[0001] Die Erfindung betrifft einen Klemmbeschlag für eine Scheibe der im Oberbegriff von
Patentanspruch 1 angegebenen Art.
[0002] Eine derartiger Klemmbeschlag ist aus der
DE 699 23 615 T2 bekannt. Der als Klemmschuh ausgebildete Klemmbeschlag bildet eine Aufhängungsstelle
eines Ganzglasflügels einer Schiebetür an einem Laufwagen, welcher in einer Führungsschiene
des Türrahmens verschiebbar geführt ist. Der Abstand der Klemmplatten des Klemmbeschlags
lässt sich mittels eines Abstandshalters zur Befestigung von Scheiben unterschiedlicher
Dicken verstellen. Nachteilig ist die relativ eingeschränkte Anpassungsfähigkeit des
Beschlags an verschiedene Scheibendicken; im konkret beschriebenen Ausführungsbeispiel
werden beispielsweise nur zwei mögliche Scheibendicken durch den Abstandshalter abgedeckt.
[0003] Ferner wird in der
DE 100 64 672 A1 ein Klemmbeschlag beschrieben, welche sich mittels Distanzstücken an verschiedene
Scheibendicken anpassen lässt. Nachteilig ist bei diesem Klemmbeschlag, dass für jede
mögliche Scheibendicke ein spezieller Satz von Distanzstücken bereitgehalten werden
muss.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Klemmbeschlag zu schaffen,
die sich auf einfache Weise an Scheiben unterschiedlicher Dicke montieren lässt und
eine geringe Anzahl von Bauteilen aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Klemmbeschlag mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0007] Die Klemmplatten weisen jeweils einen Koppelschenkel auf, der sich jeweils zu der
gegenüberliegenden Klemmplatte hin erstreckt, wobei die Koppelschenkel in mehreren
Positionen mit unterschiedlicher Überdeckung miteinander verbindbar sind.
[0008] Die Anpassung des Klemmbeschlags an die zu klemmende Scheibendicke kann erfolgen,
indem sich die Breitenüberdeckung der zusammenwirkenden Koppelschenkel in mehreren
Stufen verstellen lässt. Da handelsübliche Glasscheiben für Ganzglastüren mit Dickenabstufungen
von beispielsweise 2 mm geliefert werden, kann für solche Anwendungen des Klemmbeschlags
ein entsprechendes Rastermaß über den gesamten Verstellbereich besonders zweckmäßig
sein.
[0009] Bei Verwendung von geeigneten Koppelstrukturen für die Koppelschenkel kann eine stabile
Fügung der Koppelschenkel durch zumindest teilweise formschlüssig ineinandergreifende
Profile der Koppelschenkel erreicht werden, die beispielsweise als zueinander komplementäre
Zahnprofile ausgebildet sein können.
[0010] Eine der Klemmplatten weist in einem Abstand zu den zusammenwirkenden Koppelschenkeln
einen hierzu etwa parallel abgewinkelten Bohrungssteg auf, der sich auf eine Abstützfläche
der anderen Klemmplatte zu erstreckt und in den die Gewindebohrungen für die Klemmschrauben
integriert sind. Hierdurch können entsprechend lange Gewindebohrungen eingebracht
werden, die auch bei Klemmschrauben mit feinem Gewinde die notwendige Ausreißfestigkeit
haben. Der Querschnitt dieses Bohrungsstegs im Mittelbereich der Klemmplatte kann
zu einer Aufhängelasche vergrößert sein, die in eine gegenüberliegende Aussparung
der anderen Klemmplatte formschlüssig eingreift. Hierdurch ergibt sich eine kompakte
Bauweise für einen Klemmbeschlag, der über eine zentrale, in die Aufhängelasche eingreifende
Halteschraube aufgehängt werden soll.
[0011] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Klemmbeschlags anhand
von Zeichnungen näher dargestellt und beschrieben.
[0012] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Schrägansicht auf einen Randbereich einer Scheibe mit daran befestigtem
Klemmbeschlag;
- Fig. 2a - 2c
- den Verzahnungseingriff von Koppelschenkeln des Klemmbeschlags bei Klemmung drei unterschiedlich
dicker Scheiben, jeweils im Detailschnitt;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung des montierten Klemmbeschlags gemäß Fig. 1;
- Fig. 4
- eine perspektivische Schrägansicht des Klemmbeschlags in einer Vormontagestellung
während des Anpassungsvorgangs an die Scheibendicke; und
- Fig. 5a - 5c
- die Ansetzposition für den Verzahnungseingriff der Koppelschenkeln zur Klemmung der
drei unterschiedlich dicken Scheiben, jeweils im Detailschnitt.
[0013] In
Fig. 1 ist ein in einem oberen Randbereich einer Scheibe 2 eines Ganzglasschiebeflügels
angeordneter Klemmbeschlag 1 dargestellt. Der Klemmbeschlag 1 bildet dabei einen Aufhängungspunkt
der Scheibe 2, wobei der Klemmbeschlag 1 ausschließlich über Reibungskräfte auf den
Oberflächen der Scheibe 2 befestigt ist. An den Aufhängungspunkten wird die Scheibe
2 jeweils mittels des Klemmbeschlags 1 über eine Halteschraube 16 mit einem in einer
Führungsschiene verschiebbar geführten Rollwagen verbunden.
[0014] Der erfindungsgemäße Klemmbeschlag 1 weist zwei Klemmplatten 3, 8 auf. Im unteren
Bereich sind die einander gegenüberliegenden Innenflächen der Klemmplatten 3, 8 zueinander
parallel ausgebildet und liegen jeweils unter Zwischenschaltung einer rutschhemmenden
Zwischenlage 15 mit der eingestellten Klemmkraft flächig auf der zugewandten Oberfläche
der planparallelen Scheibe 2 auf. Oberhalb dieses Klemmbereiches erstreckt sich ein
von der Innenseite der Klemmplatte 8 abstehender Koppelschenkel 9 unmittelbar oberhalb
der oberen Stirnseite der Scheibe 2. Seine Breite ist geringfügig kleiner oder gleich
der Dicke der Scheibe 2 mit der geringsten in den Verstellbereich fallenden Scheibendicke.
Der Koppelschenkel 9 ist an seiner oberen Fläche mit einem Zahnprofil 10 versehen,
das sich über die gesamte Querschnittsbreite desselben erstreckt. Das Zahnprofil 10
umfasst im Querschnitt in diesem Ausführungsbeispiel insgesamt fünf gleich große Zähne
im Wechsel mit fünf entsprechend großen Zahnlücken, wobei die Zähne leicht schräg
nach oben in Richtung der Klemmplatte 8 geneigt sind. Diese Zähne erstrecken sich
über die gesamte Länge der Klemmplatte 8.
[0015] Wie es in
Fig. 2a dargestellt ist, greift in dieses Zahnprofil 10 formschlüssig ein korrespondierendes
Zahnprofil 5 ein, das in der unteren Fläche eines sich in entgegengesetzter Richtung
zum Koppelschenkel 9 erstreckenden Koppelschenkels 4 angeformt ist. Dieser Koppelschenkel
4 mit ebenfalls länglichem Querschnitt erstreckt sich unmittelbar oberhalb des Koppelschenkels
9 rechtwinklig zu der Innenseite der anderen Klemmplatte 3.
[0016] Oberhalb des Koppelschenkels 4 liegt bei montiertem Klemmbeschlag 1 die Unterseite
eines Bohrungsstegs 11. Dieser Bohrungssteg 11 erstreckt sich im Querschnitt ebenfalls
rechtwinklig von der Innenseite der Klemmplatte 8, wobei die plane Oberseite des Bohrungsstegs
11 auf gleicher Höhe liegt wie die obere Schmalseite der Klemmplatte 3. Der Bohrungssteg
11 ist in seiner Querschnittlängsrichtung von mehreren, im Ausführungsbeispiel insgesamt
vier Gewindebohrungen durchsetzt, in welche jeweils eine Klemmschraube 14 einschraubbar
ist. Die Enden der Schraubenschafte der vier in einer Reihe angeordneten Klemmschrauben
14 sind axial auf einer planen oberen Abstützfläche 6 der Klemmplatte 3 abgestützt.
Die Klemmplatten 3, 8 werden beim Hineindrehen der Klemmschrauben 14 in den Bohrungssteg
11 im oberen Bereich auseinandergedrückt und dadurch im unteren, die Scheibe 2 umgreifenden
Bereich zusammengedrückt.
[0017] Der Bohrungssteg 11 ist im Mittelbereich der Klemmplatte 8 zu einer Aufhängelasche
12 vergrößert, wobei die Oberseite der Aufhängelasche 12 auf gleicher Höhe liegt wie
der Bohrungssteg 11 selbst. Dabei greift die Aufhängelasche 12 in eine rechteckförmige
Aussparung 7 ein, die aus dem gegenüberliegenden Bereich der Klemmplatte 3 ausgespart
und zur oberen Schmalseite der Klemmplatte 3 hin offen ist.
[0018] Durch das Eingreifen der Aufhängelasche 12 in die Aussparung 7 der Klemmplatte 3
wird die Lage der Klemmplatten 3, 8 in Längsrichtung zueinander fixiert und gleichzeitig
der Eingriff der Zahnprofile 5, 10 gegen Aushängen gesichert.
[0019] Die Einstellung des Klemmbeschlags 1 zur Anpassung an drei unterschiedliche Scheibendicken
erfolgt dabei auf einfache Weise durch Festlegung der Überdeckung der Koppelschenkel
4, 9 durch entsprechendes Positionieren in einer Vormontagephase, wie es in der
Fig. 4 dargestellt ist. Hierbei wird der Koppelschenkel 4 der Klemmplatte 3 in den Hohlraum
zwischen dem Koppelschenkel 9 und dem Bohrungssteg 11 eingeschoben und die Zahnprofile
der übereinanderliegenden Koppelschenkel 4, 9 miteinander in Eingriff gebracht. Ein
vollständiger Eingriff der Zahnprofile 5, 10 kann bei der Scheibendicke von 8 mm gemäß
Fig. 5a vorgesehen werden. Bei einer Scheibendicke von 10 mm muss die Überdeckung gemäß
Fig. 5b um eine Zahnbreite reduziert werden. Eine weitere Reduzierung des Verzahnungseingriffs
um eine Zahnbreite gemäß
Fig. 5c ist zur Anpassung an eine Scheibendicke von 12 mm erforderlich.
[0020] Die eingehakten Zahnprofile 5, 10 werden danach vollständig in Eingriff gebracht,
wonach die Klemmplatten 3, 8 in eine etwa parallele Ausrichtung gelangen und von den
Zahnprofilen 5, 10 die entsprechende, in
Fig. 2a bis
2c dargestellte Position eingenommen wird. Nun lässt sich der voreingestellte Klemmbeschlag
1 auf den vorgesehenen Randbereich der passenden Scheibe 2, 2', 2" aufschieben, wonach
die Klemmplatten 3, 8 im oberen Bereich durch gleichmäßiges Eindrehen der vier Klemmschrauben
14 auseinandergedrückt werden, wodurch die mit der Zwischenlage 15 versehenen Klemmschenkel
mit entsprechender Klemmkraft zusammengedrückt und somit auf die zugeordnete Fläche
der Scheibe 2, 2', 2" gepresst werden. Nachdem die erforderliche Klemmkraft für eine
sichere Halterung des Klemmbeschlags 1 auf der Scheibe 2 vorhanden ist, kann die Halteschraube
16 an dem Klemmbeschlag 1 angebracht werden. Wie in
Fig. 1 durch einen abgewinkelten Pfeil angedeutet ist, lässt sich die Halteschraube 16 hierzu
querverlagern und der Schraubenkopf 17 dabei unterhalb der Aufhängelasche 12 durch
die Aussparung 7 in den Klemmbeschlag 1 einschieben, wobei der Schraubenschaft in
montierter Position eine Nut 13 in der Aufhängelasche 12 durchdringt. In der Endlage
liegt der Schraubenkopf 17 bereichsweise zwischen der Unterseite des Bohrungsstegs
11 und der Oberseite Koppelschenkels 4 und wird in dieser Position durch eine aufgedrehte
Gewindemutter 18 an der Aufhängelasche 12 fixiert.
[0021] Nach vollständiger Montage des Klemmbeschlags 1 kann dieser durch Abdeckblenden 19
verkleidet werden, welche auf die Klemmplatten 3, 8 aufklipsbar sind, wie es in der
Fig. 3 dargestellt ist.
Liste der Referenzzeichen
[0022]
- 1
- Klemmbeschlag
- 2
- Scheibe (dünn)
- 2'
- Scheibe (mittel)
- 2"
- Scheibe (dick)
- 3
- Klemmplatte
- 4
- Koppelschenkel
- 5
- Zahnprofil
- 6
- Abstützfläche
- 7
- Aussparung
- 8
- Klemmplatte
- 9
- Koppelschenkel
- 10
- Zahnprofil
- 11
- Bohrungssteg
- 12
- Aufhängelasche
- 13
- Nut
- 14
- Klemmschraube
- 15
- Zwischenlage
- 16
- Halteschraube
- 17
- Schraubenkopf
- 18
- Gewindemutter
- 19
- Abdeckblende
1. Klemmbeschlag (1) für eine Scheibe (2, 2', 2"),
mit zwei gegenüberliegenden Klemmplatten (3, 8), welche einen Randbereich der Scheibe
(2, 2', 2") umgreifen und klemmend haltern,
wobei der Abstand der Klemmplatten (3, 8) an Scheiben (2, 2', 2") unterschiedlicher
Dicke anpassbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmplatten (3, 8) jeweils einen Koppelschenkel (4, 9) aufweisen, der sich jeweils
zu der gegenüberliegenden Klemmplatte (8, 3) hin erstreckt,
wobei die Koppelschenkel (4, 9) in mehreren Positionen mit unterschiedlicher Überdeckung
miteinander verbindbar sind.
2. Klemmbeschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Überdeckung der zusammenwirkenden Koppelschenkel (4, 9) in Stufen verstellbar
ist.
3. Klemmbeschlag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelschenkel (4, 9) auf ihren einander überdeckenden Bereichen jeweils eine
sich in deren Längsrichtung erstreckende Koppelstruktur mit Erhebungen und Vertiefungen
aufweisen, wobei die Koppelstrukturen der beiden Koppelschenkel (4, 9) aufeinander
und auf die unterschiedlichen Scheibendicken abgestimmt sind.
4. Klemmbeschlag nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Koppe!strukturen der Koppelschenkel (4, 9) von ineinandergreifenden Zahnprofilen
(5, 10) gebildet sind.
5. Klemmbeschlag nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die korrespondierenden Zahnprofile (5, 10) der beiden Koppelschenkel (4, 9) im Wesentlichen
formschlüssig ineinander greifen.
6. Klemmbeschlag nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssige Verbindung der Zahnprofile (5, 10) der beiden Koppelschenkel (4,
9) im montierten Zustand formschlüssig gegen Ausheben gesichert ist.
7. Klemmbeschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass einer der Koppelschenkel (9) die Stirnseite der Scheibe (2, 2', 2") übergreift.
8. Klemmbeschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine der Klemmplatten (3, 8) beabstandet zu den zusammenwirkenden Koppelschenkeln
(4, 9) einen abgewinkelten Bohrungssteg (11) aufweist, der sich auf eine Abstützfläche
der anderen Klemmplatte (3) zu erstreckt und von wenigstens einer Gewindebohrung für
eine Klemmschraube (14) durchsetzt ist.
9. Klemmbeschlag nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Bohrungsstegs (11) im Mittelbereich der Klemmplatte (8) zu einer
Aufhängelasche (12) vergrößert ist, die in eine gegenüberliegende Aussparung (7) der
anderen Klemmplatte (3) eingreift.