(19)
(11) EP 2 080 865 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.07.2009  Patentblatt  2009/30

(21) Anmeldenummer: 08021047.9

(22) Anmeldetag:  04.12.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 3/82(2006.01)
E06B 3/54(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 15.01.2008 DE 102008004558

(71) Anmelder: Fenster Gegg Gmbh
77716 Haslach (DE)

(72) Erfinder:
  • Götz Gegg
    77716 Haslch (DE)

(74) Vertreter: Engelhardt, Volker 
Engelhardt & Engelhardt Patentanwälte Montafonstrasse 35
88045 Friedrichshafen
88045 Friedrichshafen (DE)

   


(54) Mehrflügelige Tür oder Fenster mit Isolierverglasung und ebener Aussenfläche


(57) Bei einem Fenster (1;21) oder Tür mit mindestens zwei in einem Stockrahmen (2;22) angeordneten Flügeln (3,4;23,24), die jeweils mit einer mehrlagigen Isolierglasscheibe (11,12; 21,22) versehen und unmittelbar aneinander oder an einem in dem Stockrahmen (2;22) eingesetzten Setzstab (29) oder einem Kämpfer abgestützt sind, wobei die Isolierglasscheiben (11,12; 21,22) der Flügel (3,4; 22,24) auf der Außenseite (A) des Fensters (1; 21) oder der Tür in einer gemeinsamen Ebene verlaufen, soll bei einem zweiflügligen Fenster (1; 21) oder einer zweiflügligen Tür auch die mittleren Holme (8) der Flügel (3, 4) bzw. ein Setzstab (29) abgedeckt und somit nicht Witterungseinflüssen zugänglich sein. Vielmehr soll das Fenster (1; 21) oder die Tür trotz mehrerer Flügel eine einflächige Einheit bilden, die leicht in ein Bauwerk zu integrieren ist.
Dies erfolgt dadurch, dass die auf der Außenseite (A) des Fensters (1; 21) und der Tür angeordnete Scheibe einer Isolierglasscheibe eines Flügels oder die Scheiben (11, 12; 21,22) zweier nebeneinander angeordneter Flügel (3,4; 23, 24! mit einem in Richtung des benachbarten Flügels (12 bzw. 11; 22 bzw. 21) oder de Setzstabes (29) bzw. des Kämpfers weisenden Isolierglasscheibe (11, 12; 21, 22) übergreifende Überstände (17,18; 27,28) versehen sind; vgl. Figur 1.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fenster oder eine Tür mit mindestens zwei in einem Stockrahmen angeordneten Flügeln, die jeweils mit einer mehrlagigen Isolierglasscheibe versehen und unmittelbar aneinander oder an einem in dem Stockrahmen eingesetzten Setzstab oder einem Kämpfer abgestützt sind, wobei die Isolierglasscheiben der Flügel auf der Außenseite des Fensters oder der Tür in einer gemeinsamen Ebene verlaufen.

[0002] Bei derartigen Fenstern oder Türen sind die zwischen den Isolierglasscheiben verlaufenden Holme der Flügel sowie eventuelle Setzstäbe nicht abgedeckt, so dass diese auf den Außenseiten Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Außerdem wird durch diese Bauteile der optische Eindruck eines Fensters oder einer Tür ungünstig beeinflusst. Es wird daher oftmals davon abgesehen, ein Fenster oder eine Tür mehrflüglig auszubilden.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es demnach, ein Fenster oder eine Tür der vorgenannten Gattung in der Weise auszubilden, dass bei einem zweiflügligen Fenster oder einer zweiflügligen Tür auch die mittleren Holme der Flügel bzw. ein Setzstab abgedeckt und somit nicht Witterungseinflüssen zugänglich sind. Vielmehr soll das Fenster oder die Tür trotz mehrerer Flügel eine einflächige Einheit bilden, die leicht in ein Bauwerk zu integrieren ist.

[0004] Gemäß der Erfindung wird dies bei einem Fenster oder einer Tür der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass die auf der Außenseite des Fensters oder der Tür angeordnete Scheibe der Isolierglasscheibe eines Flügels oder die Scheiben zweier nebeneinander angeordneter Flügel mit einen in Richtung des benachbarten Flügels oder des Setzstabes bzw. des Kämpfers weisenden, die innere Scheibe der jeweiligen Isolierglasscheibe übergreifenden Überstand versehen ist.

[0005] Bei zwei aneinander abgestützten Flügeln eines Fensters oder einer Tür ist es angebracht, dass eine der äußeren Scheiben der Isolierscheibe eines Flügels dessen Holm übergreift und bei geschlossenem Fenster oder bei geschlossener Tür an dem Holm des benachbarten Flügels über eine Dichtung abgestützt ist, wobei die Überstände der äußeren Scheiben zweier benachbarter Flügel gemeinsam an dem Holm eines der Flügel über Dichtungen abgestützt sein sollten.

[0006] Bei zwei an einem Setzstab oder einem Kämpfer abgestützten Flügeln eines Fenster oder einer Tür sollten die Überstände der äußeren Scheibe beider Isolierglasscheiben etwa gleich lang bemessen sein, und die Überstände der äußeren Scheibe sollten mittels einer Dichtung an dem Holm des jeweiligen Flügels abgestützt sein.

[0007] Außerdem sollte hierbei der Setzstab bzw. der Kämpfer im Bereich zwischen den beiden Flügeln mittels einer Platte, vorzugsweise einer Glasplatte, abgedeckt sein, deren äußere Fläche in der Ebene der äußeren Flächen der Isolierglasscheiben verläuft, wobei die an dem Setzstab bzw. dem Kämpfer angebrachte Platte ein oder beidseitig in Richtung der Isolierglasscheiben der Flügel überstehend ausgebildet und deren Überstände über Dichtungen an den benachbarten Holmen der Flügel abgestützt sein sollten.

[0008] Wird ein Fenster oder eine Tür gemäß der Erfindung ausgebildet, so ist gewährleistet, dass die Holme eines Flügels bzw. der Setzstab auf der Außenseite nahezu vollständig abgedeckt sind, so dass diese durch Witterungseinflüsse nicht vorzeitig beschädigt werden können. Durch die überstehenden Teile der Isolierglasscheiben bzw. der Platte auf dem Setzstab, ist nämlich zuverlässig gewährleistet, dass auch witterungsunbeständige Materialien, wie z.B. Holz, von äußeren Einflüssen geschützt sind, so dass eine lange Haltbarkeit dieser Teile eines Fensters oder einer Tür gegeben sind. Außerdem wirkt ein mehrflügliges Fenster oder eine mehrflüglige Tür auf der Außenseite als eine Fläche, die sich optisch gut in ein Bauwerk einfügt.

[0009] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele eines gemäß der Erfindung ausgebildeten Fensters dargestellt, die nachfolgend im Einzelnen erläutert sind. Hierbei zeigt, jeweils in einem Horizontalschnitt:
Figur 1
ein in einen Stockrahmen eingesetztes, mit Stulpflügeln versehenes Fenster und
Figur 2
ein Fenster, dessen Flügel an einem Setzstab abgestützt sind.


[0010] Das in Figur 1 dargestellt und mit 1 bezeichnete Fenster besteht aus zwei in einem Stockrahmen 2 angeordnete Fensterflügel 3 und 4, die jeweils mit mehrlagigen Isolierglasschreiben 11 bzw. 12 versehen sind. Die äußeren Holme 5 bzw. 7 der Fensterflügel 3 und 4 sind in dem Stockrahmen 2 gehalten,
die einander gegenüberliegenden inneren Holme 6 und 8 stützen sich dagegen über eine Dichtung 9 aneinander ab und bilden somit Stulpflügel.

[0011] Um auch die inneren Holme 6 und 8 der beiden Fensterflügel 3 und 4 vor Witterungseinflüssen zu schützen, sind diese von den äußeren Scheiben 13 und 15 der mehrschichtigen Isolierglasscheibe 11 und 12 abgedeckt. Dazu weisen die äußeren Scheiben 13 und 15 einen, die zugeordneten inneren Scheiben 14 und 16 überstehenden, unterschiedlich breit bemessenen Überstand 17 bzw. 18 auf, die mittels einer Dichtung 19 gemeinsam an dem Holm 6 des Fensterflügels 3 abgestützt sind. Die beiden Isolierglasscheiben 11 und 12 wirken somit als Baueinheit, vor allem aber sind die inneren Holme 6 und 8 zuverlässig vor Witterungseinflüssen geschützt.

[0012] Bei dem in Figur 2 gezeigten Fenster 21 sind die die beiden Isolierglasscheiben 31 und 32 tragenden Fensterflügel 23 und 24 über Dichtungen 30 jeweils an einem Setzstab 29 abgestützt, der zwischen den beiden Fensterflügeln 23 und 24 in einem Stockrahmen 22 angeordnet ist. Die äußeren Holme 25 und 27 der Fensterflügel 23 bzw. 24 sind wiederum in dem Stockrahmen 22 gehalten, die inneren Holme 26 und28 liegen dagegen an dem Setzstab 29 an.

[0013] Um die inneren Holme 26 und 28 der Fensterflügel 23 bzw. 25 und auch den Setzstab 29 abzudecken und somit vor Witterungseinflüssen zu schützen, sind die äußeren Glasscheiben 33 und 35 der Isolierglasscheiben 31 und 32 mit einem deren innere Scheiben 34 bzw. 36 übergreifenden Überstand 37 bzw. 38, versehen, und an dem Setzstab 29 ist eine Platte 41 angebracht, die beidseits jeweils einen Überstand 42 und 43 aufweist. Um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden, liegen die gegenüberliegenden Überstände 37 und 42 bzw. 39 und 43 im geschlossenen Zustand des Fensters 21 an Dichtungen 44 und 45 an, die in die inneren Holme 26 bzw. 28 eingesetzt sind.

[0014] Auf diese Weise sind die beiden Fensterflügel 23 und 24 sowie der Setzstab 29 des Fensters 21 nahezu vollständig durch Glas, sofern die Platte 41 ebenfalls aus Glas besteht, abgedeckt, so dass nicht nur eine geschlossene Einheit, sondern auch Schutz vor Witterungseinflüssen gegeben sind.


Ansprüche

1. Fenster (1;21) oder Tür mit mindestens zwei in einem Stockrahmen (2;22) angeordneten Flügeln (3,4;23,24), die jeweils mit einer mehrlagigen Isolierglasscheibe (11,12; 21,22) versehen und unmittelbar aneinander oder an einem in dem Stockrahmen (2;22) eingesetzten Setzstab (29) oder einem Kämpfer abgestützt sind, wobei die Isolierglasscheiben (11,12; 21,22) der Flügel (3,4; 22,24) auf der Außenseite (A) des Fensters (1; 21) oder der Tür in einer gemeinsamen Ebene verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die auf der Außenseite (A) des Fensters (1; 21) und der Tür angeordnete Scheibe einer Isolierglasscheibe eines Flügels oder die Scheiben (11, 12; 21,22) zweier nebeneinander angeordneter Flügel (3,4; 23, 24! mit einem in Richtung des benachbarten Flügels (12 bzw. 11; 22 bzw. 21) oder de Setzstabes (29) bzw. des Kämpfers weisenden Isolierglasscheibe (11, 12; 21, 22) übergreifende Überstände (17,18; 27,28) versehen sind.
 
2. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei zwei aneinander abgestützten Flügeln (12,13) eines Fensters (1) oder einer Tür eine der äußeren Scheiben (15) der Isolierscheibe(12) eines Flügels (4) dessen Holm (8) übergreift und bei geschlossenem Fenster (1) oder bei geschlossener Tür an dem Holm (6) des benachbarten Flügels (3) bzw. über eine Dichtung (19) abgestützt ist.
 
3. Fenster oder Tür nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überstände (17, 18) der äußeren Scheiben (13, 15) zweier benachbarter Flügel (3, 4) gemeinsam an dem Holm (6) eines der Flügel (3) über Dichtungen (19) abgestützt sind.
 
4. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei zwei an einem Setzstab (29) oder einem Kämpfer abgestützten Flügeln (23, 24) eines Fenster (21) oder einer Tür die Überstände (37, 38) der äußeren Scheiben (33, 35) beider Isolierglasscheiben (31, 32) etwa gleich lang bemessen sind und dass die Überstände (37, 38) der äußeren Scheiben (33, 35) jeweils mittels einer Dichtung (44, 45) an dem Holm (26, 28) des jeweiligen Flügels (23, 24) abgestützt sind.
 
5. Fenster oder Tür nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Setzstab (29) bzw. der Kämpfer im Bereich zwischen den beiden Flügeln (23, 24) mittels einer Platte (41), vorzugsweise einer Glasplatte, abgedeckt ist, deren äußere Fläche in der Ebene der äußeren Flächen der Isolierglasscheiben (31, 32) verläuft.
 
6. Fenster oder Tür nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die an dem Setzstab (29) bzw. dem Kämpfer angebrachte Platte (41) ein oder beidseitig in Richtung der Isolierglasscheiben (31, 32) der Flügel (23, 24) überstehend ausgebildet ist und dass deren Überstände (42, 43) über Dichtungen (44, 45) an den benachbarten Holmen (26, 28) der Flügel (23, 24) abgestützt sind.
 




Zeichnung