[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schwimmbecken aus Kunststoff oder aus Metall,
insbesondere aus Edelstahl, welches aus einem Bodenteil und senkrechten Seitenteilen
zusammengesetzt ist und über herkömmliche Einrichtungen für den Wasserzulauf und den
Wasserablauf, sowie gegebenenfalls auch über Beleuchtungseinrichtungen, Massagedüsen,
Düsen einer Gegenstromanlage und dergleichen mehr verfügt, welches sich durch eine
erhebliche Reduktion der Schweißnähte im Kantenbereich und in einer Weiterbildung
der Erfindung durch einen im wesentlichen eben Beckenboden auszeichnet, der innerhalb
der gesamten Bodenfläche keine sichtbaren Schweißnähte oder verschliffenen Schweißnähte
aufweist.
Stand der Technik
[0002] Schwimmbecken setzen sich üblicherweise aus einem Bodenteil und Seitenwänden zusammen,
welche an ihren Stoßkanten miteinander verschweißt sind. Schweißnähte an Kanten sind
von der Dichtheit her immer problematischer als Schweißnähte zwischen aneinander stoßende
Platten.
[0003] Bei größeren Schwimmbecken setzt sich der Bodenteil aus mehreren Bodenelementen zusammen,
welche zumeist mit Längs- und/oder Querschweißnähten miteinander verbunden sind. Diese
Schweißnähte sind optisch nicht schön und fühlen sich beim Betreten auch unangenehm
an, da sie eine Unebenheit darstellen. Auch verschliffene Schweißnähte sind optisch
noch gut erkennbar und beeinträchtigen die visuelle Qualität der Bodenfläche. Bei
einer unachtsamen oder gar rücksichtslosen Beanspruchung können diese Schweißnähte
auch undicht werden.
[0004] Der Einbau von Zubehörteilen, wie beispielsweise Wassereinlaufdüsen, Beleuchtungskörper,
Luftsprudeldüsen und dergleichen wird bisher zumeist im Bereich der Seitenwände durchgeführt,
da diese Einbauten im Bodenbereich bei Becken nach dem Stand der Technik ebenfalls
störende Unebenheiten verursachen würden. Wasserablauföffnungen sind jedoch bisher
schon oftmals im Beckenbodenbereich vorgesehen, wobei die störende Unebenheit notgedrungen
in Kauf genommen wird. Bei größeren Becken wird dieser Nachteil bei Wassereinlaufdüsen
bisweilen auch in Kauf genommen, wenn die Optimierung der Strömungsverhältnisse des
Wassers dies erfordern.
Technische Aufgabe
[0005] Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein Schwimmbecken aus Kunststoff oder aus Metall,
bevorzugt aus Edelstahl zu schaffen, bei dem die Gesamtlänge der sichtbaren Schweißnähte,
insbesondere der Schweißnähte im Kantenbereich erheblich reduziert wird, indem nur
die Schweißnähte an den Stirnwänden sichtbar bleiben.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die länglichen Seitenteile des Schwimmbeckens
entlang ihrer Längserstreckung durchgehend abgekantet ausgebildet sind, wodurch sie
sowohl die Seitenfläche als auch einen Teil der Bodenfläche bilden. Auf diese Weise
entfallen zwei Längsschweißnähte im Kantenbereich und werden durch nur eine Längsschweißnaht
zwischen aneinander stoßende Platten ersetzt. An die Stelle einer Schweißverbindung
kann auch eine Klebeverbindung treten. Die Vorteile der vorliegenden Erfindung sind
hier dieselben.
[0007] Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein Schwimmbecken zu schaffen,
bei dem die Bodenfläche im wesentlichen eine glatte Oberfläche besitzt und die Längsschweißnähte
oder Längsklebenähte im Bodenbereich nicht mehr sichtbar sind.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst, indem in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
die länglichen Seitenteile zusätzlich entlang des Randbereiches ihrer, einen Teil
der Bodenfläche bildenden Abschnitte zwei weitere, eine Stufe bildende Abkantungen
aufweisen und die dadurch im Stoßbereich entstehende Vertiefung, in der dann die Schweiß-
oder Klebenaht liegt, durch eine Abdeckblende abgedeckt wird, wobei die Oberkante
der Abdeckblende dann auf derselben Ebene verläuft wie die erste Abkantung. In dieser
Ausführung besteht die Abdeckblende aus einem U-Profil.
[0009] Eine alternative Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass nicht zwei sondern
vier weitere, zwei Stufen bildende Abkantungen erfolgen, wobei die zweite Stufe dann
die Auflagefläche für die Abdeckblende bildet. Hier kann die Abdeckblende dann eine
einfache Platte sein. Die Dicke der Platte bestimmt hier die Höhe der ersten Stufe.
[0010] Eine andere alternative Ausführungsform sieht vor, dass diese Vertiefung im Beckenboden
halbkreisförmig oder in anderer geometrischer Form ausgebildet ist, indem der Randbereich
der Bodenfläche nicht stufenförmig abgekantet wird, sondern viertelkreisförmig oder
in anderer geometrischer Form gebogen ist.
[0011] Wieder eine andere alternative Ausführungsform sieht vor, dass die stufenförmige
Abkantung eine schräge Stützfläche für die Abdeckblende ausbildet.
[0012] Durch die Abdeckblende ist die Schweiß- oder Klebenaht vor mechanischer Beanspruchung
geschützt. Die Schweiß- oder Klebenaht kann auch dicker ausgeführt werden, da dies
bei der vorliegenden Aufgabenlösung keine optische Beeinträchtigung darstellt. Da
die Schweißnaht problemlos dicker ausgeführt sein kann, kann ohne Bedenken an Stelle
einer WIG-Schweißung eine MAK-Schweißung erfolgen. Zudem kann der Schweißkanal leicht
mit Schutzgas geflutet sein und somit formiert geschweißt werden. Weiters von Vorteil
ist, dass diese Schweiß- oder Klebenähte im Bodenbereich von einem Schweiß- oder Kleberoboter
hergestellt werden können, womit die Schweiß- oder Klebequalität reproduzierbarer
wird.
[0013] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind in dieser Vertiefung zusätzlich
Ausstattungsteile, wie beispielsweise Scheinwerfer, Wasserdüsen, Wasserablauföffnungen,
Luftsprudeldüsen und dergleichen, sowie die erforderlichen Versorgungsleitungen für
diese Ausstattungsteile untergebracht. Dadurch wird es ermöglicht, dass diese Ausstattungsteile
nicht über die im wesentlichen glatte Oberfläche des Beckenbodens hinaus ragen. Ein
weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Versorgungsleitungen nicht mehr wie
bisher üblich im Außenbereich der Seitenwände untergebracht werden müssen, womit die
Gefahr der Beschädigung beim Hinterfüllen der Seitenwände des Beckens wegfällt.
[0014] In weiteren bevorzugten Ausführungsformen besteht die Abdeckblende nicht aus demselben
Material wie die Seitenflächen oder die Bodenelemente, sondern aus anderem Material,
beispielsweise aus Glas, Kunststoff, Stein oder anderem Metall. Dadurch lassen sich
optisch sehr schöne Effekte erzielen, welche die visuelle Qualität des Beckenbodens
noch erhöhen.
[0015] Es versteht sich von selbst, dass bei größeren Beckenmaßen zusätzliche Bodenelemente
zwischen den länglichen Seitenteilen vorgesehen sind, deren längliche Randbereiche
analog stufenförmig abgekantet oder in sonstigen Formen ausgebildet sind, um den erforderlichen
Teil der Vertiefung auszubilden beziehungsweise gleichzeitig die Stützfläche für die
Abdeckblende zu bilden.
Ausführungsbeispiel
[0016] Die Erfindung und vorteilhafte Weiterbildungen werden nachstehend anhand der Figuren
näher beschrieben.
[0017] Fig. 1 zeigt einen Schnitt in Querrichtung durch ein längliches Seitenteil eines
Schwimmbeckens.
[0018] Fig. 2 zeigt einen Schnitt in Querrichtung durch das Schwimmbecken.
[0019] Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Stoßbereiches zwischen zwei benachbarten
Bauteilen mit der Schweiß- oder Klebenaht.
[0020] Fig. 4 zeigt das Schwimmbecken in Schrägansicht von oben.
[0021] Fig. 5 zeigt ein Schwimmbecken nach Fig. 4 mit umlaufender Überlaufrinne.
[0022] Aus Fig. 1 ist zu erkennen, dass der Seitenteil 1 in Längsrichtung eine Abkantung
7 aufweist, wodurch der Seitenteil 1 die im Winkel zueinander ausgerichteten Flächen
8 und 9 bildet. Üblicherweise sind Seitenteile im oberen Randbereich 16 zusätzlich
zweifach gekantet, um einen formschönen und sicheren Abschluss des Beckenrands zu
bilden.
[0023] Zwei entlang der Längskante aneinander stoßende, gleich ausgebildete Seitenteile
werden am Stoß über eine einzige Schweiß- oder Klebenaht verbunden. Gegebenenfalls
können sich zwischen den beiden Seitenteilen noch eine oder mehrere Bodenplatten befinden,
wenn das Schwimmbecken breiter ausgeführt wird. Die Gesamtlänge der sichtbaren Schweißnähte
wird um eine Längsnaht reduziert. Es fallen keine Längsschweißnähte im Kantenbereich
an, sondern lediglich Schweiß- oder Klebenähte zwischen aneinander stoßende Platten,
welche leichter dicht zu bekommen sind als Schweiß- oder Klebenähte im Kantenbereich.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Seitenteil 1 im Randbereich 10 der
Fläche 9 zwei weitere, eine Stufe ausbildende Abkantungen 11 und 12 auf. Es ist aber
auch denkbar diesen Randbereich geometrisch anders geformt oder mit mehr als einer
Stufe auszubilden.
[0025] In Fig. 2 sind zwei längliche Seitenteile 1 und 2 in dieser bevorzugten Ausführungsform
dargestellt, sowie die dazugehörigen Versteifungsprofile 3 und 4, hier waagrecht verlaufend
dargestellt, es versteht sich jedoch von selbst, dass diese auch senkrecht verlaufen
können. Weiters sind die seitlichen Abstützungen 5 und die Isolierungen 6 zu erkennen.
Zwischen den Seitenteilen 1 und 2 befinden sich beispielhaft zwei Bodenelemente 14,
deren Längskanten analog stufenförmig zweifach abgekantet sind. In alternativen Ausführungsformen,
welche nicht separat dargestellt sind, sind diese Längskanten mehrfach, beispielsweise
vierfach abgekantet oder auch viertelkreisförmig oder in anderer geometrischer Form
gebogen, um die gewünschte Vertiefung herzustellen. Die Fläche 9 stößt mit ihrer freien
Kante 13 mit der abgekanteten Längskante des benachbarten Bodenelements 14 zusammen,
welche über die Schweiß- oder Klebenaht 15 miteinander verbunden werden. Die Abdeckblende
16 deckt die Vertiefung 17 mit der Schweiß- oder Klebenaht 15 sichtbar ab, wodurch
ein im wesentlichen glatter Beckenboden entsteht.
[0026] In Fig. 3 ist vergrößert ein Ausschnitt des Beckenbodens mit zwei aneinander stoßenden
Bauteilen, beispielsweise der Fläche 9 eines Seitenteils und einem Bodenelement 14
dargestellt. Beide Randbereiche sind zweifach stufenförmig abgekantet und bilden aneinanderstoßend
eine Vertiefung 17, die von der Abdeckblende 16 abgedeckt wird. Auch hier sind alternative
geometrische Ausgestaltungen dieser Randbereiche möglich, wie bereits bei Fig. 2 erläutert.
Die Schweiß- oder Klebenaht 15 wird von der Abdeckblende 16 verdeckt und ist damit
nicht mehr sicht- und spürbar. In der Vertiefung 17 können - ebenfalls nicht sichtbar
- die Versorgungsleitungen für beliebige Ausstattungsteile, wie beispielsweise Scheinwerfer,
Wasserdüsen, Wasserablauföffnungen, Luftsprudeldüsen und dergleichen, verlegt werden.
Solche Ausstattungsteile können in entsprechenden Ausnehmungen der Abdeckblende 16
mit ebener Oberkante befestigt werden. Damit ist gewährleistet, dass das Schwimmbecken
einen im wesentlichen glatten Beckenboden besitzt, der nicht nur formschön, sondern
auch funktional ist. Zudem bilden die Vertiefungen eine Versteifung des Beckenbodens
wodurch zusätzliche Versteifungen in diesem Bereich entfallen.
1. Schwimmbecken aus Kunststoff oder aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, welches
aus einem Bodenteil und senkrechten Seitenteilen zusammengesetzt ist und über Einrichtungen
für den Wasserzulauf und den Wasserablauf, sowie gegebenenfalls auch über Beleuchtungseinrichtungen,
Massagedüsen, Düsen einer Gegenstromanlage und dergleichen mehr verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass die länglichen Seitenteile (1, 2) des Schwimmbeckens entlang ihrer Längserstreckung
eine Kante (7, 7') zwischen einer Seitenfläche (8, 8') und einem Teil (9, 9') der
Bodenfläche aufweisen und im Stoßbereich die freien Kanten (13) benachbarter Teile
(9, 9') miteinander oder mit den Längskanten benachbarter Bodenelemente (14) über
eine Schweiß- oder Klebenaht (15) miteinander verbunden sind.
2. Schwimmbecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die länglichen Seitenteile (1, 2) in ihrem Teil (9, 9') zusätzlich im Randbereich
(10) zwei weitere, eine Stufe bildende Abkantungen (11, 12) aufweisen und die dadurch im Stoßbereich entstehende Vertiefung (17), in der dann die Schweiß- oder Klebenaht
(15) liegt, durch eine Abdeckblende (16) abgedeckt ist, die bevorzugt ein U-Profil
ist.
3. Schwimmbecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die länglichen Seitenteile (1, 2) in ihrem Teil (9, 9') zusätzlich im Randbereich
(10) vier weitere, zwei Stufen bildende Abkantungen (11, 12) aufweisen und die dadurch im Stoßbereich entstehende Vertiefung (17), in der dann die Schweiß- oder Klebenaht
(15) liegt, durch eine bevorzugt plattenförmige Abdeckblende (16) abgedeckt ist, die
sich auf der zweiten Stufe abstützt.
4. Schwimmbecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die länglichen Seitenteile (1, 2) in ihrem Teil (9, 9') zusätzlich im Randbereich
(10) viertelkreisförmig oder in anderer geometrischer Form gebogen sind und die Schweiß-
oder Klebenaht in der dadurch im Stoßbereich entstehenden halbkreisförmigen oder in anderer geometrischer Form
vorliegenden Vertiefung (17) liegt.
5. Schwimmbecken nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die stufenförmigen Abkantungen (11, 12) eine schräge Stützfläche für die Abdeckblende
(16) ausbilden.
6. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißnaht (15) in MAK-Schweißtechnik ausgeführt ist
7. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweiß- oder Klebenaht (15) von einem Schweiß- oder Kleberoboter hergestellt
ist.
8. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Abdeckung (16) Ausnehmungen vorgesehen sind, welche unter Ausbildung eines
im wesentlichen glatten Beckenbodens zusätzliche Ausstattungsteile, wie Scheinwerfer,
Wasserdüsen, Wasserablauföffnungen, Luftsprudeldüsen und dergleichen aufnehmen.
9. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vertiefung (17) die Versorgungsleitungen für zusätzliche Ausstattungsteile
verlegt sind.
10. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (16) aus Glas, Kunststoff, Stein oder aus einem anderen Metall als
die Seitenteile (1, 2) und/oder die Bodenelemente (14).