[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Beutelkette, die aus einer Vielzahl von aus einer
Kunststofffolie hergestellten Beuteln, die schuppenartig übereinander liegend an mindestens
zwei mit seitlichem Abstand zueinander angeordneten antreibbaren Tragbändern lösbar
befestigt sind, besteht, wobei die Öffnungen der Beutel etwa senkrecht zu den Tragbändern
ausgerichtet sind.
[0002] Durch die
DE-U 1-298 03 049 ist eine bei automatisierten Abpackprozessen für Lebensmittel verwendbare aus Schlauchbeuteln
gebildete Beutelkette dieser Art bekannt. Die aus hygienischen Gründen auf einem Rollenkern
aufgewickelten Schlauchbeutel bleiben bis zu ihrem Einsatz zwar gut verschlossen,
das automatisierte Öffnen und Abnehmen einzelner Beutel von den Tragbändern ist jedoch
insbesondere bei hoher Geschwindigkeit des Abpackprozesses problematisch. Die Innenseiten
der Beutel haften nämlich mitunter derart aneinander, dass sich durch nicht geöffnete
Beutel oftmals Betriebsstörungen ergeben. Mittels Blasluft könnten die Beutel eventuell
geöffnet werden, dadurch können jedoch Bakterien und/oder Verschmutzungen in die Beutel
gelangen. Davon wird daher nur selten Gebrauch gemacht.
[0003] Zum Einführen eines zu verpackenden Gutes in einen Beutel sind in einer ersten Phase
auf einer oder beiden Seiten des Beutels Saugheber anzusetzen, mittels denen der Beutel
soweit zu öffnen ist, dass Greifer zum weiteren Öffnen mechanisch in diesen eingeführt
werden können. In dieser ersten Phase können die zum Öffnen des Beutels erforderlichen
Kräfte jedoch außerordentlich hoch sein, da Luft eventuell nicht schnell genug in
den Beutel strömt und ein Unterdruck entsteht, der den Öffnungskräften entgegenwirkt.
Der Unterdruck wird hierbei umso höher, je schneller der Beutel geöffnet bzw. die
Sauggreifer auf der einen Seite und die Sauggreifer und/oder die Tragbänder auf der
anderen Seite mit einer Öffnungsgeschwindigkeit auseinander bewegt werden. Ein schnelles
Öffnen der Beutel ist jedoch beim automatisierten Öffnungsvorgang erwünscht, da eine
hohe Produktivität des Prozesses zu erzielen ist.
[0004] Bei zu hoch werdender Öffnungskraft werden die Beutel aber in dieser Öffnungsphase
entweder von den Tragbändern abgerissen, insbesondere dann, wenn auf dieser Beutelseite
keine zusätzlichen Sauggreifer zum Einsatz kommen, oder aber die Sauggreifer verlieren
den Beutel. Insbesondere das Abreißen des Beutels tritt oftmals auf. Mittelbare Ursache
hierfür ist, dass die Beutel mit Rücksicht auf die gute Verarbeitbarkeit gegeneinander
sehr gut gleiten müssen und hierzu Gleitmittel einzusetzen sind, durch die jedoch
die Haltekraft an den Tragbändern beeinträchtigt wird. Das gute Gleitverhalten ist
erforderlich, wenn beim Öffnen der Beutel regelmäßig der unterste Beutel unter den
darauf liegenden Beuteln weggezogen werden muss, ohne dass die Beutelkette bzw. deren
Schuppung ihren Ordnungszustand durch Einwirkung, insbesondere von ruckartigen Querkräften
verliert.
[0005] Der Einsatz der bekannten Schlauchbeutelkette zum Verpacken von Lebensmitteln ist
daher oftmals, obwohl diese Beutelkette in der Praxis vielseitig verwendet wurde und
sich auch bewährt hat, bei mit hoher Geschwindigkeit durchgeführten Abpackvorgängen
mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.
[0006] Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, die Beutelkette der vorgenannten Gattung in
der Weise auszugestalten, dass die Beutel auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten
stets gut zu öffnen sind. Es soll somit mit einfachen Mitteln erreicht werden, dass
ein Aneinanderkleben der die Beutel bildenden Folie nahezu ausgeschlossen ist. Das
Öffnen der Beutel soll vielmehr störungsfrei ermöglicht werden.
[0007] Gemäß der Erfindung wird dies bei der Beutelkette der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, dass die die Beutel bildende Folie auf einer oder beiden Innenseiten, gegebenenfalls
auch auf einer oder beiden Außenseiten des Beutels, mit in diese eingebundenen Abstandshaltern
versehen ist.
[0008] Die Abstandshalter können hierbei durch ein anorganisches oder organisches Antiblockmittel,
beispielsweise synthetische oder natürliche Kieselsäure, durch Kalziumkarbonat oder
Polycarbonatpartikel gebildet sein. Die Größe der Partikel der Abstandshalter sollte
etwa 3 bis 30 µm [≙ 10
-6 Meter], vorzugsweise zwischen 5 bis 15 µm [≙ 10
-6 Meter], betragen.
[0009] Bei Abstandshaltern aus synthetischer Kieselsäure ist es angezeigt, dass deren Anteil
etwa 1000 bis 2000 ppm, bei Abstandshaltern aus natürlicher Kieselsäure deren Anteil
etwa 2000 bis 5000 ppm und bei Abstandstandshaltern aus Kalziumkarbonat deren Anteil
etwa 1000 bis 4000 ppm an der diese aufnehmenden Folie beträgt.
[0010] Bei einer Ausrüstung der Innenseiten und/oder der Außenseiten der Beutel mit Abstandshaltern
sollte der in die Innenseiten eingebundene Anteil in einer bevorzugten Ausgestaltung
um mehr als 10 % größer bemessen sein als der in die Außenseiten eingebundene Anteil
der Abstandshalter.
[0011] Es ist aber auch möglich, die Innenseiten und die an den Tragbändern haftende Außenseite
der Folie mit unterschiedlichen Anteilen an Abstandshaltern, die Außenseite mit einem
um vorzugsweise 10 bis 20 % größeren Anteil zu versehen.
[0012] Die Folie zur Herstellung der Beutel kann auch mehrschichtig extrudiert sein, wobei
die Abstandhalter in die innere Schicht und/oder in die äußere Schicht der Folie einzubinden
sind.
[0013] Vorteilhaft ist es des Weiteren, die Außen- und/oder Innenseiten der Beutel mit einem
Gleitmittel zu versehen und bei Anordnung der Beutel an den Tragbändern den Abstand
zwischen den Öffnungen der einzelnen Beutel mit höchstens 30 mm zu bemessen.
[0014] Die Beutel sollten mittels eines Haftklebstoffes an den vorzugsweise als Klebebändern
ausgebildeten Tragbändern lösbar angebracht sein. Auch sollten die die Beutelkette
bildenden Beutel zusammen mit den Tragbändern auf einem Rollenkern aufgewickelt sein.
[0015] Wird eine Beutelkette gemäß der Erfindung ausgebildet, in dem die Folie, aus der
die Beutel hergestellt sind, mit eingebundenen Abstandshaltern und somit mit einem
je nach Verwendungszweck nach Art und Konzentration wählbaren Antiblockmittel ausgerüstet
werden, so ist zuverlässig die Gewähr gegeben, dass die Folien nicht aneinander haften
und die Beutel zum Befüllen leicht zu öffnen sind. Durch die Abstandshalter wird nämlich
gewährleistet, dass die Folien nicht aneinander anliegen, sondern dass zwischen diesen
ein Luftspalt gebildet ist, aufgrund dessen die Folien auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten
problemlos voneinander zu lösen sind.
[0016] Die Ausrüstung der Innenseite der Beutel mit Antiblockmitteln bewirkt des Weiteren,
dass beim Öffnen der Beutel insbesondere in der Anfangsphase des Öffnungsvorgangs
das Nachströmen von Luft beim Auseinanderziehen des Beutels dadurch verbessert wird,
dass durch die vom Antiblockmittel hervorgerufene Oberflächenrauhigkeit Kanülen und
Kapillaren zur Verfügung stehen, durch die die Strömungsvorgänge in den Beutel sehr
begünstigt werden. Auf diese Weise können der entstehende Unterdruck gemindert und
die zum Öffnen erforderliche Kraft reduziert werden. Außerdem werden dadurch die Zuverlässigkeit
des Öffnungsvorgangs und die Reproduzierbarkeit sowie die Betriebssicherheit der automatisierten
Beutelverarbeitung verbessert, da sowohl dem vorzeitigen Abreißen von den Tragbändern
als auch dem Verlieren durch Sauggreifer in der erst en Öffnungsphase entgegen gewirkt
wird. Weiterhin bewirkt die Ausrüstung der Beutelaußenseite mit Antiblockmittel, dass
durch die erhöhte Oberflächenrauhigkeit die effektive Klebefläche vergrößert und die
Klebefestigkeit an den Tragbändern verbessert wird. Auch kann die Schuppung der Beutel
verringert werden. Durch die sich auf diese Weise ergebenden Einsparungen an Tragbändern
wird die Wirtschaftlichkeit gesteigert. Ferner erleichtert eine verbesserte Klebefestigkeit
an den Tragbändern den Einsatz von Gleitmitteln, so dass die erforderlichen Gleiteigenschaften
der Beutel gegeneinander durch eine geeignete Kombination von Antiblockmittel und
Gleitmittel erzielt werden können.
[0017] Durch die vorschlagsgemäße Ausgestaltung wird demnach eine Beutelkette geschaffen,
deren Beutel ohne Schwierigkeiten auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten und mit
geringen Kräften, insbesondere in der ersten Öffnungsphase zu öffnen sind, ohne dass
die Beutel von den Tragbändern abreißen oder von den Sauggreifern verloren werden.
Außerdem können die Tragbänder, da die spezifischen Klebekräfte an diesen höher als
bisher gewählt werden können und somit die Beutel sehr dicht nebeneinander anzuordnen
sind, verkürzt ausgebildet werden. Des Weiteren ist von Vorteil, dass bedingt durch
die mit Abstand zueinander angeordneten Folien keine statische Aufladung entsteht
und dass keine zusätzlichen Hilfsmittel zum Öffnen der Beutel erforderlich sind. Eine
vielseitige Verwendbarkeit der Beutelkette ist demnach gegeben.
[0018] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer gemäß der Erfindung ausgebildeten
Beutelkette dargestellt, das nachfolgend im einzelnen erläutert ist. Hierbei zeigt:
- Figur 1
- eine Beutelkette, die aus an Tragbändern befestigten und von einem Rollenkern abgenommenen
Beuteln besteht,
- Figur 2
- einen der in Figur 1 dargestellten Schlauchbeutel in einem achssenkrechten Schnitt
und in einer vergrößerten Darstellung,
- Figur 3,
- einen Ausschnitt aus Figur 2 in vergrößerter Wiedergabe,
- Figuren 4 und 5
- Ausführungsbeispiele des Beutels nach Figur 2, in Darstellungen nach Figur 3,
- Figur 6
- einen weiteren Ausschnitt aus Figur 2, in vergrößerter Wiedergabe, und
- Figur 7
- einen Seitennahtbeutel in einer Darstellung gemäß Figur 2.
[0019] Die in Figur 1 dargestellte und mit 1 bezeichnete Beutelkette besteht aus einer Vielzahl
von an zwei parallel zueinander verlaufenden antreibbaren Tragbändern lösbar befestigten
Beuteln 3, die mit einem geringen Abstand s von zum Beispiel 30 mm nebeneinander schuppenartig
an den Tragbändern 2 gehalten sind. Die Öffnungen der Beutel 3 sind etwa senkrecht
zu den Tragbändern 2 ausgerichtet, die zusammen mit den Beuteln 3 auf einen Rollenkern
10 aufgewickelt sind.
[0020] Die Beutel 3 sind, wie dies insbesondere der Figur 2 zu entnehmen ist, als Schlauchbeutel
ausgebildet und somit aus einer geschlossenen Folie hergestellt, die nach dem Durchtrennen
des extrudierten Schlauches auf einer Querseite verschweißt sind. Um den Innenraum
4 der Beutel 3 leicht öffnen zu können, sind, wie dies der Figur 3 zu entnehmen ist,
auf den Innenseiten 12 und 13 der Folie 11 in diese Abstandshalter 21 und 22 in wählbarer
Größe und wählbarer Ansammlung jedoch nach Verwendungszweck eingebunden. Gemäß den
Figuren 4 und 5 können die Abstandshalter 21 und 22 aber auch nur auf der Innenseite
12 oder nur auf der Innenseite 13 der Folie 11 vorgesehen sein. Auf diese Weise wird
verhindert, dass die Folie 11 aneinanderhaftet und in der ersten Öffnungsphase schwierig
zu öffnen ist. Die Abstandshalter 21 und 22 bewirken somit, dass sich im Innenraum
4 Luftkanäle bilden und die Folie 11 der Beutel 3 mit nur geringer Kraft auszuspreizen
ist.
[0021] Die Beutel 3 sind mittels eines Haftklebers 5 an den Tragbändern 2 befestigt. Außerdem
kann auf den Außenseiten 14, 15 und/oder den Innenseiten 12, 13 der Beutel 3 ein Gleitmittel
6 aufgebracht werden. Auch auf den Außenseiten 14 und 15 können, wie dies in Figur
6 bzw. 6' in Bezug auf die Außenseite 15 dargestellt ist, Abstandshalter 23 eingebunden
sein, um die Haftfähigkeit der Beutel 3 an dem Haftkleber 5 bzw. den Tragbändern 2
zu erhöhen bzw. einstellen zu können.
[0022] In Figur 7 ist eine aus zwei Folien 11' und 11 ", die in den Randbereichen durch
Schweißnähte 16 miteinander verbunden sind, hergestellter Seitennahtbeutel 3' gezeigt.
In die Folien 11' und 11" ist hierbei jeweils eine Zwischenschicht 18 einextrudiert,
so dass die einzelnen Schichten der Folien 11' und 11" unterschiedlich gewählt werden
können. Die Abstandshalter 21 und 22 bzw. 23 sind jeweils in die inneren bzw. äußeren
Schichten der Folien 11' und 11" eingebunden und somit an der Oberfläche des Beutels
3 wirksam.
1. Beutelkette (1), bestehend aus einer Vielzahl von aus einer Kunststofffolie (11) hergestellten
Beuteln (3,3'), die schuppenartig übereinander liegend an mindestens zwei mit seitlichem
Abstand zueinander angeordneten antreibbaren Tragbändern (2) lösbar befestigt sind,
wobei die Öffnungen (16) der Beutel (3,3') senkrecht zu den Tragbändern (2) ausgerichtet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Beutel (3,3') bildende Folie (11,11',11") auf einer oder beiden Innenseiten
(12,13) und/oder auf einer oder beiden Außenseiten (14,15) des Beutels (3,3') mit
in diese eingebundenen Abstandshaltern (21,22,23) versehen ist.
2. Beutelkette nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstandshalter (21, 22, 23) durch ein anorganisches oder organisches Antiblockmittel,
beispielsweise synthetische oder natürliche Kieselsäure, durch
Kalziumkarbonat oder Polycarbonatpartikel gebildet sind.
3. Beutelkette nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Größe der Partikel der Abstandshalter (21,22,23) etwa 3 bis 30 µm [≙ 10 -6 Meter], vorzugsweise zwischen 5 bis 15 µm [≙ 10 -6 Meter] beträgt.
4. Beutelkette nach den Ansprüchen 2 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Abstandshaltern (21,22,23) aus synthetischer Kieselsäure deren Anteil etwa 1000
bis 2000 ppm, aus natürlicher Kieselsäure deren Anteil etwa 2000 bis 5000 ppm und
aus Kalziumkarbonat deren Anteil etwa 1000 bis 4000 ppm an der diese aufnehmenden
Folie (11,11',11") beträgt.
5. Beutelkette nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Ausrüstung der Innenseiten (12, 13) und /oder der Außenseiten (14,15) der
Beutel (3,3') mit Abstandshaltern (21,22,23) der in die Innenseiten (12,13) eingebundene
Anteil um mehr als 10 % größer bemessen ist als der in die Außenseiten (14,15) eingebundene
Anteil der Abstandshalter (21,22,23).
6. Beutelkette nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenseiten (12,13) und die an den Tragbändern (2) haftende Außenseite (15) der
Folie (11) mit unterschiedlichen Anteilen an Abstandshaltern (21,22,23), die Außenseite
(15) mit einem um vorzugsweise 10 bis 20% größeren Anteil, versehen sind.
7. Beutelkette nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie (11,11') zur Herstellung der Beutel (3') mehrschichtig extrudiert ist,
und dass die Abstandshalter in die innere Schicht und/oder in die äußere Schicht der
Folie (11,11') eingebunden sind.
8. Beutelkette nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenseiten (14,15) und/oder die Innenseiten (12, 13) der Beutel (3,3') mit einem
Gleitmittel (6) versehen sind.
9. Beutelkette nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Anordnung der Beutel (3,3') an den Tragbändern (2) der Abstand (S) zwischen den
Öffnungen (16) der einzelnen Beutel (3,3') höchstens 30 mm beträgt.
10. Beutelkette nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beutel (3,3') mittels eines Haftklebstoffes (5) an den vorzugsweise als Klebebändern
ausgebildeten Tragbändern (2) lösbar angebracht sind.
11. Beutelkette nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Beutelkette (1) bildenden Beutel (3) zusammen mit den Tragbändern (2) auf
einem Rollenkern (10) aufgewickelt sind.