinstimmen
müssen, damit ein Binden des Blattguts möglich ist. Außerdem neigen Scharniere zu
Ermüdung und Brüchen.
[0005] Des weiteren ist aus der
DE 20 2006 000 083.6 die Verwendung von einzelnen Binderingen ohne Binderücken bekannt. Die Binderinge
sind C-förmig ausgeführt, so dass Blattgut durch die Öffnung auf den Ring geschoben
werden kann. Das Blattgut wird auf dem Ring gesichert, indem die Öffnung des Rings
mit einem zweiten Ringstück, das in die Öffnung eingesetzt wird, verschlossen wird.
Alternativ sind die Ringe in einer ringförmigen geschlossenen Grundform ausgebildet,
so dass die Ringe über ein Scharnier oder durch Aufbiegen in die geöffnete Form gebracht
werden können.
[0006] Nachteilig wird an diesem Bindering angesehen, dass die Ringe mehrteilig ausgebildet
sind bzw. in der Handhabung schwierig sind, da gleichzeitig der geöffnete Zustand
aktiv herbeigeführt und gehalten werden muss, während das Blattgut auf dem Ring platziert
wird.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Bindering der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass die Handhabung weiter vereinfacht wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Bindering im offenen
Grundzustand eine C-Form aufweist und aus einem elastischen Material besteht, so dass
er unter elastischer Verformung in den geschlossenen Zustand bringbar ist, und die
Enden des Binderings Verbindungsmittel aufweisen, um die beiden Enden im geschlossenen
Zustand miteinander zu verbinden.
[0009] Grundgedanke der Erfindung ist also, den Bindering so auszugestalten, dass er eine
geöffnete Grundform aufweist, in der das Blattgut einfach aufgeschoben werden kann.
Der Bindering kann dann durch einfaches Zusammendrücken in die geschlossene Form gebracht
und durch die Verbindungsmittel gesichert werden. Durch die offene Grundform des Rings
ist es nicht notwendig, den Ring für das Aufstecken des Blattguts aktiv zu öffnen,
weshalb die Handhabung deutlich erleichtert wird. Auch sind keine zusätzlichen Teile
notwendig, um den Bindering in den geschlossenen Zustand zu bringen, so dass der Bindering
allein immer die volle Funktion erfüllt.
[0010] Es versteht sich, dass über die Größe des bzw. der Binderinge die Maximalanzahl der
Blätter, die damit eingebunden werden können, bestimmt werden kann, d. h. durch entsprechend
große Ausbildung des Binderings bzw. der Binderinge können auch sehr dicke Blattstapel
eingebunden werden. Entsprechend kann der Querschnitt des jeweiligen Binderings an
den Querschnitt der Löcher eng angepaßt werden, so dass sich die einzelnen Blätter
des Blattguts kaum gegeneinander verschieben können, wenn wenigstens zwei Binderinge
verwendet werden. Die Anzahl der verwendeten Binderinge hängt von der Art der Lochung
des Blattguts und den Erfordernissen an die Bindung ab.
[0011] Der vorbeschriebene Bindering kann auch Teil eines Bindesystems sein, bei dem mehrere
solcher Binderinge über einen Binderücken untereinander verbunden sind. Vorzugsweise
sollte der Bindering aber als Einzelring ohne Verbindung zu einem Binderücken ausgebildet
sein, wobei mehrere solcher Binderinge vorgesehen sein können.
[0012] Die Verbindungsmittel können miteinander in Eingriff bringbare Rastelemente sein,
die zum Beispiel durch eine Verzahnung oder Nasen gebildet sind, so dass der Ring
auf einfache Weise wieder zu öffnen ist. Prinzipiell ist jedoch auch eine nicht zu
öffnende Verbindung möglich. Durch die Rastelemente kann der geschlossene Zustand
des Binderings auf einfache Weise herbeigeführt und gleichzeitig fixiert werden. Idealerweise
geschieht dies automatisch beim Zusammendrücken des Binderings. Damit ist ein einhändiges
Verschließen des Binderings möglich.
[0013] Auch können die Enden des Binderings in ihrem Verbindungs- bzw. Überlappungsbereich
der Enden derart komplementär ausgebildet sein, dass sie sich im geschlossenen Zustand
zu einem stetigen Ringabschnitt ergänzen. Die Kontur des Binderings wird also im Überlappungsbereich
beibehalten, so dass der Bindering in diesem Bereich keine äußeren Unstetigkeiten
aufweist. Dadurch kann das Blattgut auf dem Bindering frei bewegt werden.
[0014] Als Material für den Bindering kommt vor allem ein Spritzgussmaterial in Frage. Hierfür
eignen sich besonders Kunststoff, insbesondere PP oder Nylon. Binderinge aus diesem
Material sind preisgünstig herstellbar, weisen ein geringes Gewicht auf und verursachen
insbesondere dann, wenn der Bindering keine scharfen Kanten aufweist, kaum Kratzer.
In diesem Fall wird auch ein Aus- oder Aufreißen der Löcher des Blattguts weitgehend
verhindert. Selbstverständlich können auch andere Materialien in Frage kommen.
[0015] Schließlich kann der Bindering einen rechteckigen Querschnitt mit insbesondere abgerundeten
oder angefaßten Ekken aufweisen. Die rechteckige Querschnittsform hat den Vorteil,
dass die Binderinge insbesondere bei einer korrespondierenden rechteckigen Lochung
nicht umfallen, sondern im rechten Winkel zum Papier stehen bleiben. Dabei stellen
die angefaßten oder abgerundeten Ecken einen Schutz gegen das Auf- oder Ausreißen
der Lochung des Blattguts dar und durch die rechteckige Form wird bei der Verwendung
einer entsprechenden Lochung die Fixierung des Blattguts auf dem Bindering verbessert.
Die Binderinge können jedoch auch anders geformt sein, beispielsweise oval oder kreisförmig,
was unter anderem auch von der vorhandenen Lochung des Blattguts abhängt. Bei der
Verwendung von mehreren Binderingen sind diese vorzugsweise untereinander identisch
ausgebildet, so dass die Binderinge gegeneinander vertauscht werden können und die
gleichen Eigenschaften aufweisen.
[0016] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen verwiesen. In der Zeichnung zeigt
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Bindering im geöffneten Zustand im perspektivischer Ansicht,
- Figur 2
- den Bindering aus Figur 2 im geschlossenen Zustand, ebenfalls in einer perspektivischen
Ansicht, und
- Figur 3
- einen Bindering mit gefassten Ecken im geöffneten Zustand in Seitenansicht.
[0017] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Bindering 1 ist einteilig ausgeführt und
weist in dem in der Figur 1 dargestellten Grundzustand eine C-Form auf. Der Querschnitt
des Binderings 1 ist näherungsweise rechteckig, so dass die Innenfläche 2 und die
Außenfläche 3 des Rings 1 im Wesentlichen als plane Flächen mit einer Krümmung entsprechend
der Ringform ausgebildet sind. Die Seitenflächen 4, von denen in den Figuren nur die
obere Seitenfläche 4 sichtbar ist, sind ebenfalls als plane Flächen ausgeführt. Die
Kanten 5, 6 zwischen den Innen- bzw. Außenflächen 2 des Rings 1 einerseits und den
Seitenflächen 4 andererseits sind leicht abgerundet ausgebildet.
[0018] Der Bindering 1 besteht aus einem elastischen Material, wie hier einem elastischen
Kunststoffmaterial wie beispielsweise Polypropylen (PP) oder Nylon, so dass er aus
der C-Form in eine geschlossene Ringform, wie sie in Figur 2 dargestellt ist, elastisch
zusammengedrückt werden kann. Um die Endbereiche des Rings 1 in diesem geschlossenen
Zustand miteinander verbinden zu können, sind an den beiden Endbereichen des Binderings
1 Rastnasen 7, 8 vorgesehen, die in dem geschlossenen Zustand miteinander in Eingriff
bringbar sind, um den Bindering 1 in seinem geschlossenen Zustand zu fixieren. Wie
in der Figur 2 gut erkennbar ist, sind jeweils hinter den Rastnasen 7, 8 Aussparungen
9, 10 vorgesehen, in welche die Rastnasen 7, 8 des jeweils anderen Endbereichs eingreifen.
Die Anordnung ist so geschlossen, dass die Nasen 7, 8 einerseits und die Aussparungen
9, 10 andererseits in der Weise komplementär ausgebildet sind, dass sie sich zu einem
geschlossenen Ringabschnitt mit im Wesentlichen stetigen Übergängen an den Innen-
und Außenflächen 2, 3 sowie den Seitenflächen 4 ergänzen. Auf diese Weise wird erreicht,
dass der Bindering 1 an seiner Außenfläche keine besonderen Unstetigkeiten aufweist,
die das Bewegen des Blattgutes auf dem Bindering 1 behindern könnten.
[0019] Der in der Figur 3 gezeigte Bindering 1' ist baugleich zu dem in den Figuren 1 und
2 gezeigten Bindering 1, wobei jedoch die Kanten 5', 6' zwischen der Innenfläche 2,
der Außenfläche 3 und den Seitenflächen 4 des Rings gefast ausgebildet sind. In der
Figur 3 ist auch zu erkennen, dass der Ring 1' im Verbindungsbereich dicker ausgeführt
ist als in dem gegenüber liegenden Ringbereich. Dies kommt daher, dass durch die geringere
Materialdicke die elastische Verformung des Rings 1' erleichtert wird, wobei gleichzeitig
die Nasen 7, 8 und Aussparungen 9, 10 ausreichend groß ausgeführt werden können, um
ein sicheres Verbinden der beiden Enden des Rings 1' zu bewirken.
1. Bindering (1, 1') zur Verwendung in einem Bindesystem zum Binden von mit einer Lochung
versehenem Blattgut mit wenigstens einem Bindering (1, 1'), wobei der Bindering (1,
1') aus einem offenem Zustand, in dem er eine Lücke zum Aufstecken des Blattguts auf
den Bindering (1, 1') ausbildet, in einen geschlossenen Zustand bringbar ist, in dem
der Bindering (1, 1') keine Lücke aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindering im offenen Grundzustand eine C-Form aufweist und aus einem elastischen
Material besteht, so dass er unter elastischer Verformung in den geschlossenen Zustand
bringbar ist, und die Enden des Binderings (1, 1') Verbindungsmittel (7, 8, 9, 10)
aufweisen, um die beiden Enden im geschlossenen Zustand miteinander zu verbinden.
2. Bindering (1, 1') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (7, 8, 9, 10) miteinander in Eingriff bringbare Rastelemente
sind.
3. Bindering (1, 1') nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden des Binderings (1, 1') im Verbindungsbereich derart komplementär ausgebildet
sind, dass sie sich im geschlossenen Zustand zu einem stetigen Ringabschnitt ergänzen.
4. Bindering (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindering (1, 1') aus einem Spritzgussmaterial gefertigt ist.
5. Bindering (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spritzgussmaterial ein Kunststoff, insbesondere PP oder Nylon, ist.
6. Bindering (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindering (1, 1') einen rechteckigen Querschnitt mit insbesondere abgerundeten
oder angefasten Ecken (5, 5', 6, 6') aufweist.