[0001] Die Erfindung betrifft eine frontbeschickbare Trommelwaschmaschine mit einer in einem
Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel, wobei zwischen dem Laugenbehälter und einer
Gehäusewandöffnung an der Frontwand eine Faltenbalgdichtung angeordnet ist, wobei
im oberen Bereich der Laugenbehälteröffnung ein zur Trommel gerichteter Wäscheabweiser
vorgesehen ist.
[0002] Bei Frontladerwaschmaschinen wird die Türöffnung relativ groß gestaltet, um hier
für den Benutzer die Be- und Entladung der Trommel zu erleichtern. Dies bedingt unter
anderem eine große Öffnung in der Frontseite der Trommel. Da aufgrund normierter Gehäusebreiten
der Trommeldurchmesser festgelegt ist, wird durch die vergrößerte Öffnung zwangsläufig
die Breite der stirnseitigen Trommelwand bzw. des als Trommelkappe fungierenden Kreisrings
geringer. Als Folge dieser Verringerung wird während der Drehung der Trommel die Wäsche
leichter über den Rand der Trommelkappe gedrückt und dann zwischen dem Schauglas und
der Faltenbalgdichtung eingeklemmt. Es ist deshalb beispielsweise aus der
WO 02/12612 A1 bekannt, im Bereich der Faltenbalgdichtung, und hier insbesondere im Bereich der
12-Uhr-Stellung, einen Wäscheabweiser vorzusehen. Der Wäscheabweiser ist zur Trommel
hin weisend an dem Türdichtring angeformt und dafür vorgesehen, dass die Wäsche wieder
zurück in die rotierende Trommel geführt wird. Bei Waschautomaten mit großem Trommelvolumen
besteht aufgrund des hohen Wäschegewichtes die Notwendigkeit, den Wäscheabweiser zu
verstärken. Bekannt ist auch ein Wäscheabweiser, beispielsweise aus der
DE 10 2004 043 671 A1, der mit einem Kanalsystem ausgestattet ist, das in diesen Bereich des Wäscheabweisers
Flüssigkeit zuführt, um auf diese Weise das Risiko auftretender Wäschebeschädigungen
zu reduzieren.
[0003] Bei all diesen Ausführungsformen wird es jedoch als nachteilig angesehen, dass bei
den bekannten Wäscheabweisern ein Mindestabstand zur Trommel einzuhalten ist, damit
es zu keiner Berührung durch die Trommel bzw. durch eine Trommelauslenkung kommt.
Hierdurch ist die Funktion des Wäscheabweisers stark eingeschränkt. Der Wäscheabweiser
könnte zudem eine bessere Funktion aufweisen, wenn dieser größer ausgeführt werden
könnte. Dies ist aber nicht möglich, da der Wäscheabweiser beim Beladen ein Hindernis
darstellt und somit störend wirkt. Zudem reibt die trockene Wäsche in der Durchfeuchtungsphase
am Wäscheabweiser, wenn sich dieser über einen großen Umfangsabschnitt der Trommelöffnung
erstreckt oder zu weit in die Öffnung hineinragt.
[0004] Auch ergibt sich das Problem, dass bei den bekannten Wäscheabweisern infolge des
Mindestabstandes in radialer Richtung zur Trommelrandöffnung der Wäscheabweiser dazu
neigt, dass Wäschezipfel, die in den Spalt zur Trommelrandöffnung gelangen, nicht
mehr herausgezogen werden. Sie werden mit dem Trommelrand mitgerissen und verbleiben
im Spalt zwischen Trommelrand und Faltenbalgdichtung.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine frontbeschickbare Trommelwaschmaschine
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass die in den Spalt zwischen
Trommelrandöffnung und Faltenbalgdichtung gelangten Wäschezipfel zuverlässig wieder
herausgezogen werden.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer frontbeschickbaren Trommelwaschmaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
[0007] Die mit der Erfindung erreichten Vorteile ergeben sich dadurch, dass die Wäsche geschont
wird, und dies insbesondere bei Maschinen mit sehr großen Einfüllöffnungen, wobei
abhängig des jeweiligen Betriebszustandes der Maschine die Spalteinstellung berücksichtigt
wird. So kann bei kleineren Trommeldrehzahlen, z. B. kleiner als 400 Umdrehungen pro
Minute, bei denen die Trommelauslenkung gering ist, der Wäscheabweiser schon sehr
nahe an dem Trommelöffnungsrand geführt werden, ohne dass eine Berührung mit der Trommel
gegeben ist. Durch den kleinen Spalt wird sichergestellt, dass sich keine Wäsche zwischen
Wäscheabweiser und Trommelöffnungsrand hineinzieht und einklemmt. Bei einem Drehzahlbereich
von unter 80 Umdrehungen pro Minute findet noch die Wäscheverteilung innerhalb der
Trommel statt, wobei die Wäsche am Trommelmantel anliegt, wenn die Drehzahl weiter
ansteigt. Wenn die Wäsche am Trommelmantel anliegt und sich keine Wäschestücke im
Bereich der Trommelöffnung bzw. des Trommelöffnungsrandes befinden, wird der Wäscheabweiser
nicht mehr benötigt.
[0008] Hierzu ist der Wäscheabweiser in seiner zur Trommelrandöffnung übergreifenden und
zur Trommelrandöffnung spaltbildenden Lage variierbar angeordnet, wobei das variierbare
Spaltmaß in Abhängigkeit von der Trommeldrehzahl steuer- und einstellbar ist. Der
Wäscheabweiser wirkt dabei mit einer an der Laugenbehälterkappe angeordneten Verstelleinrichtung
zusammen, die zum Trommelöffnungsrand radial wirkt. Die Verstelleinrichtung als solches
umfasst hierbei einen Stößel, dessen unteres Ende in einen elastisch ausgebildeten
Bereich des Wäscheabweisers eingefasst ist, und wobei dessen oberes Ende mit einer
Antriebseinheit zusammenwirkt. Die Antriebseinheit steht hierbei in Wirkverbindung
mit einer Steuereinheit der Waschmaschine. Um insbesondere den Bereich des Wäscheabweisers
hier beweglich bzw. elastisch vorzuhalten, weist dieser eine im angeformten Wäscheabweiserbereich
ausgebildete Hohlkammer auf. Zur elastischen Ausbildung ist die innere Wandung der
Hohlkammer biegsam bzw. dehnbar ausgeführt, so dass der Wäscheabweiser in seiner Formgebung
ein- und ausgefahren werden kann. Oberhalb der Hohlkammer im Bereich des Faltenbalgringes
ist ein Führungskanal zur Aufnahme des Stößels angeordnet. Der Stößel führt in Verstellung
des Wäscheabweisers entweder eine Hub-, eine Schwenk- oder eine Schiebebewegung aus,
um auf diese Weise das Spaltmaß zum Trommelöffnungsrand zu beeinflussen. Als Antriebseinheit
zur Verstellung des Stößels können hier elektromotorische Antriebe vorgesehen werden,
oder aber elektromagnetische Antriebe, aber denkbar ist auch beispielsweise ein Memory-Metall,
welches die Verschiebung des Stößels bzw. die Bewegung des Wäscheabweisers vornimmt.
[0009] In einer anderen Ausführung besteht die Antriebseinheit zur Verstellung des Stößels
aus einem hydraulischen oder pneumatischen Antrieb. Hierbei wird der Wasserdruck in
Verbindung mit einer Rückstellfeder genutzt, um die Verstellung des Stößels vorzunehmen.
Eine pneumatische Betätigung ist dann vorteilhaft, wenn ein Druckluftsystem im Gerät
bereits für andere Aufgaben vorhanden ist, beispielsweise bei gewerblichen Waschmaschinen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachstehenden Figuren 1 bis
5 näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine geschnittene Seitenansicht einer frontbeschickbaren Trommelwaschmaschine;
- Figur 2
- eine geschnittene Seitenansicht des Wäscheabweisers im Detail in der unteren Stellung;
- Figur 3
- eine weitere geschnittene Darstellung ebenfalls im Detail gemäß der Figur 2 des Wäscheabweisers
in der oberen Stellung;
- Figur 4
- eine weitere Ausführungsform des Wäscheabweisers in einer ersten und zweiten Stellung
und
- Figur 5
- eine weitere Darstellung des Wäscheabweisers in einer anderen Ausführungsform.
[0011] Die Figur 1 zeigt in der geschnittenen Seitenansicht eine frontbeschickbare Trommelwaschmaschine
1 mit einer in einem Laugenbehälter 2 drehbar gelagerten Trommel 3, wobei zwischen
dem Laugenbehälter 2 und einer Gehäuseöffnung 4 an der Frontwand 5 eine Faltenbalgdichtung
6 angeordnet ist. Dabei ist im oberen Bereich der Laugenbehälteröffnung 7 ein zur
Trommel 3 bzw. zum Inneren der Trommel 3 gerichteter Wäscheabweiser 8 vorgesehen.
[0012] Wie in der Zusammenschau der Figuren 2 und 3 erkennbar wird, ist der Wäscheabweiser
8 in seiner zum Trommelöffnungsrand 9 übergreifenden und zum Trommelöffnungsrand 9
spaltbildenden Lage variierbar angeordnet. Dabei ist das variierbare Spaltmaß 10 in
Abhängigkeit von der Trommeldrehzahl steuer- und einstellbar. Der Wäscheabweiser 8
wirkt dabei mit einer an der Laugenbehälterkappe 11 angeordneten Verstelleinrichtung
12 zusammen, die zum Trommelöffnungsrand 9 radial wirkt. Die Verstelleinrichtung 12
umfasst dabei einen Stößel 13, dessen unteres Ende 14 in einen elastisch ausgebildeten
Bereich 15 des Wäscheabweisers 8 eingefasst ist. Das obere Ende 16 des Stößels 13
wirkt dabei mit einer Antriebseinheit 17 zusammen. Die Antriebseinheit 17 wiederum
steht dabei in Wirkverbindung mit einer Steuereinheit 18 der Waschmaschine 1, wie
sie in der Figur 1 angedeutet ist.
[0013] Der elastisch ausgebildete Bereich 15 umfasst eine im geformten Wäscheabweiser 8
ausgebildete Hohlkammer 19. Diese Hohlkammer 19 trägt insbesondere dazu bei, dass
eine Wandstärkenreduzierung erfolgt, so dass dieser Bereich besonders elastisch und
auch dicht ausgebildet ist. Oberhalb der Hohlkammer 19 ist im Bereich des Faltenbalgdichtringes
6 ein Führungskanal 20 zur Aufnahme des Stößels 13 angeordnet. Der Stößel 13 führt,
wie in der Figur 2 dargestellt, eine Hubbewegung aus, um auf diese Weise das Spaltmaß
10 zu beeinflussen.
[0014] Gemäß der Figur 4, rein schematisch dargestellt, leitet der Stößel beispielsweise
eine Schwenkbewegung ein, um auf diese Weise das Spaltmaß 10 zu beeinflussen. Denkbar
ist aber auch eine Art Schiebebewegung, wie sie in der Figur 5 dargestellt ist. Hierbei
wird der Wäscheabweiser 8 axial bezogen auf die Ausrichtung der Trommel verschoben.
Mit dem Bezugszeichen 8a ist jeweils die vom Trommelöffnungsrand 9 entfernte Position
des Wäscheabweisers 8 verdeutlicht.
[0015] Die Antriebseinheit 17 (Fig. 2, 3) als solches zur Verstellung des Stößels 13 kann
hierbei aus einem elektrischen Motor oder einem elektromagnetischen Antrieb, wie beispielsweise
einem Hubmagneten, bestehen. Denkbar ist aber auch beispielsweise die Antriebseinheit
17 aus einem Memory-Metall zu bilden.
1. Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine (1) mit einer in einem Laugenbehälter (2) drehbar
gelagerten Trommel (3), wobei zwischen dem Laugenbehälter (2) und einer Gehäusewandöffnung
(4) an der Frontwand (5) eine Faltenbalgdichtung (6) angeordnet ist, wobei im oberen
Bereich der Laugenbehälteröffnung (7) ein zur Trommel (3) gerichteter Wäscheabweiser
(8) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wäscheabweiser (8) in seiner zum Trommelöffnungsrand (9) übergreifenden und zur
spaltbildenden Lage zum Trommelöffnungsrand (9) variierbar angeordnet ist, und wobei
das variierbare Spaltmaß (10) in Abhängigkeit von der Trommeldrehzahl steuer- und
einstellbar ist.
2. Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wäscheabweiser (8) mit einer am Laugenbehälter (2) angeordneten Verstelleinrichtung
(12) zusammenwirkt, die zum Trommelöffnungsrand (9) wirkt.
3. Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung (12) an der Laugenbehälterkappe (11) angebracht ist.
4. Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung (12) einen Stößel (13) umfasst, dessen unteres Ende (14)
in einen elastisch ausgebildeten Bereich (15) des Wäscheabweisers (8) eingefasst ist,
und wobei dessen oberes Ende (16) mit einer Antriebseinheit (17) zusammenwirkt.
5. Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (17) in Wirkverbindung mit einer Steuereinheit (18) der Waschmaschine
(1) steht.
6. Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elastisch ausgebildete Bereich (15) eine im angeformten Wäscheabweiser (8) ausgebildete
Hohlkammer (19) umfasst.
7. Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass oberhalb der Hohlkammer (19) im Bereich des Faltenbalgdichtringes (6) ein Führungskanal
(20) zur Aufnahme des Stößels (13) angeordnet ist.
8. Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine nach Anspruch 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stößel (13) in Verstellung des Wäscheabweisers (8) eine Hub-, eine Schwenk- oder
eine Schiebebewegung ausführt.
9. Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine nach Anspruch 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (17) zur Verstellung des Stößels (13) aus einem elektrischen
Motor, einem elektromagnetischen Antrieb oder einem Memory-Metall besteht.
10. Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine nach Anspruch 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (17) zur Verstellung des Stößels (13) aus einem hydraulischen
oder pneumatischen Antrieb besteht.