[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit mindestens einem RFID-Transponder,
dessen Daten von einer Lese-/Schreibeinrichtung auslesbar sind.
[0002] Aus FM DAS LOGISTIK-MAGAZIN 10/2007, Seite 36, 37, ist ein Asset-Management via Radio
Frequency Indentification von Siemens A&D bekannt. Bei dem bekannten System werden
bei der Herstellung und/oder Lagerung von Gütern Behälter oder Transportgestelle mit
robusten, beschreibbaren und wieder verwendbaren Tags (Datenspeicher) ausgestattet.
Mit dem Funkfeld von fest im Raum installierten Schreib-/Lesegeräten werden die Daten
für das Beschreiben und Lesen der Tags sowie die Energie zum Datenspeicher übertragen.
Datenspeicher beinhalten eine feste, nicht veränderbare Identifikationsnummer und
einen wiederbeschreibbaren Bereich für individuelle Produktionsdaten. Bei den individuellen
Produktionsdaten handelt es sich um fertigungsrelevante Zusatzinformationen, die in
dem RFID-Transponder abgelegt werden und von der Lese-/Schreibeinrichtung ausgelesen
werden können, um so einer übergeordneten Software zur Verfügung gestellt werden können,
wie beispielsweise einem Manufacturing Execution System (MES) zur Steuerung der Produktion
und zur Überwachung der Reihenfolge der Produktionsschritte. Die Daten können ebenfalls
an ein Warehouse-Management-System (WMS) weitergeleitet werden, das die Verwaltung
von leeren Transportgestellen übernimmt.
[0003] Aus Industrieanzeiger 28/29 2006, Seiten 20 ff. sind RFID-Transponder bekannt, die
mit einer Sensorik zur Temperaturerfassung ausgestattet sind.
[0004] Aus Logistik und Fördertechnik Nr. 2, 15. Februar 2006, Seiten 21 ff. eine Systemintegration
bekannt, bei der eine Plausibilitätsprüfung der abzuwickelnden Fahraufträge durchgeführt
wird. Die Plausibilitätsprüfung sieht vor, dass das Gewicht der aufgenommenen Ware
mit dem Gewicht aus dem Transportauftrag verglichen wird, um so festzustellen, ob
die für den Transportauftrag hinterlegten Informationen richtig sind.
[0005] Aus LOGISTIK für Unternehmen 3/2007, Seiten 46 - 48 ist ein Flurförderzeug bekannt,
das eine Schnittstelle zur Fahrzeugsteuerung aufweist, die mit einem Fahrzeugterminal
verbunden ist. Das Fahrzeugterminal ist zur Kommunikation im Nahbereich mit RFID-Antennen
ausgestattet. Zur Kommunikation im Fernbereich ist das Fahrzeug mit einer W-LAN oder
einer Datenfunkeinrichtung ausgestattet.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug bereitzustellen, das
in einer Umgebung, die mit RFID-Transpondern und/oder Lese-/Schreibeinrichtungen ausgestattet
ist, zusätzliche Daten für einen übergeordneten Rechner zur Verfügung stellt.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen aus Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden die Gegenstände der Unteransprüche.
[0008] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug besitzt oder trägt mindestens einen RFID-Transponder,
dessen Daten von einer Lese-/Schreibeinrichtung ausgelesen werden können. Erfindungsgemäß
ist der mindestens eine RFID-Transponder mit einer Steuereinheit verbunden, um zusätzliche
Daten zum Fahr- und/oder Betriebszustand des Flurförderzeugs für das Auslesen durch
die Lese-/Schreibeinrichtung bereitzustellen. Die Verbindung kann über Funk oder fest
verdrahtet erfolgen. Das erfindungsgemäße Flurförderzeug schafft die Möglichkeit,
nicht nur Daten zu den transportierten Gütern zu erfassen und weiterzuleiten, sondern
zusätzlich Daten zum Fahr- und/oder Betriebszustand des Flurförderzeugs in dem RFID-Transponder
abzulegen. Diese gemeinsame Datenerfassung von Daten zu dem transportierten Gut oder
dessen Lasttragmittel und zu dem transportierenden Flurförderzeug ermöglicht es, in
einer übergeordneten Steuerung nicht nur die Bewegung von Gütern oder Lasttragmitteln,
sondern auch die Zustände des Flurförderzeugs abzubilden.
[0009] In einer bevorzugten Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs sind
die zusätzlichen Daten über eine Datenschreibeinheit in den mindestens einen RFID-Transponder
schreibbar. Bevorzugt weist die Datenschreibeinheit einen Prozessor auf. Mit dem Einsatz
einer Datenschreibeinheit ist es möglich, auch komplexere Fahr- oder Betriebszustände
des Flurförderzeugs durch eine geeignete Codierung als zusätzliche Daten in dem RFID-Transponder
abzulegen und so für übergeordnete Verwaltungssysteme zur Verfügung zu stehen.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist als Steuereinheit zum Schreiben der zusätzlichen
Daten in den RFID-Transponder eine zentrale Steuerung des Flurförderzeugs vorgesehen.
[0011] In einer alternativen Ausgestaltung, die auch zusätzlich zu der von der zentralen
Steuerung gespeisten Steuereinheit möglich ist, kann die Steuereinheit auch mit einem
Sensor ausgestattet sein, dessen Messwert in den mindestens einen Transponder schreibbar
ist. Bei diesem Sensor kann es sich beispielsweise um einen Gabelbelegungssensor handeln,
der als Betriebszustand des Flurförderzeugs anzeigt, ob die Lastgabel des Flurförderzeugs
belegt ist.
[0012] Die Erfindung wird an den nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug, das im Bereich seines Hub- mastes mit einem
RFID-Transponder ausgestattet ist, und
- Fig. 2
- den Aufbau der Datenschreibeinheit mit einem Sensor.
[0013] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 10, das im Bereich seines Hubmastes
mit einem RFID-Transponder 12 ausgestattet ist. Der RFID-Transponder 12 am Hubmast
kann beispielsweise für unterschiedlichste Zwecke vorgesehen sein. So ist es grundsätzlich
denkbar, eine Positionsbestimmung des Flurförderzeugs 10 durch Auslesen des RFID-Transponders
12 vorzunehmen. Alternativ kann der RFID-Transponder 12 auch dazu vorgesehen sein,
um das Flurförderzeug, beispielsweise bei der Einfahrt oder Ausfahrt, zu identifizieren.
Unabhängig von seinem konkreten Einsatz ist der RFID-Transponder 12 mit einer festen
Identifikationsnummer versehen, die aus dem RFID-Transponder ausgelesen wird. Je nach
Ausgestaltung kann es sich dabei um einen aktiven RFID-Transponder handeln, der eine
eigene Stromversorgung besitzt. Alternativ kann es sich auch um einen passiven RFID-Transponder
handeln, der seine Energie aus den empfangenen Signalen bezieht.
[0014] Fig. 1 zeigt ein auf einer Lastgabel angeordnetes Lastgut 14. Das Lastgut 14 ist
mit einem RFID-Transponder 16 ausgestattet, der wiederum über seine eindeutige Identifikationsnummer
das Lastgut kennzeichnet, so daß ein übergeordneter Rechner diese auswerten kann.
[0015] Ausgelesen werden die RFID-Transponder 12, 16 über Lese-/Schreibeinrichtungen 18,
die bevorzugt ortsfest im Einsatzgebiet des Flurförderzeugs 10 angeordnet sind. Die
von den Lese-/Schreibeinrichtungen 18 ausgelesenen Daten werden an einen zentralen
Rechner 20 weitergeleitet, wo sie ausgewertet werden. Die Auswertung kann beispielsweise
über ein Warehouse-Management-System (WMS) erfolgen. Auch ist es möglich, beispielsweise
durch eine Zuordnung zu den Lese-/Schreibeinrichtungen 18, die Position des Transportsguts
14 und/oder die Position des Flurförderzeugs 10 festzustellen. Die Positionsbestimmung
für das Flurförderzeug und/oder seine Ware muß nicht notwendig über eine Lese-/Schreibeinrichtung
18 erfolgen, sondern kann auch unter Verwendung mehrerer im Arbeitsbereich stationärer
Lese-/Schreibeinrichtungen erfolgen, indem beispielsweise Laufzeitunterschiede der
Signale zu den einzelnen Geräten erfaßt werden.
[0016] Unabhängig von der Funktion der RFID-Transponder 12, 16 werden in dem RFID-Transponder
zusätzliche Daten abgelegt. Die zusätzlichen Daten beschreiben einen Fahr- oder Betriebszustand
des Flurförderzeugs. Über die Lese-/Schreibgeräte werden die zusätzlichen Informationen
zum Fahr- oder Betriebszustand des Flurförderzeugs 10 mitausgelesen und entsprechend
an einen übergeordneten Rechner 20 weitergeleitet. Selbst wenn die primär in den RFID-Transpondern
12 und 16 vorgesehenen Daten von bestimmten Programmen ausgelesen und ausgewertet
werden, kann die übertragene zusätzliche Information in dem Rechner 20 separat verarbeitet
und ausgewertet werden. So können beispielsweise die Informationen zum Fahr- und/oder
Betriebszustand des Flurförderzeugs an einen Flotten-Manager oder ein sonstiges System
zur Überwachung der Flurförderzeuge weitergeleitet werden.
[0017] Fig. 2 zeigt den konkreten Aufbau für einen RFID-Transponder, der zusätzliche Informationen
eines Sensors überträgt. Der RFID-Transponder 22 besitzt eine festgelegte Identifikationsnummer,
die beispielsweise zur Identifikation des Flurförderzeugs dient. Zusätzlich besitzt
der RFID-Transponder ein variables Signal der Tiefe 2 Bit. Das bedeutet, dass zu der
fest vorgegebenen Identifikationsnummer zusätzlich bei jedem Auslesen eines RFID-Transponders
2 Bit weitere Informationen übertragen werden können. Der RFID-Transponder 22 wird
über eine Spannungsquelle 24 mit elektrischer Spannung versorgt.
[0018] Ein nicht näher dargestellter Gabelbelegungssensor ist in der Datenschreibeinheit
26 integriert. Die Datenschreibeinheit 26 wird ebenfalls von der Spannungsquelle 24
versorgt. Über eine Steuerleitung 28 liegt die Datenschreibeinrichtung an dem RFID-Transponder
22 an. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden mit jedem Auslesevorgang 2
Bit an zusätzlichen Daten von dem Flurförderzeug an den übergeordneten Rechner 20
weitergeleitet. 2 Bit an zusätzlichen Informationen erlauben es, vier Signale von
dem Flurförderzeug zu übertragen. Handelt es sich beispielsweise um einen RFID-Transponder,
der beispielsweise 3 Bit variable Kanalbreite besitzt, so können bereits acht unterschiedliche
Fahr- oder Betriebszustände übertragen werden. Durch Wiederholung des Auslesevorgangs
können insgesamt mehr Informationen übertragen werden.
[0019] Ein möglicher Ansatz für die Auswertung von Fahr- oder Betriebszuständen besteht
beispielsweise darin, dass, wenn von der Lese-/Schreibeinrichtung 18 sowohl die Identifikationsnummer
des RFID-Transponders 16 als auch die Identifikationsnummer des Transponders 12 eingelesen
wurde, anhand der zusätzlich übermittelten Daten geprüft wird, ob auch der Gabelbelegungssensor
anzeigt, dass sich eine Last 14 auf der Lastgabel befindet. Hierdurch kann bereits
sehr früh erkannt werden, ob ein Gabelbelegungssensor an dem Flurförderzeug ausgefallen
ist.
[0020] Auch weitere Einsatzmöglichkeiten für die zusätzlichen Daten können vorgesehen sein.
So ist es beispielsweise möglich, ein Ableitsystem vorzusehen, bei dem über die zusätzlichen
Daten Fahr- und Zustandsinformationen zu dem Flurförderzeug an den Rechner 20 weitergeleitet
werden, der diese Daten an einen Flotten-Manager weiterleitet, wo diese dann im Hinblick
auf Nutzung und Auslastung der einzelnen Flurförderzeuge ausgewertet werden.
1. Flurförderzeug mit mindestens einem RFID-Transponder, dessen Daten von einer Lese-/Schreibeinrichtung
auslesbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine RFID-Transponder (12) mit einer Steuereinheit verbunden ist,
um zusätzliche Daten zum Fahr- oder Betriebszustand des Flurförderzeugs für das Auslesen
durch die Lese-/Schreibeinrichtung (18) bereitzustellen.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlichen Daten über eine Datenschreibeinheit (26) von der Steuerung in den
mindestens einen Transponder (12) schreibbar sind.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenschreibeinheit einen Prozessor aufweist.
4. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit mit einer zentralen Steuerung des Flurförderzeugs in Verbindung
steht.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit einen Sensor aufweist, dessen Messwert in den mindestens einen
Transponder schreibbar ist.
6. Flurförderzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit einen Gabelbelegungssensor aufweist.
7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der RFID-Transponder an dem Flurförderzeug angebracht ist.
8. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der RFID-Transponder an der Last und/oder einem Lastträger angebracht ist.
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung mit der Steuereinheit per Funk erfolgt.
10. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung mit der Steuereinheit über mindestens eine Steuerleitung erfolgt.