[0001] Die Erfindung betrifft eine pyromechanische Trennvorrichtung.
[0002] Pyromechanische Trennvorrichtungen sind grundsätzlich bekannt und umfassen typischerweise
ein eine Druckkammer bildendes Gehäuse sowie einen in der Druckkammer angeordneten
Trennkolben, der bei Beaufschlagung mit einem durch ein pyrotechnisches Antriebselement
erzeugten Druckimpuls relativ zu dem Gehäuse bewegbar ist, um einen in dem Gehäuse
angeordneten Stromleiter zu durchtrennen.
[0003] Derartige pyromechanische Trennvorrichtungen werden beispielsweise in Kraftfahrzeugen
eingesetzt, um bei einem Unfall ein elektrisches Bordnetz von der Fahrzeugbatterie
zu trennen. Die pyromechanischen Trennvorrichtungen können zu diesem Zweck mit einer
zentralen Steuereinheit (ECU) verbunden sein, welche zusätzlich mit wenigstens einer
Sicherheitseinrichtung, z.B. einem Gurtstraffer und/oder einem Airbag, in Verbindung
steht und welche bei einem Unfall ein elektrisches Auslösesignal an das Antriebselement
der pyromechanischen Trennvorrichtung und an die wenigstens eine Sicherheitseinrichtung
übermittelt.
[0004] Moderne Kraftfahrzeuge weisen nicht nur eine Vielzahl von anzusteuernden Sicherheitseinrichtungen
zum Personenschutz auf, sondern können auch mehrere voneinander getrennte elektrische
Stromkreise umfassen, beispielsweise bei einer Hybridantriebstechnik und/oder zur
Bereitstellung einer Start/Stopp-Funktionalität, die bei einem Unfall jeweils durch
ein pyrotechnisches Trennelement unterbrochen bzw. von einer Stromquelle getrennt
werden müssen.
[0005] Hierbei besteht das Problem, dass eine zur Ansteuerung der Sicherheitseinrichtungen
und der pyrotechnischen Trennelemente vorgesehene zentrale Steuereinheit üblicherweise
über eine begrenzte Anzahl von Steuerausgängen verfügt, die unter Umständen nicht
ausreichend ist, um sowohl alle Sicherheitseinrichtungen, wie z.B. Airbags und Gurtstraffer,
als auch alle pyrotechnischen Trennelemente ansteuern zu können.
[0006] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dieses Problem dadurch zu lösen, dass eine
zentrale Steuereinheit eingesetzt wird, die über eine größere Anzahl von Steuerausgängen
verfügt. Aufgrund der damit einhergehenden Mehrkosten ist diese Lösung für die Kraftfahrzeughersteller
jedoch nicht attraktiv.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Durchtrennung einer Anzahl von Stromkreisen
zu ermöglichen, die größer ist als die Anzahl von dafür zur Verfügung stehenden Steuerausgängen
einer zentralen Steuereinheit.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe ist eine pyromechanische Trennvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 vorgesehen.
[0009] Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung weist ein eine Druckkammer bildendes Gehäuse
und mindestens zwei in der Druckkammer angeordnete Trennkolben auf, die bei Beaufschlagung
mit einem durch ein pyrotechnisches Antriebselement erzeugten Druckimpuls relativ
zu dem Gehäuse bewegbar sind, um wenigstens zwei in dem Gehäuse angeordnete Stromleiter
zu durchtrennen.
[0010] Der Erfindung liegt somit der allgemeine Gedanke zugrunde, mittels einer einzigen
pyromechanischen Trennvorrichtung und insbesondere mittels einer einzigen Antriebsladung
mehrere Stromleiter zu durchtrennen und somit mehrere Stromkreise zu unterbrechen.
[0011] Erfindungsgemäß sieht die Trennvorrichtung mindestens zwei Trennkolben vor, die lediglich
ein pyrotechnisches Antriebselement und zur Ansteuerung nur einen einzigen Steuerausgang
an einer zur Auslösung der Trennvorrichtung vorgesehenen Steuereinheit benötigen.
[0012] Besitzt die Steuereinheit beispielsweise acht Steuerausgänge, von denen sieben bereits
zur Ansteuerung von Sicherheitseinrichtungen, wie z.B. Airbags und/oder Gurtstraffern,
belegt sind, so kann der letzte verbleibende Steuerausgang dazu benutzt werden, mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Trennvorrichtung zwei oder mehr Stromkreise zu durchtrennen,
d.h. die zentrale Steuereinheit muss nicht über eine entsprechende Anzahl von freien
Steuerausgängen verfügen.
[0013] Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Durchtrennung mehrerer Stromleiter mit Hilfe
einer einzigen Trennvorrichtung werden außerdem Materialkosten, wie z.B. Kosten für
zusätzliche Stromkabel und Steckverbinder, die zur Auslösung und Aktivierung zusätzlicher
Trennvorrichtungen erforderlich wären, sowie entsprechende Montagekosten eingespart,
die anfallen würden, wenn zur Durchtrennung jeder Stromleitung jeweils eine separate
Trennvorrichtung angesteuert werden müsste.
[0014] Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung weist ferner eine kompakte Bauform auf und
ist allenfalls unwesentlich größer als eine herkömmliche Trennvorrichtung zur Unterbrechung
eines einzigen Stromkreises.
[0015] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Trennkolben in unterschiedliche
Richtungen bewegbar. Dies wird durch die Ausbreitung eines durch das Antriebselement
freigesetzten Druckgases in einen zumindest teilweise zwischen den Trennkolben gelegenen
Bereich, vorzugsweise einen zentralen Bereich der Druckkammer, ermöglicht, wodurch
eine besonders effiziente Beaufschlagung der Trennkolben und somit eine besonders
schnelle und zuverlässige Durchtrennung der Stromleiter erreicht wird.
[0017] Je nach zur Verfügung stehendem Bauraum und/oder nach Anzahl der zu durchtrennenden
Stromleiter können wenigstens zwei der Trennkolben in entgegengesetzte Richtungen
bewegbar sein und/oder wenigstens zwei der Trennkolben quer zueinander bewegbar sein.
[0018] Zur Erreichung einer möglichst kompakten Bauform erstrecken sich das Antriebselement
und die Trennkolben vorzugsweise in einer Ebene. Beispielsweise können die Trennkolben
und das Antriebselement T-förmig angeordnet sein, wobei sich die Trennkolben in einer
Richtung erstrecken, während das Antriebselement dazu rechtwinklig orientiert ist.
Grundsätzlich ist aber auch eine Y-förmige Anordnung der Trennkolben und des Antriebselements
denkbar. Darüber hinaus lassen sich ein Antriebselement und drei Trennkolben kreuz-
oder X-förmig anordnen oder ein Antriebselement und mehr als drei Trennkolben sternförmig
anordnen, sodass eine entsprechend höhere Anzahl von Trennkolben durch ein einziges
pyrotechnisches Antriebselement beaufschlagbar ist und eine entsprechende Anzahl von
Stromkreisen mit Hilfe einer einzigen Trennvorrichtung unterbrochen werden kann.
[0019] Gemäß einer alternativen Ausführungsform bildet wenigstens einer der Trennkolben
einen Winkel mit einer Ebene, die durch das Antriebselement und einen anderen Trennkolben
definiert ist. Durch eine derartige dreidimensionale Anordnung von Antriebselement
und Trennkolben kann die Anzahl der durch ein einziges pyrotechnisches Antriebselement
beaufschlagbaren Trennkolben und somit auch die Anzahl der durch die Trennvorrichtung
unterbrechbaren Stromkreise noch weiter erhöht werden. So lassen sich bei einer ausschließlich
rechtwinkligen Anordnung des Antriebselements und aller Trennkolben fünf Trennkolben
durch das Antriebselement antreiben.
[0020] Um eine möglichst schnelle und zuverlässige Unterbrechung der Stromkreise sicherzustellen,
weist jeder Trennkolben bevorzugt einen Trennmeißel zum Durchtrennen eines entsprechenden
Stromleiters auf.
[0021] Die Anzahl der durch die Trennvorrichtung zu unterbrechenden Stromkreise kann noch
weiter erhöht werden, wenn mindestens einer der Trennkolben wenigstens zwei Trennmeißel
zum Durchtrennen einer der Anzahl von Trennmeißeln entsprechenden Anzahl von Stromleitern
aufweist.
[0022] Eine noch schnellere und zuverlässigere Durchtrennung der Stromleiter wird außerdem
erreicht, wenn diese jeweils eine Trennstelle besitzen, an welcher die Stromleiter
eine reduzierte Stärke aufweisen.
[0023] Zur Lösung der Aufgabe ist ferner eine Trennvorrichtung gemäß Anspruch 9 vorgesehen,
durch welche sich mittels eines einzigen pyrotechnischen Antriebselements ebenfalls
mehrere Stromleiter durchtrennen und somit die erwähnten Vorteile erreichen lassen.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Trennvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht der Trennvorrichtung von Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt einer Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Trennvorrichtung
gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Trennvorrichtung gemäß einer dritten
Ausführungsform; und
- Fig. 5a bis c
- schematische Darstellungen der Trennvorrichtung von Fig. 1 mit verschiedenen, durch
die Trennvorrichtung zu unterbrechenden Stromkreisen.
[0025] In Fig. 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform einer pyromechanischen Trennvorrichtung
10 zur im Wesentlichen gleichzeitigen Unterbrechung zweier Stromkreise 70, 72 (Fig.
5) dargestellt. Die Trennvorrichtung 10 umfasst ein Gehäuse 12, in welchem zwei schienenartige
Stromleiter 14 angeordnet sind, die jeweils aus einem mehrfach umgebogenen Metallblechstreifen
16 gebildet sind. Im Bereich ihrer Enden weisen die Metallblechstreifen 16 jeweils
ein Anschlussstück 18 auf, welches eine elektrische Anschlussverbindung der Stromleiter
14 an einen jeweiligen Stromkreis 70, 72 ermöglicht.
[0026] In dem Gehäuse 12 ist ferner ein pyrotechnisches Antriebselement 20 angeordnet, welches
einen einen pyrotechnischen Treibstoff bzw. Brennstoff beherbergenden Bauraumabschnitt
22 umfasst, der in das Innere des Gehäuses 12 weist. An seiner dem Bauraumabschnitt
22 abgewandeten Rückseite umfasst das Antriebselement 20 ferner einen zumindest teilweise
aus dem Gehäuse 12 herausragenden Kontaktierungsabschnitt 24, welcher den elektrischen
Anschluss des Antriebselements 20 an eine Steuereinheit 68 (Fig. 5) zur Auslösung
der Trennvorrichtung 10 ermöglicht.
[0027] Das Antriebselement 20 ist druckfest mit dem Gehäuse 12 verbunden, beispielsweise
indem es wie in Fig. 2 gezeigt in eine Aussparung 26 des Gehäuses 12 eingesetzt und
in dieser verschweißt oder verklebt und zusätzlich durch Abschnitte 28 der Stromleiter
14 gesichert ist, welche in entsprechende Nuten 30 des Antriebselements 20 eingreifen.
[0028] Alternativ kann, wie in Fig. 3 gezeigt ist, ein Stutzen 32 an der Außenseite des
Gehäuses 12 ausgebildet sein, an welchem das Antriebselement 20 angesetzt und mittels
einer Umspritzung 34 gesichert ist. Um die Verbindung zwischen Stutzen 32 und Antriebselement
20 zu verbessern, ist sowohl an der Außenseite des Stutzens 32 als auch an der Außenseite
des Antriebselements 20 jeweils ein Einstich 36 oder eine zumindest teilweise umlaufende
Nut vorgesehen, in welchen bzw. welche die Umspritzung 34 eingreift.
[0029] Der Bauraumabschnitt 22 des Antriebselements 20 begrenzt einen Zentralabschnitt 38
eines durch das Gehäuse 12 definierten Druckraums 40. Der Druckraum 40 umfasst ferner
zwei sich von dem Zentralabschnitt 38 ausgehend in entgegengesetzte Richtungen erstreckende
Trennkolbenabschnitte 42, in denen jeweils ein Trennkolben 44 verschiebbar gelagert
ist.
[0030] Jeder Trennkolben 44 weist an seiner zum Zentralabschnitt 38 weisenden Rückseite
eine Ausnehmung 46 auf, während an der dem Zentralabschnitt 38 abgewandten Vorderseite
jedes Trennkolbens 44 ein Trennmeißel 48 ausgebildet ist, der in Richtung einer Trennstelle
49 des dem Trennkolben 44 jeweils zugeordneten Stromleiters 14 weist.
[0031] In einer Normal- oder Ruheposition, d.h. also vor einer Auslösung der Trennvorrichtung
10, befinden sich die Trennkolben 44 jeweils in einer hinteren Endlage, in welcher
sie einen minimalen Abstand zueinander und einen maximalen Abstand zu den Stromleitern
14 aufweisen. In ihrer hinteren Endlage stoßen die Trennkolben 44 mit ihren Rückseiten
an ersten Schultern 50 des Gehäuses an.
[0032] Ferner weist jeder Trennkolben 44 im Bereich seiner Vorderseite eine entlang des
Trennkolbenumfangs umlaufende Auskragung 52 auf, welche auf einer zweiten Schulter
54 aufsitzt, die eine umlaufende Nut 56 begrenzt, die in der den jeweiligen Trennkolbenabschnitt
42 begrenzenden Gehäusewand vorgesehen ist.
[0033] In der Nut 56 ist eine Dichtung angeordnet, z.B. ein O-Ring 58, welcher den mit dem
Zentralabschnitt 38 in Verbindung stehenden Teil des jeweiligen Trennkolbenabschnitts
42 des Druckraums 40 gegenüber einem Raum 60 zwischen dem jeweiligen Trennkolben 44
und dem diesem zugeordneten Stromleiter 14 im Wesentlichen gasdicht abdichtet. Alternativ
kann der O-Ring 58, wie in Fig. 3 gezeigt ist, auch zwischen der Rückseite des Trennkolbens
44 und der entsprechenden ersten Gehäuseschulter 50 angeordnet sein.
[0034] Wird die Trennvorrichtung 10 bei einer Aktivierung des Antriebselements 20 ausgelöst,
so zündet der in dem Bauraumabschnitt 22 befindliche Brennstoff, und der Bauraumabschnitt
22 platzt an seiner zum Zentralabschnitt 38 weisenden Vorderseite auf. Durch das durch
die Umsetzung des Brennstoffs freigesetzte Gas, in Fig. 3 dargestellt durch die Pfeile
61, baut sich in dem Druckraum 40 ein Gasdruck auf, welcher die Trennkolben 44 in
entgegengesetzte Richtungen und somit in Richtung ihrer jeweiligen Stromleiter 14
beaufschlagt.
[0035] Sobald der Gasdruck einen gewissen Schwellenwert überschreitet, werden die Auskragungen
52 der Trennkolben 44 abgeschert und die Trennkolben 44 in Richtung ihres jeweiligen
Stromleiters 14 beschleunigt.
[0036] Durch die auf die Stromleiter 14 auftreffenden Trennmeißel 48 werden die Stromleiter
14 an ihren Trennstellen 49 durchschert und die jeweiligen Stromkreise unterbrochen.
Um die Durchtrennung der Stromleiter 14 zu erleichtern, weisen die Stromleiter 14
an ihren Trennstellen 49 eine reduzierte Stärke auf. Darüber hinaus sind die Stromleiter
14 im Bereich der Trennstellen 49 jeweils durch eine Scherkante 62 unterstützt.
[0037] In Fig. 4 ist eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Trennvorrichtung
10 dargestellt, die zur zumindest annähernd gleichzeitigen Durchtrennung von vier
Stromleitern 14 vorgesehen ist und somit vier Stromkreise im Wesentlichen gleichzeitig
unterbrechen kann.
[0038] Wie die voranstehend beschriebene Trennvorrichtung 10 weist die in Fig. 4 gezeigte
Trennvorrichtung 10 zwei in entgegengesetzte Richtungen bewegbare Trennkolben 44 auf.
[0039] Im Unterschied zu der voranstehend beschriebenen Trennvorrichtung 10 besitzt jeder
Trennkolben 44 an seiner Vorderseite jedoch zwei zungenartig ausgebildete Trennmeißel
48, die sich in einer Ebene erstreckend nebeneinander angeordnet sind.
[0040] Jedem Trennmeißel 48 ist ein separater Stromleiter 14 zugeordnet, sodass die Trennvorrichtung
10 insgesamt vier zu durchtrennende Stromleiter 14 umfasst. Die vier Stromleiter 14
sind paarweise derart in dem Gehäuse 12 gelagert, dass bei einem Auftreffen der Trennkolben
44 auf die Stromleiter 14 jeder Stromleiter 14 von einem der Trennmeißel 48 durchtrennt
wird.
[0041] Im Gegensatz zu den Stromleitern 14 der voranstehend beschriebenen Trennvorrichtung
10 sind die in Fig. 4 gezeigten Stromleiter 14 nicht mehrfach umgebogen, sondern plan
ausgebildet. Dabei liegen die Stromleiter 14 jedes Stromleiterpaares in einer Ebene,
die sich zumindest annähernd rechtwinklig zu der durch die Trennmeißel 48 definierten
Ebene erstreckt. Um die Durchtrennung der Stromleiter 14 zu erleichtern, weisen auch
diese jeweils eine Trennstelle 49 mit reduzierter Stärke auf.
[0042] Im weiteren Unterschied zu der voranstehend beschriebenen Trennvorrichtung 10 ist
das Antriebselement 20 der in Fig. 4 gezeigten Trennvorrichtung 10 in einem Gehäuseeinsatz
63 aufgenommen, der in das Gehäuse 12 eingesetzt und im Wesentlichen gasdicht mit
diesem verbunden ist. Der Gehäuseeinsatz 63 definiert einen Gaskanal 65, durch welchen
das durch das Antriebselement 20 freigesetzte Gas zur effizienteren Beaufschlagung
der Trennkolben 44 in die Ausnehmungen 46 der Trennkolben 44 umgelenkt wird.
[0043] In Fig. 5 sind mehrere Varianten von Stromkreisen 70, 72 dargestellt, die durch eine
Trennvorrichtung 10 gemäß der ersten Ausführungsform unterbrochen werden können.
[0044] So zeigt Fig. 5a schematisch eine Trennvorrichtung 10 mit zwei in entgegengesetzte
Richtungen bewegbare Trennkolben, dargestellt durch die Pfeile 64, die durch ein Antriebselement
20 beaufschlagbar sind, welches durch elektrische Leitungen 66 mit einer Steuereinheit
68 zur Aktivierung der Trennvorrichtung 10 verbunden ist.
[0045] Wie bereits erwähnt lassen sich durch die Trennkolben zwei in der Trennvorrichtung
10 angeordnete Stromleiter 14 durchtrennen, wobei der eine Stromleiter 14 Teil eines
ersten Stromkreises 70 ist, der einen Anschlusspunkt A mit einem Anschlusspunkt B
verbindet, während der andere Stromleiter 14 Teil eines zweiten Stromkreises 72 ist,
welcher einen Anschlusspunkt C mit einem Anschlusspunkt D verbindet.
[0046] Bei der in Fig. 5a gezeigten Variante sind die Stromkreise 70, 72 galvanisch voneinander
getrennt. Dabei können die Stromkreise 70, 72 gleiche oder unterschiedliche Potentiale
bzw. Polaritäten aufweisen. Bei einer Auslösung der Trennvorrichtung 10 und der daraus
resultierenden Durchtrennung der Stromleiter 14 werden die Anschlusspunkte A und B
des ersten Stromkreises 70 einerseits und die Anschlusspunkte C und D des zweiten
Stromkreises 72 andererseits elektrisch voneinander getrennt.
[0047] In Fig. 5b ist eine zweite Stromkreisvariante dargestellt, die sich von der in Fig.
5a gezeigten Variante darin unterscheidet, dass zusätzlich die Anschlusspunkte B und
D miteinander verbunden sind. Bei dieser Variante weisen beide Stromkreise 70, 72
das gleiche Potential und die gleiche Polarität auf. Bei einer Auslösung der Trennvorrichtung
10 werden die Anschlusspunkte A und B und die Anschlusspunkte C und D voneinander
getrennt, wohingegen die Anschlusspunkte B und D miteinander verbunden bleiben.
[0048] Fig. 5c zeigt eine dritte Stromkreisvariante, die sich von der in Fig. 5b dargestellten
zweiten Variante darin unterscheidet, dass zusätzlich die Anschlusspunkte A und C
elektrisch miteinander verbunden sind. Bei dieser Variante weisen die Stromkreise
70, 72 ebenfalls ein gleiches Potential und eine gleiche Polarität auf. Bei einer
Auslösung der Trennvorrichtung 10 werden die Anschlusspunkte A und B sowie die Anschlusspunkte
C und D jeweils voneinander getrennt, wohingegen die Anschlusspunkte A und C einerseits
und die Anschlusspunkte B und D andererseits elektrisch miteinander in Verbindung
bleiben.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 10
- Trennvorrichtung
- 12
- Gehäuse
- 14
- Stromleiter
- 16
- Metallblechstreifen
- 18
- Anschlussstück
- 20
- Antriebselement
- 22
- Bauraumabschnitt
- 24
- Kontaktierungsabschnitt
- 26
- Aussparung
- 28
- Stromleiterabschnitt
- 30
- Nut
- 32
- Stutzen
- 34
- Umspritzung
- 36
- Einstich
- 38
- Zentralabschnitt
- 40
- Druckraum
- 42
- Trennkolbenabschnitt
- 44
- Trennkolben
- 46
- Ausnehmung
- 48
- Trennmeißel
- 49
- Trennstelle
- 50
- Schulter
- 52
- Auskragung
- 54
- Schulter
- 56
- Nut
- 58
- Dichtung
- 60
- Raum
- 61
- Gas
- 62
- Scherkante
- 63
- Gehäuseeinsatz
- 64
- Pfeil
- 65
- Gaskanal
- 66
- Leitung
- 68
- Steuereinheit
- 70
- Stromkreis
- 72
- Stromkreis
- A
- Anschlusspunkt
- B
- Anschlusspunkt
- C
- Anschlusspunkt
- D
- Anschlusspunkt
1. Pyromechanische Trennvorrichtung (10) mit einem eine Druckkammer (40) bildenden Gehäuse
(12) und mindestens zwei in der Druckkammer (40) angeordneten Trennkolben (44), die
bei Beaufschlagung mit einem durch ein pyrotechnisches Antriebselement (20) erzeugten
Druckimpuls relativ zu dem Gehäuse (12) bewegbar sind, um wenigstens zwei in dem Gehäuse
(12) angeordnete Stromleiter (14) zu durchtrennen.
2. Trennvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trennkolben (44) in unterschiedliche Richtungen bewegbar sind.
3. Trennvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens zwei der Trennkolben (44) in entgegengesetzte Richtungen bewegbar sind.
4. Trennvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens zwei der Trennkolben (44) quer zueinander bewegbar sind.
5. Trennvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,dass
sich das Antriebselement (20) und die Trennkolben (44) in einer Ebene erstrecken.
6. Trennvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens einer der Trennkolben (44) einen Winkel mit einer Ebene bildet, die durch
das Antriebselement (20) und einen anderen Trennkolben (44) definiert ist.
7. Trennvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Trennkolben (44) einen Trennmeißel (48) zum Durchtrennen eines entsprechenden
Stromleiters (14) aufweist.
8. Trennvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens einer der Trennkolben (44) wenigstens zwei Trennmeißel (48) zum Durchtrennen
einer entsprechenden Anzahl von Stromleitern (14) aufweist.
9. Pyromechanische Trennvorrichtung (10) mit einem eine Druckkammer (40) bildenden Gehäuse
(12) und einem in der Druckkammer (40) angeordneten Trennkolben (44) mit wenigstens
zwei Trennmeißeln (48), welcher bei Beaufschlagung mit einem durch ein pyrotechnisches
Antriebselement (20) erzeugten Druckimpuls relativ zu dem Gehäuse (12) bewegbar ist,
um eine der Anzahl von Trennmeißeln (48) entsprechende Anzahl von in dem Gehäuse angeordneten
Stromleitern (14) zu durchtrennen.
10. Trennvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Stromleiter (14) eine Trennstelle (49) besitzt, an welcher er eine reduzierte
Stärke aufweist.