[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein wärmegedämmtes Verbundprofil, insbesondere
zur Verwendung für Fassadenkonstruktionen, wie beispielsweise Fenster- oder Türkonstruktionen,
wobei das wärmegedämmte Verbundprofil ein erstes Metallprofil und ein hiervon beabstandetes
zweites Metallprofil sowie einen ersten und eine zweiten Isoliersteg aufweist, welche
mit dem ersten und dem zweiten Metallprofil derart verbunden sind, dass zwischen den
Isolierstegen und den Metallprofilen eine Isolierkammer eingeschlossen wird, und wobei
das wärmegedämmte Verbundprofil ferner zumindest einen in der Isolierkammer aufgenommenen
Isolierkern zur Verbesserung der Wärmedämmung der Isolierkammer aufweist. Die Erfindung
betrifft des weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen wärmegedämmten
Verbundprofils.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind wärmegedämmte Verbundprofile allgemein bekannt. So
ist beispielsweise in Fig. 1 in einer teilgeschnittenen perspektivischen Ansicht eine
herkömmlichen Lösung zur Wärmedämmung eines Fenstersystems gezeigt. Bei dem dargestellten
Fenstersystem handelt es sich um ein Fensterrahmensystem 300, welches sich im wesentlichen
aus einem Blendrahmensystem 100 und einem Flügelrahmensystem 200 zusammensetzt. Dabei
ist vorgesehen, dass eine Isolierglasscheibe 301 im Flügelrahmenprofil 200 eingesetzt
und zwischen der entsprechenden Innenschale 202 (erstes Metallprofil) und der Außenschale
204 (zweites Metallprofil) des Flügelrahmenprofils 200 gehalten wird.
[0003] Das in Fig. 1 dargestellte Fensterrahmensystem 300 weist als Blendrahmensystem 100
und Flügelrahmensystem 200 wärmegedämmte Verbundprofile auf, die sich jeweils aus
einem ersten Metallprofil (Innenschale 102 bzw. 202) und einem zweiten Metallprofil
(Außenschale 104 bzw. 204) vorzugsweise aus Leichtmetall zusammensetzen, wobei zur
Herabsetzung der Wärmeleitfähigkeit zwischen den ersten Metallprofilen (Innenschale
102 bzw. 202) und den zweiten Metallprofilen (Außenschale 104 bzw. 204) vorzugsweise
aus Kunststoff gefertigte Isolierstege 103, 105 bzw. 203, 205 zum Einsatz kommen.
Diese Isolierstege 103, 105 bzw. 203, 205 dienen dazu, die zugehörigen Metallprofile
102, 104 bzw. 202, 204 einer gleichzeitiger Ausbildung einer Isolierkammer 106, 206
miteinander zu verbinden. Hierzu greifen die Isolierstege 103, 105 bzw. 203, 205 in
entsprechende an den Außenschalen 104 bzw. 204 und Innenschalen 102 bzw. 202 vorgesehene
Nuten ein.
[0004] Üblicherweise stellt das Blendrahmensystem 100 ein mit dem Mauerwerk fest verbundenen
Rahmen dar, an welchem das Flügelrahmensystem 200 beweglich angebracht ist. Wie bereits
angedeutet sind in Fig. 1 das Blendrahmensystem 100 und das Flügelrahmensystem 200
jeweils als so genannte "Verbundprofile" ausgebildet, wobei jedes Verbundprofil eine
aus einem Metallprofil bestehende Innenschale 102 bzw. 202 und eine ebenfalls aus
einem Metallprofil bestehenden Außenschale 104 bzw. 204 aufweist. Im Nachfolgenden
werden das Innenschalen- und Außenschalenprofil jeweils auch kurz als "Metallprofil"
bezeichnet.
[0005] Die zu einem Verbundprofil gehörenden Metallprofile sind voneinander beabstandet
angeordnet und werden über erste und zweite Isolierstege miteinander derart verbunden,
dass zwischen den Isolierstegen und den Metallprofilen eine Isolierkammer 106 bzw.
206 eingeschlossen wird.
[0006] Der Fig. 1 ist zu entnehmen, dass das Blendrahmensystem 100 sowie das Flügelrahmensystem
200 jeweils als wärmegedämmte Verbundprofile ausgeführt sind. Insbesondere sind bei
dem in Fig. 1 dargestellten Fensterrahmensystem 300 die jeweiligen Isolierkammern
106, 206 mit einem Isoliermaterial 107, 207 vollständig ausgefüllt, um verhindern
zu können, dass innerhalb der zwischen den jeweiligen Isolierstegen und den Metallprofilen
eingeschlossenen Hohlkammer (Isolierkammer 106, 206) eine Luftzirkulation auftreten
kann. Dadurch kann eine Verbesserung der Wärmedämmung erreicht werden.
[0007] Das vollständige Ausschäumen der jeweiligen Isolierkammern 106, 206 ermöglicht zwar
eine Verbesserung der Wärmedämmung, da eine Zirkulation der Luft zwischen dem außen
liegenden Metallprofil 104, 204 und dem innen liegenden Metallprofil 102, 202 unterbunden
wird; in praktischer Hinsicht allerdings weist diese Maßnahme - insbesondere im Hinblick
auf die Herstellung eines derartigen Verbundprofils - gewisse Nachteile auf.
[0008] Zum einen hat sich herausgestellt, dass ein vollständiges Ausfüllen der Isolierkammern
mit einem beispielsweise aufschäumenden Isoliermaterial unter Umständen nicht möglich
ist, was zur Folge hat, dass zwischen dem außen liegenden Metallprofil und dem innen
liegenden Metallprofil Luftspalten verbleiben können. Dies ist im Hinblick auf eine
angestrebte optimale Wärmedämmung von Nachteil. Andererseits ist es im Hinblick auf
die Herstellung eines wärmegedämmten Verbundprofils relativ zeit- und arbeitsaufwendig,
nach Ausbilden der Isolierkammern, d.h. nach dem Verbinden der Metallprofile mit den
jeweiligen Isolierstegen, die Isolierkammern mit dem wärmedämmenden Isolierschaum
vollständig auszufüllen. Insbesondere ist es dabei erforderlich, bei jedem Verbundprofil
individuell das Isoliermaterial in die Isolierkammer einzubringen und abzuwarten,
bis das eingebrachte Isoliermaterial entsprechend ausgehärtet ist.
[0009] Andererseits hat sich gezeigt, dass eine Verbesserung der Wärmedämmung auch dann
erreicht werden kann, wenn die zwischen den Metallprofilen ausgebildeten Isolierkammern
nicht vollständig mit einem Isoliermaterial ausgefüllt werden. So wird beispielsweise
in der Druckschrift
DE 102 12 452 A1 vorgeschlagen, auf ein vollständiges Ausschäumen der Isolierkammern mit einem Isoliermaterial
zu verzichten, und stattdessen vorgefertigte Dämmleisten aus einem wärmedämmenden
Isolierschaum zu verwenden. Bei dieser vorgeschlagenen Lösung wird die Dämmleiste
an einem der beiden Verbindungsstege auf dessen der Isolierkammer zugewandten Seite
entsprechend befestigt. Diese Lösung weist im Hinblick auf einen reduzierten Materialeinsatz
des Dämmmaterials sowie im Hinblick auf den zeitlichen Aufwand bei der Montage des
Verbundprofils im Vergleich zum vollständigen Ausschäumen der Isolierkammer sicherlich
gewisse Vorteile auf.
[0010] Bei der in der Druckschrift
DE 102 12 452 A1 angegebenen Lösung hat es sich allerdings als nachteilig erwiesen, dass die zum Einsatz
kommenden Dämmleisten grundsätzlich in Abhängigkeit von dem Querschnitt der aufzufüllenden
Isolierkammer vorab festgelegt werden müssen. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass
der Querschnitt der zum Einsatz kommenden Dämmleiste an die Querschnittsformgebung
der in dem Verbundprofil ausgebildeten Isolierkammer angepasst werden muss. Somit
ist bei dieser bekannten Lösung eine Vielzahl unterschiedlicher Dämmleisten bereitzustellen,
um bei Verbundprofilen mit Isolierkammern unterschiedlicher Querschnittsformgebung
und Querschnittsgröße eine Wärmedämmung zu ermöglichen. Diese Anforderung führt dazu,
dass die Dämmleisten unter Umständen für jede Anwendung individuell gefertigt werden
müssen, was ebenfalls relativ zeit- und arbeitsaufwendig ist.
[0011] Auf der Grundlage dieser Problemstellung liegt der vorliegenden Erfindung nun die
Aufgabe zugrunde, ein Verbundprofil anzugeben, bei welchem eine gute Wärmedämmung
möglich ist, ohne dass die zuvor beschriebenen Probleme und Nachteile auftreten. Insbesondere
soll ein Verbundprofil angegeben werden, bei dem eine optimale Wärmedämmung mit Hilfe
eines möglichst universell einsetzbaren Isolierkerns ermöglicht wird, wobei dieser
Isolierkern in einer einfachen aber dennoch effektiven Art und Weise im Inneren der
Isolierkamme sicher fixiert werden kann.
[0012] Ferner soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein möglichst leicht zu realisierendes
Verfahren zur Herstellung eines solchen wärmegedämmten Verbundprofils angeben werden.
[0013] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird im Hinblick auf das wärmegedämmte
Verbundprofil dadurch gelöst, dass bei dem Verbundprofil der eingangs genannten Art
der Isolierkern unter Vorspannung in der Isolierkammer vorliegt. Der Isolierkern ist
dabei durch die Vorspannung so belastet, dass dieser in seinem in der Isolierkammer
aufgenommenen Zustand zumindest teilweise mit seinen Seitenflächen gegen die Innenwandung
der Isolierkammer drückt, so dass im praktischen Gebrauch des wärmegedämmten Verbundprofils
eine Relativverschiebung zwischen dem Isolierkern und der Isolierkammer nicht mehr
stattfinden kann. Um die erforderliche Vorspannung zu erzielen, ist es beispielsweise
denkbar, den Isolierkern so auszuführen, dass er vor dem Einbringen in die Isolierkammer
ein Übermaß aufweist, so dass der Isolierkern nach seinem Einführen in die Isolierkammer
über eine Presspassung in der Isolierkammer entsprechend fixiert wird.
[0014] Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erzielbaren Vorteile liegen auf der Hand. Durch
die Verwendung einer Presspassung zum Fixieren des Isolierkerns in der Isolierkammer
ist es möglich, ein und denselben Isolierkerntyp über einen relativ weiten Bereich
von unterschiedlichen Isolierkammern einzusetzen und dabei eine optimale Wärmedämmung
zu erreichen. Gleichzeitig wird der Isolierkern sicher in der Isolierkammer gehalten,
ohne dass hierzu spezielle Fixiermittel im Inneren der Isolierkammer vorgesehen werden
müssen. Die erfindungsgemäße Lösung ist somit ohne konstruktionsbedingte Abänderungen
des Verbundprofils anwendbar, um eine optimale Wärmedämmung zu erzielen. Indem der
Betrag der Vorspannung durch Anpassung des Übermaßes zwischen dem Isolierkern einerseits
und der Isolierkammer andererseits entsprechend gewählt wird, kann zusätzlich erreicht
werden, dass beispielsweise während der Weiterbearbeitung oder des Transportes des
wärmegedämmten Verbundprofils nicht die Gefahr besteht, dass sich der Isolierkern
in der Isolierkammer verschiebt oder möglicherweise herausfällt.
[0015] Im Hinblick auf das Verfahren wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe mit
den nachfolgend angegebenen Verfahrensschritten gelöst: Zunächst werden ein erstes
und ein zweites Metallprofil sowie ein erster und ein zweiter Isoliersteg bereitgestellt,
die anschließend derart miteinander verbunden werden, dass ein Verbundprofil mit einer
zwischen den Metallprofilen und den Isolierstegen vorliegenden Isolierkammer gebildet
wird. Daraufhin erfolgt die Wärmedämmung des derart ausgebildeten Verbundprofils.
Hierzu wird erfindungsgemäß ein Isolierkern bereitgestellt und in die Isolierkammer
derart eingeführt, dass er nach seinem Einführen unter Vorspannung in der Isolierkammer
vorliegt.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um ein besonders leicht auszuführendes
und dabei effektives Verfahren zum Herstellen eines wärmegedämmten Verbundprofils,
wobei mit diesem Verbundprofil die zuvor beschriebenen Vorteile erzielbar sind. Insbesondere
ist dieses Herstellungsverfahren universell für eine Vielzahl unterschiedlicher Isolierkammern
einsetzbar. Es zeichnet sich dadurch aus, dass zum Einbringen des die verbesserte
Wärmedämmung bewirkenden Isolierkernes lediglich ein Verfahrensschritt erforderlich
ist, so dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Herstellung von wärmegedämmten
Verbundprofilen vereinfacht und insbesondere in besonders kurzer Zeit verwirklichbar
ist.
[0017] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verbundprofils bzw. des Verfahrens
zur Herstellung eines derartigen Verbundprofils sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0018] So ist im Hinblick auf den bei dem wärmegedämmten Verbundprofil zum Einsatz kommenden
Isolierkern besonders bevorzugt vorgesehen, dass dieser aus einem wärmedämmenden Material,
insbesondere Schaummaterial, gebildet ist und einen Aufbau aufweist, welcher unter
Krafteinwirkung eine reversible Formveränderung und insbesondere Querschnittsverringerung
des Isolierkerns ermöglicht. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform des im wärmegedämmten
Verbundprofil zum Einsatz kommenden Isolierkerns handelt es sich um eine besonders
leicht zu realisierende Lösung, um den Isolierkern mit einer Presspassung in der Isolierkammer
zu fixieren. Indem die Form des Isolierkerns unter Krafteinwirkung reversibel verändert
werden kann, ist es möglich, bei der Herstellung des wärmegedämmten Verbundprofils
den Isolierkern unter gleichzeitiger elastischer Kompression in die Isolierkammer
einzuführen, wobei der Isolierkern anschließend unter Vorspannung in der Isolierkammer
vorliegt und zumindest teilweise mit seinen Seitenflächen gegen die Innenwandung der
Isolierkammer anstößt.
[0019] In einer bevorzugten Realisierung des Isolierkerns ist vorgesehen, dass dieser aus
einem wärmegedämmten unter Krafteinwirkung reversibel verformbaren elastischen Material,
insbesondere Schaummaterial, gebildet ist. Bei dieser Ausführungsform wird über eine
geeignete Materialauswahl des Isolierkerns erreicht, dass sich die Form des Isolierkerns
unter Krafteinwirkung reversibel verändern lässt, um somit bei dem fertig gestellten
wärmegedämmten Verbundprofil die gewünschte Presspassung zwischen dem Isolierkern
einerseits und der Isolierkammer andererseits zu bewirken.
[0020] Alternativ oder zusätzlich zu der zuletzt genannten Ausführungsform, bei welcher
der Isolierkern vorzugsweise vollständig aus einem elastischen, unter Krafteinwirkung
reversibel verformbaren Material gebildet ist, ist es denkbar, dass der Isolierkern
einen massiven Isolierkörper aus einem wärmedämmenden Material aufweist, wobei die
unter Krafteinwirkung bewirkbare reversible Formveränderung dadurch erreicht wird,
dass mehrere von dem Isolierkörper abstehende flexible Isolierlippen vorgesehen sind,
welche im eingesetzten Zustand des Isolierkerns eine Vorspannung auf die Innenwandung
der Isolierkammer ausüben. Bei dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, dass es nur
die von dem Isolierkörper abstehenden flexiblen Isolierlippen sind, die kraftschlüssig
mit der Innenwandung der Isolierkammer zusammenwirken. Dies hat den entscheidenden
Vorteil, dass die Kontaktfläche zwischen dem Isolierkern einerseits und der Innenwandung
der Isolierkammer andererseits reduziert ist, wodurch die beim Einführen des Isolierkerns
in die Isolierkammer auftretenden Reibungskräfte verringert werden, was den Herstellungsprozess
vereinfacht. Im zusammengebauten Zustand des wärmegedämmten Verbundprofils ist es
die von den Isolierlippen auf die Innenwandung der Isolierkammer ausgeübte Vorspannung,
welche zur sicheren Fixierung des Isolierkerns in der Isolierkammer dient.
[0021] Besonders bevorzugt ist bei der zuletzt genannten Ausführungsform des Isolierkerns
vorgesehen, dass die mehreren von dem Isolierkörper abstehenden flexiblen Isolierlippen
insgesamt eine Lamellenstruktur ausbilden, wobei sich die Isolierlippen dieser Lamellenstruktur
entlang der Längsrichtung sowohl des Isolierkerns als auch der Isolierkammer erstrecken.
Im Hinblick auf eine möglichst vereinfachte Herstellung eines derartigen Isolierkernes
ist es ferner bevorzugt, wenn sowohl der Isolierkörper als auch die Isolierlippen
einstückig und aus demselben wärmedämmenden Material, wie beispielsweise ein Schaummaterial,
gebildet sind. Denkbar wäre aber auch, dass für die Isolierlippen ein besonders elastisches
Material gewählt wird, während der Isolierkörper ein im Vergleich zum Material der
Isolierlippen formstabileres Material aufweist.
[0022] Um die Herstellung des erfindungsgemäßen wärmegedämmten Verbundprofils zu vereinfachen,
ist es bevorzugt, wenn der Isolierkern derart ausgebildet ist, dass er von einem entspannten
Zustand, in welchem der Isolierkern außerhalb der Isolierkammer vorliegt und somit
keine Druckkräfte auf die Seitenflächen des Isolierkernes einwirken, in einen komprimierten
Zustand überführbar ist, in welchem der Isolierkern vorliegt, wenn er unter Vorspannung
in der Isolierkammer aufgenommen ist. Wie bereits erwähnt, kann diese Vorspannung
erzielt werden, indem bewusst bei dem in seinem entspannten Zustand vorliegenden Isolierkern
im Hinblick auf die Isolierkammer ein Übermaß vorliegt, so dass der Isolierkörper
in seinem entspannten Zustand eine Querschnittsfläche aufweist, die größer als die
Querschnittsfläche der Isolierkammer ist. Aufgrund dieses Übermaßes kann, nachdem
der Isolierkern unter gleichzeitiger elastischer Kompression in die Isolierkammer
eingeführt worden ist, die erwünschte Presspassung erzielt werden.
[0023] Im Hinblick auf das Herstellungsverfahren ist es hierzu denkbar, dass zum Einführen
des Isolierkerns in die Isolierkammer ein Einführtrichter bereitgestellt und verwendet
wird, wobei dieser Einführtrichter vorzugsweise einen Trichterhals mit einem an die
Querschnittsformgebung und/oder an die Querschnittsfläche der Isolierkammer angepassten
Querschnitt und eine Trichteröffnung mit einem an die Querschnittsformgebung und/oder
an die Querschnittsfläche des im entspannten Zustand vorliegenden Isolierkerns angepassten
Querschnitt aufweist. Zum Einführen des Isolierkerns in die Isolierkammer ist dieser
Einführtrichter an eine Stirnseite des Verbundprofils derart anzusetzen, dass der
Trichterhals zumindest teilweise in die Isolierkammer hineinragt. Anschließend kann
der Isolierkern in einer besonders leicht zu realisierenden Weise unter gleichzeitiger
elastischer Kompression in die Isolierkammer eingeführt werden, und zwar indem der
Isolierkern durch den Einführtrichter geführt und somit der Querschnitt des Isolierkerns
an den Querschnitt der Isolierkammer angepasst wird.
[0024] Um einerseits eine problemlose Montage des Isolierkerns in der Isolierkammer zu ermöglichen
und insbesondere Verspannungen oder Positionsungenauigkeiten zu vermeiden, ist es
bevorzugt, wenn der Isolierkern eine Verstärkung in Gestalt eines im Inneren des Isolierkerns
aufgenommenen, vorzugsweise stab- oder bandförmigen Elements aufweist. Dieses Verstärkungselement
sollte dabei aus einem im Vergleich zum Material des Isolierkerns formstabilen Material
gebildet sein und vorzugsweise auf oder in der Nähe der Längsachse des Isolierkerns
verlaufen. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Isolierkern relativ formstabil
ist, wenn Druckkräfte auf die Stirnseite des Isolierkerns ausgeübt werden.
[0025] Alternativ oder zusätzlich zu dem Verstärkungselement, welches zur gezielten und
vorhersehbaren Druckkrafteinleitung in eine der Stirnseiten des Isolierkern vorzugsweise
vorzusehen ist, wäre es selbstverständlich auch denkbar, dass der Isolierkern ein
Zugkraftübertragungselement zum Übertragen einer Zugkraft auf den Isolierkern aufweist.
Dabei sollte das Zugkraftübertragungselement zumindest an einer Stirnseiten des Isolierkernes
mit einer Handhabe, wie zum Beispiel einem Seil oder einer Stange, verbindbar sein,
um Zugkräfte auf den Isolierkern zu übertragen. Das Zugkraftübertragungselement selber
sollte dabei vorzugsweise unter Zugkrafteinwirkung formstabil ausgebildet sein. Denkbar
in diesem Zusammenhang wäre es, als Zugkraftübertragungselement beispielsweise ein
Seil, eine Kette oder ein stangen- oder stabförmiges Element vorzusehen, welches vorzugsweise
zumindest teilweise durch den Isolierkern geführt und kraftschlüssig mit diesem verbunden
ist.
[0026] Da das Zugkraftübertragungselement und/oder das Verstärkungselement vorzugsweise
auf oder in der Nähe der Längsachse des Isolierkerns verläuft, wird durch das Vorsehen
dieser Verstärkung in Längsrichtung des Isolierkerns ferner das reversible Formveränderungsvermögen
des Isolierkerns beim Ausüben von Zug- oder Druckkräften auf die Seitenflächen des
Isolierkerns nicht oder nur unbedeutend beeinflusst. Demnach kann die Zug- und Druckfestigkeit
des Isolierkerns in seiner Längsrichtung verbessert werden, ohne dass die in der Isolierkammer
erwünschte Presspassung beeinflusst wird.
[0027] Bei der zuletzt genannten Realisierung des Isolierkerns, welcher ein Zugkraftübertragungselement
und/oder eine Verstärkung in Gestalt eines im Inneren des Isolierkerns aufgenommenen,
vorzugsweise stab- oder bandförmigen Elements aufweist, ist besonders bevorzugt vorgesehen,
dass dieses Zugkraftübertragungs- oder Verstärkungselement an zumindest einer der
beiden Stirnseiten des Isolierkerns hervorsteht. Dieses vorstehende Teil kann beim
Einführen des Isolierkerns in die Isolierkammer dazu verwendet werden, um die erforderliche
Zug- oder Druckkraft in den Isolierkern einzuleiten, was die Fertigung des wärmegedämmten
Verbundprofils vereinfacht und insbesondere zu einer hohen Positionsgenauigkeit des
Isolierkerns in der Isolierkammer unter gleichzeitiger Vermeidung von Verspannungen
im Inneren des Isolierkerns führt.
[0028] Es ist ersichtlich, dass sich das erfindungsgemäße Verbundprofil insbesondere als
wärmedämmendes Verbundprofil in einem Blendrahmensystem und/oder in einem Flügelrahmensystem
eines Fensters, einer Tür oder einer Fassade eignet.
[0029] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lösung anhad
der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein aus dem Stand der Technik bekanntes Fensterrahmensystem in einer teilgeschnittenen
perspektivischen Ansicht;
- Fig. 2:
- eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen wärmegedämmten Verbundprofils
in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 3a:
- eine Querschnittsansicht einer zweiten bevorzugten Ausführungsform des wärmegedämmten
Verbundprofilsystems gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3b:
- eine Querschnittsansicht einer dritten bevorzugten Ausführungsform des wärmegedämmten
Verbundprofilsystems gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4:
- eine Querschnittsansicht einer möglichen Realisierung eines Isolierkerns zur Verwendung
in einem wärmegedämmten Verbundprofil gemäß der vorliegenden Erfindung; und
- Fig. 5:
- eine perspektivische Ansicht zum Verdeutlichen des Einführens des Isolierkerns in
die Isolierkammer bei der Herstellung des erfindungsgemäßen wärmegedämmten Verbundprofils
gemäß Fig. 2.
[0031] Fig. 1 zeigt in einer teilgeschnittenen, perspektivischen Ansicht ein aus dem Stand
der Technik bekanntes wärmegedämmtes Fensterrahmensystem 300. Wie bereit zuvor beschrieben,
sind bei diesem bekannten System die jeweiligen Isolierkammern 106, 206, welche von
den entsprechenden Isolierstegen 103, 105 bzw. 203, 205 und den zugehörigen Metallprofilen
102, 104 bzw. 202, 204 eingeschlossen werden, jeweils mit einem Isoliermaterial 107,
207 vollständig aufgefüllt. Insbesondere handelt es sich hierbei um werkseitig ausgeschäumte
Dämmzonen.
[0032] Fig. 2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den Aufbau eines wärmegedämmten Verbundprofils
1 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Wie dargestellt,
besteht das Verbundprofil 1 aus einem ersten Metallprofil 2 und einem hiervon beabstandeten
zweiten Metallprofil 4, sowie einem ersten und einem zweiten Isoliersteg 3, 5, welche
mit dem ersten und dem zweiten Metallprofil 2, 4 derart verbunden sind, dass zwischen
den Isolierstegen 3, 5 und den Metallprofilen 2, 4 eine Isolierkammer 6 eingeschlossen
wird. Um die Wärmedämmung der Isolierkammer 6 zu verbessern, ist in der Isolierkammer
6 ein Isolierkern 10 aufgenommen. Hierzu kommt eine Presspassung zum Einsatz, bei
welcher der Isolierkern 10 unter Vorspannung in der Isolierkammer 6 vorliegt.
[0033] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen wärmegedämmten
Verbundprofils 1 besteht der Isolierkern 10 aus einem wärmedämmenden Schaummaterial,
welches unter Krafteinwirkung reversibel verformbar ist. Im einzelnen und wie es insbesondere
auch den Figuren 3a und 3b zu entnehmen ist, welche weitere Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Lösung zeigen, ist bei den dargestellten Ausführungsformen für den
Isolierkern 10 ein Aufbau gewählt, der aus einem massiven Isolierkörper 11 und mehreren
von dem Isolierkörper 11 abstehenden flexiblen Isolierlippen 12 besteht. Bei den dargestellten
Ausführungsformen sind jeweils sowohl der (massive) Isolierkörper 11 als auch die
Vielzahl der von dem Isolierkörper 11 abstehenden flexiblen Isolierlippen 12 aus ein
und demselben wärmegedämmten Schaummaterial gebildet.
[0034] Um zu erreichen, dass im eingesetzten Zustand der Isolierkern 10 unter Vorspannung
in der Isolierkammer 6 des Verbundprofils vorliegt, weist der Isolierkern 10 im Vergleich
zu der Isolierkammer 6 ein Übermaß auf. Dieses Übermaß wird durch die von dem Isolierkörper
11 abstehenden flexiblen Isolierlippen 12 bereitgestellt. Damit der Isolierkern 10
trotz dieses Übermaßes in die Isolierkammer 6 eingeführt werden kann, ist es erforderlich,
dass beim Einführen des Isolierkernes 10 in die Isolierkammer 6 gleichzeitig auf die
Seitenflächen des Isolierkernes 10 Druckkräfte ausgeübt werden, um somit eine elastische
Kompression des Isolierkernes 10 zu bewirken.
[0035] Bei den dargestellten Ausführungsformen wird ein Isolierkern 10 verwendet, der aus
den bereits erwähnten Isolierkörper 11 und den von dem Isolierkörper 11 abstehenden
flexiblen Isolierlippen 12 besteht (vgl. hierzu insbesondere Fig. 4). Wie es insbesondere
den Figuren 2, 3a und 3b zu entnehmen ist, stoßen - wenn der Isolierkern 10 in die
Isolierkammer 6 des Verbundprofils eingeführt wurde - nur die Isolierlippen 12 gegen
die Innenwandung der Isolierkammer 6. Durch die damit erzielte Reduzierung der Kontaktfläche
zwischen dem Isolierkern 10 und der Innenwandung der Isolierkammer 6 können Reibungskräfte
verringert werden, die zwangsläufig auftreten, wenn der Isolierkern 10 unter gleichzeitiger
elastischer Kompression seiner Längsflächen in die Isolierkammer 6 eingeführt wird.
Der massive Isolierkörper 11 des Isolierkernes 10 führt andererseits dazu, dass im
Inneren der Isolierkammer 6 keine von dem ersten Metallprofil 2 zu dem zweiten Metallprofil
4 durchgehenden Luftkanäle vorliegen, so dass wirkungsvoll im Inneren der Isolierkammer
6 eine Luftzirkulation unterbunden und somit die Wärmedämmung verbessert werden kann.
[0036] Wie dargestellt, ist es bevorzugt, wenn der zur Wärmedämmung des erfindungsgemäßen
Verbundprofils 1 zum Einsatz kommende Isolierkern 10 zumindest ein Verstärkungselement
13 aufweist, welcher sich in Längsrichtung des Isolierkernes 10 vorzugsweise in der
Mitte des Isolierkernes 10 oder in der Nähe hiervon erstreckt. Dieses Verstärkungselement
13 kann, wie es beispielsweise Fig. 3a zu entnehmen ist, als ein stabförmiges Element
ausgebildet sein. Denkbar wären aber auch bandförmige Verstärkungselemente 13, wie
es in Fig. 3b und in Fig. 4 angedeutet wird.
[0037] Durch das Vorsehen zumindest eines sich in Längsrichtung L des Isolierkerns 10 erstreckenden
Verstärkungselements 13 kann die Biegesteifigkeit (Druck- bzw. Zugfestigkeit) des
Isolierkerns 10 in seiner Längsrichtung L verbessert werden, ohne dass dadurch der
Isolierkern 10 seine Eigenschaft verliert, dass seine Seitenflächen bei Druckkraftausübung
elastisch komprimierbar sind. Durch das zumindest eine Verstärkungselement 13, welches
im Inneren des Isolierkerns 10 und vorzugsweise im Inneren des Isolierkörpers 11 kraftschlüssig
aufgenommen ist, wird ein besonders leichgängiges und problemloses Einführen des Isolierkerns
10 in die Isolierkammer 6 ermöglicht. Da beim Einführen des Isolierkernes 10 in die
Isolierkammer 6 die Seitenflächen des Isolierkerns 10 elastisch komprimiert werden
müssen, um somit die gewünschte Vorspannung zu erzielen, kann durch das Vorsehen des
Verstärkungselementes 13 gleichzeitig das Auftreten von Verspannungen im Inneren des
Isolierkerns 10 nach dessen Montage vermieden werden, wobei insbesondere auch eine
hohe Positionsgenauigkeit und Manövrierfähigkeit des Isolierkerns 10 in der Isolierkammer
6 während der Fertigung des wärmegedämmten Verbundprofils ermöglicht wird.
[0038] In Fig. 5 ist eine Möglichkeit dargestellt, wie der Isolierkern 10 in die Isolierkammer
6 eines Verbundprofils eingebracht werden kann, um beispielsweise ein wärmegedämmtes
Verbundprofil 1 gemäß Fig. 2 herzustellen.
[0039] Anhand der Fig. 5 ist deutlich zu erkennen, dass der Isolierkern 10 außerhalb der
Isolierkammer 6 in einem entspannten Zustand vorliegt, in welchem der Isolierkern
10 eine Querschnittsfläche aufweist, die größer als die Querschnittsfläche der Isolierkammer
6 ist. Beim Einführen des Isolierkernes 10 in die Isolierkammer 6 ist es erforderlich,
den Isolierkern 10 von seinem entspannten Zustand in einen komprimierten Zustand zu
überführen. Dies geschieht, indem während des Einführvorganges auf die jeweiligen
Seitenflächen des Isolierkerns eine geeignete Druckkraft ausgeübt wird.
[0040] Insbesondere ist es hierzu denkbar, dass für das Einführen des Isolierkerns 10 in
die Isolierkammer 6 ein Einführtrichter 15 zum Einsatz kommt, welcher, wie in Fig.
5 angedeutet, einen Trichterhals 16 mit einem an die Querschnittsformgebung und an
die Querschnittsfläche der Isolierkammer 6 angepassten Querschnitt sowie eine Trichteröffnung
17 mit einem an der Querschnittsformgebung des im entspannten Zustand vorliegenden
Isolierkerns 10 angepassten Querschnitt aufweist.
[0041] Der Einführtrichter 15 wird dabei an die Stirnseite des Verbundprofils derart angesetzt,
dass der Trichterhals 16 zumindest teilweise in die Isolierkammer 6 hineinragt. Anschließend
wird der in seinem entspannten Zustand vorliegende Isolierkern 10 von der Trichteröffnung
17 kommend durch den Einführtrichter 15 gedrückt, wodurch der Querschnitt des Isolierkerns
10 an den Querschnitt der Isolierkammer 6 angepasst und somit der Isolierkern 10 von
seinem entspannten Zustand in seinen komprimierten Zustand überführt wird. In diesem
komprimierten Zustand liegt letztendlich der Isolierkern 10 vor, wenn er in der Isolierkammer
6 aufgenommen ist (vgl. Fig. 2). Nach dem Einführen des Isolierkernes 10 in die Isolierkammer
6 ist der Einführtrichter 15 wieder von der Stirnseite des (mittlerweile wärmegedämmten)
Profilsystems 1 zu entfernen.
[0042] Dadurch, dass im Inneren des Isolierkerns 10 das bereits beschriebene Verstärkungselement
13 angeordnet ist, wird der Isolierkern 10 vorzugsweise durch den Einführtrichter
15 gedrückt, indem eine geeignete Druckkraft auf das an der Stirnseite des Isolierkernes
10 hervorstehende Teil 13a des Verstärkungselementes 13 ausgeübt wird.
[0043] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die in den Figuren dargestellten
Ausführungsformen beschränkt. Insbesondere ist es auch denkbar, für den Isolierkern
10 einen Aufbau zu wählen, bei welchem keine Isolierlippen 12 vorgesehen sind. In
diesem Zusammenhang wäre es beispielsweise möglich, dass der Isolierkern 10 aus einem
wärmedämmenden Material gebildet ist, welches unter Krafteinwirkung reversibel verformbar
ist. Bei dieser Abänderung wäre die für die Presspassung erforderliche reversible
Formveränderung und insbesondere Querschnittsverringerung des Isolierkernes 10 allein
aufgrund der Materialeigenschaft gegeben.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- wärmegedämmtes Verbundprofil
- 2
- erstes Metallprofil
- 3
- erster Isoliersteg
- 4
- zweites Metallprofil
- 5
- zweiter Isoliersteg
- 6
- Isolierkammer
- 10
- Isolierkern
- 11
- Isolierkörper
- 12
- Isolierlippen
- 13
- Verstärkungselement
- 13a
- vorstehendes Teil des Verstärkungselements
- 15
- Einführtrichter
- 16
- Trichterhals
- 17
- Trichteröffnung
- 100
- Blendrahmensystem (Stand der Technik)
- 102
- Innenschale (erstes Metallprofil) des Blendrahmensystems
- 103
- erster Isoliersteg des Blendrahmensystems
- 104
- Außenschale (zweites Metallprofil) des Blendrahmensystems
- 105
- zweiter Isoliersteg des Blendrahmensystems
- 106
- Isolierkammer des Blendrahmensystems
- 107
- Isoliermaterial
- 200
- Flügelrahmensystem (Stand der Technik)
- 202
- Innenschale (erstes Metallprofil) des Flügelrahmensystems
- 203
- erster Isoliersteg des Flügelrahmensystems
- 204
- Außenschale (zweites Metallprofil) des Flügelrahmensystems
- 205
- zweiter Isoliersteg des Flügelrahmensystems
- 300
- Fensterrahmensystem (Stand der Technik)
- 301
- Isolierglasscheibe
- L
- Längsachse des Isolierkerns/des Verbundprofils
1. Wärmegedämmtes Verbundprofil (1) für Fassadenkonstruktionen, insbesondere für Fenster-
oder Türkonstruktionen, mit:
- einem ersten Metallprofil (2) und einem hiervon beabstandeten zweiten Metallprofil
(4);
- einem ersten und einem zweiten Isoliersteg (3, 5), welche mit dem ersten und dem
zweiten Metallprofil (2, 4) derart verbunden sind, dass zwischen den Isolierstegen
(3, 5) und den Metallprofilen (2, 4) eine Isolierkammer (6) eingeschlossen wird; und
mit
- zumindest einen in der Isolierkammer (6) aufgenommenen Isolierkern (10) zur Verbesserung
der Wärmedämmung der Isolierkammer (6),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Isolierkern (10) unter Vorspannung in der Isolierkammer (6) vorliegt.
2. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 1, wobei
der Isolierkern (10) aus einem wärmedämmenden Material, insbesondere Schaummaterial,
gebildet ist und einen Aufbau aufweist, welcher unter Krafteinwirkung eine reversible
Formveränderung und insbesondere Querschnittsverringerung des Isolierkerns (10) ermöglicht.
3. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 1 und 2, wobei
der Isolierkern (10) aus einem wärmegedämmten, unter Krafteinwirkung reversibel verformbaren
elastischen Material, insbesondere Schaummaterial, gebildet ist.
4. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Isolierkern
(10) einen massiven Isolierkörper (11) aus einem wärmedämmenden Material, insbesondere
Schaummaterial, und mehrere von dem Isolierkörper (11) abstehende flexible Isolierlippen
(12) aufweist, welche unter Vorspannung an der Innenwandung der Isolierkammer (6)
anstoßen.
5. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 4, wobei
der Isolierkern (10) von einem entspannten Zustand, in welchem der Isolierkern (10)
außerhalb der Isolierkammer (6) vorliegt, in einem komprimierten Zustand, in welchem
der Isolierkern (10) vorliegt, wenn er in der Isolierkammer (6) aufgenommen ist, überführbar
ist, und wobei der Isolierkörper (11) in dem entspannten Zustand des Isolierkerns
(10) eine Querschnittsfläche aufweist, die größer als die Querschnittsfläche der Isolierkammer
(6) ist.
6. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Isolierkern
(10) eine Verstärkung in Gestalt eines im Inneren des Isolierkernes (10) aufgenommenen
stab- oder bandförmigen Elements (13) aufweist.
7. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 6, wobei
das Verstärkungselement (13) aus einem im Vergleich zum Material des Isolierkerns
(10) unter Druckkrafteinwirkung formstabilem Material gebildet ist.
8. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Isolierkern
(10) ein Zugkraftübertragungselement (13) zum Übertragen einer Zugkraft auf den Isolierkern
(10) aufweist, wobei das Zugkraftübertragungselement (13) zumindest an einer Stirnseiten
des Isolierkernes (10) mit einer Handhabe verbindbar ist, um Zugkräfte auf den Isolierkern
(10) zu übertragen.
9. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 8, wobei
das Zugkraftübertragungselement (13) aus einem im Vergleich zum Material des Isolierkerns
(10) unter Zugkrafteinwirkung formstabilem Material gebildet ist.
10. Verbundprofil nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei
das Verstärkungselement (13) bzw. Zugkraftelement (13) auf der Längsachse (L) des
Isolierkerns (10) verläuft und an zumindest einer der beiden Stirnseiten des Isolierkerns
(10) hervorsteht.
11. Verfahren zur Herstellung eines wärmegedämmten Verbundprofils (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte aufweist:
a) Bereitstellen eines ersten und eines zweiten Metallprofils (2, 4);
b) Bereitstellen eines ersten und eines zweiten Isoliersteges (3,5);
c) Verbinden des ersten und zweiten Metallprofils (2, 4) mit dem ersten und dem zweiten
Isoliersteg (3, 5) derart, dass ein Verbundprofil mit einer zwischen den Metallprofilen
(2, 4) und den Isolierstegen (3, 5) vorliegenden Isolierkammer (6) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ferner den folgenden Verfahrensschritt aufweist:
d) Bereitstellen eines Isolierkernes (10) und Einführen des Isolierkernes (10) in
die Isolierkammer (6) derart, dass anschließend der Isolierkern (10) unter Vorspannung
in der Isolierkammer (6) vorliegt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei
der Isolierkern (10) unter gleichzeitiger elastischer Kompression in die Isolierkammer
(6) eingeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei
der Isolierkern (10) ein vorzugsweise auf der Längsachse (L) des Isolierkerns (10)
verlaufendes Verstärkungselement (13) aus einem im Vergleich zum Material des Isolierkerns
(10) unter Druckkraftbeanspruchung formstabilen Material aufweist, welches an zumindest
einer der beiden Stirnseiten des Isolierkerns (10) hervorsteht, und wobei zum Einführen
des Isolierkerns (10) in die Isolierkammer (6) eine Schubkraft auf das Verstärkungselement
(13) ausgeübt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei
der Isolierkern (10) ein vorzugsweise auf der Längsachse (L) des Isolierkerns (10)
verlaufendes Zugkraftübertragungselement (13) aus einem im Vergleich zum Material
des Isolierkerns (10) unter Zugkraftbeanspruchung formstabilen Material aufweist,
welches an zumindest einer der beiden Stirnseiten des Isolierkerns (10) hervorsteht,
und wobei zum Einführen des Isolierkerns (10) in die Isolierkammer (6) das Zugkraftübertragungselement
(13) mit einer Handhabe verbunden und eine Zugkraft über die Handhabe auf das Kraftübertragungselement
(13) und somit auf den Isolierkern (13) ausgeübt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei
der bereitgestellte Isolierkern (10) vor dem Einführen in die Isolierkammer (6) in
einem entspannten Zustand vorliegt und eine Querschnittsfläche aufweist, die größer
als die Querschnittsfläche der Isolierkammer (6) ist, und wobei der Verfahrensschritt
d) ferner die folgenden Verfahrensschritte vor dem Einführen des Isolierkerns (10)
in die Isolierkammer (6) aufweist:
d1) Bereitstellen eines Einführtrichters (15) mit einem Trichterhals (16), der einen
an die Querschnittsformgebung und/oder an die Querschnittsfläche der Isolierkammer
(6) angepassten Querschnitt aufweist, und mit einer Trichteröffnung (17), die einen
an die Querschnittsformgebung und/oder an die Querschnittsfläche des im entspannten
Zustand vorliegenden Isolierkernes (10) angepassten Querschnitts aufweist;
d2) Ansetzen des Einführtrichters (15) an eine Stirnseite des Verbundprofils derart,
dass der Trichterhals (16) zumindest teilweise in die Isolierkammer (6) hineinragt;
und
d3) Komprimieren des Isolierkerns (10), indem dieser durch den Einführtrichter (15)
geführt und somit der Querschnitt des Isolierkerns (10) an den Querschnitt der Isolierkammer
(6) angepasst wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei
der Isolierkern (13) durch den Einführtrichter (15) geführt wird, indem auf den Isolierkern
(13) eine an einer Stirnfläche des Isolierkerns (13) angreifende Schubkraft ausgeübt
wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, wobei
der Isolierkern (13) durch den Einführtrichter (15) geführt wird, indem auf den Isolierkern
(13) eine an einer Stirnfläche des Isolierkerns (13) angreifende Zugkraft ausgeübt
wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Wärmegedämmtes Verbundprofil (1) für Fassadenkonstruktionen, insbesondere für Fenster-
oder Türkonstruktionen, mit:
- einem ersten Metallprofil (2) und einem hiervon beabstandeten zweiten Metallprofil
(4);
- einem ersten und einem zweiten Isoliersteg (3,5), welche mit dem ersten und dem
zweiten Metallprofil (2,4) derart verbunden sind, dass zwischen den Isolierstegen
(3,5) und den Metallprofilen (2, 4) eine Isolierkammer (6) eingeschlossen wird; und
mit
- zumindest einen in der Isolierkammer (6) aufgenommenen Isolierkern (10) zur Verbesserung
der Wärmedämmung der Isolierkammer (6), wobei der Isolierkern (10) unter Vorspannung
in der Isolierkammer (6) vorliegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Isolierkern (10) eine Verstärkung in Gestalt eines im Inneren des Isolierkernes
(10) aufgenommenen stab- oder bandförmigen Elements (13) aufweist.
2. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 1, wobei
der Isolierkern (10) aus einem wärmedämmenden Material, insbesondere Schaummaterial,
gebildet ist und einen Aufbau aufweist, welcher unter Krafteinwirkung eine reversible
Formveränderung und insbesondere Querschnittsverringerung des Isolierkerns (10) ermöglicht.
3. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 1 und 2, wobei
der Isolierkern (10) aus einem wärmegedämmten, unter Krafteinwirkung reversibel verformbaren
elastischen Material, insbesondere Schaummaterial, gebildet ist.
4. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Isolierkern
(10) einen massiven Isolierkörper (11) aus einem wärmedämmenden Material, insbesondere
Schaummaterial, und mehrere von dem Isolierkörper (11) abstehende flexible Isolierlippen
(12) aufweist, welche unter Vorspannung an der Innenwandung der Isolierkammer (6)
anstoßen.
5. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 4, wobei
der Isolierkern (10) von einem entspannten Zustand, in welchem der Isolierkern (10)
außerhalb der Isolierkammer (6) vorliegt, in einem komprimierten Zustand, in welchem
der Isolierkern (10) vorliegt, wenn er in der Isolierkammer (6) aufgenommen ist, überführbar
ist, und wobei der Isolierkörper (11) in dem entspannten Zustand des Isolierkerns
(10) eine Querschnittsfläche aufweist, die größer als die Querschnittsfläche der Isolierkammer
(6) ist.
6. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verstärkungselement
(13) aus einem im Vergleich zum Material des Isolierkerns (10) unter Druckkrafteinwirkung
formstabilem Material gebildet ist.
7. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Isolierkern
(10) ein Zugkraftübertragungselement (13) zum Übertragen einer Zugkraft auf den Isolierkern
(10) aufweist, wobei das Zugkraftübertragungselement (13) zumindest an einer Stirnseiten
des Isolierkernes (10) mit einer Handhabe verbindbar ist, um Zugkräfte auf den Isolierkern
(10) zu übertragen.
8. Wärmegedämmtes Verbundprofil nach Anspruch 7, wobei
das Zugkraftübertragungselement (13) aus einem im Vergleich zum Material des Isolierkerns
(10) unter Zugkrafteinwirkung formstabilem Material gebildet ist.
9. Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Verstärkungselement (13) bzw. Zugkraftelement (13) auf der Längsachse (L) des
Isolierkerns (10) verläuft und an zumindest einer der beiden Stirnseiten des Isolierkerns
(10) hervorsteht.
10. Verfahren zur Herstellung eines wärmegedämmten Verbundprofils (1) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte aufweist:
a) Bereitstellen eines ersten und eines zweiten Metallprofils (2, 4);
b) Bereitstellen eines ersten und eines zweiten Isoliersteges (3, 5);
c) Verbinden des ersten und zweiten Metallprofils (2, 4) mit dem ersten und dem zweiten
Isoliersteg (3, 5) derart, dass ein Verbundprofil mit einer zwischen den Metallprofilen
(2, 4) und den Isolierstegen (3, 5) vorliegenden Isolierkammer (6) gebildet wird;
und
d) Bereitstellen eines Isolierkernes (10) und Einführen des Isolierkernes (10) in
die Isolierkammer (6) derart, dass anschließend der Isolierkern (10) unter Vorspannung
in der Isolierkammer (6) vorliegt.
dadurch gekennzeichnet, dass
der Isolierkern (10) ein vorzugsweise auf der Längsachse (L) des Isolierkerns (10)
verlaufendes Verstärkungselement (13) aus einem im Vergleich zum Material des Isolierkerns
(10) unter Druckkraftbeanspruchung formstabilen Material aufweist, welches an zumindest
einer der beiden Stirnseiten des Isolierkerns (10) hervorsteht, und wobei zum Einführen
des Isolierkerns (10) in die Isolierkammer (6) eine Schubkraft auf das Verstärkungselement
(13) ausgeübt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei
der Isolierkern (10) unter gleichzeitiger elastischer Kompression in die Isolierkammer
(6) eingeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei
der Isolierkern (10) ein vorzugsweise auf der Längsachse (L) des Isolierkerns (10)
verlaufendes Zugkraftübertragungselement (13) aus einem im Vergleich zum Material
des Isolierkerns (10) unter Zugkraftbeanspruchung formstabilen Material aufweist,
welches an zumindest einer der beiden Stirnseiten des Isolierkerns (10) hervorsteht,
und wobei zum Einführen des Isolierkerns (10) in die Isolierkammer (6) das Zugkraftübertragungselement
(13) mit einer Handhabe verbunden und eine Zugkraft über die Handhabe auf das Kraftübertragungselement
(13) und somit auf den Isolierkern (13) ausgeübt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei
der bereitgestellte Isolierkern (10) vor dem Einführen in die Isolierkammer (6) in
einem entspannten Zustand vorliegt und eine Querschnittsfläche aufweist, die größer
als die Querschnittsfläche der Isolierkammer (6) ist, und wobei der Verfahrensschritt
d) ferner die folgenden Verfahrensschritte vor dem Einführen des Isolierkerns (10)
in die Isolierkammer (6) aufweist:
d1) Bereitstellen eines Einführtrichters (15) mit einem Trichterhals (16), der einen
an die Querschnittsformgebung und/oder an die Querschnittsfläche der Isolierkammer
(6) angepassten Querschnitt aufweist, und mit einer Trichteröffnung (17), die einen
an die Querschnittsformgebung und/oder an die Querschnittsfläche des im entspannten
Zustand vorliegenden Isolierkernes (10) angepassten Querschnitts aufweist;
d2) Ansetzen des Einführtrichters (15) an eine Stirnseite des Verbundprofils derart,
dass der Trichterhals (16) zumindest teilweise in die Isolierkammer (6) hineinragt;
und
d3) Komprimieren des Isolierkerns (10), indem dieser durch den Einführtrichter (15)
geführt und somit der Querschnitt des Isolierkerns (10) an den Querschnitt der Isolierkammer
(6) angepasst wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei
der Isolierkern (13) durch den Einführtrichter (15) geführt wird, indem auf den Isolierkern
(13) eine an einer Stirnfläche des Isolierkerns (13) angreifende Schubkraft ausgeübt
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei
der Isolierkern (13) durch den Einführtrichter (15) geführt wird, indem auf den Isolierkern
(13) eine an einer Stirnfläche des Isolierkerns (13) angreifende Zugkraft ausgeübt
wird.