TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen unbemannten Flugkörper nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Sie betrifft ferner ein Verfahren zur Datenkommunikation zwischen
einem eine vorgegebene Mission fliegenden unbemannten Flugkörper und einer Missionskontrollstation.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Missionsplanung für einen unbemannten
Flugkörper.
STAND DER TECHNIK
[0002] Eine Problematik beim Einsatz von unbemannten Flugkörpern besteht darin, dass zur
Steuerung des unbemannten Flugkörpers eine Sichtlinienverbindung zum Flugkörper bestehen
muss. Flugstrecken, die bezüglich der Missionskontrollstation für den unbemannten
Flugkörper über den Horizont hinaus gehen, sind daher schwierig.
[0003] Es wurde bereits versucht, die Sichtlinienverbindung von der Missionskontrollstation
zum Flugkörper durch Einsatz von fliegenden Relaisstationen zu verlängern. So ist
es beispielsweise aus der
US 5,186,414 A bekannt, eine Funk-Relaisstation an einem Heißluftballon oder, auf See, an einer
Boje anzuordnen und hiermit die Sichtlinienverbindung von der Missionskontrollstation
zum fliegenden Flugkörper über den Horizont hinaus zu verlängern. Derartige Relaisstationen
sind jedoch nur dann einsetzbar, wenn sie außerhalb des Einflussbereichs feindlicher
Streitkräfte sind, da sie ansonsten leicht außer Kraft gesetzt werden können. Auch
sind Bojen oder Heißluftballons sehr wetterabhängig, so dass sie nur bei günstigen
Witterungsbedingungen eingesetzt werden können.
[0004] Es ist daher üblich, einem unbemannten Flugkörper bereits vor dessen Start eine vorgegebene
Flugroute und ein vorgegebenes Ziel als Missionsplan mitzugeben, der in einem Missionsdatenspeicher
des unbemannten Flugkörpers gespeichert wird und dessen Daten dann einem autonomen
Steuerungssystem des unbemannten Flugkörpers zu Verfügung stehen, damit dieser entlang
der gespeicherten, im Missionsplan festgelegten vorgegebenen Wegstrecke zum vorgegebenen
Ziel fliegt.
[0005] Häufig ist es jedoch wünschenswert, den Flugweg und auch das geplante Ziel des unbemannten
Flugkörpers nach dessen Start auch dann noch beeinflussen und gegebenenfalls ändern
zu können, wenn dieser außerhalb der Sichtverbindung zur Missionskontrollstation fliegt.
Auch kann es erwünscht sein, Daten über den Flugzustand des unbemannten Flugkörpers
oder auch Bilddaten von einer im unbemannten Flugkörper vorgesehenen Kamera zu empfangen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe beziehungsweise das technische Problem zugrunde,
einen unbemannten Flugkörper so auszugestalten, dass er auch dann in der Lage ist,
mit einer Missionskontrollstation zu kommunizieren, wenn er außerhalb der Sichtverbindung
zur Missionskontrollstation fliegt.
[0007] Eine weitere Aufgabe ist es, ein Verfahren zur Datenkommunikation zwischen einem
eine vorgegebene Mission fliegenden unbemannten Flugkörper und einer Missionskontrollstation
zu schaffen, welches auch außerhalb einer Sichtlinienverbindung zwischen dem unbemannten
Flugkörper und der Missionskontrollstation durchführbar ist.
[0008] Schließlich ist es eine dritte Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Missionsplanung für einen unbemannten Flugkörper anzugeben, welches eine Datenkommunikation
zwischen der Missionskontrollstation und dem unbemannten Flugkörper auch dann gestattet,
wenn sich dieser außerhalb der Sichtverbindung zur Missionskontrollstation befindet.
[0009] Die den Flugkörper betreffende erste Aufgabe wird gelöst durch einen unbemannten
Flugkörper mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0010] Dieser unbemannte Flugkörper, bei dem es sich beispielsweise um einen Marschflugkörper
handelt, weist einen eine Nutzlast aufnehmenden Rumpf, Steuerflächen, die mittels
Steuerflächenantrieben bewegbar am Rumpf angebracht sind, eine Antriebseinrichtung
für den Flugkörper und einen Bordcomputer auf, der einen Missionsdatenspeicher und
einen Steuerungsrechner beinhaltet, welcher die Steuerflächenantriebe mit Steuersignalen
beaufschlagt. Dieser erfindungsgemäße Flugkörper zeichnet sich aus durch eine Satellitenkommunikationseinrichtung,
die mit dem Bordcomputer zum Datenaustausch elektrisch verbunden ist, und durch zumindest
eine Satellitenkommunikationsantenne als Sende- und/oder Empfangsantenne für die Satellitenkommunikationseinrichtung.
Mittels der Satellitenkommunikationsantenne und der Satellitenkommunikationseinrichtung
kann während des gesamten Flugs des Flugkörpers eine Kommunikationsverbindung zu einem
entsprechenden Kommunikationssatelliten hergestellt werden, der wiederum in Kommunikationsverbindung
zur Missionskontrollstation steht. So kann ein Datenaustausch zwischen der Missionskontrollstation
und dem unbemannten Flugkörper über den Satelliten oder über mehrere Satelliten eines
Satellitennetzwerks auch dann erfolgen, wenn der unbemannte Flugkörper für die Missionskontrollstation
hinter dem Horizont verschwunden ist.
[0011] Vorzugsweise ist der Flugkörper mit Auftrieb erzeugenden Tragflächen am Rumpf versehen.
Hierdurch wird die Reichweite des Flugkörpers erhöht.
[0012] Vorzugsweise ist die zumindest eine Satellitenkommunikationsantenne im in Flugrichtung
vorderen Bereich des Flugkörpers angeordnet. Sie kann alternativ oder zusätzlich auch
im in Flugrichtung hinteren Bereich des Flugkörpers angeordnet sein. Durch die Anordnung
im vorderen Bereich des Flugkörpers kann auf besonders günstige Weise im Steigflug
des Flugkörpers eine Kommunikationsverbindung zu einem Satelliten hergestellt werden.
Bei der Anordnung im hinteren Bereich des Flugkörpers lässt sich die Kommunikationsverbindung
zum Satelliten besonders zuverlässig im Sinkflug des Flugkörpers herstellen. In einer
anderen bevorzugten Ausführungsform sind alternativ oder zusätzlich mehrere über den
Umfang des Flugkörpers, vorzugsweise gleichmäßig, verteilte Satellitenkommunikationsantennen
vorgesehen, die eine Gruppe von Satellitenkommunikationsantennen bilden. Diese Anordnung
der Satellitenkommunikationsantennen entlang des Umfangs des Flugkörpers gewährleistet,
unabhängig von der Fluglage des Flugkörpers um seine Rollachse, dass ständig eine
Satellitenkommunikationsantenne in den Weltraum, hin zu einem Satelliten, weist. Dabei
ist es von Vorteil, wenn eine erste Gruppe von Satellitenkommunikationsantennen im
vorderen Bereich des Flugkörpers und eine zweite Gruppe von Satellitenkommunikationsantennen
in einem hinteren Bereich des Flugkörpers vorgesehen ist. Diese Anordnung gestattet
es, dass unabhängig von der Fluglage des Flugkörpers um seine Rollachse, Nickachse
und Gierachse, stets eine optimale Kommunikationsverbindung zu einem Satelliten aufgebaut
werden kann.
[0013] Es ist von Vorteil, wenn die Gruppe von Satellitenkommunikationsantennen vier Satellitenkommunikationsantennen
aufweist, die in Umfangsrichtung jeweils um 90° voneinander beabstandet sind.
[0014] Wenn die jeweilige Satellitenkommunikationsantenne im Bereich der Außenhaut des Flugkörpers
angeordnet ist und aus einer an der Außenhaut anliegenden oder unter der Außenhaut
versenkten Ruheposition in eine Arbeitsposition verschwenkbar ist, bei welcher die
Schwenkachse in einer Ebene rechtwinklig zur Flugkörperlängsachse liegt, dann werden
die aerodynamischen Eigenschaften des unbemannten Flugkörpers durch die zusätzlich
vorgesehene Satellitenkommunikationsantenne nur geringfügig beeinträchtigt. Bei dieser
Ausführungsform kann die Satellitenkommunikationsantenne während der größten Zeit
des Marschflugs in ihrer Ruheposition verbleiben und wird nur für den Zeitraum der
Satellitenkommunikation in ihre Arbeitsposition ausgeschwenkt, in welcher sie dem
Flugkörper einen größeren aerodynamischen Widerstand verleiht.
[0015] Vorzugsweise weist der Bordcomputer des Flugkörpers eine Antennensteuerungseinrichtung
für die Satellitenkommunikationsantennen auf, mittels der die einzelnen Satellitenkommunikationsantennen
ansteuerbar sind und mittels der der Schwenkwinkel der Satellitenkommunikationsantennen
steuerbar ist. Auf diese Weise können eine oder mehrere der Satellitenkommunikationsantennen
des unbemannten Flugkörpers computergesteuert und bedarfsgesteuert in eine optimale
Position ausgeschwenkt werden, in welcher unter Berücksichtigung der Flugposition
und Fluglage des Flugkörpers eine bestmögliche Kommunikationsverbindung zum Satelliten
errichtet werden kann.
[0016] Die das Verfahren zur Datenkommunikation betreffende Aufgabe wird gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 7 gelöst. Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren zur Datenkommunikation
zwischen einem eine vorgegebene Mission fliegenden unbemannten Flugkörper und einer
Missionskontrollstation baut eine mit einem Bordcomputer des Flugkörpers zum Signal-
und Datenaustausch elektrisch verbundene Satellitenkommunikationseinrichtung zu einem
vorgegebenen Zeitpunkt oder bei Erreichen eines vorgegebenen Flugwegpunktes oder ereignisgesteuert,
selbständig eine Funkverbindung mit der Missionskontrollstation über einen Satelliten
auf. Nach dem Aufbau der Funkverbindung erfolgt eine bidirektionale Datenübertragung
zwischen der Satellitenkommunikationseinrichtung des Flugkörpers und der Missionskontrollstation
über den Kommunikationssatelliten. Die Tatsache, dass der Aufbau der Funkverbindung
vom Bordcomputer des Flugkörpers aus erfolgt, verringert deutlich das Risiko, dass
Unbefugte eine Funkverbindung zum Flugkörper von außen herstellen können und damit
möglicherweise die Herrschaft über den Flugkörper erringen können.
[0017] Vorteilhafterweise wird der Flugkörper vor Beginn des Aufbaus der Funkverbindung
von einer Steuerungseinrichtung des Flugkörpers in eine Fluglage gebracht, in der
zumindest eine der Satellitenkommunikationsantennen des Flugkörpers auf den Satelliten
ausrichtbar ist, und anschließend wird diese Satellitenkommunikationsantenne auf den
Satelliten ausgerichtet, wobei der Flugkörper während der Dauer des Bestehens der
Funkverbindung bevorzugt in dieser Fluglage verbleibt. Diese Weiterbildung des Verfahrens
ermöglicht es beispielsweise, den Flugkörper vor Beginn des Aufbaus der Funkverbindung
durch ein so genanntes Pop-up-Manöver in einen vertikalen Steigflug zu versetzen,
bei welchem eine oder mehrere der im vorderen Bereich des Flugkörpers gelegenen Satellitenkommunikationsantennen
zuverlässig zum Satelliten ausgerichtet werden und so eine stabile Kommunikationsverbindung
zum Satelliten aufgebaut werden kann. Dabei ist die Fluglage, in die der Flugkörper
für die Dauer der Funkverbindung gebracht wird, vorzugsweise ein steiler Steigflug
oder ein steiler Sinkflug. Dieser steile Steigflug oder steile Sinkflug ist vorteilhafterweise
ein senkrechter Steigflug oder ein senkrechter Sturzflug.
[0018] Außerdem kann es von Vorteil sein, dass der Flugkörper vor Beginn des Aufbaus der
Funkverbindung nicht nur in eine geeignete Fluglage gebracht wird, sondern auch aus
dem bisherigen Flugweg ausschert und einen Flugweg wählt, der die Ausrichtung einer
Sichtlinienverbindung zwischen zumindest einer der Satellitenkommunikationsantennen
und einem Satelliten ermöglicht. Wenn beispielsweise der Flugkörper zu Tarnungszwecken
einen Geländerverfolgungs-Tiefflug durchführt, kann es erforderlich und geboten sein,
für die Dauer der Satellitenkommunikationsverbindung einen Flugweg mit größerer Höhe
über Grund zu wählen, um eine Sichtlinienverbindung zwischen dem Flugkörper und einem
Kommunikationssatelliten zu ermöglichen.
[0019] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird für die Kommunikation zwischen
dem Flugkörper und der Missionskontrollstation nur jene Antenne benutzt, die bezüglich
potentieller Störsignalquellen im Funkschatten des Flugkörpers liegt. Dies wird insbesondere
dann umgesetzt, wenn vom Flugkörper Funk-Störsignale erfasst werden oder wenn mit
dem Risiko des Auftreffens von Funk-Störsignalen auf den Flugkörper zu rechnen ist.
[0020] Vorzugsweise ist der Zeitpunkt zu dem die Funkverbindung aufgebaut wird, in einem
Missionsplan vorgegeben, der in einem Missionsdatenspeicher des Bordcomputers des
Flugkörpers gespeichert ist. Alternativ kann auch der Ort, an dem die Funkverbindung
aufgebaut wird, im Missionsplan vorgegeben sein. Auf diese Weise kann bereits vor
dem Start des Flugkörpers festgelegt werden, wo beziehungsweise wann sich der Flugkörper
durch den Aufbau der Kommunikationsverbindung bei der Missionskontrollstation meldet.
Dieser Zeitpunkt, zu dem die Funkverbindung aufgebaut wird beziehungsweise der Ort,
an dem die Funkverbindung aufgebaut wird, liegt vorzugsweise vor dem Zeitpunkt beziehungsweise
vor dem Ort, zu beziehungsweise an welchem eine ursprünglich eingeleitete Mission
noch abgebrochen werden kann oder Missionsdaten, wie beispielsweise anzufliegende
Ziele, noch wirksam geändert werden können.
[0021] Dazu kann die Funkverbindung zwischen dem Flugkörper und der Missionskontrollstation
während einer Mission auch mehrmals aufgebaut werden.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in vorteilhafter Weise auch dazu, dass
die Missionskontrollstation während des Bestehens der Funkverbindung neue oder geänderte
Missionsdaten an den Flugkörper überträgt, dass diese neuen oder geänderten Missionsdaten
im Missionsdatenspeicher des Flugkörpers gespeichert werden und dass die Weiterführung
der Mission vom Bordcomputer des Flugkörpers unter Verwendung dieser neuen oder geänderten
Missionsdaten erfolgt. So können beispielsweise während der Flugdauer des unbemannten
Flugkörpers gewonnene Aufklärungserkenntnisse noch in die bereits laufende Mission
einfließen. Um zu verhindern, dass unbefugte Dritte während der Dauer der Funkverbindung
unbefugt geänderte Missionsdaten an den Flugkörper übertragen, werden diese Daten
nicht nur verschlüsselt übertragen, sondern es bedarf zusätzlich noch der Übertragung
eines besonderen Zugriffscodes, beispielsweise einer Transaktionsnummer (TAN), die
von der Missionskontrollstation an den Flugkörper gesandt wird und mit einer vor Beginn
der Mission im Bordrechner des Flugkörpers gespeicherten Transaktionsnummer verglichen
wird, wobei eine Transaktionsnummer nur einmal verwendet werden kann.
[0023] Vorteilhaft ist auch, wenn die Satellitenkommunikationseinrichtung des Flugkörpers
während des Bestehens der Funkverbindung Zustandsinformationen des Flugkörpers an
die Missionskontrollstation überträgt. Dadurch wird der Flugleitung in der Missionskontrollstation
die Möglichkeit eingeräumt, festzustellen, ob der Flugkörper einwandfrei funktioniert
und ob sich der Flugkörper auf der vorgegebenen Route befindet.
[0024] Besonders von Vorteil ist es auch, wenn die Satellitenkommunikationseinrichtung des
Flugkörpers während des Bestehens der Funkverbindung, vorzugsweise bei einem Geländeüberflug
oder im Anflug auf ein Ziel, Bilddaten einer im Flugkörper vorgesehenen Kamera, vorzugsweise
als Live-Video, an die Missionskontrollstation überträgt. Auf diese Weise kann von
der Missionskontrollstation nicht nur das Flugverhalten des unbemannten Flugkörpers
überprüft werden, sondern es können auch Erkenntnisse über das überflogene Gebiet
beziehungsweise das angeflogene Ziel im Bild gewonnen werden. Günstigenfalls kann
von der Missionskontrollstation aus auch durch Aktivierung von Steuerungseinrichtungen
des unbemannten Flugkörpers Einfluss auf die Flugbahn des Flugkörpers genommen werden,
wenn die übertragenen Bilder eine derartige Routenänderung geboten erscheinen lassen.
[0025] Die das Verfahren zur Missionsplanung betreffende Aufgabe wird durch die Merkmale
des Patentanspruchs 15 gelöst. Bei diesem Verfahren werden Zielkoordinaten und Flugwegdaten
festgelegt und in einem Missionsdatenspeicher des Flugkörpers abgespeichert, wobei
zusätzlich Wegstreckenbereiche festgelegt werden, in denen Datenkommunikation zwischen
dem Flugkörper und einer Missionskontrollstation erfolgt. Weiterhin werden Fluglagen
des Flugkörpers definiert, die der Flugkörper auf den Wegstreckenbereichen der geplanten
Datenkommunikation einnimmt, so dass zwischen dem Flugkörper und zumindest einem Kommunikationssatelliten
eine Sichtlinienverbindung besteht. Zusätzlich zur Definition von Fluglagen des Flugkörpers
zum Aufbau der geplanten Datenkommunikation kann auch eine für den Zeitraum der Datenkommunikation
erforderliche Änderung der Wegstrecke während der Missionsplanung in den Missionsdatenspeicher
des Flugkörpers eingegeben werden. Alternativ zur Festlegung von Wegstreckenbereichen
können bei der Missionsplanung auch Zeitfenster definiert werden, zu denen die Datenkommunikation
zwischen dem Flugkörper und der Missionskontrollstation erfolgt.
[0026] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails
und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0027] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen unbemannten Flugkörper gemäß der vorliegenden Erfindung; und
- Fig. 2
- ein schematisches Beispiel eines Flugwegs, wie er mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Missionsplanung geplant werden kann, um das erfindungsgemäße Verfahren zur Datenkommunikation
durchzuführen.
DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0028] Fig. 1 zeigt einen unbemannten Flugkörper 1 in schematischer Darstellung. Der Flugkörper
1 umfasst einen eine Nutzlast aufnehmenden Rumpf 10, auf dem Rumpf 10 angebrachte
Tragflächen 12, zwei seitlich am Rumpf 10 vorgesehene Antriebseinrichtungen, von denen
nur die linke Antriebseinrichtung 14 gezeigt ist, sowie Steuerflächen 16, die mittels
nicht gezeigter Steuerflächenantriebe in bekannter Weise bewegbar am Rumpf 10 angebracht
sind.
[0029] Der Flugkörper 1 ist weiterhin mit einer Avionik 2 versehen, die ebenfalls nur schematisch
dargestellt ist und sich im Inneren des Rumpfs 10 befindet. Die Avionik 2 enthält
einen Bordcomputer 20, der neben wirksamen Verbindungen zu herkömmlichen Navigationseinrichtungen
auch einen Missionsdatenspeicher 22 sowie einen Steuerungsrechner 24 aufweist. Der
Steuerungsrechner 24 wird vom Missionsdatenspeicher 22 mit Daten eines vorgegebenen
Flugwegs versorgt und erhält weiterhin Navigationsdaten aus in herkömmlicher Weise
vorgesehenen Navigationseinrichtungen, wie einem Satellitennavigationssystem und/oder
einem Trägheitsnavigationssystem. Aufgrund dieser Daten erzeugt der Steuerungsrechner
24 Steuersignale, die an die Steuerflächenantriebe geleitet werden, woraufhin diese
die Steuerflächen 16 zur Steuerung des Flugkörpers 1 verstellen.
[0030] Weiterhin ist in der Avionik 2 eine Satellitenkommunikationseinrichtung 26 vorgesehen,
die mit dem Bordcomputer 20 zum Datenaustausch elektrisch verbunden ist. In dem in
Flugrichtung F vorderen Bereich 1' des Flugkörpers 1 ist eine erste Gruppe 30 von
Satellitenkommunikationsantennen 32, 34, 36, 38 am Außenumfang des Rumpfs 10 des Flugkörpers
1 vorgesehen. Die Satellitenkommunikationsantennen 32, 34, 36 und die auf der rechten
Seite des Flugkörpers 1 vorgesehene, nicht sichtbare Satellitenkommunikationsantenne
38 sind in Umfangsrichtung bezüglich des Rumpfs 10 jeweils um 90° voneinander beabstandet,
sodass eine erste Satellitenkommunikationsantenne 32 auf der Oberseite des Rumpfs
10 vorgesehen ist, eine zweite Satellitenkommunikationsantenne 34 auf der Unterseite
des Rumpfs und jeweils eine Satellitenkommunikationsantenne 36, 38 auf der linken
beziehungsweise rechten Seite des Rumpfs. Die einzelnen Satellitenkommunikationsantennen
32, 34, 36, 38 sind jeweils um eine zur Vorderseite des Flugkörpers 1 hin gelegene
Schwenkachse 31, 33, 35, 37 vom Rumpf 10 weg in eine Arbeitsposition verschwenkbar.
In Fig. 1 ist beispielhaft die in eine Arbeitsposition geschwenkte obere vordere Satellitenkommunikationsantenne
32 gezeigt. Die Verschwenkung der einzelnen Satellitenkommunikationsantennen 32, 34,
36, 38 erfolgt mittels eines jeweiligen Stellantriebs, von denen in Fig. 1 nur der
Stellantrieb 39 der oberen Satellitenkommunikationsantenne 32 dargestellt ist.
[0031] Die obere vordere Satellitenkommunikationsantenne 32 ist um einen Schwenkwinkel
so weit vom Rumpf 10 des Flugkörpers 1 weg geschwenkt, dass sie eine Sichtlinienverbindung
zu einem im Orbit befindlichen Kommunikationssatelliten 4 zum Zweck der Datenübertragung
herstellt, bei der die Sichtlinie 3 im rechten Winkel zur Antennenoberfläche steht
oder bei einer konkaven Antennenoberfläche mit deren Brennpunktachse zusammenfällt.
[0032] Auch im hinteren Bereich 1" des Rumpfs 10 sind in gleicher Weise 4 hintere Satellitenkommunikationsantennen
42, 44, 46, 48 vorgesehen, die eine zweite, hintere Gruppe 40 von Satellitenkommunikationsantennen
bilden. Die Schwenkachsen 41, 43, 45, 47 dieser hinteren Satellitenkommunikationsantennen
42, 44, 46, 48 sind an der zum Heck des Flugkörpers 1 weisenden Seite der jeweiligen
Satellitenkommunikationsantenne gelegen, so dass die einzelnen Antennen mittels eines
jeweiligen Stellantriebs, von denen hier nur der Stellantrieb 49 der unteren Antenne
44 gezeigt ist, vom Rumpf um einen Schwenkwinkel
weg schwenkbar sind.
[0033] Die Satellitenkommunikationsantennen 32, 34, 36, 38; 42, 44, 46, 48 sind in Fig.
1 so dargestellt, dass sie in ihrer nicht ausgeschwenkten Ruhestellung an der Außenhaut
des Rumpfs 10 des Flugkörpers 1 anliegen. Dies ist jedoch nur eine schematische Darstellung.
In der Praxis werden die Satellitenkommunikationsantennen in ihrer Ruheposition entweder
in einer jeweils zugehörigen Ausnehmung des Rumpfs 10 liegen oder unter der Außenhaut
des Rumpfs 10 angeordnet sein und gemeinsam mit einer entsprechenden, zugeordneten
Rumpfklappe nach außen in die Arbeitsposition ausschwenken.
[0034] Die Schwenkachsen 31, 33, 35, 37; 41, 43, 45, 47 sind so ausgerichtet, dass die jeweilige
Achse in einer Ebene rechtwinklig zur Flugkörper-Längsachse X liegt.
[0035] Zur Steuerung der Satellitenkommunikationsantennen 32, 34, 36, 38; 42, 44, 46, 48
ist der Bordcomputer 20 mit einer Antennen-Steuerungseinrichtung 28 versehen, von
der entsprechende Steuerbefehle an den einer jeweiligen Satellitenkommunikationsantenne
zugeordneten Stellantrieb 39, 49 geleitet werden.
[0036] Fig. 2 zeigt schematisch den Flugweg 100 eines unbemannten Flugkörpers auf dem Weg
von einem (nicht gezeigten) Startort zu einem von mehreren Zielen 102, 104, 106, 108.
Vor dem Start des Flugkörpers wird ein Verfahren zur Missionsplanung durchgeführt,
bei welchem die Koordinaten der Ziele 102, 104, 106, 108 sowie die Streckendaten des
Flugwegs 100 festgelegt werden. Diese festgelegten Daten werden vor dem Start des
Flugkörpers im Missionsdatenspeicher des Flugkörpers abgespeichert. Des weiteren werden
geographische Geländedaten eines Korridors 110 beiderseits des Flugwegs 100 sowie
der Umgebung 112 der Ziele 102, 104, 106, 108 gespeichert. Mit diesen vorgegebenen
Daten und der bordeigenen Navigationsmittel ist der Flugkörper in der Lage, auf seinem
Flugweg zwischen Startort und Zielort autonom zu navigieren.
[0037] Während der Missionsplanung werden außerdem Wegstreckenbereiche festgelegt, in denen
eine Datenkommunikation zwischen dem fliegenden Flugkörper und der Missionskontrollstation
erfolgt. Beim Erreichen dieser Wegstreckenbereiche wird der Flugkörper eine Fluglage
einnehmen, die bereits bei der Missionsplanung festgelegt wird und die ihn in die
Lage versetzt, eine Sichtlinienverbindung zu einem Kommunikationssatelliten aufzubauen,
damit eine Datenkommunikation zwischen dem Flugkörper und der Missionskontrollstation
über den Kommunikationssatelliten stattfinden kann. Der Beginn eines derartigen Wegstreckenbereichs
wird als Kontrollpunkt 114 bereits während der Missionsplanung festgelegt und im Missionsdatenspeicher
gespeichert. Dieser Kontrollpunkt 114 sollte vor einem Zielentscheidungspunkt 116
liegen, an welchem sich der vom Startort bis dahin verlaufende Reiseflugweg 101 in
die Zielflugwege oder Zieltrajektorien 103, 105, 107, 109 zu den jeweiligen Zielen
102, 104, 106, 108 trennt.
[0038] Auf diese Weise wird erreicht, dass bei der am Kontrollpunkt 114 beginnenden Datenkommunikation
noch eine Änderung der geplanten Flugroute zu einem bereits im Missionsplan vorgesehenen
Ausweichziel 104, 106 oder 108 anstatt zu einem ursprünglich im Bordcomputer des Flugkörpers
gespeicherten Ziel 102 vorgenommen werden kann.
[0039] Des weiteren kann während der Missionsplanung noch auf der jeweiligen Zieltrajektorie
103, 105, 107, 109 ein Zielannäherungspunkt 113, 115, 117, 119 definiert werden, zu
welchem der Flugkörper nochmals eine Datenkommunikation zur Missionskontrollstation
aufbaut und Bilder des Zielanflugs an die Missionskontrollstation überträgt, die von
einer Kamera 18 im Bug des Flugkörpers 1 aufgenommen werden.
[0040] Kurz vor Erreichen des Kontrollpunkts 114 oder eines der Zielannäherungspunkte 113,
115, 117, 119 wird der Flugkörper von seiner Steuerungseinrichtung in eine Fluglage
gebracht, in der zumindest eine der Satellitenkommunikationsantennen 32, 34, 36, 38;
42, 44, 46, 48 auf den Kommunikationssatelliten 4 ausrichtbar ist. Dazu kann es beispielsweise
erforderlich sein, den Flugkörper aus einem Geländetiefflug in eine höhere Flugbahn
über Grund zu steuern, in welcher eine Sichtlinienverbindung zum Kommunikationssatelliten
4 besteht. Der Flugkörper 1 kann auch in einen steilen Steigflug oder in einen steilen
Sinkflug gebracht werden, um eine Sichtlinienverbindung von zumindest einer der Satellitenkommunikationsantennen
zum Kommunikationssatelliten zu erhalten. Dabei wird während des steilen Steigflugs
zumindest eine der Satellitenkommunikationsantennen 32, 34, 36, 38 im vorderen Bereich
des Rumpfes 10 verwendet, während im steilen Sinkflug, insbesondere beim Sturzflug
auf das Ziel, zumindest eine der Satellitenkommunikationsantennen 42, 44, 46, 48 des
hinteren Bereichs des Rumpfes 10 Verwendung findet.
[0041] Ist zumindest eine der Satellitenkommunikationsantennen auf den Satelliten ausgerichtet,
so wird ausgehend vom Flugkörper 1 die Kommunikationsverbindung über den Kommunikationssatelliten
4 zur Missionskontrollstation aufgebaut; die Satellitenkommunikationseinrichtung 26
des Flugkörpers 1 ist somit der rufende Teil beim Aufbau der Kommunikationsverbindung.
Während des Bestehens der Kommunikationsverbindung erfolgt der Datenaustausch zwischen
dem Bordcomputer 20 des Flugkörpers 1 und der Missionskontrollstation, der vorzugsweise
bidirektional durchgeführt wird. Im Zielanflug erfolgt gegebenenfalls die Bilddatenübertragung
vom Flugkörper 1 zur Missionskontrollstation bis zum Erreichen des Ziels.
[0042] Ist die nach dem Erreichen des Kontrollpunkts 114 begonnene Datenübertragung während
des Reiseflugs beendet, so kehrt der Flugkörper 1 wieder auf den ursprüglich geplanten
Flugweg, also beispielsweise einen Geländefolge-Tiefflug, zurück und setzt seinen
Reiseflug fort.
[0043] Sowohl durch dieses Verfahren zur Datenkommunikation als auch durch das geschilderte
Verfahren zur Missionsplanung ist es möglich, mit einem sich auf dem Reiseflug oder
bereits im Zielanflug befindlichen unbemannten Flugkörper zu kommunizieren, auch wenn
dieser außerhalb der direkten Sichtlinienverbindung zur Missionskontrollstation unterwegs
ist, so dass auch während des Reiseflugs und sogar noch kurz vor Erreichen des Ziels
ein Informationsaustausch zwischen dem Flugkörper und der Missionskontrollstation
erfolgen kann.
[0044] Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich
dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste
Es bezeichnen:
[0045]
- 1
- Unbemannter Flugkörper
- 1'
- vorderer Bereich des Flugkörpers
- 1"
- hinterer Bereich des Flugkörpers
- 2
- Avionik
- 3
- Sichtlinienverbindung
- 4
- Kommunikationssatellit
- 10
- Rumpf
- 12
- Tragfläche
- 14
- Antriebseinrichtung
- 16
- Steuerfläche
- 18
- Kamera
- 20
- Bordcomputer
- 22
- Missionsdatenspeicher
- 24
- Steuerungsrechner
- 26
- Satellitenkommunikationseinrichtung
- 28
- Antennen-Steuerungseinrichtung
- 30
- erste Gruppe
- 31
- Schwenkachse
- 32
- Satellitenkommunikationsantenne
- 33
- Schwenkachse
- 34
- Satellitenkommunikationsantenne
- 35
- Schwenkachse
- 36
- Satellitenkommunikationsantenne
- 37
- Schwenkachse
- 38
- Satellitenkommunikationsantenne
- 39
- Stellantrieb
- 40
- zweite Gruppe
- 42
- Satellitenkommunikationsantenne
- 44
- Satellitenkommunikationsantenne
- 46
- Satellitenkommunikationsantenne
- 48
- Satellitenkommunikationsantenne
- 49
- Stellantrieb
- 100
- Flugweg
- 101
- Reiseflugweg
- 102
- Ziel
- 103
- Zieltrajektorie
- 104
- Ziel
- 105
- Zieltrajektorie
- 106
- Ziel
- 107
- Zieltrajektorie
- 108
- Ziel
- 109
- Zieltrajektorie
- 110
- Geländedatenkorridor
- 112
- Zielumgebung
- 113
- Zielannäherungspunkt
- 114
- Kontrollpunkt
- 115
- Zielannäherungspunkt
- 116
- Zielentscheidungspunkt
- 117
- Zielannäherungspunkt
- 119
- Zielannäherungspunkt
- F
- Flugrichtung
- X
- Flugkörper-Längsachse
1. Unbemannter Flugkörper, insbesondere Marschflugkörper, mit
- einem eine Nutzlast aufnehmenden Rumpf (10);
- Steuerflächen (16), die mittels Steuerflächenantrieben bewegbar am Rumpf (10) angebracht
sind;
- einer Antriebseinrichtung (14) für den Flugkörper (1) und
- einem Bordcomputer (20), der einen Missionsdatenspeicher (22) und einen Steuerungsrechner
(24) aufweist, welcher die Steuerflächenantriebe mit Steuersignalen beaufschlagt;
gekennzeichnet durch,
- eine Satellitenkommunikationseinrichtung (26), die mit dem Bordcomputer (20) zum
Datenaustausch elektrisch verbunden ist, und
- zumindest einer Satellitenkommunikationsantenne (32, 34, 36, 38; 42, 44, 46, 48)
als Sende- und/oder Empfangsantenne für die Satellitenkommunikationseinrichtung (26).
2. Unbemannter Flugkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Auftrieb erzeugende Tragflächen (12) am Rumpf (10) vorgesehen sind.
3. Unbemannter Flugkörper nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die zumindest eine Satellitenkommunikationsantenne (32, 34, 36, 38) im in Flugrichtung
(F) vorderen Bereich (1') des Flugkörpers (1) angeordnet ist und/oder
- dass die zumindest eine Satellitenkommunikationsantenne (42, 44, 46, 48) im in Flugrichtung
(F) hinteren Bereich (1") des Flugkörpers (1) angeordnet ist und/oder
- dass mehrere über den Umfang des Flugkörpers (1), vorzugsweise gleichmäßig, verteilte
Satellitenkommunikationsantennen (32, 34, 36, 38; 42, 44, 46, 48) vorgesehen sind,
die eine Gruppe (30; 40) von Satellitenkommunikationsantennen bilden, wobei vorzugsweise
eine erste Gruppe (30) von Satellitenkommunikationsantennen (32, 34, 36, 38) in einem
vorderen Bereich (1') des Flugkörpers (1) und eine zweite Gruppe (40) von Satellitenkommunikationsantennen
(42, 44, 46, 48) in einem hinteren Bereich (1") des Flugkörpers (1) vorgesehen ist.
4. Unbemannter Flugkörper nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe (30; 40) von Satellitenkommunikationsantennen vier Satellitenkommunikationsantennen
(32, 34, 36, 38; 42, 44, 46, 48) aufweist, die in Umfangsrichtung jeweils um 90° voneinander
beabstandet sind.
5. Unbemannter Flugkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweilige Satellitenkommunikationsantenne (32, 34, 36, 38; 42, 44, 46, 48) im
Bereich der Außenhaut des Flugkörpers (1) angeordnet ist und aus einer an der Außenhaut
anliegenden oder unter der Außenhaut versenkten Ruheposition in eine Arbeitsposition
verschwenkbar ist, wobei die Schwenkachse (31, 33, 35, 37; 41, 43, 45, 47) in einer
Ebene rechtwinklig zur Flugkörper-Längsachse (X) gelegen ist.
6. Unbemannter Flugkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bordcomputer (20) eine Antennensteuerungseinrichtung (28) für die Satellitenkommunikationsantennen
(32, 34, 36, 38; 42, 44, 46, 48) aufweist, mittels der die einzelnen Satellitenkommunikationsantennen
(32, 34, 36, 38; 42, 44, 46, 48) ansteuerbar sind und mittels der der Schwenkwinkel
(;
) einer jeweiligen der Satellitenkommunikationsantennen (32, 34, 36, 38; 42, 44,
46, 48) steuerbar ist.
7. Verfahren zur Datenkommunikation zwischen einem eine vorgegebene Mission fliegenden
unbemannten Flugkörper, insbesondere Marschflugkörper, und einer Missionskontrollstation,
- wobei eine mit einem Bordcomputer des Flugkörpers zum Signal- und Datenaustausch
elektrisch verbundene Satellitenkommunikationseinrichtung selbständig eine Funkverbindung
mit der Missionskontrollstation über einen Satelliten aufbaut; und
- wobei nach dem Aufbau der Funkverbindung eine bidirektionale Datenübertragung zwischen
der Satellitenkommunikationseinrichtung des Flugkörpers und der Missionskontrollstation
erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Flugkörper vor Beginn des Aufbaus der Funkverbindung von einer Steuerungseinrichtung
des Flugkörpers in eine Fluglage gebracht wird, in der zumindest eine der Satellitenkommunikationsantennen
des Flugkörpers auf den Satelliten ausrichtbar ist; und
- dass die Satellitenkommunikationsantenne auf den Satelliten ausgerichtet wird, wobei der
Flugkörper während der Dauer der Funkverbindung in dieser Fluglage verbleibt,
- wobei vorzugsweise die Fluglage, in die der Flugkörper für die Dauer der Funkverbindung
gebracht wird, ein steiler, vorzugsweise senkrechter, Steigflug oder ein steiler Sinkflug,
vorzugsweise ein senkrechter Sinkflug, ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass insbesondere beim Auftreffen von Funk-Störsignalen auf den Flugkörper nur jene Antenne
für die Kommunikation mit der Missionskontrollstation über den Satelliten benutzt
wird, die bezüglich einer potentiellen Störsignalquelle im Funkschatten des Flugkörpers
liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zeitpunkt, zu dem die Funkverbindung aufgebaut wird, oder der Ort, an dem die
Funkverbindung aufgebaut wird, in einem Missionsplan vorgegeben ist, der in einem
Missionsdatenspeicher des Bordcomputers des Flugkörpers gespeichert ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Funkverbindung zwischen dem Flugkörper und der Missionskontrollstation während
einer Mission mehrmals aufgebaut wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Missionskontrollstation während des Bestehens der Funkverbindung neue oder geänderte
Missionsdaten an den Flugkörper überträgt,
- dass diese neuen oder geänderten Missionsdaten im Missionsdatenspeicher des Flugkörpers
gespeichert werden und
- dass die Weiterführung der Mission vom Bordcomputer des Flugkörpers unter Verwendung dieser
neuen oder geänderten Missionsdaten erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Satellitenkommunikationseinrichtung des Flugkörpers während des Bestehens der
Funkverbindung Zustandsinformation des Flugkörpers an die Missionskontrollstation
überträgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Satellitenkommunikationseinrichtung des Flugkörpers während des Bestehens der
Funkverbindung, vorzugsweise bei einem Geländeüberflug oder im Anflug auf ein Ziel,
Bilddaten einer im Flugkörper vorgesehenen Kamera, vorzugsweise als Live-Video, an
die Missionskontrollstation überträgt.
15. Verfahren zur Missionsplanung für einen unbemannten Flugkörper, insbesondere gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 6, bei welchem Zielkoordinaten und Flugwegdaten festgelegt
und in einem Missionsdatenspeicher des Flugkörpers abgespeichert werden,
gekennzeichnet durch die weiteren Schritte,
- Festlegen von Wegstreckenbereichen, in denen Datenkommunikation zwischen dem Flugkörper
und einer Missionskontrollstation erfolgt;
- Definieren von Fluglagen des Flugkörpers für die Wegstreckenbereiche der geplanten
Datenkommunikation so dass zwischen dem Flugkörper und zumindest einem Kommunikationssatelliten
eine Sichtlinienverbindung besteht.