(19)
(11) EP 2 080 886 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.07.2009  Patentblatt  2009/30

(21) Anmeldenummer: 08170555.0

(22) Anmeldetag:  03.12.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F02D 41/14(2006.01)
F01N 11/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 18.01.2008 DE 102008005093

(71) Anmelder: Ford Global Technologies, LLC
Dearborn, MI 48126 (US)

(72) Erfinder:
  • Yacoub, Yasser Mohammed Sayed
    50858 Köln (DE)

(74) Vertreter: Dörfler, Thomas 
Ford-Werke Aktiengesellschaft NH-364 Henry-Ford-Strasse 1
50725 Köln
50725 Köln (DE)

   


(54) Verfahren zur Bestimmung des Luftverhältnisses


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Luftverhältnisses λ im Abgassystem einer Brennkraftmaschine mittels einer im Abgassystem angeordneten Lambda-Sonde (1).
Es soll ein Verfahren aufgezeigt werden, mit dem das Luftverhältnis λtat bzw. λup stromabwärts bzw. stromaufwärts der Lambda-Sonde bestimmt werden kann.
Erreicht wird dies mit einem Verfahren der oben genannten Art, bei dem
■ die HC-Konzentration der unverbrannten Kohlenwasserstoffe HCup stromaufwärts der Lambda-Sonde (1) ermittelt wird,
■ die an der Sonde (1) oxidierte HC-Konzentration ΔHCSonde in Abhängigkeit von HCup bestimmt wird,
■ der der Brennkraftmaschine zugeführte Luftmassenstrom mair bestimmt wird,
■ das Luftverhältnis λmess mittels Lambda-Sonde (1) meßtechnisch bestimmt wird,
■ der bis stromabwärts der Sonde (1) effektiv oxidierte Kraftstoffmassenstrom mfuel,eff bestimmt wird mit mfuel,eff = (mair / λmess) / Lst, und
■ das Luftverhältnis λup stromaufwärts der Sonde (1) bestimmt wird mit λup = (mair / mfuel,up) / Lst, wobei
- der an der Sonde (1) oxidierte Kraftstoffmassenstrom Δmfuel,Sonde unter Verwendung der HC-Konzentration ΔHCSonde bestimmt wird, und
- der bis stromaufwärts der Sonde (1) oxidierte Kraftstoffmassenstrom mfuel,up mit mfuel,up = mfuel,eff - Δmfuel,Sonde bestimmt wird,

und/oder
das Luftverhältnis λtat bestimmt wird mit λtat = [mair / (mfuel,eff + Δmfuel unburnt,Sonde)]/ Lst, wobei
- die HC-Konzentration der unverbrannten Kohlenwasserstoffe HCdown stromabwärts der Lambda-Sonde (1) unter Verwendung von HCup und ΔHCSonde bestimmt wird, und

■ der an der Sonde (1) nicht oxidierte Kraftstoffmassenstrom Δmfuel unburnt,Sonde unter Verwendung der HC-Konzentration HCdown bestimmt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Luftverhältnisses λ mittels einer im Abgassystem einer Brennkraftmaschine angeordneten Lambda-Sonde.

[0002] Die Kenntnis des Luftverhältnisses λ ist im Rahmen des Betriebs bzw. der Steuerung einer Brennkraftmaschine von besonderer Bedeutung.

[0003] So wird das Luftverhältnis λ zur Festlegung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge, des Einspritzzeitpunktes und/oder zur Steuerung einer Abgasrückführung benötigt, aber auch zur Überwachung und zum Betreiben der unterschiedlichen Abgasnachbehandlungssysteme, die nach dem Stand der Technik zur Reduzierung der Schadstoffe eingesetzt werden und auf die im folgenden beispielhaft eingegangen wird. In diesem Zusammenhang wird deutlich werden, dass das Luftverhältnis λ ein wesentlicher Betriebsparameter der Brennkraftmaschine, insbesondere im Hinblick auf die Abgasnachbehandlung, ist.

[0004] Nach dem Stand der Technik werden Brennkraftmaschinen zur Reduzierung der Schadstoffemissionen mit verschiedenen Abgasnachbehandlungssystemen ausgestattet. Zwar findet bei einem ausreichend hohen Temperaturniveau und dem Vorhandensein genügend großer Sauerstoffmengen eine Oxidation der unverbrannten Kohlenwasserstoffe (HC) und von Kohlenmonoxid (CO) statt. Jedoch müssen in der Regel besondere Reaktoren und/oder Filter im Abgastrakt vorgesehen werden, um die Schadstoffemissionen unter sämtlichen Betriebsbedingungen spürbar zu reduzieren. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden das Kohlenmonoxid (CO) und die unverbrannten Kohlenwasserstoffe (HC) unter dem Begriff der "reduzierenden Abgasbestandteile" bzw. "zu oxidierenden Abgasbestandteile" zusammengefaßt.

[0005] Bei Ottomotoren kommen katalytische Reaktoren zum Einsatz, die unter Verwendung katalytischer Materialien, welche die Geschwindigkeit bestimmter Reaktionen erhöhen, eine Oxidation von HC und CO auch bei niedrigen Temperaturen sicherstellen. Sollen zusätzlich Stickoxide reduziert werden, kann dies durch den Einsatz eines Drei-Wege-Katalysators erreicht werden, der dazu aber einen in engen Grenzen ablaufenden stöchiometrischen Betrieb (λ ≈ 1) des Ottomotors erfordert. Dabei werden die Stickoxide NOx mittels der vorhandenen nicht oxidierten Abgaskomponenten, nämlich den Kohlenmonoxiden und den unverbrannten Kohlenwasserstoffen, reduziert, wobei gleichzeitig diese Abgaskomponenten oxidiert werden.

[0006] Bei Brennkraftmaschinen, die mit einem Luftüberschuß betrieben werden, beispielsweise im Magerbetrieb arbeitende Ottomotoren, aber auch direkteinspritzende Dieselmotoren und auch direkteinspritzende Ottomotoren, können die im Abgas befindlichen Stickoxide prinzipbedingt d. h. aufgrund der fehlenden Reduktionsmittel nicht reduziert werden.

[0007] Zur Oxidation der unverbrannten Kohlenwasserstoffe (HC) und von Kohlenmonoxid (CO) wird daher im Abgassystem ein Oxidationskatalysator vorgesehen. Sowohl diese für direkteinspritzende Brennkraftmaschinen verwendeten Oxidationskatalysatoren als auch die bei herkömmlichen Ottomotoren eingesetzten Drei-Wege-Katalysatoren benötigen eine bestimmte Betriebstemperatur, um die Schadstoffe in ausreichendem Maße zu konvertieren und die Schadstoffemissionen spürbar zu reduzieren. Die Drei-Wege-Katalysatoren sollen im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu den Oxidationskatalysatoren gezählt werden.

[0008] Sollen lediglich die üblicherweise im Abgas enthaltenen unverbrannten Kohlenwasserstoffe bzw. das vorliegende Kohlenmonoxid oxidiert werden, kann eine Mindestbetriebstemperatur von 150°C bis 250°C als ausreichend angesehen werden. Insbesondere aufgrund der hohen HC-Emissionen während der Kaltstartphase ist der Oxidationskatalysator in der Regel das Abgasnachbehandlungssystem, das am nächsten am Auslaß der Brennkraftmaschine angeordnet ist und zuerst von den heißen Abgasen durchströmt wird.

[0009] Zur Oxidation der zu reduzierenden Abgasbestandteile mittels Oxidationskatalysator ist Sauerstoff erforderlich, der im Abgas selbst vorliegen kann und/oder der vorwiegend während des überstöchiometrischen Betriebs (λ > 1) der Brennkraftmaschine in der Oberflächenbeschichtung des Oxidationskatalysators eingelagert wird und während des überstöchiometrischen Betriebs (λ < 1) der Brennkraftmaschine freigesetzt und zur Oxidation genutzt wird.

[0010] Zur Bestimmung der eingelagerten und freigesetzten Sauerstoffmengen mittels Rechenmodellen kann stromaufwärts und stromabwärts des Oxidationskatalysators eine Lambda-Sonde vorgesehen werden. Zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts des Abgases kann eine Lambda-Sonde stromaufwärts des Oxidationskatalysators dienen.

[0011] Zur Reduzierung der Stickoxide werden u. a. selektive Katalysatoren, sogenannte SCR-Katalysatoren, eingesetzt, bei denen gezielt Reduktionsmittel in das Abgas eingebracht wird, um die Stickoxide selektiv zu vermindern. Als Reduktionsmittel kommen neben Ammoniak und Harnstoff auch unverbrannte Kohlenwasserstoffe zum Einsatz. Letzteres wird auch als HC-Anreicherung bezeichnet, wobei die unverbrannten Kohlenwasserstoffe direkt in den Abgastrakt eingebracht werden oder aber durch innermotorische Maßnahmen, beispielsweise durch eine Nacheinspritzung von zusätzlichem Kraftstoff in den Brennraum nach der eigentlichen Verbrennung, zugeführt werden. Dabei soll der nacheingespritzte Kraftstoff nicht im Brennraum durch die noch ablaufende Hauptverbrennung oder aber durch die - auch nach Beendigung der Hauptverbrennung - hohen Verbrennungsgastemperaturen gezündet werden, sondern während des Ladungswechsels in den Abgastrakt eingeleitet werden.

[0012] Grundsätzlich können die Stickoxidemissionen auch mit einem sogenannten Stickoxidspeicherkatalysator (LNT -Lean NOx Trap) reduziert werden.

[0013] Dabei werden die Stickoxide zunächst - während eines mageren Betriebs der Brennkraftmaschine - im Katalysator absorbiert d. h. gesammelt und gespeichert, um dann während einer Regenerationsphase beispielsweise mittels eines unterstöchiometrischen Betriebs (beispielsweise λ < 0,95) der Brennkraftmaschine bei Sauerstoffmangel reduziert zu werden, wobei die im Abgas befindlichen unverbrannten Kohlenwasserstoffe als Reduktionsmittel dienen. Weitere innermotorische Möglichkeiten zur Anreicherung des Abgases mit Reduktionsmittel, insbesondere mit unverbrannten Kohlenwasserstoffen, bietet die Abgasrückführung (AGR) und - bei Dieselmotoren - die Drosselung im Ansaugtrakt. Wie bereits für die SCR-Katalysatoren weiter oben ausgeführt, kann eine Anreicherung des Abgases mit unverbrannten Kohlenwasserstoffen auch mittels Nacheinspritzung von Kraftstoff realisiert werden oder aber das Reduktionsmittel wird direkt in den Abgastrakt eingebracht, beispielsweise durch Einspritzen von zusätzlichem Kraftstoff stromaufwärts des LNT.

[0014] Während der Regenerationsphase werden die Stickoxide freigegeben und im wesentlichen in Stickstoffdioxid (N2), Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O) umgewandelt. Zur Einleitung und Steuerung der Regenrationsphase kann eine stromaufwärts des LNT angeordnete Lambda-Sonde dienen, mit welcher das momentane im Abgasstrom vorliegende Luftverhältnis λ bestimmt wird.

[0015] Der im Abgas enthaltene Schwefel wird ebenfalls im LNT absorbiert und muß im Rahmen einer sogenannten Entschwefelung regelmäßig entfernt werden. Hierfür muß der LNT auf hohe Temperaturen, üblicherweise zwischen 600°C und 700 °C, erwärmt und - wie für die Regeneration zuvor beschrieben - mit einem Reduktionsmittel versorgt werden.

[0016] Zur Minimierung der Emission von Rußpartikeln werden nach dem Stand der Technik sogenannte regenerative Partikelfilter eingesetzt, die die Rußpartikel aus dem Abgas herausfiltern und speichern, wobei diese Rußpartikel im Rahmen der Regeneration des Filters intermittierend verbrannt werden. Hierzu ist Sauerstoff bzw. ein Luftüberschuß im Abgas erforderlich, um den Ruß im Filter zu oxidieren, was beispielsweise durch einen überstöchiometrischen Betrieb (λ > 1) der Brennkraftmaschine erreicht werden kann. In der Regel ist für die Regeneration des Filters eine Sauerstoffkonzentration von mindestens 3 bis 5% erforderlich.

[0017] Grundsätzlich kann mittels Lambda-Sonden auch die Funktionstüchtigkeit eines Oxidationskatalysators und/oder eines LNT überwacht werden, wie dies in der Anmeldung EP 06126595.5 beschrieben ist.

[0018] Bei der meßtechnischen Bestimmung des Luftverhältnisses λ mittels Lambda-Sonde ist ein meßtechnisches Fehlverhalten der Lambda-Sonde zu beobachten. Bei Überschreiten einer bestimmten HC-Konzentration HCthreshold im Abgas liefert die Lambda-Sonde einen vom tatsächlich vorliegenden Luftverhältnis λtat abweichenden Wert λmess für das Luftverhältnis.

[0019] Dabei gibt die Sonde eine Meßgröße λmess aus, die über dem tatsächlich vorliegenden Luftverhältnis λtat liegt d.h. das mittels Lambda-Sonde ermittelte Luftverhältnis λmess ist größer als das tatsächliche Luftverhältnis λtat.

[0020] Die Abweichung des meßtechnisch ermittelten Luftverhältnisses λmess vom tatsächlich vorliegenden Luftverhältnis λtat ist abhängig von der HC-Konzentration stromaufwärts der Sonde und der Raumgeschwindigkeit des Abgases bzw. der Verweilzeit der die Sonde passierenden Abgase an der Sonde, wobei der Meßfehler mit zunehmender HC-Konzentration zunimmt, wie in Figur 1 dargestellt.

[0021] Figur 1 zeigt in einem Diagramm den Meßfehler in [%] d. h. (λtat - λmess)/ Amess in [%] über der HC-Konzentration [ppm] im Abgas bei einer vorgegebenen Raumgeschwindigkeit. Dargestellt sind eine Vielzahl von Wertepaaren und die dazugehörige Regressionsgerade.

[0022] Die technischen Zusammenhänge, welche zu dem Fehlverhalten der Sonde bzw. zu dem oben beschriebenen Meßfehler bei der Bestimmung des Luftverhältnisses λ führen, werden im folgenden kurz unter Bezugnahme auf Figur 2 erläutert.

[0023] Gemäß Figur 2 passiert das Abgas die im Abgassystem bzw. der Abgasleitung angeordnete Sonde 1 (kenntlich gemacht mit Pfeilen). Stromaufwärts der Sonde 1 weist das Abgas eine O2-Konzentration O2,up auf. Des weiteren enthält das Abgas unter anderem Kohlendioxid (CO2), Kohlenmonoxid (CO) und unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) in den Konzentrationen CO2,up, COup und HCup.

[0024] Zumindest ein Teil der reduzierenden Abgasbestandteile d. h. der zu oxidierenden Abgasbestandteile d. h. des Kohlenmonoxids (CO) und der unverbrannten Kohlenwasserstoffe (HC) werden beim Passieren der Sonde an der Sonde oxidiert. Diese Oxidationsvorgänge sind denen in einem Oxidationskatalysator ablaufenden Reaktionen ähnlich; auch weil die Sonde zumindest teilweise mit ähnlichen bzw. identischen Materialien beschichtet ist wie ein Oxidationskatalysator.

[0025] Infolge der Oxidationsvorgänge nehmen die Konzentrationen der beteiligten Abgasbestandteile ab, so dass die Konzentration des Kohlenmonoxids (CO), der unverbrannten Kohlenwasserstoffe (HC) und des Sauerstoffs stromabwärts der Sonde - COdown, HCdown und O2,down - unterhalb der Konzentrationen COup, HCup,O2,up stromaufwärts der Sonde liegen.

[0026] Die Abnahme der Sauerstoffkonzentration von O2,up auf O2,down resultiert aus dem Sauerstoffverbrauch im Rahmen der an der Sonde ablaufenden Oxidationsvorgänge. Der Wert λmess, den die Sonde als Meßgröße ausgibt, basiert auf der Sauerstoffkonzentration stromabwärts der Sonde (O2,down), so dass λmess auch als λdown bezeichnet werden kann. Es gilt:



[0027] Die an der Sonde ablaufenden Oxidationsvorgänge können aber keinen beliebig großen Umfang annehmen. Übersteigt die HC-Konzentration stromaufwärts der Sonde einen bestimmten Schwellenwert mit HCup > HCthreshold, ist die Sonde nicht mehr in der Lage, darüber hinaus weiteres HC zu oxidieren.

[0028] Figur 3a zeigt diesen funktionalen Zusammenhang, wobei die HC-Konzentration stromaufwärts der Sonde (HCup) auf der Abszisse und die an der Sonde abgebaute HC-Konzentration (ΔHCSonde) auf der Ordinate aufgetragen sind; jeweils in ppm.

[0029] Liegt im Abgas beispielsweise eine HC-Konzentration von HCup = 20.000ppm vor und weist die Sonde eine maximale Oxidationskapazität d.h. einen Schwellenwert von HCthreshold = 8.000ppm auf, liegen im Abgas stromabwärts der Sonde unverbrannte Kohlenwasserstoffe in einer Konzentration von HCdown = 12.000ppm vor.

[0030] Figur 3b zeigt den funktionalen Zusammenhang zwischen der HC-Konzentration stromaufwärts der Sonde (HCup), welche wieder auf der Abszisse aufgetragen ist, und der Konzentration stromabwärts der Sonde (HCdown), welche auf der Ordinate aufgetragen ist. Die Figuren 3a und 3b korrespondieren miteinander.

[0031] Bezugnehmend auf das zuvor genannte Beispiel entspricht also der von der Sonde ermittelte Meßwert λmess dem tatsächlichen Luftverhältnis λtat solange gilt: HCup < HCthreshold.

[0032] Gilt aber HCup > HCthreshold stellt das oben genannte tatsächliche Luftverhältnis λtat lediglich einen theoretischern Wert dar, bei dem davon ausgegangen wird, dass die reduzierenden Abgasbestandteile tatsächlich vollständig an der Sonde oxidiert werden, so dass die HC-Konzentration stromabwärts der Sonde also Null wäre. Dieses theoretische Luftverhältnis λtat ist für eine Vielzahl von Anwendungsfällen nützlich. Die in der Motorsteuerung für den Betrieb der Brennkraftmaschine abgelegten Algorithmen basieren teilweise auf diesem - in Einzelfällen lediglich theoretischen - Luftverhältnis λtat.

[0033] Mit dem tatsächlichen Luftverhältnis λtat läßt sich auch eine tatsächliche Sauerstoffkonzentration stromabwärts der Sonde (O2,down,tat) ermitteln bzw. berechnen, wobei wiederum von einer vollständigen Oxidation der reduzierenden Abgasbestandteile an der Sonde ausgegangen wird. Die Konzentration O2,down,tat gibt somit die Sauerstoffkonzentration stromabwärts der Sonde für den - gelegentlich theoretischen - Fall an, dass für die HC-Konzentration stromabwärts der Sonde gilt: HCdown = 0.

[0034] Häufig ist aber auch die Kenntnis des Luftverhältnisses λup stromaufwärts der Sonde hilfreich, wobei dieses Luftverhältnis auf den stromaufwärts der Sonde vorliegenden Konzentrationen der Abgasbestandteile basiert.

[0035] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Bestimmung des Luftverhältnisses λtat bzw. λup im Abgassystem einer Brennkraftmaschine stromabwärts bzw. stromaufwärts einer im Abgassystem angeordneten Lambda-Sonde aufzuzeigen.

[0036] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Bestimmung des Luftverhältnisses λ im Abgassystem einer Brennkraftmaschine mittels einer im Abgassystem angeordneten Lambda-Sonde, bei dem

■ die HC-Konzentration der unverbrannten Kohlenwasserstoffe HCup stromaufwärts der Lambda-Sonde ermittelt wird,

■ die an der Sonde oxidierte HC-Konzentration ΔHCSonde in Abhängigkeit von HCup bestimmt wird,

■ der der Brennkraftmaschine zugeführte Luftmassenstrom mair bestimmt wird,

■ das Luftverhältnis λmess mittels Lambda-Sonde meßtechnisch bestimmt wird,

■ der bis stromabwärts der Sonde effektiv oxidierte Kraftstoffmassenstrom mfuel,eff bestimmt wird mit mfuel,eff = (mais / λmess) / Lst,

■ das Luftverhältnis λup stromaufwärts der Sonde bestimmt wird mit λup = (mair / mfuel,up) / Lst, wobei

  • der an der Sonde oxidierte Kraftstoffmassenstrom Δmfuel,Sonde unter Verwendung der HC-Konzentration ΔHCSonde bestimmt wird, und
  • der bis stromaufwärts der Sonde oxidierte Kraftstoffmassenstrom mfuel,up mit mfuel,up = mfuel,eff - Δmfuel,Sonde bestimmt wird,
und/oder
das Luftverhältnis λtat bestimmt wird mit λtat = [mair / (mfuel,eff + Δmfuel unburnt,Sonde)]/ Lst, wobei
  • die HC-Konzentration der unverbrannten Kohlenwasserstoffe HCdown stromabwärts der Lambda-Sonde unter Verwendung von HCup und ΔHCSonde bestimmt wird, und
  • der an der Sonde nicht oxidierte Kraftstoffmassenstrom Δmfuel unburnt,Sonde unter Verwendung der HC-Konzentration HCdown bestimmt wird.



[0037] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in Kenntnis des meßtechnischen Fehlverhaltens der Lambda-Sonde das Luftverhältnis λup stromaufwärts der Lambda-Sonde und/oder das tatsächliche Luftverhältnis λtat bestimmt.

[0038] In einem ersten Verfahrensschritt wird die Konzentration der unverbrannten Kohlenwasserstoffe HCup stromaufwärts der Lambda-Sonde ermittelt. Hierzu kann die HC-Konzentration entweder mit einem Sensor meßtechnisch erfaßt werden oder aber es wird der im Abgas enthaltene unverbrannte Kraftstoffanteil ermittelt und in eine HC-Konzentration konvertiert.

[0039] Letzteres erfordert die Ermittlung des Kraftstoffanteils, der zwar den Zylindern zur Verbrennung zugeführt wird, aber die Zylinder im Rahmen des Ladungswechsels wieder unverbrannt bzw. unvollständig verbrannt verläßt. Gegebenenfalls ist ein Kraftstoffanteil zu berücksichtigen, der dem Abgas stromabwärts der Zylinder und stromaufwärts der Sonde, beispielsweise im Rahmen einer Anreicherung mit Reduktionsmittel mittels Einspritzung, zugeführt wurde.

[0040] Die auf diese Weise ermittelte HC-Konzentration HCup wird in einem zweiten Verfahrensschritt dazu verwendet, die an der Sonde oxidierte HC-Konzentration ΔHCSonde zu bestimmen. Der funktionale Zusammenhang zwischen HCup und ΔHCSonde wurde bereits weiter oben in Zusammenhang mit Figur 3a erörtert und ist für jede Sonde charakteristisch.

[0041] Im weiteren wird der der Brennkraftmaschine zugeführte Luftmassenstrom mair bestimmt, was beispielsweise mittels eines im Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine angeordneten Heizdrahtes erfolgen kann, und das Luftverhältnis λmess mittels der im Abgassystem angeordneten Lambda-Sonde meßtechnisch erfaßt.

[0042] Der der Brennkraftmaschine zugeführte Luftmassenstrom mair kann alternativ auch rechnerisch ermittelt bzw. abgeschätzt werden und zwar unter Verwendung der Drehzahl, der Zylinderanzahl, des Zylindervolumens und des Zylinderdrucks.

[0043] Der im dritten Verfahrensschritt bestimmte Luftmassenstrom mair sowie das im vierten Verfahrensschritt erfaßte Luftverhältnis λmess werden in einem fünften Verfahrensschritt dazu verwendet, den bis stromabwärts der Sonde effektiv oxidierten Kraftstoffmassenstrom mfuel,eff zu bestimmen, wobei gilt:



[0044] Der Kraftstoffmassenstrom mfuel,eff korrespondiert mit dem mittels Lambda-Sonde erfaßten Luftverhältnis λmess, da beide Parameter sowohl den stromaufwärts der Sonde verbrannten Kraftstoffanteil mfuel,up als auch den an der Sonde oxidierten Kraftstoffmassenstrom Δmfuel,Sonde berücksichtigen. Die Konstante Lst steht für den stöchiometrischen Luftbedarf.

[0045] In einem sechsten Verfahrensschritt wird das Luftverhältnis λup stromaufwärts der Sonde bestimmt mit:



[0046] Für den bis stromaufwärts der Sonde oxidierten Kraftstoffmassenstrom mfuel,up gilt:



[0047] Dabei wird der an der Sonde oxidierte Kraftstoffmassenstrom Δmfuel,Sonde unter Verwendung der HC-Konzentration ΔHCSonde ermittelt, was durch die Konvertierung der Konzentration an unverbrannten Kohlenwasserstoffe in einen Kraftstoffmassenstrom erfolgt.

[0048] Im sechsten Verfahrensschritt wird alternativ oder zusätzlich das tatsächliche Luftverhältnis λtat bestimmt mit:



[0049] Hierzu wird mit den bereits zuvor ermittelten HC-Konzentrationen HCup und ΔHCSonde die HC-Konzentration stromabwärts der Sonde HCdown bestimmt, wobei gilt:



[0050] Der funktionale Zusammenhang zwischen HCdown und HCup wurde bereits weiter oben in Zusammenhang mit Figur 3b erörtert und ist für jede Sonde charakteristisch.

[0051] Anschließend wird der an der Sonde nicht oxidierte Kraftstoffmassenstrom Δmfuel unburnt,Sonde unter Verwendung dieser Konzentration HCdown ermittelt.

[0052] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst, nämlich ein Verfahren zur Bestimmung des Luftverhältnisses λtat bzw. λup im Abgassystem einer Brennkraftmaschine stromabwärts bzw. stromaufwärts einer im Abgassystem angeordneten Lambda-Sonde aufzuzeigen.

[0053] Weitere vorteilhafte Verfahrensvarianten gemäß den Unteransprüchen werden im folgenden erläutert.

[0054] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Verfahrens, bei denen das Luftverhältnis λup dazu verwendet wird, die Sauerstoffkonzentration O2,up stromaufwärts der Sonde zu ermitteln.

[0055] Vorteilhaft sind des weiteren Ausführungsformen des Verfahrens, bei denen das Luftverhältnis λtat dazu verwendet wird, die Sauerstoffkonzentration O2,down,tat zu ermitteln.

[0056] Wie bereits eingangs erläutert wurde, kann mittels zweier Lambda-Sonden die Funktionstüchtigkeit eines Oxidationskatalysators und/oder eines LNT überwacht werden.

[0057] Die Überwachung kann erfindungsgemäß auch auf die Ermittlung der Sauerstoffkonzentrationen und deren Vergleich ausgerichtet werden, wobei von einer Funktionstüchtigkeit auszugehen ist, falls ausreichend Sauerstoff verbraucht wird d.h. die Sauerstoffkonzentration sinkt.

[0058] Dabei sind die Sauerstoffkonzentrationen stromabwärts bzw. stromaufwärts des jeweiligen Abgasnachbehandlungssystems von Interesse. Bei der stromabwärts angeordneten Sonde ist folglich die Sauerstoffkonzentration stromaufwärts der Sonde maßgeblich, während bei der stromaufwärts angeordneten Sonde die Sauerstoffkonzentration stromabwärts der Sonde von Bedeutung ist.

[0059] Hinsichtlich der zuletzt genannten Sonde könnte grundsätzlich auch das mittels Sonde erfaßte Luftverhältnis λmess herangezogen werden, um die Sauerstoffkonzentration O2,down stromabwärts der Sonde zu bestimmen.

[0060] Soll aber mittels Rechenmodellen bestimmt werden, wieviel Sauerstoff im Abgasnachbehandlungssystem eingelagert bzw. freigesetzt wird, ist die Ermittlung der Sauerstoffkonzentration O2,down,tat unter Verwendung des Luftverhältnisses λtat zu bevorzugen.

[0061] Hinsichtlich der Regeneration eines Partikelfilters kann eine Lambda-Sonde stromaufwärts des Filters zur Steuerung der Regeneration verwendet werden. Zur Oxidation der im Filter gesammelten d.h. abgelagerten Rußpartikel ist Sauerstoff erforderlich d.h. ein Luftverhältnis λ > 1. Dabei sollte die Sauerstoffkonzentration stromaufwärts des Filters mindestens 3 bis 5% betragen. Eine Überwachung der erforderlichen Sauerstoff-Mindestkonzentration kann folglich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgen, wobei als Steuergröße beispielsweise die Sauerstoff-Konzentration O2,down,tat herangezogen wird.

[0062] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Verfahrens, bei denen die Raumgeschwindigkeit berücksichtigt wird.

[0063] Wie bereits weiter oben ausgeführt wurde, hängt das meßtechnische Fehlverhalten der Lambda-Sonde auch von der Raumgeschwindigkeit des Abgases bzw. von der Verweilzeit der die Sonde passierenden Abgase an der Sonde ab(siehe auch Figur 1).

[0064] Auch der funktionale Zusammenhang zwischen der HC-Konzentration stromaufwärts der Sonde HCup und der an der Sonde abgebauten HC-Konzentration ΔHCSonde, wird von der Raumgeschwindigkeit beeinflußt. So werden an der Sonde um so mehr unverbrannte Kohlenwasserstoffe oxidiert je niedriger die Raumgeschwindigkeit d. h. je größer die Verweilzeit an der Sonde ist (siehe auch Figur 3a).

[0065] Prinzipbedingt hängt der in Figur 3b dargestellte funktionale Zusammenhang zwischen der HC-Konzentration stromaufwärts der Sonde HCup und der Konzentration stromabwärts der Sonde HCdown ebenfalls von der Raumgeschwindigkeit ab.

[0066] Eine Berücksichtigung der Raumgeschwindigkeit im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens führt somit zu einer höheren Genauigkeit bei den ermittelten Luftverhältnissen bzw. Sauerstoff-Konzentrationen.

[0067] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Verfahrens, bei denen das im Abgas enthaltene Kohlenmonoxid berücksichtigt wird und zwar in der Weise, dass die Kohlenmonoxid-Konzentrationen in eine adäquate HC-Konzentration konvertiert und das Kohlenmonoxid im weiteren wie unverbrannte Kohlenwasserstoffe behandelt werden.

[0068] Wie bereits ausgeführt wurde, bildet das im Abgas enthaltene Kohlenmonoxid (CO) zusammen mit den unverbrannten Kohlenwasserstoffen (HC) die "reduzierenden Abgasbestandteile" bzw. "zu oxidierenden Abgasbestandteile". Nicht nur die unverbrannten Kohlenwasserstoffe (HC), sondern auch das Kohlenmonoxid (CO) wird beim Passieren der Sonde an der Sonde zumindest teilweise oxidiert. D. h. ein Teil des im Abgas enthaltenen Sauerstoffes wird zur Oxidation des Kohlenmonoxids verwendet.

[0069] Bei der Berechnung des tatsächlichen Luftverhältnisses λtat wird gemäß der in Rede stehenden Verfahrensvariante von einer vollständigen Oxidation der reduzierenden Abgasbestandteile an der Sonde ausgegangen. Die Konzentration O2,down,tat gibt dabei die Sauerstoffkonzentration stromabwärts der Sonde für den - gelegentlich theoretischen - Fall an, dass für die HC-Konzentration stromabwärts der Sonde HCdown = 0 gilt und für die CO-Konzentration stromabwärts der Sonde ebenfalls COdown = 0 gilt.

[0070] Insofern bildet die vorliegende Ausführungsform des Verfahrens - aufgrund der Berücksichtigung des Kohlenmonoxids - die tatsächlich an der Sonde ablaufenden Vorgänge bzw. Reaktionen noch wirklichkeitstreuer ab, so dass die ermittelten Luftverhältnisse bzw. Sauerstoff-Konzentrationen eine höhere Genauigkeit aufweisen.

[0071] Bei der in Rede stehenden Verfahrensvariante beinhalten die verwendeten HC-Konzentrationen d.h. HCdown, HCup, ΔHCSonde und HCthreshold also auch die CO-Konzentrationen COdown, COup und ΔCOSonde.

[0072] Im folgenden wird die Erfindung gemäß den Figuren 1 bis 4 näher beschrieben. Hierbei zeigt:
Fig. 1
schematisch in einem Diagramm den Meßfehler einer im Abgassystem einer Brennkraftmaschine angeordneten Lambda-Sonde (λtat - λmess)/ λmess [%] über der HC-Konzentration [ppm] bei einer vorgegebenen Raumgeschwindigkeit,
Fig. 2
schematisch eine im Abgasstrom angeordnete Lambda-Sonde mitsamt den Abgasbestandteilen und den Konzentrationen stromabwärts und stromaufwärts der Sonde,
Fig. 3a
in einem Diagramm den funktionalen Zusammenhang zwischen der HC-Konzentration stromaufwärts der Sonde HCup und der an der Sonde abgebauten HC-Konzentration ΔHCSonde,
Fig. 3b
in einem Diagramm den funktionalen Zusammenhang zwischen der HC-Konzentration stromaufwärts der Sonde HCup und der HC-Konzentration stromabwärts der Sonde HCdown, und
Fig. 4
eine Ausführungsform des Verfahrens in Gestalt eines Flußdiagramms.


[0073] Die Figuren 1 bis 3b wurden bereits weiter oben im Zusammenhang mit dem Meßverhalten einer Lambda-Sonde beschrieben.

[0074] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform des Verfahrens in Gestalt eines Flußdiagramms.

[0075] In einem ersten Verfahrensschritt wird die Konzentration der unverbrannten Kohlenwasserstoffe HCup stromaufwärts der Lambda-Sonde ermittelt (S1).

[0076] Die auf diese Weise ermittelte HC-Konzentration HCup wird in einem zweiten Verfahrensschritt dazu verwendet, die an der Sonde oxidierte HC-Konzentration ΔHCSonde zu bestimmen (S2). Der funktionale Zusammenhang zwischen HCup und ΔHCSonde wird verwendet, wobei unter Umständen die Raumgeschwindigkeit berücksichtigt wird.

[0077] Anschließend wird in einem dritten Verfahrensschritt der der Brennkraftmaschine zugeführte Luftmassenstrom mair bestimmt (S3) und in einem vierten Verfahrensschritt das Luftverhältnis λmess mittels der im Abgassystem angeordneten Lambda-Sonde meßtechnisch erfaßt (S4).

[0078] Im daran anschließenden fünften Verfahrensschritt wird der Luftmassenstrom mair (S3) und das Luftverhältnis λmess (S4) dazu verwendet, den bis stromabwärts der Sonde effektiv oxidierten Kraftstoffmassenstrom mfuel,eff zu bestimmen (S5).



[0079] Die Konstante Lst bezeichnet den stöchiometrischen Luftbedarf.

[0080] Im weiteren Verfahrensablauf wird das Luftverhältnis λup stromaufwärts der Lambda-Sonde und/oder das tatsächliche Luftverhältnis λtat bestimmt.

[0081] Soll das Luftverhältnis λup stromaufwärts der Sonde bestimmt werden, wird zunächst in einem sechsten Verfahrensschritt der an der Sonde oxidierte Kraftstoffmassenstrom Δmfuel,Sonde unter Verwendung der HC-Konzentration ΔHCSonde ermittelt, was durch die Konvertierung der Konzentration an unverbrannten Kohlenwasserstoffen in einen Kraftstoffmassenstrom erfolgt (S6).

[0082] Anschließend wird in einem siebten Verfahrensschritt (S7) der bis stromaufwärts der Sonde oxidierte Kraftstoffmassenstrom mfuel,up bestimmt mit:



[0083] In einem achten Verfahrensschritt wird dann der ermittelte Luftmassenstrom mair (S3) und der Kraftstoffmassenstrom mfuel,up (S7) verwendet, um das Luftverhältnis λup stromaufwärts der Sonde zu bestimmen (S8). Es gilt:



[0084] Soll zusätzlich oder alternativ das tatsächliche Luftverhältnis λtat bestimmt werden, wird zunächst in einem neunten Verfahrensschritt (S9) mit den bereits zuvor ermittelten HC-Konzentrationen HCup (S1) und ΔHCSonde (S2) die HC-Konzentration stromabwärts der Sonde HCdown bestimmt, wobei gilt:



[0085] Anschließend wird in einem zehnten Verfahrensschritt (S10) der an der Sonde nicht oxidierte Kraftstoffmassenstrom Δmfuel unburnt, Sonde unter Verwendung dieser Konzentration HCdown ermittelt.

[0086] Im elften Verfahrensschritt (S 11) wird dann das tatsächliche Luftverhältnis λtat bestimmt mit:


Bezugszeichen



[0087] 
1
Lambda-Sonde
CO2 Kohlendioxid
CO2,down CO2-Konzentration stromabwärts der Sonde
CO2,up CO2-Konzentration stromaufwärts der Sonde
CO Kohlenmonoxid
COdown CO-Konzentration stromabwärts der Sonde
COup CO-Konzentration stromaufwärts der Sonde
Δ COSonde an der Sonde oxidierte CO-Konzentration
HC unverbrannte Kohlenwasserstoffe
HCdown HC-Konzentration stromabwärts der Sonde
HCthreshold an der Sonde maximal oxidierbare HC-Konzentration
HCup HC-Konzentration stromaufwärts der Sonde
Δ HCSonde an der Sonde oxidierte HC-Konzentration
mair der der Brennkraftmaschine zugeführte Luftmassenstrom
mfuel,eff bis stromabwärts der Sonde effektiv oxidierter Kraftstoffmassenstrom
mfuel,up bis stromaufwärts der Sonde oxidierter Kraftstoffmassenstrom
Δ mfuel,Sonde an der Sonde oxidierter Kraftstoffmassenstrom
Δ mfuel unburnt,Sonde an der Sonde nicht oxidierter Kraftstoffmassenstrom
Lst stöchiometrischer Luftbedarf
O2 Sauerstoff
O2,down O2-Konzentration stromabwärts der Sonde
O2,down,tat tatsächliche O2-Konzentration stromabwärts der Sonde
O2,up O2-Konzentration stromaufwärts der Sonde
ppm parts per million
λ Luftverhältnis
λ down Luftverhältnis stromabwärts der Sonde
λ eff effektives Luftverhältnis
λ mess mittels Lambda-Sonde meßtechnisch ermitteltes Luftverhältnis
λ tat tatsächliches Luftverhältnis
λ up Luftverhältnis stromaufwärts der Sonde



Ansprüche

1. Verfahren zur Bestimmung des Luftverhältnisses λ im Abgassystem einer Brennkraftmaschine mittels einer im Abgassystem angeordneten Lambda-Sonde (1), bei dem

■ die HC-Konzentration der unverbrannten Kohlenwasserstoffe HCup stromaufwärts der Lambda-Sonde (1) ermittelt wird,

■ die an der Sonde (1) oxidierte HC-Konzentration ΔHCSonde in Abhängigkeit von HCup bestimmt wird,

■ der der Brennkraftmaschine zugeführte Luftmassenstrom mair bestimmt wird,

■ das Luftverhältnis λmess mittels Lambda-Sonde (1) meßtechnisch bestimmt wird,

■ der bis stromabwärts der Sonde (1) effektiv oxidierte Kraftstoffmassenstrom mfuel,eff bestimmt wird mit mfuel,eff = (mair / λmess) / Lst, und

■ das Luftverhältnis λup stromaufwärts der Sonde (1) bestimmt wird mit λup = (mair / mfuel,up) / Lst, wobei

- der an der Sonde (1) oxidierte Kraftstoffmassenstrom Δmfuel,Sonde unter Verwendung der HC-Konzentration ΔHCSonde bestimmt wird, und

- der bis stromaufwärts der Sonde (1) oxidierte Kraftstoffmassenstrom mfuel,up mit mfuel,up = mfuel,eff - Δmfuel,Sonde bestimmt wird,

und/oder
das Luftverhältnis λtat bestimmt wird mit λtat = [mair / (mfuel,eff + Δmfuel unburnt,Sonde)]/ Lst, wobei

- die HC-Konzentration der unverbrannten Kohlenwasserstoffe HCdown stromabwärts der Lambda-Sonde (1) unter Verwendung von HCup und ΔHCSonde bestimmt wird, und

- der an der Sonde (1) nicht oxidierte Kraftstoffmassenstrom Δmfuel unburnt,Sonde unter Verwendung der HC-Konzentration HCdown bestimmt wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftverhältnis λup dazu verwendet wird, die Sauerstoffkonzentration O2,up stromaufwärts der Sonde (1) zu ermitteln.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftverhältnis λtat dazu verwendet wird, die Sauerstoffkonzentration O2,down,tat zu ermitteln..
 
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Raumgeschwindigkeit berücksichtigt wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das im Abgas enthaltene Kohlenmonoxid berücksichtigt wird und zwar in der Weise, dass die Kohlenmonoxid-Konzentrationen in eine adäquate HC-Konzentration konvertiert und im weiteren wie unverbrannte Kohlenwasserstoffe behandelt werden.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente