[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Aus der
EP 0 558 225 B2 ist ein elektrischer Steckverbinder mit einem Gehäuse und einer im Gehäuse positionierten
Verbindungseinrichtung bekannt, wobei die Verbindungseinrichtung mehrere im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufende, elektrische Leiter umfasst, die einen elektrischen
Leitungsweg zwischen Eingangsanschlüssen und Ausgangsanschlüssen der Verbindungseinrichtung
bilden. Zur Minimierung von Nahnebensprechen zwischen den elektrischen Leitern ist
es aus diesem Stand der Technik bereits bekannt, zumindest einige benachbarte elektrische
Leiter ohne elektrischen Kontakt zwischen denselben zu überkreuzen. Hiermit kann in
gewissem Umfang bereits Nahnebensprechen minimiert werden. Jedoch insbesondere dann,
wenn der von den elektrischen Leitern bereitgestellte elektrische Leitungsweg zwischen
den Eingangsanschlüssen und den Ausgangsanschlüssen der Verbindungseinrichtung kurz
ist, ist die hierdurch erzielbare Minimierung des Nahnebensprechens nicht ausreichend.
[0003] Der hier vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, einen neuartigen elektrischen
Steckverbinder zu schaffen.
[0004] Dieses Problem wird durch einen elektrischen Steckverbinder gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß weisen die beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen
Leiter und/oder jeweils die beiden äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen
Leiter ausgangsseitig einen größeren Abstand als eingangsseitig auf.
[0006] Mit der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, die elektrischen Leiter im
Bereich der Ausgangsanschlüsse gegenüber den Eingangsanschlüssen aufzuspreizen. Hierzu
wird der ausgangsseitige Abstand zwischen den beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten
elektrischen Leitern und/oder der ausgangsseitige Abstand zwischen jeweils den beiden
äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern gegenüber dem eingangsseitigen
Abstand derselben vergrößert. Hierdurch kann die kapazitive und induktive Kompensation
erhöht werden. Hierdurch lässt sich letztendlich das Nahnebensprechen weiter reduzieren.
[0007] Vorzugsweise ist bei den beiden mittleren, benachbarten sowie überkreuzten elektrischen
Leitern und/oder jeweils bei den beiden äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen
Leitern der ausgangsseitige Abstand zumindest doppelt so groß wie der eingangsseitige
Abstand.
[0008] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1:
- eine schematisierte Ansicht von elektrischen Leiter eines erfindungsgemäßen elektrischen
Steckverbinders nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- Fig. 2:
- eine schematisierte Ansicht von elektrischen Leiter eines erfindungsgemäßen elektrischen
Steckverbinders nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0009] Die hier vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder, nämlich
eine Datenbuchse zur kontaktierenden Aufnahme mindestens eines Datensteckers.
[0010] Der prinzipielle Aufbau eines solchen elektrischen Steckverbinders ist aus dem Stand
der Technik, insbesondere der
EP 0 558 225 B2, bekannt. So umfasst ein derartiger elektrischer Steckverbinder ein Gehäuse und eine
im Gehäuse positionierte Verbindungseinrichtung, wobei die Verbindungseinrichtung
mehrere im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende, elektrische Leiter aufweist.
[0011] Fig. 1 zeigt schematisiert ein Detail eines erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders
nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Bereich der im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufenden, elektrischen Leiter der im Gehäuse positionierten
Verbindungseinrichtung, wobei gemäß Fig. 1 die Verbindungseinrichtung insgesamt acht
elektrische Leiter 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8 umfasst. Die elektrischen Leiter 1 bis
8 bilden einen elektrischen Leitungsweg zwischen Eingangsanschlüssen 9 und Ausgangsanschlüssen
10 der Verbindungseinrichtung.
[0012] Gemäß Fig. 1 sind einige benachbarte elektrische Leiter 1 und 2, 4 und 5 sowie 7
und 8 zu Minimierung von Nahnebensprechen zwischen den elektrischen Leitern ohne elektrischen
Kontakt zwischen denselben überkreuzt. Die Eingangsanschlüsse 9 befinden sich unmittelbar
vor den Überkreuzungsbereichen zwischen den elektrischen Leitern 1 und 2, 4 und 5
sowie 7 und 8.
[0013] Gemäß Fig. 1 beträgt der Abstand zwischen jeweils benachbarten elektrischen Leitern
1 und 2, 2 und 3, 3 und 4, 4 und 5, 5 und 6, 6 und 7 sowie 7 und 8 im Bereich der
Eingangsanschlüsse 9 jeweils d
1. Im Bereich der Eingangsanschlüsse 9 ist der Abstand zwischen benachbarten elektrischen
Leitern demnach gleich groß.
[0014] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 wird nun vorgeschlagen, den Abstand zwischen den
beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern 4 und 5 ausgangsseitig,
also im Bereich der Ausgangsanschlüsse 10, gegenüber dem eingangsseitigen Abstand
zu vergrößern. So beträgt gemäß Fig. 1 der ausgangsseitige Abstand zwischen den beiden
mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern 4 und 5 d
2, wobei d
2 größer als d
1 ist.
[0015] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist ausschließlich für die beiden mittleren, überkreuzten
elektrischen Leiter 4 und 5 der ausgangsseitige Abstand d
2 zwischen denselben gegenüber dem eingangsseitigen Abstand d
1 zwischen denselben vergrößert. Für alle anderen benachbarten elektrischen Leiter
entspricht der ausgangsseitige Abstand zwischen denselben in etwa dem eingangsseitigen
Abstand zwischen denselben. Hiermit lässt sich das Nahnebensprechen für die Leiterpaare
36-45 reduzieren.
[0016] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist der ausgangsseitige Abstand d
2 zwischen den beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern
4 und 5 zumindest doppelt so groß wie der eingangsseitige Abstand d
1 zwischen denselben. Besonders bevorzugt ist eine Variante, in welcher der ausgangsseitige
Abstand d
2 zwischen den beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern
4 und 5 in etwa dem dreifachen oder in etwa dem vierfachen des eingangsseitigen Abstands
d
1 zwischen denselben entspricht.
[0017] Fig. 2 zeigt schematisiert ein Detail eines erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Bereich der im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufenden, elektrischen Leiter 1 bis 8, wobei in Fig. 2 der
eingangsseitige Abstand zwischen jeweils benachbarten elektrischen Leitern 1 und 2,
2 und 3, 3 und 4, 4 und 5, 5 und 6, 6 und 7 sowie 7 und 8 wiederum jeweils d
1 beträgt. Im Bereich der Eingangsanschlüsse 9 ist der Abstand zwischen benachbarten
elektrischen Leitern demnach gleich groß.
[0018] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 wird vorgeschlagen, den Abstand zwischen den beiden
mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern 4 und 5 und jeweils
zwischen den beiden äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern 1
und 2 sowie 7 und 8 ausgangsseitig, also im Bereich der Ausgangsanschlüsse 10, gegenüber
dem eingangsseitigen Abstand zu vergrößern. Hiermit lässt sich das Nahnebensprechen
für die Leiterpaare 36-45 und 12-36 sowie 36-78 reduzieren. Durch die Aufspreizung
jeweils der beiden äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leiter 1 und
2 sowie 7 und 8 konzentriert sich das kompensierende elektrische Feld insbesondere
zwischen den Leitern 1-3 und 6-8, wodurch der kapazitive Anteil der Kompensation verbessert
wird.
[0019] So beträgt gemäß Fig. 2 der ausgangsseitige Abstand zwischen den beiden mittleren,
benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern 4 und 5 d
2 und der ausgangsseitige Abstand zwischen jeweils den beiden äußeren, benachbarten
und überkreuzten elektrischen Leitern 1 und 2 sowie 7 und 8 d
3, wobei d
2 und d
3 jeweils größer als d
1 ist.
[0020] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist der ausgangsseitige Abstand d
2 zwischen den beiden mittleren, überkreuzten elektrischen Leitern 4 und 5 und der
ausgangsseitige Abstand d
3 zwischen jeweils den beiden äußeren, überkreuzten elektrischen Leitern 1 und 2 sowie
7 und 8 zumindest doppelt so groß wie der eingangsseitige Abstand d
1 zwischen denselben. Dabei kann d
2 größer als d
3 sein oder d
2 in etwa so groß wie d
3 sein.
[0021] Im Unterscheid zu den gezeigten Ausführungsbeispielen ist es auch möglich, dass ausschließlich
der ausgangsseitige Abstand d
3 zwischen jeweils den beiden äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern
1 und 2 sowie 7 und 8 gegenüber dem eingangsseitige Abstand d
1 vergrößert ist. Hiermit lässt sich das Nahnebensprechen für die Leiterpaare 12-36
sowie 36-78 reduzieren.
[0022] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung werden demnach die elektrischen Leiter 1
und 2, 4 und 5 sowie 7 und 8 nicht nur überkreuzt, vielmehr wird zusätzlich der Abstand
zwischen den elektrischen Leitern 1 bis 8 derart aufgespreizt, dass der ausgangsseitige
Abstand zwischen den beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen
Leitern und/oder jeweils den beiden äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen
Leitern gegenüber dem eingangsseitigen Abstand vergrößert ist. Durch diese Aufspreizung
wird die kapazitive und induktive Kompensation vergrößert und eine effektive Vorkompensation
der Nahnebensprechdämpfung bereitgestellt.
[0023] Die elektrischen Leiter 1 bis 8 sind vorzugsweise als Kontaktfedern ausgeführt. Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung der elektrischen Leiter kann insbesondere bei kurzen
Leitungswegen bzw. kurzen Federlängen eine ausreichend große elektrische Kompensation
für Nahnebensprechen realisiert werden. Insbesondere im oberen Frequenzbereich kann
hierdurch die Nahnebensprechdämpfung deutlich verbessert werden. Mit kürzeren Federlängen
kann der nachteilige Hochpasscharakter der Nahnebensprechdämpfung reduziert werden.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Leiter
- 2
- Leiter
- 3
- Leiter
- 4
- Leiter
- 5
- Leiter
- 6
- Leiter
- 7
- Leiter
- 8
- Leiter
- 9
- Eingangsanschluss
- 10
- Ausgangsanschluss
1. Elektrischer Steckverbinder, nämlich Datenbuchse zur kontaktierenden Aufnahme mindestens
eines Datensteckers, mit einem Gehäuse und einer im Gehäuse positionierten Verbindungseinrichtung,
wobei die Verbindungseinrichtung mehrere im wesentlichen parallel zueinander verlaufende,
elektrische Leiter aufweist, die einen elektrischen Leitungsweg zwischen Eingangsanschlüssen
und Ausgangsanschlüssen der Verbindungseinrichtung bilden, und wobei zumindest einige
benachbarte elektrische Leiter zur Minimierung von Nahnebensprechen zwischen den elektrischen
Leitern ohne elektrischen Kontakt zwischen denselben überkreuzt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leiter (4, 5) und/oder
jeweils die beiden äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leiter (1,
2; 7, 8) ausgangsseitig einen größeren Abstand als eingangsseitig aufweisen.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich die beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leiter
(4, 5) ausgangsseitig einen größeren Abstand als eingangsseitig aufweisen.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich jeweils die beiden äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen
Leiter (1, 2; 7, 8) ausgangsseitig einen größeren Abstand als eingangsseitig aufweisen.
4. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leiter (4, 5) und
jeweils die beiden äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern (1,
2; 7, 8) ausgangsseitig einen größeren Abstand als eingangsseitig aufweisen.
5. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass für alle anderen benachbarten elektrischen Leiter der ausgangsseitige Abstand in
etwa dem eingangsseitigen Abstand entspricht.
6. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei den beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern (4,
5) der ausgangsseitige Abstand zumindest doppelt so groß ist wie der eingangsseitigen
Abstand.
7. Steckverbinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei den beiden mittleren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern (4,
5) der ausgangsseitige Abstand in etwa dem dreifachen des eingangsseitigen Abstands
entspricht.
8. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils bei den beiden äußeren, benachbarten und überkreuzten elektrischen Leitern
(1, 2; 7, 8) der ausgangsseitige Abstand zumindest doppelt so groß ist wie der eingangsseitigen
Abstand.
9. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung acht im wesentlichen parallel zueinander verlaufende,
elektrische Leiter aufweist, wobei die beiden mittleren benachbarten elektrischen
Leitern (4, 5) und jeweils die beiden äußeren benachbarten elektrischen Leitern (1,
2; 7, 8) überkreuzt sind.
10. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen den beiden überkreuzten mittleren benachbarten elektrischen Leitern
(4, 5) und den beiden überkreuzten äußeren benachbarten elektrischen Leitern (1, 2;
7, 8) verlaufenden elektrischen Leiter (3, 6) überkreuzungsfrei sind.